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untersChiedliChe golf-philosophien
das Clubleben auf deM planeten golf – ausserhalb der sChWeiZ
Die Golfregeln sind einheitlich, die Bälle weiss – in der Regel! – der Swing ist universell, aber die Art und Weise wie Golf praktiziert wird, kann sich von einem Land zum anderen unterscheiden. Das wird im Folgenden an Beispielen des Clublebens aus der Welt des Golf aufgezeigt.
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Ist Golf dasselbe wie etwa in Genf oder Glasgow? In Los Angeles oder Peking? Gewiss nicht! und das ist kein Mangel, denn unser Lieblingssport wird unterschiedlich ausgeübt; in verschiedenen Versionen und nach uneinheitlichen Prinzipien. Was jedoch, wie dieser Beitrag aufzeigen wird, universell gültig ist: Spass und Emotionen gehören zum Golfspiel, unbesehen wo es ausgeübt wird.
Die Ehrerbietung verlangt es, dass unser kleiner Ausflug in die vielfältige Welt der Golfclubs in Schottland beginnt. Im Norden von Grossbritannien sind bekanntlich im 18. Jahrhundert die ersten Clubs gegründet worden. Am Anfang steht die Ausformulierung der 13 Golfregeln im April 1744 durch die honourable Company of Edinburgh Golfers, die als der älteste Golfclub anerkannt ist. Es ist auch kein Zufall, dass das
Verfassen von Regeln bereits am Anfang als zentrales Element stand. Es handelte sich um Regeln und Etikette, um genau zu sein. Denn ohne diese beiden unerlässlichen Elemente hätte Golf nie diese Entwicklung genommen, und das Spiel hätte auch nicht den guten Ruf der Korrektheit erlangt, der es so edel und verlockend macht. Golf verdankt seinem klaren und strikten Regelwerk viel, und dieses gründet auf den Prinzipien der Ehrenmänner aus Edinburgh.
ST ANDREWS, WhAT ELSE
Wenn man von Schottland spricht, so steht unausweichlich ein Club an erster Stelle: der Royal and Ancient of St. Andrews aus dem Jahre 1754! Aber Vorsicht, seine Erwähnung als Club birgt eine Besonderheit. Er zählt Mitglieder, verfügt über ein Clubhouse, aber der Parcours, mit dem man ihn verbindet, der Old Course, gehört ihm nicht. Denn er befindet sich im Besitz der Stadt St. Andrews und ist demnach eigentlich ein Public Golf! Als weitere Besonderheit ist der R&A eine der beiden Autoritäten – neben der uSGA (united States Golf Association) – die weltweit für die Golfregeln zuständig sind.
Der R&A zählt um die 2400 Mitglieder, darunter hauptsächlich Persönlichkeiten aus dem internationalen Golf: Funktionäre, Schiedsrichter oder ehemalige Spitzenspieler etc. Auch Schweizer gehören zu den Members. Wie beispielsweise Johnny Storjohann, Generalsekretär der ASG und der EGA, Yves hofstetter, Ehrenpräsident der ASGI, Mark Bruppacher, Präsident der Regelkommission der ASG oder Martin Kessler und Gaston Barras, beide Ehrenpräsidenten der ASG. Übrigens, man kann sich nicht um eine Mitgliedschaft bewerben; man wird berufen und muss über einen Paten verfügen. «Was in diesem Clubhaus fantastisch ist, besteht darin, dass man nur über Golf spricht», erläutert Johnny Storjohann. «und niemals über Business!»

Wie auch die Einwohner von St. Andrews, geniesst der Club Vorrechte bei der Zuteilung von Startzeiten. Es gibt auch ein Turnierprogramm mit den bekannten «Medals» im Frühjahr und im herbst, die den internationalen Mitgliedern eine gute Gelegenheit für ein Stelldichein unter Kollegen bieten. Das Clubhouse des Royal and Ancient ist jedem Golfer bekannt, aber nur auserlesenen Gästen ist der Eintritt gestattet. Im berühmten «Trophy Room» sind prestigeträchtige Pokale des Golf
EIN PARCOuRS, MEhRERE CLuBS

In St. Andrews existieren mehrere Clubs. Deren Mitglieder treffen sich an verschiedenen Orten, die mit einem Clubhaus nichts gemein haben. Aber überall wird der Spirit of the Game mit Sorgfalt gepflegt und bewahrt. Dasselbe gilt für Carnoustie. Der legendäre Parcours, der eine Autostunde von St. Andrews entfernt liegt, und der mehrmals Austragungsort des British Open versammelt, wie zum Beispiel der Claret Jug, die silberne Weinkanne, der begehrte Wanderpreis für den Sieger des British Open. Der Sekretär des R&A, Peter Dawson, besetzt einen der schönsten Räume des Gebäudes. Sein Büro befindet sich im ersten Stock und verfügt über eine Terrasse, von wo aus man – ein Fernglas ist allerdings dazu notwendig – den ganzen Old Course überblicken kann. Das wäre der ideale Ort, um im nächsten Juli das British Open zu verfolgen. war, beherbergt nicht weniger als fünf offizielle Clubs: The Carnoustie Golf Club (1842), Dalhousie Golf Club (1868), Carnoustie Ladies Golf Club (1873, der älteste Ladies-Club der Welt), Caledonia Golf Club (1887) und der kleinste, der Carnoustie Mercantile (1896). Das Prinzip, dass der Club nicht Eigentümer des Platzes ist, trifft man auf den Britischen Inseln häufig an, denn die Zahl der öffentlichen Platze ist gross. Die Tatsache, dass die Damen und herren getrennt über eigene Clubs verfügen, ist eine weitere Eigenheit, die übrigens keinen Anstoss erregt. Es kommt vor, dass man Plätze findet, auf denen man in harmonie zusammen spielt, die jedoch über zwei deutlich unterschiedliche Clubhäuser verfügen. Wobei dasjenige der herren immer das grössere ist… Ein anderes Land wo Golf König ist und wo man auch öffentliche und private Clubs findet, ist Amerika. Die uSGA zählt zurzeit gegen 16000 Golfplätze und einige Millionen Spieler. Man kann jedoch annehmen, dass diese Zahlen nicht ein korrektes Abbild bieten, denn andere Schätzungen sprechen von 25000 Plätzen und 30 Millionen Spielern. Das zeigt den Stellenwert des Public Golf in der neuen Welt. Für die Mehrheit der Amerikaner ist Golf ein lockeres Freizeitvergnügen, zu dem ein Golfwagen gehört, und das man auf einem öffentlichen Platz praktiziert, dessen Pflegezustand meistens Wünsche offen lässt – aber das Greenfee kostet nicht mehr als 25 Dollar. Sport ist in den Vereinigten Staaten populär, welche Disziplin es