SuR 10

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KulturPolitik f端r

Stuttgart und Region

Ausgabe 10 Jun./Jul. 2010 PlanSpiele


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14—1 Galerie

»en passant« Katrin Ströbel

Galerienhaus Stuttgart Ausstellungen bis 10. Juli 2010 Öffnungszeiten Galerie Merkle Di—Fr 14—19 Uhr »one world is not enough« Sa 11—16 Uhr Weisser Salon Galerie Naumann »Des Zufalls Ziel« Ted Green Galerienhaus Stuttgart Breitscheidstr. 48 70176 Stuttgart www.galerienhaus-stuttgart.de


Inhalt

03 - Schwerpunkt: PlanSpiele 17 - Stuttgart 37 - und 47- Region 65 - Kalender Liebe SuR-Leserinnen und –Leser, das Brodeln im Kessel endet nicht. Wie sollte es auch, nachdem nun das Thema Nummer eins, das Großprojekt Stuttgart 21, unmittelbar vor der Umsetzung steht. Jegliche etwaigen Hindernisse, etwa das Bürgerreferendum gegen das Projekt, die Rücktrittsmöglichkeit der Deutschen Bahn aus dem Vertrag bei Kostensteigerung, nun die Urheberrechtsklage des Bonatzerben Peter Dübbers, sind beseitigt. Hier urteilte das Gericht im Wonnemonat Mai für die Gegner so unwonnig wie das Wetter: Das Erhaltungsinteresse des Urhebers müsse hinter den Modernisierungsinteressen des Eigentümers zurücktreten, hieß es. Der Widerstand indes ist ungebrochen. Und da das Großprojekt so viel Aufmerksamkeit zieht, wie ein schwarzes Loch Energie, laufen mehrere kleine, wie Satelliten drum herum kreisende Bauvorhaben Gefahr, nicht beachtet zu werden. Noch nie war die Abrissbirne so aktiv wie heute, oder besser, wie in Bälde. Obwohl es doch an allen Ecken und Enden am nötigen Kleingeld fehlt. Klar, die Gelder sind an die jeweiligen Töpfe gebunden. Doch letztendlich kommt alles aus dem einen Topf, in den die Bürger und Bürgerinnen hineinzahlen. Wirtschaftsminister Ernst Pfister würde nun einmal mehr betonen, dass Bauprojekte die Wirtschaft ankurbeln. Wissenschaftlich erwiesen sei, so des Ministers Credo, dass jeder 1


Förder-Euro in die Stadterneuerung über acht Euro an privaten und öffentlichen Folgeinvestitionen auslöse. Just gab er lustvoll den Startschuss für die Ausschreibung der Städtebauprogramme 2011, bei welchen sich Städte und Kommunen um Gelder bewerben können. All dies war für SuR Anlass, sich in dieser Ausgabe mit dem Thema Stadtplanung zu beschäftigen. Eine ausführliche Liste aktueller und kommender Bauprojekte ist auf unserer Homepage www.sur-kultur.net abzurufen. Doch wann ist Stadtplanung gelungen? Wenn sie zur Lebensqualität der Bürger beiträgt, meint auch Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster. Er stand uns für ein großes Interview bereit, dass Sie, liebe Lesende, gleich am Anfang des Schwerpunkts finden. Und wann trägt Stadtplanung zur Lebensqualität bei, wenn die Ressourcen knapper, das Klima wärmer und die Meeresspiegel höher werden, so dass Paradiesinseln langsam in der Südsee versinken? Ist es gute Planung, wenn statt einer Arche Noah nun Japans größte Investmentbank Nomura für die Südseebewohner künstliche Inseln schaffen will, die wie Flöße am Äquator durch den Südpazifik schwimmen – bei einem Durchmesser von drei Kilometern inklusive 1000 Meter hohem Wohn- und Arbeitsturm? Wer nun meint, das sei weit weg – weit gefehlt! Von derlei Projekten kann man lernen, die Probleme europäischer Städte anders anzugehen, wie Architekt Tobias Wallisser weiß. Seine Sicht zur Stadtplanung und die von seinem renommierten Kollegen Arno Lederer finden Sie im Schwerpunkt. Freilich haben wir auch wieder alle weiteren Ereignisse in punkto Teilhabe und Kultur zusammengetragen: Vor der Sommerpause wird es noch einmal heiß im Kessel! Das Brodeln hört eben nicht auf .... Viel Spaß beim Schmökern und einen (endlich) sonnigen Frühsommer wünschen Ihnen die SuR-Herausgeberinnen Eva Maria Schlosser und Petra Mostbacher-Dix 2


Gesundheit!

PlanSpiele

04 - Details: Nebensache? 12 - Standpunkte zu Hotel Silber 14 - Wenn St채dte verstummen

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Details: Nebensache?

Ein Gespräch mit Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster über das, was eine Stadt ausmacht und die Komplexität, eine solche zu planen. Was macht die Lebensqualität in einer Stadt aus? Lebensqualität ist Vielfalt, Ästhetik und Funktionalität des Bebauten in Verbindung mit öffentlichen Grünräumen und Naturerlebnissen – wichtige Rahmenbedingungen für die Sicherung von Arbeitsplätzen und ein gutes Miteinander von Generationen, Nationalitäten und sozialen Schichten. Was ist Ihnen persönlich dabei am wichtigsten? Neben diesen sozialen und wirtschaftlichen Aspekten gilt es, die ökologische Qualität langfristig zu schützen: Wir haben 5000 Hektar Wald, 39 Prozent der Gemarkung stehen unter Landschafts- und Naturschutz, das ist die höchste Quote aller deutschen Großstädte. Ein Stuttgarter erreicht durchschnittlich in 300 Metern Entfernung öffentliches Grün. Deutschlandweit einzigartig ist auch die topografische Lage. Der durchgrünte Talkern mit seinen rund 300 Höhenmetern ist eine Herausforderung für die Stadtentwicklung. Warum wird dann in den Stuttgarter Wäldern soviel abgeholzt? Die Zahl der Bäume nimmt zu. Wir haben rund 700.000 Bäume auf unserer Gemarkung. Die Stadt hat aber auch eine Verkehrssicherungspflicht, wenn instabile Bäume herabzustürzen drohen, müssen sie aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Unsere Waldpflege ist nicht profitorientiert, sondern an Erholung und Ökologie ausgerichtet. Der Wald ist auch ökologische Ausgleichsfläche. Falls Sie einen anderen Eindruck haben, nennen Sie uns die Orte. 4


Gerne! Aber zu sinnvoller Stadtplanung und Lebensqualität gehören auch Radwege – bisher nicht erste Priorität in Stuttgart .... In den vergangenen Jahren gab es ein Umdenken im Gemeinderat. Klares Ziel ist, dass das Rad Teil der Mobilitätskultur der Stadt wird: Die Radwege wurden von 68 Kilometern im Jahr 1990 auf heute 140 Kilometer ausgebaut. Diese Entwicklung gilt es fortzusetzen, denn die Zahl der Radfahrer nimmt zu – trotz der anspruchsvollen Topografie. Aber für die weniger Trainierten gibt es ja nun die Elektrofahrräder, die Pedelecs. Wir verleihen diese für eine geringe Gebühr, so können Radler aller Altersgruppen größere Steigungen überwinden. Ist Lebensqualität nicht auch, dass Bürger mitgestalten können? Über ein Drittel der Stuttgarter ist ehrenamtlich aktiv. Mir ist sehr wichtig, dass Bürger sich einbringen. Es gibt keinen Spielplatz, den nicht Kinder in der Nachbarschaft mitgestalten. Wer mitgestalten kann, fühlt sich wohler. Wir unterstützen ehrenamtliche Aktivitäten finanziell, gewähren Auszeichnungen und Preise. Auch deshalb hat Stuttgart die höchste Zahl zufriedener Bürger, 86 Prozent – mit oder ohne deutschen Pass - sagen, sie leben gerne hier. Bei Stuttgart 21 fühlen sich viele weder gefragt noch beteiligt... Zum Bahnprojekt gab es intensive öffentliche Debatten, Hearings und Anhörungen. Als dann 2001/2002 die Entscheidung endgültig fiel, war eine Mehrheit der Bürger für das Projekt. Wir haben damals die freiwerdenden Grundstücke gekauft. Die Verträge sind rechtsgültig. Die Planfeststellungsverfahren sind von sämtlichen Instanzen für rechtens befunden worden. Das Geld kommt neben der Bahn von der EU, dem Bund, dem Land und ein kleiner Teil vom Verband Region Stuttgart und der Stadt Stuttgart. 5


Stets wird betont, dieses Geld sei gebunden. Wäre es nicht in Schulen oder Kitas sinnvoller angelegt, zumal – gleich aus welchem Topf Geld kommt – letztlich immer der Steuerzahler blecht? Die Deutsche Bahn AG baut keine Kindergärten und Schulen. Und falls sie Stuttgart 21 nicht baut, werden die Mittel für andere Bahnstrecken außerhalb Baden-Württembergs eingesetzt. Stuttgart ist mit 31,6 Millionen Euro am Bahnknotenbau beteiligt. Zum Vergleich: Wir geben 600 Millionen Euro pro Jahr für Kinder und Jugendliche aus, Tendenz steigend, auf zwölf Jahre hochgerechnet sind das über acht Milliarden. Wir werden durch Stuttgart 21 zusätzliche Steuereinnahmen, Grundsteuer und Anteile Gewerbesteuer haben. Die städtischen Mittel refinanzieren sich in wenigen Jahren. Diese sind aber bis jetzt noch nicht abzusehen ... Doch. Die Kostenkalkulation der Bahn liegt bei 3,1 Milliarden Euro. Jedes Großprojekt birgt Risiken. Die Kosten plus Risikozuschlag wurden mit 4,5 Milliarden veranschlagt, mit der Vorgabe, dass man sich darüber verständigen müsse, wer das Risiko trägt. Wir sind mit 131 Millionen Euro bei diesen Risikomehrkosten dabei. Dafür haben wir aus Gewerbesteuereinnahmen eine Rücklage gebildet. Braucht man diese bis 2020 nicht, kann man sie für etwas anderes verwenden. Bis Ende 2009 hatte die Bahn ein Ausstiegsrecht, für den Fall, dass es teurer als 4,5 Milliarden Euro werden würde. Sie ist nicht ausgestiegen, weil nicht nachgewiesen werden konnte, dass es teurer wird. Abgesehen von den unabsehbaren Kosten fallen auch 280 alte Bäume im Schlosspark – unwiederbringlich. Stuttgart 21 beruht auf einer soliden Kostenkalkulation des Bauherrn Bahn. Ich sage offen: Mir tut jeder Baum weh, der gefällt wird. Aber was gewinnen wir? Im Herzen der Stadt entstehen neue Stadtquartiere. Über 100 Hektar Fläche ste6


hen für die städtebauliche Entwicklung der Stuttgarter Innenstadt zur Verfügung. In dem durchgrünten Stadtquartier werden rund 5000 neue Bäume gepflanzt werden. Halten Sie denn S21 städtebaulich für gelungen? Das städtbauliche Konzept wird gemeinsam mit den Bürgern in einem umfänglichen Beteiligungsprozess entwickelt werden. Ob dies städtebaulich ein Erfolg wird, wissen wir noch nicht. Unser Ziel ist ein ökologisch vorbildlicher Stadtteil, in dem sich Wohnen, Arbeiten und Leben mischt. Um nicht unter Verwertungsdruck zu stehen, hat die Stadt die Flächen gekauft. Ich bin sicher, uns wird ein lebendiges Stück neues Stuttgart gelingen. Zum Bahnprojekt: Mitte der 80er Jahre war klar, dass die Bahn in Stuttgart 100 Hektar Gleisfläche generalsanieren muss. Das bedeutet 14 Jahre Großbaustelle Tag und Nacht für geschätzte zwei Milliarden Euro. Doch der Engpass mit fünf Zufahrtsgleisen bliebe erhalten, damit könnte nicht mehr Verkehr auf die Schiene verlagert werden. So kam die Idee auf: Wir legen die Gleise unter die Erde und drehen sie. Damit wird der Talkessel nicht durchschnitten und wir bekommen überirdisch Platz. Die Alternativen, zu denen auch das sogenannte K-21-Konzept gehört, haben in der Abwägung erhebliche Nachteile. Sie wurden geprüft, zu Recht nicht weiterverfolgt. Im Urteil des VGH Mannheim können Sie alle Gründe pro und contra nachlesen. Dafür werden nun die Seitenflügel eines international kunsthistorisch anerkannten Baudenkmals, Paul Bonatz’ Hauptbahnhof, amputiert. Der 1997 von Christoph Ingenhoven geplante unterirdische Bahnhof weist teilweise niedrige Deckenhöhen auf, enge Bahnsteige, von den Lichtaugen, die dem Kellergefühl entgegenwirken sollten, musste schon eine Reihe weichen. Ist der Entwurf nicht veraltet, wie zahlreiche Experten meinen? Wir wollen keinen Kellerbahnhof, brauchen die Lichtaugen 7


zur natürlichen Beleuchtung. Wegen des Durchgangsbahnhofs konnten die Seitenflügel nicht erhalten werden, der Bahnhof bleibt in seiner Substanz erhalten. Die Frage ist, was erwarte ich von einem Bahnhof? Gute Aufenthaltsqualität und kurze Wege gerade für weniger Mobile und Familien mit Kinderwagen, um ein Aushängschild für die Stadt zu sein. Der neue Bahnhof muss so gestaltet werden, dass sich die Aufenthaltsqualität mit der historischen Qualität verbindet. Christoph Ingenhoven hat den Auftrag, Vorschläge zu machen, wie er funktional und ästhetisch den historischen Bonatzbau mit den neuen Bauteilen verbindet, um dem Denkmal gerecht werden. Viele bauliche Details und Anforderungen an die konkrete Gestaltung müssen jetzt erarbeitet werden. Sie suchen doch auch nicht die Tapeten aus, bevor das Haus gebaut ist. Maße sind keine Tapeten, sondern Grundlegendes! In den Plänen waren die Höhen klar. Die Lichtaugen sind 4,30 Meter hoch, wer von der Königstraße zum Europaviertel will, muss einen acht Meter hohen Wall überwinden, weil der Tiefbahnhof nicht tiefer gelegt werden kann, der Platz aufgestockt werden muss, damit die Raumhöhe stimmt. Damit ist das neue Viertel städtebaulich eher abgeschnitten, denn an die Königstraße angeschlossen. Hat man dies 1997 nicht bemerkt? Es gab schon damals eine Mängelliste ... Zur grundlegenden Neuordnung gehört die Verbindung der Königsstraße mit der neuen Innenstadt. Dabei müssen selbstverständlich die Höhen angepasst und das Gelände modelliert werden, um von einer zurück gebauten Schillerstraße bequem in den Schlossgarten, beziehungsweise in das neue Europaviertel oder in den Bahnhof zu kommen. All diese Anforderungen müssen in den nächsten Jahren gemeinsam mit dem Architekten Christoph Ingenhoven aber auch in öffentlichen Debatten bearbeitet werden. 8


