SoSe 16_klíc_kreutzmann_adigüzel

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Christoph Kreutzmann Dilek Adigüzel Andrea Klic natural transparency_3.0

ba.m2.4_ss 2016 [natural transparency_3.0] prof. kazu blumfeld hanada © münster school of architecture 2016


01_ [ natural metaphor ]

01.00 01.01 01.02 01.03 01.04 01.05 01.06 01.07

mies van der rohe | barcelona pavillon, 1929 indexmodell_inspiration | mies van der rohe | barcelona pavillon, 2016 indexmodell 1, 2016 indexmodell 2, 2016 indexmodell 3, 2016 indexmodell 3 | visualization, 2016 indexmodell 3 | schnitt, 2016 indexmodell 3 | EG + OG, 2016

Mies van der Rohe | Barcelona Pavillon, 1929

Mies van der Rohe | Barcelona Pavillon, 1929

1929 wurde Mies van der Rohe damit beauftragt den deutschen Beitrag zur Weltausstellung in Barcelona Spanien zu planen. Im Gegensatz zu den anderen Pavillons der Ausstellung verstand Mies seinen Pavillon einfach als Gebäude, nicht mehr. Er sollte kein Raum für Kunst sein, keine Skulpturen unterbringen, sondern ein Ort der Ruhe und eine Art Rückzugsort vor der Hektik der Ausstellung sein. Der Pavillon wurde zu einer unbewohnbaren Skulptur, deren elegantes und schwereloses Design in Kombination mit reichen natürlichen Materialien ein neues Kapitel der modernen Architektur aufschlug und die Karriere von Mies van der Rohe maßgeblich prägte.

As part of the1929 International Exposition in Barcelona Spain, Mies van der Rohe was commissioned to design the German Pavilion. Unlike other pavilions at the exposition, Mies understood his pavilion simply as a building and nothing more, it would not house art or sculpture rather the pavilion would be a place of tranquility and escape from the exposition, in effect transforming the pavilion into an inhabitable sculpture. Its elegant and weightlessness design combined with rich natural material presented Mies’ Barcelona Pavilion as a bridge into his future career, as well as architectural modernism.

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01.00

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´Transparenz ist räumliche Ordnung, gleichzeitiges Wahrnehmen von verschiedenen räumlichen Lagen.´´

„Transparency is spatial arrangement, simultaneous perception of different spatial layers.”

Coline Rowe

Colin Rowe

Transparenz im übertragenen Sinne ist aber im Raum zwischen Boden- und Deckenplatte (so)wenig möglich […].´´ Colin Rowe und Robert Slutzky beschreiben das Werk des Mies van der Rohe in ihrem 1964 publizierten Aufsatz ´´Transparenz´´ als überraschend untransparent. Lediglich die buchstäbliche Transparenz, also die dem Material innewohnende Eigenschaft sei vorhanden, nicht aber die architektonische Transparenz, die durch die Ordnung und Organisation der räumlichen Lagen ermöglicht wird. Die Analyse des Barcelona Pavillon (1929) führte zum selben Ergebnis und stütze die These von Rowe und Slutzky. Auf den ersten Blick wirkt der Pavillon sehr transparent, filigran und leicht. „Weniger ist mehr“, nach diesem Credo plante van der Rohe seine Werke. Doch schaut man sich einmal den Pavillon als Umkehrmodell an, in dem die transparenten Bauteile massiv und die massiven Bauteile transparent sind, fällt auf dass der Anteil der transparenten Teile wesentlich größer ist. Im Umkehrschluss ist der Pavillon also sehr viel massiver als anfangs gedacht. Die freistehenden Marmorwände, die zwar von ihrer raumdefinierenden Funktion befreit wurden und lediglich als Raumteiler im Raum stehen, begünstigen zusammen mit den Glasscheiben zwar die buchstäbliche Transparenz, die Verbindung mit Boden und Decke und die Funktion als Raumbegrenzung schließen die architektonische Transparenz aber aus.

