SoSe22_Leonie_Falkenstein

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Autonomy of the Suburban Ein

of the suburban leonie falkenstein prof. kazu blumfeld hanada

of architecture

Nachbarschaftsgarten für Borghorst dokumentation | ma.m2.4 _Autonomy
© MSA | münster school
2020

Inhalt

i: Gesellschaft im Wandel 4-7

Einfluss Corona

Suffizientes Wohnen

Megatrends

Begegnungsräume

ii: Wohnen im Wandel 8-11

Cluster-Wohnungen

Third-Places

iii: Nachhaltige Methoden 12-15

Bauen im Bestand

Flächeninanspruchnahme Durchmischung

iv: Natur-neu definiert 16-21 Natur im Haus

v: Ein Nachbarschaftsgarten für Borghorst 22-43

Konzept Formfindung Entwurf Konstruktion

Wohntypologien

vi: Research für den Entwurf 44-47

Gemeinschaftswohnen

Gemeinschaftgärten

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Gesellschaft im Wandel

Corona - ein Ereignis mit dem die meisten von uns einen Einschnitt in den Alltag und die Comfortzone verbinden. Im Lockdown musste man Arbeit, Familie und Freizet auf kleinstem Raum arrangiern. Die eigenenen 4 Wände wurden zum Fluch - zu viele Reize, zu wenig Frei raum, zu hohe Anfordungen an einen Wohnraum, der nicht für alle Tätigkeiten und Bedürfnisse ausgelegt ist. Dadurch, dass die Küchen die neuen Co-Working Spaces wurden, birgen sie neuen Raum für Konflikte. Zum konzentrierten Arbeiten benötigen wir nicht nur einen Tisch zum Arbeiten, sondern ein eigenen Raum mit wenig Ablenkung aber ausreichender Arbeitsatmosphäre.

Die Anforderungen an ein wertiges Wohnen und eine funktionierdes Zusammenleben sind durch die Pandemie also spürbar gestiegen.

Wir haben angefangen uns mit unserer Umgebung zu beschäftigen. Welche Strukturen stehen uns im Weg, welche fördern unser Wohlbe finden. Wie können wir verschiedene Räume gemeinsam nutzen ohne dass dies kollidiert?

Eine Ansatz ist dabei das Thema der Suffizienz. Weniger ist mehr- ein Leitbild das schon die Arbeit von Mies van der Rohe prägte. In sei

Garden and House in Tokyo_ Ryue Nishizawa

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nen Gebäuden fand nur Platz was nötig war. Rationalität bekam einen neuen Stellenwert. Mit suffizientem Wohnen haben wir uns auf die ein oder andere Art und Weise wärend dernCoronapandemie auseinader gesetzt. Nachdem wir dann alles ausgemistet und umstrukturiert ha ben, wurde uns klar, dass weniger Fläche zum Wohnen und nur das Nötigste zu nutzen reizvoll sein kann. Suffizientes Wohnen fängt also bei uns selbst an und fördert Wandel, dennoch stellt uns Suffizienz bei gleichzeitigem Verlangen nach aus reichend Freiraum vor eine Herausforderung, wodurch neue Arten des Zusammenlebens entwickelt werden. Wohnraum sollte anpassungsfähig sein und sich den indivudllen Ver änderungen fügen können. Durch die Pandemie haben wir erfahren wie fördernd Wohnraum sein kann, der sich an unsere Lebenslage und Bedürfnisse richten kann. In diesem Sinne finden Megatrends immer mehr Gewichtun. Sie sind wie Lavienen in Zeitlupe. Dieses Bild beschreibt das Phänomen tref fend. Megatrends entstehen langsam, aber entwickeln dann sehr viel Kraft und werden dann durch Verstärker ins Rollen gebracht. Ein sol cher Verstärker ist seit 2 Jahren Covid 19. Vor allem am Beispiel der „New Work“ Bewegung- der Auseinandersetzung mit veralteten Ar beitsstrukturn, zu erkennen. Die rationale Leistungsgesellschaft des Industriezeitalters mit Konkurrenzkampf, Überstunden und Präsenz zeiten hat sich als nicht mehr tragfähig erweisen. Die Work live balan ce wurde immer wichtiger. Durch die Digitalisierung und dem Wunsch nach mehr Freizeit ausgelöst, nahm der Trend einen immer höheren Stellenwert ein, Modelle wie das Home Office wurden entwickelt und getestet, bis sie durch den Lockdown forciert wurden. Ebenfalls losge treten durch das Corona Virus ist der Trend der Neuen Ökologie. Eine begrünte Dachterrasse befriedigt unser Wohlbefinden und zeugen von einem Verlangen nach Freiraum im Wohnraum. Durch die Corona Pandmie haben wir außerdem intensiv wahrgenommen wie sehr das eigene Wohlergehen von der Verbindung zur Natur abhängt. Gesundes Wohnen ist zum Leitbild durch die Corona Pandemie geworden.

