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Noch nie war der Schweizer Golfsport so geeint wie heute

Die ASGI feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Pascal Germanier, Generalsekretär, erzählt die Geschichte und Entwicklung seines Verbands in fünf wichtigen Momentaufnahmen.

INTERVIEW JÉRÔME REYNARD

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Die Anf Nge

«Der erste signifikante Moment in der Geschichte der ASGI liegt in den Jahren zwischen 1996 und 1998. Alles hat damit angefangen, dass ich spürte, dass dringend etwas geschehen musste. Damals gehörten mehrere Personen zu meinem Bekanntenkreis, die Interesse am Golfsport hatten und ihn nur mit einer ausländischen Lizenz ausüben konnten. Die Position des Schweizerischen Golfverbandes (ehemals ASG) stand fest: Wer Golf spielen wollte, musste in einen Club eintreten. Allerdings stellte sich ein Problem: Die in Stadtnähe gelegenen Clubs nahmen keine neuen Mitglieder mehr auf

– zumindest an meinem Wohnort Lausanne war es so. Daher sagte ich mir: «Es kann doch nicht wahr sein, dass wir ausländischen Verbänden Geld geben – Geld, das dem Golfsport in der Schweiz nützen könnte!» Es gab ein Potenzial an neuen Golfern, und ich war mir sicher, dass eine Lizenz geschaffen werden kann, um diese Spieler anzuerkennen und in der Schweiz spielen zu lassen.»

«Und dann kam es zu einigen entscheidenden Begegnungen. Die erste war mit Johnny Storjohann, damals Generalsekretär der ASG. Johnny verstand, was ich sagen wollte, und gab mir viele nützliche Hinweise. Noch wichtiger war aber die Rolle einer anderen Person: Yves Hofstetter, damals Vorstandsmitglied bei der ASG. Yves war ganz begeistert von dem Projekt, und vor allem sah er ein, dass es notwendig war. Ich hatte vor, etwas in der Westschweiz zu realisieren, aber Yves erklärte mir sofort: ‹Nein, Pascal, wir brauchen eine landesweite Lösung.› Und damit war der Schweizer Verband der Unabhängigen Golfer (ASGI) geboren.»

DAS KRISENJAHR 2017

«Unsere Geschichte ist kein langer, ruhiger Fluss. Gewisse Clubs zweifelten an unserer Existenzberechtigung. Sie hatten das Gefühl, dass wir ihre Mitglieder abwerben wollten, obwohl die Raison d’être der ASGI von jeher darin bestand und immer noch besteht, neue Golfer anzusprechen. Viele von ihnen treten nach einer gewissen Zeit in einen Club ein.»

«Unser Vertrag mit der ASG wurde zweimal aufgelöst, erstmals 2007 und dann erneut 2017. Die Situation im 2007 würde ich nicht unbedingt als Krise bezeichnen.

Es ging in erster Linie um die Lizenzgebühr, das heisst, um Geld, das bekanntlich die Welt regiert. Die Reform von 2017 war dagegen recht speziell. Unverständnis auf der ganzen Linie, gefolgt von schwierigen Monaten.»

DIE WIEDERVEREINIGUNG

«Und dann wurde die Welt des Schweizer Golfsports einmal mehr von Yves Hofstetter gerettet. In seiner Eigenschaft als Präsident des Golfclubs Lausanne stand er für den Aufstand der Westschweizer Golfclubs. Anschliessend bereitete ein grosser Mann den Weg für eine Wiedervereinigung, die er auch mit Erfolg bewerkstelligte: kein anderer als der heutige Präsident von Swiss Golf, Reto Bieler.»

«Seine Vision als Brückenbauer und seine Vorstellungen von Integration führten zum Konzept ‹es geht nur gemeinsam›. Reto Bieler gehört zu den grossen Persönlichkeiten des Schweizer Golfsports. Ein Präsident, der stets hohe Professionalität gezeigt und viel Mut bewiesen hat. Vielleicht ist Reto der wichtigste und engagierteste Präsident in der Geschichte der ASG respektive von Swiss Golf. Zudem hat er seinen Vorstand sehr intelligent besetzt. Er hat bemerkenswerte Persönlichkeiten gefunden, deren Werte mit denen von Swiss Golf übereinstimmen. Noch nie war der Schweizer Golfsport so geeint wie heute. Seit 2018 bewegen wir uns alle in die gleiche Richtung. Das kommt allen zugute.»