„Transparency in the figurative sense, though, is (as) impossible in the space between the floor and ceiling slabs […].“ In their 1964 published essay ‚Transparency‘ Colin Rowe and Robert Slutzky describe the work of Mies van der Rohe as surprisingly intransparent. Just literal transparency, the transparency that inherent the materials property, is existing, not transparency in the figurative sense, which results from the arrangement and organization of the spatial layers. The analysis of the Barcelona Pavilion (1929) led to the same result and supports Rowes and Slutzkys thesis. At first glance the pavilion appears to be very transparent, filigree and lightly. “Less is more”, by this credo Mies van der Rohe designed his works. But when you see the pavilion as reversing model, where transparent parts are massive and massive parts are transparent, it sticks out that the number of transparent parts is much higher than the massives. So the pavilion is in inverting circuit much more massive than thought at first. The freestanding marble walls, which indeed are exempted from their space-defining function and are just standing as divider in the room, are, along with the big glass panes, encouraging the literal transparency, but the connection with floor and ceiling and their function as space limitation are excluding transparency in the figurative sense.

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Experimente

Experiments

Was passiert also wenn man die Wände von Boden und Decke löst? Beim Versuch diese Frage zu beantworten sind verschiedene Arbeitsmodelle entstanden die jeweils unterschiedliche Wirkungen erzeugen. Das erste Modell zeigt die Möglichkeit der Trennung zwischen kaltem und warmen Bereich. Die Bereiche zwischen Wand und Boden/Decke werden mit Glasscheiben geschlossen so dass die architektonische Transparenz durch den Einsatz tatsächlicher Transparenz erhalten bleibt. Löst man die Wände nur vom Boden und ordnet sie in einem Quadratraster an entsteht ein harmonisches und gegliedertes Gebilde. Decken definieren den Warmbereich, der Raum fließt dennoch undefinierbar zwischen Innenund Außenbereich. In einem dritten Modell wurden lange Wandteile willkürlich im Raum angeordnet. Auf zwei Ebenen entstehen durch die Verwendung des Motivs aus dem ersten Experiment lange, ‘tube-artige’ Räume für den Innenbereich, die jedoch wegen der vielen frei im Raum schwebenden Wände nicht eindeutig erkennbar sind. Je nach Perspektive ergeben sich kontinuierlich neue Ansichten und Durchsichten durch das Gebilde.

So what happens when you detach the walls from floor and ceiling? While trying to answer this question several working-models with each different reactions and effects came out. The first model shows the opportunity to seperate the cold from the warm areas. The space between wall and floor/ceiling is sealed with glass, so that he transparency in the figurative sense remains preserved through the use of literal transparency. When you just detach the walls from the floor and arrange them in a square grid it results a harmonic and structured construction. Ceilings define warm areas, but the room still flows indefinable between interior and exterior. In a 3rd model long wall parts are randomly arranged in the space. By the use of the motive from the first model long tubes with warm and cold areas are defined and arranged on two levels, but are not clearly identifiable because of the many free-floating wall parts in the room. Depending on perspective it continuously arising new views and looks through the construction.

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02_ [ school extended ]

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schoolhouse salzmagazin, zĂźrich, switzerland, 1997, competition schoolhouse salzmagazin, konzeptuelles modell, 1997 grundriss 5 OG, 1997 grundriss 4 OG, 1997 grundriss 3 OG, 1997 grundriss 2 OG, 1997 grundriss 1 OG, 1997 grundriss EG, 1997 grundriss UG, 1997 competition fĂźr eine berufsschule, salzmagazin areal, visualization 1997


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Christian Kerez

Christian Kerez wurde 1962 in Maracaibo, Venezuela geboren. Studierte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Nach einer Grosszahl von Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Architekturfotografie, eröffnete er 1993 sein eigenes Architekturbüro in Zürich, Schweiz. Seit 2001 ist Christian Kerez als Gastprofessor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich tätig. 2003 wurde zum Assistenzprofessor und 2009 zum Professor berufen. 2012-13 führte er den Kenzo Tange Chair an der Harvard University, Cambridge. Derzeit arbeitet er an unterschiedlichen Projekten in verschiedenen Maßstäben in Frankreich, der Tschechischen Republik, Brasilien und China.

Christian Kerez was born in 1962 in Maracaibo, Venezuela. He studied at the Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zurich, Switzerland. After several publications in architecture photography he founded his own architecture office in Zurich in 1993. Since 2001 Christian Kerez has a guest professorship at his old university in Zurich. In 2003 he was appointed as assistant professor, in 2009 as professor. From 2012-13 he led the Kenzo Tange Chair an der Harvard University, Cambridge. At present he is working on different projects in different scales in France, Czech Republic, Brasil and China.

