LeZe Ausgabe 2016/02

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lehrlingszeitung

2/16 Zeitung der Lernenden

Bilder www.antikes-olympia.de / Keystone

Inhalt

Editorial Liebe LeZe-Leserinnen und -Leser

Jörg Schilds Abschiedsworte Seite 2

Bekannte Rücktritte Seite 3

Wie wird eine Sportart olympisch? Seite 4

Wie von Steffi angekündigt, bin ich neu der Kopf der LeZe. Es wird nicht einfach Ihre Zeitungen zu übertreffen. Aber ich wäre nicht der richtige Lernende für Swiss Olympic, wenn ich es nicht zumindest versuchen würde! So lasst uns beginnen! Wir Lernenden haben wieder alles gegeben, um euch eine angemessene Zeitung präsentieren zu können. Während ich mich langsam mit dem Ende meiner Lehre beschäftige, sind andere einen Schritt weiter und nehmen Abschied. Danke an Jörg Schild für die Zeit an der Spitze von Swiss Olympic, danke auch für deine Abschiedsworte in dieser Zeitung! Dominique Gisin hatte uns letzes Mal einen Einblick in das Leben nach dem Spitzensport gegeben. Dieses Mal zeigen wir noch einige Sportler mehr, welche den Schritt in dieses «Nachsportleben» machen müssen oder machen dürfen. War an den Olympischen Spielen in der Antike alles besser? Dieser Frage sind wir nachgegangen, um sie für alle Zeiten zu beantworten. Aber lest selber.

Olympia Blog Seite 5

Oft machen wir ja auf uns Aufmerksam, wenn wir nicht hier sind. Gerne zeigen wir nun einmal, was wir Lernenden tun, wenn wir doch einmal hier sind. Gefehlt hat dabei natürlich nur einer. Ich bin gespannt, ob ihr den fehlenden Lernenden findet. Ich wünsche euch im Namen aller Lernenden viel Spass beim Lesen.

Antike vs Moderne Seite 6

Ab auf den Gurten Seite 7

Euer Chefredaktor Gino


Ein paar Worte zum Abschied

Sie treten ab

Ich erfülle gerne den Wunsch der Redaktion, für die Lernenden Zeitung einen Rückblick auf meine elf Jahre als Präsident von Swiss Olympic zu verfassen. Die Gefahr solcher Retrospektiven besteht allerdings nicht selten darin, dass beim Lesen der Eindruck entsteht, der Verfasser übe sich in Selbstlob und klopfe sich selbst auf die Schulter. Ich versuche es trotzdem…

Als wichtigster Event krönten die Olympischen Spiele das insgesamt erfolgreiche Sportjahr. Wie von einigen Sportlern angekündigt, war es aber auch das letzte Jahr ihrer Karriere. Um einige ausgewählte Athleten zu ehren, haben wir die Sportler nochmals in einer Übersicht der bekanntesten Rücktritte festgehalten.

