WiSe 17/18_frühling

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FH Münster Fachbereich Architektur

Thema: Entwerfen Schinkel-Wettbewerb Prof. Blumfeld-Hanada 2018 ma.m2.3 WS2017/18

Falk Frühling Master 3. Semester Mat.-nr.: 898151

STADTOASE_/

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Inhaltsverzeichnis

01

Wettbewerbsauslobung

03

Gebietsanalyse

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Referenzen Inspirationen

23

Entwurf /38



Wettbewerbsauslobung -

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Stadtoase

AIV-Schinkel-Wettbewerb 2018

Das Gebiet

„Nahversorgung als Super-Mix“

Das Bearbeitungsgebiet liegt in der Spandauer Wilhelmstadt, im Süden des Spandauer Siedlungsgebiets. Es wird im Westen von der Seeburger Straße sowie demSeeburger Weg und im Osten von der Wilhelmstraße begrenzt und schließt im Süden das ehemalige Munitionsdepot der Train-Kaserne mit ein. Die SchmidtKnobelsdorf-Straße durchschneidet als Haupterschließungsstraße das Bearbeitungsgebiet in West-Ost-Richtung. Nördlich der Schmidt-Knobelsdorf-Straße ist das Areal von Kasernengebäuden aus den 1910er- und 1930er-Jahren geprägt, zwischen denen versprengt bauliche Ergänzungen vogenommen wurden. Heute sind mehr als 1.000 Geflüchtete in den ehemaligen Kasernengebäuden entlang der Schmidt-Knobelsdorf-Straße untergebracht. Leerstehende Traglufthallen, verfallende Sportstätten und verwildernde Freiräume prägen zusammen mit leer stehenden, teilweise von kleinen Gewerbetreibenden genutzten Bauten das Innere des Blocks.

Eingebunden in die heterogenen städtebaulichen Parameter zwischen Spandauer Hasenheide und Wilhelmstraße soll ein Ort entstehen, der ein zukunftsweisendes Konzept für die städtische Nahversorgung aufzeigt. Ziel ist es, eine Architektur oder ein Ensemble zu entwickeln, welche die gesichtslosen Unorte allenthalben gebauter Nahversorger durch Stadtoasen ersetzt. Stadtoase als Leitbild für einen fruchtbaren Ort, eine Versorgungsstelle, ein Handels-, Kommunikationsund Schaffensplatz - ein Zentrum neuer Prägung. Neuer Prägung weil der Ort weder das geschäftige Zentrum der Innenstadt ersetzen soll, noch den Kiezladen und auch nicht das Großgewerbe am Stadtrand. Die Stadtoase soll den Flächenfraß gesichtsloser eingeschossiger Quadratmeter-Hüllen mit ihren vorgelagerten Parkplätzen in attraktive Aufenthaltsorte verwandeln.

Im heterogenen Teilbereich südlich der Schmidt-Knobelsdorf-Straße wird ein großzügiger Grünraum von straßenbegleitender Bebauung eingefasst. Neben Kleingartenanlagen und dem geschützten Biotop der Egelpfuhlwiesen wird das Gebiet von einem großen Nahversorger mit großflächigem Parkplatz und dem ehemaligen Munitionslager der ehemaligen Train-Kaserne charakterisiert. Damit liegt das Areal zwischen der geschlossenen Mietshausbebauung der historischen Wilhelmstadt im Osten und einem westlich gelegenen, überwiegend mit Einfamilienhäusern bebauten Bereich. Südwestlich liegt die Großsiedlung Heerstraße Nord mit rund 8.000 Wohnungen aus den 1960erund 1970er-Jahren. Im Süden des Bearbeitungsgebiets schließen sich an das Türkisch-Deutsche Sozialbildungsinstitut wiederum Gewerbeflächen und Kleingartenanlagen an, die sich auch noch südlich der Heerstraße fortsetzen. Direkt neben der Train-Kaserne lag das Garnisonsgefängnis, das die Alliierten zum Kriegsverbrechergefängnis umwandelten. In ihm waren die in den Nürnberger Prozessen verurteilten Kriegsverbrecher des Nazi-Regimes inhaftiert. Nach dem Tod des letzten Insassen Rudolf Hess wurde es 1987 abgerissen und das Grundstück neu bebaut, um zu verhindern, dass es zu einer Wallfahrtstätte für Rechtsradikale wird. Nach der Nutzung des Geländes für ein Einkaufszentrum mit Kinokomplex steht hier heute ein Supermarktgebäude des Discounters Kaufland. Diese Anlagen dokumentieren neben der Militärgeschichte des Deutschen Reichs auch das Erbe der Stadt aus den Jahren des Kalten Kriegs. Ihre Spuren bilden zwar keine touristischen Anziehungspunkte wie die zahlreichen Relikte aus der Zeit der Teilung in der Mitte Berlins, doch markieren sie eine wichtige historische Schicht sowohl der Stadt, als auch Deutschlands.

