4 minute read

rEEd als Bag-trägEr

Next Article
VorsCHAu

VorsCHAu

So wurde schliesslich Raphaël de Sousa bester Schweizer. Der 32-jährige Genfer lag nach der Runde von 75 Schlägen nahezu hoffnungslos im Rückstand, kämpfte sich dann aber zurück. Am Samstagmorgen musste er die am Vortag wegen des Gewitters unterbrochene Runde beenden; noch fünf Löcher blieben übrig. Auf den ersten drei spielte er Birdies heraus, die letzten zwei absolvierte er mit sauberen Pars zur 67. Aber eigentlich war das Walliser Turnier noch nie De Sousas Angelegenheit. In acht Starts seit 2001 (die ersten drei als Amateur) ist er jedes Mal nach zwei Runden ausgeschieden.

Für den amerikanischen Jungstar Patrick Reed war der Auftritt im Wallis dagegen sein allererster Besuch in der Schweiz. «Ich wollte mir das unbedingt mal ansehen und bin absolut fasziniert von der Landschaft», sagte der emotionale Ryder-Cup-Spieler. Nach ein paar Selfies mit vorwiegend amerikanischen Fans steht Reed mit seiner Frau und Freunden direkt neben dem Haupteingang und plaudert unbehelligt.

Advertisement

Dass für nächstes Jahr wegen Olympia wiederum der Termin von Anfang September gilt, wusste Reed vorher nicht. «Wenn es irgendwie geht, komme ich sehr gern hierher zurück», sagte er, bevor es mit seiner Familie nach Italien in die Ferien ging. Allzu viele Bälle hatte sein Caddy allerdings nicht mehr im Bag – bis auf drei hatte er alle verschenkt. Keine Ahnung, ob die Tasche dadurch viel leichter geworden ist; jedenfalls trägt Reed seinen Bag eigenhändig zum Spieler-Shuttle.

ihren Siegen ebenfalls 20 Jahre alt. Am Ende fehlte dem Youngster ein einziges Birdie zum ersten Vollerfolg.

«Ich bin trotzdem hochzufrieden mit der Woche und mag es Danny herzlich gönnen – schliesslich sind wir aus der gleichen Stadt und kennen uns sehr gut», fasst der eher schmächtige Fitzpatrick zusammen. Er sei ja immer noch in seiner ersten Saison auf der Tour und lerne bei jedem Turnier dazu. Nochmals einen Schlag zurück komplettiert der dritte Engländer den Vollerfolg der Profis von der Insel. Tyrell Hatton realisierte seine Superrunde von 62 Schlägen erst am Sonntag, dabei verpasste er seinen Birdieputt am letzten Loch nur um wenige Zentimeter, und so konnte er den Rückstand auf seine Landsleute nicht mehr ganz aufholen.

300 000 Euro erhöhten Preisgeld erhielt der junge Engländer nun einen Scheck von knapp 170 000 Euro.

Willett nun bei über 5 m illionen PreiSgel D Sieger Danny Willett erhielt für seinen insgesamt dritten Sieg auf der European Tour die stattliche Summe von 450 000 Euro. Wichtiger für ihn ist aber der weitere Vormarsch in der Weltrangliste. Mit dem Sieg im Wallis rückt Willett erstmals unter die Top 25 vor. «Damit kann ich mir die Turniere endgültig aussuchen», sagt er auf die Frage eines Journalisten, ob er sein Glück nun vornehmlich auf der deutlich lukrativeren PGA Tour versuchen werde. Willett ist in wenigen Jahren zu einem sehr konstanten Spieler herangereift. In bislang mit grossem Namen schon aus dem Schweizer Traditionsturnier hervorgegangen sind. Nach der kurzen Foto-Session mit dem roten Jackett und dem Siegerpokal fragte Willett spontan nach einem Kaffee mit Milch und Zucker. Er hätte noch gern mit den Journalisten über sein gutes Golf gesprochen, doch sein Manager verwies auf die Uhrzeit. Nach der englischen Woche mit dem Open und seinem Sieg in der Schweiz blieb dem fröhlichen Engländer wenig Zeit für Privates. «Meine Frau meinte, wir müssen bald zusammen Möbel kaufen.» Das nötige Kleingeld hat sich der ehemals beste Amateur der Welt bereits

Der strahlende Sieger Danny Willet mit seinen beiden Landsleuten Matthew Fitzpatrick (links) und dem drittplatzierten Tyrell Hatton.

