Magazin 114

Page 1


B’sundrig

GENÜSSE, MENSCHEN, GESCHICHTEN AUS DER REGION

114. Ausgabe

Das Magazin online lesen?

Bitte hier entlang!

Das süße Leben hat endlich wieder Saison Seite 38

HER MIT DEM SÜSSEN LEBEN!

Fast alles im Leben hat zwei Seiten. Das Schöne am „B’sundrig“ ist, dass beide vollgepackt sind mit Lebensfreude. Während sich auf der anderen Seite alles um das Würzige und Herzhafte dreht, tauchen wir auf dieser Seite mitten in das süße Leben ein.

Wie wäre es zum Beispiel mit frischen Erdbeeren direkt aus Vorarlberg? Wir waren bei Karg Erdbeerenbau in Gaißau und haben uns angeschaut, wie die verlockenden Früchte vom Feld direkt in die Ländlemärkte kommen (Seite 38).

Wer den Geschmack von sonnengereiften Erdbeeren mag, wird Sutterlüty’s Fruchtgenuss lieben. Wir haben bei Schobels Höchstgenuss in den Marmeladenkessel geschaut und uns zeigen lassen, wie aus Erdbeeren und anderen Früchten der Bodenseeregion die b’sundrigen Sutterlüty’s Fruchtaufstriche entstehen (Seite 30).

Mehr süße Ideen für Frühstück & Co finden Sie ab Seite 6 – hier verraten Nadja und Christine vom Café Deli in Mellau einige ihrer liebsten Brunchrezepte.

Und wenn Ihnen nach all der süßen Schlemmerei der Sinn nach gesalzener Action steht, könnte der Klettersteig am Fellbachwasserfall etwas für Sie sein. Mehr darüber erfahren Sie in Heli Düringers Ausflugstipp auf Seite 54.

Wir wünschen Ihnen von allen Seiten ein herzhaft-süßes Lesevergnügen und einen schönen Sommer!

MAKING OF

So erreichen Sie uns: magazin@sutterluety.at

Christian Kerber – unser Chefredakteur und Fotograf in Personalunion
PLAUDERLAUNE LOADING … CHRISTINE UND NADJA VOM CAFÉ DELI
FÜLLEN, SCHRAUBEN, STAPELN SCHNELLER, ALS FOTOGRAF CHRISTIAN KNIPSEN KANN: SONJA UND HARALD SCHOBEL
MEI, SO SÜSS! MARKUS PETER NIMMT KARGS ERNTEFRISCHE ERDBEEREN GENAU UNTER DIE LUPE
Produziert nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens, Walstead Let’s Print Holding AG, UW 808

LÄNDLE-ERDBEEREN

VON WOLFGANG KARG IN GAISSAU

38

AFFENSTARKE BANANEN-PANCAKES

28

BRUNCHIDEEN AUS DEM CAFÉ DELI IN MELLAU

06

UNTERWEGS IN DER NATUR

54

SUTTERLÜTY’S FRUCHTGENUSS VON HARALD UND SONJA SCHOBEL IN HÖCHST

30

DAS REVIVAL DER TRACHT

48

B’SUNDRIGE BLUMEN VON BART UND BASTIAN

44

SO WIRD

NACHHALTIGKEIT BEI SUTTERLÜTY GELEBT

60

Impressum

Medieninhaber, Herausgeber, Konzeption, Redaktionsadresse: Sutterlüty Handels GmbH, Mühle 534, 6863 Egg, Tel. +43 (0)5512 / 2266-0, magazin@sutterluety.at, www.sutterluety.at, www.instagram.com/sutterluety, www.facebook.com/bsundrig, www.tiktok.com/@sutterluety

Redaktion: MMag. Lisa Christensen, Carmen Jurkovic-Burtscher

Grafik: Sarah Höfler

Mitwirkende dieser Ausgabe: Nicole Dorner, Markus Peter, Helmut Düringer

Korrektur: Mag. Merle Rüdisser

Bildbearbeitung: www.profiler.cc

Druck: Walstead Leykam Druck GmbH & Co KG

Projekt- & Anzeigenleitung: Mag. (FH) Christian Kerber, christian.kerber@sutterluety.at

Fotografie: Mag. (FH) Christian Kerber

Stockbilder: shutterstock, Adobe Stock

Auflage: 150.000 Stück

Adressen und Öffnungszeiten unserer Ländlemärkte, über 600 Rezepte und Informationen zu unseren b’sundrigen Produkten finden Sie auf www.sutterluety.at.

In der Regel finden Sie die Zutaten, die in den Rezepten in diesem Magazin verwendet werden, in jedem größeren Sutterlüty Ländlemarkt. Sollte im Ausnahmefall eine spezielle Zutat nicht erhältlich sein, wenden Sie sich bitte an ein gut sortiertes Spezialitäten-Geschäft oder den Bioladen Ihres Vertrauens.

GENIESSEN

Fotos: Christian Kerber, Café Deli Bären Mellau

SUPER, DIESER BRUNCH!

Der Brunch im Café Deli im Hotel Bären in Mellau nennt sich „Bregenzerwälder Superfrühstück“ – und das völlig zu Recht. Besonders beliebt sind die hausgemachten Kuchen und Süßspeisen. Fürs „B’sundrig“ schlagen

Nadja Egle-Walch und Christine Felder ihre Rezeptesammlung auf. Wir sind überzeugt, das finden nicht nur wir super.

TOPFENAUFLAUF

MIT FRISCHEN BEEREN

FÜR 4–6 PERSONEN

ZUBEREITUNGSZEIT: 10 MIN. + 30–35 MIN. BACKZEIT

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN TEIG

130 g Butter · 150 g Zucker · 50 g Mandeln gemahlen · 250 g Weizenmehl · 8 g Backpulver

1 Msp. Vanille gemahlen · 4 Eier

100 ml Mandelmilch oder Vollmilch

außerdem: 150 g Beeren nach Wahl frisch plus 100 g frische Beeren zum Dekorieren

ZUTATEN TOPFENMASSE

180 g Magertopfen · 70 g Mascarpone

1 Ei + 1 Dotter · Abrieb einer Orange

50 g Zucker · 12 g Maisstärke

außerdem: 70 g Weizenmehl optional

ZUBEREITUNG TEIG

Für den Teig Butter in einem Topf erwärmen, bis sie flüssig ist. Alle trockenen Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und vermengen. Eier aufschlagen, mit der Milch verrühren und zu den trockenen Zutaten geben. Flüssige Butter darübergeben und alles gut vermengen, bis der Teig bindet. Zum Schluss die Beeren kurz unterheben.

ZUBEREITUNG TOPFENMASSE

Für die Topfenmasse alle Zutaten in einer Schüssel gründlich vermengen. Falls die Masse zu flüssig ist, etwas Mehl dazugeben. Anschließend die Masse in einen Spritzbeutel füllen.

Zum Fertigstellen den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Springform (ø 24 cm) oder Auflaufform mit Backpapier auslegen. Erst den Teig einfüllen und anschließend die Topfenmasse in einem Gittermuster daraufspritzen. Den Auflauf auf der zweiten Schiene von unten etwa 35 Min. goldgelb backen. Wenn der Auflauf ganz ausgekühlt ist, mit Puderzucker bestäuben und nach Belieben mit frischen Beeren und hausgemachter Vanillesauce (Rezept Seite 13) servieren.

KRÄUTERBRIOCHE

MIT RADIESCHENAUFSTRICH

ERGIBT 12 STÜCK

ZUBEREITUNGSZEIT BRIOCHE: CA. 3 H INKL. GEH- UND BACKZEIT

ZUBEREITUNGSZEIT AUFSTRICH: 10 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

NADJAS TIPP

DIE KRÄUTERBRIOCHE LASSEN SICH JE NACH JAHRESZEIT WUNDERBAR VARIIEREN, IM FRÜHLING ZUM BEISPIEL MIT BÄRLAUCH ODER IM SOMMER MIT ROSMARIN.

ZUTATEN KRÄUTERBRIOCHE

40 g gemischte Kräuter gehackt · 1 Würfel Hefe

15 g Kristallzucker · 10 g Salz · 475 g Weizenmehl

40 g Vollmilch · 120 g Butter weich · 3 Eier

außerdem: 1 Ei zum Bestreichen

ZUTATEN RADIESCHENAUFSTRICH

125 g Crème fraîche · 200 g Frischkäse

3 große Radieschen fein geraspelt

2 große Radieschen fein gewürfelt

3 Radieschenblätter fein gehackt

½ Orange Saft und Abrieb · 1 Prise Salz · wenig Pfeffer

ZUBEREITUNG KRÄUTERBRIOCHE

Für die Kräuterbrioche alle Zutaten in der Küchenmaschine für 2–3 Min. auf niedriger Stufe kneten. Dann die Knetgeschwindigkeit erhöhen und den Teig für ca. 20 Min. weiterkneten. Anschließend den Teig mit einem Tuch zudecken und für 90 Min. bei Raumtemperatur gehen lassen. In dieser Zeit den Teig zweimal dehnen und falten. Dazu eine Seite des Teiges leicht hochziehen und an den gegenüberliegenden Rand legen. Das klappt am besten mit angefeuchteten Händen.

Nach der Gehzeit den Teig in Stücke zu 80 g portionieren und diese zu gleichmäßigen Kugeln formen. Die Kugeln leicht länglich rollen und mit genügend Abstand zueinander auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Die Teiglinge mit einem verquirlten Ei besteichen und nochmals für 40–50 Min. gehen lassen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Vor dem Backen Teiglinge nochmals mit verquirltem Ei bestreichen und mit einem scharfen Messer einmal längs mittig einschneiden. Ofentemperatur auf 190 °C reduzieren und die Kräuterbrioche auf mittlerer Schiene 20–25 Min. backen, bis sie goldgelb sind.

ZUBEREITUNG RADIESCHENAUFSTRICH

Für den Radieschenaufstrich alle Zutaten gut verrühren und bis zum Verzehr in den Kühlschrank stellen.

LÜTTICHER WAFFELN

MIT HAUSGEMACHTER VANILLESAUCE

FÜR 6 PERSONEN

ZUBEREITUNGSZEIT: 15 MIN.

70 MIN. GEHZEIT + BACKZEIT

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN WAFFELN

170 ml Milch lauwarm · 1 Päckchen Trockenhefe

oder 25 g Frischhefe · 1 Ei · 60 g Butter

50 g Rohrohrzucker · 330 g Mehl

1 TL Butter zum Einreiben für den Teig

150 g Hagelzucker

außerdem: 1 EL Butter zum Einfetten des Waffeleisens

ZUBEREITUNG WAFFELN

Die Milch in eine große Schüssel geben. Die Hefe darin auflösen und abgedeckt 10 Min. ruhen lassen. Das Ei mit Butter und Zucker in einer zweiten Schüssel cremig aufschlagen. Das Mehl und die Hefe-Milch dazugeben und für 5–10 Min. mit dem Knethaken oder in der Küchenmaschine zu einem homogenen Teig kneten.

Den fertigen Teig mit 1 TL weicher Butter einreiben und für ca. 60 Min. an einem warmen Ort ruhen lassen. Den Hagelzucker zum Teig geben und noch einmal durchkneten. Das Waffeleisen auf die höchste Stufe vorheizen, mit Butter bepinseln und die Waffeln portionsweise backen, bis sie schön goldbraun sind.

DAZU PASSEN FRISCHE BEEREN, STAUBZUCKER UND

HAUSGEMACHTE VANILLESAUCE

FÜR 6 PERSONEN

ZUBEREITUNGSZEIT: 10 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN VANILLESAUCE

200 ml + 50 ml Milch · 400 ml Sahne

70 g Zucker · Mark einer Vanilleschote

2 Eigelb · 15 g Stärke

ZUBEREITUNG VANILLESAUCE

200 ml Milch, Sahne, Zucker und das Vanillemark zusammen aufkochen. Die Eigelbe mit der restlichen Milch und der Stärke mit dem Schneebesen versprudeln und anschließend in die heiße SahneMilch einrühren, bis die Vanillesauce schön abbindet.

FLAUMIGE BUCHTELN

MIT KIRSCHFÜLLUNG

FÜR 15 STÜCK

ZUBEREITUNGSZEIT: 2 H 15 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN TEIG

80 g Zucker · 250 ml Milch lauwarm ½ Würfel Hefe · 500 g Mehl · 2 Eigelb

120 g Butter weich · ½ TL Salz

ZUTATEN GUSS

125 ml Milch · 2 TL Zucker · 60 ml Sahne

50 g Butter

ZUTATEN FÜLLUNG

15 Sauerkirschen entsteint, gefroren ca. 8 TL Marillenmarmelade

ZUBEREITUNG TEIG

Einen Teelöffel vom Zucker in eine Tasse mit der lauwarmen Milch geben, Hefe hineinbröckeln und umrühren, bis sie sich aufgelöst hat. Das Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde hineindrücken, die lauwarme Hefe-Milch-Mischung hineingießen und 10 Min. an einem warmen Ort stehen lassen. Anschließend

Eigelbe, Butter, den restlichen Zucker und Salz dazugeben und alles gut vermengen. Teig mit der Küchenmaschine 3–5 Min. kneten, dann die Schüssel mit einem Tuch abdecken und den Teig an einem warmen Ort ca. 45 Min. gehen lassen. Wenn der Teig sein Volumen etwa verdoppelt hat, diesen zu einem langen Strang rollen und in 15 gleich große Stücke teilen.

Die Teigportionen zu Kugeln rollen und flachdrücken. Nun jedes Teigstück mit je ½ TL Marillenmarmelade und einer Kirsche füllen, dann wieder zu einer geschlossenen Kugel formen. Die gefüllten Teigkugeln mit der „Naht“ nach unten in gleichmäßigem Abstand zueinander in eine eingefettete Form setzen und für weitere 20 Min. gehen lassen. In der Zwischenzeit Backofen auf 180 °C Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.

CHRISTINES TIPP

DER MILCH-SAHNE-BUTTER-GUSS MACHT

DIE BUCHTELN BESONDERS FLUFFIG.

ZUBEREITUNG GUSS

Für den Guss in einem Topf Milch, Zucker und Sahne verrühren und mit Butter aufkochen lassen. Diesen Guss unmittelbar vor dem Backen über die Buchteln gießen, so werden die Buchteln besonders flaumig.

Anschließend Buchteln auf mittlerer Schiene backen, bis sie schön aufgegangen sind und die Wölbungen goldbraun glänzen. Noch warm servieren – am besten mit hausgemachter Vanillesauce (Rezept Seite 13).

BROWNIE-TOPFEN-KUCHEN

MIT KIRSCHEN

FÜR CA. 12 STÜCK

ZUBEREITUNGSZEIT: 60 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN BROWNIE-TEIG

150 g Schokolade · 120 g Butter · 30 g Kakao

150 g brauner Zucker · 2 Eier

1 Msp. Vanille gemahlen · 70 g Mehl

100 g Mandeln gemahlen · 1 Prise Salz

ZUTATEN TOPFENSCHICHT

500 g Topfen · 2 Eier · 1 EL Sauerrahm

100 g Zucker · Vanille · 30 g Mehl

20 g Stärke oder Vanillepuddingpulver

ZUTATEN KIRSCHEN-TOPPING

300 g Sauerkirschen TK, Glas oder frische

2 EL Zucker · Saft und Abrieb einer Zitrone

2 TL Stärke

NADJAS TIPP

WER GERNE VON ALLEM ETWAS MAG, LIEGT MIT DIESEM KUCHEN GENAU

RICHTIG. HIER HAT MAN

BEI JEDEM BISSEN ALLES

AUF DER GABEL: SÜSSE SCHOKOLADE, SÄUERLICHER

TOPFEN UND FRUCHTIGE SAUERKIRSCHEN.

TOTAL GUT!

ZUBEREITUNG BROWNIE-TEIG

Schokolade mit Butter über einem Wasserbad schmelzen lassen. Kakao, Zucker, Eier und Vanille unter die lauwarme Schokolade rühren, anschließend Mehl, Mandeln und Salz unterheben. Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Springform (ø 26 cm) füllen und verstreichen.

ZUBEREITUNG TOPFENSCHICHT

Alle Zutaten für die Topfencreme gut miteinander verrühren und auf der Schokoschicht verteilen. Mit einer Gabel beide Teige da und dort leicht vermengen, damit eine Art Marmoreffekt entsteht.

ZUBEREITUNG KIRSCHEN-TOPPING

Alle Zutaten für das Kirschen-Topping zusammen aufkochen und für ca. 30 Sekunden leicht köcheln lassen.

Zum Fertigstellen die Hälfte des KirschenToppings auf dem Kuchen verteilen und leicht unterheben. Den Kuchen bei 160 °C Umluft für ca. 40 Min. backen. Anschließend den Kuchen auskühlen lassen und das restliche Kirschen-Topping darauf verteilen.

CHIAPUDDING

MIT FRISCHEN BEEREN

FÜR 6 PERSONEN

ZUBEREITUNGSZEIT: 10 MIN. + QUELLZEIT ÜBER NACHT

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN BEERENSCHICHT

1 Packung Tiefkühl-Beerenmix · 1 EL Maisstärke · 1–2 EL Zucker

ZUTATEN CHIAPUDDING

400 ml Kokosdrink alternativ: Mandel- oder Haferdrink · 1 TL Zitronensaft

2 TL Agavendicksaft · 1 reife Banane · 100 g Chiasamen

außerdem: 1 Handvoll gemischte Beeren frisch

ZUBEREITUNG

Für die Beerenschicht die tiefgekühlten Beeren mit dem Zucker aufkochen. Die Beeren mit Maisstärke nach Packungsanweisung etwas andicken lassen und auf 6 Dessertgläser verteilen. Für den Chiapudding den Pflanzendrink mit Zitronensaft, dem Agavendicksaft und der Banane mixen und die Chiasamen unterrühren. Den Chiapudding ebenfalls auf die Gläser verteilen und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Zum Servieren mit frischen Beeren dekorieren.

DAS WICHTIGSTE IST, DASS ES UNSEREN GÄSTEN SCHMECKT

Das Café Deli im Hotel Bären in Mellau zählt laut Falstaff zu den besten im Ländle. Für das „Deli Superfrühstück“ ist frühes Reservieren Pflicht – dank der süßen und herzhaften Köstlichkeiten, die seit fast zehn Jahren die kreative Handschrift von Nadja Egle-Walch und Christine Felder tragen.

BREGENZERWÄLDER SUPERFRÜHSTÜCK, DAS KLINGT ZIEMLICH … NAJA, SUPER. WIE KANN MAN SICH DAS VORSTELLEN?

Christine: Es gibt wirklich alles, was zu einem richtig guten Frühstück dazugehört: frisches Brot vom Dorfbäcker, hausgemachte Aufstriche und Marmeladen, verschiedene Müslis und natürlich Käse, Joghurt und Eier aus Vorarlberg. Außerdem machen wir abwechselnd Riebel, Porridge, einen Hirseauflauf und verschiedene Salate. Wir backen jeden Tag frischen Zopf, und in der Vitrine findet man immer eine große Auswahl an hausgemachten Kuchen. Dazu gibt es großartigen Kaffee, verschiedenste Teesorten und frische Säfte.

Fotos: Christian Kerber

Text: Carmen Jurkovic-Burtscher

Christine Felder und Nadja Egle-Walch vom Café Deli

EUER ANGEBOT IST ZUM GROSSTEIL VEGETARISCH UND VIELES KOMMT AUS DER REGION …

Christine: Ja, genau. Das einzige „Fleischige“, was wir haben, ist ein richtig guter Schinken von Peter Gmeiner in Langenegg. Und zu besonderen Anlässen gibt es geräucherte Forelle aus dem Bodensee.

Nadja: Wir achten sehr darauf, dass wir alles, was es bei uns gibt, aus der Region beziehen. Und bei unserer sonstigen Auswahl achten wir darauf, unseren Gästen das anzubieten, was gerade Saison hat. Oder wir verarbeiten regionale Zutaten, die man sonst selten oder gar nicht in diesem Kontext bekommt. Im Herbst backen wir zum Beispiel viel mit Quitten oder Kürbis. Es gibt bei uns auch Rote-Beete-Kuchen.

SELBST DER BESTE BRUNCH GEHT IRGENDWANN ZU ENDE. WAS GIBT ES DENN DANACH IM DELI?

Christine: Zu Mittag gibt es kleine Gerichte wie Quiche oder Focaccia, Ziegenkäse oder Falafel mit Salat und auch immer einen Eintopf. Hier ist dann alles vegetarisch oder vegan – und solange der Vorrat reicht, auch zum Mitnehmen. Das gilt übrigens auch für unsere Kuchen.

DAS DELI WIRD VON DER FACHPRESSE IM INUND AUSLAND SEIT JAHREN IN DEN HÖCHSTEN TÖNEN GELOBT. FALSTAFF ZUM BEISPIEL BEZEICHNET DAS CAFÉ ALS „GENUSSORT DER SUPERLATIVE“. LEGT IHR GROSSEN WERT AUF SOLCHE BESTÄTIGUNGEN?

Nadja: Natürlich macht uns das stolz. Aber das Wichtigste ist, dass es unseren Gästen schmeckt.

Christine: Es war nie mein Ziel, jemandem zu imponieren. Ich mache einfach das, was ich gerne tue. Es gibt da draußen (deutet in Richtung Flur) eine Wand, an der die Gäste eine Botschaft hinterlassen können. Einmal hat jemand geschrieben: „Bestes Frühstück im ganzen Universum“. Das sind für mich die schönsten Bestätigungen.

WAS STEHT FÜR EUCH BEIM KOCHEN UND BACKEN IM VORDERGRUND?

Nadja: Kreativität und die Freude am Ausprobieren. Das ist das Schöne hier im Deli, wir müssen nicht nach einem strengen Plan jeden Tag dasselbe zubereiten.

Christine: Das stimmt. Wir inspirieren uns auch sehr oft gegenseitig.

Nadja: Wenn die eine etwas gefunden hat, was ihr gefällt, probiert die andere und hat dann oft eine ganz neue Idee dazu.

Christine: So wie bei unserem Radieschenaufstrich zum Beispiel (Rezept auf Seite 11). Den habe ich gemacht und gemerkt, dass irgendwas fehlt. Dann habe ich Nadja probieren lassen, und sie meinte, ich solle es mit Orangensaft probieren.

ORANGENSAFT?

Nadja: Mir hat ein bisschen Säure gefehlt, aber Zitronensaft wäre mir zu intensiv gewesen. Und ich hatte gerade eine Orange in der Hand … (lacht). Ein Spritzer Orangensaft und ein bisschen Abrieb haben dann tatsächlich gut gepasst.

WENN IHR NICHT GERADE EINE PASSENDE ZUTAT IN DER HAND HABT, WO HOLT IHR EUCH INSPIRATION?

Nadja: Wir lassen uns sehr von Yotam Ottolenghi inspirieren. Aber wir haben hunderte Kochbücher zu Hause und schauen immer wieder, was wir daraus für uns umsetzen können. Als ich angefangen habe, gab es zum Beispiel noch keine Salate. Da haben alle nur den Kopf geschüttelt – zum Frühstück esse doch kein Mensch Salat! Mittlerweile haben wir acht besondere Salate, die man sonst nirgendwo bekommt.

Christine: Eva Fischer ist auch ein ganz großes Vorbild für uns. Als sie ihr erstes Buch herausgebracht hat, haben wir fast alles durchgekocht. Inzwischen ist sie Stammkundin bei uns.

SO VIEL KREATIVITÄT UND FREUDE AM KOCHEN UND BACKEN SCHREIEN FÖRMLICH

NACH EINEM EIGENEN KOCH- ODER BACKBUCH. IST DA ETWAS IN PLANUNG?

Christine: Es fragen tatsächlich sehr viele Leute nach unseren Rezepten oder warum wir kein eigenes Kochbuch haben.

Nadja: Vielleicht kommt das noch irgendwann. Bis dahin habt ihr ja jetzt einen kleinen Vorgeschmack. (lacht) ¿

Café Deli im Hotel Bären Mellau Öffnungszeiten: täglich von 8 bis 18 Uhr

Superfrühstück täglich von 8 bis 11 Uhr

Samstag und Sonntag 8 bis 11.30 Uhr

Reservierung unter +43 (0)5518 / 2207 oder hotel@baerenmellau.at

WWW.BAERENMELLAU.AT

¡VIVA LA BANANA!

Wenn es um Obst und Gemüse geht, das in unserer Region nicht gedeiht, setzen wir auf unseren Partner SanLucar –die Premiummarke beliefert uns zum Beispiel mit der vielseitigen Exotenfrucht Banane. Die „Banana“ im Ländlemarkt kommen von der idyllisch gelegenen Hacienda Magdalena im Küstengebiet Ecuadors.

Dalember Carbo (l.) und Franklin Miño (r.) sind Teil des Magdalena-Teams

Sonnengelb, schön süß und wunderbar cremig – so schmecken die Bananen der Hacienda Magdalena zwischen San Juan und Pueblo Viejo. Für diese Qualität sorgt das hervorragende Klima der Provinz Los Ríos. Die Region liegt in der Küstentiefebene und bietet ganzjährig warme Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad sowie viele Sonnenstunden. Die Erde ist hier besonders fruchtbar und weist genau die Zusammensetzung auf, die Bananen lieben. Nicht umsonst sind manche Felder der Hacienda schon über siebzig Jahre alt und bringen bis heute immer noch Früchte in bester Qualität hervor. Damit die Bananen jedoch ihr volles Potenzial entfalten können, braucht es nicht nur Sonne und guten Boden, sondern auch Erfahrung und Sorgfalt. „

OPTIMALE LAGERUNG

Bananen sind Exotenfrüchte und werden deshalb zu Hause am besten hell und warm gelagert – der Kühlschrank ist also nicht der ideale Ort, da dort die Schale braun wird und die Frucht schneller ihren guten Geschmack verliert. Am liebsten hängen sie von einem Haken, denn so entstehen keine Druckstellen. Wer den Reifeprozess verlangsamen möchte, wickelt die Stiele einfach in Folie ein.

GUT DURCHDACHT

Franklin Miño arbeitet bereits viele Jahre auf der Hacienda und kennt die Felder wie seine Westentasche. Damit die Bananenpflanze optimal gedeiht, gibt es hier seit jeher ein gut ausgebautes Drainagenetz. Franklin kontrolliert die Gräben und den Wasserkollektor regelmäßig, denn nur wenn der Boden atmen kann, fühlt sich die Banane richtig wohl. Durch das System lässt sich der Grundwasserspiegel der Plantage gut regulieren: Überschüssiges Wasser wird gesammelt und gezielt abgeleitet. So bildet sich keine Staunässe, die Erde behält ihre Nährstoffe und die Pflanzen wachsen gesund und kräftig.

MEHR SONNE, MEHR SÜSSE

Auch Dalember Carbo ist Teil des Magdalena-Teams. Er sorgt dafür, dass die Früchte extralange an der Pflanze reifen dürfen –zwölf bis dreizehn Wochen sind deutlich länger als bei anderen Plantagen üblich. Durch die Extraportion Sonne entwickeln die Früchte viel Stärke, die ihnen später den zuckersüßen, bananigen Geschmack verleiht. Denn bei der Ernte sind die Früchte noch grün und reifen erst später in speziellen Reifekammern besonders schonend nach. Dort sorgt eine hochmoderne Software für das perfekte Ergebnis: Die Bananen sind länger haltbar, haben mehr Aroma und bekommen so ihre charakteristische leuchtend gelbe Farbe. ¿

MAÑANA MATSCHBANANA

AFFENSTARKE BANANEN-PANCAKES

Möchtest du deine Eltern beim Sonntagsfrühstück zum Staunen bringen? Dann überrasch sie mit einem leckeren Pancaketurm. Das Rezept ist superleicht, megalecker und kommt sogar ganz ohne Zucker aus. Ein affenstarkes Frühstück für die ganze Familie!

MAÑANA ist spanisch und bedeutet: MORGEN

FÜR 4 STÜCK

ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN

1 Banane je reifer, desto süßer · 1 Ei · 4 EL Milch

2 EL gemahlene Haselnüsse · 2 EL Dinkelmehl

1 Msp. Backpulver · 1 Msp. Zimt Butter zum Braten · Beeren zum Anrichten evtl. Ahornsirup

ZUBEREITUNG

Banane zerdrücken, mit Ei, Milch, Nüssen, Mehl und Gewürzen verrühren. Butter in einer Pfanne zergehen lassen und den Teig in vier Portionen hinzugeben. Pancakes bei mittlerer Hitze braten und wenden, wenn Bläschen entstehen. Mit Beeren, Obst, Sirup, Schokosauce oder Streuseln servieren – je nach Lust und Laune.

WILDER MIX

Statt Haselnüssen kannst du auch Mandeln oder anderes Mehl verwenden. Apfelstücke, Beeren oder Schokodrops machen’s extra lecker.

DRAUSSEN

FRUCHTGENUSS AUS DEM FRÜHLINGSGARTEN

Marmelade. Schon allein der Begriff zergeht auf der Zunge wie eine fruchtig-süße Kindheitserinnerung. Auch wenn Sutterlüty’s Fruchtgenuss sich nicht so nennen darf – bei Schobels Höchstgenuss mit der klingenden Adresse „Frühlingsgarten 7“ in Höchst kommt nur ins Glas, was auch zu Hause für b’sundrigen Marmeladegenuss sorgen würde: ausgesuchte Früchte, etwas Zucker und allerhöchste Sorgfalt.

Fotos: Christian Kerber Text: Carmen Jurkovic-Burtscher
„Wir verarbeiten generell nur Obst aus der Region“

NUR ZUTATEN AUS DER REGION

„Wir verarbeiten generell nur Obst, Gemüse und Kräuter aus der Region“, betont Harald. Das ist auch einer der Gründe, warum Sutterlüty’s Fruchtgenuss nicht „Marmelade“ heißen darf. Denn dieser Begriff ist ausschließlich Erzeugnissen aus Zitrusfrüchten vorbehalten. Südfrüchte für seine Produkte zu verwenden liegt Harald Schobel allerdings in etwa so fern wie Neuseeland vom Nordpol. Die Beeren und das Obst für Sutterlüty’s Fruchtgenuss stammen aus einem Radius von maximal 50 Kilometern, größtenteils direkt vom deutschen Bodenseeufer. Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Mirabellen und Zwetschken verarbeiten Sonja und Harald zu Sutterlüty’s Fruchtgenuss, aus Sauerkirschen, schwarzen Johannisbeeren, Quitten und rotfleischigen Äpfeln entstehen zudem feine Gelees.

EISKALTE QUALITÄTSSICHERUNG

Heute steht unter anderem ein echter Klassiker auf dem Einkoch-Plan: Sutterlüty’s Erdbeer-Fruchtgenuss. Dazu holt Harald einen großen Eimer mit leuchtend roter Fruchtmasse aus dem kühlen Nebenraum. „Die Erdbeeren habe ich heute Vormittag schon aus dem Tiefkühler geholt“, sagt er. Moment mal, Tiefkühler? Wieso denn keine frischen Erdbeeren? Das hat mehrere Gründe: Zum einen können Schobels so die besten Früchte immer dann einkaufen, wenn sie reif sind. Zum anderen sind sie dadurch das ganze Jahr über flexibel und können alle paar Wochen frische Marmelade produzieren.

Außerdem: „In den tiefgekühlten Früchten bleiben nicht nur Farbe und Geschmack, sondern auch alle guten Inhaltsstoffe praktisch vollständig erhalten“, sagt Harald. Das ist besonders bei Erdbeermarmelade wichtig, da diese mit der Zeit gerne ihre leuchtend rote Farbe verliert. „Ob das bei unserem Fruchtgenuss allerdings auch so ist, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Dazu sind die einzelnen Chargen immer zu schnell weg“, schmunzelt er.

Kupfer besitzt eine antioxidative Wirkung. Sprich: Der Fruchtgenuss wäre dadurch länger haltbar, wenn er nicht immer so schnell aufgegessen wäre.

DER KENNER KOCHT IM KUPFERKESSEL

Zubereitet wird Sutterlüty’s Fruchtgenuss in einem speziellen Marmeladekocher, den Harald Schobel nach seinen konkreten Vorstellungen hat anfertigen lassen. Neben indirekter Beheizung und einem Rührwerk hat das Gerät einen abgerundeten Kupferkessel im Inneren. Die indirekte Beheizung sorgt dafür, dass die Früchte schonend erhitzt werden. Das Kupfer besitzt zudem eine antioxidative Wirkung, was den Fruchtgenuss zusätzlich besser haltbar macht. Bevor es nun losgeht, prüft Harald die Temperatur. Einmal muss die Temperaturanzeige über 100 °C klettern, damit das den Kupferkessel umschließende Wasser auch heiß genug wird, um den Kessel ausreichend zu erwärmen. Zuerst gießt Harald das Fruchtpüree in den Kessel und gibt dann nur noch den Zucker im Verhältnis sieben zu drei dazu. Die Masse wird nun aufgekocht und köchelt dann für knapp 10 Minuten unter ständigem

„Wir

arbeiten ohne Konservierungsstoffe. Darum muss alles, was in die Gläser kommt, gut erhitzt worden sein.“

Rühren vor sich hin. Nach und nach erfüllt ein köstlicher Duft nach Erdbeeren den hohen Raum – und ein Geräusch, das ein wenig klingt wie eine schlaftrunkene Taube mit Liebeskummer. Wir schauen uns irritiert um. Wo kommt das denn her? „Das ist die Gummilippe unten am Rührarm“, erklärt Harald und deutet in den Kessel. Das Geräusch ist zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch der Nutzen leuchtet ein: Denn eben diese Gummilippe sorgt dafür, dass auch wirklich die gesamte Fruchtmasse in Bewegung bleibt und sich nichts am Kesselboden absetzen kann.