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Der Entwurf einer Berufsschule auf dem Salzmagazin-Areal in Zürich will auf dem restparzellenartigen Grundstück keinen neuen städtebaulichen Akzent setzen, sondern sich zurückhaltend in die heterogene städtische Umgebung einfügen und zwischen den vorhandenen Gegensätzen im Stadtgefüge vermitteln. Während Gebäudehöhe und -fluchten derBlockrandfragmente entlang der Straße übernommen werden, bildet der vorgeschlagene Baukörper als großmaßstäblicher Solitär zusammen mit den Hauptgebäuden Kunstgewerbeschule und der bestehenden Berufsschule ein neues städtebauliches Gleichgewicht. Die innere Organisation unterscheidet nicht vertikale und horizontale Erschließungsstränge, sondern verbindet die Korridore mittels Treppenläufen zu einer fortlaufenden, frei wählbaren Wegfolge. DieTreppen erweitern die Korridorbereiche mittels Wandschlitzen nach oben beziehungsweise mit Deckenöffnungen nach unten, wodurch das Tageslicht die innenliegenden Zonen der Korridore gliedert. Wie in einem Labyrinth, welches an einem begrenzten Ort einen endlosen Weg schafft, entsteht so an einem Ort der Enge ein Gefühl von Weitläufigkeit. Da sich das Schulhaus nicht in den städtischen Raum ausbreiten kann, dehnt es sich gewissermaßen in sich selbst aus. Die Pausenräume, als Teil der Korridorbereiche, sind nach außen gewendet und bilden ausschnitthaft die städtische Umgebung ab. Glatte, spiegelnde Wandoberflächen transportieren Licht bis tief ins Gebäudeinnere. Die räumliche Organisation der verschiedenen Funktionsbereiche, inklusive der Korridore, wechselt von Geschoss zu Geschoss und schafft auf diese Weise zusätzliche Orientierungsmöglichkeiten - die Vielzahl unterschiedlicher Raumeindrücke entspricht damit der Komplexität des Raumprogramms. Die Verglasung und die Metallverkleidung der Fassade sind in Farbton und Glanz angeglichen. Einzig die großen Öffnungen der Korridorbereiche durchbrechen diese Einheitlichkeit. Die Fassade bildet so direkt die innere Organisation ab, thematisiert den Konflikt zwischen einfacher äußerer Hülle und komplexer innerer Erschließungsskulptur.

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The project of a professional school on the Salmagazin-area in Salzburg, Switzerland, mediates between different patterns of development. On one hand, it refers to the fragmentary blocks of lowrise buildings in the immediate neighbourhood, echoing their street-side alignment. On the other hand, the new schoolhouse is a free-standing, large-scale building that forms a new urban unit in combination with the freestanding loadings of the neighbouring schools. Circulation in the building is not defined by subdivision into vertical and horizontal areas. Instead, individual staircases directly underneath each other link the corridors, allowing users to choose freely from a continuous, uninterrupted succession of paths. The stairs are not like objects placed in the halls and corridors but rather from an extension of them as openings in the floors and niches in the walls. The long corridors are punctuated by direct daylight. This narrow space acquires a feeling of expansiveness, like the path of a labyrinth that seems endless within the confines of a restricted terrain. Since there is no room fort the schoolhouse to extend into the urban space, it spreads out within itself. The great depth of the building allows for a system of corridors on both sides, which takes its cue from the urban environment. That tinted glazing in the classrooms reinforces the solid, self-contained appearance of the building as a whole, which is, in turn, undermined by the showcase windows of he corridors. In this way, the facade reflects the interior layout of the building with compelling immediacy, underscoring the opposition between the simplicity and clarity of the exterior and the sculptural complexity of the interior.


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03_ [ media school = school extended + natural metaphor_index model ]

03.00 03.01 03.02 03.03 03.04 03.05 03.06 03.07

media school 1 | visualization, 2016 section I conceptual diagram I EG, 2016 section I conceptual diagram I 1 OG, 2016 section I conceptual diagram I 2 OG, 2016 conceptual diagram I schnitt, 2016 visualization, 2016 conceptual diagram I ansicht 1, 2016 conceptual diagram I ansicht 2, 2016

Die Verbindung der langen ‚Raumtubes‘ aus dem dritten Indexmodell mit dem Erschließungssystem von Kerez führte zum ersten Entwurf eine Schule. Die Warmbereiche verteilen sich auf drei Tubes, von denen der mittlere vom Boden gelöst ist. Der Freiraum kann nun durch das Gebäude fließen und bringt die Natur ins Bauwerk, ebenso wie die Bereiche zwischen den Tubes. Die im Indexmodell noch durch den Freiraum getrennten Warmbereiche werden durch Korridore in Form von schmaleren Tubes nach Kerez verbunden. Das Motiv der Wandstreifen aus dem ersten Indexmodell wird nun nicht mehr nur auf die Raumtubes, sondern auch auf die Verindungskorridore und die Fassade angewendet. Es entsteht ein horizontal ausgerichtetes Streifengebilde, das den Innenraum und den Außenraum verschmilzt und dadurch eine architektonische Transparenz erzeugt.

