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1991 wurde die SGA gegründet, und seither hat sie sich als Wissens-Pool der Golfplatzpflege bei allen anderen Organisationen positioniert; sie ist zu einem Gesprächspartner in allen Belangen der «Natur» auf den Golfplätzen geworden.
Die Swiss Greenkeepers Association besteht aus einer Sektion Deutschschweiz und einer solchen in der Romandie; die Sektionen stellen die Präsidenten abwechslungsweise. 2004 wurde für eine Amtszeit von vier Jahren Pierre Ambresin (Montreux) gewählt, selber auch Gründungsmitglied der SGA. Er kennt alle Aspekte des Verbandes, war er doch im Vorstand für die Ausbildung und für die Kasse zuständig. «Bei uns können alle diejenigen Mitglied sein, die draussen auf dem Golfplatz arbeiten –wenn sie sich um eine Mitgliedschaft bewerben. Gegenwärtig zählen wir rund 200 Mitglieder. Wir wollen in der berufsbegleitenden Ausbildung immer topaktuell sein, für jedes Fachgebiet, wollen die Kontakte zwischen den Mitgliedern fördern, mit dem obersten Ziel, die Qualität unserer Arbeit und damit die Qualität der Golfplätze immer weiter zu verbessern.»
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Zusammen mit den in den letzten Jahren neu eröffneten Golfplätzen hat die SGA auch ihre Mitgliederzahl erhöht, und auch die Ausbildungszertifikate konnten in einem guten Rhythmus ausgestellt werden. Die Ausbildung wird im übrigen immer anspruchsvoller und spezifischer, und wer Superintendant werden will, muss daher eine eidgenössische Fachprüfung ablegen. Die Ausbildung in der Schweiz steht unter der Oberhoheit der Landwirtschaftlichen Hochschule von Wädenswil.
«Auch die ASG hat uns seit einiger Zeit ebenfalls anerkannt; wir verfügen an der Delegiertenversammlung über eine Stimme. Dazu sind wir Mitglied in der Federation of European Greenkeepers Association.»
Die professionelle Organisation des Verbandes geht einher mit einer eher raschen Weiterentwicklung der Unterhaltstechniken von Golfplätzen. Ambresin: «Dadurch, dass viele Golfer reisen und dabei andere, teilweise extrem gut unterhaltene Golfplätze kennen lernen, sind die Ansprüche an die Platzpflege im eigenen Club ständig gestiegen. Speziell was die Greens anbetrifft, ist die Toleranzschwelle heute viel tiefer als noch vor zehn Jahren. Neue Rasensorten und neue Konstruktionsweisen für den
Unterbau haben zu Greens geführt, die aus bis zu 100% Sand bestehen können. Auch die Maschinen sind komplexer und spezifischer geworden, mit entsprechend aufwendigerem Unterhalt. Einige Pflegemassnahmen werden heute schon prophylaktisch vorgenommen, während man früher erst eingriff, wenn man ein Problem hatte. Wie in der chinesischen Medizin...» Auch aus ökologischer Sicht sind die Fortschritte ermutigend. Moderne Produkte belasten die Umwelt noch weniger; punkto Mengen wird das absolute Minimum eingesetzt, was die Belastung noch einmal reduziert. Wenn immer möglich werden Düngemittel auf organischer Basis eingesetzt. So ist es gelungen, trotz verbessertem Pflegezustand weniger Chemie auszustreuen, auch wenn ein Minimum unvermeidbar bleibt. Dass damit die Toxität auch immer mehr reduziert werden konnte, sollte in den Golfclubs systematisch an die Mitglieder kommuniziert werden, meint SGA-Präsident Pierre Ambresin.
Wer ist Pierre Ambresin?
Der 50 Jahre alte Waadtländer ist Greenkeeper im GC de Montreux in Aigle. Dort ist in den letzten zwei Jahren unter seiner Leitung eine umfassende Renovation des Platzes abgelaufen, nach Plänen des amerikanischen Golfplatz-Architekten Ronald Fream. Ins Golf-Business ist Ambresin auch ein bisschen zufällig gekommen; als Sohn eines Weinbauern war er zuerst Skilehrer, akzeptierte dann aber einen Sommer-Job als Gärtner auf dem Golfplatz von Villars. Sein Wissen musste er sich damals noch in der täglichen Beschäftigung holen; eine regelrechte Ausbildung wie heute gab es damals in der Schweiz noch nicht. Er belegte Kurse in der von Donald Harradine gegründeten International Greenkeeper Association und erwarb schliesslich in Holland sein Diplom. Nach 15 Jahren in Villars bekam er 1995 eine Stelle in Montreux und wurde 2004 zum Superintendant – der höchsten Stufe in der Greenkeeper-Ausbildung – diplomiert.

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