GUTEN MARMELADE-TAG!

Alle paar Wochen ist bei Schobels wie heute „Marmelade-Tag“. Dann produzieren Sonja und Harald zu zweit bis zu 700 Gläser Fruchtgenuss in mehreren Sorten auf einmal. Das klappt nur, weil die beiden ein so hervorragend eingespieltes Team sind. Während

Sonja ein paar Kisten mit leeren Gläsern herrichtet, „zapft“ Harald schon einmal einen großen Messbecher von der inzwischen fertigen Marmelade ab. Doch statt sie abzufüllen, schüttet er sie wieder in den Kessel. „Wir arbeiten ohne Konservierungsstoffe, und so stellen wir sicher, dass auch wirklich alles, was in die Gläser kommt, gut erhitzt ist“, sagt er. Ab jetzt geht alles ruckzuck: Harald füllt ein Glas nach dem anderen, Sonja schraubt die Gläser zu und stapelt sie wieder in Kisten. Um die 200 Gläser gehen so durch ihre Hände, bis der Kupferkessel leer ist, knapp 30 Minuten brauchen sie dafür. „Wir haben schon weit über 10.000 Gläser Marmelade eingekocht, da bekommt man eine gewisse Routine“, schmunzelt Harald. Während die Gläser auskühlen, wäscht er sorgfältig den Kessel ab und Sonja bereitet die Arbeitsfläche für die nächste Charge vor. Nach und nach stapeln sich die Kisten mit Fruchtgenuss-Gläsern in satten Rot-Tönen.

Morgen, wenn die Gläser ganz ausgekühlt sind, bringt Harald noch die Etiketten an. Dann kommen die Kisten ins Lager, von wo aus sie in den kommenden Tagen und Wochen an die Ländlemärkte im ganzen Land verteilt werden.

FEINSTE GELEES

Erdbeermarmelade mag jeder. Doch Haralds heimlicher Favorit ist das leicht herbe, etwas säuerliche Johannisbeergelee. Wem der Sinn ebenfalls nach fruchtiger Abwechslung steht, der könnte bei Sutterlüty’s rotem Apfelgelee oder Sutterlüty’s Quittengelee fündig werden. Heute aber ist ein letzter Rest Erdbeer-Fruchtgenuss übrig. Was passiert denn damit? „Die ‚Stümple‘ kommen bei uns zum Frühstück auf den Tisch“, erklärt Harald, und Sonja ergänzt mit einem Augenzwinkern: „So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe –Resteverwertung und Qualitätskontrolle.“ Sagen wir ja: ein eingespieltes Team, diese Schobels. ¿

Schobel Höchstgenuss

Sonja und Harald Schobel

Frühlingsgarten 7, 6973 Höchst

Tel. +43 (0) 664 / 124 55 15 info@hoechstgenuss.at WWW.HOECHSTGENUSS.AT

SCHÄLCHENWEISE ROTES GLÜCK

MIT WOLFGANG KARG AUF DEM FELD

Taufrisch und still liegt das Erdbeerfeld im Gaißauer Ried in der Dämmerung. Doch nicht lange, denn mit dem ersten Licht zieht das Ernteteam von Karg Erdbeerenbau auf und pflückt die süßen Früchtchen, die es spätestens am nächsten Tag im Ländlemarkt gibt.

Karg Erdbeerenbau

Riedgasse 95 6974 Gaißau

Tel. +43 (0)5578 / 71109

Wer schöne Beeren pflücken möchte, muss früh aufstehen. Deshalb ist das Team von Wolfgang Karg von Kargs Erdbeerenbau in Gaißau an diesem außergewöhnlich frischen Maimorgen schon um sechs auf den Beinen. Auf insgesamt vier Hektar Grund beginnt jetzt die Ernte – und zwar in anstrengender Handarbeit. Während wir uns verfroren den Schlaf aus den Augen reiben, winkt uns Erntehelferin Claudia schon fröhlich zu und zeigt uns, wie man die Beerenstaude behutsam in die Hände nehmen muss, um die reifen Früchte vorsichtig abzubrechen. Auf den Knien rutscht sie von Pflanze zu Pflanze und pflückt die Beeren direkt in die verkaufsfertigen Schälchen. „Beera tuat ma am Morga früah“, erklärt uns Wolfgang, „denn im Gaißauer Ried hat es in der Nacht etwa acht Grad. Nach der Ernte werden die Beeren praktisch ohne Kühllücke im Kühlhaus zwischengelagert und sind spätestens am nächsten Morgen in perfekter Frische im Ländlemarkt.“ Die landläufige Meinung, die Früchte bräuchten richtig viel Wärme und Sonne, stimmt nämlich nicht ganz. „Die Erdbeere ist eine typische Frühlingsfrucht und braucht die kühlen Nächte genauso wie die warmen Tage mit ein bisschen Sonnenschein.“ Insofern hätte der Saisonstart heuer kaum besser sein können –mit einem sanften Übergang vom Winter in den Frühling und reichlich Sonne ohne Hitze oder Temperaturschwankungen. „

Fotos: Christian Kerber Text: Lisa Christensen

SÜSSE LÜGE

„Bei den Beerle gibt’s sowieso ein paar Irrtümer“, klärt uns Wolfgang weiter auf. Denn die vermeintliche Königin der Beeren ist streng genommen gar keine richtige Beere. Botanisch gesehen zählt sie zu den Sammelnussfrüchten und ist in dieser Hinsicht näher mit der Rose verwandt als etwa mit der Heidelbeere, die als echte Beere gilt. Und noch etwas überrascht: Nicht das rote, saftige Fruchtfleisch ist die eigentliche Frucht, sondern die kleinen, gelben Nüsschen auf dem sogenannten Scheinfruchtkörper. Die Erdbeere ist also eine süße Mogelpackung. „Aber für mich bleibt sie royal: pflegeintensiv und a bitzle zickig“, schmunzelt Wolfgang. Bei Erdbeerenbau Karg braucht sie schließlich extra viel Pflege, denn hier wird konsequent auf Herbizide verzichtet. Auf dem Feld wird also nicht nur geerntet, sondern auch laufend gejätet. Auch faule Früchte werden gleich entfernt, damit die Pflanzen gesund bleiben.

Mit geübter Hand erntet Auricia die glänzend roten Beeren in der Morgenfrische.

Der Pflanzenschutz beginnt übrigens mit der ersten Vegetation Ende Februar – ab diesem Zeitpunkt wird gejätet, gedüngt, gehegt und gepflegt. Zum Schutz vor Kälte zieht Wolfgang mit seinem Team Niedrigfolientunnel über die Beete. Doch bei zu viel Sonne kann es darunter schnell zu heiß werden. Dann heißt es: tagsüber öffnen, nachts wieder schließen – und zwar alles von Hand. Kein Wunder also, dass in der Hochsaison dreißig Erntehelfer*innen angestellt sind.

DAS ERSTE LECKERE BEERLE …

… ist einer von Wolfgangs beiden Lieblingsmomenten im Erdbeerjahr – und der andere? „Das letzte leckere Beerle“, schmunzelt er. Denn in der Erntezeit hat er keine ruhige Minute, und die zieht sich durch den ausgeklügelten Sortenmix von Mitte Mai bis Mitte Juli. Doch auch danach geht die Arbeit weiter: Die Erdbeeranlagen werden abgebrochen, die Pflanzen ausgerissen.

Auf dem frisch geräumten Feld folgt zuerst immer Dinkel – während ein anderes Feld schon für die neue Anlage vorbereitet wird. Mitte August werden dann die Pflanzen für das nächste Jahr gesetzt, damit sie bis zum Winter noch kräftig wachsen und sich gut entwickeln. Gepflegt wird also fast das ganze Jahr hindurch; nur im Winter hat Wolfgang eine kleine Pause. „Auf dem Hof findet man natürlich immer Arbeit: den Traktor reparieren, die Maschinen warten …“ Trotzdem wird der Hof ab November für mindestens zwei Monate geschlossen, damit nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Bauern genügend Erholung bekommen. Die neue Saison startet übrigens mit einer gründlichen Bodenanalyse: „Die Bodenvorbereitung ist neben gesunden Pflanzen das A und O beim Anbau. Wenn man weiß, was der Boden reichlich hat und was ihm fehlt, kann man die passenden Pflanzen wählen.“ Deshalb folgen auf ein Erdbeerjahr immer drei Jahre mit Dinkel, Ölrettich oder Mais – so beugt man Krankheiten und Schädlingsbefall auf ökologische Art vor. „

VOLLMUNDIGER GENUSS

Zurück am Hof dürfen wir gleich ein paar Erdbeeren probieren – bei der natürlichen Anbauweise können sie ganz ohne Waschen vernascht werden. Was sofort auffällt, sind der weiche Biss und das intensive Aroma. Das liegt an den b’sundrigen Sorten, die es bei Karg gibt. Diese speziellen Züchtungen setzen nicht auf lange Haltbarkeit, sondern auf intensiven Geschmack – perfekt für die Direktvermarktung.

„Weiche Beeren schmecken nämlich immer besser als die festen Früchte von weit her“, meint Wolfgang. Und weil bei regionalem Vertrieb keine langen Transportwege nötig sind, müssen die Beerchen auch keine tagelangen LKW-Fahrten überstehen.

„Statt extra haltbar sind unsere Erdbeeren extra aromatisch und zergehen praktisch auf der Zunge“, bringt es Wolfgang auf den Punkt.

Wolfgang packt bei der Ernte mit an und sorgt dafür, dass nur die beste Qualität im Schälchen landet.

Neugierig, was Markus Peter bei Erdbeerenbau Karg erlebt hat? Schau mal rein!

VIELLEICHT LIEBER MORGEN

Ganz erfüllt von den idyllischen Eindrücken der frühmorgendlichen Ernte machen wir uns auf den Weg –im Gepäck ein, zwei Schälchen frischgepflückter Erdbeeren. Für die gibt uns Wolfgang einen heißen Tipp: „Die ‚Daroyal‘ eignet sich perfekt für Marmelade – super Geschmack; dazu ein tolles Rot, das sich auch lange hält.“ Fast noch besser dafür geeignet sei die „Marieka“, ergänzt er mit einem Augenzwinkern:

„Die kommt im Juni, leuchtet beinahe dunkelrot und schmeckt einfach himmlisch.“ Wir freuen uns jetzt schon drauf! Auf dem Rückweg duftet es im Auto herrlich nach Erdbeeren. Marmelade? Vielleicht morgen … jetzt wird zuerst genascht! ¿

Fotos: JKEY PHOTOGRAPHY
Text: Lisa Christensen

WAS IST EIGENTLICH SO B’SUNDRIG

AN

BART UND BASTIAN

„Blumen sind das Lächeln der Erde.“ Das wusste schon der amerikanische Philosoph Ralph Waldo Emerson. Seit Januar 2025 bringt das sympathische Duo Bart und Bastian dieses florale Lächeln – frisch gebunden, saisonal ausgewählt und nachhaltig kultiviert – in die Sutterlüty Ländlemärkte.

Bart & Bastian Blumenshops Wiesbaden

Ostring 2, 65205 Wiesbaden, Deutschland Tel. +49 6122 / 704 95 30

BART-BASTIAN.EU

Spätestens seit dem 17. Jahrhundert sind Blumen als Exportgut fest im kulturellen Selbstverständnis der Niederlande verwurzelt. Denn damals brach eine Tulpenmanie aus, die aus den Zwiebeln der Pflanze wahre Luxusgüter machte und die Preise regelrecht aufblühen ließ. Immer noch sind die Experten der Blumenwelt in den Niederlanden zu Hause. Zwei dieser b’sundrigen Fachmänner sind Bart und Bastian, waschechte Holländer, die ihr Leben ganz den Blumen und Pflanzen verschrieben haben. Schon in ihrer Kindheit durften die beiden Cousins im Familienbetrieb ihrer Eltern, dem Blumengroßhandel Verdel, mitarbeiten und so erste Unternehmerluft schnuppern. Das hat es ihnen offensichtlich angetan, denn 2015 haben sie ein eigenes Unternehmen im benachbarten Deutschland gegründet. Nachhaltigkeit und Innovation stehen bei diesem an erster Stelle. Innovation deshalb, weil es sich die beiden zum Ziel gemacht haben, die schönsten Blumen der Niederlande für alle leicht zugänglich zu machen – und zwar jeden Tag. Aus diesem Grund finden sich ihre Bouquets und Pflanzen in den wohl hübschesten Supermärkten Europas.

BLÜHENDE WERTE

Doch nicht nur der Sinn für Ästhetik verbindet Sutterlüty mit Bart und Bastian. Vielmehr sind es die Werte, für die das junge Unternehmen steht. Denn wie für Sutterlüty zählen auch bei Bart und Bastian die regionalen Partner. Diese kennen sie natürlich persönlich, wie die Felder, auf denen die Blumen in liebevoller Obhut der Bauern wachsen und gedeihen können. Dadurch kommen die Blumen b’sundrig schnittfrisch in den Vertrieb und werden frisch direkt in den Ländlemarkt geliefert – und zwar zweimal in der Woche. Genauso oft werden sie auch von Blumenexperten gepflegt, damit sie nach dem Einkauf noch mindestens eine Woche zu Hause blühen können. Viel Pflege bekommen die hübschen Büschele auch von unseren Teammitgliedern: gießen, arrangieren und abends natürlich ab ins Kühlhaus.

FAIRE SACHE

Für Bart und Bastian sind Natur und Mensch gleichermaßen wichtig; deshalb haben sie sich schon früh dazu entschieden, „Fairtrade“-zertifizierte Rosen ins Sortiment aufzunehmen. Außerdem setzt sich das charismatische Team für Nachhaltigkeit ein. Sie möchten noch in diesem Jahr die Ziele der FSI (Floriculture Sustainability Initiative) erreichen; das bedeutet, dass 90 % der Blumen nachhaltig gezüchtet, gehandelt und transportiert werden – also eine Nachhaltigkeitsgarantie vom Feld bis zur Vase. ¿

KLEINE SCHNITTBLUMENLEHRE

Damit der frisch gekaufte Strauß gut hält, gibt es ein paar hilfreiche Tipps:

• Frischer Schnitt: Nach dem Einkauf sollte man die Stiele frisch anschneiden, und zwar schräg mit einem scharfen, sauberen Messer. So können sie viel Wasser aufnehmen und blühen länger.

• Saubere Vase, sauberes Wasser: Blumen mögen Hygiene! Deshalb sollten die Vase und das Wasser sauber gehalten werden. Am liebsten haben Blumen zimmerwarmes Wasser mit einem Päckchen Pflanzennahrung.

• Keine Blätter im Wasser: Blätter, die ins Wasser hängen, sollten unbedingt entfernt werden – so bleibt das Wasser länger frisch.

• Licht ja, Hitze nein: Schnittblumen mögen es hell, aber nicht heiß. Darum sollte man sie nicht in die Sonne stellen. Achtung: Auch neben Obst beginnen sie schneller zu welken.

• Tägliche Zuwendung wirkt Wunder: Das bedeutet, täglich das Wasser wechseln und welke Blätter entfernen. Nach ein bis zwei Tagen ist auch ein neuer Anschnitt sinnvoll. So behalten die Blumen ihr schönstes Lächeln b’sundrig lange.

LEBEN

KENNEN WIR UNS NICHT VON FRÜHER?

WARUM GERADE JUNGE MENSCHEN

GERNE WIEDER TRACHT TRAGEN

Ob bei Hochzeiten, auf der Kilbi, beim Musik- oder Oktoberfest – wenn in Vorarlberg gefeiert wird, sieht man häufig wieder Tracht. Und immer öfter sind es junge Menschen, die sie mit Stolz tragen.

ZWISCHEN TIKTOK UND TAKTSTOCK

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts hatte das Tragen von Tracht ein etwas angestaubtes Image. Doch in den vergangenen Jahrzehnten wurden Dirndl, Lederhose und Co. auf Volksfesten wie dem Oktoberfest zum fixen Bestandteil der dort gelebten Festkultur. Nicht zuletzt durch die Verbreitung der „Wiesn-Besuche“ in den sozialen Medien haben das schöne Dirndl und die knackige Lederhose eine große internationale Bühne bekommen.

