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Das genfer fest …
sC hwe DisC her s ieg bei Der 33. rolex trophy
Kristoffer Broberg: ein Name, den Sie sich merken sollten! Wenn sich die Tendenz der ehemaligen Sieger und Teilnehmer der Rolex Trophy fortsetzt, sollte man ihn in Kürze auf den Leaderboards der PGA European Tour wiederfinden!
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Jacques Houriet
Hochkarätiger Event der PGA European Challenge Tour, Clubturnier mit grosser Teilnehmerzahl, gesellschaftliches Ereignis, die Rolex Trophy vereinte all dies gleichermassen. Zudem war der diesjährige Event für die Tour-Pros, die Clubmitglieder und die Gäste des Titelsponsors, dessen Engagement im Genfer Golf Club ein erneutes Zeichen für Treue und Grosszügigkeit war, höchst erfolgreich.
Die Rolex Trophy ist allerdings in erster Linie ein Pro-Am mit einem Preisgeld von 218 000 Euros, also ein Turnier auf höchstem Niveau, das die Top
40 der Challenge Tour, Vorzimmer der European Tour, vereint. Nicht zu vergessen die beiden Gastspieler mit dem einheimischen Pro Raphaël de Sousa, der glücklich war dank seiner guten Resultate während des Sommers und der Gunst von Rolex in extremis dabei sein zu können.
SEnSATIOnELLES SPIELnIVEAu
Die Challenge Tour, zweite europäische Division, verdient ein höheres Ansehen als die wertschmälernde Bezeichnung vermittelt, denn die besten Spieler dieser Tour sind ehemalige Angehörige der PGA European Tour oder junge Talente, die in ihre Fussstapfen treten. Die Rolex Trophy hat in diesem Jahr Spieler vereint, die bereits auf der «grossen» Tour gewonnen haben, wie den Argentinier Daniel Vancsik, den Engländer John Parry oder den Schotten Raymond Russel, sowie zukünftige europäische Stars. Um in die «erste Division» aufzusteigen ist die Rechnung einfach: ein Endergebnis unter den 20 besten der Order of Merit der PGA European Challenge Tour oder drei Siege auf eben dieser Tour. Der Sieger von 2012 hat die 2. Lösung vorgezogen, u.z. mit einer Teilnahme an nur fünf Turnieren … Die Golfsaison der Schweden ist kurz und Kristoffer Broberg hat sie auf August fokussiert!
Am 5., 12. und 25. hat er das Finnish Challenge, das Norwegian Challenge und die Rolex Trophy gewonnen! Drei Titel, einen Stoss Euros und den ersehnten Eintritt zur PGA European Tour 2013: welch aussergewöhnliche Leistung! Er hat sie auf seine Art und Weise angepackt: während der vier Runden der Rolex Trophy, hat der 26-jährige Pro – er hat diesen Geburtstag am 1. August gefeiert! – 27 Birdies, 1 Eagle und nur 2 kleine Bogeys gespielt. Selbst wenn die 6228 Meter (Par 72) des Genfer Platzes nicht ganz den Anforderungen der Challenge Tour gerecht werden, ist es doch ein aussergewöhnliches Ergebnis. Am unglaublichsten ist, dass Kristoffer Broberg aus einer Entfernung von 12 Metern ein Birdie auf dem 72. und letzten Loch gelungen ist und er somit ein Play-Off gegen den Koreaner Sihwan Kim, Gesamtresultat – 26, verhindern konnte!
Diese Spieler, die noch unbekannt sind, haben es in den Händen auf höchstem Niveau mitzumischen. Nicht nur, dass sie super lang sind – Andreas Harto hat die Longest-Drive-Competition, die von der Clubhausterrasse aus stattgefunden hat, mit einem … 358 Meter-Schlag gewonnen! – sie sind auch unheimlich präzise im punkto Annäherungen und gut im Putten. Schwächen sind auf dieser Tour nicht mehr erlaubt, da ein schlechtes Resultat den Pro ins Abseits befördern würde, bzw. in die Kategorie von Spielern, denen der erhaltene Scheck nicht einmal mehr die Unkosten für die Teilnahme und die Reise deckt. Das ist eben die Challenge Tour: eine erbarmungslose, wüste Auseinandersetzung, ein anstrengender Extremtest, eine dramatische Auswahl für eine europäische Tour, die plötzlich etwas weniger allgewaltig scheint!
REKORD GEBROCHEn
«Das Niveau dieser Pros macht mich sprachlos», war die Meinung von François Lautens, dem Manager des Genfer Golf Clubs. «Sie sind immer athletischer, trainierter und vorbereiteter. Und die Scores beweisen, dass sie sich Jahr um Jahr verbessern. Man fragt sich wirklich, ob unser Platz ihnen noch genügt. Aber es ist ja der Spass am Spiel, der zählt und die grossartige Show, das Publikum, die Mitglieder und die Spieler sind begeistert von all diesen Birdies! Zudem ist dieses Turnier für unser Clubteam, das sehr viel von den einzelnen Veranstaltungen profitiert hat, ein fabelhaftes Lernmittel. Und unsere Mitglieder
Runde von dem 20-jährigen Engländer Chris Lloyd wiederholt zu werden. Einmal im Jahr ist das Turnier wirklich eine verblüffende Show, die den Wert des Wettspiels aber nicht schmälert und ein Must auf dem Kalender der PGA European Challenge Tour und des Genfer Golf Clubs darstellt.