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The connection of the long ‚room-tubes‘ from index model 3 with the corridor system from Kerez led to the first school design. Warm areas are spread over three tubes, from which the middle one is detached from the ground. By this and the space between the tubes the free space is able to flow through the building and bring nature to the construction. While the warm areas in index model were seperated from each other by the free space, they now are connected with narrow corridore-tubes such as that of Kerez. The principle of long wall-stripes from index model 1 is no longer limited to the room-tubes, but is also applied to the corridor-tubes and the facade. A construction of stripes is created that merges interior and exterior and that causes transparency in the figurative sense..


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S-01

A-02

Nebeneingang

wc D

wc H

A-01

Hörsaal

Mensa

S-01

Haupteingang

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Empore Bib

Arbeitsräume

Dachterrasse

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Bibliothek Terrasse Bib

Seminarräume

Empore Mensa

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+9,00 3 OG

+6,00 2 OG +3,00 1 OG

±0,00 0 EG

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04_ [ notation of urban surface ]

04.00 04.01 04.02 04.03 04.04

lageplan, hawerkamp lageplananalyse, grüne fläche lageplananalyse, straßen_wege lageplananalyse, gewässer lageplananalyse, kulturelle nutzung

Nach 100jähriger Firmengeschichte wurde 1988 Peter Büscher & Sohn, eine auch international tätige Baufirma mit Betonwerken, aufgegeben. Das seit 1919 bestehende Betriebsgelände Am Hawerkamp wurde dann von der eingesetzten Konkursverwaltung an Künstler, Kleinbetriebe, Clubs etc. vermietet. Seit 2013 wird der KAMP durch den neu gegründeten H31 e.V. selbstverwaltet, die Überlassung durch die Stadt Münster ist inzwischen mit Verlängerungsoption bis 205 gesichert. Die Stadt stellt das Areal kostenlos zur Verfügung. Im Gegenzug finanziert der Verein mit den Mieteinnahmen den Substanzerhalt sowie weitere Investitionen. Der Hawerkamp als Kulturstandort hat seit mehr als 25 Jahren seine eigene Geschichte geschrieben. Kunstausstellungen, Clubfestivals, Kunstkurse, Crossoververanstaltungen, Theater, und Konzerte ziehen tausende Besucher an. So wie der Hawerkamp ein Ort des öffentlichen Lebens ist, so ist er auch ein Ort der Arbeit. Mehr als 50 bildende Künstler sowie Drucker, Schneider, Fahrrad- und Autoschrauber, Handwerksbetriebe, Clubs und Konzertveranstalter, Architekten, Caterer, Verleger, soziokulturelle Vereine (KCM), probende Bands und Theatergruppen sind auf dem Gelände tätig. Inzwischen ist der KAMP ein weit über regionale Grenzen hinaus bekanntes Gelände, dessen Potential durch die Planung und Entwicklung des Stadthafens II in unmittelbarer Nachbarschaft noch mehr Bedeutung bekommen wird.

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After 100 years Peter Buscher & Son, an internationally construction company and concrete factory, was closed. The company site Am Hawerkamp, which exists since 1919, then was rented to several artists, small business, clubs etc. Since 2013 the KAMP is self-administrated by new founded organization H31 e.V., the city Münster has extended the cession contract to 2025. The use of the ground is free of charge, in return the organization has to finance substancepreserving and other investments through rental income. In the last 25 years the Hawerkamp has written his own history as cultural location. Art exhibitions, (club-) festivals, artclasses, crossover events, theatre and concerts attract thousands of visitors to the ground. Beside its function as public space the KAMP also is a place of working and creation. More than 50 fine artists, printer, cutter, mechanics, craftsmen, clubs and concert organizers, architects, caterer, rehearsing bands, theatre groups and sociocultural associations have found a place to work. In the meantime the KAMP has become a place which is also known far beyond regional borders. Its potential will get even more attention when the nearby Stadthafen II is planned and developed. Inzwischen ist der KAMP ein weit über regionale Grenzen hinaus bekanntes Gelände, dessen Potential durch die Planung und Entwicklung des Stadthafens II in unmittelbarer Nachbarschaft noch mehr Bedeutung bekommen wird.


