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HOTEL FORUM

1988 - 2004 2020 -

POST PANDEMISCHER BALLUNGSORT



01 HOTEL FORUM 02 NACHKRIEGSARCHITEKTUR IN POLEN 03 GEGENWART IN PANDEMIE 04 ORTSANALYSE 05 REFERENZEN 06 ENTWURF

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01 HOTEL FORUM Das in die sozialistische Moderne einzuordnende Gebäude wurde nach einem Entwurf von Krzysztof Ingarden 1988 erbaut. Aufgrund von vermeintlichen Bauschäden ist der Hotelbetrieb 2002 eingestellt worden. Seitdem dient das leerstehende Areal als Treffpunkt für junge Leute. Die oberen Geschosse des Bauwerks sind allerdings nicht zugänglich und ungenutzt. Indessen wird die Fassade von großflächiger Werbung verschandelt.

BLICK VON DER WEICHSEL AUF DIE RUINE

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VERORTUNG Krakau liegt im Süden Polens und ist die zweitgrößte Stadt des Landes. Das Hotel Forum erstreckt sich entlang der Weichsel, welche durch die Stadt fließt. Zwischen Weichsel und dem Hotel Forum dehnt sich eine Grünschneise mit beliebten Fahrrad- und Fußgängerwegen aus. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses befindet sich das berühmte Ensemble der Krakauer Altstadt. Das Gebäude wird zumeist von einer angrenzenden stark befahrenen Schnellstrasse aus wahrgenommen. In unmittelbarer Umgebung des Hotels befindet sich die Krakauer Messe, welche als einer der bedeutendsten und größten Messestandorte Polens gilt und die Gegend um das Hotel mit Touristen und Besuchern füllt.

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LUFTAUFNAHME VOM AREAL RUND UM DAS HOTEL

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WETTBEWERB Die Stadt überstand den Zweiten Weltkrieg im Gegensatz zu dem Rest des Landes nahezu unversehrt. Durch den Erhalt der wertvollen Altstadt besuchten immer mehr Menschen die Region. Mit einem Hotelneubau wollte man zu einem auf die steigenden Touristenzahlen antworten, zu anderem gab man den Architekten die Chance ein modernes Vorzeigeprojekt für Krakau zu bauen. Die Tatsache, dass ein Wettbewerb ausgeschrieben wurde, zeigte den Willen der Stadt sich für neue Architektur zu öffnen. Da man in Polen nach dem Krieg so sehr damit beschäftigt war das Land wieder aufzubauen, schritt der Westen in der Architekturentwicklung voran. Den Wettbewerb um das Hotel gewann ein zu der Zeit bekanntes Architekturbüro „Miastoprojekt“ aus Krakau. Entwurfsverfasser und leitender Architekt war Janusz Ingarden.

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ARCHITEKT Ingarden begann das Studium zum Architekten an der Fakultät für Architektur in Lviv und beendete es erfolgreich 1948 an dem Polytechnikum in Krakau. Beiläufig studierte er Kunst und Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Krakau. Seine Erfahrungen sammelte der Architekt in kleineren Büros in Krakau bis er schließlich 1950 anfängt für ein größeres Büro mit dem Namen „Miastoprojekt“ zu arbeiten. Dort lernt er seine Frau, Marta Ingarden, kennen mit der er zusammen zahlreiche Wettbewerbe gewinnt. Gleichzeitig führt er seinen eigenen Lehrstuhl an der Technischen Universität Krakau. Ende der 50er Jahren arbeitete Janusz Ingarden als Baudirektor der Stadt Krakau und war Mitglied im Bund der polnischer Architekten SARP. Sein Baustil entwickelte sich über Jahre vom sozialistischen Realismus bis hin zu modernistischer Formen.

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HOTEL FORUM Das Gebäude gliedert sich in drei wesentliche Komponenten. Zu einem das Erdgeschoss, welches flächig das Grundstück bedeckt. Aus dem Erdgeschoss steigen drei massive Treppenkerne empor. Von diesen drei Kernen leiten sich nun alle Geschosse ab. Das Besondere am Gebäude ist, dass die Geschosse einen Baukörper bilden, welcher in der Luft schwebt und nur durch die eben genannten Kerne erschlossen wird. Jede Ebene dieses Baukörpers liegt leicht nach hinten verschoben. Dadurch entstehen in Richtung Stadt aussenliegende Aufenthaltsbereiche. Auf dem Baukörper befindet sich ein weiteres Staffelgeschosss, welches die Dachfläche zugänglich macht. Der mittlere Kern markiert einen Knickpunkt in der Geometrie. Durch die leichte Wendung und die sich staffelnden Ebenen wird ein Bezug zur Stadt aufgebaut.

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AUFNAHME DER VON DER STADT ABGEWANDTEN SEITE DES HOTELS


Das Gebäude sollte ein luxuriöses Hotel darstellen in welchem die modernsten und zu dem Zeitpunkt technologisch aufwendigsten Systeme eingesetzt werden sollten. Erstmals wurden in einem polnischen Hotel Techniken wie elektrische Belüftung, Computergesteuerte Buchungssysteme oder elektronische Zimmerschlüssel eingesetzt. Als Gast wurde man im Erdgeschoss in der Lobby empfangen. Neben der Lobby befanden sich dort auch alle infrastrukturellen Nutzungen des Hotels. Über die Kerne gelangt man dann in eines der fünf Regelgeschosse in denen sich die knapp 300 Zimmer aufteilten. Das Dachgeschoss beherbergte das öffentliche Hauptrestaurant mit grosser Dachterasse und Blick auf die Stadt. Neben einem Schwimmbad, Spa Bereichen, Konferenzräumen oder einem Supermarkt, gab es im Hotel auch das allererste Spiel Casino in ganz Polen.

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NAHAUFNAHME DER SÜDLICHEN FASSADE

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BESTANDSGRUNDRISS ERDGESCHOSS

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GSPublisherVersion 6.53.76.100

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WESTFASSADE BESTAND, UNTEN


SÜDFASSADE BESTAND, OBEN

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TRAGSTRUKTUR Das Hotel besteht grundlegend aus zwei Baukörpern, einmal das Erdgeschoss mit gemischten Funktionen und dann die oberen Hoteletagen. Auch in der Tragstruktur unterscheiden sich die beiden Bauteile stark voreinander. Das Erdgeschoss ist hallenartig strukturiert mit Betonstützen und einem Stahl-Fachwerk als Dachträger. Das Fachwerk bildet sich in beide Richtungen aus, sodass eine ausgesteifte Dachscheibe entsteht. Diese steht vereinzelt auf Stahlbetonstützen und schließt an die Kerne und massiven Stützen, welche in die Obergeschoss führen an. Die Fassade ist als „Curtain Wall“ angehängt. Schlanke Stahlträger und Metallprofile zieren das Äußere des Erdgeschosses. Das Tragwerk der oberen Geschosse deutet sich schon im Erdgeschoss an. Die Stahlbeton Kerne und massiven Stützen ragen durch das Dach hinaus und Tragen die Geschosse. Die Stützen bilden dabei mit Hilfe von Unterzügen in beide Richtungen eine Art Tisch oder Platform aus auf der die Etagen weiter errichtet wurden.

