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Bürgenstock: keine Bunker, keine startzeiten

Nach zwei Jahren Umbau sind die 9-Löcher auf dem Bürgenstock wieder offen. Auf dem idyllischen Platz gibt’s erstmals Wasserhindernisse. Startzeiten kennt man aber auch weiterhin nicht.
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Auf dem gut 900 Meter hohen Berg bei Luzern entsteht bis 2017 das Bürgenstock Resort in einer ganz neuen Dimension. Rund 500 Millionen Franken investiert der Staatsfonds von Katar unter anderem in 400 Hotelzimmer und 68 Suiten. Darin eingeschlossen sind die rund 4,5 Millionen Franken für den Umbau des seit 1928 existierenden Golfplatzes. Die umfassende Renovation war schon länger beschlossen, verzögerte sich aber wegen Einsprachen.
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Seit diesem April hat der Golfclub Bürgenstock seinen neuen «alten» Platz wieder zur Verfügung. Die neun Löcher wurden alle frisch gestaltet, der spezielle Charakter mit den alten Bäumen und diversen Felsstücken inmitten der Bergwelt blieb erhalten. Früher hatten sich die ersten Bahnen noch teilweise «gekreuzt», aber mit dem neuen Start oberhalb des Clubhauses geht es nun direkt in ein kleines Tal. «Wir hatten in der ganzen Zeit noch nie einen Unfall weil sich die Spielbahnen überschnitten, aber es passt natürlich schon nicht mehr in die heutige Zeit», sagt Beat Kneubühler, Präsident des Golfclub Bürgenstock. Beim Umbau wurden rund 40 000 Kubikmeter Fels für den Terrain-Ausgleich benötigt. Das entspricht etwa dem Volumen von 40 Einfamilienhäusern. Der Alpgneis kam direkt von der Hotelbaustelle zum Golfplatz; frisch mit Gras bedeckt, hat man das Gefühl, die Natur habe selber gewirkt. Dabei wurde jedes Fairway und jedes Grün komplett neu aufgesetzt. Natürlich inklusive moderner Bewässerung, die man 1928 überhaupt nicht kannte.
Keine bunK er
Neu sind dabei auch zwei Seen entstanden; sie sind mit einem Bach verbunden, und im Kreislauf wird das Wasser wieder nach oben gepumpt. Ursprünglich wollte der GolfplatzArchitekt auch einige Sandbunker platzieren. Im Gespräch mit den Umweltverbänden habe man dann wieder davon abgesehen, erläutert Kneubühler. Das passe nicht in die Bergwelt, war ihre Begründung. So bleibt der Bürgenstock bei dieser speziellen Tradition. «Ein Golfplatz soll in erster Linie Spass machen, das gilt erst recht für eine Anlage, die zu einem Resort gehört», sagt der Single-Handicapper, der nie im Leben freiwillig von weissen Tees spielen würde. Für ihn «quälen sich viel zu viele mit möglichst schweren und langen Plätzen herum». Die 9-Löcher auf dem Bürgenstock sind ab Gelb weniger als zwei Kilometer kurz, das längste Par 4 misst 325 Meter.
Preiswerte 18-loch schätzen.» Jeder kenne jeden, und gerade am Wochenende treffe man sich den ganzen Tag zwischen spontanen Runden respektive beim Essen und Trinken im Clubhaus.
«Das ist mein persönlicher Golf-Garten-Eden», erklärt der Unternehmer, der nur fünf Minuten vom Golfplatz entfernt wohnt. Wie die meisten Clubmitglieder musste der Spezialist während zweier Jahre ins Rastenmoos ausweichen, und deshalb habe er in dieser Zeit viel zu wenig trainiert. Nach dem Umbau steht rund um die alte Teebox 1 eine ideale Anlage fürs Kurzspiel zur Verfügung. «Die zweijährige Bauzeit hat sich gelohnt; nun haben wir das Bijou komplett neu unterlegt, aber es sieht schon eingewachsen aus», freut sich Kneubühler über den Neustart im 88. Jahr des Traditionsclubs.
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Impressionen vom umgebauten Platz auf dem Bürgenstock mit Clubhaus und dem neuen Bach. Ganz unten das Resort aus der Luft, in der Mitte Club-Präsident Beat Kneubühler, rechts im Gespräch mit Greenkeeper Otto Barmettler.
Dank dem ausserordentlichen Einsatz der Rating-Kommission unter Reto Bieler kann der Bürgenstock diesen Frühling die ersten Turniere auf dem neu gestalteten Platz durchführen. Ausser den Clubmeisterschaften und einigen PlauschEvents sind die Turniere öffentlich. Mit 80 respektive 90 Franken Greenfee am Wochenende für 18-Loch sei man bewusst preiswert, erläutert Kneubühler. Das Geld geht an die Betreiber, der Club profitiert von möglichen neuen Mitgliedern aus dem Kreis von ASGI oder ASG GolfCard Migros. Alle Gäste zahlen gleich viel, zugelassen sind auf dem als eher leicht eingestuften Parcours natürlich auch weiterhin PR-Spieler. Aktuell sind bloss gut 85 Golferinnen und Golfer im Club, das Ziel wären rund 150. Man kann auf dem Bürgenstock weder elektronisch noch telefonisch reservieren. Das sei eine der ganz grossen Stärken, und das wolle man unbedingt beibehalten, erzählt der Präsident. «Das spontane Spielen von 9 oder 18 Löchern ist eine der Qualitäten, die wir am meisten
Für das Resort als Ganzes gilt dies noch nicht. Die riesige Hotel-Baustelle sieht man nur bei der Anfahrt, auf dem Platz herrscht fast Natur pur. Jetzt ist es noch ruhig auf dem Berg, aber ab der Saison 2018 dürften die internationalen Kongress- und anderen Touristen auch ab und zu die Schläger schwingen. «Das wird problemlos neben dem Club gehen, da bin ich mir ganz sicher», sagt der 63-jährige Präsident. 2018 wird zudem der Club selber 90. Da möchte man auf dem Berg auch einmal einen grösseren Anlass durchführen. Bisher habe man weder im Clubhaus noch in den Garderoben genügend Kapazität, um 100 Golferinnen und Golfer aufs Mal zu bedienen. Mit der Neueröffnung des Grossresorts ergeben sich ganz neue Möglichkeiten. Schon jetzt betreibt das Hotel das Clubhaus, und ab Herbst 2107 stehen dann insgesamt 12 (!) öffentliche Restaurants zur Verfügung. Auch zum Shoppen müssen die internationalen Gäste auf dem Berg dann nicht mehr ins nahe Luzern. Die Swatch-Gruppe von Nick Hayek verkauft in fünf Geschäften ihre achtzehn Marken. Zumindest für eine Startzeit auf dem Bürgenstock braucht man aber weiterhin keine Uhr, sondern nur spontanen Spielspass in der Natur.
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