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Aber nicht nur die Wohnung steht dabei im Vordergrund. Sondern auch die Gesellschaft, die Stadt und ihre Vernetzungen zueinander. Dabei geht es vor allem auch darum wie wir selber unsere Umgebung mitgestalten und aktiv verändern können. Auch Begegungsräume werden durch die Pandemie neu betrachtet, jeder von uns benötigt seinen eigenen Rückzugsort, jedoch auf einen Ort des Zusammenkommens zugreifen zu können, wo wir auf Gesell schaft und Kommunikation treffen, gewinnt eine immer größere Da seinsberechtigung.

In der Corona Pandemie, wurde uns das genommen was uns als Men schen ausmacht - Freiheit und Kontrolle. Nun ist es die Aufgabe der Umgebung uns dieses Gefühl zurückzugeben. Dies zu erreichen stellt uns vermutlich vor eine komplizierte und nicht leicht zu bewältigende Aufgabe als Architekten. Einen Raum zu schaffen für den Menschenwelcher unsere Anforderungen erfüllen kann.

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Haus Latapie Anne Lacaton / Jean Philippe

Wohnen im Wandel Wohnen, was ist Wohnen überhaupt? Wohnen ist nach Definition eine auf Dauer angelegte Unterkunft. Aber Wohnen ist viel mehr als Das. Wir definieren uns über unser Heim, unseren Wohnraum passen wir unseren Bedürfnissen an und gibt uns ein Gefühl von Vetrautheit. Die se Bedürfnisse ändern sich jedoch mit dem Wandel der Gesellschaft, da wir anderen Problemen und Situationen ausgesetzt sind. Das Wohnmodell einer Familienwohnung vertritt das typische Bild des Wohnens, jedoch gibt es auch Umdenken und neue Ansätze des Woh nen sind keine Seltenheit mehr.

Eine dieser Modelle ist das Cluster-Wohnen. Dieser Ansatz verfolgt das Prinzip gemeinschaftlichen Wohnens in Kombination mit privatem Raum. Cluster Wohnungen sind meist großflächige Strukturen, welche sich nach Funktion und Bedürfnis flexibel gestalten lassen. Dieses Modell vereinigt verschiedene Gesellschaftsgruppen und ist so für viele Mesnchen zu einer funktionierednden Alternative zum Single Wohnen geworden.

Die Freiheit der einzelnen Individuen wird gefördert bei gleichzeitgem Zusammenhalt, da die Flexibilität einer Cluster Wohnung mit der An Zahl der Mitbewohner steigt. Desto größer die Wohnfläche desto viel fältiger kann eine Cluster Wohnung gstaltet sein, nicht nur in Bezug auf die Charaktäre sondern auch die unterschiedlichen Wohnformen.

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Eine Cluster Wohnung kann in mehreren Varianten ausgeführt wer den, so gibt es nicht nur die Basis Varianten sondern auch Einheiten zum temporären Wohnen für Pendler oder berufsspezifische Wohn einheiten. Es gibt aber auch Mischformen aus Cluster Wohnung und Wohngemeinschaft oder Cluster Wohnung für Menschen mit Betreu ungsbedarf. Die Varianten die entstehen sind sehr vielfältig und sind grade für Menschen interessant, die sich ein selbstbestimmtes Leben in einer Gemeinschaft wünschen. Dabei müssen Cluster Wohnungen bestimmten Anforderungen nachkommen um eine funktionierende Wohnatmopshäre zu ermöglichen. Zum einen sollten die Gemein schaftsflächen als Ausgleichsflächen gesehen werden wodruch ihre Dimensioierung genug Beachtung gewidmet werden sollten, aber auch der Kochbereich, Mittelpunkt einer jeden Wohnung, ist genug Fläche zuzusprechen. Eine weitere Priorität gilt dem Schallschutz um einen ruhigen und privaten Rückzugsort zu ermöglichen. Ein gutes Beispiel einer weiter entwickelten Cluster- Wohnung ist das Wohnkonzept San Riemo in München.