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AXONOMETRIE TRAGWERK GSEducationalVersion

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EINE AUFNAHME DES HOTELS WÄHREND DER KONSTRUKTIONSPHASE 1979


Der Gebäudelänge folgend stehen die zwei Hauptunterzüge auf den Stützen auf und in die Querrichtung gliedern untergeordnete Unterzüge die Untersicht. Auf Achse mit den untergeordneten Trägern stehen die Wandscheiben der einzelnen Geschosse auf. Jede Wand in jedem Geschoss ist demnach als wandartiger Stahlbetonträger ausgeführt. Die massiven Kerne steifen das statische System aus. Der leichte Versatz der pro Geschoss entsteht macht der Tragfestigkeit keine Probleme, da die oberen Geschoss ausgemittelt auf der Plattform stehen und so die Lasten zentriert nach unten führen. Dadurch, dass die Wände und Decken verhältnismäßig sehr dünn ausgeführt werden mussten, damit die Lasten ausgewogen bleiben und die Elemente auf ihre auf ihre statische Wirkung reduziert wurden, wirkt die obere Tragstruktur äußerst filigran. Insgesamt hat der Architekt so eine Art gebautes Paradoxon entworfen. Ein Bauteil was auf der Erde zu liegen scheint mit einer leichten Tragstruktur und ein Bauteil welches zu schweben scheint als massive Stahlbetonstruktur.

???

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MODELLFOTO

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MODELLFOTO

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SCHLIESSUNG Im Jahre 2002 wurde das Hotel nach knapp 14 Jahren Nutzung geschlossen. Kurz zuvor wechselte das Hotel seinen Besitzer. Dieser übernahm das Gebäude im schlechten technischen Zustand, da bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Moderniesierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Durch Hochwasser der Weichsel kam es zudem auch zu erhöhten Grundwasserspiegel im Keller. Neuerliche Gutachten stellten fest, dass die Bausubstanz des Gebäudes in Takt ist. Dieser Fakt gibt Grund zur Annahme, dass das Hotel nicht wegen baulicher Mängel sondern aufgrund der nicht zu stämmenden Kosten für eine Moderniesriurng geschlossen wurden. DENKMALSCHUTZ Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz, da das Alter als zu jung eingeschätzt wird. Zudem wird das Erscheinungsbild der sozialistischen Moderne als kritisch angesehen und durch die Vernachlässigung ein negative soziale Wahrnehmung entstand. Nichtsdestotrotz setzen sich mehrere Gruppierungen für den Erhalt der Ikone ein. Unter anderem der Architekt und Neffe, des Entwurfsverfassers - Krzysztof Ingarden. Dadurch steht das Gebäude vor einer ungewissen Zukunft. Von der Unterschutzstellung als Denkmal, eine Umnutzung bis hin zum Abriss scheint alles möglich.

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NUTZUNG Heute wird lediglich das Erdgeschoss genutzt und der Rest des Gebäudes steht leer. Das Erdgeschoss stellt einen Treffpunkt der Jugendszene in Krakau dar. Es gibt eine Bar, Essensmöglichkeiten, Werkstätten, ein Tattoo- und Friseurstudio und ein grosses Thermalbad. In den alten Konferenzräumen finden hin und wieder Ausstellungen statt. In den letzen Jahren versucht die Stadt Krakau mit touristischen Attraktionen zahlende Besucher anzulocken. Der schwebende Baukörper dient nur noch als eine gigantische Werbefläche.

BESTAND FOYER

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CHANDALIER RAUM


KÜCHEN

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NACHKRIEGSARCHITEKTUR


02 NACHKRIEGSARCHITEKTUR IN POLEN Der Krieg wütete in weiten teilen Polens und die Städte gleichten einem Trümmerfeld. Trotzdem suchten viele Menschen aus den ruralen Regionen den Weg in die Städte und damit die Hoffnung auf Arbeit und ein besseres Leben. Das Land stand unter hohem Druck und musste schnelle Entscheidungen fällen. Die meisten Architekten befassten sich mit neuen Konzepten für den Städtebau und man diskutierte über den Umgang mit historischen Bausubstanzen.

NACHKRIEGSARCHITEKTUR

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WIEDERAUFBAU 1945-1949 Die Architektur nach dem Krieg war wenig innovativ. Die traditionelle Bauweise im modernistischem Klassizismus wurde an repräsentativen Bauten fortgesetzt. Dieser zeichnete sich durch einfache Formen und rhythmische Gliederungen aus. Im Wohnungsbau hingegen wurde auf die schnelle Fertigteilbauweise zurückgegriffen um auf die Wohnungsnot zu reagieren.

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NACHKRIEGSARCHITEKTUR

DAS REGIERUNGSVIERTEL IN WARSCHAU , 60ER JAHRE


SOCREALISM 1949-1956 In den folgenden Jahren schwappte die Stilrichtung des solzialistischen Realismus aus der Sowjetunion über. In Polen wollte man zwar die sozialistische Ideologie in den Bauten verkörpern und sich doch weiter an den lokalen Traditionen fest halten. Mit zahlreichen monumentalen Bauten wollte man die Größe der sozialistischen Ideologien demonstrieren. Mit dem Tod Stalins fand die Epoche ein jähes Ende.

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SOCMODERNISM Ab 1956 Ein sozialer und politischer Wandel kehrte ein und wirkte sich auch auf die Architektur aus. Die Architekten konnten nun freier und kreativer arbeiten und scheuten sich nicht vor Innovationen und Experimenten. Der technische Fortschritt durch Bauen mit Stahl und Stahlbeton ermรถglichte sowohl schwerelos wirkende Bauten als auch brutalistische Formen. Zudem flossen nach dem Eintritt in die EU neue Gelder in die leeren Kassen und finanzierten interessante Bauwerke.

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NACHKRIEGSARCHITEKTUR

SPODEK, KATOWITZ


WIRTSCHAFTSKRISE 70er Jahre Durch massive Verschuldung des Staates und die internationale Ölkrise erlitt das Land eine enorme wirtschaftliche Rezession, die sich vor allem im Anstieg der Lebenshaltungskosten widerspiegelte. Viele Arbeitsplätze wurden gestrichen, Menschen verloren ihr Dach über dem Kopf und das Land wurde immer ärmer. Die Situation mundete in Massendemonstrationen und Protesten der Bevölkerung. Diese schwierige wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung machte auch vor der Architektur keinen Halt. Monotone schnell zu errichtende Fertigteilbauten gingen in Serie. Die bekannten Plattenbbauten wurden in groß angelegten Strukturen errichtet und unterscheideten sich nur in Höhe, Fassade und Farbe, Loggien und Balkone. Standards, Normen und Verfertigungen bestimmten das baugeschehen. Der Staat wollte jedoch das Bild des modernen fortschrittlichen Polens wahren und investierte vor allem in repräsentative Prestigebauten. Architekten konnten so zum Beispiel besonders elegante und hoch technologiesierte Hotels mit mutigen Formen entwerfen um somit den Versuch zu unternehmen die eigentliche Lage des Landes zu vertuschen.