Text Jörg Schild Bilder Swiss Olympic / linkpix.de

Text Joel Zahn Bild Keystone

Es war ein recht langer Weg von der Laubeggstrasse nach Ittigen ins Talgut-Zentrum. Von einem Haus in welchem mir vor allem im Treppenhaus die jeweils nach links und rechts ausgehenden zu den Büros führenden dunkeln und düster wirkenden Gänge in Erinnerung geblieben sind, hin zu einem hellen, Offenheit ausstrahlenden Gebäude, in welchem man den Sport (aber leider auch die diversen Küchendüfte der Kantine) förmlich riechen kann. Dieser Umzug war sicherlich ein wichtiger Schritt auf dem nicht einfachen Weg einer Organisation, die mir anfänglich den Sport noch allzu sehr verwaltete, hin zu einem Dienstleistungsbetrieb für unsere Verbände und Athleten. Es wird auch in Zukunft eine wichtige Aufgabe sein, sich stets aufs Neue zu bemühen, die uns angeschlossenen 86 Verbände nicht mit bürokratischen Vorschriften und Formularen zu überhäufen, sondern ihnen und ihren Athletinnen und Athleten optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. Ich bin zuversichtlich, dass Swiss Olympic diesbezüglich gut unterwegs ist. Eine der dringlichsten Aufgaben der vergangenen Jahre bestand auch darin, Doppelspurigkeiten innerhalb des Schweizer Sports abzubauen. Eine Kooperationsvereinbarung mit dem VBS sowie der Umzug der Sporthilfe von Zürich zu uns in Haus des Sports, verbunden mit klaren Zuständigkeitszuweisungen, haben uns geholfen, dieses Ziel zu erreichen. Gleichzeitig konnten wir den Verbänden auch zu mehr Planungssicherheit verhelfen. Während diese früher bei Erstellung ihres nächstjährigen Budgets oft nicht mit Sicherheit wussten, wieviel Geld sie von uns erhalten würden, können sie heute in Vierjahreszyklen planen. Ja, das liebe Geld. Gratis ist heute nichts mehr zu haben und es gilt immer wieder Vorurteile abzubauen, wonach alle unsere Leistungssportler ähnlich viel verdienen würden wie ein Roger Federer oder ein Fussballer, den es früh zu einem ausländischen Klub zieht. Ich habe nie vergessen, dass ein Journalist vor elf Jahren geschrieben hat, ich würde vor allem daran gemessen, wieviel Geld ich für den Sport beschaffen könne. Rückblickend bin ich (nur) halbwegs zufrieden. Positiv zu werten ist sicherlich die Tatsache, dass es uns gelungen ist, den Anteil der Lotterien in den letzten elf Jahren von rund 18 Millionen jährlich auf über 40 Millionen zu steigern. Mehr Mühe bereitet uns der Bund, der momentan den Schwerpunkt seiner finanziellen Unterstützung eher bei Projekten des bundeseigenen Amtes für Sport sieht. Ich bin aber überzeugt, dass National- und

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Ständerat im kommenden Jahr unsere dringenden Bedürfnisse in den Bereichen Trainerwesen und Athletenunterstützung anlässlich der Debatten über die Sportförderung zu würdigen und zu berücksichtigen wissen. Dann wäre ich sogar mehr als nur halbwegs zufrieden… Es gäbe noch viel zu erzählen. So durfte ich beim Besuch einer Vielzahl von Sportveranstaltungen und Kongressen auf der halben Welt fremde Kulturen und interessante Menschen kennenlernen. Im Mittelpunkt standen aber letztlich für mich stets unsere noch aktiven und auch viele ehemalige Athletinnen und Athleten, sowie der Kontakt mit diesen. Wir dürfen stolz darauf sein, dass sich viele unter ihnen zu echten Persönlichkeiten entwickelt haben, die unser Land nicht nur nach aussen würdig vertreten, sondern auch wertvolle Vorbilder für kommende Sportgenerationen sind. Deshalb war es für mich auch besonders wichtig, dass wir in meiner Amtszeit (endlich) auch zwei Athletenvertretern zu einem Sitz im Exekutivrat von Swiss Olympic verhelfen konnten. Ich durfte in meinen Jahren als Präsident im Haus des Sports auf eine Vielzahl wertvoller und toller Mitarbeitender zählen. Dazu gehören auch die Lernenden. Euch allen gilt mein Dank für die Zusammenarbeit. Mit meinen besten Wünschen für Eure private und berufliche Zukunft Euer Jörg Schild

Schon lange war es bekannt, nun ist es Tatsache, Fabian Cancellara ist nach der Saison 2016 offiziell zurückgetreten. Nach einer tollen Karriere konnte sich Cancellara in Rio nach dem Titel 2008 in Peking nochmals als Olympiasieger im Zeitfahren feiern lassen. Nun versuchen junge Fahrer wie Stefan Küng die von Cancellara hinterlassene Lücke zu füllen. Nach einem erfolgreichen letzten Jahr für die Beachvolleyballspielerinnen aus verschieden Duos, Nadine Zumkehr und Isabelle Forrer, haben beide per Ende 2016 ihren Rücktritt bekanntgegeben.

Ihre jeweiligen Partnerinnen, Anouk Vergé-Dépré und Joana Heidrich, schlossen sich kurzerhand zusammen und bilden künftig das neue Schweizer Top-Duo. Nach 20 harten aber schönen Jahren im Kunstturnen, beendet Claudio Capelli seine Karriere. Er möchte, nachdem er den Bachelor abgeschlossen hat, seine Erfahrung als Trainer weitergeben. Wer in seine Fussstapfen hineinturnen kann, ist zurzeit noch unklar. Doch mit Pablo Brägger, Olivier Hegi, Eddy Yusof, Benjamin Gischard, Sascha Coradi und anderen, wächst eine leistungsstarke Generation heran, auf der viele Hoffnungen ruhen.

WSSÜDMWW - Bilal Rifat Wie in jeder LeZe interviewen wir immer einen Mitarbeiter in der Rubrik: Was Sie schon immer über diesen Mitarbeiter wissen wollten. Für die aktuelle Ausgabe der Lehrlingszeitung haben wir Bilal Rifat befragt. Text Joel Zahn / Bilal Rifat Bild zVg Hast du einen zweiten Vornamen? Nein Geburtstag: 2. Juli 1986 Wohnort: Ostermundigen Ausbildung: Lehre als Informatiker, Weiterbildungen in Wirtschaftsinformatik HF und Wirtschaft FH Wie bist du zu Swiss Olympic gekommen? Ich bin durch Jobs.ch auf das Inserat von Swiss Olympic gestossen. Die Stelle bei Swiss Olympic hat mich wegen des sportlichen Hintergrundes interessiert. Traumfrau gesucht oder gefunden? Meine Traumfrau habe ich gefunden. Wie muss Sie sein? Wenn ich noch suchen würde, dann müsste sie folgende Ansprüche erfüllen: blond, hübsch, gross und dünn. Beispiele wären Giselle Bündchen, Cameron Diaz und Katherine Heigl.

Dein Vorbild? Wenn ich ein Fussballer wäre dann hätte ich folgende Vorbilder: Trainer: José Mourinho Spieler: Zinédine Zidane Da ich aber keiner bin, habe ich keine Vorbilder. Dein «Tick»? «Ig schnure viu» (am Liebsten mit Frauen) In 20 Jahre bin ich… Auf jedem Kontinent gewesen, gesund, glücklich, sportlich und sehe mindestens so gut aus wie George Clooney (allerdings mit weniger grauen Haare). Natürlich kann ich immer noch so gut Fussballspielen wie heute und «seklä dr GP unger 1:10» Swiss Olympic LeZe 3


Wie werden wir olympisch?

Olympia Blog - Die Entscheidung

An den Olympischen Spielen teilzunehmen ist für jeden Sportler eine grosse Ehre. Junge Sportler träumen davon einmal in ihrem Leben an den Spielen dabei zu sein oder sogar zuoberst auf dem Treppchen zu stehen. Um dies zu erreichen braucht man viel Talent und Durchhaltewille, zudem muss die Sportart im olympischen Programm vertreten sein. Aber wie wird eine Sportart olympisch? Diese Frage stellt sich noch so manche Sportart, darunter zum Beispiel auch der Orientierungslauf. Text Riina Jordi Bilder Keystone

Nach einer souveränen Qualifikation für die Olympischen Spiele steht nun die entscheidende Phase auf dem Plan. Die Vorbereitung und vor allen Dingen der alles entscheidende Wettkampf in Rio de Janeiro.

Wenn man alles hat, aber nicht olympisch ist Die Sportart Orientierungslauf ist in 79 Ländern auf 5 verschiedenen Kontinenten verbreitet. Zudem ist der OL auch von einem Verband organisiert, der vom IOC anerkannt ist. In Sachen Doping ist der OL-Sport eine der saubersten Sportarten. Abgesehen davon hat OL auch in der Schweiz extremen Zuwachs gefunden, standen doch an der dies jährigen Schweizer Meisterschaft über die Mitteldistanz 1‘705 Läuferinnen und Läufer am Start. An der Swiss-O-Week (international) dieses Jahres in St.Moritz waren es sogar über 4‘000 Läuferinnen und Läufer. Was fehlt also noch? Aufnahme: Seit zwei Jahren kann jeweils der Austragungsort Vorschläge eingeben, welche nicht olympischen Sportarten er gerne an seinen Olympischen Spielen vertreten haben will. Dabei muss aber beachtet werden, dass an den Sommerspielen maximal 10‘500 Sportler und an den Winterspielen 2‘900 Sportler vor Ort sein dürfen. Zudem hat das IOC entschieden, dass im Sommer nicht mehr als 310 Medaillensätze und im Winter maximal 100 Medaillensätze vergeben werden, damit die olympische Medaille ihren speziellen Wert behält. Sobald der Austragungsort seine Wunschsportarten bekanntgegeben hat, wird beim IOC darüber abgestimmt, welche Sportarten nun endgültig ins Programm aufgenommen werden. Dafür müssen mindestens zwei Drittel der Mitglieder für eine Aufnahme ins Wettkampfprogramm stimmen. Wenn dies der Fall ist, kann in dieser Sportart an den jeweiligen Olympischen Spielen vor Ort um Medaillen gekämpft werden. So einfach wie es scheint, ist es aber doch nicht: Der Faktor Medien spielt im Hintergrund sicherlich eine sehr entscheidende Rolle. Wenn ich zu Hause den Fernseher einschalte, will ich von Anfang an verstehen, worum es geht. Zudem will ich einen spannenden Wettkampf sehen, den ich von A bis Z mitverfolgen kann.

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Natürlich ist auch eine hohe Medienpräsenz von Vorteil, die Bevölkerung muss fasziniert sein von der Leistung der Sportler. Konsequenzen: Eine Aufnahme in das Programm der Olympischen Spiele löst bei einer Sportart einiges aus. Für die Sportart Sportklettern (Tokio 2020) heisst dies zum Beispiel: Eine verbesserte Nachwuchsförderung, eine allgemeine Professionalisierung des Sportes, sowie bessere Trainingsbedingungen. Natürlich erhöht eine Aufnahme auch das Einkommen der Athleten, beziehungsweise bringt mehr Sponsorenanfragen mit sich. Und nicht zuletzt sorgt sie für einen Schub im Breiten- und Leistungssport. GPS, Screen, Sprint, Sprintstaffel Auch im Orientierungslauf ist in den letzten Jahren eine grosse Modernisierung geschehen. An den meisten Wettkämpfen auf Junioren und Elite Niveau laufen die Läufer mit GPS am Rücken durch den Wald. Die Zuschauer zu Hause vor dem Bildschirm oder in der Arena vor dem grossen Screen können live mitverfolgen, was im Wald geschieht. Zudem sind im Wald auch mehrere Kameras stationiert, welche den Zuschauern Livebilder aus dem Gelände liefern. Die neuen Disziplinen Sprint (2001) und Sprintstaffel (2014) sorgen für Spannung unter den Zuschauern und für Hektik für die Läufer. Die zwei Sprintformen in urbanem Gelände sind besonders beim Publikum sehr beliebt. Man ist hautnah an den Athleten dran, und oft entscheiden Sekunden über Sieg oder Niederlage. 2019 wird in Dänemark die erste Sprint-Weltmeisterschaft getrennt von der WaldWM ausgetragen. Vielleicht ist dies noch der letzte Schritt, um ins olympische Programm zu gelangen?

