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Jungbrunnen

Der Golf Club Montreux ist bereits über hundert Jahre alt, aber er ist noch immer so dynamisch, dass man sich auf dem in Aigle gelegenen Clubgelände ein Facelifting des Layouts des Golfplatzes geleistet hat. Jetzt steht der «neue» Parcours des GC Montreux vor seiner Eröffnung.

Abschlag des 11. Lochs mit einem neuen Hindernis, das man in Montreux bereits «Canyon» nennt.

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Als zweitältester Golfplatz nach Samedan wurde der Golfplatz von Montreux in der Ebene südlich der Rhonemündung, nahe der Ortschaft Aigle, im Jahr 1900 in Betrieb genommen. In der Tat bestand das Geschenk zum 100-Jahre-Jubiläum vor fünf Jahren, das man sich selber leistete, darin, dass man dem Office de Tourisme das Land des Platzes abkaufte – 35 Hektaren. Das war der Startschuss zu den Vorarbeiten für die Totalrevision des Platzes und insbesondere der Greens. Neben einem zeitgemässeren Look wollte man auch Bewässerung und Drainage einbauen, und man wollte einigen Umweltaspekten verbessert Rechnung tragen. In einer Submission wurden sieben Architekten eingeladen, ein Projekt einzureichen. Aus den fünf eingereichten Dossiers, die sich teilweise bloss in den Details voneinander unterschieden, wählte die Jury, welche aus 12 Mitgliedern bestand und die Funktion der technischen Kommission innehatte, schliesslich Ronald Fream als Sieger aus. Neben seinem eigentlichen Projekt war er auch durch ein enormes Engagement aufgefallen – er zählt zu den heutigen Spitzenkräften im internationalen Golfplatz-Design.

Punkt-Landung

Umbau und Neugestaltung des ganzen Platzes kommt für einen Club einem enormen Kraftakt gleich – nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch, weil der Platz während längerer Zeit nicht benutzt werden kann. Es war deshalb günstig, dass in der Phase der Bewilligungen alles reibungslos ablief, so dass die Arbeiten pünktlich am 15. Oktober 2004 beginnen konnten. Wenn man den Rückstand auf die Marschtabelle von einem Monat mit dem erzwungenen Unterbruch während der Kälteperiode des letzten Frühlings kompensiert, so verliefen auch die Arbeiten im Zeitplan. Zuerst sind nun Mitte August neun Löcher eröffnet worden; je nach dem Stand des Wachstums des Rasens werden die zweiten neun Holes ebenfalls in diesem Herbst in Betrieb genommen. Die erste Competition ist für den 3. September vorgesehen. Die offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten werden 2006 stattfinden. Man folgte weitestgehend den Plänen des Architekten; die Verantwortlichen des Clubs – wie der Greenkeeper – wurden so weit wie möglich beigezogen, damit sie gleich von Anfang an mit den neuen Gegebenheiten vertraut seien. Insgesamt, wie Direktor Jacky Rey bestätigte, blieb man im Budgetrahmen von 3,4 Mio Franken und musste sich mit keinen unvorhergesehenen Überraschungen herumschlagen.

Der Charakter des Platzes hat sich kaum verändert, obschon zahlreiche Bäume verschwunden sind. Form und Topographie der Greens dagegen und deren Umgebung sind neu gestaltet worden; Hügelchen schaffen etwas mehr Blick- und Zielpunkte, aber auch mehr Schwierigkeiten. Neue Bunker an strategischen Stellen und drei

Clubpräsident JeanMarc Mommer (links) zusammen mit Ronald Fream bei einem dessen zahlreicher Besuche in Aigle.

Idyllisch und trotzdem

kein Spaziergang:

Wasserhindernisse – ganz neu für Montreux – werden vom Spieler allerdings einiges an Überlegung verlangen. Von gelb ist die Gesamtlänge gleich geblieben (5775 m), von weiss sind es mit 6207 Metern ganze hundert Meter mehr als bisher. Manager Jacky Rey: «Unser Platz wird von gelb sehr angenehm zu spielen sein, von den BackTees dagegen einen echten Challenge darstellen. Das spannendste Loch wird vielleicht die Nummer 11 sein, mit einer Art Canyon im Fairway. Die Schwierigkeiten erreichen gegen Schluss hin ein Crescendo: die 18 muss zuerst gemeistert sein, bevor das Score feststeht!» km Leidenschaft!

Um die Investition zu finanzieren, hat der Club 50 neue Mitglieder aufgenommen und weist nun einen Bestand von 530 aus. Das reichte nicht ganz: jedes bisherige Mitglied hat einen einmaligen Beitrag von 4500 Franken an den «neuen» Golfplatz geleistet; und der bisherige Jahresbeitrag (1300 Franken!) wurde um 1000 Franken auf einen landesüblichen Durchschnitt angehoben. Diese Massnahmen belegen auch, dass die Mitglieder voll hinter dem nun realisierten Projekt stehen.

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Willkommen auf der Sonnenseite des Golfens.

Unterwegs

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