BAHNHOFSGEBÄUDE, WARSCHAU

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SUPERSAM Der Supermarkt ist einer der ersten mit Selbstbedienung („-sam“ polnisch für „selbst“) in Polen und war durch seine exzentrische Form äußerst modern. Das Bauwerk fügt sich geschmeidig in die Umgebung und das alles überdeckende Dach geht auf eine traditionelle Markthalle ein. In den Regalen des Marktes fand man von der polnischen Spezialität bis hin zur exotischen Frucht alles was das Herz begehrte. Das über 100 Tonnen schwere Dach wurde als eine Tensegrity-Konstruktion entworfen, eine der ersten dieser Art weltweit. Dieses Konstruktionsprinzip aus Stahlträgern und -seilen ergab einen weiten stützenfreien Verkaufsraum mit 1000 Quadratmetern. Die Decke wurde unterseitig mit Holz verkleidet. Architekt: Maciej i Ewa Krasinscy Bauzeit: 1959-1962 Abriss: 2006

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NACHKRIEGSARCHITEKTUR


WROCLAWSKIE PUNKTOWCE Der Komplex besteht aus insgesamt sechs Wohntürmen und drei Pavillons mit infrastrukturellen Nutzungen. Eine vorgelagerte Schicht aus abgerundeten Loggien verleiht der Fassade einen verspielten Charakter. Ursprünglich sollten aus der Fassade Pflanzen herauswachsen und das Gebäude komplett begrünen und Loggien sollten von innen mit tropischen Hölzern verkleidet werden. Aus finanziellen Gründen kam es nie zur Umsetzung dieser Ideen. Da die Leitlinien der Regierung eine Bauweise aus Betonfertigteilen vorsahen, versuchte man diese kreativ zu verformen um ein interessantes Äußeres mit herkömmlichem Inneren zu konstruieren. Die verschobenen Loggien funktionieren zusätzlich als effektiver Lärmschutz. Architekt: Jadwiga Hawrylak-Grabowska Bauzeit: 1967-1973

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PANDEMIE


03 GEGENWART IN PANDEMIE Die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie ist in ziemlich alle Lebensbereiche eingedrungen und hat unser Leben, so wie wir es bislang gekannt haben, gnadenlos auf den Kopf gestellt. Wir waren gezwungen in kürzester Zeit unseren Lebensstill und Gewohnheiten zu ändern. Unsere Bildschirme sind aktuell unsere Fenster zur Außenwelt. Die Haustüren sollen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und unsere Mitmenschen zu schützen, geschlossen bleiben. Das Arbeitsleben hat eine Digitalisierung im Schnelldurchlauf erfahren. Man hat schnelle Lösungen und Konzepte entwickelt um die Arbeit und das Leben zu vereinen. Der häusliche Raum erfüllt jetzt nicht nur die Funktion des Wohnens, sondern auch die des Arbeitens. Wir stehen gerade vor einer „Neuen Normalität“, die viele neue Herausforderungen aber auch Chancen mit sich bringt. Mal angenommen, die Arbeitswelt wird nach der Corona Krise flexibler. Die Stadt und die Vorstadt werden in einem anderen Verhältnis zueinander stehen. Mobilität und die Steuerung von Datenströmen werden neu gedacht. Angestellte können im Homeoffice arbeiten und sind nicht mehr darauf angewiesen zentral zu wohnen. Das Pendeln wird reduziert und Zeit und Geld werden eingespart. Da weniger Raum für Firmenbüros benötigt wird, entstehen neue Freiräume und Plätze, die neu definiert werden können. Orte für Bildung, Innovation und Kommunikation.

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DIGITALISIERUNG Der globale Lockdown hat unsere Gesellschaft auf die Probe gestellt und uns dazu veranlasst, alternative Arbeitsmethoden anzuwenden. Man könnte behaupten die Corona Pandemie ist zu einem Motor für den Digitalen Wandel geworden. Die Umstellung der Unternehmen auf digitale Strukturen fand vor der Pandemie bereits statt, jetzt wurde sie aber innerhalb von wenigen Wochen radikal umgesetzt. Die Mitarbeiter wurden mit den nötigen Tools und Technologien für die standortübergreifende Zusammenarbeit ausgestattet und digitale Schulungen wurden organisiert. Nach einer kurzen Anlaufzeit stellen die Arbeitgeber fest, dass die Arbeit von zuhause besser funktioniert als gedacht. Sowohl die Produktivität als auch die Zufriedenheit der Arbeitnehmer ist deutlich gestiegen. Das teils stundenlange Pendeln ist weggefallen und die Angestellten verbringen mehr Zeit mit ihren Familien, wodurch der Stressfaktor minimiert wurde. Immer weniger Menschen melden sich krank. Diese Faktoren sorgen für ein produktiveres und flexibleres Arbeitsfeld wovon in Summe Arbeitnehmer und Arbeitgeber profitieren. In jedem Fall ist das Internet die Basis eines funktionierenden Home Offices.

Fernarbeite erhöhte die die Leistungsteigerung um 13%. 85% der Befragten bestätigten, dass die Produktivität in ihrem Unternehmen aufgrund der grösseren Flexibilitaet gestiegen ist.

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WOHNRAUM Der private Raum wird jetzt zum Produktionsort. Die Trennung zwischen öffentlich und privat nimmt zunehmend ab. Schreibtische, Tische, Betten werden zu den neuen Arbeitsplätzen von den wir aus alles erledigen können. Das Schlüsselelement für ein gesundes Verhältnis zwischen dem Privatleben und Arbeitsleben ist die räumliche Zusammensetzung. Gestaltung flexibler, komfortabler Räume und Ruheecken erlauben eine ausgewogene Work-Life Balance. Der häusliche Raum soll zu einer Wohnlandschaft werden, die eine räumliche und mentale Flexibilität erlaubt. Teile dieser Landschaft werden in Bereiche für die Arbeit umgewandelt, die durch die Technologie mit dem Rest der Welt verbunden sind. Diese müssen nicht unbedingt mit starren Wänden abgetrennt sein. Räumliche Trennung kann ebenfalls durch Möbel, Objekte oder Textil erfolgen. So entstehen neue, interessante räumliche Verbindungen, die soziale Interaktionen fördern. Auf diese Weise kann ein grosser Raum durch die Flexibilität und Offenheit zu einer Ansammlung von Erzählungen und Objekten werden und das "tägliche Pendeln“ reduziert sich auf etwa 15 Sekunden Eine winzige Zelle reicht aus um zu einem privaten Rückzugsort zu werden. Persönliche Fotos, Kleidung auf Stühlen, Bücherstapel. Dinge, die unsere persönliche Individualität beschreiben, müssen nicht zum Teil der Aussenwelt werden.

