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Das Beste aus zwei eisenwelten

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Die spanische Solheim Cup-Spielerin Azahara Muñoz benutzt die eher dickeren G-Series-Eisen von Ping.

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Petra Himmel

«Game-Changer» ist der Begriff, der dem Golfer entgegenschlägt, wenn er sich eingehender mit dem Thema neue Eisen befasst. «SpielVerbesserer» würde man den englischen Begriff wohl etwas hölzern ins Deutsche übersetzen.

Gemeint ist: Auch im Bereich der Eisen ist über alle Handicap-Klassen hinweg das Bewusstsein gereift, dass es Sinn macht, auf spielerleichternde Modelle zurückzugreifen.

Während lange Zeit Begriffe wie «hohes Trägheitsmoment» oder «Cavity Back Design» vorrangig in Verbindung mit Schlägern für Einsteiger oder Spieler mit mittlerem bis hohem Handicap gebraucht wurden, ist bei den Eisen der neuen Saison eine klare Trendwende erkennbar. «Der Spieler weiss, dass die einzige Sache, die noch mehr Befriedigung verschafft als ein perfekt getroffener Schlag mit einem Eisen, darin besteht, mehr solche Schläge zu erzielen», bewirbt etwa Titleist die verbesserten AP2-Modelle. «Die Platzierung von WolframGewichten mit einer hohen Dichte, die tief an den Aussenseiten liegen, sorgt für mehr Fehlerverzeihbarkeit und konstante Längen.»

Dass sich selbst ein Hersteller wie Titleist, bekannt als Marke für eher bessere Spieler, so offen zu mehr spielerleichternden Merkmalen bekennt, zeigt: Der Eisenbereich hat nun einen Image-Wandel hinter sich, der bei den Drivern längst geschehen ist. Auch hier wurden die extrem komfortablen und riesigen Modelle mit einer Kopfgrösse von 460 cm³ zuerst als unsportlich und hässlich verurteilt – inzwischen aber stecken sie in den Taschen der meisten Tour-Profis.

Gleiches gilt nun für die Eisen: Die spanische Solheim-Cup-Spielerin Azahara Munoz zum Beispiel geht mit den eher dickeren G-SeriesEisen von Ping ans erste Tee, während der Kollege Hunter Mahan auf die schmaleren

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Ping G Modelle: 4 – PW, U, S und L-Wedge, 135 Franken pro Eisen mit Stahlschaft

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Titleist 716 AP1, AP2 3 – PW, AP1 ab 139 und AP2 ab 179 Franken mit Stahlschaft

Rote KaRte fü R eisen 2

Zugegeben: Hübsch sehen sie ja aus, die alten Klingen, die der Herr da mit sich führt. Schön schmal, schön schlank, ganz in glitzerndem Stahl. Der Spieler, von dem wir hier reden, gehört zur Gruppe jener Golfer, die sich krampfhaft an dem Gedanken festhalten, dass erst ein Schlag mit einem Eisen 2 aus einem Allerweltsgolfer einen echten Mann macht. Auch dann, wenn seine Schläge damit in der Regel eine eher tiefe Flugbahn, 30 Zentimeter über der Oberfläche, einschlagen. Sein Handicap liegt irgendwo in der Gegend von 14, er spielt ordentliches Golf – und das seit Jahren. Aber er hat übersehen, dass es inzwischen Hybrids gibt und seine Schläge mit dem Eisen 3 – allzu oft dünn getroffen – flach über das Fairway oder anvisierte Grün zischen. Was wir damit sagen wollen: Die Zeit der klassischen langen Eisen ist endgültig vorbei.

i-Modelle schwört und Bubba Watson mit den extrem sportlichen S55-Schlägern an den Start geht. «Es ist für Spieler jeder Leistungsklasse möglich, G-Produkte im Bag zu haben», argumentiert man deshalb beim Hersteller.

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Egal, ob die grösseren G-Modelle von Ping, die eher sportlichen Apex-MB-Eisen von Callaway oder TaylorMades geschmiedetes Modell PSi Tour – bei allen Varianten geht es letztendlich darum, dem Golfer eine bessere Leistung auf dem Platz zu ermöglichen. Ein Bemühen, das eben nicht bei Spielern mit hohem Handicap Halt macht, sondern auch sehr gute Golfer und Tour-Professionals mit einschliesst.

Diese Entwicklung ist zum Beispiel auch beim japanischen Hersteller Mizuno gut zu erkennen. Die Firma, die über Jahrzehnte hinweg gerade für ihre extrem klassischen, geschmie- deten Eisen bekannt war, erzielt ihre grössten Erfolge inzwischen mit jenen Modellen, die eine Kombination der Segmente Komfort und Sportlichkeit ermöglichen, wie es zum Beispiel bei den «JPX850 Forged»-Eisen der Fall ist. Hier sorgte man durch die Beimischung von Boron und etwas mehr Gewicht in der Sohle für höhere Ballgeschwindigkeit und mehr Fehlerverzeihbarkeit, was von erstklassigen Golfern gerne angenommen wurde. Im Gegensatz dazu liefert man nun bei den JPXEZ-Modellen, die eher im KomfortSegment anzusiedeln sind, etwas schmalere Köpfe und eine Variante mit geschmiedetem Stahl. Letzteres ermöglicht ein besseres Gefühl für den Ball und erlaubt mehr Feedback. Gleichzeitig bemühte man sich nach Aussagen von David Llewellyn, Design-Chef bei Mizuno, vor allem um mehr Stabilität und Ballgeschwindigkeit.

Gut möglich, dass Phil Mickelson an besonderen Tagen und bei speziellen Löchern ab und an ein Eisen 2 ins Bag steckt, weil er es für nötig hält. Für den normalen Amateur aber machen die einst «Messer» genannten Produkte wenig Sinn, da sie schwer zu treffen sind und vergleichsweise geringe Weiten ermöglichen.

Wer sich partout nicht mit dem Look eines Hybrids anfreunden kann, sollte in dieser Saison einen Blick auf die sogenannten «Crossover-Modelle» von Ping werfen, die es in den Versionen 3, 4 und 5 gibt. Hier sorgt eine extrem ausgeprägte Gewichtsverteilung in die Spitze und die Ferse der Schläger dafür, dass die Fehlerverzeihbarkeit sehr hoch ist. Sie sind zwar etwas breiter und grösser als die «Messer» von früher, aber in vielerlei Hinsicht auch viel funktioneller.

Die Zwei-Klassen-Gesellschaft hat also ein Ende. Wo früher ganz klar zwischen SuperKomfort und Super-Sportlich unterschieden wurde, ist der Übergang inzwischen fliessend. «Man sollte nicht wählen müssen zwischen Länge, Fehlerverzeihbarkeit, Gefühl oder Genauigkeit», fasst Jose Miraflor, Direktor für Produktmarketing bei Cobra Golf, zusammen. Eisen, die rein optisch sehr vertrauenerweckend und eher gross wirken, können von ihren Spieleigenschaften her je nach Konstruktion auch den Erwartungen sehr guter Golfer entsprechen. Gleichzeitig kommt ein ambitionierter Einsteiger womöglich auch mit einem sportlichen Modell gut zurecht, weil dieses trotz eines schmaleren Schlägerkopfes eine ausreichend hohe Flugbahn gewährleistet und auch bei schlecht getroffenen Bällen nicht sofort akute Armschmerzen verursacht.

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