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Marcus Knight: logisch. Florence Lüscher: Überraschung

Ein souveräner Marcus Knight sowie – etwas überraschend – Florence Lüscher gewannen die auf hohem Niveau ausgetragenen offenen Schweizer Meisterschaften (Strokeplay) im Golfclub Wylihof. Als beste Amateure wurden Sheila Lee und Damian Ulrich ausgezeichnet. bre/gl. Das Omnium Suisse 2005 wird als Turnier der grossen Wenden in Erinnerung bleiben. Bei den Frauen waren Florence Lüscher und Nora Angehrn eine Klasse für sich. Die drittplatzierte Sheila Lee, die beste Amateurin, verlor zehn Schläge auf die beiden Proetten. Für die bald 24jährige Lüscher war es «das für mich qualitativ beste Turnier meiner Karriere». Nach drei Durchgängen deutlich hinter Nora Angehrn zurück, konzentrierte sie sich in der Schlussrunde voll und ganz auf ihr eigenes Spiel. Konsequenz: «Ich hatte nach Ende der vierten Runde keine Ahnung, dass ich mit Nora gleichauf lag. Ich war echt überrascht, dass es zu einem Stechen kam.» Lüscher versenkte am ersten Loch des Playoffs den zweiten Putt zum Par, während Nora Angehrn aus praktisch identischer Distanz drei Schläge benötigte. Ihr zweiter Sieg am Omnium nach 2003 ist ein wichtiger Schritt zu ihrem ganz grossen Ziel, der Qualifikation für die Ladies European Tour 2006. Nora Angehrn hatte in Runde 1 immerhin den von ihr gehaltenen Platzrekord auf 67 Schläge verbessert. Bei den Männern egalisierte Robert Wiederkehr den von Raphaël de Sousa gehaltenen Platzrekord (65) ebenfalls in der ersten Runde. Der in Unterengstringen als Teaching Professional arbeitende Wiederkehr führte nach zwei Runden einen Schlag vor Alexandre Chopard und drei Schläge vor Marcus Knight – doch am Schluss reichte es dem 36-jährigen SüdafrikaSchweizer mit neun Schlägen hinter Sieger Marcus Knight lediglich zu Platz 5. Mit 14 Schlägen unter Par auf dem langen und anspruchsvollen Par73-Platz bestätigte Marcus Knight seine gute Form. «Ich habe mich nie zuvor so gut gefühlt an einem Turnier», freute sich Knight, der seine Ambitionen als Tourspieler vor zwei

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Jahren zugunsten seiner Tätigkeit als Golflehrer aufgegeben hatte. «Ich spiele viel lockerer als früher, obwohl ich kaum zum Trainieren komme.»

Die Amateure hatten in Luterbach gegen die Professionals keine Siegeschance. Als Bester klassierte sich Damian Ulrich mit 289 Schlägen im 6. Rang. Der Innerschweizer wirkt physisch fitter denn je, hat technisch deutliche Fortschritte erzielt und arbeitet regelmässig mit einem Mentaltrainer zusammen. Resultat: Nach stagnierenden Leistungen in den letzten Jahren hat Ulrich in dieser Saison international wie national grosse Fortschritte erzielt.

Wylihof im Fokus

Der Platz des GC Wylihof, auf dem nächstes Jahr ein Turnier der Challenge Tour stattfinden wird, ist mit Sicherheit ein sich für Turniergolf anbietender Parcours. Er ist lang, abwechslungsreich und verlangt ein variantenreiches Spiel. Es ist aus der Sicht der Förderung unseres Spitzengolfs unbedingt zu begrüssen, wenn die Nationalteams und die Pros möglichst viele Spielgelegenheiten auf den wenigen wirklich langen und «toughen» Golfplätzen bekommen. Allerdings: Wylihof hat auch Clubmitglieder, die grosse Opfer bringen müssen. Denn zu den nationalen und internationalen Turnieren kommen Besuche der Swiss PGA und zahlreiche Kunden-Events hinzu, die hier stattfinden – Verkehrsgünstigkeit und optimale Infrastruktur um das Clubhaus herum sind hier wichtige Gründe. Es ist dem Club, seinen Organen und den Mitgliedern also extrem hoch anzurechnen, dass immer Termine für unsere Besten zur Verfügung gestellt werden. Die Wylihofer dürfen zu Recht stolz sein auf ihren Platz, aber sie dürfen ebenso stolz sein auf die wichtige Rolle, die sie im nationalen Spitzengolf spielen. Man ist ihnen dankbar dafür! (Resultate in der Rubrik «Agenda»)

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