TANZEN - Das Magazin 'Tanzschule Dieter Keller‘ *Ausgabe 6*

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(( Seit den 1940er-Jahren ist die Tequila-Produktion durch verschiedene Vorschriften geregelt, denn nur in fünf Gebieten in Mexiko ist die Herstellung erlaubt. Das Herz der Produktion liegt dabei im Bundesstaat Jalisco. Zur Produktion muss mindestens 51% des Zuckers, aus dem der Alkohol gewonnen wird, aus der besagten Blauen Agave stammen. Im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts erreichte der Tequila – allen voran eine bestimmte Marke – auch Deutschland. Während in den USA José Cuervo und Sauza den Markt dominierten, setzte sich bei uns Sierra mit dem Roten Hut und dem immer noch bekannten Trinkritual durch, welches wahrscheinlich auch zu den zahlreichen Traumata führte.

6cl Blanco Tequila 2 BL Cointreau 3cl Pink Grapefruitsaft 2cl Limettensaft 2 BL Orangenmarmelade 1 BL Agavensirup

3cl Reposado Tequila 2cl Pedro Ximenez Sherry 1cl Zuckersirup 4 Ananaswürfel 3 Dashes Aromatic Bitters

bis drei Jahren (beim »Extra Anejo«) sprechen, während Schottische Whiskeys bekanntermaßen teilweise über 20 Jahre reifen müssen. Die verhältnismäßig kurze Lagerung spiegelt sich jedoch nicht im Preis wider. Agaven müssen sieben bis zwölf Jahre auf dem Feld stehen, bevor die drei bis vier Meter hohen Pflanzen von den sogenannten Jimadores geerntet werden können. Der gesamte Produktionsprozess dauert somit bis zu 15 Jahre. Dennoch ist Tequila dem Käufer oft nicht mehr als 20 Euro wert. Wer jedoch das gleiche Geld in die Hand nimmt, wie für einen durchschnittlich 12-15 Jahre alten Single Malt Whisky, sprich 40-50 Euro (oder mehr), dem eröffnen sich ganz neue Horizonte. Ein versierter Bartender kann hieraus fantastische Kreationen zaubern, welche mit der klassischen Trinkweise (pur mit Salz und Zitrone) nichts mehr zu tun haben.

Bei der Produktion von Mezcal und Tequila unterscheidet sich neben der Art der Agaven vor allem ein Produktionsmerkmal: Für den Tequila werden die Agavenherzen, die sogenannten Pinas, nur gekocht, was zu einem eher milden Aroma führt. Beim Mezcal hingegen werden die Agavenherzen in unterirdischen Öfen gebacken. Die dabei entstehenden Phenole sorgen für den meist rauchigen Charakter

Margarita, Morning

TPX

des Mezcal. Ein Grund für die Vielfalt und die unterschiedlichen Qualitäten (welche die beiden Destillate vor allem für Barkeeper interessant machen) ist, wie auch beim Whiskey oder beim Rum, die Lagerung. Diese funktioniert im mexikanischen Klima wesentlich besser als im kalten Schottland, sodass wir hier von Lagerzeiten von null (beim ungelagerten »Blanco«)

Die Profis hinter der Bar können und wollen Sie mit ihren Varianten klassischer Drinks überzeugen und nicht nur den Tequila sondern auch den Mezcal neu entdecken lassen. Fragen Sie einfach direkt beim Barkeeper nach seinen Empfehlungen. Cheers! Euer Dennis

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