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GoLfer’s Garten eden
Hawaii ist ein Spielerparadies der besonderen Art: Gastfreundlich, vielfältig und wild romantisch. Deshalb pilgern nicht nur Ausdauersportler, Hollywood-Stars und Surfer auf die Inselgruppe mitten im Pazifik, sondern auch immer mehr Golfer, die hier einen Monat lang jeden Tag auf bis zu zwei Golfplätzen aufteen können, ohne zweimal den gleichen Kurs zu spielen.

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Von SVen Beckmann
Die Lust auf Hawaii ist unwiderstehlich. Es lebt sich einfach zu gut hier auf der südöstlichen Inselgruppe des langgestreckten Archipels, rund 4000 Kilometer vor der amerikanischen Westküste. Nicht nur die zahllosen Darsteller berühmter, hier produzierter TV-Serien können davon ein Lied singen. Die meisten von ihnen, darunter Steve McGarrett (‚Hawaii Five-O’), Tom Selleck (‚Magnum’) oder Dominic Monaghan (‚Lost’) sind nach Drehschluss gleich geblieben. Sicher auch weil das ewige Pendeln zwischen Los Angeles, Oahu und Kauai zu mühsam wurde. Letztendlich aber, weil es sich im 50. Bundesstaat und wichtigsten Stützpunkt der USA so herrlich entspannt in den Tag hinein leben lässt, ohne dass dabei auch nur der Hauch eines schlechten Gewissens aufkommt. Popstar Justin Timberlake, der sich auf Oahu ein Haus kaufte, fasste dieses Wohlgefühl treffend zusammen: «Es ist einfach perfekt hier, um endlich einmal abzuschalten und an gar nichts zu denken.»
Hawaii – Mark Twain nannte das Urlaubsparadies, das sich in einem rund 2500 Kilometer langen Bogen im nördlichen Pazifischen Ozean erstreckt, «the loveliest fleet of islands that lies anchored in any ocean». Allein der Name weckt Assoziationen von blumengeschmückten Tänzerinnen, palmengesäumten Sandstränden, tropischer Vegetation und sanfter Gitarrenmusik. Die berühmte Waikiki Beach ist das Traumziel vieler Urlauber und die Hoopika Bay die verlockendste Herausforderung für jeden Die
Hard-Surfer. Aber Hawaii ist mehr als der perfekt organisierte Tourismus in Honolulu und Waikiki. Vielerorts präsentieren sich die Inseln auch heute noch als unberührtes Naturparadies, als der ‚Garten Eden’, den die ersten europäischen Entdecker einst auf dem Vulkanarchipel im Pazifik gefunden zu haben glaubten: Oahu mit türkisfarbenen Buchten und weißen Stränden, Kauai mit dem wilden Waimea Canyon und der einsamen Na Pali Coast, Maui mit der faszinierenden ’Mondlandschaft’ des Haleakala-Kraters, die ländlich geprägten Inseln Molokai und Lanai und natürlich Hawaii, ‚Big Island’ genannt, die Insel mit den aktivsten Vulkanen der Welt. Glühen tut in Waikiki hauptsächlich die Kreditkarte. Es war eine gute Entscheidung das Ala Moana Center inmitten der rund 30 000 Hotel- und Gästezimmer haltigen Wolkenkratzer zu platzieren. In den achtziger Jahren war es mit seinen über 100 Geschäften und Restaurants eines der größten Einkaufszentren der Welt. Und noch heute ist es die wohl beste Einkaufsstätte Hawaiis. Entlang der Kalakaua Avenue, der Hauptstraße am Strand, offerieren große Einkaufszentren und Designershops alles, was Touristen und Jetsetter benötigen. Von HawaiiHemden bis zu Souvenir-Ukulelen, von Tod’sSchuhen bis zum Gucci-Abendkleid. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Überragt wird alles von den Glitzertürmen der teuren Hotels. Die preiswerteren Appartements stehen etwas zurückgesetzt an der Kuhio Avenue oder am Ala Wai Boulevard. Letzterer säumt den gleichnami- gen Kanal, mit dem der Sumpf von Waikiki trockengelegt und damit das Areal erst nutzbar gemacht wurde. Die Natur ist hier seither auf wenige Ziergärten und Blumenkübel reduziert. Allein die prachtvollen Gärten der Hotelanlagen lassen etwas vom einst dicht bewachsenen Waikiki erahnen.
Waikiki, das ist aber auch eine vier Kilometer lange Kette einzelner, nicht sonderlich breiter Strände, die beim Hilton Hawaiian Village mit der Duke Kahanamoku Beach beginnt. Kahanamoku machte in Amerika und Europa das Surfen, den ‚königlichen Sport’, populär, über den schon Captain James Cook und seine Männer 1778 zum ersten Mal voller Bewunderung für die kühnen Wellenreiter berichteten. Heute ist das Surfen längst ein Millionengeschäft geworden, mit Profisurfern, die im Sold bekannter Sportausstatterfirmen stehen. Jeden November finden sie sich alle wieder an der Nordküste Oahus zur «Triple Crown of Surfing» ein und wagen sich angesichts eines 300 000 Euro-Preisgelds selbst an die bis zu zehn Meter hohen Monsterbrecher heran. Dass sich auch Surflegende Robby Naish wieder in die Wellen stürzt, gilt als sicher. Zwar kümmert sich der Wahl-Hawaiianer inzwischen mehr um die Produktentwicklung von Neoprenanzügen, Surfboards und Segeln, doch noch immer gilt der blonde Sunnyboy als einer der besten seiner Zunft.
Zwanzig Meilen landeinwärts ein ganz anderes Bild. Unweit von Wahiawa zeigt Hawaii sein ursprüngliches Gesicht. Im Hintergrund werfen