Raumprogramm Es ist eine Stadtoase mit einem Angebot von mindestens 50.000 m² BGF zu entwickeln. Ziel ist es, die Nutzungsmischung und hierfür neu zu ersinnenden Räumlichkeiten so abzustimmen, dass der Ort über die Nahversorgung hinaus Aktivitäten evoziert und ermöglicht: - Markthalle – mindestens 18.000 m2 Gesamtfläche als geschlossene multifunktionale Halle für Nahversorger (durch Integration / Umgestaltung / des vorhandenden Supermarktes: ca. 8.000 m2), Standverkauf, Direktverkauf vom Anhänger, Eventfläche für Musikveranstaltungen, Indoorsport, Oktoberfest usw. hierfür mindestens 20 m stützenfreie Spannweite - ggf. teilweise als überdachter, offener Marktplatz - Dienstleistung und Gewerbe als mehrgeschossiger Baukörper (Mietflächen) – mindestens 6.000 m2 mit Ateliers, Co-working-spaces, etc. - Kleinteiliges produzierendes Gewerbe – mindestens 6.000 m2 - Wohnen / Wohnen und Arbeiten – mindestens 20.000 m2 ist konzeptabhängig ggf. nur städtebaulich nachzuweise

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Gebietsanalyse -

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Wasserflächen Berlin -

Drei große Wasserflächen durchziehen Berlin. Im Westen die Havel und im Osten dasMüggelspree-Löcknitzer-Seengebiet verbindet die Spree welche direkt durch die Berliner Innenstadt mäandert.

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Grünräume Berlin -

Zu den bestehenden drei großen Grünerholungsräumen im Nordwesten, Südwesten und Südosten kamen in den letzten Jahren im Nordosten große Flächen hinzu.

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Wettbewerbsgebiet Spandau -

Eine vielzahl von typologisch unterschiedlichen Gebäude- und Wohnformen flankieren das Wettbewerbsgiebt. Dabei trennen die Hauptverkehrsstraßen im Süden und im Osten die Quartiere.

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Grünflächen Wettbewerbsgebiet -

Prägendes Element für dieses Gebiet sind die Egelpfuhlwiesen mit dem Flächenhaften Naturdenkmal „Orchideenwiese“.

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Ortsbegehung

Kleingartenanlage in direkter Nachbarschaft zur Plattenbausiedlung

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Ortsbegehung

Verlassenes Munitionslager

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Ortsbegehung

Historische Kasernengebäude

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Ortsbegehung

Naturschutzgebiet „Hasenheide“

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Referenzen und Inspirationen -

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Konzeptvergleich Wohnen -

Vergleich zwischen der funktionalen Annäherung der Räume und Zwischenräume in der westlichen Welt mit Japan.

JAPANISCHES KONZEPT

FUNKTION

WESTLICHES KONZEPT

SCHLAFEN

ZASHIKI WOHNZIMMER TSUGI-NO-MA

FAMILIENTREFFPUNKT SCHLAFZIMMER

NAKANO-MA ESSZIMMER CHA-NO-MA

KÜCHE

ESSEN

DAIDOKURO

KOCHEN LAGERRAUM YUDONO

BADEZIMMER OTEARAI

WASCHEN EVAKUIERUNG ARBEITEN

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Wohnzonierung -

Raumabfolge und Zonierung verschiedener Wohnungen aus dem 19. , 20. , 21.Jhd sowie die neue entwickelte Wohnform der Zukunft.

19. Jhd.

20. Jhd.

21. Jhd.

Zukunft

privat halb privat halb รถffentlich รถffentlich

privat halb privat halb รถffentlich รถffentlich

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Lafayette Parc, Detroit -

Mies van der Rohe, 1920

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Siedlung Rรถmerstadt, Frankfurt a.m. Main -

Ernst May, 1927-28

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Potemkinsche Treppe, Odessa -

Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Freitreppe mit 192 Stufen in der ukrainischen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer.

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Wood 1 -

Aquarell und Graphite auf Papier Agnes Martin, 1963

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Hundert Säulen Saal, Persopolis - Iran -

Die altpersische Residenzstadt Persepolis war eine der Hauptstädte des antiken Perserreichs und wurde 520 v. Chr. im Süden Irans in der Region Persis gegründet und 330 v. Chr. durch Alexander den Großen zerstört. Den Namen erhielt der Palast von Xerxes I. , durch die Tatsache, dass das Dach der Halle von einhundert Säulen getragen wurde.