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Arge Summacumfemmer Büro Juliane Greb-Wohnhaus San Riemo München

Dieses Konzept setzt sich mit einer sehr aktuellen Thematik auseinan der und zwar das Schrumpfen und Wachsens einer Wohnung. Das Konzept greift also den gesellschaftlichen Wandel auf, dadurch das flexibel gestaltbare Wohnungen immer mehr in der Nachfrage ste hen und diese sich Entwicklungen anpassen. Insbesondere das Nucleus-Wohnen hinterfragt das gängige Hierarchi wohnen, individuelle Räume können durch die Bewohner einer Einheit selbst zugeordnet werden. Dieser Wohnansatz unterscheidet sich in sofern vom Cluster Wohnen, dass Kernräume wie Bad, Küche und die Privaträume einem Haushalt zugeordnet sind. Flächen können nach Bedarf vergößert oder verkleinert werden, aber auch ein neues Be wusstsein wird bei den Bewohnern geschaffen, da sie sich nun selbst mit ihrer wirklich genutzen Fläche auseinandersetzen. In diesem Zusammenhang findet auch die Thematik der Third Places Gewichtung. Es handelt sich dabei um einen Ort der einen Ausgleich zwichen Familie und Beruf schafft. Sie sollen als Gemeinschaftlich ge nutzter Arbeitsraum funktionieren und werden zu einem aktiven Bau stein der Wohnkultur. Die eigene Wohnung kann nicht immer eine

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Arge Summacumfemmer Büro Juliane Greb -Wohnhaus San Riemo München

ungestörte Arbeitsatmosphäre ermöglichen, grade durch die Coroan Pandemie ist dies deutlich hervorgegegangen, dass man eine Alter native zum eigenen Wohnraum benötigt. Third places sind wie das eigene Wohnzimmer, und ersetzen die repräsentativen Eigenschaften des Eigenheims. Die Möglichkeiten eines solchen Third Places können variieren, tagsüber dienen sie als Co-Working place und abends als Veranstaltungsraum. Das Angebot der Third Places bezieht sich also auf Orte des Alltäglichen, welche wir nicht zu unserem Wohnraum zäh len.Gleichzeitig können sie mehrere Funktionen erfüllen, indem sie in sich einen Waschsalon oder eine Werkstatt bergen. Viele Tätigkeiten und Aufgaben können in der eigenen Wohnung nicht nachgegangen werden wodruch die third places immer mehr an Relevanz gewinnen, da sie regelmässig in unseren Alltag genutzt werden können. Thrid places geben uns also ein neues Gefühl von Zuhause, sie gehen auf all unsere spontanen Bedürfnisse ein und passen sich unseren flexib len Alltagsrythmus an. Die eigene Wohnung wird so zu einem Raum der nur das Nötigste birgt um uns ein Gefühl des Privatseins zu ver schaffen, während die Third Places zu einem neuen Knotenpunkt des Lebens werden.

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Media Library Thionville Dominique Coulon und Accocies

Nachhaltige Methoden

Nachhaltige Methoden- aber was kann Nachhaltigkeit übergaupt be deuten? Bauwerke sollten auf eine Art und Weise errichetet werden, dass sie keine Altlast für zukünfitge Generationen beduetet. Dabei sollten die Chancen des wirtschaftlichen Strukturwandels ge nutzt werden, wie die Umnutzung von Industrie und Landwirtschafts brachen, oder die Nutzung regionaler Materialien aber auch das Sensibilisieren von Fachleuten für die Bestandserneuerung. Grade Gebäudebestände auf dem Land scheinen keinen Nutzen zu finden. Jeodch gibt es Punkte die für eine Nutzung von Bestandsgebäuden spricht, zum einen wird die Identität eines Ortes bewahrt zum anderen wird Menschen eine Alternative zum Neubau geboten, wenn diese sich den nicht leisten können. Auschlagebend ist jedoch das Einsparen von Baustoffen und Energiekosten. Die Umbaukultur wird also der Neu baukultur defintinv bevorzugt auch wenn die Tendezen eine andere Richtung einschlagen.

