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«Wir erWarten ein starkes felD»
Guido mätzler, sie organisieren den l adiesevent in Gams bereits zum dritten mal. Gibt es schon so etwas wie routine?
Routine nicht unbedingt, aber es ist sicher einfacher als beim ersten Mal, wo wir praktisch bei Null beginnen mussten. Wir wissen, worauf es ankommt, und dabei hilft sicher, dass wir auf ein bewährtes Team zurückgreifen können. Gabi Nauer als Geschäftsführerin des Verbandes der Schweizer Sportartikel-Lieferanten (SPAF) und Albert Friedli als Geschäftsführer des Golfclub Gams engagieren sich enorm. Beide arbeiten nicht nur in ihren Funktionen für das Turnier, sondern auch mit einem grossen Anteil an privatem Engagement. Hinzu kommt das Engagement der Mitglieder und der zahlreichen freiwilligen Helfer. Dies erleichtert meine Aufgabe ganz wesentlich.
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Was ändert sich bei der ausgabe 2016?
Wir machen das Pro-Am schon am Dienstag statt wie bisher am Mittwoch. Dank des Entgegenkommens der Grand Resort Bad Ragaz können wir den Gästen des Pro-Ams einen ausserordentlichen Galaabend im Kursaal bieten. Der SPAF hat beschlossen, diesen Galaanlass zu erweitern und zusätzlich verschiedene Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Wirtschaft einzuladen. Sonst hat sich am Setting eigentlich nichts geändert. Es hat sich auch gemäss Feedback der Spielerinnen und der Tour bewährt.
Ende April findet in Gams das 3. ASGI Swiss Ladies
Open statt. GOLFSUISSE sprach mit dem Organisator
Guido Mätzler über das einzige Schweizer Profiturnier für Frauen, was er sich von den Schweizerinnen erhofft und was sich dieses Jahr ändert.
Wie gross ist der zeitliche und finanzielle aufwand für das Turnier?
Wir rechnen mit Kosten von rund 180 000 Franken, wobei unser Aufwand, das heisst derjenige des SPAF und der meine, praktisch nicht abgegolten ist. Der zeitliche Aufwand ist viel schwieriger zu messen, klar schreibe ich nichts auf. Wenn ich beispielsweise für den SPAF als Mitglied der Pool-Kommission am Lauberhornrennen bin und dort einen Flight für unser Pro-Am verkaufe, so ist das sicher keine «klassische Arbeit», aber es gehört auch dazu. Ich will ja etwas auf die Beine stellen, da helfen alle mit, neben dem SPAF und dem Golfclub Gams natürlich auch meine ganze Familie. Klar ist: Würde man eine Sport-Agentur damit beauftragen, wäre es schlicht nicht möglich. Es braucht viel Freiwilligenarbeit und viel Herzblut für einen solchen Anlass. Trotzdem geht es nicht ohne Geldgeber –wie schwierig ist es, sponsoren zu finden? Das ist überall schwieriger geworden. Ich bin ziemlich sicher, dass man vor zehn Jahren relativ leicht einen Hauptsponsor gefunden hätte, der sich gleich für drei Jahre verpflichtet hätte. Sagen
Golf Academy
15 sch Weizerinnen am s tart
Vor einem Jahr klassierte sich Azelia Meichtry beim ASGI Swiss Ladies Open auf dem hervorragenden zweiten Rang. Die junge Walliserin ist in der Weltrangliste der Amateurinnen nur knapp ausserhalb den Top 100. Klar ist sie damit auch dieses Jahr wieder in Gams am Start. Insgesamt acht Schweizer Amateurinnen dürfen beim einzigen ProfiTurnier für Frauen in unserem Land auf eine Spielgelegenheit hoffen. Die sechs besten in der Weltrangliste sind direkt qualifiziert, dazu erhalten zwei junge Spielerinnen eine Wildcard. Albane Valenzuela als aktuell klar wir mal, er zahlt pro Turnier den vergleichsweise günstigen Betrag von 100 000 Franken und kann, neben der Werbung, auch seine besten Kunden zum Pro-Am einladen. Bei diesem attraktiven Preis hoffen wir immer noch, einen Schweizer Konzern davon überzeugen zu können, als Hauptsponsor einzusteigen. Vor einem Jahr waren wir kurz vor der Absage des Turniers, als die ASGI, die Bergbahnen Flumserberg und die Malerei Hoffmann kurzfristig mit einem zusätz- stärkste Schweizerin konnte in den bisherigen zwei Austragungen unter anderem wegen Prüfungen nicht dabei sein. In ihrem Zwischenjahr setzt die junge Genferin auf internationale Einsätze und verzichtet erneut auf den Auftritt in Gams. Bei den Profis dürfte die Schweizer Vertretung so stark sein wie noch nie. Ohne direkte Konkurrenz mit der LET wird diesmal auch Fabienne In-Albon am Start sein. Maximal sieben Proetten umfasst das Kontingent der ASG. Noch unsicher ist der Einsatz am Heimturnier für Melanie Mätzler. lichen Engagement das Ganze retteten. Erfreulicherweise sind in diesem Jahr neben den beiden Hauptsponsoren ASG und ASGI praktisch alle Geldgeber wieder mit dabei, und mit dem Pro-Supporter-Club konnten wir einen weiteren Co-Sponsor gewinnen. Besonders freut mich, dass die Sponsoren sich nicht nur mit Geld engagieren, sondern aktiv mithelfen. Nur ein Beispiel: Der Chef der regionalen Opelvertretung, Martin Ruckstuhl, stellt uns gratis Fahrzeuge zur
Verfügung, er fährt aber auch selber die Spielerinnen vom Hotel auf den Platz und zurück.