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Nine part modular cube -

Gebackener Lack auf Aluminium Sol Lewitt, 1977

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Nine part modular cube -

Gebackener Lack auf Aluminium Sol Lewitt, 1977

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Plan Obus, Algier -

Le Corbusier, 1933

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Entwurf -

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Lageplan

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Formfindung

1. Verknüpfung der weit auseinander liegenden Quartiere

2. Ablösen des Gebäudes von der umliegenden Vegetation ermöglicht ein frei begehbare Landschaft

3. Markt- und Multifunktionshalle lösen sich ebenfalls ab und bilden ein begrüntes Hochplateau

4. Freitreppe als Ornament durchwegt das Gebäude und verbindet alle Ebenen

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Haupterschließung -

Markthalle, Muiltifunktionshalle und Verteilergeschosse des Gebäudes

Markthalle und Muiltifunktionshalle

Markthalle und Muiltifunktionshalle sollen ökonomisches und soziales Zentrum von Berlin-Wilhelmstadt und „STADT IN DER STADT“ werden. Das Verständnis einer Markthalle des Architekturbüros Raumlabor aus Berlin entspricht der Idee einer Stadt in der Stadt: ein Mikrokosmos von großer Vielfalt entsteht durch das unmittelbare Aufeinanderprallen unterschiedlichster Menschen und Waren. Als Ort der Begegnung und des Verhandelns ist eine Markthalle ein wichtiger öffentlicher Raum, der sogleich vielfältige soziale und po-

litische Funktionen übernimmt und durch seine Kleinteiligkeit individuelle Differenziertheit und transparenten Austausch ermöglicht. Der soziokulturelle Aspekt der Halle und die enge Einbindung der Nachbarschaft ist ein zentrales Anliegen des Konzepts. Städtebauliche Grundüberlegungen sind insofern für die Systematik und räumliche Vernetzung des Marktes essentiell.

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Nutzung -

Markthalle, Muiltifunktionshalle, Büros, Werkstätten, Ateliers und Wohnen in einem Gebäude

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Vegetation -

Die Geb채udestruktur platziert sich in ein sehr stark begr체ntes Umfeld und erf채hrt selbst eine intensive Begr체nung oder umnutzung der umliegenden Struktur

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Schwarzplan

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Elementdiagramm

Potsdam

Berlin Spandau Hbf

Berlin Innenstadt

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Grundrisse -

Erdgeschoss

5. 4.

EG

8.

6.

6.

6.

8.

8.

2.

7.

7.

3.

1.

Erdgeschoss -

1. Markthalle 2. Multifunktionshalle 3. Vorplatz 4. Ateiliers und Werkstätten 5. altes Munitionslager 6. Gastronomie 7. Haupteingang 8. Treppenräume - Nebenerschließung

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Grundrisse -

1. Obergeschoss

4.

1.OG

6.

7.

6.

5.

7.

1.

2. 3.

1. Obergeschoss 1. Hochplateau 2. Atrien 3. Amphitheater 4. Pavillion auf Munitionslager 5. Verteiler- und Bürofläche 6. Freitreppe - Sekundärerschließung 7. Wendeltreppe - Tertiärerschließung

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Grundrisse -

Mezzaninegeschoss, 2. - 6. Obergeschoss

0.5 OG

Mezzanine

2.OG 2.OG

2.Obergeschoss

3.OG 2.OG 3.OG 2.OG 4.OG 3.OG 2.OG 4.OG 3.OG 5.OG 4.OG 3.OG 5.OG 4.OG

3.Obergeschoss

4.Obergeschoss

6.OG 5.OG 4.OG 6.OG 5.OG 6.OG 5.OG

5.Obergeschoss

6.OG 6.OG 6.Obergeschoss

Nahversorgung mit neuen Konzept Als interessante Entwicklung gilt der Zusammenschluss der Bevölkerung und eigene Lebensmittelgeschäfte betreibt. Diese Vereinsgeschäfte mit rund 300 verschiedenen Artikeln auf 150 - 250qm befinden sich optimalerweise in der Nähe eines lokalen Frequenzbringers wie z.B. Schule, Bank, Post, Hauptverkehrsachse, etc.). Aber auch Onlinebestellungen können direkt abgeholt oder bekommen diese direkt an die Haustür geliefert.

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Modulvariationen -

Atelier und Werkstätten

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Modulvariationen -

Module im Langhaus

Modul 1

-

Einfamilienwohnung, Zwei-Personen Appartement, Co-Living, Studio Appartment, Werkstätten

Modul 2

-

Hotel, Temporäres Wohnen, Studentenwohnen

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Grundrissausschnitt -

5.Obergeschoss

Modul 2B

Modul 2C

Modul 2B - 78 Einheiten

Modul 2C - 191 Einheiten

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Grundrissausschnitt -

6.Obergeschoss

Modul 2A

Modul 2C

Modul 2A - 102 Einheiten

Modul 2C - 191 Einheiten

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Perspektive -

Eingangssituation Vorplatz

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Perspektive -

Freifläche Munitionslager

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