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MONTAG UND DIENSTAG IN DER STADT Durch die Möglichkeit von zu Hause aus arbeiten zu können, sind die Angestellten nicht mehr darauf angewiesen zentral zu wohnen. Viele Menschen werden aus den Städten durch die hohen Mieten verdrängt und wohnen deshalb ausserhalb der Stadt. Das tägliche hin und her Pendeln gehört derzeit zu ihrem Tagesablauf. Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten, sparen Transportkosten durch einen geringeren Benzinverbrauch oder durch weniger Ausgaben für öffentliche Verkehrsmittel. Statt Mahlzeiten in Restaurants nebenan, nimmt man sich Zeit zum kochen. Ein Arbeitstag wird dadurch kürzer und man hat mehr Zeit für den Partner, Kinder oder Hausarbeit. Durch den Wegfall vom täglichen Pendeln, könnte die Agglomeration einer Stadt wieder als eine Alternative zum Stadtleben werden. Die Menschen könnten weiträumiger und schöner wohnen, was in den teuren Innenstädten häufig kaum noch möglich ist.

einige Tage in der Woche zu Hause 41 % Büro 28 % zu Hause 21 % arbeite bereits zu Hause 10 %

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Auf Meetings und Kommunikation mit Kollegen soll man nicht verzichten. Das Mischkonzept von Arbeiten im Homeoffice und Präsenzzeiten im Büro sollte anstatt Sonderfall der Regelfall für die Zeit nach Corona sein. Man muss sein Gehalt nicht für eine überteuerte Wohnung in der Innenstadt ausgeben, wenn eine Schlafmöglichkeit für einige Nächte ausreicht. Die Krise bietet die Chance die Innenstädte zu entlasten und die Ballungsräume zu aktivieren. CO_WORKING HUB Immer mehr Unternehmen werden ihren Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, außerhalb ihres Standortes zu arbeiten. Einige andere Unternehmen werden sogar versuchen, ihre Bürokapazität zu reduzieren um Leerstand zu vermeiden. Für wichtige Meetings und Konferenzen möchte man jedoch immer noch mit seinen Kollegen und Geschäftspartnern zusammen kommen. Co-Working Spaces sind eine mögliche Alternative zum klassischen Office. Vor allem für kleine Unternehmen und Start ups mit einer niedrigen Angestelltenzahl, ist das ein attraktives Angebot. Man bekommt Räumlichkeiten mit vollständiger Büroausstattung zur Verfügung gestellt ohne selber dieses Investment tätigen zu müssen. So können diese auch wichtige Kunden in angemessenen Räumen empfangen und ihr Unternehmen aufbauen. Wichtig wird sein, dass der angebotene Raum in seiner Form als auch die Länge der Mietzeiten sich den Bedürfnissen der Mieter anpassen. So könnte es frei konfigurierbare Arbeitsplätze geben und Pausen- und Konferenzräume, die man sich mit anderen Co-Workern teilt. Es würden Räume der Zusammenkunft entstehen und Interaktion würde die Arbeit befruchten. Damit auch die Angestellten solch kleineren Unternehmen das Mischkonzept aus Homeoffice und Präsenzzeit anwenden können, sollten zusätzlich Wohnzellen angeboten werden. Diese könnten dann auch je nach Bedarf dazu gemietet werden.

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ORTSANALYSE


04 ORTSANALYSE KRAKAU Die zweitgrösste Stadt Polens ist in 18 Unterbezirke aufgeteilt. Als aufstrebender internationaler Ort für Innovationen ist Krakau ein erfolgreiches wirtschaftliches Zentrum im Land. Da die historischen Bauten die Kriege nahezu unnversehrt überstanden hatten, ist die Altstadt weltweit gefragtes Reiseziel. Durch die vielen Universitäten und Unternehmen im Wissensektor sind die Bewohner überdurchschntlich gut ausgebildet. Krakau verweist auf eine weit ausgebaute Infrastruktur und gute Anbindungen, sowohl an das nähere Umland als auch über die Grenzen Polens hinaus.

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Bevölkerungszahl im Jahr 2019: Studentenzahl im Jahr 2019: Fläche:

774.839 151 000

327 km2 2.358 Einwohner pro km2

ländliches Wohnen

Wohnsiedlunge

Wohnsiedlungen

Flughafen AGH Campus

Villensiedlung

Hauptbahnho

Altstadt

Zoo Ghetto

Landschaftspark UJ Campus

Wohnsiedlungen Wohnsiedlungen Einzelhandelspark

ländliches Wohnen

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ländliches Wohnen

en

of

Industriegebiet

Nowa Huta

ländliches Wohnen Industriegebiet

n

ländliches Wohnen

ORTSANALYSE

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M2 Die teuersten Wohnungen findet man in der Innestadt und den Villenkolonien stadtausw채rts im Westen. Je weiter man sich von der Alstadt entfernt, desto erschwinglicher werden die Preise. Das Wohnen im l채ndlicheren S체d Osten ist dabei am g체nstigsten.

1.592

1.725

1.622

1.678 1.991

1.548

2.081

1.814

2.212

1.946

2.126 2.212 3.497

2.654

1.019 1.583

1.857

3.318 2.201

2.362

1.835 1.238

1.814

1.946 2.081 1.504

1.899

1.584

1.570 1.438 1.442

1.071

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ORTSANALYSE

1.293

1.968


1.201

1.592 1.201

451 1.422

1.622

1.678

1.701

1.422 1.701 2.190 1.2511.857

2.212

451

1.251

1.946

2.190 3.318 3.497 7 2.201 1.375 2.654 2.362 1.648

1.375 1.648

1.029

814 2.081

1.029

1.946

6

1.378 1.504

1.584 1.378

1.354 1.788

1.438 1.017

1.354 1.788

1.017

1.293 1.315 1.315 1.968 bis 1000 euro/ m2 ab 1.001 bis 1.100 euro/ m2 bis 1000 euro/ m2 ab 1.101 bis 1.350 euro/ m2 ab 1.001 bis 1.100 euro/ m2 ab 1.351 bis 1.550 euro/ m2 ab 1.101 bis 1.350 euro/ m2 ab 1.551 bis 2.000 euro/ m2 ab 1.351 bis 1.550 euro/ m2 ab 2.001 euro/ m2 ab 1.551 bis 2.000 euro/ m2 ab 2.001 euro/ m2

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FEIERABENDVERKEHR Krakau ist der Zielarbeitsplatz für 84.000 Menschen, die täglich aus den benachbarten Bezirken und Gemeinden in die Stadt pendeln. Die Anreise wurde durch die Pandemie vielerorts beeinträchtigt oder sogar unmöglich.

Der Betrieb von öffentlichen Verkehrsmitteln kann durch die Coronakrise beeinträchtigt sein.

55' / -

45' / 1h 11'

35' 41' / 45'

26' / 32'

23' / 57'

24' / 1h 7'

45' / 1h 19'

1h 9' / 2h 6'

1h 18' / 1h 22'

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smitteln kann htigt sein.

1h 2' / 1h 4'

1h 2' / 1h 4'

Der Betrieb von öffentlichen Verkehrsmitteln kann durch die Coronakrise beeinträchtigt sein.

45' / 1h 11'

Der Betrieb von öffentlichen Verkehrsmitteln kann durch die beeinträchtigt sein. 35' Coronakrise / 57' 52' / 1h 12'

/ 32'

' / 57' 52' / 1h 12'

54' / 1h 3'

37' / 1h 22' 54' / 1h 3'

24' / 1h 7'

43' / -

30' / 43' 37' / 1h 22'

Der Betrieb von öffentlichen Verkehrsmitteln kann 43' / -durch die Coronakrise beeinträchtigt sein.