DIE ERSTE SWISS GOLF WEEK

«Wer ASGI sagt, sagt auch Veranstaltungen. Unsere erste Grossveranstaltung war die Swiss Golf Week im Jahr 2002 auf den Plätzen von Payerne, Les Bois, Gruyère und Vuissens. Sie hat mich nicht nur deswegen geprägt, weil sie den Beginn dieses grossen Golf­Volksfestes markierte, sondern auch, weil wir ganz schön ins Schwitzen kamen...»

«Inzwischen sind wir ein eingespieltes Team. Damals hatten wir aber unterschätzt, welche logistischen Komplikationen ein Turnier mit sich bringt, das simultan auf vier Plätzen ausgetragen wird, vier Tage dauert, 350 bis 400 Teilnehmer anzieht und zu welchen auch offizielle Abendveranstaltungen sowie Workshops für Anfänger und Fortgeschrittene gehören. Ich kann mich erinnern, dass wir alle Preise in einem 5x5 Meter grossen Zelt aufgestapelt hatten. Das war am ersten Tag der Swiss Golf Week, und wir sagten uns: ‹Ganz einfach, wir machen vier Stapel – einen für

Pascal Germanier will das Ruder bei der ASGI noch «drei bis fünf Jahre» in der Hand behalten.

Eine Grosse Verlosung Und Drei Turniere

Zur Feier ihres 25-jährigen Bestehens hat sich die ASGI ein neues Logo kreiert und organisiert eine Reihe von Aktivitäten für ihre Mitglieder und die ASGI Friends: Einerseits eine grosse Verlosung mit 100 Preisen, unter anderem eine Uhr im Wert von 20’100 Franken als Hauptpreis, und andererseits drei spezielle Turniere am Freitag, dem 5. Mai (Sempachersee), am Freitag, dem 2. Juni (Leuk), und am Donnerstag, dem 22. Juni (Les Bois). Weitere Angaben auf der Website: www.asgi.ch jedes Turnier des Tages –, und dann bringen wir je einen Stapel in jeden Club.› Aber es folgten noch drei weitere Tage und damit 17 Preiswertungen, wenn man das Gesamtranking dazunimmt. Wir mussten alles aufteilen und dabei so fair wie möglich vorgehen... Es war zum Lachen und zum Weinen zugleich.»

GEGENWART UND ZUKUNFT

«Die ASGI ist heute in ausgezeichneter Verfassung. Wir haben immer mehr Mitglieder, Ende 2022 waren es exakt 18’758, sodass wir unsere Missionen erfolgreich durchführen und unsere Programmpalette erweitern können, etwa mit dem jüngst eingeführten Golf&Teaching. Inzwischen haben wir ein Vertrauenskapital aufgebaut. Wir verfügen über das nötige Know­how, um populäre oder hochkarätige Events wie den Parcours Gourmand zu organisieren. Unsere Arbeit besteht darin, auch in Zukunft neue Golfer anzuziehen, insbesondere Personen aus anderen Sportdisziplinen, etwa dem Skisport. Dort sind wir bereits aktiv. Ich bin zuversichtlich, dass die Bevölkerung interessiert ist und Golf heutzutage ein besseres Image geniesst.» Wie lange wird Pascal Germanier die ASGI noch leiten? «Ach wissen Sie, drei bis fünf Jahre gönne ich mir noch!» •

Der erste Vorstand der ASGI bestand aus (v.l.n.r.) Pierre-Alain Bally (Kassier), Pascal Germanier (Generalsekretär), Yves Hofstetter (Präsident), Johnny Storjohann und Hans-Ruedi Käppeli.

Sempach: Clubhaus, Parkhaus und Performance Center

Ein neues Clubhaus, eine eigene grosse Tiefgarage und ein neues Performance Center. In Sempach «verbaut» Besitzer Daniel Weber mit dem Grossprojekt über 20 Millionen Franken.

Im Januar 2021 brannte das Clubhaus oberhalb des Sempachersees komplett ab. Aktuell hilft ein grosszügiges temporäres Gebäude, die Zeit bis zum neu erstellten Clubhaus zu überbrücken.

«Ende Jahr sollte dieses bereitstehen und nochmals deutlich mehr Platz bieten», sagt Daniel Weber. Das gilt unter anderem für das Restaurant, die Terrasse und die Säle für grössere Events mit bis zu 300 Personen. Neu wird zudem die Caddy­Halle ins zentrale Gebäude integriert, unter anderem mit Platz für 60 (!) Carts und rund 500 abschliessbaren Blechschränken für Trolleys.