Text Gino Mäder Bilder Keystone / Swiss Cycling Nach der Nicht-Qualifikation für die Olympischen Spiele in London 2012 sind die Schweizer, allen voran Nationaltrainer Daniel Gisiger, über die Bücher gegangen. Wo lagen die Fehler, und wie muss vorgegangen werden, um in Rio 2016 dabei zu sein? Die Ausgangslage hat gestimmt, der Schweizer Bahnvierer mit all seinen Mitglieder war bereit, den Plan zu verfolgen. Viele Trainingsstunden und beinahe gleich viele Stunden Forschung und Entwicklung war man entfernt vom grossen Ziel. Die Fahrer waren motiviert, die Betreuer bereit; und die Medien interessiert. Schweizermeisterschaften auf der Strasse Ein Formtest, wenn Olympische Spiele das Ziel sind. Nur eine Standortbestimmung in einem grossen Ganzen. Oder, eine grosse Chance, um eine angezählte Legende zu besiegen, und seiner eigenen Geschichte ein kleines Kapitel hinzuzufügen. Nun, die Schweizermeisterschaften im Zeitfahren waren all das und viel mehr. Je nach Athlet standen andere Ziele im Vordergrund. Allen voran für Stefan Küng, 2015 der schnellste Verfolger der Welt, der Motor des Schweizer Bahnvierers, eines der grössten Schweizer Radsporttalente der vergangen Jahren. Sein Ziel war es nicht, zu testen, ob die Beine drehen, ob der Motor die Power entwickelt oder ob die Position stimmt. Für ihn ging es an diesem Tag einzig und alleine darum, die lebende Legende Fabian Cancellara herauszufordern. Nun, Cancellara ist nicht mehr der Jüngste, möglich, dass die Motivation mit den Jahren nachgelassen hat, aber noch immer ist Cancellara einer der besten Radfahrer seiner Generation, vielleicht sogar einer der Besten aller Zeiten. Die Chance für Küng, diesen Ausnahmeathleten zu Aktivzeiten zu schlagen, war durchaus gegeben, nur musste dafür viel Risiko genommen werden. Zu viel, wie sich zeigen sollte. In einer Abfahrt mit engen Strassen ist Küng nicht mehr Herr über sein Fahrrad und stürzt. Die Ärzte und Küng kommunizieren wenig später: «Aus für Olympia!» Dieser Tag sollte zu einem Schlüsseltag in der Geschichte der Schweizer Bahnmannschaft werden. Sollte man sich immer noch auf Rio 2016 konzentrieren oder ist der Traum hier schon zu Ende? Mutig gaben sie sich die Fahrer. Mutig, entschlossen gab sich der Verband. Entschlossen, beinahe trotzig, gab sich Gisiger. Die Geschichte sollte weitergehen, die Rehabilitierung des Bahnradsports sollte vorangetrieben werden und so entschlossen sich die Fahrer: Die Schweizer

sollen sehen, dass nicht nur Küng fahren kann, sondern dass auch andere Fahrer das Zeug haben, um zu den Besten der Welt zu gehören. Hoch, Höher, St. Moritz Hoch hinaus wollte man, so soll die Höhe helfen um sich auf Rio vorzubereiten. Ein Trainingslager in St. Moritz sollte dabei das RIchtige sein. Einige ruhige Tage, einige gute Trainings um dann in Topform in Rio zu attackieren. Abflug Unsicher, nicht wissend, wie gut die Vorbereitung geklappt hat, trat man die Reise nach Rio an. Werden alle fit sein? Können alle mit dem Druck umgehen und allgemein, wie werden diese Spiele in Erinnerung bleiben? Stolz, dass man das Land vertreten darf, dass man für die Schweiz am grössten Sportanlass der Welt an den Start gehen kann. In etwa so lassen sich die Gefühle beschreiben. Tag-X Lange wurde auf diesen Tag hingearbeitet. Viel Geld und Zeit wurden investiert für diesen Wettkampf. Und die Schweiz enttäuschte. Nichts war mehr übrig vom Glanz, den die Fahrer einmal zeigten. Für einmal war alles starr, unbeweglich, langsam. Gründe gibt es einige, einige müssen noch analysiert werden. Andere sind offensichtlich. Mit Küng fiel nicht nur der Motor der Mannschaft aus, die Mannschaft hat einen Leader verloren. Und kompensieren konnte diesen Ausfall niemand. Nun ja, aus Fehler lernt man. Und Fehler helfen einem auf dem Weg besser zu werden. Das Ziel bleibt bestehen. Eine Medaille an den Olympischen Spielen. Die Fahrer werden andere sein, der Ort wird ein anderer sein. Aber die Motivation, der Welt zu zeigen, dass die Schweiz wieder dabei ist, die bleibt die Gleiche. Auf nach Tokio! Auf zu alter Grösse! Swiss Olympic LeZe 5


Antike vs Moderne Welche Spiele waren besser?*

Lernenden-Ausflug 2016 Ab auf den Gurten

Olympische Spiele sind grossartig. Aber was noch viel besser war, waren die Olympischen Spiele der Griechen, die wahren Olympischen Spiele.

Oft haben wir Lernende das Gefühl, dass wir am meisten Auffallen, wenn wir gar nicht am Arbeiten sind. Nun was aber tun wir in dieser Zeit in der wir hier sind. Oder auch nicht hier sind. Eine teilweise Erklärung.

Text Gino Mäder Bilder antikes-olympia.de / Keystone

Text Riina Jordi Bilder Riina Jordi

*Hinweis: Dieser Text dient der Unterhaltung und ist nicht ernst gemeint. Er wirft stattdessen einen ironischen und trotzdem kritischen Blick auf die Olympischen Spiele.

Sieger war, wer am Ende noch lebte, nicht aufgegeben hatte oder nicht K.O gegangen war. Nun, wie gesagt: einfach und unkompliziert.

Die Olympischen Spiele haben, wie den meisten bekannt ist, ihren Ursprung in Griechenland, genauer gesagt in Olympia. Weniger bekannt ist, dass den Olympischen Spielen die Heräen, vorangegangen sind. Die Heräen waren ein Fest zu Ehren der Götterkönigin Hera. Der Höhepunkt war ein Lauf über 160 Meter nur für Frauen. Wie fortschrittlich. Später wurden die Wettkämpfe zusammen ausgetragen. Frauen und Männer gegeneinander im selben Wettkampf. Wie es sich Lara Gut oder Lindsey Vonn heute wieder wünschen.

Eifersucht

Mit der Zeit, wurden die Frauen dann aber von den Wettkämpfen ausgeschlossen. Dafür gab es weniger Disziplinen. Zu Beginn, um das Jahr 776 v. Chr., gab es lange nur einen Wettkampf. Einen Wettlauf. Nach und nach dehnte sich das Programm aus, und aus einem eintägigen Wettkampf wurde bald ein fünftägiger. An diesen fünf Tagen wurden bis zu zehn Disziplinen, die immer wieder mal änderten, ausgetragen. Alles war übersichtlicher, und der Olympiasieg war noch etwas Besonderes, nicht wie heute, wo einem die Medaillen förmlich nachgeworfen werden. In hunderten Disziplinen und in 34 Sportarten wurden in Rio Olympiasieger erkoren. Einfach und unkompliziert Um den Sponsoren keinen Platz zu bieten, waren die Athleten nackt. So entfiel das Erstellen eines schwer verständlichen Regelwerks, das festlegt, wie gross der Sponsor auf der Kleidung auftreten darf. Viele werden mir Recht geben, wenn ich behaupte, dass somit viele Fragen und Unsicherheiten beseitigt werden könnten.