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In diesem Sinne findet auch die Thematik der Flächenversiegelung eine starke Gewichtung, neue Flächeninanspruchnahme sollte ver mieden werden um die Ressource Fläche sicherzustellen. Auch wenn Boden eine endliche Ressource ist muss der Boden mit seinen Funk tionen für Wasserhaushalt, Klimaschutz , Erzeugung nachwachsender Rohstoffe geschützt werde. Statistiken zeigen, dass die Flächenneu inanspruchnahme aus der Nachfrage von Wohn-,Arbeits-, Erholungs und Verkehrflächen resultieren. Der demografische Wandel und die steigenden Zahlen an Wohnflächen pro Kopf steigen was die Flächen inanspruchnahme stark beeinflusst. Aber auch der Drang ins Grüne zu ziehen fördert die Flächeninanspruchnahme. Programme wie die der Flächenkreislaufwirtschaft oder Festsetzungen von Zielen sollen dazu beitragen die Reduzierung der Flächeinansprchnahme als Gewinn zu sehen.

Der Umbau oder die Umnutzung eines Gebäudes sind somit Themen die in Zukunft immer wichtiger werden für nachhaltiges Wohnen.

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Ein Referenzprojekt welches im großen Stil mit Umnutzung umgeht ist das Loki-Areal in Winterthur.

Bei dem Projekt handelt es sich um ein Industriegelände in dem sich Wohnungen,Läden, Schulen und Geschäftsräume befinden.

4 Zeilen definieren die ehemalige Baustruktur der Lokomotivfabrik, eine alte und erhaltene Eisengusshalle wird zum Zentrum des ehe maligen Werkes.

Sie birgt 2 Zeilen welche einen Raum für Gemeinschaftsaktivitäten um schliessen. Das Projeket zeigt in mehreren Punkten nachhaltige Züge auf, zum einen reagiert es auf unterschiedliche Lebensanforderungen der Bwohnern und deckt mit seinen unterschiedlichichen Wohnungs typen die individuellen Anfordernugen der Bewohner ab. Gleichzeitig versucht man dadurch eine Druchmischung der Bevölkerung zu errei chen, denn Nachhaltigkeit beudetet in Bezug auf Quartiersbildung eine auf lange Sicht funktionierende Gemeinschaft und Durchmischung verhindert Segregation. Die geschaffene Dichte soll urbane Qualität schaffen und der Zersiedlung entgegenwirken. Das Loki-Areal ist nicht nur für die in Winterthur Ansässigen attraktiv durch ihre Nähe zur Alt stadt, sondern auch für Arbeitnehmenden in Zürich durch die schnelle Anbindung.

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Natur-Neu definiert

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House in Chayagasaka / Tetsuo Kondo Architects

Haus für eine Familie

Der Entwurf zielt auf ein Einzimmerhaus ab, mit vielen verbundenen Ebenen und Bereichen. Gerahmt werden diese von Grünflächen wo druch eine sehr offene Raumatmosphäre entsteht, gleichzeitig er scheinen die Grünräume wie Raumtrenner da sie immer zwischen den adaptiven Kuben vorzufinden sind. Es gibt kaum Wände die Bereiche definieren sondern unterschidliche Niveeaus mit individuellen Funk tionsflächen. Die offene Architektur sorgt für eine starke Ausgewo genheit und viel Raum für Gemeinschaftsfläche. Die Gärten oder die Terrassen die nicht wie konvetionell an die Architektur anküpfen und addaptiv wirken, sondern in den Raum intergriert werden, machen den Raum sehr gelöst und offen.

Grüner Raum wird zum Bestandteil des Entwurfs und wirkt wie in tergrierte Fläche zum Gemeinschaftsraum. Durch die verschiedenen Blickbeziehungen die durch die Öffnungen innerhalb des Hauses ent stehen, hat man ein Gefühl von Leichtigkeit und Überschaubarkeit.

Das intergrierte Grün überdeckt die Nähe zu den dicht besiedelten Nachbargrundstücken.

Der wie ein Atrium ausgeführte Gemeinschaftsraum schafft durch die verschieden Ebenen auch Verbindungnen zu anderen Raumbereichen auf unterschiedlichen Niveaus.

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Die Treppe ist dabei als Gestaltungselement zu sehen und verdeutlicht diese Verknüpfungnzu den anderen Berichen. So entsteht eine allge genwärtige Nähe zu den Mitbewohner des Hauses, auch wenn diese sich allein in einem anderen Teil der Gemeinschaftsfläche befinden. Die Teppe mündet an der obenliegenden Terrasse und verdeutlicht dadurch die Wirksamkeit und Bedeutung der Grünflächen im Haus. Die Privaträume werden im Gegensatz zu den Grünflächen addaptiv wie Kuben an den Gemeinschaftskern gefügt.