Wäre ein männerturnier einfacher zu vermarkten?
Das glaube ich nicht, auch wenn das Interesse am Männer-Golfsport deutlich grösser ist. Für die Sponsoren ist vor allem auch das Pro-Am interessant. Hier zeigt sich, dass sich die Amateure im Flight mit einer Proette meist wohler fühlen. Sie spielen vom gleichen Abschlag wie sie, und die Frauen kümmern sich eher mehr um die Mitspieler als viele der männlichen Profis. Dank des frühen Datums und der fehlenden Konkurrenz zur Ladies European Tour (LET) haben wir einen grossen Vorteil. Wir erwarten wieder ein hochklassiges Feld, trotz des vergleichsweise bescheidenen finanziellen Aufwandes.
Nach dem aus des deutsche bank l adies open in l osone gab es immer wieder pläne für einen a nlass der «grossen» l adies european Tour in der schweiz – wie realistisch ist dies für sie?
Ich persönlich sehe in Gams keine solche Möglichkeit. Man hört von anderen Orten immer wieder solche Gerüchte. Der finanzielle Aufwand für ein solches Turnier ist um ein Vielfaches grösser.
Gibt es a lternativen?
Interessant wäre vielleicht eine kleine Serie von LET-Access-Turnieren im Dreiländereck Schweiz, Deutschland und Österreich. Das wäre für die Spielerinnen, die Zuschauer und auch die Medien attraktiv. Ich gehe davon aus, dass die LET-Access-Series in den nächsten Jahren aufgewertet wird. Die LET hat immer mehr Turniere in Asien, wo nur eine be- schränkte Anzahl Startplätze für die Spielerinnen zur Verfügung stehen. Mit den aktuellen Startberechtigungen unserer Proetten wird es schwierig, bei diesen Turnieren mitzuspielen. Obwohl sie damit nur etwa zehn bis zwölf Startgelegenheiten auf der LET erhalten, werden sie Ende Jahr in den gleichen Topf geworfen wie die Proetten, welche alle 16 Turniere spielen können. Mit einem Top-5Platz in der Jahreswertung der LET-AccessSeries stehen die Startchancen besser als über die Qualifying-School. Indirekt führt dies zu einer Aufwertung der LET-Access-Series und damit zu einem Wachstum dieser Tour. zurück zum asGi swiss l adies open in noch etwas teurer, darum wollen wir ihnen auch etwas mehr bieten, als sie es von anderen Turnieren gewohnt sind. Das Feedback ist jedenfalls höchst erfreulich, schon im zweiten Jahr gehörten wir zu den Top-Turnieren der LET-Access. Das wollen wir mit der dritten Ausgabe natürlich bestätigen und festigen. die schweizerinnen sind mit vier spielerinnen auf der l adies european Tour und starken amateurinnen an ihrem heimturnier vertreten. Was erwarten sie von ihnen?

Wir erwarten einiges. Wir hatten noch nie drei Schweizer Proetten unter den besten 100 Spielerinnen der Jahreswertung in Europa. Das lässt auch für Gams hoffen, dass eine oder zwei von
Gams. sie haben die spielerinnen im Vorjahr unter anderem mit einem maniküre-service verwöhnt. Was erwartet die jungen profis dieses Jahr spezielles?
Das Angebot war höchst beliebt und schnell ausgebucht. Zusammen mit der ASGI machen wir erneut überdurchschnittlich viel für die Spielerinnen. Gerade für die jungen Proetten ist die Schweiz ein teures Pflaster, die ASGI hilft unter anderem mit Essensgutscheinen. Wir handeln mit den Hotels gute Konditionen aus und bieten auch daneben viele Extras. Der Weg in die Schweiz ist für die Spielerinnen immer ihnen in den Top 10 mitspielen können. Im Vorjahr fehlte Fabienne In-Albon, weil sie gleichzeitig auf der LET spielte, und auch die klar beste Schweizer Amateurin, Albane Valenzuela, war nicht am Start. So hoffe ich auch in diesem Jahr auf eine starke Schweizer Leistung, allerdings darf man die Konkurrenz nicht unterschätzen. Die letztjährige Siegerin, Olivia Cowan, spielte bei uns noch als Amateurin, mittlerweile hat sie sich bei den Profis etabliert. Der Unterschied zwischen den besten Amateuren und Profis liegt eigentlich nicht im Training oder im Spielniveau; eigentlich ist dies nur ein anderer Status, ob man Preisgeld bekommt oder nicht. ihre Tochter melanie musste vor einem Jahr wegen einer Verletzung am handgelenk absagen und im Winter lange pausieren. Wie stehen die chancen, dass sie diesmal mitspielen kann?
Dazu kann man aktuell noch nichts Definitives sagen. Sie spielte im Winter in Australien, kam wegen der Verletzung aber früher nach Hause als geplant. Sie hat schon diverse Therapien hinter sich. Anfang Februar wurde sie am Handgelenk operiert, so könnte es bei optimalem Verlauf für Ende April reichen. Auch für sie ist Gams etwas Besonderes. Sie hilft mit Ideen, Kontakten und eigener Arbeit mit, dass der Anlass gelingt.
Informationen unter: www.spaf-golf.ch