Es soll ja Leute geben, die eifersüchtig werden, wenn deren Partner für einen Sportler oder eine Sportlerin schwärmen. In der Antike wurde dies berücksichtigt: Daher wurde den verheirateten Frauen ganz einfach verboten, die Spiele zu besuchen. Und mit der Tatsache, dass keine Frauen am Start waren, konnte erfolgreich verhindert werden, dass verheiratete Männer für eine erfolgreiche Olympionikin schwärmen konnten. Profis Jeder Teilnehmer musste bei Zeus schwören, dass er sich in den letzten zehn Monaten auf den Wettkampf vorbereitet hatte. So konnte garantiert werden, dass alle die gleichen Chancen hatten. Anders als dies heute der Fall ist, wo jeder und jede unabhängig seiner beruflichen Tätigkeit an die Olympischen Spiele reisen kann, sofern die sportliche Leistung stimmt. Fazit

An einem Donnerstagnachmittag machte sich eine Truppe von acht Personen auf den Weg auf den Gurten. Oben angekommen durften wir zuerst die neu gebaute Rodelbahn testen. Drei rasante Fahrten nach unten standen uns zur Verfügung. Unten war man schneller als gedacht, doch auf dem Weg nach oben mussten sich einige Bauchmuskeln besonders zusammen ziehen, um es bis nach oben zu schaffen. Nach einer kurzen Stärkung im Restaurant ging es weiter mit Discgolf. Das Ziel im Discgolf ist es, die Scheibe in möglichst wenigen Würfen in den Korb zu bringen. Zuerst erhielten wir eine kleine Einführung, wann welche Wurftechnik eingesetzt wird, anschliessend konnten wir uns selbst in Vierergruppen testen. Noch so mancher machte mit den Büschen und Brennesseln rund um den Parcours Bekanntschaft. Das Hole-in-one blieb uns aber leider noch verwehrt. Einige munkelten zwar, dass nicht fair gespielt wurde, aber vielleicht konnten sie auch einfach nicht verlieren Wieder unten angekommen, machten wir uns auf den Weg Richtung Marzilibrüggli. Nach einem feinen Nachtessen ging es dann auch schon wieder nach Hause. Und so war dieser sonnige und abwechslungsreiche Tag auf dem Gurten auch bereits wieder zu Ende.

Obige Aufzählung ist bei weitem nicht komplett und doch ist gut zu erkennen, dass auch wenn die heutigen Spiele nicht perfekt sind, sich einiges getan hat und die Olympischen Spiele in einem gewissen Rahmen menschlicher geworden sind. Und ok, die Antiken Spiele waren früher. Aber früher war doch nicht alles besser.

Sieg nach Punkten, so etwas kannte man an den antiken Olympischen Spielen nicht. Niemand konnte sich beschweren, weil der Kampfrichter angeblich falsch entschieden hatte. Im Allkampf (Pankration) gab es keine Punkte. 6 Swiss Olympic LeZe

Swiss Olympic LeZe 7


Neue Gesichter

Welches Gesicht / welche Leidenschaft gehört zu welcher Person?

Livia Wanner Mitarbeiterin Kommunikation Sporthilfe

A

B

Virginie Faivre Résponsable Romandie Sporthilfe

C

Chiara Petitat Lernende 1. Lehrjahr Abteilung: Ethik und Ausbildung

D

Nadja Güggi Mitarbeiterin Backoffice Abteilung: Leistungssport

E

Livia Wanner: C; Cornelia Beutler: E; Virginie Faivre: D; Chiara Petitat: B; Nadja Güggi: A

Lösung:

