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serie clubs ohne plaTZ (Teil 8)

Der Name ist lang und sagt doch noch nicht alles. So trainieren die gut 20 «Friitig Morge Golf Ründeli Fraue» im Winter ihre Fitness und spielen einmal pro Monat in der Indoor-Anlage von Horn. Was nie fehlen darf, ist ein «Cüpli».
Stefan Waldvogel
Ein offizielles Gründungsdatum gibt es nicht. «Wir sind auch kein Verein, sondern eine Interessengruppe. Es hat sich einfach so entwickelt, aber wir finden immer wieder einen Grund für ein Jubiläum», lacht Silvana Kundert. Die Sanktgallerin ist aber massgeblich daran «schuld», dass die Frauengruppe in der Ostschweiz entstanden und mittlerweile höchst aktiv ist. Als PR-Spielerin habe sie das Bedürfnis gehabt, mit anderen Anfängerinnen zusammen ohne Druck zu spielen. Zunächst golfte sie regelmässig mit ihrer Bekannten Marina Naef; eher zufällig seien zwei weitere Frauen dazugekommen, und schnell seien sie sechs bis acht Golferinnen gewesen.
«Ausser der pensionierten Marina sind alle berufstätig. So hat sich der Freitagmorgen als bester Tag etabliert, und damit sind wir auch schnell auf unseren speziellen Namen gekommen», erinnert sich Kundert. Mittlerweile golfen etwa 20 Spielerinnen aus diversen Ostschweizer Golfclubs, aber auch von ASGI und ASG Golfcard Migros, regelmässig, aber in immer wechselnden Flights. Sie sind zwischen 40 und 72 Jahre alt, die Handicaps gehen von 8 bis 54.
e inschreiben und sPielen
Das Prinzip ist einfach: Von April bis November wird ab 9 Uhr in Waldkirch mindestens 9-Loch gespielt. Danach wartet ein weiss gedeckter «Stammtisch» für den ausgedehnten Apéro und allenfalls ein Mittagessen. Wer mag und Zeit hat, geht dann nochmals auf den Platz. «Bei uns steht sicherlich nicht das Wettkampf-Golf im Vordergrund», ergänzt Marina Naef. Wichtiger sei das Zusammensein danach. Gespielt werde seriös, danach sei man öfters «laut und lustig», ergänzt Silvana Kundert. Damit sie im Winter nicht aus der Übung kommen, trainieren die FreitagmorgenFrauen einmal pro Woche Golf-Fitness. Auch die «Turnstunde» startet am Freitag um 9 Uhr, und schon gut eine Stunde später gönnen sie sich ihr Cüpli im Restaurant. Ihr habe das Fitnesstraining enorm viel gebracht, erzählt die mittlerweile 72-jährige Naef, die relativ spät mit Golfen begonnen hat. Für die Frauengruppe hat sie extra ein iPhone gekauft und sich mit Facebook auseinander gesetzt. Die Kommunikation zwischen den Terminen funktioniert via Whatsapp und Facebook. «Wir haben keine Präsidentin und keinen Vorstand, funktionieren unkompliziert, und alle helfen mit, wenn es etwas zu organisieren gibt», erklärt Kundert. z eit F ürs shoPPinG h üte, die Au FFA llen
Immer fröhlich: Anita Hungerbühler, Silvana Kundert und Nancy Monstein, Silvana Kundert meistert auch schwierige Lagen. Mit viel Liebe zum Detail treffen sich die Frauen auch zum Olma-Besuch.
Am meisten zu tun gibt naturgemäss die jährliche Reise. Beim ersten Ausflug sei man zu viert für eine Nacht nach Oberstaufen, erinnert sie sich. Im Öschberghof letztes Jahr waren dreizehn FMGRF dabei, beim fünften Frauentrip nach Schottland Ende April waren es zehn, die gleich für eine Woche ins Mutterland des Spiels flogen.
Während sie mit ihrem Mann auch schon mal 36 Loch an einem Tag spielen müsse, gehe es mit den Mädels deutlich gemütlicher zu und her, erzählt Kundert. Vier Golfrunden standen auf dem Programm, daneben blieb genügend Zeit für eine Stadtbesichtigung von Edinburgh, und «ein ganzer Tag fürs Shopping» hatte ebenfalls Platz. Schottland tönt in erster Linie nach einer typischen Männer-Destination. «Wir können alles, was Männer auch können, inklusive Whisky und Ale trinken», lacht die Organisatorin, welche die Reise zusammen mit Esther Nüesch vor einem Jahr rekognosziert hatte.
