2 minute read

Sterne im GlaS

IInsgesamt elf Golfplätze und unzählige Champagnerhäuser sind über das gesamte Gebiet Champagne-Ardennes verteilt. Es ist deshalb in golferischer und kulinarischer Hinsicht goldrichtig, die Erkundungen in den Zentren Reims oder Epernay zu beginnen – für das Prickeln im Glas allemal.

Die vier Plätze im Grossraum von Reims fordern die Golfer sehr unterschiedlich: «Golf de Reims Champagne» bei Gueux ist ein klassischer, wenn auch hügeliger Parkland Course mit altem Baumbestand und trickreichen Wasserhindernissen. Der 1928 von zwei Dutzend namhaften Champagnerhäusern gegründete Club ist der älteste in der Region und bestimmt der traditionsreichste – das Clubhaus befindet sich in einem Schloss. Vor sechs Jahren wurde der Platz gründlich renoviert und bekam ein automatisches Bewässerungssystem für sämtliche Spielbahnen; das garantiert auch im Hochsommer sattgrüne Zufriedenheit.

Advertisement

Der «Golf de Champagne» 25 Kilometer weiter, an der Autobahn nach Paris, ist etwas flacher, und «Golf de la Grande Romanie», 1987 eröffnet und rund 50 Kilometer südlich in Richtung Metz gelegen, ist ziemlich flach und weitläufig, droht aber mit einem Slope von 144 die eine oder andere golferische Herausforde- rung an. Sensible Spieler werden sich daran stören, dass der Kurs an zwei Stellen von Hochspannungsleitungen überquert wird.

MODe RN MITTe N IM NATUR pARK

Deutlich weniger anspruchsvoll spielt es sich im «Golf de l’Ailette». Der Platz nordwestlich von Reims ist zwar flach, verlangt aber beispielsweise bei den Löchern 15 und 17 jeweils präzise und souveräne Schläge übers Wasser. Praktisch gleich weit ist es zum «Golf Val du Val Secret». So elegant-unsichtbar, wie l’Ermitage» und der «Golf de la Forêt d’Orient» innerhalb des gleichnamigen riesigen Naturparks bei Troyes – entsprechend naturnah verlaufen die sehr gepflegten, modernen Bahnen.

KäSe UND VI el CHAM pAGN e R Ebenfalls zu empfehlen sind «Garden Golf de Troyes» und «Golf de la Cordelière». Letzterer befindet sich bei Chaource, einem kleinen Dorf, das dem gleichnamigen Rohmilchkäse seinen Namen gegeben hat. Dieser Käse mit geschützter AOC-Herkunftsbezeichnung ist rund und kulinarischer Sicht höchst interessant: In Reims und Epernay liegt der Champagner in der Luft – und unter dem Boden. Millionen von Flaschen warten nach jahrelanger Reife in kühler Dunkelheit nur darauf, von durstigen Golfern befreit zu werden.

R I e SIGe STOlle N IM

K A l KSTe IN ZU e RKUNDe N er in die Natur eingebettet ist, käme man nicht auf die Idee, dass er auf so geschichtsträchtigem Boden liegt: Hier wurde mehrfach erbittert um Frankreich gekämpft. Die drei Plätze im Norden von Reims, «Golf de Poursaudes», «Golf Sept Fontaines» und «Golf de Menneville», bieten solides Spiel ohne spektakuläre Herausforderungen. Von den vier Plätzen im Süden liegen der «Golf de faustgross, hat cremige 50 Prozent Fett und ist trotzdem frisch-säuerlich. Er schmeckt ausgezeichnet zu einem kühlen Glas Chablis oder, noch viel besser, zu einem Champagner, der nicht zu trocken sein sollte. Hundertjährige Bäume und unzählige Teiche haben dem Platz den Ruf eingebracht, zu den schönsten Golfplätzen in Frankreich zu gehören. Das Gebiet ist aber natürlich vor allem auch aus

Über 450 Kilometer lang sind die imposanten Stollen, die in das weiche Kalk-Kreide-Gestein getrieben worden. Ursprünglich wurden hier die Steine gehauen, die zum Bau der Kathedralen und Häuser gebraucht wurden; bald erkannte man, wie gut die über das Jahr gleichbleibend dunklen, kühlen und feuchten Gänge geeignet waren, die Flaschen für die zweite Gärung zu lagern und reifen zu lassen. Selbst einfache Champagner lagern mindestens 15 Monate, Champagner aus grossen Jahrgängen oft 60 Monate und länger. Sind Reims und Epernay die wirtschaftlichen Zentren des Champagners, so sind die Weingemeinden die Seele des Champagners. Dort werden die Trauben angebaut, deren Wein sich dank der zweiten Gärung, die nur in der Flasche stattfinden darf, in das köstliche Getränk mit den Millionen Kohlensäureperlen verwandelt. Die Traubensorten Chardonnay (weiss) und Pinot Noir sowie Pinot Meunier (beide rot) dominieren, zugelassen sind auch Pinot Gris, Pinot Blanc und die fast verschwundenen Arbane und Petit Meslier. Alle Rebberge wurden vor hundert Jahren nach der Qualität

This article is from: