altinsoy_pazdzior_doku

Page 1

Can Altinsoy I Patrick Pazdzior archipelago_of_medial_body_3.0.1

ba.m2.3_ws 2011|2012 [archipelago of medial body] prof. kazu blumfeld hanada Š mßnster school of architecture 2011|2012 1


01_ [ cardboard.interface ]

01.00 01.01 01.02 01.03 01.04 01.05 01.06 01.07 01.08 01.09

detail_fotografie, 2011 seitenansicht_stehend, 2011 seitenansicht_sitzend, 2011 modellfoto_arbeitsmodell, 2011 modellfoto_endmodell, 2011 ansicht_rechts, 2011 ansicht_links, 2011 ansicht_front, 2011 ansicht_rückseite, 2011 impression_fotografie, 2011

Konzept

concept

Kleidung_Cardboard interface, eine schnittstelle aus Pappe. Die Schnittstelle des Menschen mit etwas fremden ist die Kleidung. Sitzen_Eine Funktion soll ermöglicht werden, die dem Menschen nahe kommt. Körperdefinition_Der Körper wird fixiert. Dreieck_Konstruktiv leistungsfähigste Form. Die Dynamik der Bewegung eines fallenden Stoffes. Transparenz_durch eine filigrane Komposition aus additiv gefügten Elementen ergibt sich eine stoffliche Transparenz.

clothing_cardboard interface, a connection made of paper. The human interface with something foreign is clothing. to rest_a function must be enabled, which leads to the human body. definition of body_the body gets fixed. triangle_most efficient construction. dynamic of a moving cloth. transparency_a substantial transparency is achieved by using a filigree composition of additively complied elements.

2


01.00

01.01

01.02

3


01.03

01.04

01.05

01.06

01.07

01.08

4


01.09

5


02_ [ analysis unfolded ]

02.00 02.01 02.02 02.03 02.04 02.05 02.06 02.07 02.08

02.00

6

piktogramm_kontext, 2011 fotografie, 1969 grundriss_eg, 2011 grundriss_1.og, 2011 modellfoto, 2011 fotomontage_organische elemente, front, 2011 fotomontage_organische elemente, r端ckseite, 2011 fotomontage_organische elemente, innenraum, 2011 fotomontage_einbezug kontext, 2011


Alvar Aaltos bekanntestes Werk in den Dreißiger Jahren stellt die Villa Mairea in Noormarkku, Finnland dar. Diese wurde 1935-1938 für das befreundete Ehepaar Gullichsen erbaut und steht inmitten eines Kiefernwaldes.Aalto verband in diesem Bau Elemente aus der finnischen Tradition, dem Kunsthandwerk und der Industrie. Verschiedenartige Fertigungstechniken, Materialien und Formen stellen eine Collage dar, die ein heterogenes Gefüge bilden. Der Gesamteindruck der Villa Mairea suggeriert einen einheitlichen Eindruck, welcher bei näherer Betrachtung durch einen Wechsel von weiß Verputzer Fläche zu hölzernen Elementen und Betonvorsprüngen zu zerfallen beginnt. Die Verwendung divergierender Materialien findet sich auch im innenraum, als funktions- und atmosphärentrennendes Element, wieder. Holz beschreibt Aalto als „das Naturmaterial, das dem Menschen am nächsten steht [...]Für ihn ist Holz mehr ein biologisches Material als ein volkstümliches [...]. Darum folgen seine Holzformen [...] immer der gewachsenen Struktur des Holzes.“

Alvar Aalto´s best-known work in the thirties is the Villa Mairea in noormarku, Finland. It was build for the Gullichsen couple in 1935-1938. The Villa Mairea combines different elements of the finnish tradition, the craft and the industry. A collage of various manufacturing techniques, materials and shapes forms a heterogeneous structure. The overall impression of the villa Mairea suggests a common impression, which on closer inspection by a change of white plaster to wood surfaces and concrete elements, begins to disintegrate. The use of different materials can also be found in the interior, as a function and atmosphere-separating element. Aalto describes wood as „the natural material that is closest to the people [...]. Wood, the material of the first buildings and starting point for the design genius [...] For him, wood is more a biological material as a popular [...]. Thus my wooden forms [...] always follow the organic structure of the wood. „