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Grüne Fläche

Grüne Fläche

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Straßen_Wege

20 Straßen_Wege


Gewässer

Gewässer

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Clubs_Disco

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Atelliers Ausstellung

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05_ [ project natural transparency_media school ]

05.00 05.01 05.02 05.03 05.04 05.05 05.06 05.07 05.08 05.09 05.10 05.11 05.12 05.13 05.14 05.15 05.16 05.17 05.18 05.19

media school | visualization, 2016 media school | perspektive, 2016 grundriss I UG, 2016 grundriss I EG, 2016 grundriss I 1 OG, 2016 grundriss I 2 OG, 2016 ansicht 1 ansicht 2 ansicht 3 ansicht 4 schnitt 1 schnitt 2 modus_überlagerung, horizontal und vertikal media school | visualization, innenraum, 2016 modell foto 1 | indexmodell_inspiration und indexmodell 1, 2016 modell foto 2 | indexmodell 2, 2016 modell foto 3 | indexmodell 3, 2016 modell foto 4 | media school 1, 2016 modell foto 5 | media school 2 | lageplan, 2016 modell foto 6 | media school 2, 2016

Das Umfeld des Hawerkamps und die Analyse des Gebiets führte schnell zum Entschluss eine Medienkunstschule zu planen. Die Schule ist einerseits eine Bereicherung für den Studienstandort Münster als Erweiterung des Studienangebots, andererseits ist die technische und moderne Ausrichung wegweisend für den Standort Hawerkamp und dessen zukünftige Entwicklung. Als Grundstück wurde die Stirnseite des Stadthafens II gewählt, so dass das Gebäude die zwei Kanalseiten verbindet und als Zentrum des neuen Quartiers gesehen werden kann. Der erste Entwurf der Schule wurde dabei den örtlichen Gegebenheiten angepasst: eine Promenade entlang des Hafenbeckens verläuft durch das Gebäude und unterstützt die Funktion als Verbindungselement. An die Promenade schließen im Erdgeschoss die öffentlichen Bereiche der Schule an.

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The surroundings at Hawerkamp and the analysis of the site quickly led to the decision to plan a school for new media art. On the one hand the school is an enrichment for Münster as university town and the universitys range of studies, on the other hand its modern and technical orientation is a signal for the Hawerkamp as location and its future development. The face of the harbour basin of Stadthafen II was choosen as plot. As a result the building is going to be a connection of both canal sides and can be seen as the center of the new district. The design of the first school was adapted to the local conditions: a promenade along the canal runs through the building and supports its function as connector. The public spaces of the school are connected to the promenade.


05.00

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Ein Glasfoyer mit Ausstellungsfläche samt Haupteingang zur Schule auf der einen und ein Café nebst Hörsaal/Kino zur Vorführung der studentischen Arbeiten auf der anderen Seite. Das Motiv der ‚Raum-Tubes‘ findet sich in der Medienschule ebenso wieder wie die brückenartigen Verbindungskorridore. Der dritte Tube, der nicht direkt an der Promenade liegt, bietet Platz für eine Bibliothek/ Mediathek, die sich über drei Etagen erstreckt und dadurch von allen Ebenen erreicht werden kann. Im ersten Obergeschoss befinden sich neben Büro- und Verwaltungsräumen auch Seminarräume, im zweiten Geschoss Arbeitsräume für die Studenten und eine große Dachterrasse mit Blick auf den Kanal und zum Hawerkamp. Ein Untergeschoss ermöglicht die Unterbringung großer Studios für Video- und Filmaufnahmen sowie für Arbeitsräume und ein Fotolabor. Die Räume sind den Tubes entsprechend angeordnet, so dass es auch im Keller Kaltbereiche gibt. Diese kalten Räume zwischen den Tubes bringen auf der einen Seite Tageslicht über große Fensterfronten in die Studios, auf der anderen Seite ermöglichen sie zusammen mit den Fenstern den Blick von der Promenade und vom Foyer in die Arbeitsräume der Studenten und deren Arbeit. Innen und Außen verschmelzen also nicht nur auf räumlicher, sondern auch auf funktionaler Ebene: Arbeiten und Freizeit, Lernen und Entspannen. Auch in anderen Bereichen findet sich diese Verschmelzung wieder, das Gebäude ist nicht bloß Schule, sondern ein Treffpunkt für alle Personengruppen des Gebiets.

