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Fallen muss er, der Ball!

Die neusten Putter

Um was geht es bei einem Putter? Diese Frage stellen sich sogar viele Pros immer wieder. Die Hersteller übertreffen sich mit immer neuen Varianten und Modellen, und so wird die Frage, mit was man denn endlich «ganz sicher» einlochen könne, immer brennender.

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Nichts ist auf dem Golfplatz so einfach wie das Putten, und nichts ist gleichzeitig auch so stressig. Einmal macht man knapp die Hälfte aller Schläge einer Runde mit dem Putter. Man kann hier also viel gewinnen, aber auch viel verlieren. Zum andern ist alles eine Sache des richtigen Gefühls, die Technik dagegen ist etwas weniger wichtig.

Vor allem muss diese Technik repetitiv sein. Aber ein Bewegungsablauf kann noch so ungewöhnlich sein; wenn die Bälle fallen, dann ist alles gut. So gibt es nicht nur unter den besten Pros der Welt ganz unterschiedliche Arten des Einlochens. Blättert man in der Geschichte etwas zurück, dann stösst man auf die ganz grossen Namen im Putten. Bobby Locke, Gary Player oder auch Jack Nicklaus würden heute auf den Greens vor allem durch ihre unkonventionelle Technik auffallen. Beim genaueren Hinschauen allerdings würde sich rasch auch zeigen, dass sie in den Statistiken ganz weit vorne rangieren…

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Sowohl Bobby Locke als auch Gary Player erzielten ihre grossen Siege mit einer Technik, die man heute wohl belächelte. Beide führten den Stroke extrem aus den Handgelenken aus;

Sicht schon fast als kuriosum erscheinen lässt. Er beugte sich extrem stark gegen vorne über den Ball, beide Ellenbogen in einem rechten Winkel in Richtung Nicklaus-Technik, also stärker über den Ball gebeugt und die Arme angewinkelt. Ebenfalls interessant ist es, dass sich ein Golfschläger wie der «Broomstick Putter» – also ein Besenstiel – überhaupt hat durchsetzen können. ian Woosnam oder Bernhard Langer sind oder waren Anhänger dieser Technik; in der Schweiz puttet beispielsweise Nicolas Sulzer damit, und auch der Swiss open champion von 2007, der Australier Brett Rumford, hat einen solchen Stengel im Bag. von einer Pendelbewegung aus den Schultern war da nichts zu sehen. Bei Jack Nicklaus ist es vor allem die körperhaltung, die ihn aus heutiger gegen aussen gespreizt, und rotierte dann in den Schultern. interessanterweise hat jüngst Ernie Els seine Putt-Technik etwas modifiziert, und zwar

Die «Yips» kann man damit bekämpfen, sagen die Experten. Darunter muss man sich ein unkontrolliertes Zucken der Hände oder sogar

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des ganzen körpers vorstellen; eine spastische Stressreaktion vor der monumentalen Aufgabe, zum Beispiel einen Dreifuss-Putt unbedingt einzulochen. Mit einem Broomstick-Putter wird das entschärft, weil Hände und Arme komplett passiv sind und nur helfen, den Besenstiel pendeln zu lassen.

Dem gleichen Zweck dient der Belly-Putter, der etwas kürzer ist. Er wird nicht am kinn oder am Brustbein angesetzt, sondern im Bauchnabel

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verankert und dann mit den Armen hin und her bewegt – durch den Ball, heisst das. Fred couples und Vijay Singh sind die jüngsten Anhänger des Belly-Putters; mit gutem Erfolg, wie man weiss.

Es wird auch gesagt, dass mit einem normalen Putter die Länge eines Putts besser kontrolliert werden kann, mit einem langen Putter dagegen die Richtung; deshalb eignen sich diese ausgezeichnet für die so kritischen kurzen Putts – sechs Fuss und weniger.

WELcHES iST DAS RicHTiGE REZEPT?

Es gibt heute Angebote für ein «Putter Fitting». So banal das Schieben eines Golfballs mit einem Stück Metall ist, so lassen sich doch individuelle unterschiede feststellen, die in Empfehlungen für ein bestimmtes Putter-konzept umgewandelt werden können. Dabei geht es ums Gewicht, um das Schwunggewicht, um die Form, die Art des Schafts oder eben auch um einen langen Putter. Gewisse Marken – Yes, Wilson – haben auch Modelle mit besonders schweren Griffen, und es gibt die unterschiedlichsten inserts in den Schlagflächen. Wer also im Putten von der kreisklasse in die Weltklasse aufsteigen will, der muss sicher viel trainieren, aber es hilft ihm ebenfalls, mit dem am besten geeigneten Putter zu spielen.

übrigens: Putter haben auch Loft. Wenig, aber mehr als Null. Die Schlagfläche ist einige Grad, vier bis sechs vielleicht, geneigt, damit der Ball ganz leicht abhebt. Das bringt ihn nicht etwa zum besseren Rollen, sondern stellt ganz einfach sicher, dass er nicht in den Boden hinein gestossen wird.

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Ein Stahl-Rahmen und ein leichtes innenteil aus einem urethan geben diesem Putter ein hohes Moi (Massenträgheit). Ein insert in der Schlagfläche (Nano-Nickel) sorgt für einen sanften Touch.

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Face balanced, hat dieser Putter einen kompakten Shape, aber trotzdem Masse beidseitig nach aussen verlegt. Ein kompakter, solider Touch ist das Resultat.

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Neben einer Massenverteilung, die einen hohen Moi bewirkt, ist das insert im clubface so beschaffen, dass der Ball nur mit den leicht erhöhten Metallstreifen getroffen wird; das verbessert den Roll.

Der 2-Ball-Putter, das jahrelange Erfolgsmodell, in einem neuen Shape: White ice cS mit centershaft und dem softesten insert, das odyssey je produziert hat. Die dunkle Nickeloptik vermeidet Sonnenlichtreflexe.

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Ein klassisches Blade, modern interpretiert, wie es in der Tour gespielt wird. Das sanftweiche insert optimiert nicht nur den Touch, sondern auch den klang und das Anrollen des Balles, sagen die ingenieure von odyssey.

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Die vier Putter der neuen 88-Serie werden aus einem Stück gefräst. Das clubface zeigt ein doppeltes Linienmuster, das mithelfen soll, den Ball besser anrollen zu lassen und Fehltreffer zu kompensieren. VDP Alignment Technology nennt sich die Zielhilfe-Linie.

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Ein Blade der klassischen Art, mit einem dunklen Tuscan-Nickel-Finish und einem «AGSi+» genannten insert – das Material nennt sich Titallium. Die Rossa-Reihe besteht aus vier Modellen; der Fontana ist ein Mallet-Putter mit einer doppelten Ziellinie und einer stark auf die beiden Seiten tendierenden Massenverteilung.

Aus einem zylindrischen Stück Messing geformt, wird der Ball mit dem runden kunststoff-Mittelteil getroffen, was in sofort mit einem Drehimpuls ankicken soll. Als Zielhilfe dient ein Fadenkreuz auf der oberseite.

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Multi-Material-Design, 355 Gramm schwerer clubhead. Yes-Putter bieten ein 24h Fitting Service für Länge, Lie, Loft, Grip, Gewicht...auch mit Schaft-internem Gewichtesystem.

ScoTTY cAMERoN kombi S: vier Modelle mit verschieden langem clubhead. Gefräst, kein insert.

Laguna 1,5: gefräst aus einem einzigen Stück Stahl, kein insert. in der Linie «Studio Select» noch acht weitere Modelle.

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