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schweizerinnen holen Bronze an der Team- em

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VorsCHau

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Das ist der grösste Erfolg für die Schweizer Amateurinnen seit langem: An der Europameisterschaft der Teams in Slowenien erspielte sich die Schweiz den sensationellen dritten Rang. Die Männer kommen auf Rang sieben, die Girls auf den 16. Platz.

«Eine Medaille», das war das hohe Ziel von Nationalcoach Jonathan Mannie vor der Team-EM der Frauen. Vier Jahre harte Arbeit und der Aufbau einer stark verjüngten Equipe haben sich gelohnt. Mit etwas Glück und vor allem einer sehr ausgeglichenen Leistung erreichten die Schweizerinnen, was sich der Coach erhofft hatte. Zur Erinnerung: Zuletzt hatte es ein Schweizer Damen-Team im Jahr 2005 unter die besten acht Nationen geschafft, und auch diesmal war der Einzug in den Final hart umkämpft. Nach den beiden Einzelrunden klassierten sich gleich drei Teams mit der genau gleichen Anzahl Schläge auf dem geteilten siebten Rang. Wegen des besseren Streichresultats kamen die Schweizerinnen vor Italien und

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Dänemark auf Rang sieben. Ein Schlag mehr, und der Traum wäre ausgeträumt gewesen.

Su Pe R START Von MéTRAux

Vor allem in der ersten Runde konnten die jungen Schweizerinnen überzeugen. Die Lausannerin Kim Métraux legte mit einer blitzsauberen 67 oder vier unter Par das wichtige Fundament für den Erfolg des jungen Teams. Die Linkshänderin sorgte zwar in der zweiten Runde für das Streichresultat, doch auch dank der konstanten Leistung von Cylia Damerau und der anderen Spielerinnen reichte der Vorsprung aus dem ersten Durchgang, um sich für das Finale der acht besten Equipen zu qualifizieren.

«Im Matchplay ist fast alles möglich, das machten wir uns vor allem im ersten Spiel gegen die favorisierten Schwedinnen zunutze», sagt Mannie. Im gemeinsamen Trainingscamp im Frühling mit Italien und Schweden habe die Mannschaft viel Selbstvertrauen getankt. «Sie wussten, die Schwedinnen sind auch nur Menschen», illustriert der Nationalcoach. Trotzdem war dieser Sieg gegen die zweitplatzierten Nordländerinnen die grosse Überraschung des Turniers und zudem äusserst beeindruckend. Sowohl das Duo Albane Valenzuela und Gioia Carpinelli wie auch die beiden Schwestern Kim und Morgane Métraux gewannen ihre Foursome-Partie. Mit zwei weiteren Punkten im Einzel von

Das Schweizer Bronze-Team: Jonathan Mannie (Coach), Gioia Carpinelli (17), Golfclub Lägern, Kim Métraux (19), Lausanne, Morgane Métraux (17), Lausanne, Albane Valenzuela (16), Genf, Annette Weber (Captain) verdeckt, Nina von Siebenthal (21), Gstaad. Vorne: Cylia Damerau (21), Ennetsee.

Von links: Natalie Armbrüster, Charlotte Alran, Virginia Birrer, Linda Roos, Vanessa Knecht, Clarissa Cattori und Azelia Meichtry.

Carpinelli und Morgane Métraux war die Überraschung perfekt, und die Schweizerinnen konnten plötzlich sogar um den Titel mitspielen. Und dies mit einem sehr jungen Team; Carpinelli, Valenzuela und Morgane Métraux sind eigentlich noch bei den Girls startberechtigt.

K LAR e R SI eG GeGen e nGLA n D

Im Halbfinal gegen Finnland kam es zur einzigen leichten Enttäuschung. Hier lagen die Schweizerinnen schon nach dem Foursome klar zurück, und nach den beiden ersten Einzeln hatten die Finninnen bereits die nötigen vier Punkte für den Einzug ins grosse Finale. Allerdings war auch dieser Match enger, als das Resultat vermuten lässt. Zwei Partien wurden erst am 18. Loch entschieden, doch diesmal fehlte den Schweizerinnen etwas Wettkampf-Glück.