30' / 43' 45' / 1h 19' Der Betrieb von öffentlichen Verkehrsmitteln kann durch die Coronakrise beeinträchtigt sein. 56' / -

1h 35' / 2h 55'

1h 18' / 1h 22' 56' / -

1h 35' / 2h 55'

20,01 und mehr 5,01 - 20,0% 2,01 - 5,0% 1,01 - 2,0% 1,00 und weniger keine

20,01 und mehr 5,01 - 20,0% 2,01 - 5,0% 1,01 - 2,0% 1,00 und weniger keine ORTSANALYSE

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HOME_OFFICE IN POLEN Auch in unserem Nachbbarland ist die Pandemie angekommen und wirkt sich in selben Masse auf die Arbeitswelt aus. Das Arbeiten von zuhause aus ist schon längst kein seltenes Bild.

21% der Polen arbeiten aufgrund der Pandemie im Homeoffice.

14% nutzen das Mischkonzept aus Arbeit und Büro.

50% sind aufgrund der Art der Tätigkeit nicht in der Lage ihrer Arbeit nachzugehen .

15% der Polen erklärten, dass der Arbeitgeber das Home Office nicht anbietet.

54% antworteten, dass ihnen das Heimbüro gefällt

13% mochten es nicht.

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ORTSANALYSE


Wie zufrieden sind die Polen im Homeoffice? sehr gut 2%

gut 52 %

schlecht 9%

eindeutig schlecht 4%

ich weiss nicht 6%

Welche Kleidung tragen die Polen im Homeoffice? Sportanzug 66 %

Jeans und T-shirt 15 %

Schlafanzug 6%

das gleiche wie zur Arbeit 5%

Kleid 2%

andere 6%

ORTSANALYSE

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AUFSTREBENDES WELTZENTRUM FUER INNOVATION Das Land Polen genießt in Kreisen der Innovationsszene ein sehr hohes Ansehen und ist längst kein Geheimtipp mehr. Die Zahl der gegründeten Start-Ups verdoppelte sich innerhalb von nur 5 Jahren von knapp 2.500(2014) auf 5.000(2019) Kleinunternehmen. Dabei spielen Krakau und Warschau die Hauptrollen als die führenden IT-Zentren des Ladens. Etwa 10% der polnischen Start-Ups befinden sich in Krakau. Das sind prozentual weniger Unternehmen als in Warschau, jedoch erwirtschaften sie jährlich die größeren Umsätze. Grundstein für den Erfolg sind die kompakten und sehr gut vernetzten Strukturen, welche die Stadt bietet. Zusätzlich lässt sich ein Teil des Aufschwungs auf die drei technischen Universitäten mit Standort Krakau und Ihren jungen Nachwuchskräften zurückverfolgen. Enger Austausch, sowie Forschungs- und Innovationsfreude finden hier die besten Bedingungen. Krakau wird so gerne als das Silicon Valley Osteuropas bezeichnet und ist nun auch Gastgeber einer der wichtigsten Technologiekonferenzen der Welt. Zudem hat der polnische Staat kürzlich ein Gesetz zur weiteren Unterstützung von Start-Ups verabschiedet. Erst Ende 2019 wurden Sonderwirtschaftszonen mit Steuervergünstigungen für kleinere und mittlere Unternehmen auf ganz Polen ausgeweitet.

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ORTSANALYSE


Alter der Start-Up Gründer 15 - 20 21 - 25 26 - 30 31 - 40 41 - 50 51 - 60 61 - 70

über 70

ORTSANALYSE

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S

Hotels, Museen

Einfamilienhäuser

Messe

Kleingartenanlage Banken, Verwaltungen,Einzelhandel

Plattenbau Siedlung

Park

Kleingartenanlage

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ORTSANALYSE


Historisches Zentrum

Schlossanlage

Altstadt

Basilika

Weichsel

Hotels

Park und Sportanlagen

Plattenbau Siedlung

e

ORTSANALYSE

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H

H

H B

B

H

B

B B

B

B

B

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B


H B

H

STRASSENBAHNHALTESTELLE

B

BUSHALTESTELLE FUSSGÄNGERWEGE / RADWEGE HOTELGEWERBE BÜROS BILDUNG / KULTUR EINZELHANDEL / GASTRONOMIE WOHNEN

ORTSANALYSE

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LACATON VASSAL TOUR BOIS-LE-PRETRE, Paris 2011

JEAN NOUVEL NEMAUSUS 1, Nimes 1985

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04 REFERENZEN

GORDON MATTA CLARK CONICAL INTERSECT, Paris 1975

HANS KOLLHOFF ATLANPOLE, Nantes 1988

DOGMA VILLA COMMUNAL, Berlin 2015

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LACATON VASSAL: TOUR BOIS-LE-PRETRE, PARIS Die Pariser Architekten Anne Lacaton und Jean-Philippe Vasall sanierten Anfang der 2000er Jahre ein Wohnhochhaus in der Périphérique der französischen Hauptstadt und statuierten damit ein Exempel in der neueren Baugeschichte. Sie hauchten der öden Nachkriegsarchitektur mit geschickten Interventionen neues Leben ein und schafften attraktiven und gemeinschaftlichen Wohnraum und verhinderten somit den Abriss des Gebäudes. Der Sanierung ging eine Studie „PLUS - les grands ensembles de logements“ zuvor, in der die Architekten für einen respektvollen Umgang mit der Bausubstanz und den Bewohnern plädieren. Zudem ist es erwiesen günstiger und schneller die Gebäude zu erhalten anstatt sie durch neue zu ersetzten, welches das Kernargument in Zeiten der Wohnungsnot war. Von Innen heraus entwickelten Lacaton Vassal die Wohnungen auch außen und bilden eine neue Pufferzone innerhalb der Fassade aus, welche dem Gebäude von außen ein neues Abbild verleiht. Zu der alte Fassade werden thermischen Vorhängen sowie eine Raumschicht aus Wintergarten und Balkon addiert, wodurch jede Wohnung um 3m verlängert wird und gleichzeitig durch eine Art thermische Raumschichtung der Wärme- bwz. Kälteschutz gewährleistet wird. Im Vordergrund der Baumaßnahme steht der großzügige fließende Raum von Außen nach Innen ohne jegliche repräsentative Funktion. Einfache Interventionen für einfache Menschen.