DIE FORTSCHRITTE VOn DE SOuSA
Mit seinen 29 Jahren ist der Genfer Raphaël de Sousa immer noch ein «junger» Spieler auch wenn er diesem Jahr seine zehnte Saison bei den Pros absolviert. Allerdings muss festgestellt werden, dass er mit seinem grossen Talent trotz einiger befriedigender Resultate, noch nicht das erzielt hat, was er eigentlich verdient hätte. Er gibt selbst zu, dass es ihm an Beständigkeit mangelt: seine Scores von 66, 69, 72 und 75 bei der Rolex Trophy sind eine Bestätigung dafür, obwohl es nicht an seinem Swing zu liegen scheint und es nicht an Gelegenheiten mangelt, einen guten Score zu erzielen. Steve Rey, der Coach der Schweizer Pros, ist dem Genfer gegenüber trotzdem positiv eingestellt und müssen sich die Schweizer noch verbessern. Wenn sie ein Sandwedge in die Hand nehmen, müssten sie ihren Ball stets in einer Entfernung von unter 3 Metern an die Fahne platzieren …».
SCHARFBLICK unD BESCHEIDEnHEIT
zehren das ganze Jahr über von dieser «zusätzlichen Ausbildung»!»
Der Platz, der das Talent des verstorbenen Robert Trent Jones widerspiegelt, bleibt ein Must für Amateure, die sich immer wieder bemühen, seine Subtilitäten zu bezwingen, aber gleichzeitig nicht mehr der Kraft der Pros gemäss ist, da sie mit ihren Bällen einfach über die Bäume, die seinerzeit eine einschüchternde Wirkung hatten, hinwegspielen. Der Platzrekord wurde übrigens auf der ersten Runde von Daniel Vancsik mit nur 62 Schlägen gebrochen, um dann auf der dritten glaubt daran, dass es für ihn bergauf geht: «Alle kennen Raphaëls Fähigkeiten: Kraft, Geschwindigkeit und das Putten. Er kann niedrige Scores einfahren und beweist es häufig. Allerding braucht er mehr Beständigkeit. Wenn sein Drive sitzt, braucht er selten lange Schläge, um das Green anzugreifen. Leider nutzt er diese Gelegenheit nicht oft genug, was auch in den beiden letzten Runden deutlich zum Ausdruck kam. Ich bin aber der Ansicht, dass das Training mit dem wir dieses Jahr begonnen haben, langsam beginnt Früchte zu tragen. Raphaël verliert sich nicht mehr in unnützen technischen Nachforschungen und seine Abschläge sind präziser geworden. Beides zeigt, dass er mental weitergekommen ist. Wir haben auch seine körperlichen Eigenschaften analysiert und dabei einige Lücken festgestellt, die aber sicherlich leicht wettgemacht werden können, um den Ablauf seiner Bewegung zu verbessern. Ich glaube, dass Raphaël auf dem richtigen Weg ist und die Durststrecke bald überstanden ist. Auf alle Fälle glaube ich fest an ihn!»
Der Walliser Coach hat den niveauvollen Ablauf des Genfer Turniers mit Interesse verfolgt: Die Qualität der Sandwedge-Schläge dieser Pros ist beeindruckend. In diesem Punkt können und
Wenn er auch etwas enttäuscht war beim Unterschreiben seiner Karte nach der letzten Runde, so hat de Sousa doch zugestimmt, sein Spiel für GOLFSUISSE zu analysieren: «Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit, die ich mit Steve ausgeführt habe, es war eine totale Infragestellung. Ich glaube, dass ich das Potential besitze, um auf hohem Niveau zu spielen und bin mir der Fortschritte bewusst, die ich seit meinem Stillstand 2010 erreicht habe. Was mich noch stört, ist die mangelnde Beständigkeit. Ich bin wirklich nicht mehr weit entfernt vom wirklich guten Spiel, so wie beim Swiss PGA Championship in Interlaken (dritter nach einer letzten Runde mit 63). Ich war selbst überrascht, ich war gut drauf und habe nicht an technische Aspekte gedacht, sondern einfach gespielt. Ich freue mich über diese Entwicklung, muss aber noch geduldig sein».
Wie sehen die Ziele fürs Ende der Saison aus?
«Ich möchte die Saison der Challenge Tour mit Bravour beenden, d.h. mir eine Karte sichern und unter den Top 120 bei der Order of Merit abschliessen. Darauf folgt dann die Qualifying School Ende des Jahres. Natürlich möchte ich das durchziehen, aber ich könnte mir auch vorstellen nächstes Jahr auf einer anderen europäischen Tour zu spielen …».
Und nicht beim Omega European Masters dabei zu sein? «Das ist natürlich frustrierend. Andererseits ist es gerecht, da meine Saison nicht gut genug war. Eine Teilnahme ist am Anfang des Jahres jeweils das Ziel, dieses Mal habe ich es verpasst». Allerding arbeitet Raphaël de Sousa hart daran, sich nächstes Jahr zu qualifizieren. Wer weiss, vielleicht schafft er es sogar ohne eine der vier Einladungen in Anspruch nehmen zu müssen, die von der Swiss PGA zugeteilt werden.