Cornelia Beutler Leiterin Kommunikation Abteilung: Marketing & Kommunikation

Chiara Petitat Ich bin Chiara Petitat, 16 Jahre alt und habe im August 2016 mit meiner Ausbildung bei Swiss Olympic begonnen. Hier erfahrt ihr etwas über mich und mein Hobby, Volleyball. Text Chiara Petitat Bilder zVg Seit meinem 9. Lebensjahr spiele ich Volleyball. Durch meine Kollegin, die mir immer von den tollen Volleyballtrainings berichtete, bin ich zu diesem Sport gekommen. Begonnen hat es beim VBC Aeschi, wo ich mit einem Training pro Woche begonnen habe. Nebenbei habe ich auch noch Leichtathletik gemacht. Nach einer Verletzung in der Leichtathletik habe ich damit aufgehört, seither widme ich mich nur noch dem Volleyball. Mit 13 Jahren wechselte ich zum VBC Gerlafingen, wo ich bis zur Saison 15/16 spielte. Dazu kam noch die Talentschule Bern, in welcher ich mit vielen anderen Volleyballspielerinnen- und spielern aus der Region trainierte. Nun habe ich auf die aktuelle Saison wieder den Club gewechselt. In diesem Jahr spiele ich in der NLB, sowie teilweise in der NLA bei NUC Volleyball (Neuchâtel) und trainiere ebenfalls noch in der Talentschule Bern. Von NUC habe ich ein Angebot für diese Saison erhalten, welches ich nach langen Überlegungen, angenommen habe Letzten Sommer hatte ich dank der Absenz einer Spielerin die Gelegenheit, mit der U 18 Nationalmannschaft an einem Trainingslager sowie an der WEVZA U16 Girls Championship in Spanien teilzunehmen. Es war eine tolle Erfahrung, gegen andere Nationalmannschaften zu spielen. Seither bin ich regelmässig für Trainingslager und Turniere aufgeboten worden. Mit der Nationalmannschaft habe ich zudem bereits zweimal am 3T von Swiss Olympic teilgenommen, wo wir neben dem Training ein vielseitiges und interessantes Programm hatten. Im Januar steht uns die U18 EM-Qualifikation bevor. Das Schweizer Nationalteam wird gegen Belgien, Bulgarien und Österreich spielen. Da diese Mannschaften alle sehr stark sind, wird es eine grosse Herausforderung, gegen sie zu anzutreten. Wer für die Nationalmannschaft am Turnier im Einsatz stehen wird, ist noch nicht bekannt.

Ich hoffe aber, dass ich auch für dieses Turnier ein Aufgebot bekomme, um für die Schweiz um die EM-Qualifikation zu kämpfen. Diesen Frühling habe ich mit dem Beachvolleyball begonnen. Zum Hallenvolleyball ist es ein sehr grosser Unterschied. Auf dem Beachfeld ist man viel stärker auf sich gestellt. Man hat keinen Coach, keine Auswechselspieler und steht nur zu zweit anstatt zu sechst auf dem Spielfeld. Auch wenn dies für mich und meine Beachpartnerin die erste Beachvolleyballsaison war, haben wir sie mit guten Resultaten abgeschlossen. Trotzdem haben wir es leider nicht geschafft, uns für die Schweizer Meisterschaft zu qualifizieren.. Neben dem Sport habe ich bis im Frühling 2016 Klavierunterricht genommen. Leider muss ich seit diesem Jahr darauf verzichten, da es sich mit dem Sport und der Lehre nicht mehr kombinieren lässt. Trotzdem spiele ich zuhause oft noch Klavier. Wenn ich Zeit habe, lese ich auch gerne Bücher. Meistens sind es Romane, manchmal aber auch Thriller. Die Lehre als Kauffrau habe ich gewählt, weil dies meiner Meinung nach eine gute Grundausbildung ist und auch weil ich die Arbeiten, die ich erledigen muss, gerne mache. Dazu kann diese Ausbildung ebenfalls in Kombination mit Sport absolviert werden, was ich sehr gut finde.

Impressum Redaktion Joel Zahn, Riina Jordi, Chiara Petitat, Gino Mäder, Alexander Wäfler Layout Gino Mäder


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