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A glass foyer including exhibition spaces and the main entrance of the school on the left and a café along with an auditorium/ cinema for screening the students projects on the right side. The principle of long “room-tubes” are, as well as the bridge-like connection corridores, applied to the media school. The third tube, which is not directly connected to the promenade, gives room for a (media) library. It is arranged on three levels and thereby is reachable from all floors. On the first floor are administrative rooms, offices and seminar rooms, on the second floor are working areas for the students and a large rooftop terrace with view over the canal and Hawerkamp. A basement floor allows the accomodation of three big film and photo studios, working rooms and a photo lab. The cellar rooms are arranged according to the tubes, so that there are cold areas in the basement too. These cold zones between the tubes on the one hand are bringing daylight to the studios through big windows, on the other hand these windows allow the view inside the sudios and the students work from the promenade and foyer. Interior and exterior are not only conglomerated on the spatial, but also on the funktional level: working and leisure, learning and vacation. This fusion can be found in the whole building, it‘s not just school, it‘s a meeting point for all group of persons of the district.


05.01

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Fotolabor Filmstudio

Arbeitsraum

Fotostudio

Foto_Filmstudio

Arbeitsraum

UG

HĂśrsaal_Kino

S-02

05.02

A-04 Sekretariat

Bibliothek_Mediathek

S-01

A-02

A-03

S-01

Glasfoyer_Ausstellung

EG

CafĂŠ

S-02

A-01

05.03

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Bibliothek_Mediathek

Seminarraum I

Dekanat

Büro I

1. OG

Büro II

Büro III

Seminarraum III

Büro IV

Büro V

Seminarraum II

Büro VI

Seminarraum IV

Cafè

05.04

Bibliothek_Mediathek

Studio I

Studio II

Studio III

Seminarraum V

Seminarraum VII

2. OG

Studio IV

Studio V

Studio VI

Studio VII

Studio VIII

Studio IX

Seminarraum VI

Dachterrasse

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Das Bauwerk hat eine Grundfläche von 55x42m. Die äußeren Tubes sind dabei je 10m breit, der mittlere 8m. Promenade und Innenhöfe haben eine Breite von je 7m. Das Prinzip der langen Wandstreifen findet sich auf allen Wänden des Bauwerks wieder. Die Fassade ist dabei die Vorgabe für den Rest des Gebäudes: die Breitseite ist als Negativ der Längsseite ausgebildet, so dass die Wandstreifen an den Ecken ineinandergreifen können. Alle Wände im Innenraum werden der Fassade entsprechend gebaut. Die Zwischenräume werden wie im Indexmodel 1 mit Glas verschlossen, Bereiche und Räume mit mehr Privatsphäre (Bsp. WC) bekommen dabei ein transluzentes Material.

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The building has a footprint of 55x42m. The outer tubes have a width of 10m each, the middle one is 8m wide. Promenade and inner courtyards 7m each. The principle of long wall-stripes can be found on all walls of the construction. For this the facade is specification for the whole building: the broadside is formed as a negative of the long side so the stripes can interlock. All walls inside the building are structured according to the facade. The gaps between the stripes are filled with glass like in index model 1. Rooms with more privacy (f.ex. Restrooms) receive a translucent material.


05.10

+9,30 3 Dach

+6,30 2 OG

+3,30 1 OG

±0,00 0 EG

-3,00 -1 Keller

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Die Medienkunstschule am Hawerkamp ist eine Skulptur die sich durch ihre schlichte und elegante Erscheinung ideal in den industriellen Charakter der Umgebung einfügt. Sie versteht sich nicht als offensives und extrovertiertes Gebäude, sondern als zurückhaltenden Mittelpunkt des Gebiets. Die Höhe von 9m, die sich am Bestand orientiert und sich dieser unterordnet, sorgt in Verbindung mit der weißen Fassade für eine gewisse Bescheidenheit. Die vielen langen Streifen, die horizontale Ausrichtung und die Positionierung als Zentrum aber definieren die Bedeutung des Bauwerks und schaffen einen ganz besonderen Charme und neuen Impuls für das Kulturquartier am Hawerkamp.

The new media school at Hawerkamp is a sculpture which merges harmoniously with the industrial surroundings by its simple and elegant design. It sees itself not as extroverted and offensive building, more as the reserved center of the area. The building height of 9m is oriented to the older buildings and subordinate to them. In combination with the white facade it becomes kind of modest, but the high number of long stripes, the horizontal orientation and the position as center define the buildings importance. All in all the school gets a special charme and brings a new impulse to the cultural quartier at Hawerkamp.

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