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Geschichte Wo die wirklich schwer wiegt
History: Golf ist eine Sache nahezu für die Ewigkeit. Begonnen hat alles in den T iefen der letzten paar Hundert Jahre, aus sportlicher Optik in grauer Vorzeit. Die Schotten haben das Golfspiel geprägt wie niemand sonst; wie nicht einmal die Amerikaner heute. Kein Wunder deshalb, dass das Vorbild aller Golfplätze, der Old Course mitten in der Stadt St. Andrews, uns immer und immer wieder begeistert. Das tut auch ein anderer Klassiker an der Westküste Englands, obwohl wir ihn weniger gut kennen; in Royal Liverpool – in Hoylake – wird im Juli die Open Championship 2006 gespielt werden.
hat.
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Seit 1860 werden die Open Championship gespielt, und immer wurden dazu vom Royal & Ancient Golf Club, dessen Meisterschaften das eigentlich sind, die besten Golfplätze ausgewählt. Gegenwärtig sind es neun Anlagen, welche in einer nicht so besonders strikten Rotation dieses Recht immer wieder zugesprochen erhalten. Natürlich der Heimplatz des R&A – der Old Course; dann Royal St. Georges, Turnberry, Royal
Troon, Muirfield, Carnoustie, Royal Lytham & St. Anne, Royal Birkdale und Royal Liverpool. Der Letzte in dieser Aufzählung hat 1967 zum letzten Mal eine Open ausgetragen; dass dieser wunderbare, alte Links-Platz endlich wieder berücksichtigt worden ist, wird von allen seinen Kennern begrüsst. Man sagt, niemand sei ein wirklich vollwertiger Golfer, bevor er nicht den Old Course gespielt habe. Persönlich würde ich das ein wenig weiter fassen: ein wirklicher Golfer ist es sich schuldig, während seines Lebens so viele Gelegenheiten wie möglich wahrzunehmen, auf klassischen «Seaside Links» zu spielen. Die originale Form verlangt besondere mentale Tugenden und verhilft zu einem vertieften Verständnis des Spiels. Auch wenn die echten Links viele oder sogar alle typischen Elemente solcher Plätze zeigen, haben sie doch alle ihren ureigenen Charakter bewahrt, der ihnen ihre Unverwechselbarkeit gibt. Alle Golfplätze jedoch wurden nach dem Vorbild des Old Course gebaut, dessen Einfluss überall, aber natürlich mehr oder weniger stark erkennbar ist. Generationen von Golfplatz-Architekten haben sich von diesem einmaligen Stück Land inspirieren lassen, haben einzelne Elemente kopiert oder in ihre eigene Arbeit adaptiert, wobei sie auch auf die Eigenheiten des Terrains Rücksicht nehmen mussten, auf welchem sie einen neuen Platz zu entwerfen hatten.
Der Begriff «Links» bezeichnet die Verbindung zwischen Meer und fruchtbarem Land; den Link eben. Das gleiche Wort kann auch verwendet werden, um den historischen Verlauf eines Golfplatzes zu bezeichnen.
Bei jedem Projekt für einen Platz sind Beziehungen zu den Links von St. Andrews erkennbar, wo seit 1457 Golf gespielt worden war – wenngleich nicht auf einem Golfplatz nach unserem heutigen Verständnis. Seit 1587 ist ein zweiter Platz belegt, die Musselburgh Links; und seither lässt sich das Spiel überall auf der Welt an seinen Ursprung im schottischen St. Andrews zurückverfolgen.
1848 dann wurde ein wichtiger Schritt in Richtung des heutigen Spiels getan. Alan Robertson, der er- ste Pro in St. Andrews, hatte vom Club den Auftrag bekommen, den Platz zu modifizieren: er kreierte Doppel-Fairways und machte diese breiter. Doppelgreens waren vorher schon im Gebrauch; Robertson machte sie aber grösser, manche bis zu 100 Metern in der Breite. Damals entstand auch das noch heute so berühmte 17. Green mit dem typischen Bunker (dem «Road Bunker»). Als seine Arbeiten fertig waren, war ein echt strategischer Golfplatz entstanden – dieser Grundidee sind noch heute alle Golfplatzarchitekten verpflichtet.
