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damit die f üsse nicht zu ihrem handicap werden
g esundheit
Beim Fussballspielen oder Joggen kann der Fuss leicht nach aussen knicken, wie das jüngste Beispiel von Rory McIlroy gezeigt hat. Aber auch beim Golf besteht die Gefahr eines Misstritts nach aussen oder eines konstanten
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Einknickens nach innen, was chronische Schmerzen erzeugen kann. GOLFSUISSE zeigt, wie Sie dem vorbeugen können.
Dr. Kerstin Warn K e*
Eine Runde Golf strapaziert die Füsse mehr, als wir glauben, zumal die Füsse und Fussgelenke auch beim Abschlag hoher Belastung ausgesetzt sind. Bei der Schlägerkopfbeschleunigung wirken ein paar hundert Kilo pro Quadratzentimeter auf den Fuss. Eigentliche Fussverletzungen sind im Golf eher selten, doch die Belastung kann immer wieder zu Schmerzen führen.
Je stabiler wir den Golfabschlag durchführen können, desto präziser gelingt der Schlag und der Ball erreicht das anvisierte Ziel. Das bedeutet umgekehrt: Wenn wir bereits beim Ansprechen des Golfballs mit den Füssen beispielsweise nach innen einknicken, dann kippen die Knie in der Rückschwungphase nach innen und plötzlich gibt es ganz viel Zusatzbewegung in unserem Golfschwung. Was können wir machen, wenn trotz allem
Muskeltraining zur Stabilisierung der Beinachse und der Füsse diese immer wieder einknicken? Als Erstes sollten die Schuhe kontrolliert werden. Sind die Golfschuhe einseitig abgelaufen und sollten ersetzt werden? Oder sind vielleicht sogar alle unsere Schuhe einseitig abgelaufen? Dies wäre ein Hinweis auf eine spezielle Fussfehlform wie beispielsweise Knickfuss, Senkfuss, Plattfuss, Spreizfuss und ihre möglichen Kombinationen (etwa Knicksenkfuss). Solche Fehlformen können zu einer Fehlbelastung führen, die Schmerzen in den Füssen, aber auch in den Knie-, Hüft- und Rückengelenken auslösen kann. Warum? Stellen wir uns vor, wir spielen Golf in kupiertem Gelände und die Golfrunde umfasst zirka acht Kilometer. Sind wir 1,70 Meter gross, dann haben wir etwa 13 333 Schritte zurückgelegt. Wenn wir dann bei jedem Schritt beispielsweise nach innen einknicken, dann haben unsere Füsse in dieser Zeit also 13 333 «Deformationen» erlitten, welche je nach Gelände weniger oder stärker ausgeprägt waren. Irgendwann kann es dann mal ein
Einknicken zu viel gegeben haben, und das löst einen Schmerz aus, der sich mit jedem Schritt verstärkt.
Zögern Sie nicht zu lange und gehen Sie zu Ihrem Arzt! Am besten nehmen Sie gleich die Schuhe mit. Ihr Arzt kann dann überprüfen, ob Sie gegebenenfalls eine Fehlstatik am Fuss haben. Er kann Ihnen dann das Anpassen von speziellen Einlagen empfehlen und diese per Rezept verordnen. Stellt Ihr Arzt gleichzeitig eine Schwäche der Beinmuskulatur fest, dann wird er Ihnen begleitend eine Physiotherapie verordnen.
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Bei jungen Menschen wird man sogenannte sensomotorische Einlagen favorisieren. Sensomotorische Einlagen haben in die Einlage eingebaute Druckpolster, die spezielle Areale unserer Fusssohle so stimulieren, dass die Muskeln, die unseren Fuss und unser Kniegelenk in der richtigen Achse halten, automatisch angesteuert werden. Diese Einlagen entlasten also nicht unseren Fuss, sondern – ganz im Gegenteil – sie aktivieren die Muskeln. Gerade bei Kindern mit Fehlformen und Instabilitäten ist es wichtig, dass sie ihre sensomotorischen Einlagen vor allem am Anfang konsequent in der Schule und zu Hause tragen. Sie erlernen dann das «bessere» Laufen, weil die Muskulatur besser und anders aktiviert wird. Das Gehirn merkt sich das; später braucht ein Kind dann vielleicht keine Einlagen mehr, weil es das neue Bewegungsmuster verinnerlicht hat. Es ist wie mit den Zahnspangen, sie müssen konsequent getragen werden. Sind wir dagegen sehr viel älter und unser Fuss hat bereits so einiges mitgemacht und erlebt, so muss erwogen werden, ob nicht stützende und teils bettende Einlagen besser geeignet sind. Werden die Einlagen von einem Arzt verordnet, übernimmt die Krankenkasse je nach Versicherungsstatus einen Teil der Kosten. Ihr Arzt wird entscheiden, zu welchem Orthopädietechniker er Sie zur Anpassung und Ausmessung Ihrer Einlagen schickt.
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Auch wer keine Beschwerden an den Füssen hat, kann mit einigen Tipps besser über die Runden kommen: Viele Menschen kaufen ihre Schuhe eine Nummer zu klein. Dabei wäre es so wichtig, ausreichend Platz und Weite zu haben, damit der Gross- und der Kleinzeh gar nicht erst vorn anstossen können.
Ein guter Schuh in der richtigen Grösse sollte hinten an der Ferse sowie über dem Fussrücken fest anliegen und vorn so viel Platz wie irgend möglich haben. Und noch ein Tipp zum Schluss: Viel barfuss laufen, wenig Schuhe anziehen, Fussgymnastik machen! Da gibt es ganz einfache Übungen, bei denen man seine kurzen und langen Fussmuskeln benutzt, um die Füsse zu kräftigen. Man sollte versuchen, eine ausgewogene Mischung aus Belastung und Pausen zur Regeneration zu finden.