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REFERENZEN


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JEAN NOUVEL: NEMAUSUS 1 Der damals noch sehr junge Architekt Jean Nouvel bekam 1986 den Auftrag Sozialwohnungen am Stadtrand von Nimes zu errichten und entwickelte zwei parallelen Baukörpern die sich lediglich durch die Grundstücksform in der Länge unterscheiden. Die Baukörper sind auf einer Seite abgerundet und stehen auf Pfeilern auf um Parkplätze im Erdgeschoss zu ermöglichen. Hinzu kommen die Gallerien, Terrassen, metallenen Brüstungen und Segel auf den Dächern welche das Gebäude wie eine großes Schiff erscheinen lassen. Die Erschließung wurde ausschließlich außenliegend ausgeführt mittels Treppen, den Gallerien welche als Zugänge zu den Wohnungen fungieren sowie mit freien Aufzügen. Die Grundsätze des Entwurfs leiten sich aus den Grundsätzen der Modern ab: Raum, Licht, Luft. Jean Nouvel prägte den Entwurf mit dem Satz "Die Größe der Wohnung ist hier eine ästhetische Voraussetzung“ und versuchte Wohnungen zu errichten, die 30-40% größer sind als übliche Sozialwohnungen und das zu den selben Konditionen. Die einfache Form mit einfachen statischem Prinzip, die außenliegende Erschließung, sowie die Verwendung von industriellen Fertigteilen vergrößerten die Wohnungen und senkten die Baukosten. Die Wohnungen sind allesamt durchgesteckt und haben auf der Südseite eine Terrasse identisch zur Galerie. In der Mitte befindet sich ein Kern mit Bad und Küchenanschlüssen und Stauraum. Ansonsten befinden sich in den Maisonnette Wohnungen keine weiteren Wände oder Türen. Die Fassade besteht aus Feuerwehr-Falttoren und lässt sich so komplett auffalten. Dadurch fließt der Raum übergangslos von der gemeinschaftlichen zur privaten Seite durch die Wohnungen hindurch. Die wände sind roh belassen und geben einen unvollendeten Eindruck. Unregelmäßigkeiten und Schnittkanten sowie Maurerzeichnungen zieren die Wände. Die sozialen Zwänge machten aus Nemausus 1 einen unrealistischen gescheiterten Prototypen, gar eine Utopie. Die Wohnungen waren zwar größer, doch durch den Preis pro Quadratmeter waren sie wiederum zu teuer für die meisten Menschen. Das Model von Jean Nouvel blieb ohne Nachgänger.

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GORDON MATTA_CLARK: CONICAL INTERSECT Matta-Clark ist gebürtiger Chilene und studierte Architektur in New York, doch war nie praktizierender Architekt. Er wirkte stattdessen in der Avantgarde Szene und erforschte die Grenzen der Architektur und Kunst. Seine Arbeiten kritisierten Konventionen und sprachen soziale Probleme an. Mit Conical Intersect wollte Matta-Clark auf die Entwicklung der Stadtplanung aufmerksam machen. Er nutze die Biennale de Paris 1975 als Schauplatz für eines seiner berühmtesten Werke. Unweit des Centre Pompidou schnitt er Löcher quer durch die Bausubstanz zweier Gebäude. Die kreisförmige Öffnung vergrößerte sich konisch von 2 auf 4 Metern Durchmesser und schaffte unkonventionelle Blickbeziehungen, Einblicke und Raumgefühle die man so selten erfährt. Matta-Clark 1977: „The first thing one poster is that violence has been done. Then the fierceness turns into visual order and, hopefully, then to how of heightened awareness… You see that light enters places it else couldn’t. Angles and depths are often perceived where they need to are hidden. Spaces are available to maneuver through that were previously unreachable… I hope that the vitality of the action is frequently seen as an alternative vocabulary with which to inquiry the static, inert building atmosphere.“ Einerseits experimentell und andererseits gesellschaftskritisch lenkte er die Aufmerksamkeit vom Bau des Centre Pompidou auf zwei Gebäude die abgerissen werden sollten. Eine Performance gegen das Vergessen und Umgehen der Bürger durch die politische Stadtentwicklung in Großstädten wie Paris oder New York. Seine Performance blieb ein temporäres Ereignis und existiert heute nur noch auf Bildern und Videos, da die Gebäude nach der Biennale abgerissen wurden.

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HANS KOLLHOFF: ATLANPOLE Im Jahr 1988 entwarf Hans Kollhoff ein Technologie Zentrum in Nantes eine gigantische Struktur die als Großform für einen Städtebau kommunizierender Artefakte in der Landschaft stehen sollte. Das Zentrum sollte für kompakte und funktionelle Architektur stehen. Im Erdgeschoss kommt die Bahn an und darüber befinden sich die Arbeitsstätten, Labore und Büros. Auf den Dächern finden Freizeitaktivitäten und Kulturangebote ihre Platz. In den tänzelnden Türmen wird gewohnt. Die Funktionen werden so vertikal übereinander gelagert. Konventionelle Konturen und Trennungen der Lebensbereiche sollen aufgehoben werden und ineinander übergehen. In wenigen Minuten können die Bewohner von Ihrem Arbeitsplatz in Ihre Wohnung und am Abend ins Theater. Durch die Kompaktheit soll ein Ort neuer Kommunikation unter den Bewohner Atlanpoles entstehen. In dem Haus soll die Energie einer ganzen Stadt entstehen und dieses Haus soll als Satellit in der Landschaft stehen mit der unmittelbaren Nähe zur Natur. Die Form unterwirft sich der Funktion und versucht kompakt zu bleiben. Dadurch entsteht ein symbolträchtige morphologische Großskulptur die Identifikation stiftet.

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DOGMA: VILLA COMMUNAL Dogma beschäftigt sich mit der Wechselbeziehung zwischen Architektur und Stadt. Dabei fokussieren sie sich auf den Städtebau und Projekte größeren Maßstabs. In den folgenden Projekten forschen sie über eine neue Form des städtischen Wohnens, welche auch gleichzeitig Ort des Arbeitens wird. Dieses Mischkonzept könnte eine mögliche Antwort auf die gesellschaftliche Entwicklung der Neuzeit sein. Das Gebäude stellt einen Reinterpretation der traditionellen römischen Villa dar, in der gewohnt und gearbeitet wird. Die Bewohner bilden eine grosse Gemeinschaft in der jeder seine private Zelle besitzt. Im Zentrum befindet sich ein großer gemeinschaftlicher genutzter Raum. Drumherum reihen sich die Wohnzellen aneinander. Multifunktionale Schrankwände definieren die Grenze zwischen privatem und gemeinschaftlichem Raum. Die Villa ist als reduzierter einfacher Bau konzipiert, ähnlich einer kleinen Fabrikhalle.

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05 ENTWURF Das neue Hotel Forum soll ein Ort werden an dem gearbeitet und gleichzeitig gewohnt wird und der Freizeitaktivitäten für Interne und Externe ermöglicht. Die Konzeption der beiden Bauteile sieht vor, dass im Erdgeschoss ein öffentliches Zentrum für Co-Working, kleinere Büros und Veranstaltungen entsteht. In der oberen Struktur wird temporärer Wohnraum angeboten mit gemeinschaftlichen Räumen und Arbeitsplätzen für längere Arbeitsaufenthalte in Krakau. Die oberen Geschosse sind so den Bewohnern vorenthalten, während das Erdgeschoss offen stehen soll für die Bewohner in der Umgebung und für Pendler aus dem Umland.

LAGEPLAN

ENTWURF

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ERSCHLIESSUNG Das Gebäude hat drei Haupteingänge mit jeweils kleiner Lobby von der aus mittels langer Stichflure ein Rundgang durch das Erdgeschoss führt und die Nutzungen erschließt. Die Erschließung generiert so ein landschaftliches Archipelago an Räumen und Strukturen mit verschiedenen Nutzungen.