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Ein Nachbarschaftsgarten für Borghorst

Bei der Auseinandersetzung mit Borghorst ist zunächst festzuhalten welche Strutkuren der Ort aufweist. Borghorsts Kern besteht aus einer Fußgängerzone in der noch verein zelt Einzelhändler und Cafes vorzufinden sind.

Der Ort wirkt sehr entschleunigend und ruhig mit seiner kleinteiligen Innenstadtstruktur. Das zentrale Geschehen scheint sich verlagert zu haben zum BWS- Center, ein Areal wo Geschäfte zur Versorgung ver ortet sind. Der innere Kern von Borghorst und seine Anwohner schei nen den Zerfall der einst lebendigen Innenstadt hinzunehmen. Die Menschen von Borghorst verbringen ihre Zeit in einem der 5 Cafes die auf der Fußgängerzone zu finden sind, es scheint keine Alternativen für Orte der Begegnung zu geben und so schleichen sich das Erd beereis und der Milchkaffe in den Routinealltag der Borghorster. Der Ort benötigt Ansätze um soziale Netzwerke und Gemeinschaft zu entwickeln.

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Restarant

Fotogeschäft

Parfümerie Blumengeschäft Weinhandlung Apotheke Bücherhandlung Cafe Bekleidungsgeschäft Sportgeschäft

Cafe Schule

Kreisdekanat Kindergarten

Synagoge

Restaurant Bekleidungsgeschäft Cafe Heilpraktikerin Augenoptikergeschäft Cafe

Bekleidungsgeschäft

Uhrengeschäft Apotheke Arzt Cafe =Treffpunkte

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Daraus entwickelte sich die Idee eines Gartens. Die Definition von Garten ist eine begrenzte Fläche auf der Gemüse, Obst udn Blu men angeplfanzt werden. Der Garten kann jedoch viel mehr als das Anpflanzen sein, Gemein schaftsgärten, welche in ihrem Vorreiter wie die der Schreberg ärtenbwegung ihre Ansätze fin den, scheinen immer beliebter zu werden und bilden soziale Netz werke. Der Garten wird zu einem Instrument um Gemeinschaft und soziale Räume zu schaffen.

Der Garten in der Stadt soll nicht wie der Kleingarten zur Bepflanzug dienen oder als Alternative zu Stadt fungieren, er soll zum Bestandteil des innerstädtischen Gefüges werden. Soziale Netzwerke entstehen durch Zusammenhalt, Unterstützung und verbindende Aktivitäten welche auf Engangement basieren. Dieses Engangement am urbanen Gärtnern findet seinen Ursprung nicht nur in dem Bedürfnis nach einem qualitativen Wohnumfeld, sondern auch in dem aktuellen Trend des Autarkseins und der Selbst versorgng, wodruch gleichzeitig ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleis tet wird. Gründe für die Selbstversorgung sind der Kontakt zur Natur, die Ablenkung aus dem Alltag oder der Wunsch nach naturbelasenen und unverpackten Lebensmitteln.Grünen Raum zu schaffen in Form von Gemeinschaftsgärten ist jedoch nicht nur ein Trendthema, son dern auch ein Zukunftsthema, seit 2016 gehören nachhaltige Städ te und Gemeinschaften zu den Zielen der UNO. Mit dem Prinzip der Selbstversorgung kann schon ein Beitrag zu diesem Ziel geleistet wer den.

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Der Garten als Instrument um soziale Räume zu schaffen

Es gilt den Menschen von Borghorst einen neuen Begegnungsraum zu bieten und den Zerfall der Innenstadt zu vermeiden. Mit einem Nach barschaftsgarten soll dies erreicht werden, Gemeinschaft soll sich entfalten können. Nicht nur den jüngeren wird dabei ein Ort geboten um aus ihrem strikten Alltag zu entfliehen, sondern auch die älteren Generationen finden eine neue Aufgabe und neue Gemeinschaften. Gleichzeitig werden neue soziale Strukturen durch kollektive Wohn typologien entstehen, wodurch der Kern von Borghorst wieder mit Leben gefüllt wird.