Rückwärts über den Golfplatz
Nach Robertsons Arbeit wurde auch die Spielrichtung umgedreht; linksherum, so wie der Platz noch heute gespielt wird. Einige neue (künstliche) Hindernisse waren dazu gekommen, was neu war für St. Andrews; einige dieser Hindernisse sind besser sichtbar, wenn man den Platz rückwärts begeht. Ich erinnere mich, wie ich das vor einigen wenigen Jahren an einem Sonntag im Januar zum ersten Mal in meinem Leben tat (sonntags wird auf dem Old Course kein Golf gespielt). Dabei war ich überrascht, wie viele Bunker ich jetzt bemerkte, die mir beim Spielen nie aufgefallen waren. Sie stammten zum Teil noch aus der Zeit vor 1848; in der ursprünglichen Richtung wird der Old Course heute kaum mehr gespielt. Doch diese Hindernisse können jederzeit ins Spiel kommen und dürfen nicht ausser Acht gelassen werden, wenn man überlegt, wie man den Old Course spielen will.
Auf jedem Platz kann es eine interessante Erfahrung sein, ihn rückwärts zu begehen. Es gibt kaum keine bessere Art, die Details zu studieren. Manches fällt einem erst auf, wenn man diesen vollständig neuen Blickwinkel einnimmt.
19 Jahre nach den Modifikationen auf dem Old Course wurde Hoylake von Robert Chambers und George Morris, dem Bruder von Old Tom, konzipiert. 1871 waren alle 18
Löcher fertig gestellt und der Name auf Royal Liverpool geändert. George Morris hatte einen grossen Einfluss auf einen gewissen Herbert Tweedie, der sich 1887 nach den USA einschiffte und in Chicago bei der Spalding Company arbeitete. Dort lernte er C.B. Macdonald kennen, der als Vater des amerikanischen Golfplatz-Designs gilt. Tweedie baute eine Reihe von Golfplätzen in der Region um Chicago herum; und es darf vermutet werden, dass er Thomas Bendelow beeinflusste, den Architekten von Medinah, der etwas später selber auch für Spalding tätig war. In Medinah wird das US Open 2006 ausgetragen.
Beziehungen und Verbindungen zwischen Golfplatzarchitekten waren und sind sehr häufig. Einige sind sehr gut dokumentiert; andere lassen sich eher aus historischen Gegebenheiten rekonstruieren. Jedenfalls ist es sehr gut möglich, dass das Open und das US Open dieses Jahres, zwei der wichtigsten Turniere, mehr gemeinsam haben als man im ersten Moment annehmen könnte!
Wenn von Hoylake die Rede ist, muss auch erwähnt werden, dass Bobby Jones 1930 hier auf dem Weg zu sei- nem Grand Slam zum Sieger ausgerufen wurde. Es war damals das zweite Major, nach den British Amateur Championship, welche er vorgängig auch schon gewonnen hatte. Dieses hatte in St. Andrews stattgefunden –eine neue, wenn auch bloss romantisch-historische Beziehung zwischen den beiden Plätzen.
Hoylake – Royal Liverpool eben –war längst bekannt als feiner strategischer Golfplatz mit einem hohen Schwierigkeitsgrad. Zahlreiche Bunker und auf den Holes Nr. 1 und 16 die nahe gelegene Practice Area, die natürlich «Out» ist, können dem Spieler besonders zu schaffen machen.



Neues Routing
Für das Open dieses Jahres nun wurde die Abfolge der Löcher ganz leicht geändert; 16 und 18 sowie 1 und 3 wurden abgetauscht. Dieser radikale Eingriff hat einen speziellen Grund: man will so zu einem viel dramatischeren Schlussloch kommen –das normale 18. Loch gilt als eher nicht so anspruchsvolles Par 4. Allerdings verliert man so jetzt das ursprüngliche 1. Loch, das als schwie- rigstes Startloch der Britischen Inseln angesehen worden ist. Viele glauben, dass der Wechsel seine Aura in Mitleidenschaft ziehen könnte. Persönlich bin ich davon nicht überzeugt; die neuen ersten drei Spielbahnen könnten sogar zum Schlüssel für eine gute Runde werden. Das Startloch führt in westlicher Richtung, und wenn der Wind aus seiner vorherr- schenden Richtung – aus Westen –bläst, dann wird das neue Startloch ein echter Test werden!

Um für die Open Championship vorbereitet zu sein, wurden weitere Modifikationen vorgenommen; insbesondere wurden mehr als 25 neue Bunker platziert, die vor allem das strategische Spiel fördern wollen. Bemerkenswerterweise hat allerdings Loch Nr. 3 (das frühere Startloch) keinen einzigen Bunker; es wird wegen der von Abschlag bis zum Green auf der rechten Seite verlaufenden Out-Grenze gefürchtet. Hier dürfte auch der beste Spieler der Welt zufrieden sein, wenn er nach drei Holes noch immer im Par liegt!