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ENWTURF


ARBEITEN Die hauptsächlichen räumlichen Funktionen verlagern sich auf das Arbeiten in vielerlei verschiedenen Formen. Einmal entstehen kleinere Büros an der Süd- und Westseite des Komplexes mit gemeinschaftlichen Meetingräumen. Im Nordosten sind große Co-Working Flächen vorzufinden, die einladen sich einfach mit seinem Laptop einen Platz umzubinden und den Tag zu verbringen. Sowohl als Gruppe in mit Vorhängen getrennten kleinen Räumen als auch für eine kleine Telefonkonferenzen in den eingestellten Telefonboxen sind alle Voraussetzungen für ein entspanntes und freie Arbeiten gegeben. Zudem wurde ein neuer kleiner Patio geschaffen durch welchen man auch aufs Dach gelangen kann. ZUSAMMENKOMMEN An den beiden anderen Seiten des Patios schließen weitere gemischte Nutzungen an. Ein digitales Fablab mit 3D Druckern, Lasern und Roboterarm soll als Forschungslabor und kreativer Austauschort dienen, damit auch kleinere Büros, Freelancer und Start.Ups die Möglichkeiten haben Ihre Visionen zu erforschen. Daneben entstehen in der ehemaligen Großküche gemeinschaftliche Küchenzellen zum Mieten für gesellige Abende, Kochkurse oder kleinere Feiern. Die Esszimmer haben direkten Zugang zum Patio und laden zum Flanieren im Außenraum ein. Weiter schließen zwei kleine Betreuungsräume an, wo sich Erzieher um die Kinder der Arbeitenden Menschen kümmern. Natürlich haben auch die Kinder einen kleinen Zugang zum Patio, damit sie sich auch draußen aktiv betätigen können. Östlich vom Patio befindet sich der große geschlossene Mehrzweckraum der als Bestand erhalten bleibt und für kleinere Messen oder Veranstaltungen gebucht werden kann. LEIBLICHES WOHL Das beliebte Restaurant und der angrenzende Sauna und Spa-Bereich mit außenliegendem Pool bleiben den Nutzern des Gebäudes erhalten. Das Restaurant bedient das Mittagsgeschäft und bietet Verpflegungen für Veranstaltungen im Haus an. Des Weiteren befindet sich ein Café Zwischen der großen Co-Working Area und dem Veranstaltungsraum als Ort des Zusammenkommens und der kleinen Auszeit vom Arbeiten.

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BESTAND NEBENRÄUME ERSCHLIESSUNG INFORMELLER RAUM OPEN WORKSPACE CLOSED WORKSPACE TOPICAL WORKSPACE PATIOS

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SCHACHTELUNG DER FUNKTIONEN

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ERDGESCHOSS GRUNDRISS

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BESTAND ABRISS NEUBAU

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ABRISS-NEUBAU SCHEMA

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Am Patio gibt es neue kleine Lernzellen, welche stunden- oder tageweise gemietet werden können. Diese sind zweiseitig rings um den leicht vergrößerten Patio angeordnet und mittels eines Zwischengangs separiert voneinander und dennoch auch miteinander verbunden. Der Patio schafft ein ideales Idyll zum konzentrierten Arbeiten. ZOOM IN LERNZELLE

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PERSPEKTIVE CO-WORKING AREA

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DACHAUFSICHT ERDGESCHOSS

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HAUPTVERTEILER

NEBENVERTEILER

HAUPTVERTEILER

NEBENV ER T EILER

NEBENVERTEILER

NEB ENV ER T EIL ER

ERSCHLIESSUNG

Die oberen Wohngeschosse werden vertikal durch die existierenden drei Kerne erschlossen. Der Hauptkern mit mehreren Aufzügen befindet sich zentral am Knickpunkt der oberen Struktur. Von den Kernen führen innenliegende Flure zu den einzelnen Wohnungen.

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MONATE - JAHRE

WOCHEN -MONATE

TAGE - WOCHEN

WOCHEN -MONATE

MONATE - JAHRE

RÄUMLICHE VERTEILUNG Am Hauptkern mit der größten Erschließungsfrequenz befinden sich die besonders kurzfristigen kleinen Wohnungen, die vielleicht nur tageweise vergeben sind. Zu den beiden äußeren Kernen hin nimmt die Wohndauer von mittelfristig auf Langfristig zu. Genauso erhöht sich damit auch die Wohnfläche der einzelnen Apartments. Die beiden äußeren Kerne stellen also eine intimerer Erschließung dar als der mittlere Kern. ENTWURF

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TAGE BIS WOCHEN

0,5 ZELLE

1 ZELLE

TEILEN

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1 ZELLE

1 ZELLE

1 ZELLE

1 ZELLE

1 ZELLE


WOCHEN BIS MONATE

2 ZELLEN

1 ZELLE

MONATE BIS JAHRE

3 ZELLEN

1 ZELLE

FUNKTIONEN PRO DAUER

1 ZELLE

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HALBE ZELLE: KLEINE WOHNUNG: Die kleinsten Wohnungen teilen sich den Raum zwischen zwei der Wandscheiben. Sie werden durch ein Wandmöbel in der Mitte geteilt welches als Bett, Schrank und Schreibtisch fungiert. So wird der vorhandenen Platz effektiv ausgenutzt und die Funktionen auf das Notwendigste reduziert. Die beiden Bewohner teilen sich dann zusammen einen kleinen Wintergarten. Die Erschließung dieser Wohnungen geht von einem sekundären Flur aus.

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EINE ZELLE: GRÖßERE WOHNUNG Die nächst größere Wohnung beansprucht den gesamten Platz zwischen zwei Wandscheiben für sich und ist somit großzügiger und kann nun auch ein Pärchen behausen. Sie besitzt zudem eine eigene Nasszelle und einen eigenen privaten Wintergarten. Die Erschließung findet hierbei über den Hauptflur statt.

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GEMEINSCHAFT Mehrere dieser kleinen Wohnungen bilden jeweils pro Geschoss eine Art großmaßstäbliche Wohngemeinschaft mit geteilten Nutzungen in weiteren Zellen. So teilen sie sich zum Beispiel alle eine große Küche, ein Wohnzimmer mit großem Wintergarten und Arbeitsräume zum Zusammenarbeiten. Für die kleinsten Wohnungen gibt es zudem Gemeinschaftsbäder welche sie durch den sekundären Flur erreichen.

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PERSPEKTIVE WOHNGEMEINSCHAFT

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ZWEI ZELLEN: MAISONNETTE Eine bereits voll ausgestattet Wohnung mit Badezimmer, Küche und Arbeitsplatz bieten die Maisonnette Apartment. Diese sind schon für längere Aufenthalte über Wochen angedacht. Durch die innenliegende Treppe entsteht ein Einschnitt in die Bestandsdecke, welcher als eine Galerie verlängert wird. Die Einschnitte bleiben roh und unbehandelt und die neue innenliegende Treppe zeichnet sichtlich vom Bestand als leichte Stahltreppe ab. Über die Galerie gelangt man über einen schmalen Steg in den oberen Wintergarten, welcher als Arbeitsraum genutzt wird. Dieser gewinnt durch die Verschiebung der Wintergartenzone zudem an Fläche.

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AXONOMETRIE

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FASSADE UND THERMISCHES KONZEPT Um die Wohnungen thermisch zu isolieren wird eine Wintergartenzone als thermische Pufferzone im Grundriss integriert. Diese bildet durch die Verglasung und Dämmung im Bodenaufbau und an der Decke die Dämmebene als ganzen Raum aus. Mit großen Schiebetüren lässt sich so der Wohnraum um weitere Quadratmeter erweitern und fließt übergangslos von Innen nach außen. Somit ist es möglich das Gebäude ohne Flächenverlust und eine teure Fassadensanierung zu dämmen.