Ab dem nächsten Frühling soll zudem ein eigenes Parkhaus für noch mehr Komfort sorgen. «Die Golferinnen und Golfer kommen künftig im Trockenen von der Tiefgarage zum Empfang oder direkt zum Abschlag», erläutert Weber die Vorteile der kurzen Wege. Die

32. Schweizer Golfplatzführer

Dimensionen sind gewaltig: «Von März bis Weihnachten wird jeden Tag betoniert, aus dem zwölf Meter tiefen Loch werden dann 300 praktische Parkplätze, die uns auch bei den Events helfen», ergänzt der Unter nehmer. Dritter Teil des grossen Umbaus ist ein neues «Performance Center». Mit Kunst rasen, Sandbunkern und allem, was es sonst für ein GanzjahresTrainingscenter braucht. Die Anlage ist auf 1100 Quadratmetern geplant und damit laut Weber noch grösser als die Indoor­Übungsanlage auf dem RyderCup­Platz von Paris National. Das neue Performance Center soll im Sommer 2024 eröffnet werden. Bis dann läuft der Betrieb auf den beiden 18­Loch­Anlagen des Golfclub Sempach völlig ungestört. Einzig um das Green von Loch 11 des Lakeside Course schützt eine weisse Abschrankung die Bauarbeiter vor den Golfbällen und die Golfer vor dem wirklich tiefen Loch des neuen Parkhauses... SW

Zwei Asse in fünf Tagen

Alle wichtigen Informationen zu allen 98 Golfclubs, aber auch zu Kurzspiel-Anlagen und Driving Ranges finden Sie im jüngsten Schweizer Golfplatzführer. Der praktische Begleiter liegt seit Mai in allen Clubs und Driving Ranges gratis auf. Die Ausgabe 2023 widmet sich mit einem Special dem 25­jährigen Jubiläum der ASGI. Auf Wunsch vieler Golferinnen und Golfer zeigt die 32. Ausgabe eine aktualisierte Liste, wo Sie mit Ihrem Hund Golf spielen können. Wie gewohnt fehlen auch die beliebten Übersichtsseiten der Clubs nicht. Im hinteren Teil finden Sie die Aufnahmebedingungen der Clubs und wo und zu welchen Bedingungen Sie mit einer ASGI oder Migros GolfCard spielen können. UM

Das erste Hole-in-one erzielte Jimmy Gehrig 2015. Die Asse Nummer zwei und drei folgten dann innerhalb von nur fünf Tagen. Jedes Mal traf der Aargauer in seinem Heimclub Fricktal auf Loch 6. Während die meisten Golfclubs in der Schweiz noch geschlossen waren, freute sich der 64­jährige Jimmy Gehrig schon über seine spezielle Glücksserie zum Saisonstart. Am 25. Februar landete sein Ball auf dem sechsten Grün und rollte langsam ins Loch. Fünf Tage später gelang ihm wiederum «der genau gleiche Schlag, wieder mit dem Pitching Wedge, und wieder kullerte mein Ball gemütlich ins Ziel. Einfach unglaublich». Egal, ob im Vierer­ oder im Dreierflight, der Handicap ­12­Spieler im Doppelglück wurde natürlich von seinen Mitspielern gefeiert. «Besser kann die Saison wirklich nicht beginnen», sagte der pensionierte Technische Kaufmann aus Bremgarten. SW

Auf Anfang Juli übernimmt Ian Gibbons (54) die Leitung des Golfparks Waldkirch. Der gebürtige Brite ist seit 24 Jahren das «Gesicht» des Golfclub Lipperswil.

«Am 15. März 1999 bin ich mit zwei Koffern und einem Golfbag in Kloten gelandet. Am 15. März 2023 bin ich zu den ersten Gesprächen nach Holzhäusern gefahren. Das muss ein gutes Omen sein», sagt Ian Gibbons. Es sei kein

Ian Gibbons wechselt von Lipperswil nach Waldkirch

leichter Entscheid gewesen, er verlasse ein wunderbares Team, und doch wolle er jetzt die Chance nutzen, erklärt der gebürtige Brite. «In ein paar Jahren ist es für mich zu spät.» Kein Schweizer Golfmanager war länger im gleichen Club.

Gibbons war insgesamt dreizehn Jahre im Vorstand der Vereinigung der Schweizer Golfmanager, die letzten sieben Jahre als Präsident. Nun freut sich der ausgebildete Golflehrer auf eine spannende neue Aufgabe. «Dank ihrer Ressourcen und ihrer insgesamt sechs Anlagen bietet die Migros enorm viele Möglichkeiten. Spontan kommen mir beispielsweise Digitalisierung und Nachhaltigkeit in den Sinn. Davon spricht man an vielen Orten, aber nicht überall kann man es umsetzen», erläutert Gibbons. Er folgt auf Marco Popp, der die interimistische Leitung des Golfparks Waldkirch im Februar vom verstorbenen Golfparkleiter Martin Bärtsch übernommen hatte. SW

Greenfees: der Traum zum richtigen Preis!

Mit seinem neuen Reservationssystem, seiner neuen Website und seinem Konzept «dynamic pricing» verpasst sich das Golf Vuissens eine neue Haut. Und mit dem Parcours, den Turnieren und dem bistronomischen Restaurant heisst er Sie herzlich willkommen!

Travel

Deltapark: Seevillen mit Yachtfeeling

«Ankommen, ausatmen, abschalten –ein Aufenthalt, der gut tut», heisst die Philosophie im Deltapark Vitalresort. Das 4-Sterne-Superior-Hotel in Gwatt bei Thun liegt auf einem 70'000 m 2 grossen Grundstück direkt am See, keine zehn Minuten vom Golfplatz Thunersee entfernt. Bereits die einmalige, ruhige Lage angrenzend an zwei Naturschutzgebiete und die bemerkenswerte Kulisse aus See und Bergen bieten Zeit und Raum, um die Hektik hinter sich zu lassen und um zu geniessen. Einzigartig sind auch die drei Seevillen mit eigenem Bootshaus.

Das Resort verfügt über 106 Zimmer in der 4-Sterne-Superior- und 3-Sterne-Kategorie. Drei luxuriös ausgebaute Seevillen im «Yachting-Stil» ergänzen das Angebot. Ihre Lage direkt in der Lagune vermittelt das Gefühl, sich mit der eigenen Yacht in einem mediterranen Hafen zu befinden.

Jede Villa verfügt über eine Wohnfläche von 180 m 2 mit drei Schlafzimmern mit Doppelbetten und je einem En-Suite-Bad, einen offenen Wohnraum, eine vollständig eingerichtete Wohnküche und wunderbare Panoramasicht auf den Thunersee. Die 50 m 2 grossen «Aussendecks» runden das Ganze ab. Das Obergeschoss einer Seevilla kann zudem als einzelne Suite gebucht werden.

Erster Single-Golftag

Der Luzerner Spezialist Greengolf organisiert über Silvester seit vielen Jahren erfolgreiche Single-Reisen.

Diesen Sommer führt die kurze Reise in die Zentralschweiz.

Greengolf organisiert am Freitag, 4. August 2023, auf Golf Sempachersee den ersten Single-Golf-Tag. Gespielt wird auf dem Lake Side Course mit wunderschönem Panoramablick auf See und Berge. Gedacht ist der lockere Tag mit Plauschturnier für alle Singles. Die Startgebühr beträgt 120 Franken, sie ist am Spieltag direkt im Golfclub Sempachersee zu bezahlen. PR

Drei Restaurants mit unterschiedlichen gastronomischen Schwerpunkten, eine alpine Spa-Landschaft auf vier Etagen und 2000 m 2 mit Indoor-Solepool, Outdoor-Süsswasserpool, diversen Saunen und Private Spa Suiten komplettieren das Angebot.

Das Deltapark Vitalresort ist ein Betrieb der Hauenstein Hotels und Mitglied bei Preferred Hotels. Mehr Information unter www.deltapark.ch. PR

Das 4-Sterne-Superior-Hotel hoch über Gstaad ist der perfekte Ort für eine Golfauszeit in den Bergen. Nach dem Spiel werden die Gäste im 1000 m 2 grossen Spa mit Massagen verwöhnt. In verschiedenen Restaurants geniessen Sie kulinarische Abwechslung und feines Essen auf hohem Niveau. Alle 57 Zimmer und Suiten mit Blick auf die Saaner Bergwelt sind im gemütlichen Alpenchic-Stil eingerichtet. Das Hotel bietet verschiedene Golf-Pauschalen an,

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