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DARMSTÄDTER TAGBLATT

9. Februar 2017

Da rappt das Kaninchen

Besichtigungstermine 2017

in der ASB-Krippe „Heimstättensiedlung“

Alice! - ein Hip-Hop-Schauspiel der Theaterwerkstatt für Jugendliche

Bühne Von Susanne Király Als Schauspiel mit Musik steht Alice! im Programm des Staatstheaters Darmstadt. Am 26. Januar hatte es Premiere. Drei Aufführungen gibt es noch im Februar, weitere drei im März. Alice! ist eine Kooperation zwischen der Theaterwerkstatt für Jugendliche des Staatstheaters, dem Aktionstheater Pan.Optikum aus Freiburg und dem Team der Initiative Rapucation aus Berlin. Die Idee dazu brachte Schauspieldirektor Oliver Brunner aus Augsburg mit, wo er bereits mit Pan. Optikum und Rapucation zusammengearbeitet hatte.

Sie sind Alice! - die Jugendlichen der Theaterwerkstatt.

brachten“, berichtet Steinbach. Die Zahl der Interessenten verringerte sich dann glücklicherweise, denn 50 wären zu viel für die geplante Produktion gewesen. „Ich war am Anfang sehr streng“, lacht Steinbach und fügt hinzu: „Ich wollte aber ein realistisches Bild des SchauProduktionsleitung und spielerlebens vermitteln. Dramaturgie von Alice! la- Und dazu gehört nun mal gen bei Nike-Marie Stein- Disziplin und Lernen.“ bach. Am Staatstheater leitet sie die TheaterwerkstätLetztlich blieben 32 Juten für Jugendliche und Er- gendliche. Seit Dezember wachsene. Um das Ensem- probten sie täglich, auch am ble zusammenzustellen Wochenende. „Ich bin sehr nahm sie über Jugendzent- stolz auf die Kids, sie haren und Schulen Kontakt zu ben alle ganz tapfer mitgeden Jugendlichen auf und macht“, so Steinbach. Aus berichtete von dem Vorha- der anfangs sehr heterogeben, die Erzählung „Alice nen Truppe ist im Laufe der im Wunderland“ von Lewis Zeit eine eingeschworene Carroll mit Text, Rap und Gemeinschaft mit viel LeiTanz auf die Bühne zu brin- denschaft für das Theater gen. „Zu den ersten Treffen geworden. Regeln, wie zum kamen 50 bis 60 Jugendli- Beispiel das Einsammeln che, die alle sehr viel Neu- der Handys vor jeder Probe, gier und Lust auf Bühne mit- wurden widerspruchslos ak-

zeptiert. Außerhalb der Proben waren die Mobiltelefone jedoch das wichtigste Kommunikationsmittel: Probenabsprachen gab es ausschließlich über die Whatsapp-Gruppe. „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Kids so richtig zu einer Gruppe verschmelzen. Es entstehen lange Freundschaften aus diesen Projekten“, berichten Regisseurin Sigrun Fritsch von Pan. Optikum und Robin Haefs von der Initiative Rapucation. „Die Jugendlichen helfen sich untereinander, sie unterstützen sich bei den Hausaufgaben und sie stärken sich gegenseitig.“ Als während der Proben Busse und Straßenbahnen in Darmstadt streikten, hätten die Jugendlichen Fahrgemeinschaften gebildet, einige seien auch vierzig Minuten durch den Schnee gelaufen, um nur ja keine Probe zu verpassen. Dass sie

Foto: Robert Schittko

als Team verstanden werden wollen, zeigt auch die Besetzungsliste, auf der die Namen alphabetisch sortiert stehen. „Es sind immer alle gleichzeitig auf der Bühne, auch wenn sie nicht immer alle zu sehen sind. So bleiben die Jugendlichen während des ganzes Stückes präsent“, erläutert Regisseurin Sigrun Fritsch. Damit jeder eine Rolle bekommen konnte, wurden die meisten Rollen aufgesplittet. So gibt es sieben Kaninchen, zwei Hutmacher, zwei Grinsekatzen. Alice gibt es nur einmal, gespielt von der 15jährigen Merle Marie Zimmer. Anders als in der literarischen Vorlage, ist die Alice auf der Bühne der Kammerspiele aber kein kleines Mädchen, das aus der Langeweile und Strenge ihres gut situierten Elternhauses ausbricht. Sie ist eine eine Jugendliche, die sich nach

