Sandra Heeb — Athletenbetreuerin
«Extrem vielseitig» Als Athletenbetreuerin zieht Sandra Heeb im nationalen Leistungszentrum in Magglingen die Fäden in der Fünfeckbeziehung Schule, Gastfamilien, Athleten, Trainer sowie STV. Die Herausforderungen sind nicht klein. Mal schauen, wie sich die gebürtige Thurgauerin in der Leichtathletik-Sparte, dem verbalen Stafetten-Lauf, schlägt: «Auf die Plätze. – Fertig. – Los.» Sandra Heeb, wie charakterisierst Du dich als Mensch selber, stelle Dich bitte den GYMlive-Lesenden vor?
Ich bin ruhig, vielseitig und hilfsbereit. Wenn ich etwas mache, will ich es richtig machen. Hast Du in Deinem bisherigen Leben schon einmal mit dem Gedanken gespielt, Bob-Pilotin zu werden?
Oh, direkt Pilotin. Da ich circa zehn Winter lang im Oberengadin als Schneesportlehrerin gearbeitet habe, hatte ich den Bobsport vor der Nase. Die Versuchung, eine Gästefahrt zu machen, war da. Ich mag ‹Speed› und kontrolliere diesen am liebsten selber. Deinen Stafetten-Vorläufer, den Bob-Piloten Clemens Bracher, interessiert es, wie Du im STV zum spannenden Job als Athletenbetreuerin gekommen bist?
Auf einen Blick: Sandra Heeb Vorname Name: Sandra Heeb Geburtsdatum/Sternzeichen: 24. September 1975 / Waage Grösse/Gewicht: 1,65 m/64 Kilo Wohnort: Schnottwil Ausbildung/Beruf: Primar-, Sport- und Schneesportlehrerin, Athletenbetreuerin Kunstturnen, Rhythmische Gymnastik und Trampolin Zivilstand/Kinder: Verheiratet mit Rolf Thalmann (Assistenztrainer Kutu M), zwei Kinder, Rea (9) und Felix (7) Verein/Funktion: TV Schnottwil: Muki-Leiterin und Leiterin der Fitnessgruppe (offen für alle), Vorstandsekretariat Aktive Sportarten: «Wenn ich Zeit habe, je nach Saison, Schneesport, Velofahren, Schwimmen und Klettern.» Erstes Turnelement: «Käskehre» Bestzeit über 100 m: «15,5 Sekunden – bei der Aufnahmeprüfung zum Sportstudium.» Bestzeit über 1000 m: «Knapp 4 Minuten.» Bestweite im Steinstossen: «Es reichte jedenfalls für Note 10 am Turnfest.» (8 Meter / 6-kg-Stein) Schönstes sportliches Erlebnis: «Da kann ich kein spezifisches nennen. Sicher irgendwo auf einem Gipfel. Das Eindrücklichste war sicherlich die ‹Fiamma› im Bergell.» Hobbys: «Die Familie. Ausserdem schlummern einige kreative Hobbys in mir, die ich ab und zu wieder erwecke.» Lieblingsessen: «Ribel», ein traditionelles Maisgericht aus dem Rheintal Lieblingsmusik: «Was aktuell in den Charts läuft und einen guten Beat hat.» Literatur: «Grenchner Tagblatt», Kinderbücher zum Vorlesen Zuletzt gesehener Kinofilm: «Ich einfach unverbesserlich 3», mit den Kindern Kleiderstil: Sportlich Das nervt: «Momentan der Pollenflug und Stress am frühen Morgen.» Ein Wunsch: «Gesundheit und das Gefühl, Zeit zu haben.» «Die Verschiedenartigkeit fordert mich am meisten.»
Die Info, dass per sofort jemand gesucht wird, habe ich über meinen Mann bekommen. Damals war ich auf der Suche nach etwas Neuem im Sportbereich, weshalb es gleich passte.
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Unter einer Athletenbetreuerin kann sich praktisch niemand etwas vorstellen.
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Welches sind Deine Aufgaben?
(schmunzelt) Diese Frage wird oft gestellt. Unter einer Athletenbetreuerin kann sich praktisch niemand etwas vorstellen. Alle denken, man sei immer in der Halle oder mit irgendwelchem Material der Athleten beschäftigt. Richtig ist: Es ist eine Koordinations-Aufgabe. Ich koordiniere die Schnittstellen, die sich im Trainingsumfeld ergeben. Die in der Einleitung erwähnte Fünfeckbeziehung ist zu erweitern: Die Familie, kantonale Ämter und das BASPO kommen noch hinzu. Der schulische Bereich beansprucht mich am meisten. Er ist komplex. Ohne ‹ProLern› und das Bieler Angebot ‹Sport-Kultur-Studium› wäre das nicht mit dem Training in Magglingen vereinbar. Bracher möchte weiter wissen, was Dich bei Deiner Tätigkeit am meisten fordert?
Die Verschiedenartigkeit. Jeder Athlet ist anders, keiner steckt in der gleichen Situation. Bei den Kunstturnerinnen besteht ein Altersunterschied von fast zehn Jahren. Sie sprechen drei verschiedene Muttersprachen, die 13 Turnerinnen besuchen 9 verschiedene Schulen. Alle sind in einer anderen Situation und haben andere Bedürfnisse. Es gibt kein bestimmtes Vorgehensschema. Dieses Jahr ist extrem. Es gibt Jahre, in denen es einheitlicher läuft.