Nach dieser einzigen Niederlage zeigten sich die Schweizerinnen im kleinen Final gegen England aber schon wieder von der besten Seite: Die Schwestern Kim und Morgane Métraux starteten den Match mit einem deutlichen 4&3-Erfolg im ersten Vierer. Den zweiten wichtigen Punkt holten sich Albane Valenzuela und Gioia Carpinelli erst nach der Verlängerung am 21. Loch.

Besonders eindrücklich war der dritte Zähler durch Morgane Métraux, sie siegte mit 5&4. Mit dem knappen Erfolg von Cylia Damerau (1 Hole) war der wichtige vierte Zähler im Trockenen, und der nicht unbedingt erwartete Sieg stand fest. Mit dem klaren Resultat von 4.5:2.5 Punkten holten sich die Schweizerinnen die verdiente Bronzemedaille. Gewonnen wurde die Team-EM von Frankreich, welches im Final den Finninnen keine Chance liess.

SCHW e I ze R : DRITTbe ST e S eRGebn IS

Neuer Europameister bei den Männern wurde Spanien, das in Finnland mit 5:2 gegen Irland gewann. Bronze holte sich England. Nach den beiden Strokeplay-Runden hatten die Engländer noch in Führung gelegen, während das Schweizer Team auf Rang acht in die entscheidenden Direktbegegnungen ging. Im Viertelfinal blieb die Schweiz gegen die Favoriten chancenlos und musste sich mit einem einzigen von sieben Punkten begnügen. So spielten die Schweizer in der Folge um die Ränge fünf bis acht. Vor allem in der Partie gegen Deutschland kam dann auch noch eine rechte Portion Pech dazu: Marco Iten verlor seinen Match erst am dritten Extraloch. Zuvor musste im Vierer ebenfalls die Entscheidung im Stechen her. Am

20. Loch gelang Maximilian Bögel ein Drei-Meter-Putt zum 2:2-Ausgleich für die Deutschen.

Nach der äusserst knappen 2:3-Niederlage gegen Deutschland gelang dem Team aber zum Abschluss der EM nochmals ein Erfolg. Gegen Frankreich siegten die Schweizer mit 3:2, doch waren die Partien diesmal viel klarer als noch am Vortag. Den deutlichsten Schweizer Sieg feierte Edouard Amacher mit 5&4, aber auch Marco Iten zeigte mit dem 3&2 zum Schluss nochmals eine sehr starke Leistung. Der siebte Platz ist für das Männerteam das drittbeste Ergebnis bei den jüngsten zehn Europameisterschaften. 2011 gewann das Team in Portugal sensationell die Silbermedaille, 2005 erspielte sich die Schweizer Nationalmannschaft Bronze.

GIRLS: DR e I nI e De RLAGen zu M SCHLuSS

Die Schweizer Girls hatten sich im Einzel nicht für das Finale der besten acht Equipen qualifizieren können. In den Matches um die Ränge 9 bis 16 kämpften die Schweizerinnen recht unglücklich und verloren gegen Belgien und Dänemark knapp mit 2:3. Zum Schluss warteten noch die Irländerinnen, und auch hier kam die Schweizer Equipe nicht mehr zu einem Erfolgserlebnis. Den einzigen Punkt holten Charlotte Alran und Nathalie Armbrüster im Vierer, die anderen vier Partien gingen alle verloren, zum Teil allerdings hauchdünn. So müssen sich die Girls mit dem 16. Schlussrang abfinden.

Dieses Jahr nicht am Start in der ersten Division war das Team der Schweizer Boys. Sie konnten sich im Vorjahr nicht unter den besten 16 Nationen halten und müssen im September in der zweithöchsten Division antreten und sich dort wenn möglich unter den ersten drei Mannschaften klassieren.

Von links: Captain Tony Matti, Joel Girrbach, Edouard Amacher, Philippe Schweizer, Benjamin Rusch, Marco Iten und Mathias Eggenberger.

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