In Hoylake gut spielen heisst genau überlegen, welchen Club schon vom Abschlag zu spielen, weil – wie in den Links üblich – ein Schlag in einen Bunker eine echte Strafe ist. Sie sind tief und von Mauern aus Rasenziegeln gesäumt; meistens kann kaum mehr als ein Wedge gespielt werden, manchmal sogar bloss seitwärts, was Bogey oder noch schlimmer bedeutet.
Ein wirklich grossartiger Golfplatz
Links-Plätze sind meistens viel weniger spektakulär anzuschauen (und zu fotografieren) als Parkland Courses. Welches also sind die Kriterien, welche uns glauben lassen, ein aussergewöhnliches Layout kennen gelernt zu haben? Gerade Royal Liverpool ist so ein Fall. Erst wenn man ihn besser kennt, beginnt man seine Subtilitäten zu verstehen. Schon der Blick vom Clubhaus aus ist eigentlich nichts Besonderes; die Landschaft ist eintönig, in der Ferne sind knapp die Sanddünen am Meer auszumachen. Was dem Parcours punkto Ästhetik mangelt, das macht er allerdings in der Qualität des spielerischen Challenges mehr als wett.
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Die Turnier-Highlights 2006
•Frühjahrs-Golfwoche
27. Mai – 02. Juni
•Pinzgauer Sommer-Golftour
11. Juni –13. Juni
•Sommer-Golfwoche
02. Juli – 07. Juli
•Herbst-Golfwoche
03. – 08. September
•Pinzgauer Herbst-Golftour
18. – 22. September
Ganz ähnlich wie auf dem Old Course ist es häufig sehr wichtig, den richtigen Winkel für den Approach ins Green zu haben. Präzise Abschläge auf Fairways, die von hohem Rough gesäumt werden, sind daher extrem wichtig. Das 4. Loch (das frühere 2. Loch) ist dafür ein gutes Beispiel; auf dem harten, kaum haltenden Green muss der Ball so aufsetzen, dass er zur Fahne ausrollen kann, und das ist bei gewissen Fahnenpositionen nicht von jeder Stelle des Fairways möglich. Der Drive muss also sitzen.

So muss der Approach von der linken Fairwayseite gespielt werden, wenn die Fahne rechts steht. Die beiden Bunker rechts des Greens und sogar die Out-Grenze dahinter sind voll im Spiel. Der Ball sollte also im Bereich des eingezeichneten Pfeils liegen. Weil aber das Loch von Tee zu Green ganz leicht nach rechts kurvt, ist die Versuchung gross, den Drive auf der kürzesten Linie über den Fairwaybunker zu zielen. Wird der Fairway nur ganz knapp verfehlt, ist es hier nicht mehr möglich, genügend Spin auf den Ball zu bringen, um ihn auf dem Green zu halten. Viel gescheiter ist es, den etwas längeren Approach von der linken Fairwayseite in Kauf zu nehmen – und dazu den idealen Winkel zum Green ausnützen zu können.
Weil das Loch meistens mit Rückenwind gespielt wird, ist sogar der 321 Yards entfernte Bunker im Spiel – ein schwieriger Bunkerschlag von 50 Yards wäre die Folge. Wie man an diesem Beispiel sieht, kann ein bloss 340 Meter langes Loch ganz schöne Gefahren bergen – und der Rest der Runde auf diesem Platz wird gar nicht etwa einfacher. Holes, auf denen man zwischendurch etwas durchatmen kann, gibt es hier kaum… das besondere Luxushotel in Fischen i. Allgäu
Beim letzten Open hier lag das Siegerscore bei -10, und nur 12 Spieler schafften es, das Par zu unterspielen.
Doch das ist beinahe 40 Jahre her, so dass es interessant sein wird zu sehen, wie sich die Änderungen auf dem Platz und die moderne Spielergeneration aufeinander einschiessen werden. Solches sind die Ingredienzen eines wirklich grossen Golfplatzes. Auch der Old Course ist in letzten Jahren substanziell verlängert worden, um mit den dramatischen Fortschritten beim Material mithalten zu können.
Als Resultat sind verschiedene Bunker, die vorher überflüssig schienen, wieder ins Spiel gekommen. Es ist legitim, einen Golfplatz, auf dem Meisterschaften gespielt werden, an die modernen Tendenzen anzupassen, so lange er seine ursprüngliche Philosophie nicht verliert; so bleibt er ein echter Test für die besten Spieler. Immerhin sind historische Bedeutung und die Raffinesse eines Golfplatzes für einen wirklich guten Golfer mindestens so wichtig wie für Amateure; und auch wenn er den Ball heute vom Tee 300 Meter weit hauen kann, will er nicht um das Vergnügen der Auseinandersetzung mit den Ideen und dem Werk der alten Meister gebracht werden.
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