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einem traumatischen Erlebnis in den Kaninchenbau flüchtet und es durch die Begegnungen in der Wunderwelt schafft, ihr Trauma zu verarbeiten. Die Texte der Raps zeigen die Zerrissenheit in der Jugend, der Zeit zwischen Kindheit und dem Erwachsensein. „(...) Ich fall’ durch die Welt, ich verlier den Boden unter’n Füßen, ich kann mein Gesicht nicht mehr spür’n, ich bin ein Fisch im Trüben, um zu finden was ich suche muss ichs erst verliern ... .“ Verloren haben die Jugendlichen des Alice-Ensembles in jedem Fall etwaige Berührungsängste mit dem Theater. „Die fühlen sich hier schon richtig zuhause,“ berichtet Nike-Marie Steinbach. Sie wird sich gemeinsam mit ihnen auch andere Staatstheater-Produktionen, vor allem im Schauspiel ansehen, das Theater hat die jugendlichen Kollegen mit Freikarten dafür versorgt. Wenn es zum Ende des Stückes heißt „Es wird niemals wie es war, aber alles wieder gut, man findet keine Wege, wenn man sie nicht sucht“, dann wissen die Kids vom Alice-Ensemble, dass sie auf der Bühne neue Wege gesucht und gefunden haben.

■■Nächste Termine von Alice!:

Für alle interessierten Eltern, die einen Krippenplatz suchen, bieten wir am 20. März, 19. Juni, 18. September und 11. Dezember 2017 jeweils um 15 Uhr Am Eichbaumeck 2 in 64295 Darmstadt die Möglichkeit an, unser Haus sowie unsere pädagogische Arbeit kennenzulernen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Tag der offenen Tür 09. 03. von 11 bis 16 Uhr

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STUDIE ÜBER SCHWERE ROSAZEA

16., 17. und 23. Februar, jeweils um 20 Uhr in den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt.

Neue Baudezernentin und höhere Eintrittspreise in den Schwimmbädern – Notizen aus dem Stadtparlament Auf der Tagesordnung der ersten Sitzung der Darmstädter Stadtverordnetenversammlung in diesem Jahr stand die Wahl der Dezernenten. Bürgermeister Rafael Reißer (CDU), Stadtkämmerer André Schellenberg (CDU) und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz (Grüne) wurden für weitere sechs Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Mit 45 von 71 Stimmen erhielt Akdeniz dabei das beste Ergebnis. Sprecher aller Fraktionen, mit Ausnahme der AfD, lobten besonders, wie tatkräftig, besonnen und umsichtig sie die Unterbringung der

großen Zahl an Flüchtlingen organisiert habe. Kritik an seiner Amtsführung musste vor allem Reißer einstecken. Er wurde noch mehrfach für sein Handeln während des Fußballderbys der Lilien gegen die Eintracht im Frühjahr vergangenen Jahres kritisiert. Neu besetzt ist nach halbjähriger Vakanz das Baudezernat. Mit 41 von 69 Stimmen wählten die Stadtverordneten Barbara Boczek (Grüne) zur Nachfolgerin von Cornelia Zuschke. 26 Stimmen erhielt der Kandidat der SPD, Jürgen Gasper. Boczek, promovierte Architektin und Stadtpla-

nerin, will in ihrem Amt eine nachhaltige Stadtentwicklung mit Bürgerbeteiligung vorantreiben. Im Anschluss an ihre Wahl wurde sie vereidigt. In die dritte Vorhabenliste mit Themen und Projekten zur potentiellen Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wurde auf Antrag der SPD-Fraktion das Saladin-Eck wieder aufgenommen. Gegenstimmen kamen von Grünen, CDU und Jürgen Barth von Uffbasse. Teurer wird ab Mai das Baden in Darmstadt. Die Eintrittspreise in den Schwimmbädern werden um fünf Prozent angehoben,

zusätzlich wird im Jugendstilbad ein Wochenendzuschlag von einem Euro erhoben. Die Wählervereinigung Uffbasse hatte im Vorfeld erreicht, dass die vom städtischen Eigenbetrieb Bäder gewünschte Erhöhung der Eintritte um zehn Prozent fallengelassen wurde. SPD und Linke stimmten gegen den Wochenendzuschlag im Jugendstilbad, da dadurch sozial schwache Besucher benachteiligt würden. Ein Antrag der AfD, die Eintrittspreise für Senioren wochentags um zwanzig prozent zu senken, fand keine Zustimmung. kir