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THERMISCHE HÜLLE

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DREI ZELLEN: GROßE WOHNUNG Die größten vorzufindenden Wohnungen sind ebenfalls Maisonnettes und zudem auf einem der bediene Etagen durchgesteckt über die gesamte breite des Gebäudes. Diese Apartment sind für Monate bis Jahre mietbar und noch großzügiger in der Flächenaufstellung. Die Wohnung funktioniert nach dem selben Prinzip wie die kleinere Maisonnette nur, dass sie auf beiden Seiten einen Zugang zum Wintergarten besitzt. ENTWURF

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Wie schon erwähnt richtet sich die Verteilung der Wohnungen auch nach der Positionen der Kerne und Erschließungen. So finden sich alle verschiedeneren Wohnformen in jedem Geschoss wieder, welche dann aber horizontal vom Hauptkern aus gegliedert werden. Die besonders Kurzfristen Wohnungen und damit auch die Wohngemeinschaften sind besonders nahe dem Hauptkern. Vor jedem Hauptkern befindet sich zudem ein großer multifunktioneller Raum, welcher allen Bewohnern der Etage als größerer Meetingraum, Ort für kleine Feiern oder andere Zusammenkünfte dienen soll. Die kleinen Maisonettes befinden sich vor allem an der Innenseite der äußeren Kerne und die größeren Maisonettes ganz außenseitig der äußeren Kerne. Vor den beiden äußeren Kernen befinden sich zudem kleine Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Waschmaschinen und kleinere temporäre Lagermöglichkeiten

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WOHNUNGSVERTEILUNG

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OBERGESCHOSSE

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DACHGESCHOSS Im Dachgeschoss welches als eine Art Staffelgeschoss zurückspringend ausgeführt ist beherbergt ein Restaurant mit einer kleinen Bar und Café. Die Räumlichkeiten sind öffentlich über den Hauptkern zugänglich und für die Bewohner als auch für externe Besucher zugänglich und bietet einen Tollen Blick über die Altstadt Krakaus. Auf der Dachterrasse befinden sich unter dem weit auskragenden Vordach weitere Sitzplätze vom Café. Zwischen dem Staffelgeschoss und dem östlichen Kern entsteht ein neues Gewächshaus welches in der Tragstruktur dieselbe Sprache wie die neue Plattform auf dem Erdgeschossdach spricht und sich so deutlich erkennbar als Intervention abhebt. In dem Gewächshaus sollen die Bewohner des Hauses die Möglichkeit haben Obst, Gemüse und frische Kräuter anzubauen. Zudem bedient es täglich die Restaurants und Cafés im Haus.

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SCHNITTDARSTELLUNG

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WESTFASSADE, UNTEN


SÜDFASSADE, OBEN

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01 HOTEL FORUM S. 7, Abbildung https://www.google.com/maps/place/Krakau,+Polen/ S. 8, 9 https://krakow.wyborcza.pl/krakow/7,44425,22408166,pechowiec-znad-wisly-wzloty-i-upadki-hotelu-forum.html?disableRedirects=true S. 10, Abbildung https://www.reddit.com/r/brutalism/comments/a1iveq/xpost_rretrofuturism_1988_hotel_forum_in_krakow/ S. 10, 11 Artikel: Wiadomości Konserwatorskie von Joanna Jadwiga Białkiewicz: Kontrowersje wokół ochrony dziedzictwa powojennego modernizmu w Krakowie na przykładzie hotelu Forum, 48/ 2016 https://nieolewamymiasta.wordpress.com/2015/11/09/podroz-do-przeszlosci-czyli-zwiedzanie-hotelu-forum/ https://krakow.wyborcza.pl/krakow/7,44425,22408166,pechowiec-znad-wisly-wzloty-i-upadki-hotelu-forum.html?disableRedirects=true http://szlakmodernizmu.pl/szlak/baza-obiektow/hotel-forum https://www.youtube.com/watch?v=v30Ys7L7mI4&t=276s S. 14, 15, Abbildung Kontakaufnahme mit Alicja Nowak, Architektin in Krakau S.20, Abbildung https://www.krakownanowo.pl/galeria/hotel-forum/ S. 27, 28,29, Abbbildung https://www.forumprzestrzenie.com/#galeria

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02 NACHKRIEGSARCHITEKTUR IN POLEN Literatur, Anna Cymer, Architektura w Polsce 1945-1989, 2018 S. 32, Abbildung https://www.google.com/imgres?imgurl=https://birofilia.org/uploads/oryginal/5/69a89bdb_700_warszawa_ochota.png&imgrefurl=https://birofilia.org/historie/dlaczego-najlepsze-imprezy-w-prl-zdarzaly-sie-na-pkp.html S. 34, Abbildung https://dzieje.pl/rozmaitosci/w-pazdzierniku-obchody-45-urodzin-spodka-jednego-z-symboli-katowic S. 36, Abbildung http://cargocollective.com/powojennymodernizm/filter/Krasi%25C5%2584ski/SuperSam

03 ORTSANALYSE S. 50, 51 Kompleksowe modelowanie osobowego ruchu drogowego w Polsce : uwarunkowania na poziomie Gminnym von Piotr Rosik, Tomasz Komornicki, Sławomir Goliszek, Przemysław Śleszyński, Andrzej Szarata, Barbara Szejgiec-Kolenda, Wojciech Pomianowski, Karol Kowalczyk S. 48, 49, Statistik https://www.muratorplus.pl/inwestycje/inwestycje-mieszkaniowe/ceny-mieszkan-w-2018-r-nowe-mieszkania-mocno-podrozaly-gdzie-ceny-mieszkan-wzrosly-najbardziej-aa-BJAZ-hHVK-d4wc.html S. 52, 53, Statistik https://www-statista-com.ezproxy.fh-muenster.de/study/71486/coronavirus-covid-19-in-poland/ https://msip.krakow.pl/kompozycje_mapowe/231105,2051,komunikat,przegladarka_danych_archiwalnych.html

04 GEGENWART IN PANDEMIE https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/wie-sehen-unsere-staedte-nach-der-corona-krise-aus-16770273.html https://www.douglasmagazine.com/coworking-after-covid-set-to-thrive/ https://www.swr.de/wissen/studie-home-office-in-zeiten-von-corona-100.html

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05 REFERENZEN S. 62, 63 https://www.lacatonvassal.com/data/documents/20120410-1701401106Arch+203.pdf S. 64, 65, 66, 67 https://www.atlasofplaces.com/architecture/nemausus/ https://www.youtube.com/watch?v=Lhq0SOADAMo S. 68, 69 https://publicdelivery.org/matta-clark-conical-intersect/ https://www.gothamcenter.org/blog/cutting-up-the-city-in-crisis-gordon-matta-clark-and-the-urbancommons S 70, 71, 72, 73 http://socks-studio.com/2016/03/22/the-compact-city-of-atlanpole-nantes-by-hans-kollhoff-1988/ S. 74, 75 Dogma + Realism Working Group, Communal Villa, Leipzig 2016

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