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Aus den Research Projekten ist hervorgegangen, dass Gemein schaftsgärten in Hinterhöfen oder Höfen angelegt sind, gleichzeitig ist es wichtig dass ein öffentlich angelegter Garten dennoch gut erreich bar sein sollte. Bei der Entwurfsfindung war es wichtig eine Hinterhof atmosphäre entsehen zu lassen, den Nachbarschaftsgarten dennoch nicht zu öffentlich zu gestalten. Das Grundstück befindet sich zentral in der Innenstadt und ist ca 200m nördlich des roten Platzes gele gen. Es bietet optimale Vorrausetzungen für den Entwurf, da mehre re Erschliessungswege möglich sind. Gleichzeitg ist es im Sinne der Nachhaltigkeit, da die Fläche bereits versiegelt ist und dadurch neue Flächeninanspruchnahme vermieden wird.

Im folgenden haben verschiedene Arbeitsmodelle zu einer Anordnung von 3 Wohngebäuden geführt welche sich um eine ,, grüne Insel“ schmiegen. Es entseht ein grüner Kern, um dem sich die Gartenstruk turen schmiegen, der Platz konzentriert sich dadurch auf das gemein schaftliche Geschehen und den Garten.

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In der „grünen Insel“ ist ein Gemüsekiosk untergebracht, in dem die Ernte des Nachbarschafgartens ausgelegt werden kann, sowie ein kleiner Aufenthaltsbereich. Somit wird der Gemüsekiosk zur An laufstelle für Aussenstehende, welche sich für die Beteildigung am Nachbarschaftsgarten interessieren. Der Entwurf hebt sich von den Wohngebäuden ab und wird somit zum Zentrum des Geschehens. Ein Pflanzenregal in der Fassade und eine Gewächshaus symoblisieren den Nachbarschaftsgarten und fungieren wie ein Landmark. Die grü ne Insel ist sozusagen Nachbarschaftsgarten in Form und Funktion. Um die grüne Insel schmiegen sich die Anbauflächen wodurch ver schiedene Situtionen entstehen und ein Übergang zu den öffentlich nutzbaren Räumen entsteht. Im Erdgeschoss gliedern sich individuelle Raumprogramme wie ein Werkraum, ein Co- Working Space mit wan delbaren Raumgrößen. Die Erschliessung der Wohneinheiten erfolgt über einen Laubengang,welcher die 3 Wohngebäude verbindet und übernimmt die Aufgabe eines Begenungsraums für die Anwohner. Der Laubengang wird bestückt mit Setzkästen und Pflanzregalen, Spaliere in Form von Draht dienen als Absturzsicherung und als Ummantelung für die Wendeltreppe.

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individuelle Wohnformate

Laubengang

Grünes Forum

Gemeinschaftlich genutze Räume

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GSEduca ona Vers on
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Grüne Insel Kraut und Rüben Befahrene Straße/ Ende der Fußgängerzone Co-Working
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37 GS d V

Die einzelnene Wohntypologien setzen sich aus verschiedenen Grö ßen und Anordnungen zusammen, unterschiedliche Wohnfomrate sind wichtig um eine langfrastig und dementsprechende nachhaltiges Quar tier mit unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen entstehen zu lassen. Zum einen gehören zum Nachbarschaftsgarten mehrere 1-Zimmer Appartments, welche jedoch direkt an eine Gemeinschaftküche an gebunden sind und so dennoch ein Ort zur Vernetzung geboten wird. Aber auch die klassiche Wohnung findet ihren Platz, kann jedoch durch den Baukasten indivuell gestaltet und genutzt werden.

Klassisch -Wohnen -Mama+Papa +Kind oder doch mit Oma

Ein-Zimmer bitte - für dich allein oder zu zweit

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Für Menschen die sehr in ihren Arbeitsryhmus Einklang finden und sich in Gemeinschaft wohlfühlen, dennoch privaten Raum benöti gen, kommt ein weiter entwickelter Cluster-Ansatz in Frage. Es gibt sowhl Einzelzimmer, als auch erweiterbare Zimmer im darüberliegen den Geschoss, so können zum Beispiel alleinerziehende Elternteile in Gemeinschaft leben und auf unterstützende Hände zurückgreifen. Ein sehr ausgeprägter Ansatz einer kollektiven Wohngemeinschaft, ist das Leben auf nötigsten Raum, nur der Schlafraum wird zum privaten Rückzugsort, ein Konzept bei dem es auf das Teilen und Zusammen leben ankommt.