Krumme Dinger - die Kiefern der Schepp-Allee Anno dazumal

Darmstadt-Donnerstag - Bilder und Geschichten aus der Geschichte - Teil 6

Das Bild unseres sechsten Darmstadt-Donnerstags ist eine Postkarte mit Ansicht der Schepp-Allee und stammt aus dem Fundus unseres Fotoredakteurs Arthur Schönbein. Ihren Namen hat die Allee von den schiefen - im Volksmund „scheppen“ - Kiefern am Straßenrand. Erst seit 1932 trägt die Straße ganz offiziell den Namen Schepp-Allee, vorher hieß sie erst Stadtschneise und später Stadtallee. Heute bietet die Schepp-Allee kein landschaftliches Idyll mehr, sondern ist dicht bebaut. Im Jahr 1916, als diese Postkarte geschrieben wurde, gab es noch über 100 verkrüppelte Kiefern entlang der Straße. Der „Verschönerungsverein für Darmstadt“ ließ sie damals nach und nach durch Kastanienbäume ersetzen. Heute finden sich wieder Kiefern in der Schepp-Allee, nur sind sie nicht mehr schiefer als andere Kiefern auch. Ursprünglich war es wohl Landgraf Ernst Lud-

Postkarte „Darmstadt. Schepp-Allee“.

wig, der die Allee im Westen Darmstadts anlegen ließ. Sie verband sein Jagddomizil, das 1713 errichtete Griesheimer Haus, mit der Innenstadt. In seinem Artikel für das Stadtlexikon Darmstadt schreibt Stadtarchivar Peter

Engels über die Schepp-Allee: „Die merkwürdig gewachsenen Kiefern entstanden angeblich aus einer Kiefernpflanzung, aus der man durch Auslichtung und Auswahl die merkwürdigsten Stammformen in ei-

Reproduktion: Arthur Schönbein

ne Allee umformte. Die Jahresringe eines etwa 1875 gefällten Baumes deuteten auf eine Pflanzung der Allee etwa im Jahre 1714 hin. Es gibt noch weitere Vermutungen über die Entstehung der Allee - so seien die krummen

Bäume durch die Fresskünste eines kleinen Käfers entstanden - jedoch keine gesicherten Erkenntnisse. Auf der Stadtansicht von Johann Jakob Hill aus dem Jahre 1775 wurde die Schepp-Allee als „Tannen-Allee auf der Stadtschnais“ bezeichnet.“ Georg Schäfer erklärt in seinem Buch über die Darmstädter Straßennamen, man habe die Kiefern durch Schneiden, Biegen und Drehen künstlich schief gezüchtet. So hätten die Bäume mit ihren großen Baumkronen einen guten Schutz vor Staub und Flugsand geboten. Interessant ist auch der Text der Karte vom 3. April 1916. Erwin Kart schreibt hier an seinen Freund Albert Scheel nach Neunkirchen (Kreis Siegen), dass er noch im Lazarett läge, soweit aber wieder gesund sei. Aus dem Vermerk auf der Vorderseite der Karte geht hervor, dass es sich dabei um das Lazarett handelt, das während des ersten Weltkrieges im Städtischen Saalbau in Darmstadt eingerichtet war. kir

Haben Sie eine schwere Rosazea? Wussten Sie, dass viele Menschen mit einer schweren Rosazea glauben, sie hätten in Wirklichkeit eine schwere Akne? Wenn Sie wissen, dass Sie eine schwere Rosazea haben, oder gerade erleben, was Sie für eine schwere Akne halten, haben Sie möglicherweise vielmehr eine schwere Rosazea und kommen daher für eine Forschungsstudie in Frage. Um sich zu qualifizieren, müssen Sie: • ein Erwachsener sein

• derzeit eine schwere Rosazea haben – ein ständig gerötetes Gesicht mit spinnenartigen Adern • und 30 oder mehr akneähnlichen Pusteln auf dem Gesicht. Qualifizierte Teilnehmer erhalten das Studienpräparat kostenlos und eventuell eine Vergütung für ihren Zeitaufwand.

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