Fotos: Lutz Schelhorn »Hauptbahnhof Stuttgart vor 21«

Schauen wir über den Wall. Dort entsteht die Bibliothek 21. Es gilt der städtebauliche Rahmenplan von Trojan und Trojan von 1997, bei dem es um viele Büros und Shoppingmalls ging. Dann hat man den Anteil der Wohnungen, der erst gering war, aufgestockt. Galerie Ventuno ist vom Tisch, aber es sind noch 16.000 Quadratmeter Shoppingmalls geplant. Experten befürchten ein unbelebtes Quartier. Und Sie? Wenn Sie über einen der vielen Wege ins neue Europaviertel kommen, werden Sie eine gute Durchmischung von Arbeiten, Wohnen und Leben finden. Wir werden uns im Rahmen des Bebauungsplans bemühen, dass auf den freien Grundstücken mehr Wohnungen entstehen. Dies ist nach Fertigstellung des Bahnprojekts beste Wohnlage direkt am Schlosspark! In den Pariser Höfen will etwa der Investor Reiß & Co. über 23.500 Quadratmeter Wohnungen bauen. Auch auf anderen Baufeldern entstehen Wohnungen. Ein Magnet für Jung und Alt wird die Bibliothek 21 und die Sparkassenakademie bringt viele junge Leute ins Viertel. Investoren bauen diese Wohnungen. Sind diese dann erschwinglich, etwa für junge Familien oder für Singles? Vor allem für die Wohnungen, die auf dem Killesberg im »Grünen U« entstehen, braucht es das nötige Kleingeld. Wenn die Grundstücke einem privaten Investor gehören, können wir in der Regel nur den städtebaulichen Rahmen vorgeben, nicht was die Wohnungen kosten sollen. Haben wir als Stadt planungsrechtlich und eigentumsrechtlich die 9


Eine weitere geplante Baustelle ist das Quartier am Karlsplatz. Bauherr sind die Breuninger GmbH und das Land, Behnisch Architekten haben den Wettbewerb gewonnen. Ein Mix aus Büros für vier Landesministerien, ein Luxushotel sowie Läden sind vorgesehen. Hängt dieses Projekt nicht indirekt mit S21 zusammen? Wurde doch befürchtet, dass die Kaufkraft in das Europaviertel abwandern könnte. Die Frage ist doch, welche Zentralität hat eine Stadt. Und Stuttgart hat im Bereich Einzelhandel und Kaufkraft im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten eine geringere Zentralität. Die andere Frage ist die der Attraktivität der Innenstadt. Und der Behnisch-Entwurf wertet das Quartier am Karlsplatz auf und macht es urbaner. Derzeit herrscht hinter den Karlspassagen eher eine Hinterhofsituation. Viele wollen das Hotel Silber, wo die Gestapo Menschen umbrachte, nicht abreißen lassen, sondern als Denkmal behalten. Architekt Roland Ostertag betont, dass man den 10

Fotos: Lutz Schelhorn »Hauptbahnhof Stuttgart vor 21«

Hoheit, gibt es keinen Verwertungsdruck und Gestaltungsfreiheit bei S 21. Mit Beteiligung der Bürger kann entschieden werden, was geschehen soll. Wir versuchen, jedes Jahr 200 bezahlbare Wohneinheiten für Familien zu schaffen. Das reicht aber nicht. Unser Ziel sind 400 Wohnungen. Das ist mühsam, da wir nicht auf der grünen Wiese Wohnfläche ausweisen, sondern über unser Nachhaltigkeitsmanagement vorhandene Grundstücke neu verwerten. Für junge Familien gibt es Förderprogramme und verbilligte Darlehen. Wir wollen die junge Mittelschicht halten und junge Paare mit Kindern.


Schrecken nicht abreißen könne. Sein Kollege, Wettbewerbsgewinner Stefan Behnisch, sagt, es sei keine Akropolis. Ihre Haltung? Das Hotel Silber gibt es als historisches Gebäude nicht mehr, wohl aber als historischen Ort. Es stellt sich die Frage nach dem Umgang mit der Erinnerungskultur: Wie werden wir den Opfern gerecht, die dort gelitten haben? Wie können wir das heute Unfassbare verständlich machen, greifbar für die nächste Generation? Dies ist nicht konfrontativ zu klären, sondern durch einen Dialog von Fachleuten. Wir veranstalten am 17. Juli ein öffentliches Hearing dazu. Das ist hoffentlich der Start eines gemeinsamen Dialogs. In Stuttgart hat derzeit die Abrissbirne viel zu tun. Schon früher vor allem unter Oberbürgermeister Arnulf Klett wurde einiges zerstört. Das bereut man heute, zumal Schlechteres nachkam. Nehmen wir den Ort, wo einst das legendäre Kaufhaus Schocken stand ... In der Tat wurden nach dem 2. Weltkrieg viele Gebäude nicht wieder aufgebaut und mussten einer neuen städtebaulichen Idee der autogerechten Stadt weichen. Es ist immer ein Abwägungsprozess, wie weit die Veränderung eines Quartiers gehen soll. Mir liegt sehr daran, historische Stadtkerne zu sanieren, weil es Orte der Identifikation sind, ein Stück Heimat. Das Boschareal ist ein gutes Beispiel, wie in eine alte sanierungsbedürftige Bausubstanz neues Leben und Funktion einziehen kann. Auch bei der Sanierung unseres 50erJahre-Rathauses, war es mir wichtig, dass der Stil und die Qualität erhalten bleiben, aber das Haus zusätzliche Qualitäten bekommt, damit es bürgerfreundlicher und transparenter wird. Dies ist erfreulicherweise gelungen. Das Gespräch führten Petra Mostbacher-Dix und Eva Maria Schlosser 11


»Dem Gebäude [Hotel Silber] selbst fehlt es nach teilweiser Kriegszerstörung und Eingriffen im Inneren und an der Fassade durch spätere Umbauten an ausreichender Authentizität, um es als Gedenkstätte zu erhalten.« Finanzministerium zu einem Landtagsantrag der Grünen

Fotos: Lutz Schelhorn »Hauptbahnhof Stuttgart vor 21«

»Kulturdenkmale sind Sachen, an deren Erhaltung aus wissenschaftlichen, künstlerischen oder heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht.« Paragraph 2,1 des Denkmalschutzgesetz


Standpunkte »Der Entwurf für so ein neues Viertel macht nur einen Sinn, wenn das Hotel Silber weg ist. Ein Verlustgeschäft können wir nicht machen, wir sind dem Steuerzahler verpflichtet.« Markus Sorg, Finanzministerium

»Die Politik ist gefordert, ihre Pflicht und Verantwortung gegenüber den vergangenen und zukünftigen Generationen wahrzunehmen, zu beschließen, das Gebäude bestehen zu lassen und eine Gedenkstätte einzurichten. Das Ziel: Voraussetzungen für ein attraktives, innerstädtisches, seiner Geschichte verpflichtetes Viertel zu schaffen.« Roland Ostertag zur Debatte um das sogenannte Hotel Silber


Wenn Städte verstummen

Für gelungenen Städtebau braucht es vor allem Visionen Nach Aristoteles gibt es Städte, die stumm sind und solche, die klingen. Nach Theodor Fischer, Erbauer des Kunstgebäudes am Schlossplatz, wiederum darf der Städtebauer kein Ideologe sein, der einer Laune, einer Mode, einer Kunstidee zuliebe dem Ganzen Gewalt antue. Und nach Max Bächer, der 1968 den damals umstrittenen Kleinen Schlossplatz schuf, muss die Einsicht, dass das Stadtbild ein kulturelles Gut der Gemeinschaft ist, wieder im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden: »Gestaltungsregeln können keine städtebauliche Idee ersetzen, wenn diese nicht am Anfang steht!« Guter Städtebau ist eben eine echte Herausforderung – mit leider zahlreichen lauen Ergebnissen. Nach Tobias Wallisser, Mitgründer des LAVA Laboratory of Visionary Architecture, braucht es hierzu ein klares Leitbild, das Raum für Entwicklungen lässt. »Nicht alles ist vorauszusehen, Flexibilität muss in einem städtebaulichen Rahmenplan eingebaut werden«, so der Architekt. »In den vergangenen Dekaden wurde überwiegend formal gedacht, in Schwarz-Weiß-Plänen, Baublöcken, Traufhöhe und zwei Dimensionen.« Aber Städtebau habe vier Dimensionen, der Faktor Zeit werde oft vergessen. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen, Verkehrsplaner, Landschafts- oder Stadtplaner, funktioniere nur mit übergeordnetem Ziel. »Beim Städtebau geht es weniger um einzelne Solitäre, sondern um die Verhältnisse und Beziehungen zwischen den Dingen, um öffentlichen und privaten Raum.« Wenn, wie es so oft geschieht, viele Monofunktionen für Quartiere geplant würden, gebe es keine soziale Nachhaltigkeit und könne sich kein öffentliches Leben entwickeln. In einem städtebaulichen Rahmenplan müssten Baufelder auch kleiner angelegt werden, je größer ein zu bebauender Block, umso schwieriger sei es, ihm Leben einzuhauchen. 14


Nach Walliser, der digitales Entwerfen an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart unterrichtet, braucht es Werkzeuge wie die schon vor 25 Jahren am University College London entwickelte Software Space Syntax. Darin können Wegenetz und die Topologie in verschiedenen Varianten eingegeben und die Auswirkungen berechnet werden. Und demnach könne Stuttgart 21 nicht funktionieren, weil am Ende des Quartiers die Wege im Nichts endeten. »Es wird nur auf ökonomischem Zwang reagiert, es fehlt die Vision.« Für S21 hat das LAVA-Team, das an Masdar City mitarbeitet, mit Transsolar Energietechnik einen Kopfbahnhof konzipiert, bei dem alle Gleisanlagen von einem Solardach überwölbt sind, kombiniert mit einem Aufwindturm. Das würde für 200.000 Quadratmeter Neubau Strom liefern, zugleich wäre der neue Stadtteil besser an die Innenstadt angebunden. Allein »Triple Zero«-Kriterien anzustreben, also Häuser, die null Energie und Ressourcen verbrauchen, sowie null Emissionen ausstoßen, wie in Stuttgart gewollt, sei gut gemeint, aber funktioniere bei großen Blocks nicht, so Wallisser. Ein Hotel verbrauche wesentlich mehr Energie als ein Wohnhaus, die Gesamtbilanz sei wichtig. »Sinniger ist, dass jedes Haus die Energie, die es verbraucht, selber erzeugen muss.« Wallisser sieht manche städtebaulichen Probleme auch in den Wettbewerben begründet. »Ich kann Leute vorab ausschließen mit den Kriterien, die ich vorgebe, oder wie ich mein Preisgericht besetze. Meist gewinnt nicht die beste Idee, sondern der beste Kompromiss oder der Entwurf, in dem alles so unscharf dargestellt ist, dass sich jeder darin findet.« Dass so manche Ausschreibung mehr längst abgestimmten, politischen Zielen folgt, als der Prämisse Ideen zu generieren, meinen übrigens einige Experten. Dass Städtebau anders gedacht werden müsse, fordert Arno Lederer, Leiter des Instituts für öffentliches Bauen und Entwerfen der Universität Stuttgart und Gründer des Büros Lederer, Ragnarsdóttir und Oei. »Stuttgart hat tolle Gene, den Park, die Königstraße«, 15


so Lederer. »Stadtplanung muss nicht nur Raum herstellen, sondern auch mit sozialen Schichten und Nationalitäten umgehen – beim Thema soziale Stadt ist Stuttgart gut aufgestellt und lebenswert.« Aber durch die Konzentration auf Stuttgart 21 seien die räumlichen Visionen im Vergleich zu Städten wie Hamburg oder auch Ulm untergegangen. Wettbewerbe könnten keine Visionen ersetzen. »Wie gehen wir mit der Kulturmeile um, wie können wir alles fußläufig erreichbar machen? Ein solches Kapital an Kulturinstitutionen hat kaum eine Stadt beieinander.« Um hier eine sinnvolle Lösung zu entwickeln, brauche es Raum für Beteiligung und Ideen. Vor allem müsse man den Bürgerstolz wecken. »Auch das macht eine Stadt lebenswert.« Gerade in einer Zeit leerer Kassen könne über einen längeren Zeitraum hinaus in Ruhe geplant werden. »Wir brauchen auch Visionen, wie man mit einem zukünftig auf Elektrofahrzeuge ausgerichteten Verkehr umgeht, wie Menschen und Autos den Stadtraum teilen sollen. Spannend sind hier Ideen wie das EU-Konzept Shared Spaces, das den Mensch in den Fokus stellt.« Leider sei Stuttgart immer eine Stadt der Solitäre, der Einzelbauwerke gewesen. Kaum habe man in großen Räumen oder in Stadtraum gedacht, um Kessel und Tal zusammenzubringen. »Ein anderes Problem ist die Parzellierung«, so Lederer. »Die müsste im Rahmenplan viel kleinteiliger festgeschrieben sein.« Riesenparzellen könnten nur Investoren bebauen, auf kleinere könnte auch ein Privatmann ein mehrstöckiges Haus stellen und so Wohnraum für Familien mit Kindern, aber auch Raum für kleine Läden schaffen. »Auf Miniparzellen können wieder Stadthäuser, so genannte Terrassed Houses, wie in London entstehen, damit kommt Leben in die Quartiere.« (pam)

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S

18 - Der Raum als Netzwerk 20 - Den Widerspruch 端ben 22 - Melancholie des Abschieds 23 - Die Suche nach dem Ich 26 - FilmSzene 28 - Musikalische Grenz端berschreitungen 32 - Kunstspaziergang 34 - Fotosommer 2010

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Der Raum als Netzwerk Space Syntax und Stuttgart 21 Die Stadt als ein Geflecht vielfältiger Beziehungen zu verstehen ist der Ansatz von Space Syntax, einer Methode, die Bill Hillier und seine Mitarbeiter Anfang der 80er Jahre am University College in London entwickelten. Sie betrachtet den Raum nicht als physikalische Gegebenheit, sondern als ein System der von physischen Objekten geschaffenen Beziehungen. Die bebaute Umgebung hat Einfluss darauf, was in der Stadt passiert und wie sich die Menschen verhalten. Space Syntax untersucht das städtische Straßenraster auf Blickachsen, auf die Zugänglichkeit von Orten, vor allem aber auf die Verknüpfung der Straßen untereinander. Diese werden danach bewertet, wie viele Kreuzungspunkte auf ihnen liegen und wie viele Straßen ihrerseits mit den gekreuzten Straßen verbunden sind. Die Integration ins Netz der Stadt wird dabei als einer der wichtigsten Faktoren für Bewegungs- und Verkehrsströme gesehen: 60 bis 80 Prozent des Bewegungsflusses werden durch die räumliche Zugänglichkeit bestimmt. Aus dieser Perspektive verhalten sich Menschen ähnlich wie Ameisen, ihr Verhalten folgt vorhersehbaren Mustern. Nicht immer wird der kürzeste Weg bevorzugt. Ist dieser zu komplex und erfordert zu viele Abzweigungen, wird meist der überschaubare, dafür etwas längere Weg gewählt. Space Syntax kann in Verbindung mit anderen statistischen Daten auch zur Erklärung von Phänomenen wie der lokalen Verteilung von Verbrechen beitragen. Eine Studie zu einer englischen Stadt zeigte, dass Einbrüche gehäuft in eher unzugänglichen Gegenden vorkommen, in denen das Straßenraster zersplittert ist, während an langen, belebteren Straßen die Rate niedriger ist. Auch die Kontrolle durch die Nachbarschaft, die Einsehbarkeit des Geländes von Außen spielen eine Rolle. Sehr anschaulich und mit einer bunten Grafik könnte die Methode 18


auch erklären, warum sich derzeit in Stuttgart auf dem Straßburger Platz, im die Maßstäblichkeit der Umgebung sprengen Klein-La Défense hinter dem Bahnhofsturm einfach keine Fußgängerströme einfinden wollen – man kommt von dort aus halt einfach nirgendwohin weiter. Kein Wunder also, das es nichts hilft, dem Platz durch punktuelle Maßnahmen wie Konzertveranstaltungen Leben einzuhauchen. Auch für die Zukunft des Europaviertels scheint Skepsis angebracht. Dass Eun Young Yis Bibliothek 21, für welche die geglückte Nachbarschaft zweier ganz unterschiedlicher Bibliotheken aufgegeben wird, allein ausreicht um das Viertel zu beleben, ist nach den Kriterien von Space Syntax unwahrscheinlich, denn das Gebiet bleibt weiterhin schlecht erschlossen und ist an zwei Seiten von breiten Straßenschneisen abgetrennt. Kritiker von Space Syntax bemängeln, dass räumliche Entfernungen in der Analyse weitgehend vernachlässigt werden, obwohl diese durchaus Einfluss auf Bewegungsströme haben können. Topologisch betrachtet werden in Zukunft nur zwei oder drei zusätzliche Richtungswechsel notwendig sein, um von der Landesbibliothek zur Stadtbücherei zu kommen, die Entfernung hingegen nimmt so zu, dass wohl niemand mehr auf die Idee kommt, mal schnell im anderen Lesetempel vorbeizuschauen. Trotz solcher Kritikpunkte besticht die Methode durch vernetztes Denken, das auch entfernte Faktoren berücksichtigt um zu erklären, warum manchmal auch preisgekrönte Architektur in der Praxis scheitert. Ihr Prinzip der Bewertung von Straßen erinnert an den Google-Algorithmus, der den Rank von Internetseiten danach bestimmt, wie diese durch andere Seiten verlinkt sind. Interessanterweise verwendete Hillier bereits 1987 – also zwei Jahre vor Entwicklung des World Wide Web – den Begriff der »virtual community«. Er verstand die Stadt als einen »Mechanismus, um Kontakte herzustellen«, als ein Feld möglicher Begegnungen, das von der Strukturierung des Raumes beeinflusst wird. (hh) 19


Den Widerspruch üben Im Projekt District_Ost wird der Kunstwert neu definiert Die Lebensqualität einer Stadt hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie viel Mitspracherecht ihre Bürger haben. Doch Teilhabe will geübt sein. Da haben es die Londoner einfacher: In ihrer grünen Lunge, dem Hyde Park, gibt es bereits seit dem Jahre 1872 die berühmt-berüchtigte Speakers’ Corner. An dieser Ecke der Redner kann jeder ohne Anmeldung oder Genehmigung sein Apfelsinenkistchen aufstellen und so fast alles – außer Schmähreden über die Queen und die königliche Familie – loswerden, was Herz und Seele plagt. Weder Königin noch Royalismus waren Thema bei der ersten Widerspruchsitzung, die am 21. Mai 2010 zwischen 18 und 21 Uhr auf dem Schmalzmarkt in Stuttgart-Gablenberg stattfand. Die Künstlerin Martina Geiger-Gerlach hatte zur »mit Beteiligung« gerufen und mit der Sprecherzieherin Caroline Intrup die Bürgerinnen und Bürger des Stuttgarter Ostens zur freien Meinungsäußerung, zu Zivilcourage und zum öffentlichen Sprechen ermuntert. Nach einer Übungseinheit, bei der Sprechen und Widersprechen trainiert wurden, boten Mikrofone die Chance bestehende Verhältnisse zu kritisieren oder persönliche Widerreden zu formulieren. Damit Teilhabe immer besser klappt, dafür wollen die Veranstalter der Widerspruchssitzung District_Ost und Performance Hotel* sorgen. District_Ost ist ein Kooperationsprojekt von Studenten der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (SABK) und der Klasse von Georg Winter, Professor an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, das für 2009 bis 2010 angelegt ist. Konzipiert haben es Georg Winter und Susanne Jakob, Kuratorin und Leiterin des Kunstvereins Neuhausen. »Als ich letztes Sommersemester ein Performanceseminar an der Akademie gab, entschieden Georg und ich, dieses neue Format zu entwickeln, und so mit den Studierenden die Theorie in die Praxis überzuführen«, so Jakob. 20


Bewusst habe man sich für den Stuttgarter Osten und gegen den Schlossplatz entschieden, weil es dort eine Tradition der Stadtteilpartizipation, Alltagskultur und Bodenhaftung gebe. Und so begannen die Studierenden im Stuttgarter Osten die städtebauliche, ästhetische, infrastrukturelle, demografische und soziale Situation zu analysieren – ausgehend von einem leerstehenden Weingärtnerhaus, eine Art Villa Kunterbunt aus dem 19. Jahrhundert, das ihnen von der Stadt überlassen wurde. Wichtig bei dem experimentellen Projekt, so heißt es, sei, dass es mit offenen Prozessen arbeite und auf Partizipation angelegt sei. Einer der Partizipanten ist der koreanische Künstler Byung Chui Kim von der Klasse Jankowski (SABK), der im Juli 2009 dort das erste Performance Hotel* Deutschlands eröffnete, eine Schnittstelle, an der Künstler und Laien interagieren können. Jeder, der eine Performance aufführen will, kann kostenlos in den kunstvoll ausgestatteten Räumen des Hotels übernachten, am hauseigenen Kunst- und Wellnessangebot teilhaben oder im Wildwuchsgarten ein Freiluft- oder Wannenbad genießen. Angesichts der Krise ist Tauschhandel oder das »Bartergeschäft« wieder auf dem Vormarsch. Aber bei »Übernachtung gegen Performance« geht es um mehr. Es geht darum, den Weg für eine neue Ökonomie zu bahnen, der künstlerisches Handeln neu interpretiert und einen Wert zuweist. Wer Kunst gegen Bett tauschen will, der muss sich sputen, das Hotel wird Ende Juli geschlossen. Davor untersuchen Kunststudierende von der Saar in der zweiten Juniwoche nochmals den Stuttgarter Osten. Für den 24. und 25. Juli ist ein Aktionswochenende zwischen Theorie und Praxis mit Gästen wie Rainer Ganahl geplant. (pam) www.distrikt.wordpress.com

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Melancholie des Abschieds Ausstellungen zum Hauptbahnhof und Stuttgart 21 Fast wie ein Abgesang mutet diese Ausstellung in der Kunststiftung Baden-Württemberg an. Zu sehen sind Schwarzweiß-Fotografien des Stuttgarters Lutz Schelhorn, 21
analoge Fotokompositionen (siehe Fotos S. 9–12) , die alle das eine zum Inhalt haben: den »Hauptbahnhof Stuttgart vor 21«. Schelhorns Dokumentation des Bonatzbaus, der für Stuttgart 21 seine Flügel lassen soll, sind Perspektiven des Innen- und Außenraums, die Silhouette der Architektur vor dramatischem Himmel, Reisende mit Koffern zwischen Marktständen, intensive Umarmungen, fast schon wehmütige Szenen, dem Umstand ihres Ortes in zweifacher Weise geschuldet – eben als Ort des Ankommens und Abfahrens, sowie als Ort des endgültigen Abschieds vom Bahnhof, wie er sich noch präsentiert. Die Schau ist vom 25. Juni bis 24. Juli beim Fotosommer Stuttgart zu sehen.
 Zur Ausstellung erscheint bei EDITIONrandgruppe ein großformatiger Katalog. (eva) www.kunststiftung.de, www.lutz-schelhorn.de, www.fotosommer-stuttgart.de

Eine weitere Schau sowie Veranstaltungen sind dem Großprojekt und den damit verbundenen Gedanken der Stuttgarter Bürger gewidmet. »Stuttgarter Stadtutopien« präsentiert in einem Baustellencontainer auf dem S21-Gelände die persönlichen Utopien. Eröffnung ist am 24. Juni, 19 Uhr. Am 25. und 26. Juni finden Gelände-Begehungen statt. Unter dem Motto: »A Wall is a Screen« mit anschließender Filmvorführung (bei einbrechender Dunkelheit), dann als mediale Begehung mit dem Begleitbüro SOUP’. Dessen Mitglieder Marc-Steffen Bremer, Ulrich Bernhardt, Michael Gompf, Kurt Grunow, Karin Rehm und Harry Walter beobachten und dokumentieren das Geschehen rund um S21. (eva) www.media-space.org

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Die Suche nach dem Ich

Marco Goecke, Haus-Choreograf des Stuttgarter Balletts, bringt Virginia Woolfs Meisterwerk »Orlando« auf die Bühne des Opernhauses, der Erste Solist Friedemann Vogel tanzt die Hauptrolle. Goecke berichtet. Was bedeutet Virginia Woolf für Sie? Ich habe Woolf immer bewundert. Meine erste Begegnung mit ihr war »The Waves«, das ich mit 18 Jahren las. Es hat mich regelrecht umgehauen, wie jemand so denken und fühlen kann. Dann las ich Orlando und schaute den Film an. Den fand ich vor 20 Jahren auch gut, heute allerdings nicht mehr. Woolf und ihre Werke haben mich stets irgendwie begleitet. Warum musste es Orlando sein? Wegen der Künstlerbiografie, dieser ständige Suche von jung an, diesem Wunsch, etwas ausdrücken zu wollen. Das kann ich sehr gut nachvollziehen, das ist auch Teil von mir. Ich wollte es als Handlungsballett umsetzen. Der halbbiografische Roman über das Leben der Dichterin Vita Sackville-West ist komplex und philosophisch, »Orlando« überwindet 300 Jahre und wechselt sogar das Geschlecht ... Das ist die Herausforderung! Um 300 Jahre darzustellen, sind die Mittel begrenzt. Wir nutzen hier die Musik, unter anderem die von Michael Tippett, der eine enorme Bandbreite aufweist. Im Buch zersplittert vor allem am Ende alles in Gedanken und Gefühlsfetzen, diese Fragmentierung passt zu meinem choreografischen Stil. Und Frie23


demann Vogel kann hier mal eine andere Rolle spielen, seine feminine Seite ausleben. Wird es opulent wie im Film? Nein. Wir zitieren schon mal aus dem Film, auch ein Kleid wird mal auf der Bühne zu sehen sein. Aber es geht um die eingangs beschriebene Suche, die ist der rote Faden im Stück. Daher brechen wir letztlich diese Bilder mit völliger Leere. (pam) Uraufführung 2. Juni 2010, Operhaus 19 Uhr 13. Juni, 11 Uhr, Foyer Opernhaus, »Orlando – Eine Lesung für Liebhaber« Sebastian mit Schwab www.staatstheater-stuttgart.de

Und was sonst noch so angetanzt kommt: Der Nachwuchs ist am 9. und 10. Juni im Kammertheater zu sehen: Die Noverre-Gesellschaft zeigt »Junge Choreographen 2010«. Am 7. Juli folgt der Ballettabend »McGregor/Elo/Clug« im Opernhaus: Neues zeigen der Finne Jorma Elo und der Brite Wayne McGregor, der bereits Nautilus und EDEN | EDEN für das Stuttgarter Ballett schuf. Ein Wiedersehen gibt es mit Edward Clugs »Pocket Concerto«, das 2009 im Opernhaus uraufgeführt wurde. Die Geschichte der Hochzeit von Kaiser Nero und Poppaea Sabina frappiert bis heute durch ihren sezierenden Blick auf Machtgier und Liebeswahn am Hof des römischen Imperators. Christian Spuck, designierter Leiter des Zürcher Ballett, hat sich von Claudio Monteverdis letzter Oper L‘incoronazione di Poppea zu einer choreographischen Versuchsanordnung mit Film und Sprache inspirieren lassen, und POPPEA//POPPEA für das Theaterhausensemble Gau24


thier Dance geschaffen. Uraufführung: 1. Juli Theaterhaus. Ebendort zeigen chyle/coac in Koproduktion mit der Tanzund Theaterwerkstatt Ludwigsburg am 27. und 28. Juli das Tanz-/Musiktheaterstück »Re-inventing Nijinsky«. Darin erforschen Choreograph Fabian Chyle, Komponist Mark Lorenz Kysela, Raumbildner Adrian Silvestri, Videokünstler Alexander Schmidt und Dramaturg Hans Peter Jahn die Lebensthemen des legendären russischen Tänzers Vaslav Nijinsky: Tanz, Obsession, Liebe, Sex und Wahnsinn. »icons« sind im Treffpunkt Rotebühlplatz vom 8. bis 11. Juli zu entdecken: Antje Jetzky und Ulrich Wedlich haben für Tänzer der Professional Dance Academy und Musiker der Stuttgarter Musikschule Stuttgart eine Tanz-Musik-Theater Performance kreiert, in der diese ihre Ikonen zu experimentellen HipHop-Beats erwecken. Beim Spiel mit Bildern und Zeichen steht stets die Frage im Raum: Was geschieht, wenn Menschen dem Lächeln der Mona Lisa erliegen oder ein Volk sich dem Hakenkreuz unterwirft? (pam)

EIN NEUES WERK FÜR DIE KUNST ERÖFFNUNGSAUSSTELLUNG AB 13. JUNI 2010 ZERO GLANZSTÜCKE – DER SAMMLUNG SCHAUFLER

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FilmSzene Neues Konzept fürs Kommunale Kino Tot Gesagte leben länger, könnte man sarkastisch kommentieren. Doch das würde der Sache kaum gerecht werden. Die Initiatoren meinen es ernst: Darunter Christian Dosch von der Film Commission Region Stuttgart, Ulrich Wegenast und Dittmar Lumpp von der Film- und Medienfestival GmbH sowie Iris Loos von der VhS Stuttgart, Leiterin des Fachbereichs Film- und Medien. Sie nahmen das Internationale Trickfilmfestival Stuttgart zum Anlass, eine Pressekonferenz zum Thema Neues Kommunales Kino (KoKi) zu veranstalten. Viel Neues enthält das Konzept zwar nicht, aber Einiges klingt vielversprechend: »Endlich wurde eine Kommunikation zwischen den Local Players in Gang gesetzt, deren Know-how soll miteinbezogen werden«, so Dosch. »Wir gehen gehen von den Inhalten aus, nicht von den Räumen.« Besagte Initiatoren und »Local Players« haben mit ihrem Konzept einen kleinen Grundstein zu einem neuen KoKi gelegt. Bleibt abzuwarten, wer dran bleibt. Das Konzept steht unter www.itfs.de/presse/konzept-fuer-einneues-kommunales-kino.html zum Download bereit. (eva) Neue Räume für neue Ideen Einer der Teilnehmer der Projektgruppe für ein Neues Kommunales Kino ist auch Marc Hug von der Filmgalerie 451. Der hat noch ganz andere, reichlich spannende Pläne für diesen Spätsommer: Wenn das Staatstheater für die Spielzeit 2010/2011 in die Türlenstraße zieht, will auch die Filmgalerie 451 mit ihrem bewährtem Konzept aus Filmvorführungen in Kombination mit leckerem Essen mit von der Partie sein. Die Räumlichkeiten dazu sind da, der Wunsch beider Einrichtungen ebenso. Ab September ist Hug mit seinem Team dort am Start. Man darf auf ein spannendes Nebeneinander mit Grenzüberschreitungen gespannt sein. (eva) 26


Hermann Stenner 1891-1914 Expressionist und Visionär 25. Juli bis 18. Oktober 2010 Theaterszene, 1912, Sammlung Bunte

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Musikalische Grenzüberschreitungen JazzOpen wartet mit neuen Überraschungen auf Schon wieder tut sich was am Stuttgarter Jazz-Himmel, kleine und große Überraschungen inklusive. Die JazzOpen, die im vergangenen Jahr einige Veränderungen, wie etwa die Schauplatz-Verschiebung aufs weniger athmosphärische Messegelände, erfuhr und sich ob der um sich greifenden, allumfassenden Sparmaßnahmen bereits gefährlich am Wanken sah, kann in diesem Jahr nicht nur neue Schauplätze, sondern auch einen neuen Hauptsponsor vorweisen. Letzterer ist die Sparda-Bank, die gar die JazzOpen »als wichtigstes Open-AirJazzfestival in Stuttgart positionieren« will, so zumindest die Aussage von Senator Thomas Renner, Vorstandsvorsitzender der Bank. Zusätzlich hat die Bank eine eigene Veranstaltung beziehungsweise einen eigenen Preis mitgebracht. Der German Jazz Trophy, von der hauseigenen Stiftung Kunst und Kultur sowie der Kulturgemeinschaft Musik und Wort e.V. und der Jazzzeitung verliehen, geht im Rahmen des JazzOpen an Jacques Loussier, der Klassikern wie etwa Bach´s Toccata oder »Air« eine ganz neue Dimension durch seine Jazzarrangements verleiht. Am 25. Juli wird der französische Komponist und Pianist bei der Verleihung mit seinem Trio auftreten (Musikhochschule Stuttgart, 19 Uhr). Insgesamt bietet das Festival vom 16. bis 25. Juli mehr als 50 Auftritte auf fünf (Freilicht-)Bühnen. Freilich sind, wie bereits in den Jahren zuvor, viele der Konzerte nicht unbedingt 28


etwas für Jazzpuristen, sondern eher für Grenzgänger, die sich auch in anderen Genres gerne tummeln und dabei den Jazz nicht aus den Augen lassen wollen. Alte Bekannte wie Earth Wind & Fire und Booker T. (16. Juli, Porsche-Arena) sind mit dabei, Curtis Stigers (Bix) und Alvin Lee (PorscheArena, beide 17. Juli), Randy Crawford (Mercedes-Benz-Museum, 21. Juli) und Wolfgang Dauner mit »Dauner´s Salon« (ebenda, 20. Juli) oder Richard Galliano (ebenda, 23. Juli), manche mit Projekten, die eigens fürs JazzOpen geschaffen wurden. Aber auch spannende Neuentdeckungen wie Sarah Blasko (Bix, 23. Juli, Foto), die sich stimmlich und musikalisch auf der Scala zwischen Cat Power und Dido bewegt, oder die französischen Witzbolde und Virtuosen »Le sacre du Tympan« (Bix, 24. Juli), die Filmmusik zum rasanten, fast brachialen Swing umstimmen. Oder der Australier Gurrumul (Mercedes-Benz-Museum, 22. Juli, Foto), dessen samtweiche Stimme und sinnliche, melancholische Melodien jeden Eisklotz zum Schmelzen bringt. Grandios. (eva) 17. JazzOpen, 16.07.–25.07.10, www.jazzopen.com