02.01

7


Stahl ist dagegen ein „jüngeres, von Menschenhand technisch erfundenes Material, das aber gleichwohl eine Form im <status nascendi> hat, das wiederum einen Einfluss auf die künstlerische Verarbeitung haben sollte.“ Dementsprechend lassen sich zwei Materialkategorien unterscheiden. Zum einen finden sich traditionelle Materialien wie Holz, Naturstein und ziegel und zum anderen stahl, beton und glas als moderne Komponenten. Die traditionellen Baustoffe beschreiben orte, wie das Wohnzimmer, das Atelier oder den Eingang, wohingegen die modernen eher funktionalen Nutzungen entsprechen wie die Küche, Schlafzimmer und Kinderzimmer. Ebenso gibt es auch eine dem materialunterschied entsprechende formale Trennung, die sich darin äußert, dass die mit modernen Materialien ausgeführten Räume klare geometrische formen beschreiben und die tradionell behandelten organische. Diese organisch geformten Körper bedürfen einer genaueren Betrachtung, da sie den grundsätzlich klar definierten Baukörper aufbrechen. Als nicht geometrische Figuren lassen das Eingangsdach, der tiefer gelegene Eingangsbereich, die Treppe in das 1. Obergeschoss, das Atelier und das Schwimmbecken im Hof beschreiben. Das Zusammenspiel von Form und Materialität erzeugt eine Beziehung sowohl zwischen einzelnen Innenräumen als auch dem Innen- und Außenraum. An der Eingangsseitigen Fassade holt das Eingangsdach regelrecht in die Umgebung aus und vermittelt zwischen dem Gebäudeinneren und dem Frontbereich. Im weitläufigen Wohnzimmer lässt sich diese Beziehung als eine Landschaft interpretieren welche zum einen durch den Wechsel des Bodenbelages, zum anderen durch die geschwungenen Trennwände des Eingangsbereiches und vor allem die vielen Säulen , welche einen waldartigen Charakter vermitteln bedingt ist. Durch die fast vollflächig verglasten Wände in Richtung des Hofes entsteht eine Beziehung zwischen dem Wohnzimmer und dem Garten.

8

Steel, however, is a „more younger, man-made material, which has a form in <status nascendi>, which nevertheless have an impact on the artistic process.“ Accordingly, there are two categories of material. On the one hand there are traditional materials like wood, stone and brick and the other steel, concrete and glass as modern components. The traditional materials are used for places, such as the living room, studio or the entrance, whereas the modern materials are used for functional uses, such as the kitchen, bedroom and the nursery. Similarly, there is also a formal separation in relation to the difference of the materials, which manifests itself in the fact that the rooms with modern materials are clear geometric shaped and the traditional treated rooms are organic shaped. This organically shaped body require a closer look, because they break the well-defined structure. The roof, the deeper entrance, the stairs to the upper level, the studio and swimming pool in the courtyard can be described as non-geometric figures. The interplay of form and materials creates a relationship between both, interiors as well as the interior and exterior space. The roof at the entrance-side facade gets into the environment and mediates between the building interior and the front range. In the living room the relationship can be seen as a landscape, on the one hand by the change of the floor, on the other by the curved walls of the entrance area and especially the many columns, which give a woodsy character. Due to the almost fully glazed walls in the direction of the court creates a relationship between the living room and the garden.


