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Mit eigenen Abschlagsmarkierungen sollen Kinder früher und mit höheren Chancen auf Erfolgserlebnisse auf den Golfplatz. Die ersten Erfahrungen der Schweizer Clubs sind durchwegs positiv.
Latanna Stone wurde am 4. September elf Jahre alt. Die junge Amerikanerin spielte kurz vor ihrem Geburtstag an den amerikanischen Amateurmeisterschaften und war damit die jüngste Spielerin, die an einem Turnier der USGA teilnahm. Stone begann im Alter von zwei Jahren mit dem Golfspielen und hat bereits mehr als 100 Turniere gewonnen.
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Solche Wunderkinder sind wohl auch künftig in der Schweiz nicht zu erwarten, doch sollen auch hierzulande die Kids viel früher auf richtigen Golfplätzen spielen können. «Wir können uns nicht mit den USA oder Schweden vergleichen, wo es an jeder Ecke Golfplätze gibt», sagt Marcel
Turnieren für die Jüngsten…
Meier, Ausbildungsverantwortlicher bei der ASG, «aber auch wir wollen dafür sorgen, dass die Kids auf kindergerechten Plätzen möglichst früh reale Erfahrungen und Erfolgserlebnisse sammeln können.» eFF
Deshalb bietet der Schweizerische Golfverband seit diesem Jahr allen interessierten Clubs spezielle Abschlagsmarkierungen für Kinder an. Die Plaketten in Bronze, Silber und Gold werden in den Boden gesteckt und bilden auf jedem Loch je nach Spielniveau zusätzliche, individuelle Abschläge.
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«Die Abschläge sind ein grosser Vorteil im Training», illustriert Nikolas Baer, Golfpro im sich Mit anderen Messen Ähnlich positiv ist auch das erste Fazit in Interlaken: «Wir brauchen die neuen Abschläge vor allem im Training und bei kleinen Turnieren für die Jüngsten», sagt Clubmanager Martin Gadient. Die Plaketten seien diskret und klein, da hätten höchstens einige wenige Mitglieder gefragt, was denn da im Boden stecke. Nur wer ziemlich genau in der Mitte der Fairways spielt, sieht die Markierungen. «Für die Kinder ist das kein Problem, sie wissen ganz schnell, wo die verschiedenen Abschläge stecken», sagt Gadient. Die drei neu überarbeiteten «Junior Golf Tests» mit den entsprechenden Farben Bronze, Silber und Gold helfen den Kindern, sich miteinander zu vergleichen, und die entsprechenden Erfolge werden im Golfclub Interlaken seit längerer Zeit auf der sogenannten Juniorenwand veröffentlicht. Die Kinder erhalten eine persönliche Bestätigung samt Bild und an der Infowand im Clubhaus können sie sehen, wo sie stehen.
Golfclub Unterengstringen. «Man kann schon mit den ganz Kleinen auf den Platz und jeder kann am richtigen Ort abschlagen.» Die Kinder würden die Abschläge auch ausserhalb des Trainings nutzen und auch im Spiel mit Eltern oder Grosseltern hätten sich die zusätzlichen Markierungen schon jetzt sehr gelohnt, ergänzt Baer. «Der erwartete positive Effekt hat sich schon eingestellt», bilanziert er. Und auch von Seiten der Greenkeeper habe es keinerlei Probleme gegeben.
Eigene Scorekarte
Der Golfclub Wylihof hat schon früher auf die ganz Kleinen gesetzt und für sie einen eigenen Miniplatz mit dem Namen «Tiger Park» lanciert. Dort können Kids zwischen drei und acht Jahren erste Erfahrungen im Gelände sammeln. Für den 18-Loch-Course benötigen die Kinder eine schneller unterwegs
Platzerlaubnis und die zusätzlichen Abschläge kommen auch hier gut an. «Die Kinder freuen sich und für sie gibt es eine eigene Scorekarte samt Strokesaver», sagt Clubmanager Roland Meyer. Von den übrigen Mitgliedern habe er eigentlich gar nichts gehört und auch beim Mähen verursachten die Plaketten keinen zusätzlichen Aufwand. Höchstens beim Ärifizieren oder Vertikutieren der Fairways müsse man die kleinen Aluminiumtafeln entfernen, aber das passiere selten. Man habe bewusst Rücksicht genommen auf die Clubs, ergänzt Marcel Meier. In Frankreich etwa hätten die Kids auf vielen Plätzen eigene Abschlagsboxen, die jeweils zusätzlich gemäht werden müssten. «Unser System ist viel weniger aufwändig, die eigenen Boxen würden wohl pro Tag zu einer Stunde zusätzlicher Arbeit führen», erläutert Meier.
«Zu 100 Prozent begeistert» zeigt sich auch Andreas Spenger, Clubmanager im Schloss Goldenberg. Es sei fantastisch für die Motivation der jüngeren Kinder und zudem praktisch, weil sie schneller vorwärtskämen. «Wir haben an der Juniorenwoche im Sommer mit total 47 Kids jeden Tag auf dem Platz gespielt und jeder wusste, welches für ihn der richtige Abschlag ist», erläutert Spenger. Auch er beobachtet, wie die Kids etwa im Spiel mit Grosseltern automatisch zu ihrer Markierung laufen und so beide mehr Freude am Spiel haben.
Tests Erweitert
Die Erwachsenen starten ihre Golfkarriere in der Regel mit einem Theorie- und Praxistest zur Platzreife. Um Kinder an diese Tests heranzuführen, gibt es schon seit längerer Zeit die «Junior Golf Tests», spezielle Tests in Bronze, Silber und Gold. Diese wurden nun noch einmal überarbeitet und ergänzt: Zusammen mit den neuen Abschlagsmar- kierungen wird der Schwerpunkt noch mehr auf das spielorientierte Lernen gesetzt. Alle drei Tests sind aufgeteilt in «Ability Tests» (praktische Übungen), Regeln und Etikette, Spiel auf dem Platz und neuerdings auch Fitness. «Heute ist im Golf auch Athletik gefragt. Die Kinder müssen sich daran gewöhnen, Fitness als Teil des Golfspielens zu sehen», erläutert Marcel Meier. Die Tests würden dadurch etwas länger, anderseits helfe es im Training, polysportive und koordinative Fähigkeiten zu üben, ergänzt Golfpro Baer. Aufwärmen müssten sich die Kinder sowieso und mit den Übungen im Fitnesstest könne man sie eher motivieren. Dabei geht es auch hier um ein golfrelevantes Training wie zum Beispiel Gleichgewichtsübungen und Kräftigung der Rumpfmuskulatur. Umgesetzt wird dies unter anderem mit Seilspringen oder Werfen. link zu den tests: www.golfsuisse.ch/asg/ binarydata/asg_juniorsgolftests_de.pdf

Im Bronzetest geht es beispielsweise darum, einen Golfball über Kopf möglichst weit zu werfen. Erfüllt ist die Aufgabe, wenn das Kind mit der linken und rechten Hand je fünf Bälle mindestens sieben Meter weit wirft. Ähnliche Übungen gibt es auf allen drei Stufen.