„Ohne die Eventkultur, für die das Münchner Oktoberfest die Vorlage bildet, hätte es die Renaissance der Tracht bei uns nicht gegeben“, ist Maria Rose Steurer-Lang überzeugt. Die Kunsthistorikerin ist stellvertretende Leiterin und Kuratorin der Juppenwerkstatt Riefensberg und beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema. „Einige der heute in Vorarlberg getragenen Trachten wurden von Generation zu Generation überliefert und haben sich so über Jahrhunderte in einer bestimmten Region entwickelt“, erklärt sie. „

Fotos: Robert Maybach I Juppenwerkstatt Riefensberg (Seiten 48, 50), Georg Alfare I Vorarlberger Landestrachtenverband (Seite 51), Adolf Bereuter (Seite 52), Christian Kerber I Juppenwerkstatt Riefensberg (Seite 53, re.) Text: Carmen Jurkovic-Burtscher

„Den bei Weitem größten Anteil an den Vorarlberger Trachten haben jedoch die sogenannten erneuerten Trachten. Diese sind aus dem Wunsch heraus entstanden, für eine bestimmte Gruppe eine Tracht zu entwerfen. Sie hat im Idealfall eine Verankerung in der Tradition.“ Insbesondere für Blasmusik- und Trachtenvereine sind häufig in der zweiten Hälfte des 20. und auch noch im 21. Jahrhundert erneuerte Trachten entstanden. Abgesehen von der Pflege der Heimatkultur sind sie im Verein ein wichtiger Ausdruck gelebter Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Für junge Vereinsmitglieder ist eine eigene, maßgefertigte Tracht häufig so etwas wie das letzte Aufnahmeritual, dem mit großer Vorfreude entgegengefiebert wird.

TRACHT ALS MATERIELLES UND IMMATERIELLES KULTURERBE

Während es für das Oktoberfest gerne ein Dirndl sein darf, keimt bei vielen weiblichen Trachtenfans irgendwann der Wunsch nach einer „echten“, einer traditionsreichen Tracht auf. Dieses wertvolle Kleidungsstück begleitet die Trägerin über viele Jahre durchs Leben. Vielleicht wird sie es sogar

Die Bregenzerwälder Frauentracht

Die Juppe gehört zu den ältesten und wertvollsten Trachten des Alpenraums. Streng genommen bezieht sich der Begriff „Juppe“ auf ihr Kernstück, ein plissiertes, heute ristlang getragenes Kurzmiederkleid, das im Oberteil figurnah gearbeitet wird. Für ihre Ausstattung werden Echtgold-, Silber- und Seidengarn verwendet. Das Wertvollste jedoch ist der im Alpenraum einzigartige plissierte Glanzleinenstoff, der heute nur noch in der Juppenwerkstatt gefertigt wird.

an die nächste Generation weitergeben –zusammen mit allem, was die gesamte Region und die Trägerin ganz persönlich damit verbinden.

Zu den bemerkenswertesten dieser alten Trachten in Vorarlberg gehören die Bregenzerwälder Frauentracht, die Kleinwalsertaler Frauentracht und die große Montafoner Frauentracht. So eine Tracht ist eine Anschaffung von Wert. Nicht nur ideell, sondern auch materiell. Denn in die Herstellung traditioneller Frauentrachten fließen neben oft kostbaren Materialien und hunderten Stunden Handarbeit auch über Generationen gesammeltes Wissen und viel Erfahrung der Handwerker*innen. Wie besonders das ist, zeigt unter anderem die Aufnahme der Herstellung der Bodensee-Radhaube in Laméspitze 2010, der Bregenzerwälder Frauentracht 2021 sowie der Montafoner Frauentracht 2023 in das nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO (siehe Ausflugstipp auf Seite 52). „

Die Kleinwalsertaler Frauentracht

Die Tracht der Kleinwalsertalerinnen ist eine Trägertracht. Ihre Juppe hat einen ähnlichen Grundschnitt wie die Wäldertracht, allerdings mit großen Unterschieden in Material und Ausarbeitung. Der Rock ist wie bei der Bregenzerwälder Juppe plissiert, jedoch nicht aus Leinen, sondern aus Baumwolle gefertigt. Die Juppe fällt – vorne kürzer als hinten –lose bis zum Saum. Den Abschluss bildet ein auffallender Volant aus Loden. Da die Juppe offen bleibt, ist das Tragen einer Schürze notwendig.

Die große Montafoner Frauentracht

Die beeindruckendste Tracht im Montafon ist die große Montafoner Frauentracht. Die opulente Schnürmiedertracht glänzt durch ihre besonders reich bestickte Ausstattung. Viele hundert Stunden Arbeit stecken in der kunstvollen Nadelmalerei mit Seidengarn. In der Hochzeitstracht, der aufwendigsten Variante, sind die aufeinander abgestimmten Stickereien mit Blumenmotiven und Goldranken auf dem Brusttuch, den Schürzenbändern, den Ärmeln der Jacke und den Zopfbändern zu finden.

… UND WAS IST MIT DEN MÄNNERTRACHTEN?

„In Vorarlberg sind Männertrachten hauptsächlich im Vereinswesen präsent“, sagt Maria Rose Steurer-Lang. Als Begleitung einer Frau in Juppe trägt der Bregenzerwälder zu festlichen Anlässen einen eleganten Anzug. Eine der Ausnahmen bilden die Kleinwalsertaler. Neben der Grundausstattung aus weißem Hemd, Kniebundhosen und Hosenträgern greifen sie – falls sie verheiratet sind – bei festlichen Anlässen zum Kamisol, einem knielangen Gehrock mit Stehkragen aus schwarzem, dunkelblauem oder rostrotem Tuch, und zum Dreispitz. Im Montafon trägt „Mann“ eine schwarze Loden-Kniebundhose, weiße Stutzen, ein weißes Hemd, eine schwarze Schleife und eine rote Weste, darüber ein dunkelblaues Sakko. Besonders stolz sind die Montafoner Männer auf ihre Kopfbedeckung, den schwarzen Zylinder – eine echte Besonderheit bei Talschaftstrachten.

AUSFLUGSTIPP

TRADITION, DIE KLEIDET

1. Mai bis 31. Oktober 2025

Die Juppenwerkstatt Riefensberg zeigt erstmals Highlights österreichischer Trachten, deren Herstellung und begleitendes Brauchtum Eingang in das nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO gefunden haben.

Öffnungszeiten und alle weiteren Informationen:

Wer sich für das Trachtentragen in seiner Region interessiert, wird beim Vorarlberger Landestrachtenverband gut beraten. Im Bregenzerwald ist die Juppenwerkstatt Riefensberg die Anlaufstelle – nicht nur für künftige Juppenträger*innen, sondern für alle, die mehr über Tracht und die damit verbundenen Traditionen erfahren wollen. ¿

Bregenzerwälder Spitzenkappenmacherin

Maria Rose Steurer-Lang ist Kunsthistorikerin, stellvertretende Leiterin der Juppenwerkstatt Riefensberg und Kuratorin zahlreicher Ausstellungen. 2014–2020 war sie Mitglied der Kommission für Kulturelles Erbe und Landeskunde in Vorarlberg.

EINE VERTIKALE HERAUSFORDERUNG

DEM RAUSCHEN ENTGEGEN

Die majestätische Fallbachwand ragt hoch über der Alfenz im Klostertal in den Himmel.

Bergfexe lockt die Wand mit einem herausfordernden Klettersteig – ein Muss für alle, die Nervenkitzel und Naturgewalten gleichermaßen lieben.

Helmut (Heli) Düringer ist Bergführer und Alpinfotograf; gemeinsam mit Tourenguides und Outdoor-Expert*innen aus der Region beschreitet er in jeder „B’sundrig“-Ausgabe neue Wege für uns.

ALLES IM FLUSS

Das Element Wasser prägt das Klostertal auf b’sundrige Art und Weise: mit imposanten Bergseen, der Alfenz als Wasserader und vor allem mit zahlreichen Wasserfällen entlang der Talflanken. Einer davon ist der FallbachWasserfall bei Dalaas – mit 520 Metern der höchste Wasserfall Vorarlbergs. Als Tour kam er früher nur für geübte Eiskletter*innen in Frage, doch seit 2018 gibt es rechts neben dem Wasserfall einen mittelschweren Klettersteig. Mit seiner Länge und den abwechslungsreichen, teils fordernden Passagen bis in die Kategorie C/D ist er zwar nicht zu unterschätzen, bietet aber gerade für Alpinist*innen ein eindrucksvolles Naturerlebnis.

AUFBRUCH INS ABENTEUER

Mit diesen Informationen und einer guten Klettersteigausrüstung im Gepäck machen wir uns frühmorgens auf den Weg nach Dalaas. Das Auto lassen wir beim Klettersteigparkplatz an der Bundesstraße stehen und bestaunen schon beim Aussteigen die mächtige Fallbachwand, die sich steil in die Höhe schraubt. Dem Wanderweg mit der Beschilderung „Zum Klettersteig“ entlang geht’s weiter bis zum Einstieg, den wir nach etwa 20 Minuten gut aufgewärmt erreichen. „Devil’s Start“ nennt sich die erste Passage, und der Name macht gleich klar: Es wird schon zu Beginn knackig! Über zwei Steilstufen schwingt sich der Steig gleich kraftvoll in die Höhe. Ein kleiner Absatz gibt zwar Zeit zum Verschnaufen, doch gleich danach geht es auf einem glatten Felspfeiler in Kategorie B/C weiter. Immerhin haben wir beim nächsten Absatz etwa die Hälfte der zu überwindenden Höhenmeter geschafft und pausieren deshalb genussvoll auf der Sitzbank am Ende des Abschnitts „Bella Vista“. „

Ein steiler Anstieg, knackige Kletterpassagen und viele schweißtreibende Höhenmeter –doch die Ausblicke sind jede Anstrengung wert.

ATEMBERAUBENDER AUSBLICK

Von dem kleinen Felsvorsprung aus kann man hier über das ganze Klostertal blicken. Die Morgensonne hat schon ordentlich Kraft und wir sind froh, dass wir früh unterwegs und nicht in der Mittagshitze am Klettern sind. Immerhin bietet der Steig eine natürliche Abkühlung. Wohl deshalb heißt diese Passage auch „See Spray“ – denn wenige Meter neben uns tobt der Fallbach in mehreren Kaskaden in die Tiefe. So können wir mit feinem Sprühnebel im Gesicht eine Schuttrinne zur nächsten Wand queren. Diese Erfrischung ist dringend nötig, denn das letzte Drittel ist ein wahrer Kraftakt.

See Spray! Der Wasserfall lockt mit erfrischender Abkühlung beim Klettern.

HOCH HINAUS

Die „Dirty Shoe Corner“ verdankt ihren Namen offenbar einem alten, in der Wand hängenden Schuhpaar – was es damit genau auf sich hat, bleibt ein Rätsel. An einem kleinen Felsüberhang findet sich in dieser plattigen Passage das Wandbuch, in dem wir natürlich unseren Gruß hinterlassen. Wenig später beginnt der lange und fordernde Schlussaufstieg „Stairway to Heaven“. In der dunklen Felswand sind nochmals Technik und Ausdauer gefragt … bis endlich die ersten Latschenkiefern in Sicht sind. Über Gras und Fels führt das Seil zum Ausstieg im Wald.

MIT WEICHEN KNIEN

Von da aus führt ein kleiner Trampelpfad durch die pure Idylle zum Bachbett des Fallbachs. Hier können wir uns nach der kräfteraubenden Kletterpartie erfrischen – denn auch der Abstieg hat es in sich. Etwa hundert Meter später mündet der Waldpfad in einen blau-weiß markierten Steig, der noch einmal unsere Konzentration fordert: Über Küngs Maisäß und am Stener Hüsle vorbei gelangt man zum Rotrüfetobel. Ist dieser überwunden, führt ein breiter Weg zurück in die Zivilisation und weiter bis zum Klettersteigparkplatz. Hier wagen wir noch einmal den Blick in die schwindelerregende Höhe und sind uns sicher: Der Fallbachsteig verlangt viel, schenkt aber noch mehr – grandiose Ausblicke, Ehrfurcht vor der Natur und nicht zuletzt das wunderbare Gefühl, sich selbst ein Stück übertroffen zu haben. ¿

EXPERTENTIPPS

NICHTS FÜR ANFÄNGER*INNEN

Der Klettersteig an der Fallbachwand beeindruckt vor allem vormittags mit einem imposanten Lichtspiel aus Wasser, Fels und Sonne. Geradezu überwältigend zeigt sich dieses in den Monaten Juni und Juli. Doch so reizvoll die Tour auch ist: Sie ist lang, technisch fordernd und bietet keinen Notausstieg. Für Klettersteig-Neulinge ist sie deshalb nicht geeignet. Für unsichere Alpinist*innen ist es sinnvoll, an einem leichteren Steig wie dem Karhorn-Klettersteig in Warth zu üben. Mit Vorbereitung und Respekt vor dem Fels wird die Fallbachwand schließlich zu einem unvergesslichen Erlebnis.

KLETTERSTEIG-CHECK

Klettersteige führen in eindrucksvolle Landschaften und spektakuläre Höhen, die sonst nur erfahrenen Kletter*innen vorbehalten sind. Mit passender Ausrüstung, Schwindelfreiheit und Kondition sind viele Steige auch für Hobbyalpinist*innen gut zu meistern. Eine gute Grundausrüstung ist aber für alle unbedingt erforderlich: Klettersteigset, Klettergurt, Kletterhelm, gutes Schuhwerk und Klettersteighandschuhe dürfen nicht fehlen. Außerdem gehören Kleidung nach dem Zwiebelprinzip, Jause mit Getränk, Regen- und Sonnenschutz sowie ein Erste-Hilfe-Paket dazu. B’sundrig wichtig ist, dass Klettersteige nie alleine begangen werden!

BEVOR ES ALSO LOSGEHT, KÖNNT IHR EUCH

GEGENSEITIG KONTROLLIEREN

• Sitzt der Gurt korrekt und sind alle Schnallen verschlossen?

• Ist das Klettersteigset vorne am Klettergurt befestigt und funktionieren die Karabiner?

• Ist der Helm auf dem Kopf und mit dem Verschluss fixiert?

• Wie ist das Wetter? Verändert es sich? Ein Blick auf das Handy – und auf die Wolken am Himmel – gibt Aufschluss. Bei Regen und Gewitter sind Klettersteige grundsätzlich zu meiden.

• Ist die Klettersteiganlage in gutem Zustand? Bei sichtbaren Schäden gilt besondere Vorsicht!

• Passt die Kommunikation in der Gruppe? Ihr braucht ausreichend Abstand – nämlich mindestens ein freies Sicherungsfeld zwischen zwei Personen.

• Bin ich beim Fotografieren sicher? Am besten wird die Fotoausrüstung mit einer Bandschlinge am Gurt befestigt. Zusätzlich empfiehlt sich eine kurze Selbstsicherungsschlinge vorne am Gurt – so ist man beim Fotografieren oder Rasten sicher.

Strecke: 5,5 km

Höhenmeter: 800 hm

Gehzeit: 30 Min. Zustieg und 2 h Abstieg

Kletterzeit: 2 h

Notruf-Nummern

140: alpine Notfälle österreichweit

144: alpine Notfälle Vorarlberg

112: Euro-Notruf (funktioniert mit jedem Handy/Netz)

Anreise zur Tour

Öffentlich kommt man mit der Buslinie 720 von Bludenz ins Klostertal bis zum Gasthaus Krone. Über den „Winkel“ führt der Weg etwas länger zum Einstieg, der Abstieg verkürzt sich dementsprechend. Mit dem Auto gelangt man über die A14 bis zur Ausfahrt

Dalaas. Hier fährt man auf der Bundesstraße L97 zurück in Richtung Bludenz. Nach etwa 1,5 Kilometer ist der neue Klettersteigparkplatz direkt an der Straße erreicht.

NACHHALTIG DENKEN

UND HANDELN

Nachhaltigkeit ist seit einigen Jahren ein wichtiger Trend im Lebensmittelhandel. Doch für Sutterlüty ist das Thema weit mehr als eine Modeerscheinung, denn für den Ländlemarkt zählt Nachhaltigkeit zur Unternehmensphilisophie. Wie jede Haltung zeigt sich auch diese im Tun.

Fotos: Christian Kerber
Text: Lisa Christensen

TIEF VERWURZELT – ECHT GELEBT

Als regionaler Lebensmittelhändler ist Sutterlüty seit über siebzig Jahren fest in Vorarlberg verwurzelt. Die Region liegt uns am Herzen, genauso wie die Menschen, die hier leben. Und zwar nicht erst, seit Regionalität zu einem In-Begriff geworden ist: Schon in den Anfängen als kleiner Hofladen stand für Ulrich Sutterlüty eine gesunde Entwicklung im Mittelpunkt.

Enkeltaugliches Handeln in jeder Hinsicht zählt deshalb auch heute noch, in der dritten Generation, zu unseren Grundwerten. Mit diesem Ziel vor Augen spielt natürlich nicht nur die aktuelle Wirtschaft in der Region eine bedeutsame Rolle; ebenso möchten wir die Lebensqualität kommender Generationen sichern. Gerade deshalb ist vorausschauendes Handeln für uns b’sundrig wichtig – und nachhaltiges Denken gehört selbstverständlich dazu. Was uns in dieser Hinsicht in den letzten Jahren vor allem beschäftigt hat, ist die Frage nach der Energie.

VOLL AUF DRAHT …

… sind bei uns nämlich nicht nur die Teammitglieder, die tagtäglich mit Expertise und Engagement unsere regionalen Produkte anbieten. „Unter Strom“ stehen auch die Märkte selbst, denn in jedem Lebensmittelhandel laufen etliche Apparate rund um die Uhr – da ist ein hoher Energieverbrauch vorprogrammiert. Um dem entgegenzuwirken, engagiert sich Sutterlüty seit beinahe zehn Jahren für einen möglichst emissionsfreien Betrieb und setzt dabei auf umweltfreundliche Energielösungen. Ein zentraler Baustein dafür ist der Grünstrom, der zu 100 % genutzt wird. Damit der ökologische Fußabdruck möglichst klein bleibt, gibt es zudem auf den Dächern von zehn Ländlemärkten großzügige PV-Anlagen, die rund ein Fünftel des Stromverbrauchs ihres Standorts decken; und zwar in Lochau, Schwarzach, Dornbirn Rohrbach, Dornbirn Schwefel, Lustenau, Rankweil Landammanngasse, Rankweil Stiegstraße, Bludenz, Gais und Frastanz. Eine weitere folgt noch in diesem

Jahr in Bezau. Zusammen produzieren die aktiven PV-Anlagen stolze 1500 MWh pro Jahr. Schätzt man, dass ein durchschnittlicher Haushalt im Jahr ungefähr 4,5 MWh verbraucht, könnte man damit rund 333 Haushalte mit Strom versorgen. Dabei sind die Fremdanlagen vom Ländlemarkt in Hohenems und von Walser in Meiningen noch gar nicht berücksichtigt. Und die Entwicklung geht weiter – die nachhaltige Energieversorgung wird konsequent ausgebaut.

MIT KÜHLEM KOPF

Der wichtigste Energiefaktor in Supermärkten ist die Kältetechnik. Da hilft es, mit Köpfchen an die Sache zu gehen: Die Abwärme der Kältetechnik kann an vielen Standorten durch Wärmerückgewinnung zum Heizen verwendet werden. Im Ländlemarkt Rankweil Landammanngasse muss deshalb nur noch an wenigen extrem kalten Wintertagen im Jahr mit Strom zugeheizt werden. Auch sonst setzt Sutterlüty auf innovative Umwelttechnik und baut die CO 2 -Kühlanlagen weiter aus. Diese sind zwar aufgrund des hohen Betriebsdrucks technisch herausfordernd, dafür aber unglaubliche 1430-mal weniger klimaschädlich als das klassische Kältemittel und starke Treibhausgas R-134a (Tetrafluorethan). Da rentiert es sich allemal, die Ingenieur*innen tüfteln zu lassen und neue Konzepte umzusetzen.

B’sundrig schlau ist auch die Effizienz der Lichttechnik. Da Verkaufsräume und Lager während der Öffnungszeiten durchgehend beleuchtet werden, lässt sich hier immens viel Energie sparen. Bei Neu- und Umbauten wird deshalb auf eine lichtdurchflutete Architektur geachtet und die Leuchtmittel werden kontinuierlich auf LED optimiert. Dank solcher durchdachten Strategien ist der ökologische Fußabdruck des Unternehmens seit 2013 geschrumpft, und das, obwohl Sutterlüty selbst gewachsen ist. „

Nachhaltigkeit ist bei Sutterlüty jedoch nicht auf die Markttechnik beschränkt. Auch bei der Vernetzung der Märkte wird auf grüne Lösungen gesetzt, weshalb bei unseren Marktmanager*innen nur E-Autos zum Einsatz kommen – und zwar schon seit 2017. Überhaupt sind die Firmenfahrzeuge fast zu hundert Prozent elektrisch unterwegs. Zu diesem Zweck hat Sutterlüty bereits 29 E-Ladestationen mit elf kWp für die Teammitglieder installiert, nämlich bei allen Märkten mit PV-Anlagen, in weiteren Märkten von Bregenz bis Schruns sowie im Service Center Egg, bei der Alois Hammerl Landbäckerei in Hard, bei der Traditionsmetzgerei Broger in Bizau und bei Käse Moosbrugger in Mäder.

Auch unsere Kund*innen können diesen Service bald flächendeckend nutzen, denn 15 leistungsstarke Schnellladestationen mit bis zu 300 kWp werden selbst bei einer kurzen Ladezeit während eines Einkaufs eine beeindruckende Reichweite ermöglichen. Drei Anlagen sind bereits in Betrieb: In Egg lädt man an sechs Ladesäulen mit 240 kWp, in Rankweil Landammanngasse an vier Säulen mit 160 kWp und in Schruns Batloggstraße an sechs Säulen mit 160 kWp. Noch in diesem Jahr werden weitere Schnelllader in Lochau, Lauterach Achpark, Weiler, Dornbirn Kehlerpark, Rohrbach und Schwefel, Rankweil Stiegstraße, Ludesch, Bezau, Frastanz und Altach hinzukommen. Mit der Ladekarte unseres Partners illwerke vkw bleibt die Nutzung einfach, denn sie funktioniert bei Sutterlüty genauso wie im gesamten vkw vlotte-Ladenetz.

ZUKUNFT TANKEN

KLIMAFITTER NACHWUCHS

Nachhaltigkeit endet bei Sutterlüty nicht an den Türen der Ländlemärkte. Im Rahmen der Partnerschaft mit dem Landesforstdienst Vorarlberg setzen wir uns aktiv für den Klimaschutz ein. Mit den Vorteilskartenaktionen „10+1“ und „1 Baum in Vorarlberg“ konnten bereits über 11.000 Bäume in der Region gepflanzt werden. Diese Bäume stärken das lokale Ökosystem b’sundrig, denn die Aktion setzt auf klimafitte Bäume, die auch mit schwierigen Wetterbedingungen umgehen können.

KLEINE IDEE – GROSSE WIRKUNG

Auch bei den Waren selbst achtet Sutterlüty auf einen ressourcenschonenden Umgang. Unter dem Motto „Verwenden statt verschwenden“ engagiert sich Sutterlüty bereits seit Jahren gegen Lebensmittelvergeudung. Als Partner der Initiative „Lebensmittel sind kostbar“ wird auf Produkte, die nahe am Mindesthaltbarkeitsdatum sind, ein Sonderrabatt gegeben. Einwandfreie Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, werden an den Verein „Tischlein deck dich“ gespendet.

Um Verpackungsmüll zu vermeiden, bietet Sutterlüty außerdem das Servicetablett in der Frischeabteilung an, sodass auch mitgebrachte Frischeboxen befüllt werden können.

EINMAL NACHHALTIGKEIT ZUM MITNEHMEN

Von Photovoltaik über moderne Kühltechnik bis hin zu E-Mobilität und Umweltaktionen – all diese Maßnahmen tragen wesentlich zu einem emissionsarmen Handel bei. Doch letztlich sind es die Produkte selbst, die den entscheidenden Unterschied machen. Denn sie stehen für den Grundgedanken von Nachhaltigkeit: Sutterlüty bietet hochwertige Lebensmittel von Menschen aus der Region für Menschen in der Region und stärkt so die gesamte Wertschöpfungskette. Was sich nach komplizierter Wirtschaftssprache anhört, lässt sich auch ganz einfach erklären: Durch Regionalität im Handel bleiben finanzielle Mittel, Rohstoffe und Arbeitsplätze im Ländle und fördern sowohl Vielfalt, als auch Wachstum. Wer also regionale Produkte kauft, bekommt Nachhaltigkeit zum Mitnehmen. ¿

Schon seit 2017 setzt Sutterlüt auf E-Mobilität und PV

B’sundrig

GENÜSSE, MENSCHEN, GESCHICHTEN AUS DER REGION

Herzhaft zubeißen? Mit dem allergrößten Grillvergnügen! Seite 06

114. Ausgabe

Das Magazin online lesen?

Bitte hier entlang!

WÜRZE FÜRS LEBEN

Das Leben will aufgepeppt werden! Für mich ist das – die Gründe dafür liegen tief in meiner Kindheit in den 1960er-Jahren versteckt – keine Frage. Süßes (Nichtstun) ist nicht meines. Oh nein, nicht dass ich ein Gschaftlhuber wäre, einer, der ununterbrochen beschäftigt sein muss mit Küche, Keller oder Kegelbahn.

Es geht um scharf, salzig, sauer, bitter, herb, kräftig, exotisch, je nachdem, oder wie es auf dem Etikett meines Lieblingswhiskys geschrieben steht: „Aromatisch – Erde Gras Schoko Zimt herb würzig“. So lobe ich es mir, denn einseitig soll es auch wieder nicht sein! Eindeutig ist mir das Würzige näher. Doch bei aller gebotenen Würze und Schärfe darf der süße Widerpart, wie ihn in schönster Form die Liebe darstellt, nie fehlen. Ein pikantes, deftiges Kartoffelgulasch – und dann meinetwegen eine kleine Praline zum Mokka …

Der Natur gerecht zu werden, das sehe ich durchaus als großes Ziel, als größtes womöglich, wenn schon nicht das einzige, das uns Menschen vorgegeben ist – und guttut! So schwinge ich gerne die schwere Eisenpfanne oder die elegante Grillzange. Da ist archaische Natur im Spiel; und die Begegnung mit ihr, in Form von Pflanzen, Tieren, weiterhin mit Landschaften und Gewässern und auch meiner eigenen Mensch-Natur und ihren physischen, emotionalen und moralischen Bedürfnissen. Wie auch immer: In meinem Garten wächst und gedeiht seit Jahren ein Szechuanpfefferbaum: echt jetzt!

Vorausgeschickt und nachgedacht von Dr. Peter Natter

Buchautor und Kolumnist

Dr. Peter Natter liest gerne –und schreibt noch lieber –über Gott, die Welt und das Ländle

CHEFREDAKTEUR CHRISTIAN

WEISS: WER ETWAS

VERÄNDERN WILL, MUSS SELBST MIT ANPACKEN

LAVINIA UND BOZANA HATTEN BEI DER FISCHSCHULUNG BEI DEUTSCHE SEE IN BREMERHAVEN ALLES IM GRIFF

So erreichen Sie uns: magazin@sutterluety.at TikTok Facebook

GRILLT AUCH BEI BLITZLICHTGEWITTER: UNSER CATEGORY MANAGER HARRY LEITNER
Produziert nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens, Walstead Let’s Print Holding AG, UW 808

SUTTERLÜTY’S

CAMEMBERT VON DER FEINKÄSEREI BANTEL

30

VORSICHT, JETZT WIRD’S SCHARF!

24

GROSSE GRILLEREI MIT HARRY LEITNER

06

NEUES BEI SUTTERLÜTY ZUM GÄRTNERN, GRILLEN UND GENIESSEN

28

WIE LERNEN UNS BEI SUTTERLÜTY WEITERBRINGT

38

GRÜNE KONZEPTE FÜR EIN GUTES MITEINANDER

44 WER KLIMASCHUTZ ERNTEN WILL, MUSS BÄUME PFLANZEN

51

Impressum

Medieninhaber, Herausgeber, Konzeption, Redaktionsadresse: Sutterlüty Handels GmbH, Mühle 534, 6863 Egg, Tel. +43 (0)5512 / 2266-0, magazin@sutterluety.at, www.sutterluety.at, www.instagram.com/sutterluety, www.facebook.com/bsundrig, www.tiktok.com/@sutterluety

Redaktion: MMag. Lisa Christensen, Carmen-Jurkovic-Burtscher Grafik: Sarah Höfler

Mitwirkende dieser Ausgabe: Dr. Peter Natter, Piefke und Fatso

Korrektur: Mag. Merle Rüdisser

Bildbearbeitung: www.profiler.cc

Druck: Walstead Leykam Druck GmbH & Co KG

Projekt- & Anzeigenleitung: Mag. (FH) Christian Kerber, christian.kerber@sutterluety.at

Fotografie: Mag. (FH) Christian Kerber

Stockbilder: shutterstock, Adobe Stock

Auflage: 150.000 Stück

Adressen und Öffnungszeiten unserer Ländlemärkte, über 600 Rezepte und Informationen zu unseren b’sundrigen Produkten finden Sie auf www.sutterluety.at.

In der Regel finden Sie die Zutaten, die in den Rezepten in diesem Magazin verwendet werden, in jedem größeren Sutterlüty Ländlemarkt. Sollte im Ausnahmefall eine spezielle Zutat nicht erhältlich sein, wenden Sie sich bitte an ein gut sortiertes Spezialitäten-Geschäft oder den Bioladen Ihres Vertrauens.

GENIESSEN

Fotos: Christian Kerber
Geschirr: Porzellan | PATSY DESIGN

EIN FEST FÜR

DIE SINNE

GROSSE GRILLEREI MIT HARRY LEITNER

Wenn unser Category Manager und Grilltrainer Harald Leitner zum Grillabend einlädt, wird es ein echtes Fest für die Sinne. Vom klassischen Burger über opulente Wraps bis hin zur mediterranen Dorade verwöhnt er seine Gäste auf ganzer Linie. Als Nachtisch gibt’s Tipps für den nächsten Grillabend mit Freund*innen.

Saftiges Fleisch, frischer Fisch oder bissfestes Grillgemüse – bei diesen Rezepten kommen alle auf ihre Kosten! Außerdem lassen sie sich ganz nach Lust und Laune kombinieren oder variieren. Und das ganz ohne Stress für den Grillmeister, solange er die Vorbereitungszeit im Blick behält. Harry beginnt schon am Vormittag mit den Vorbereitungen, damit auf dem Rost alles glatt geht und er auch Zeit für die Gäste hat.

TIPP Lässt sich die Rückenflosse leicht herausziehen, ist der Fisch durch.

DORADE MIT ZITRONE

FÜR 1–2 PORTIONEN

GRILLZEIT: CA. 12 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN

1 küchenfertige Dorade · mediterrane Kräuter

1 Bio-Zitrone · Salz · etwas Olivenöl

VORBEREITUNG

An unserer Fischtheke macht das Feinkostteam die Dorade küchenfertig. Mit einer Schere kann man zusätzlich die Rückenflosse etwas stutzen.

ZUBEREITUNG

Zuerst den Fisch außen und innen salzen. Die Bauchhöhle wird zusätzlich mit mediterranen Kräutern gewürzt: Rosmarin, Salbei, Thymian, Oregano, etwas Knoblauch – je nachdem, was im Kräutergarten wächst. Zusätzlich kommt eine Zitronenscheibe in den Fisch. Anschließend die Dorade bei voller Hitze auf den Grill legen; das macht die Haut b’sundrig knusprig, sodass man sie später mitessen kann. Sobald der Fisch eine schöne Bräune zeigt, wird er gewendet und weitergegrillt, bis sich die Rückenflosse leicht herausziehen lässt – daran erkennt man gut, dass er gar ist. Gemeinsam mit dem Fisch wird auch eine halbierte Zitrone auf den Grill gelegt. Durch das Röstaroma verliert sie ihre Säure und harmoniert geschmacklich wunderbar mit der Dorade. Wenn der Fisch gar ist, wird er angerichtet, filetiert und mit dem Saft der gegrillten Zitrone sowie ein paar Tropfen Olivenöl beträufelt. Am besten gleich genießen!

LACHSFILET

AUF BUCHENHOLZ

FÜR 2–4 PORTIONEN

GRILLZEIT: CA. 20 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN

1 Lachsfilet ca. 800 g · 1 Räucherbrett Buche oder Zedernholz

1 Bio-Zitrone · Rosmarin · Salz

VORBEREITUNG

Das Räucherbrett sollte mindestens zwei Stunden vor dem Grillen in Wasser gelegt werden – so schützt man es vor dem Verbrennen und es kann seine Röstaromen später langsam an den Fisch abgeben.

ZUBEREITUNG

Der Lachs kommt auf das Räucherbrett, wird gesalzen und mit Zitronenscheiben sowie einem Rosmarinzweig belegt. Nun wandert das Brett in die direkte Hitzezone des Grills. An der Farbe des Fischs erkennt man gut, wie weit er ist: Wenn das helle Eiweiß austritt, ist der Lachs glasig und perfekt gegart. Wer ihn etwas länger auf dem Grill lässt, erhält eine festere, trockenere Konsistenz.

DIE KLASSIKER A WISSE, A ROTE UND A KÄSEKRAINER

MIT ZWIEBELSAUCE

FÜR 3 PORTIONEN

GRILLZEIT: CA. 8 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN

1 Ländle-Kalbsbratwurst · 1 St. Galler Wurst · 1 Käsekrainer Zwiebelsauce siehe Seite 22 · 3 Mini-Wurzelbrote

ZUBEREITUNG

Wer meint, eine Wurst zu grillen sei keine Kunst … hat recht. Aber Harry gibt uns trotzdem einen heißen Tipp: „Würste sollte man zuerst indirekt grillen, damit sie auch schön gleichmäßig gar sind. Und dann am Schluss kann man’s heiß hergehen lassen; so bekommen sie die perfekte Kruste!“

Die Idee für die Ländle-Version des Hot Dogs kommt von unserem Fotografen Christian und der Stylistin Patsy: Der Trick ist, die Mini-Wurzelbrote kurz anzurösten, bevor sie mit der Lieblingswurst und der Zwiebelsauce verfeinert werden. Da kann nichts mehr schiefgehen – An guata!