rot=geometrisch definiert blau=organisch gelb=umgebung

02.02

02.03

02.04

9


02.05 02.06

Im nächsten Schritt ergibt sich im Außenraum ein Innenhof, der v.a. von der U-Form aus Hauptgebäude, Dach im Hof, Sauna und dem Wald definiert wird. Daneben wird dieser räumliche Charakter verstärkt durch die aus Natursteinen geschichtete Mauer, das Schwimmbecken und das Atelier, welches durch seine Auskragung eine weitere, den Raum greifende Kante generiert. Insgesamt fällt auf, dass es durch die Landschaft im Inneren, die Einbeziehung des Außenraums in den Innenraum eine umgekehrte Innen- und Außenbeziehung gibt, die den Übergang zwischen den beiden Räumen fließend macht und beides, sowohl Wohnraum als auch Hof als Innenraum ge 10

sehen werden kann. Die einzige Konstante, welche den Raum definiert, ist der Wald, der die Villa Mairea umgibt. In Bezug auf die Materialien lässt sich abschließend sagen, dass das Thema des Gebäudes der Übergang der modernen Fassade hin zur rustikalen, Urhüttenähnlichen Sauna ist. Dieser Übergang wird deutlich durch das moderne Erscheinungsbild der Front, das organische Eingangsdach, den Säulenwald und den Bodenbelag im Wohnbereich und schließlich durch die Säulen, welche anfangs aus glatten Rundhölzern bestehen und sich zur Sauna hin zu rohen Holzstämmen entwickeln.


02.07 02.08

A courtyard arises by reason of the U-shape of the building, the roof in the backyard and the sauna. In addition, the spatial character is reinforced by the natural stacked stonewall, the swimming pool and the studio. Overall, it is obvious that the landscape in the interior, which connects the outer space to the interior creates a reverse internal and external relation. Which makes the transition between the two spaces flowing and both, living room and courtyard can be seen as the interior. The forest that surrounds the villa mairea is the only constant that defines the space.

In relation to the materials can be conclude that the topic of the building is the tran sition of the modern facade towards to a rustic sauna. This transition is illustrated by the modern appearance of the front, the organic front roof, the pillars and the wood flooring in living areas, and finally by the columns, which are initially composed of smooth round logs and develop into to raw logs.

11


03_ [ archipelago of medial body

03.00 lageplan, 2012 03.01 piktogramm_formfindung,2012 03.02 piktogramm_raumkomposition,2012 03.03 visualisierung_gebäude,2012 03.04 grundriss_eg,2012 03.05 grundriss_1.og,2012 03.06 ansicht_nordwest | ansicht_südwest,2012 03.07 ansicht_südost | ansicht_nordost,2012 03.08 schnitt_aa | schnitt_bb,2012 03.09 fassadenschnitt,2012 03.10 visualisierung_eingangsbereich_1 03.11 visualisierung_eingangsbereich_2 03.12 visualisierung_zwischenbereich_atelier_bad 03.13 fotografie_modell_front 03.14 fotografie_modell_rück

03.00

Das zu bebauende Grundstück liegt im Münsteraner Stadtteil Gievenbeck in einer verkehrsberuhigten Zone zwischen Ein- und Mehrfamilienhäusern. Flankiert vom Legdenweg auf der Erschließungsseite, einem Fußweg und einem Waldstück auf der anderen bietet es die Möglichkeit sowohl ruhig als auch stadtnah zu wohnen. Straßenseitig handelt es sich bei diesem Projekt um einen durch Lärchenlattung optisch verschlossenenen und einheitlich wirkenden Baukörper, welcher sich zur Rückseite komplett geöffnet zeigt. Aufgrund der äußeren Bedingungen ergeben sich verschiedene Bezüge, wie etwa Straßenfluchten, Sichtachsen und der Wald, auf die der Entwurf in Form der Orientierung der Gebäudekubaturen reagiert.

12

The site is located in Gievenbeck, a district of Münster among one family and multi-family houses. You can live near the city and quietly as well in this situation, where there is the Legdenweg on one side and a walkway and a little forest on the other. Facing the street, you see a closed and homogeneous building because of the larch latches which opens up completely to the back. There are conditions like the street scape, sight and the forest which the project responds in the orientation of the several rooms.


Es handelt sich um fünf massive, einfache, rechteckige Baukörper je Geschoss, welche durch transparente Verbindungen ergänzt werden und so zu komplexeren Raumsituationen führen, die attraktive Zwischenräume und mehr Fläche ergeben.

It consists of five massive, simple, rectangular spatial objects each level, where transparent connections are added. That creates more complexity and attractive left over spaces. The rooms are connected by staircases you have to walk on to get to another one.

Verbunden sind die Räume mit Treppen, über die man von jedem Raum entweder hoch- oder hinabsteigen muss, um zum nächsten zu gelangen. Dies resultiert aus der vorangegangenen Arbeit des cardboard interface, in der das Ergebnis an die Dynamik eines den Körper umschließenden Stoffes erinnern sollte. Im Wohnhaus wird diese Dynamik vom Körper gelöst und durch das ständige Auf und Ab und die unüblich langen Wege thematisiert.

This aspect results oft he work on the project cardboard interface, in which the output should remind of dynamic of cloth surrounding a body. In the building this dynamic is detached from the body and gets another interpretation in form of walking up and down.

Ebenfalls wurde die Analyse der Villa Mairea von Alvar Aalto in den Entwurfsprozess einbezogen. Zum einen kann das Auf und Ab der Räume einer Wohnung als landschaftliche Topografie gesehen werden und zum anderen wurde in der Materialwahl auf Aaltos Konzept von alten und neuen, traditionellen und modernen und natürlichen und artifiziellen Materialien eingegangen. Die dem Wald abgewandte Seite des Gebäudes besteht aus vorgehängten, vertikalen Lärchenlatten, welche horizontal durch weitere gegliedert sind und so auch die Gliederung der Pfosten-Riegel Fassade übernehmen.

The analysis of the Villa Mairea of Alvar Aalto is involved as well. On the one hand the up and down could be seen as a landscape and on the other hand the choice of materials is leaned on Aalto’s use of materials as traditional and modern, natural and artificial . The side facing the street consists of vertical larch latches, also organized horizontally which affects on the glass facade as well. The side facingt the forest is mostly made of glass, other parts are made of concrete with the texture oft he latches on the front. This texture can also be seen in the rooms which creates a connection between old and new, natural and artificial.

Die dem Wald zugewandte Seite ist zu einem großen Teil verglast, andere Teile bestehen aus vorgehängten Fertigbetonteilen, welche die textur und Gliederung der Latten besitzen. Diese Textur findet sich auch im Innenraum, welche sich als eine Art Verbindung von neu und alt, natürlich und artifiziell versteht.

13


en aß ht str fluc

stra fluc ßen ht

ld wa

en aß ht str fluc

stra fluc ßen ht

nachbar nachbar ld ld wa wae h se hs tac tac sich sich en aß ht str fluc

stra fluc ßen ht

feld

h se tac sich

feld

feld

nachbar

bezugspunkte

resultierende Form

raumkubaturen EG

raumkubaturen 1.OG

verbindungsflächen EG

Verbindungsflächen 1.OG

03.01

03.02

14


03.03

15


03.04

03.05

16


03.06

03.07

03.08

17


1 dachaufbau kiesschüttung bitumenbahn 2-lagig dämmung 200 mm stahlbeton 200 mm 2 wandaufbau llattung lärche 15/40 mm konterlattung fertigbetonteil dämmung 220 mm stahlbeton 160 mm 3 bodenaufbau og parkett 30 mm schwimmender estrich 30 mm trennlage trittschalldämmung 40 mm stahlbeton 200 mm 4 bodenaufbau eg parkett 30 mm schwimmender estrich 30 mm trennlage trittschalldämmung 40 mm stahlbeton 200 mm dämmung 220 mm 4 halfenanker 1 roofsystem gravel bitumensheeting 2-layer insulation 200 mm armored concrete 200 mm 2 wall mounting battens larch 15/40 mm counterbatten prefabricaten concrete insulation 220 mm armored concrete 160 mm 3 floor construction first floor parquet 30 mm floating floor 30 mm space condition impact sound insulation 40 mm armored concrete 200 mm 4 floor construction groundfloor parquet 30 mm floating floor 30 mm space condition impact sound insulation armored concrete 200 mm 03.09 insulation 220 mm 5 halfenanchor 18


03.10

03.11

03.12

19


03.13

03.14

20


21


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.