Gemeinschaftlich lebts sich besser -Clusterformat

Teilen macht Freude -living in a Box

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Die Wohngebäude basieren auf einem Skelettbau mit einem 4x4 Stützenraster, ein Skelettbau ist optimal für nachfolgende Nutzungs änderungen, da dieser sich opimal anpassen kann. Um den Entwurf möglichst nachhaltig zu gestalten, war es wichtig eine entsprechende Materialwahl zu treffen. Holz hat eine sehr gute Co2 Bilanz und gilt als eines der Zukunftsmaterialien für den Bausektor. Der Skelettbau wird mit Fertigteilen aus einem Baukasten zusamengefügt wodurch sich die Bauteile durchaus wiederverwenden lassen können und eine einfache Umstrukturierung möglich ist.

Die einzelen Wohnformate sind über einen eigenen Laubengang er reichbar, welcher individuell als erweiterbarer Raum genutzt werden kann. Vorhänge und Polycarbonat lassen einen Zwischenraum zwi schen Drinnen und Draußen entstehen und können individuell genutzt werden.

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GSEd V

Dachaufbau

Stehfalz

Lattung Konterlattung Bituminöse Abdichtung Sparren dazwischen Wärmedämmung

OSB -Platte Konstruktionsholz

Deckenaufbau

Gipsfaserplatte Trennlage

Trittschalldämmung

Fertigteil Holzbalkendecke: OSB-Platte Kantholz dazwischen Wärmedämmung OSB-Platte

Wandaufbau

Fertigteil Holzrahmen: OSB-Platte

Holzrahmen dazwischen Dämmung Dichtungsbahn Konsole Lattung Konterlattung Sperrholzplatte Seekiefer

Fundament

Estrich

Trittschalldämung Dämmung Dichtungsbahn Bodenplatte Perimeterdämmung Einzelfundament Sauberkeitsschicht

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24x24

BIGYard Berlin

Bei diesem Projekt erinnert das Konzept an eine kleine Sieldung, in der alle Bewoh ner über ein Band verbun den sind. Dieses Band ist in diesem Falle ein grüner In nenhof zudem die einzelnen Wohnungen ausgerichtet sind. Die Reihenhäuser tei len sich den grünen Streifen ganz nach dem Motto: Gar ten an Garten nur dass die se Grenzen von mein und dein aufgebrochen sind und ganz neue Arten des Ge meinschaft bildens ermög licht werden .

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Spreefeld, Berlin

Das 3-Häuser Ensamble in Kreuzberg verfolgt einen für in Berlin vor zufindenen Wohnungsbau ein eher untypisches Konzept, wodruch es aber auf Resonanz trifft. Der Entwurf zielt auf gemeinschaftlichen Lebensraum, welcher durch die Freiflächen im Erdgeschoss bereitge stellt wird. Nicht nur ein Garten soll zu diesem partizipativem Projekt beitragen sondern auch auch öffentlich nutzbare Räumlichkeiten.

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Umbau Sandberghof, Darm stadt

Das Konzept dieser gemein schaftlichen Wohnform sieht sein Ziel in der Erhaltung nachbarschaftlicher Kontak te. Die drei Gebäude der Hof anlage unterschieden sich in ihrer Funktion, in dem Haupt gebäude sind die Wohnun gen untergebracht und in den Nebengebäuden die Gemein schaftsräume. Eine Gemein schaftsküche, eine Werkstatt oder ein Atelier sollen ge meinschaftliches Leben er möglichen.

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Wie funktionieren Gemeinschaftsgärten?

Referenz: Rosa Rose Garten und Prinzessinengärten

Der Garten wird von einer festen und bestehenden Gruppe von Men schen geführt, viele weitere Helfer und Helferinnen können flexibel und nach belieben sich einbringen. Es können Privatgärten als auch Ge meinchaftsgärten angelegt werden. Die Gärten sind offen, das heisst jeder Passant:innen ist eingeladen aktiv zu werden oder den Garten als Rückzugsort zu nutzen. Das Gemüse steht denjenigen zu, die sich am Anbau beteildigen, kann aber auch genutzt werden zur Finanzie rung des Gartens. Der Garten kann in Kisten angebaut werden, da durch bleibt dieser mobil und kann jederzeit umgesiedelt werden. Des weiteren kann auf versiegelter Fläche angebaut werden und mögliche Schadstoffe im Boden können vermieden werden.

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