SUTTERLÜTY BURGER-MISSION

Schick uns dein

Lieblings-Burgerrezept und gewinne ein

Sutterlüty Grillpaket* für 8 Personen!

* unser leckeres Grillpaket mit 4 Pattys Sutterlüty’s Ländle-Bio-Rinderburger, 4 Paar Broger Würste, 2 Ribeye-Steaks (ca. 300 g), 1 Sutterlüty’s Bio-Heumilch-Camembert, 8 Pärle, 8 Mini-Wurzelbrote, 1 Kiste Egger Jockl und 1 Kiste Mineral. Alles, was ein Grillfest braucht! Schicken Sie Ihr Lieblings-Burgerrezept zusammen mit Ihrem vollen Namen, Ihrer Telefonnummer und Ihrer E-Mail-Adresse an gewinnspiel@sutterluety.at. Kennwort: „Burger-Mission“. Teilnahmeschluss ist der 31.07.2025. Die Gewinner*innen werden per E-Mail verständigt. Darüber hinaus kann über das Gewinnspiel kein Schriftverkehr geführt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

BIO-WEIDERIND-BURGER MIT PÄRLE

FÜR 4 PORTIONEN

GRILLZEIT: CA. 15 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN

4 Sutterlüty’s Ländle-Bio-Rinderburger

2 Handpärle · 4 Blätter Eisbergsalat

2 Spitzpaprika · 4 Scheiben rote Zwiebel

8 Scheiben · Bio-Heumilch-Camembert oder Bergkäse · 4 Scheiben Broger-Frühstücksspeck Salz · etwas Knoblauchsauce siehe Seite 22

VORBEREITUNG

Zuerst das Beiwerk für den Burger vorbereiten: Salatblätter zupfen; die Paprika halbieren; Zwiebeln, Camembert bzw. Bergkäse, Frühstücksspeck sowie Knoblauchsauce bereitstellen. Zum Grillen dürfen die Ländle-Bio-Rinderburger-Pattys natürlich nicht kühlschrankkalt sein.

ZUBEREITUNG

Ist alles hergerichtet, werden die Pattys von einer Seite scharf angebraten. Gleichzeitig mit dem Fleisch kommen die Paprikastücke und die Zwiebelringe auf den Grill und werden dort – genauso wie das Fleisch –gesalzen. Sobald sich das Patty leicht vom Grill löst, ist der ideale Zeitpunkt zum Wenden. Die Geduld wird mit einem schönen Grillmuster auf dem Patty belohnt.

Übrigens, das Fleisch sollte nicht mit dem Pfannenwender gedrückt werden – so verliert es nur den guten Saft. Nach dem Wenden den Käse auf die Pattys legen, den Grilldeckel schließen und mit perfekter „Rundumtemperatur“ fertig garen. Auch hier gilt: Löst sich das Fleisch vom Rost, ist das Patty genau richtig – innen leicht rosa. Vor dem Anrichten kommt auch das Brot kurz auf den Rost, damit es knusprig wird. Dann beide Brothälften mit der Knoblauchsauce bestreichen. Auf die untere Salat, Speck, Burger-Patty mit Käse, Paprika und als Krönung die Zwiebelringe legen. Deckel drauf und Mund gaaaanz weit auf!

SAFTIGES SCHWEINSKARREE MIT GEGRILLTEM CHICORÉE

FÜR 2 PORTIONEN

GRILLZEIT: CA. 20 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN

Bio-Schweinskarree ca. 3–5 cm dick · 1 Tomate

Balsamicoessig · Olivenöl · 1 Chicorée

6 braune Champignons · Knoblauch · Salz

Pfeffer aus der Mühle · etwas Currysauce siehe Seite 21

VORBEREITUNG

Zuerst den Chicorée halbieren und bei den Champignons den Stiel entfernen. Das Fleisch etwa eine halbe Stunde vor dem Grillen salzen.

Tomate klein schneiden. Balsamicoessig, Olivenöl, frisch gepressten Knoblauch, Salz und Pfeffer verrühren und wenn das Fleisch auf den Grill kommt die Tomatenstücke damit marinieren.

ZUBEREITUNG

Beim Bio-Schweinskarree ist vor allem eines wichtig: Es sollte mindestens zwei Finger dick sein – nur so bleibt es beim Grillen saftig und trocknet nicht aus. Das Karree wird zunächst bei direkter Hitze scharf auf beiden Seiten angegrillt, anschließend darf es indirekt weitergaren. Für Fleischstücke wie Karree oder Ribeye greift Harry grundsätzlich zum Grillthermometer. Mit 62 °C Kerntemperatur kommt es vom Grill – „Sonst wird es totgegrillt!“ Danach darf das Karree etwa fünf Minuten rasten. Chicorée und Pilze kommen schon vorher auf den Rost, nämlich wenn das Karree in den indirekten Grillbereich gelegt wird. So ist alles gleichzeitig fertig und kann mit der Salsa schön auf den Tellern angerichtet werden.

ERST SALZ, DANN HITZE

Selbst unter Grillprofis ist das Thema Salz umstritten. Die einen würzen erst nach dem Grillen, die anderen schwören auf das Salzen davor. Harry Leitner gehört klar zum Team „salzen, dann grillen“ –allerdings kommt es aufs Timing an. Gerade große Fleischstücke sollte man mit etwas Vorlaufzeit salzen. Beim Karree sind es mindestens 30 Minuten, bevor das Fleisch auf den Grill darf. Ähnliches gilt auch für das Ribeye-Steak. Im ersten Moment zieht das Salz zwar etwas Saft, doch es bindet auch Wasser und sorgt so für eine b’sundrig gute Kruste. Nach dem Grillen schneidet Harry das Fleisch auf und würzt die Scheiben gegebenenfalls mit frisch gemahlenem Pfeffer und etwas Salz nach.

WÄLDERHENNELE IM WRAP

MIT MANGO-AVOCADO-SALAT

FÜR 4 PORTIONEN

GRILLZEIT: CA. 20 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

HENNELE–TRICK 17

Hühnerfilet trocknet auf dem Grill schnell aus. Die ausgelöste Oberkeule ist deshalb die bessere Wahl, denn die Haut sorgt obendrein für einen tollen Crunch. Wichtig: Hennelefleisch darf ruhig mehr Hitze abbekommen. Bei einer Kerntemperatur von 74 °C beginnt das Kollagen zu zerfallen und sorgt für wunderbar zartes Fleisch.

ZUTATEN

4 Sutterlüty’s Wälderhennele-Oberkeulen ausgelöst · 1 Mango 1 Avocado · ½ rote Zwiebel · etwas frischer Chili · 1 Zitrone etwas Zucker · 1 Zucchini in Streifen gegrillt · 1 Spitzpaprika halbiert und entkernt gegrillt · ¼ Eisbergsalat · 4 Tortillafladen · Salz Pfeffer · Balsamico-Zwiebeln siehe Seite 20 · Currysauce siehe Seite 21

VORBEREITUNG

Den Mango-Avocado-Salat sollte man am besten schon einige Stunden vor der Party zubereiten. Dafür Avocado und Mango würfeln, Zwiebeln und Chili nach Geschmack fein schneiden und alles vermengen. Mit dem Saft der Zitrone, Salz und etwas Zucker würzen und im Kühlschrank ziehen lassen. Der Eisbergsalat wird in feine Streifen geschnitten.

ZUBEREITUNG

Das Hennele zuerst salzen und mit der Hautseite auf den Grill legen. Sobald es eine schöne Kruste hat, vorsichtig wenden. Ist das Fleisch auf beiden Seiten gut angebraten, darf es indirekt weitergaren, bis es die Kerntemperatur von 74 °C erreicht. Vor dem Servieren kommen auch die Tortillas kurz auf den Rost. In der Zwischenzeit kann man das Hennele in Streifen schneiden. Dann die Tortillas mit 1–2 Löffel Sauce bestreichen und mit Salat, Hennelestreifen, Grillgemüse und Avocado-Mango-Salat belegen. Den letzten Kick geben die Balsamico-Zwiebeln. Nun die Wraps mit Backpapier oder Alufolie einrollen, halbieren und genüsslich verspeisen!

DAS PERFEKTE RIBEYE-STEAK

MIT GRILLGEMÜSE-ALLERLEI

RIBEYE-STEAK

FÜR 3–4 PORTIONEN

GRILLZEIT: CA. 20 MIN. SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN

2 Ribeye-Steaks ca. 300 g · Salz · Pfeffer Kräuterbutter-Rösle

VORBEREITUNG

Mindestens eine Stunde vor dem Grillen sollte das Fleisch aus dem Kühlschrank genommen werden, damit es Zimmertemperatur hat; etwa 30 Min. davor wird es gesalzen.

ZUBEREITUNG

Bei direkter Hitze wird das Ribeye-Steak zwei bis drei Min. pro Seite gegrillt und dann indirekt weitergegart. Wichtig für ein perfektes Steak ist die Kerntemperatur: Damit es medium wird, sollte es maximal 55 °C haben. Vor dem Servieren darf das Fleisch noch ein paar Min. ruhen – so verteilen sich Fleischsaft und Temperatur gleichmäßig im Steak. Zum Servieren schneidet Harry das Steak in feine Scheiben, damit jede*r gleich ein Stück probieren kann. Mit knusprigen Kartöffelchen und buntem Grillgemüse wird der Teller zum Fest.

GRILLGEMÜSE

FÜR 3–4 PORTIONEN

GRILLZEIT: CA. 45 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN

1 Zucchini · 2 Spitzpaprika · 2 Chicorée

2 Maiskolben · 8 Champignons

6 kleine festkochende Bio-Kartoffeln · Salbei Rosmarin · Salz

VORBEREITUNG

Die Zucchini werden in Scheiben und die Paprika in Stücke geschnitten. Der Chicorée und der Mais werden halbiert. Bei den Champignons werden nur die Stiele entfernt.

ZUBEREITUNG

Die Kartoffeln brauchen am längsten und kommen als Erstes auf den Grill – natürlich gut gewaschen! Mit etwas Salbei und Rosmarin verfeinert dürfen sie in Alufolie gewickelt etwa 45 Min. bei indirekter Hitze schmoren. Für den Mais sind etwa zwanzig Minuten Garzeit einzuplanen. Er kommt bei direkter Hitze auf den Grill und wird dort leicht gesalzen. Als Nächstes folgen die restlichen Gemüsesorten, die direkt auf dem Grill gesalzen werden. Die Champignons werden mit der Lamellenseite nach oben geröstet. So sammelt sich die aromatische Pilzflüssigkeit in der Kappe und sorgt für einen intensiven Umami-Geschmack. Sobald alles gar ist, wird das Gemüse auf einer Platte angerichtet und mit den anderen Köstlichkeiten serviert.

ZITRONIGE BALSAMICO-ZWIEBELN

Die Zitrone sorgt für die Frische, die Zwiebel für den Geschmack – einfach herrlich für belegte Brote, Salate oder als feine Beilage zu Gegrilltem. Im Kühlschrank halten sich die marinierten Zwiebeln für etwa eine Woche.

FÜR 1 KLEINES GLAS

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 15 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

AROMATISCHE ALLESKÖNNER!

Ob würzig, süß oder scharf –Grillsaucen sind das i-Tüpfelchen für jedes Barbecue. Die Vielzahl an Gewürzen lädt dazu ein, spannende Geschmackskombinationen zu entdecken und jedes Grillgericht nach eigenem Gusto zu verfeinern.

ZUTATEN

2 rote Zwiebeln · 1 gestrichener TL Zucker 1 gestrichener TL Salz · Saft von 1 Zitrone Balsamicoessig je hochwertiger, desto süßlicher etwas Olivenöl

ZUBEREITUNG

Die Zwiebeln in feine Ringe schneiden und mit Zucker, Salz und Zitronensaft gut durchmischen. Mit den Händen leicht andrücken – so können sie b’sundrig gut durchziehen. Alles in ein sauberes Glas füllen. Danach mit Balsamicoessig und Olivenöl auffüllen, bis die Zwiebeln bedeckt sind. Damit sich die Aromen perfekt ineinanderfügen, braucht die Mischung Zeit – am besten über Nacht im Kühlschrank lassen. Vor dem Anrichten sollte das Glas gut geschüttelt werden, damit sich die Essig-Öl-Emulsion gut verbinden kann. Und beim Zitronensaft darf es ruhig etwas mehr sein – das sorgt für die nötige Frische!

HAUSGEMACHTE KRÄUTERBUTTER

Vielseitig, würzig und ideal zum Einfrieren –diese Kräuterbutter holt den mediterranen Garten auf den Tisch.

FÜR 20 BUTTERRÖSCHEN

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 30 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN

¼ kg Butter zimmerwarm · frische Kräuter nach Saison und Geschmack: z. B. Rosmarin, Thymian, Salbei, Schnittlauch, Petersilie …

2 Knoblauchzehen · Salz · Pfeffer

ZUBEREITUNG

Damit Harrys Zubereitungsvariante gelingt, sollte die Butter schön weich sein. Die frischen Kräuter werden fein gehackt und mit dem gepressten Knoblauch sorgfältig vermengt. Anschließend gibt man die weiche Butter in eine Schüssel, streut die Kräutermischung sowie etwas Salz und Pfeffer darüber und verrührt alles mit einer Gabel, bis eine homogene Masse entsteht.

Ist die Kräuterbutter gut durchmischt, kann sie auf zwei Arten weiterverarbeitet werden: Entweder formt man sie mithilfe von Frischhaltefolie zu einer Rolle, von der sich bei Bedarf Scheiben abschneiden lassen –oder man füllt sie in einen Spritzbeutel und setzt kleine „Röschen“ auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Die dekorativen Butterrosen werden anschließend tiefgefroren und später in ein handliches Gefäß umgefüllt.

FRUCHTIGE CURRYSAUCE

Das schmeckt nach Palmen, Strand und Sonnenschein! Die feine Currysauce ist schnell gemacht und bringt Exotik auf den Grillteller.

FÜR 1 KLEINES GLAS

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 15 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN

250 g Mayonnaise · ½ Becher Sauerrahm ½ Dose Fruchtcocktail · ¼ Mango kleingeschnitten Currypulver · Salz · Honig

ZUBEREITUNG

Mayonnaise und Sauerrahm in einer Schüssel cremig rühren. Den gut abgetropften Fruchtcocktail (ca. 80 g) mit dem Stabmixer pürieren und unterheben – das sorgt für die fruchtige Basis. Dann mit dem Lieblings-Currypulver und etwas Salz abschmecken. Wer es gerne süßer mag, rundet mit Honig ab. Zum Schluss rührt Harry ein paar frische Mangostücke ein – das gibt der Sauce das gewisse Etwas.

KRÄFTIGE KNOBLAUCHSAUCE

Lecker zu gegrilltem Fleisch, Gemüse oder auch zu Brot. Wer Knoblauch mag, wird diese Sauce lieben!

FÜR 1 KLEINES GLAS

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 15 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN

200 g Mayonnaise · 200 g Sauerrahm

Schnittlauch und Petersilie frisch, gehackt Salz, Pfeffer · Knoblauch gepresst, nach Geschmack

ZUBEREITUNG

Mayonnaise, Sauerrahm, Schnittlauch und Petersilie mit Knoblauch nach Geschmack zu einer Sauce verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

HERZHAFTE ZWIEBELSAUCE

Die Zwiebelsauce ist Harrys Geheimtipp für Käsekrainer oder Grillwürste. Deftig mit süß-saurer Würze gibt sie diesen Klassikern den nötigen Pep.

FÜR 1 KLEINES GLAS

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 15 MIN.

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••

ZUTATEN

1 Zwiebel · Essiggurken gleiche Menge wie Zwiebel Ketchup · Mayonnaise · Senf · Salz, Pfeffer, Currypulver

ZUBEREITUNG

Zwiebel schälen und zusammen mit den Essiggurken kleinschneiden. Ketchup, Mayonnaise mit Senf vermischen danach Zwiebeln und Essiggurken unterheben. Mit Salz, Pfeffer und Currypulver abschmecken.

WO BRENNT’S?

Scharfe Saucen können Genuss oder Grenzerfahrung sein. Von den einen reicht ein Tropfen, um nach dem Feuerlöscher greifen zu wollen, und von anderen können auch sensible Gaumen den Mund ruhig mal voll nehmen. Wir haben uns für Sie durch die Auswahl bei Sutterlüty getestet, damit Sie das Spiel mit dem Feuer gefahrlos genießen können.

LEVEL 7–12

HOT SAUCE

Wo Hot Sauce draufsteht, ist in der Regel Feueralarm drin. Wie sehr es brennt, entscheidet oft die verwendete Chili-Sorte. Hot Sauces passen zu allem, was ordentlich Pep verträgt.

UNSER TIPP

Tröpfchenweise herantasten. Der Grat zwischen Schmackofatz und Schmerz ist schmal.

LEVEL 4–5

SAMBAL OELEK

Wörtlich bedeutet „Sambal Oelek“ „grob gemahlene Chilipaste“ – und der Name ist Programm. Wer sich traut, verwendet Sambal pur als Dip. Die Paste verleiht aber auch allerlei Saucen einen feurigen Twist.