Der 23-jährige Engländer spielt erst seit 2014 auf der European Tour und blieb bisher ohne Sieg. Dieser wäre nach einem fulminanten Start in Crans durchaus möglich gewesen. Er begann mit sechs Birdies auf den ersten neun Löchern und sah lange wie der klare Tagessieger aus. Am 18. Loch lief dann aber alles gegen ihn. Hatton schlug den Ball gleich zweimal ins Wasser vor dem Green und musste froh sein, noch knapp das Triple-Bogey gerettet zu haben. Diese drei Schläge fehlten ihm zum Titel, und so verdiente er sich wie im Vorjahr den dritten Platz. Dank dem insgesamt um zwölf Turnieren dieser Saison verpasste er nur gerade zweimal den Cut. Andererseits errang er vergangenen Dezember in Sun City in Südafrika einen schönen Sieg mit einem Preisgeld-Segen von weit über 800 000 Euro. Am Matchplay-Turnier der hochdotierten WGC-Serie in San Francisco erreichte er die Halbfinals. Im Duell um Platz 3 bezwang er den amerikanischen Routinier und ehemaligen US-Open-Champion Jim Furyk. Trotz den Erfolgen stuft Willett den Sieg als einen seiner grössten Höhepunkte ein – erst recht, nachdem er auf dem Pokal gesehen hatte, wie viele Sieger verdient: Mit dem Sieg in Crans sind Siegprämien von über fünf Millionen Euro zusammengekommen. Klar waren vor der entscheidenden Runde die Wettquoten bei Willett am tiefsten. Wer zehn Franken auf den Engländer gesetzt hatte, erhielt bloss achtzehn Franken Prämie.

Sergio garcia al S l iebling Der FanS…

Sergio Garcia, Aushängeschild in Crans und aktuell unter den Top-10-Spielern der Welt, wäre als Wettkandidat eindeutig attraktiver gewesen. Seine Quote lag vor dem Finaltag bei 1:40. Trotzdem zeigte er einen furiosen Schluss. Mit der 64er-Runde spielte er sich noch auf Platz sechs. «Schade, dass ich die Woche so schlecht begonnen habe, aber nun bin ich wenigstens mit dem Abschluss sehr zufrieden», freut sich der 35-jährige spanische Superstar, der schon seit 13 Jahren in Crans-Montana wohnt und offiziell für den hiesigen Golfclub auftritt. «Die Unterstützung der Zuschauer war fantastisch, und der Platz wird auch immer besser, ich freue mich schon wieder auf den nächsten Auftritt.» Garcia erweiterte damit seine Reihe von Spitzenklassierungen im Wallis. Von 2004 bis 2006 war er je einmal Erster (2005), Zweiter und Dritter geworden.

… un D von Jung-ProFi Paratore

Auch 2015 wäre ein Spitzenplatz möglich gewesen. Allerdings verpatzte er den Start in Crans. Er begann das «Heimturnier» mit Doppelbogey, Bogey und einem ausgelippten Birdieputt denkbar schlecht. Trotzdem zeigte sich Garcia insgesamt hochzufrieden und unterschrieb noch auf dem 18. Grün Bälle für den Marshall und den Mann mit dem mobilen

Scoreboard. Später dann auch noch für die Journalistin des Westschweizer Radios, respektive für ihre beiden Töchter. Während die meist jugendlichen Autogrammjäger hinter der Zuschauerschranke warten mussten, signierte Garcia auch den Hut eines jungen Profi-Kollegen. Der erst 18-jährige Italiener Renato Paratore hatte vergangenes Jahr noch die Youth Olympics gewonnen und qualifizierte sich als Drittjüngster aller Zeiten über die Q-School für die

European Tour. Der Youngster spielte in der Finalrunde im Flight zwischen den beiden Superstars Sergio Garcia und Patrick Reed und liess es sich nicht nehmen, beim Spanier persönlich um eine Unterschrift zu bitten. «Klar ist die für mich, für wenn den sonst?», sagte der Neo-Profi auf meine entsprechende Frage.

Werden auch Sie Vaudoise und lernen Sie unsere neue Versicherung für alle Golfer kennen. Diebstahl oder Bruch? Wir erstatten Ihnen den Neuwert. Probleme mit dem Transport? Wir stellen Ihnen die passende Ausrüstung zur Verfügung. Und wenn Ihnen das Turnierglück zulacht, übernehmen wir die Kosten für das Hole-in-one Apéro. So können Sie würdig feiern!

Schliessen Sie noch heute Ihre Versicherung auf vaudoise.ch/golf oder in der Vaudoise Agentur in Ihrer Nähe ab.

This article is from: