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Greenkeeper sind sensibilisiert

Die Schweiz regelt den professionellen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ab 2026 neu. Derzeit setzen die Kantone auf Kontrollen – und Aufklärung.

MIRJAM FASSOLD

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Wie in den umliegenden Ländern der Europäischen Union, gibt es auch in der Schweiz Bestrebungen, den Einsatz von (synthetischen) Pflanzenschutzmitteln (PSM) zu verbieten oder zumindest stark einzuschränken. Swiss Golf hat sich beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) und bei Vertretern der kantonalen Fachstellen für Chemikalien (chemsuisse) erkundigt, welche Regelungen für Golfanlagen in der Schweiz derzeit gelten und wie deren Einhaltung kontrolliert wird.

Problematik Erkannt

Die Verantwortung für den rechtskonformen Einsatz von PSM liegt bei den Greenkeepern. Für den professionellen Einsatz von PSM benötigen sie eine entsprechende Fachbewilligung. «Diese sowie die regelmässige Auffrischung des Wissens sind uns wichtig», sagt Lukas Andreossi, Präsident der Swiss Greenkeepers Association Deutschschweiz (SGA-d).

Im Oktober 2022 hatte die SGA-d Daniel Stahl, Abteilung Chemikalien im Kantonalen Labor Zürich, zu ihrer Herbsttagung eingeladen. Stahl gab den Greenkeepern einen kurzen Überblick über die aktuelle nationale Gesetzgebung und wies auf kritische Punkte auf Golfanlagen hin. Er stützte sich dabei auf die Ergebnisse einer Kontrollreihe, die die Kantone Zürich und Bern im vergangenen Jahr durchgeführt hatten.

Zur Beurteilung der Situation beim Einsatz und der Lagerung von PSM auf Golfplätzen war unter anderem überprüft worden, ob der Fachbewilligungsnachweis vorhanden ist, die Lagerung sowie Verwendung von PSM den rechtlichen Vorgaben entspricht, die nötigen Schutzausrüstungen sowie Erste-HilfeSets für den Einsatz von PSM vorhanden sind und nicht mehr verwendete oder nicht mehr zugelassene PSM ordnungsgemäss als Sonderabfall entsorgt werden.

Die Kontrollen zeigen, dass sich die Greenkeeper (Fachbewilligungsinhaber PSM) ihrer Verantwortung im Gesundheits- und Umweltschutz bewusst sind und den Einsatz von PSM so weit wie möglich auf ein Minimum beschränken. Es wurden aber auch Mängel im Umgang mit Chemikalien festgestellt, die bis zum Beginn der laufenden Saison behoben sein müssen.

KANTONALE FACHSTELLEN

SIND ANSPRECHPARTNER

«Durch die behördlichen Kontrollen sowie die Aktivitäten von Swiss Golf wurden die Greenkeeper sensibilisiert, und es bewegt sich etwas. Mit den Kontrollen wurde zudem ein Kontakt zwischen den Verwendern und der Behörde hergestellt, was den gegenseitigen Austausch vereinfacht», sagt Jürg Leu, Arbeitsbereichsleiter Chemikaliensicherheit Kanton Bern und Präsident chemsuisse. Die kantonalen Fachstellen unterstützen die Greenkeeper bei Fragen im Umgang mit als gefährlich eingestuften Chemikalien. Der Aktionsplan PSM des Bundes sieht eine Neugestaltung des Fachbewilligungssystems PSM ab 2026 vor. Die Fachbewilligung soll ab 2026 neu geregelt werden. Ab 2027 werden PSM für die berufliche Verwendung nur noch gegen Vorlage einer gültigen Fachbewilligung verkauft. Durch die strengere gesetzliche Regelung wird der Schutz von Mensch und Umwelt erhöht. •

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