UNSER TIPP

Vorsichtig dosieren, Sambal ist recht salzig

SWEET CHILISAUCE

Ob zu Frühlingsrollen, zu gebratenen Nudeln oder zu Chicken Nuggets: Sweet Chilisauce ist perfekt für den Einstieg. Der enthaltene Zucker hält die ohnehin milde Schärfe prima in Schach.

UNSER TIPP

Passt super zu exotischen Fruchtsalaten oder Desserts

LEVEL 0–1

LEVEL 3

SRIRACHA

Die scharf-süß-säuerliche Sauce mit einem Hauch Knoblauch stammt aus der thailändischen Küstenstadt Si Racha und passt auch hierzulande perfekt zu Fisch, Meeresfrüchten oder gebratenen Nudeln.

UNSER TIPP

Im Team mit Mayo ein perfekter Dip

LEVEL 2–3

TABASCO

Den Klassiker aus dem Süden von Louisiana gibt es heute in verschiedenen Varianten. Die mildeste der berühmten Tabasco-Saucen wird aus grünen Jalapeño-Chilis hergestellt.

UNSER TIPP

Passt prima zu Salatdressings, Guacamole oder Green Smoothies

DARF’S EIN BISSCHEN SCHARF SEIN?

Die einen lieben es, die anderen kommen schon beim Gedanken an scharfes Essen ins Schwitzen. Doch ist das reine Geschmacksache? Was passiert im Mund und im Gehirn, wenn wir etwas Scharfes essen, und was kann man tun, wenn es doch einmal zu viel des Guten war?

Ob jemand gerne scharf isst oder nicht, ist tatsächlich keine Frage des Geschmacks. Denn während Süß, Sauer, Salzig, Bitter und Umami echte Geschmacksrichtungen sind, ist „Scharf“ eine Art Hitzereiz. Capsaicin, der Stoff, der Chilis ihre Schärfe verleiht, aktiviert nicht die Geschmacks-, sondern die Schmerz- und Wärmerezeptoren im Mund. Deshalb fühlt sich Scharfes an, als würde man etwas extrem Heißes essen – obwohl keine tatsächliche Temperaturveränderung stattfindet. Manche Menschen haben weniger empfindliche Rezeptoren oder sind durch regelmäßiges Essen von Scharfem daran gewöhnt.

WIE SCHARF IST SCHARF?

Wenn wir scharf essen, schüttet das Gehirn Endorphine aus, die für ein gewisses Hochgefühl sorgen. Manche bezeichnen dieses Phänomen als den „Chili-Rausch“. Obwohl Schärfe eine rein subjektive Empfindung ist, gibt die sogenannte Scoville-Skala Anhaltspunkte, wie scharf etwas tatsächlich ist. Entwickelt wurde sie vom amerikanischen Pharmakologen Wilbur Scoville im Jahr 1912. In Tests mit Probanden verdünnte er Chili-Extrakt so lange, bis diese keine Schärfe mehr wahrnehmen konnten. Heute muss dafür niemand mehr seine Zunge herhalten. Inzwischen wird der Schärfegrad, etwa von Chilis, längst anhand des Capsaicin-Gehalts im Labor gemessen.

WAS IST DAS SCHÄRFSTE, WAS JEMALS EIN MENSCH GEGESSEN HAT?

Seit 2013 hält die „Carolina Reaper“ den GuinnessWeltrekord als schärfste Chili der Welt. Sie enthält durchschnittlich über 2,2 Millionen Scoville und sorgt damit bei Chili-Wettessen weltweit regelmäßig für Schweißausbrüche. Anwärter auf diesen Feuerthron gibt es immer wieder, doch bislang wurde keine schärfere Chili offiziell bestätigt. Der unangefochtene Spitzenreiter in Sachen Schärfe ist reines Capsaicin mit 16 Millionen Scoville. Das jedoch ist nicht für den Verzehr geeignet.

WAS KANN MAN TUN, WENN MAN ZU SCHARF GEGESSEN HAT?

Capsaicin ist fettlöslich. Wasser hilft also schon mal nicht, wenn’s im Mund brennt. Stattdessen sollte man lieber zu Milch, Joghurt oder Käse greifen. Auch Brot oder Reis können das Brennen lindern. Zucker oder Honig sollen ebenfalls helfen. Am besten jedoch ist es, sich langsam an die persönliche Schmerzgrenze heranzutasten. Dann hat man auch noch etwas vom eigentlichen Geschmack eines Gerichts.

Piefke & Fatso haben für euch die scharfen Saucen getestet:

UNSERE EMPFEHLUNGEN – ERHÄLTLICH BEI SUTTERLÜTY

FIRELAND FOODS

„END OF SANITY“ HOT SAUCE mit 35 % Carolina-Reaper-Chili LEVEL 12

HABANERO HOT SAUCE mit 51 % Habanero-Chili

SUTTERLÜTY’S

BIO HOT SAUCE mit Bio-Chili aus Vorarlberg LEVEL 7

OELEK mit 86 % rotem Chili

SRIRACHA-SAUCE mit 42,8 % rotem Jalapeño-Chili

GÄRTNERN, GRILLEN UND

GENIESSEN

Ob Gartenfreude, Grillvergnügen oder genussvolle Frühstücksmomente –in den Ländlemärkten warten neue Sutterlüty’s Produkte darauf, entdeckt zu werden. Da steckt alles drin, was wir lieben: regionale Qualität, echte Nachhaltigkeit und b’sundrige Sorgfalt.

LODERNDE LEIDENSCHAFT

Zum Angrillen setzen wir auf das Grill-, Brenn- und Anzündholz von der Familie Dörler aus dem Spaltwerk in Hard: Dank der speziellen Vierkantholz-Spalttechnik steigt der Brennwert vom heimischen Buchen- und Eschenholz um bis zu 15 %. Im praktischen Sutterlüty’s Grillholzpaket steckt alles drin, was man für ein Barbecue braucht: Späne, Anzünder und Streichholz inklusive!

FÜR REGIONALE WURZELN

In Altstätten im Schweizer Rheintal stellt Terre Suisse aus Holzfasern, Rindenhumus und natürlichem Kompost unsere Sutterlüty’s Universalerde torffrei her. Die lockere Struktur sorgt für optimale Luftdurchlässigkeit und einen ausgewogenen Wasserhaushalt. Natürlich vorkommende Mikroorganismen aktivieren die Nährstoffe – und bringen deine Pflanzen zum Wachsen und Blühen!

PAPRIKA MIT PFIFF

In Polders Garten in Hard wächst nicht nur Aloe Vera. Für die Ländlemärkte erntet Harald Köhlmeier genussfertige Bio-Bratpaprika.

In bestem Olivenöl gebraten und mit grobem Meersalz gewürzt sind sie ein b’sundriger Genuss für jeden Grillabend.

KNUSPER, KNUSPER, KÖRNCHEN

Wenn’s um Liebe zum Detail geht, macht niemand Richard Dietrich von Dietrich Kostbarkeiten in Lauterach was vor. Köstliches Dörrobst, kernige Dinkelflocken, etwas Birnendicksaft und vor allem original Riebelmais aus dem Rheintal hat er zum crunchy Sutterlüty’s Knusper Müsli komponiert.

WEICHKÄSE MIT WOW

Bei Bantel in Möggers gibt’s nicht nur den besten Camembert im Ländle, es gibt ihn auch mit b’sundrigem Extra: Bärlauch, Trüffel, Walnuss und Zirbe verleihen

DRAUSSEN

CAMEMBERT MIT LÄNDLE-CHARAKTER BERGGOLD VON

FAMILIE BANTEL

Bei Bantels spürt man den Stolz auf den Berggold-Camembert –und das völlig zu Recht. Denn mit Expertise, Leidenschaft und einem feinen Gespür für Qualität ist es ihnen gelungen, aus dem Weichkäse mit französischem Ursprung einen echten Ländle-Klassiker zu machen.

Fotos: Christian Kerber Text: Lisa Christensen

WIE DAS LÄNDLE ZUM CAMEMBERT KAM

Außen samtig, innen cremig und geschmacklich ein Traum. Diesen kleinen französischen Luxus wollten die Geschwister Bantel vor etwa hundert Jahren den Vorarlberger*innen schmackhaft machen. Deshalb haben sie den damals allgegenwärtigen Emmentaler aufgegeben und sich stattdessen ganz den „mets de choix“ verschrieben. Und das, obwohl Camembert und Co. in unserer Region früher kaum bekannt waren. Auf die Frage nach dem Warum gibt uns der Seniorchef in dritter Generation, Georg Bantel, einen kleinen Einblick in die Familiengeschichte: Eine Reise nach Frankreich soll die Geschwister Bantel damals inspiriert haben. Zum Glück für uns, denn dadurch kam in den 1930ern die Camembertproduktion nach Vorarlberg. Ein mutiger Schritt, den der Familienbetrieb optimal geplant hat. Denn die mitgebrachte Rezeptur wurde zuerst über einige Jahre perfektioniert, bis der Weichkäse nicht nur gut, sondern goldrichtig schmeckte. Das war natürlich nicht einfach, denn es gab keine Erfahrungswerte, und so mussten sich die

Käsemeister auf ihren eigenen Geschmackssinn und ihr Talent verlassen.

EIN REZEPT UND GANZ VIEL GEFÜHL

„Das ist auch heute noch so“, wirft der Juniorchef, auch ein Georg, hier gleich ein und wird von seinem Vater sofort bestätigt: „Wir sagen immer, unser Rezept ist ein Geheimnis; aber ehrlich gesagt: Es würde ohnehin niemandem etwas nützen. Es gibt nämlich nicht das Rezept für unseren Camembert.“ Es ist Gefühlssache gepaart mit exzellenter Handwerkskunst und einem tiefen Verständnis für den Rohstoff Milch. Diese wird bei den Bantels mit größtem Respekt behandelt, denn ihre Qualität entscheidet, wie gut der Camembert gelingt. Deshalb kommt die Milch für Sutterlüty’s Bio-HeumilchCamembert nur von ausgewählten Biohöfen in Vorarlberg. Wie jede Milch verhält auch diese sich immer wieder anders: Die Haltung, die Fütterung, die Weiden, die Jahreszeit, die Luft und das Wetter – alle Komponenten haben Auswirkungen und müssen bei der Produktion von Käsemeister Georg jr.

richtig eingeschätzt werden. „Heute ist zwar manches maschinell gelöst, aber auch für die exakte Einstellung der sich ständig verändernden Werte braucht man viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung.“ Damit er uns zeigen kann, was genau er damit meint, führt uns Georg jr. durch die Produktion.

EIN BISSCHEN MAGIE

Aber zuerst werden wir hübsch eingekleidet:

Nur mit Mantelschürze, Haube und Schuhüberziehern dürfen wir in den Produktionsbereich. Hände desinfizieren, Schuhe trotz Überzieher waschen – peinliche Sauberkeit ist hier angesagt, denn Weichkäse ist sehr heikel, weil die Reifezeiten deutlich kürzer sind als bei Hartkäse.

Das feuchte Milieu würde Keimen einen idealen Nährboden bieten – würde! Denn bei Bantel haben diese bestimmt keine Chance. Hier wird mit höchster Genauigkeit gearbeitet. Daher rührt auch die hervorragende und vor allem gleichbleibend hohe Qualität des Berggolds. Davon zeugen neun AMA-Käsekaiser, die der Familienbetrieb bereits gewonnen hat. „Doch die größte Auszeichnung“, strahlt Georg sr., „ist und bleibt die Kundenzufriedenheit.“ Inzwischen sind wir bei der ersten Station der Produktion angekommen. Da wird die Milch aus funkelnden Edelstahltanks entnommen, pasteurisiert und dann in einen Reifetank mit fünf Kammern geleitet. „Hier passiert die Magie“, schmunzelt Georg jr. und zeigt auf die vielen Regler und Ventile, die der Käsemeister im Blick hält. „

Das Abstreichen der Formen geschieht immer noch händisch, denn so können Konsistenz und Menge genau kontrolliert werden.

HARFENSPIEL FÜR ROBOTER

Im nächsten Raum wird die Milch in große Bottiche gefüllt und läuft so über eine Produktionsstraße weiter. Diese Linie wurde übrigens eigens für Bantel gefertigt und macht die Arbeit um einiges leichter. Außerdem ermöglicht sie präzise Reifezeiten für die Gallerte – so nennt man die vom Lab geronnene Milch. Ein Roboterarm schneidet die Gallerte mit einer Harfe schließlich klein. Zusätzlich kann der Käsemeister stets in diese moderne Bruchbereitung eingreifen, falls die Milch beispielsweise noch nicht reif ist. Im nächsten Schritt kommt der Bruch in die Käseformen. „Das Abstreichen der Formen geschieht aber immer noch händisch“, betont Georg jr., „denn so kann ich Konsistenz und Menge genau kontrollieren.“ Auf sogenannten Horden, oder „Horda“ im Dialekt, ruhen die jungen Käsle über Nacht, bevor sie am nächsten Tag in Salz gebadet werden. Je nach Käseart bleiben die Rundlinge zwischen einer halben und zwei

Stunden liegen. „Jetzt fehlt nur noch ein weiterer Schritt“, erklärt uns Georg jr. und führt uns weiter durch den Käsekeller, ein wahres Labyrinth, in dem wir uns alleine wohl verlaufen würden.

GUT DING BRAUCHT WEILE

In den Reifekammern werden die Camemberts und Bries mit der Zeit so richtig lecker. Wie viel Zeit genau, das entscheidet Georg jr. nach Gefühl: „Sieben, acht, neun Tage dauert es, bis die Käse reif sind und abgepackt werden können.“ In der Zwischenzeit müssen die Laibchen immer wieder umgedreht werden –„umhorda“ nennt man diesen aufwendigen Lagewechsel, der für die gleichmäßige Reife unerlässlich ist. Bei vier Reifekammern, die mit Käse vollgestellt sind, gibt es nämlich viel zu tun. Vier Reifekammern, das bedeutet, es gibt für jeden Produktionstag eine –am Freitag wird nämlich nicht produziert, sondern geputzt, damit am Montag wieder frisch gestartet werden kann.

Die gereinigten Formen werden händisch aufgelegt.

Mit Bändchen werden die unterschiedlichen Camemberts gekennzeichnet. Das grüne Bändchen steht für beste Bio-Heumilchqualität.

Damit man die unterschiedlichen Arten gut auseinanderkennt, sind die „Horda“ mit Bändchen markiert. Unsere Sutterlüty’s Camemberts haben auch ein Bändchen bekommen – „Grün natürlich, grün steht für die beste Bio-Heumilch“, meint Georg jr. voller Überzeugung. Neben den vier Räumen fällt uns aber noch ein weiterer auf: Den zeigt uns Georg jr. b’sundrig gerne, denn hier werden die feinen Backcamemberts hergestellt –mit doppelter Panade und Butterschmalz aus eigener Produktion ist das ein echtes Premiumprodukt. Dazu hat die Familie lange getüftelt und schließlich eine eigene Produktionsstraße entworfen. Hier zeigt sich wiederum die klare Kundenorientierung von Bantel: „Wir wollen die Erwartungen an einen Backkäse nicht nur erfüllen, sondern übertreffen.“ Bei dem herrlichen Duft, der in der Luft liegt, dürfte das kein Problem darstellen.

KEIN TAG OHNE KÄSE

Zum Schluss führt uns Georg jr. noch durch die Verpackung. Hier werden die reifen Käsle sorgfältig abgepackt und kommissioniert, bevor sie im Kühlraum bei 3 °C auf die rasche Lieferung warten. Bei Entfernungen bis zu 100 km erledigt diese der Betrieb übrigens selbst, damit die Sendung so schnell wie möglich zum Kunden kommt. Im Kühlraum zeigt sich auch die große Menge an unterschiedlichen Produkten – Camembert und Brie, mit Nüssen, mit Pfeffer, mit Trüffel, mit Bärlauch, als Backkäse oder Ofengenuss. „

Da fragt sich natürlich, was die Käsemeister selbst am liebsten verspeisen? „Auf jeden Fall gibt es keinen Tag ohne Käse“, lacht der Juniorchef, „und am liebsten ist mir der Camembert natur.“ – „Bei mir gibt’s sowieso mehr Käs wia Brot“, scherzt der Seniorchef und erklärt noch, dass der Käse den besten Geschmack nahe am Mindesthaltbarkeitsdatum entwickelt. Diesen Tipp nehmen wir gerne mit nach Hause und lassen den Camembert beim nächsten Einkauf im Kühlschrank gut nachreifen. Nussig fein, mit einem Hauch von Champignons und samtig weich zerläuft er auf der Zunge –und beweist, dass sich das Warten auf den richtigen Moment mehr als lohnt. ¿

Feinkäserei Bantel

Rucksteig 66, 6900 Möggers

Tel. +43 (0) 5573 / 822 33 bantel@bantel.at

Georg Bantel sr. ist besonders stolz auf neun AMA-Käsekaiser-Auszeichnungen.

WISSEN, DAS VERBINDET

DIE SUTTERLÜTY AKADEMIE

Ob neue Talente, engagierte Mitarbeitende oder erfahrene Profis: Wer bei Sutterlüty arbeitet, bekommt zu jedem Zeitpunkt die bestmögliche Unterstützung dabei, sich fachlich weiterzubilden und persönlich weiterzuentwickeln. Das vielfältige Schulungsprogramm der Sutterlüty Akademie leistet dazu seit 25 Jahren einen wichtigen Beitrag – viel Spaß und nette Leute inklusive.

Fotos: Christian Kerber Text: Carmen Jurkovic-Burtscher

„WILLKOMMEN

IM TEAM“-TAG

Aller Anfang ist schwer? Sicher nicht bei Sutterlüty! Mit dem „Willkommen im Team“Tag findet sich in Windeseile zurecht, wer neu bei Sutterlüty ist. An einem gemeinsamen Tag mit anderen neuen Teammitgliedern lernen Handels-Newbies, Quer- oder Wiedereinsteiger*innen Sutterlüty ganz aus der Nähe kennen und erfahren aus erster Hand, was Regionalität, Mitanand und Exzellenz für das Vorarlberger Familienunternehmen bedeuten. Geschäftsführer Florian Sutterlüty stellt sich und das Unternehmen persönlich vor, und man lernt interessante Kolleg*innen aus anderen Märkten und dem Service Center kennen. Und um sich einen ersten Eindruck davon zu holen, woher die b’sundrigen regionalen Produkte bei Sutterlüty kommen, darf natürlich auch ein Besuch bei ausgewählten regionalen Partnerbetrieben nicht fehlen. „

Bei den „Willkommen im Team“-Tagen lernen neue Mitarbeitende unsere Partnerbetriebe und die Menschen dahinter persönlich kennen. Hier etwa zeigt Bertram Martin (2.v.l.) seinen Besucher*innen die Abläufe und Besonderheiten am Martinshof in Buch.

B’SUNDRIGE LEBENSMITTELKUNDE

B’sundrige Lebensmittel brauchen entsprechendes Fachwissen. Wer Expert*in auf seinem/ihrem Gebiet werden und Kund*innen bestmöglich beraten will, kann sich bei Sutterlüty regelmäßig zu Fleisch, Fisch, Käse, Obst und Gemüse, Brot oder Kaffee weiterbilden und sogar eine Ausbildung zum/zur Fleischexpert*in, Barista oder Grilltrainer*in machen.

EXKURSIONEN ZU PARTNERBETRIEBEN

Für alle, die mehr über bestimmte Produktgruppen, deren Herstellung und Herkunft wissen wollen stehen bei Sutterlüty regelmäßig Besuche bei b’sundrigen Partnerbetrieben auf dem Programm. Zuletzt fanden beispielsweise zwei spannende Exkursionen für Mitarbeitende aus der Feinkost sowie der Obst- und Gemüseabteilung statt: Teammitglieder aus mehreren Märkten besichtigten gemeinsam die Gemüseinsel Reichenau, wo unter anderem ein Besuch bei Bio-Gemüsebauer Manuel Uricher und bei der Gärtnerei von Philipp Wurz auf dem Programm stand. (Angehende) Fischexpert*innen hatten zudem bei einem zweitägigen Besuch bei Deutsche See in Bremerhaven die Gelegenheit, sich bei einer Fischschulung Fachwissen aus erster Hand zu holen und sich die Fischmanufaktur einmal ganz genau anzuschauen. Hannelore vom Markt Ludesch sagte dazu: „Ich habe mir viele Ideen für meine Theke abgeschaut.“ Auch Dejan vom Markt Rankweil Stiegstraße hat die Schulung sehr gefallen: „Man bekommt gleich einen anderen Bezug zu den Produkten“, meint er.

Bei der Fischschulung bei unserem Partner Deutsche See in Bremerhaven haben Dejan und Lavinia unter anderem gelernt, wie man fachgerecht eine Jakobsmuschel öffnet.
Bei der Grilltrainerausbildung mit AMA-Grilltrainer Markus Mair holen sich unsere Feinkostmitarbeiter*innen jede Menge heiße Tipps für das perfekte Grillvergnügen.

LERNTAGE FÜR LEHRLINGE

Wer seinen Job von der Pike auf bei Sutterlüty lernt, hat die besten Voraussetzungen, um eine erfolgreiche Karriere im Lebensmittelhandel hinzulegen. Damit es auch mit der Lehrabschlussprüfung klappt, bietet Sutterlüty jedes Jahr einen Lerntag an. Hier können sich Lehrlinge von Anfang an unter der Anleitung von Profis auf ihrem Gebiet optimal auf die Lehrabschlussprüfung vorbereiten – jeweils mit einem bestimmten Schwerpunkt:

1. LEHRJAHR

richtiges Präsentieren, Rhetorik, Körpersprache etc.

2. LEHRJAHR

Deep Dive in Lebensmittelkunde mit den Sutterlüty Category Manager*innen

3. LEHRJAHR

„Trockentraining“ für die Lehrabschlussprüfung inklusive Übungspräsentation

TIPP

Einen zusätzlichen Boost in Sicherheit und Selbstwert gibt das Power-Seminar „Mentale Stärke“ exklusiv für Lehrlinge. Danach ist es viel leichter, mit herausfordernden Situationen umzugehen.

MEIN WEG ZUR FÜHRUNGSKRAFT

Es ist noch keine Führungskraft vom Himmel gefallen – die meisten nehmen die Karriereleiter. Wichtige Stufen dafür bildet das neue Programm „Mein Weg zur Führungskraft“, das Sutterlüty speziell für Teammitglieder mit Potenzial für weiterführende Führungsaufgaben anbietet. Das Programm verbindet verschiedene Lernformate wie Workshops, Coaching, Exkursionen und Praxiseinsätze und bringt angehende Führungskräfte aus allen Märkten und dem Service Center zusammen.

WAS ERWARTET ANGEHENDE FÜHRUNGSKRÄFTE IM PROGRAMM?

• individuelle Unterstützung bei der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung

• Vorbereitung auf Führungsaufgaben in einem modernen Handelsunternehmen

• Raum für Wachstum, Feedback und Selbstreflexion „

Wenn sich für die Abteilungsleiter*innen der ganze Tag um Gemüse dreht, wie hier bei einer Exkursion zur Gemüseinsel Reichenau, kann es fürs Abschlussfoto auch mal heißen „Say Cheese“!
Die Lerntage für unsere Lehrlinge – seit Jahren ein bewährter Bestandteil der Sutterlüty Akademie.

PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG

Wir sind uns bewusst, dass der Alltag in einem Lebensmittelmarkt ganz schön stressig sein kann – und nicht immer ist es leicht, die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern. Eine wertvolle Unterstützung

bilden hier Seminare zu Stressresistenz und Widerstandskraft. Denn beides lässt sich lernen – als Basis für Erfolg, Zufriedenheit, Gesundheit und ein Leben in Balance.

KOMM INS TEAM

GRUNDLAGEN UND SICHERHEIT

Natürlich finden in der Sutterlüty Akademie auch all jene Themen Platz, die für einen reibungslosen Ablauf in den Märkten und für die Sicherheit der Teammitglieder und der Kund*innen wichtig sind: von TopBeratung an der Theke über Dos & Don’ts an der Kassa bis hin zu Erste Hilfe, Brandschutz oder dem Verhindern von Diebstahl bei der Polizeiinspektion Bregenz. ¿

Hast du Lust bekommen, selbst Teil des wahrscheinlich b’sundrigsten Teams der Welt zu werden und dich mit netten Kolleg*innen fachlich und persönlich weiterzuentwickeln? Wir freuen uns immer über neue motivierte und interessierte Teammitglieder!

Am besten gleich hier bewerben!

Theorie und Praxis verbinden, das gelingt b’sundrig gut bei Schulungen vor Ort.

LEBEN

Fotos: grünkonzept
Text: Carmen Jurkovic-Burtscher

Gieselbrecht GmbH Baumpflegeteam | grünkonzept Stefan Gieselbrecht Hub 100b 6932 Langen bei Bregenz T +43 (0)5575/20091-0 info@gieselbrecht.at

WWW.GIESELBRECHT.AT

GRÜN STATT GRAU

WÄNDE, DIE WAS KÖNNEN

Weniger CO2, weniger Feinstaub, weniger Hitze, weniger Lärm – dafür mehr Sauerstoff, mehr Lebensraum für Vögel, Pflanzen und Insekten und ein perfektes Raumklima – wo „grünkonzept“ mit seinen vertikalen Grünflächen am Werk ist, profitieren Mensch und Umwelt in vielerlei Hinsicht.

ECHTE NACHHALTIGKEIT WURZELT IN DER VERBUNDENHEIT MIT DER NATUR

Als Sohn eines Landwirts in Langen bei Bregenz ist Stefan Gieselbrecht seit jeher eng mit der Natur verbunden. Sein Interesse für Bäume wurzelt in seiner Jugend, in der er seinem Vater bei der Pflege der zum Betrieb gehörenden Waldflächen und Streuobstwiesen zur Hand ging. 2006 gründete er, inzwischen als ausgebildeter BaumpflegeExperte, das „Baumpflegeteam“. Der Name ist Programm: Unter anderem definierte das Unternehmen damals mit dem ersten digitalen Baumkataster in Vorarlberg die Art und Weise, wie heute in den meisten Gemeinden professionelle Baumpflege betrieben wird. 2016 erweiterte Stefan das Angebotsportfolio mit dem Unternehmenszweig „grünkonzept“. Hier stehen begrünte Lärmschutzwände und Wandbegrünungen für den Innen- und Außenbereich im Fokus.

„Vertikale Begrünungen sind etwas vom wenigen, das der Überhitzung der Innenstädte etwas entgegenzusetzen hat“, sagt Gieselbrecht. „Zudem bilden sie Lebensräume und Nahrungsquellen für Insekten, binden CO 2 und Feinstaub und sehen auch noch viel besser aus als kahle Betonwände.“

MEHR ALS NUR FASSADE

In der Begrünung von Außenfassaden arbeitet „grünkonzept“ mit zwei Systemen, dem „Living Wall Outdoor“-System und dem „Climbing Wall“-System. Wie der Name vermuten lässt, besteht letzteres aus Kletterpflanzen, die an einem Stahlkonstrukt mit etwas Abstand zur Fassade emporklettern. Bei der Living Wall Outdoor hingegen wachsen die Pflanzen in einem speziellen substrathaltigen Vlies, das ebenfalls mit Abstand zur Wand auf einer hinterlüfteten Trägerkonstruktion angebracht ist. „

Ob im Stiegenhaus oder an der Autobahn: Wo es Wände gibt, kann etwas wachsen –davon ist man bei „grünkonzept“ überzeugt.

In Innsbruck kann man zwei aktuelle Umsetzungen sehen: die im Zuge einer Sanierung begrünte Außenfassade der Zentrale von „Tiroler Wohnbau“ direkt beim Innsbrucker Hauptbahnhof und – nur wenige hundert Meter weiter – den neu errichteten Hauptsitz der Tiroler Versicherung.

REIN MIT DER NATUR

Auch im Inneren des Versicherungsgebäudes grünt es inzwischen in allen Schattierungen und über elf Stockwerke hinweg. „Das gesamte Stiegenhaus ist einseitig komplett begrünt“, freut sich Stefan. Die „Living Wall Indoor“ bildet nicht nur einen lebendigen Blickfang, sie schafft auch ein angenehmes Raumklima und dämpft zudem Schall.

LÄRMSCHUTZ TRIFFT NATURSCHUTZ

Auch für Lärm im Freien hat „grünkonzept“ eine nachhaltige Lösung parat: begrünte Lärmschutzwände. Das Prinzip ist simpel: Statt einer tristen Aluminiumplatte oder Betonmauer wird eine Art natürlicher Wall errichtet, der im Anschluss bepflanzt wird. Getragen wird diese organische Lärmbarriere von einer maßgefertigten Stahlkonstruktion, die mit Stahlgittermatten und einem Vlies abgedichtet und mit natürlichem Material befüllt wird. „Zum Füllen verwenden wir Material, das vor Ort anfällt“, erklärt Stefan Gieselbrecht. „Das kann Aushub von Baustellen sein, aber auch Fräsasphalt oder anderes natürliches Baurecyclingmaterial.“ Dadurch amortisiert sich der Klima-Fußabdruck der gesamten Wand bereits in 13 Jahren. Danach wirkt sie sich positiv auf die CO2-Bilanz aus.

GRÜNER LÄRMSCHUTZ BEIM LÄNDLEMARKT SCHRUNS

Eine solche begrünte Lärmschutzwand trennt seit Anfang Juni beim neu umgebauten Ländlemarkt in Schruns den Parkplatz von den angrenzenden Grundstücken. Die Lärmschutzwand in Schruns hat ein Ausmaß von 54 Metern Länge und drei Metern Höhe. Da es beim Umbau kein Aushubmaterial gab, hat „grünkonzept“ sich in der Region umgesehen und ist bei einer Baufirma im Ort fündig geworden: 270 Tonnen Material sorgen jetzt in der neuen Lärmschutzwand für den beachtlichen Luftschalldämmwert von 55 dB. Das ist mehr als das Doppelte des Wertes, den konventionelle Aluminiumoder Betonwände erreichen. „

Die neue Fassade von „Tiroler Wohnbau“ mitten in Innsbruck: Wo vorher triste Steinplatten waren, sorgt jetzt frisches Grün für gute Luft und Erholung fürs Auge.

SCHNELLE MONTAGE UND LEBENSLANGE HALTBARKEIT

Zwei Tage hat es gedauert, bis die Lärmschutzwand aufgebaut und befüllt war. Einen weiteren Tag hat die Bepflanzung mit Efeu, Wildem Wein und Waldrebe in Anspruch genommen. Nun heißt es: gießen. Denn in den ersten drei Jahren muss vor allem in Trockenperioden gründlich gewässert werden, damit die Pflanzen gut wachsen. In der Regel erledigt das ein automatisches Tröpfchenbewässerungssystem. Beim Ländlemarkt in Schruns übernimmt diese Aufgabe ein lokaler Partner. Rund drei Jahre wird es nun dauern, bis die Wand vollständig bewachsen ist. Ab dann wird die Wand praktisch wartungsfrei sein – und damit über viele Jahrzehnte eine Wohltat für Auge und Ohr, fürs Klima und für das Ökosystem. ¿

Schon bald wird auch die Lärmschutzwand beim Ländlemarkt in Schruns von oben bis unten in sattem Grün bewachsen sein.

MIT HACKE, HANDSCHUHEN UND HERZBLUT

Am 8. April tauschten acht motivierte Teammitglieder ihre Marktkleidung gegen Forstmontur – und pflanzten 230 von 2000 Bäumen für den Klimaschutz im Rahmen der Projekte „1 Baum in Vorarlberg“ und „Klimaschutzpaket 10+1“.

Wir pflanzen Bäume schon seit 2017!

Für Brigitte, Kerstin und Sabrina vom Ländlemarkt Schruns ist das Baumpflanzen schon Tradition. Gemeinsam mit Kolleg*innen aus Egg und dem Service Center machten sie sich auf zum Schönboden in Mellau. Dort warteten Förster Christian Natter, Markus Dünser und Willy Peter auf das motivierte Team. Bei Sonnenschein ging es einen Kilometer bergauf zum Pflanzgebiet unter der Kapelle Schönboden. Dort entsteht ein klimafitter Bergmischwald – bestehend aus Weißtannen, Buchen, Bergahorn und Fichten. Der Borkenkäfer und alte Rodungen hatten die Fläche zuvor stark geschädigt.

Nach Einweisung und Standortwahl mit Sprühfarbe wurde zügig gepflanzt: Je eine Person grub, die andere setzte den Wurzelballen. Trotz Brombeersträuchern und schrägem Gelände war das Team voller Elan. Wichtig ist, dass die Setzlinge feuchten Boden und Schutz durch Baumstümpfe oder Mulden haben – das erhöht die Überlebenschancen. „

Fotos: Christian Kerber

Text: Lisa Christensen

Die Aktion war schnell erledigt – gute Bedingungen und ein eingespieltes Team sorgten dafür, dass alle 230 Bäumchen in nur zwei Stunden gepflanzt waren. Nach getaner Arbeit wartete eine wohlverdiente Stärkung mit Partybrezel und Holunderlimonade.

FAZIT

Bäume bedeuten Zukunft – für uns und kommende Generationen. Deshalb setzt Sutterlüty gemeinsam mit dem Landesforstdienst auf klimafitte Wälder. Gegen 25 Vorteilspunkte wird ein Baum in Vorarlberg gepflanzt – für letztes Jahr insgesamt 2000, seit Projektstart bereits über 11.000. ¿

Hier geht’s direkt zur Sutterlüty Baumpflanz-Aktion:

Nach getaner Arbeit gibt’s selbstverständlich für alle Helfer*innen eine Jause.

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.