Mit ihren selbstgehäkelten Edel-Hüten aus Kaschmirwolle und Seide sind sie auch in Schottland aufgefallen. Alle haben die gleiche Handtasche am Golfwagen, dazu gibt es schon länger ein «Logo-Tuch» und seit kurzem eigene Bälle. Ein gemeinsames «Dress» sei aber nie ein Thema gewesen, erzählt Kundert, die selber Modeberatung anbietet. Dafür seien wohl zu viele «Alphatiere» in der Gruppe. «Reine Mitläuferinnen passen nicht zu uns, es gibt keine Mitgliedschaft, aber das regelt sich meist wie automatisch», erzählt die treibende Kraft.
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Ab und zu schreiben sich auch «unbeteiligte»
Männer am Freitagmorgen zu den Frauen ein. Das sei überhaupt kein Problem, erzählt Kundert. Manche seien zwar erstaunt, wie lustig sie es schon auf dem Platz hätten, und verschwänden schon vor dem Apéro, weil sie Angst hätten, sonst eine Runde ausgeben zu müssen, lacht sie. Nur einmal im Jahr sind die Männer höchst willkommen. «Beim Outdoor-Indoor-Turnier in Partenen organisiert Oliver Frommenwiler vom Indoorgolf Horn extra für jede von uns einen Caddy. So verwöhnen uns unter anderem der Clubpräsident, der Head-Greenkeeper und viele andere bei diesem sehr speziellen Turnier», erzählt Naef. Zum speziellen Service der Caddies gehört unter anderem auch Schuhe- und Schlägerput- zen. Ausnahmsweise dürfen auch die eigenen Männer mit ins Montafon reisen, allerdings «nur» als Taschenträger und nicht als Spieler. Vergangenen Sommer wurden die Caddies erstmals symbolisch versteigert. Nur der eigene Mann als Caddy sei tabu, schliesslich verwöhnten die anderen Herren die Ladies in aller Regel mehr als der langjährige Partner, schmunzelt Naef. Ein fahrender Alkohol-Cart lockert die Stimmung zusätzlich auf. «Das Turnier ist zwar handicapwirksam, in allererster Linie aber ein Riesengaudi», fasst Kundert den regelmässigen Abstecher ins nahe Österreich zusammen.
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Bei den 9-Loch-Runden in Waldkirch wird zwar ab und zu ein Extra Day Score geschrieben, üblicherweise spielen die Frauen (wie die meisten anderen) aber um den Apéro. Jeweils im Herbst steht das einzige offizielle eigene Turnier auf dem Programm. Diesmal findet es in Gonten statt. Preise gibt es dabei nicht bloss für die Gewinnerinnen. Jede Spielerin verpackt einen Gegenstand im Wert von etwa 20 Franken; wer am meisten Punkte holt, darf als Erste ein Paket auswählen. Dabei wird die Rangliste bis zur allerletzten Teilnehmerin vorgelesen. «Wir freuen uns jedes Mal, wenn jemand das Handicap verbessert, haben aber kein
Problem, wenn nach 9-Loch bloss 8 StablefordPunkte auf der Rangliste stehen», fasst Kundert zusammen.
Marina Naef hat nur dank des lockeren Spiels mit den Frauen überhaupt ein Handicap erspielt: «Ohne sie wäre ich wohl bei der Platzerlaubnis geblieben», erzählt die ehemalige Direktionsassistentin. So ist sie ausser in ihren Ferien praktisch jeden Freitag mit auf der Runde. Nur bei einem gemeinsamen Anlass passt sie regelmässig: Im Oktober treffen sich die Ostschweizer Frauen zum gemeinsamen Besuch der OLMA, traditionsgemäss im Dirndl, und zum ausgedehnten Ausgang in der «Alp 7.» Darauf habe sie persönlich keine Lust mehr, sagt die sportliche 72-Jährige. Anders beim traditionellen Weihnachtsessen. Da seien jeweils wirklich alle immer dabei. Der Freitagabend im November wird schon Anfang Saison bestimmt, und ebenso, wer den Anlass organisiert. So sei es besser, wenn die Gruppe nicht allzu gross werde, fügt sie an. Wer aber Lust und Zeit hat, ist bei der speziellen Frauengruppe durchaus willkommen. «Einfach einschreiben und mitspielen», bleibt unser Motto, erklärt Silvana Kundert.
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