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Die Küche bleibt die selbe Die Galerien Sturm und Müller-Roth ziehen zusammen Noch ist es nicht so weit – erst zum art-Alarm im September wird Michael Sturm (Foto rechts) seine erste Ausstellung auf derselben Etage eröffnen wie Christine und Dieter Mueller-Roth (Foto links), die ihre Kunst dann in einer verkleinerten Galerie präsentieren. Doch in den Lagern wird bereits kräftig gerückt. »Galeriearbeit heißt nicht nur auszustellen«, so Christine Mueller-Roth, die froh ist, eine kleinere Fläche zu bespielen. Wie ihr Mann sieht sie darin eine Chance: »Wir können flexibler gestalten, öfters umhängen und wir scheuen uns nicht, auch mal nur eine Handvoll neuer Arbeiten eines Künstlers zu zeigen. Nach außen werden wir exklusiver, vielleicht elitärer.« Aber leichte Kost war nie das Ding der Mueller-Roths, die immerhin mit Reto Boller vor drei Jahren auf der Karlsruher Messe den One-Artist-Preis erhielten. »Wer uns sucht, wird uns auch weiterhin finden,« so Frau Mueller-Roths Kommentar. Das wird für Michael Sturm zunächst schwieriger, weshalb er auch etwas wehmütig seine Galerie in der Werastraße aufgibt. Bisher stellte er ebenerdig aus, saß quasi im Schaufenster, nun zeigt er seine Kunst erstmals im 3. Stock des Altbaus in der Christophstraße. »Das ist für mich neu. Aber dafür habe ich mehr Fläche zur Verfügung. Das heißt für mich, ich gebe Qualitäten auf, gewinne aber auch neue: Vor allem verspreche ich mir ganz neue Synergieeffekte.« Indes soll es kein zweites Galerienhaus in Stuttgart geben: Beide Galerien bekommen ihren eigenen Zugang, auch wenn die Räume innen ihre »kleine Verbindungstür« beibehalten. »Die Eröffnungen können natürlich am selben Tag stattfin30


den«, so Dieter Mueller-Roth, »wenn sie sich dialogisch ergänzen wie im Herbst: Da zeigt Sturm die Filderbahnfreunde und wir Georg Winter. Ansonsten haben wir weiterhin unser je eigenes Programm«. Das sieht Michael Sturm, der unter anderem Frank Badur und Thomas Müller vertritt, ebenso. »Sonst würde es auch gar nicht funktionieren: Der inhaltliche Ansatz muss stimmen, was dann ein größeres Vertrauen mit sich bringt«, ergänzt Christine Mueller-Roth. In Zeiten knapper Kassen profitieren beide Parteien quasi über die geteilte Miete hinaus. Der bekennende Messe-Freak Sturm, der neue Kunden vorwiegend im Messetrubel findet, kann auf Reisen seine sturmfreie Galerie den Kollegen anvertrauen. Die Mueller-Roths, die seit 1973 als Galeristen tätig sind und mehr auf ihre Stammkundschaft vertrauen, denken zu recht auch an künftige Mußestunden. Lange genug sind sie schon im Geschäft. »Damals, in unserer ersten Galerie, wohnte Gudrun Ensslin noch um die Ecke und wir hatten zur Eröffnung oft den Verfassungsschutz im Haus«, sagt der Galerist und schmunzelt. Heute ginge es da schon ruhiger zu. Wenn sein Freund Sturm die Stellung halte, könne er nun auch mal mit seiner Frau zur gleichen Zeit in den Urlaub fahren, sagt er. Freilich liegen auch mit dem Galeriensplitting keine Ruhekissen bereit – die Besucherzahlen in den Galerien sind rückläufig, die aufwendige Kunden- und Künstlerpflege wird immer wichtiger. Aber, so Christine Mueller-Roth, »viele unserer Künstler sind gute Freunde geworden.« Und die haben sich zum Zusammenschluss der beiden Galerien auch schon besorgt zu Wort gemeldet: Was denn aus ihrer wunderbaren Küche würde? Das zur Beruhigung: Die Zeiten mögen sich ändern, doch die »Kantine« bleibt – wie die drei Galeristen nahezu unisono bestätigen. (gb) 31


Kunstspaziergang Fast lauter stille lebende Bilder Im Stuttgarter Kunstmuseum ist Bewegung angesagt: »Simply Video« ist auf allen Etagen des Hauses zu sehen – die zehn gezeigten Video-Installationen stammen aus der Kunsthalle Bremen und vermitteln in lockerer Verteilung ein erstaunlich vielfältiges Panorama der gegenwärtigen Videokunst. Passend zum Schauplatz der Fußball-WM ist der Südafrikaner William Kentridge gleich mit zwei Arbeiten vertreten, die sich nicht nur mit Gewalt auseinandersetzen, sondern auch zeigen, dass sich Zeichnung und Video nicht ausschließen. Kentridge nutzt Zitate aus der Kunstgeschichte, ebensowie auch der Amerikaner Jon Kessler in seiner Postdadakinetik-Collage oder Björn Melhus, der als einzig unbewegtes Beispiel ein fingiertes »lebendes Bild« präsentiert. Eindruck hinterlässt Diana Thaters Mehrfachprojektion einer Wasserwelt, in der Betrachter, Ausstellungsraum und Delphinschau verschmelzen. Als Protagonist zur Schau gestellt wird der Besucher in Peter Campus’ medialem Szenario, hingegen darf er unbeteiligt durch Yves Netzhammers psychedelisches Animationsfilm-Arrangement schlendern. (gb) Bis 22.8., Kunstmuseum, www.kunstmuseum-stuttgart.de

Ein- und Ausschlüsse in der Gesellschaft Anlässlich des 20jährigen Bestehens der Akademie Schloss Solitude zeigt der Württembergische Kunstverein in Kooperation mit der Akademie die Ausstellung »Territorien des In/ Humanen«, das die denkwürdigen zwei Jahrzehnte an den tiefgreifenden globalen politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Umwälzungen in derselben Zeit spiegelt: Grenzenlose Mobilität prallt auf tragische Flüchtlingsschicksale, Reich und Arm driften auseinander. Teilnehmer der er32


greifenden Schau sind rund 30 aktuelle und ehemalige Solitude-Stipendiaten, die sich mit der Behauptung der Menschen im Angst- und Machtgefüge der Weltordnung befassen. (gb) Bis 1.8., Württembergischer Kunstverein, www.wkv-stuttgart.de

Trau schau wem Nichts ist gut in der Welt, zumal wenn uns aus dem Hintergrund ein Clown verdächtig angrinst, irgendwer eine Knarre durch die Gegend trägt, scheinheilige Banker am Horizont kreuzen oder Politikerseifenblasen kurz vor dem Platzen sind. Wolfgang Neumann lässt offen, wie ernst es ihm ist mit dieser »schönen alten Welt«, die ja unsre einzige ist – also können wir uns auch über sie lustig machen, weil bekanntlich nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird, aber auch eben nicht alles Gold ist was glänzt, also: wer andern eine Grube gräbt… landet womöglich in Guantanamo, pfeift aus dem letzten Loch oder singt im Einklang mit dem Ausstellungstitel bei ARTARY, »Guantanomera«, oder eine andere Weise, gar von Liebe und Tod. (gb) 18.6.–17.7., Artary Galerie, www.artary.de

Mehr wäre weniger Mit seinen minimalistischen Objekten, Fotos und Schriftbildern im weitesten Sinn begeht der dänische Künstler Lasse Schmidt Hansen eine Grauzone der Ausstellungsplanung oder konzeptuellen Ideensammlung, die zugleich schon die Schau selber ergibt. Seine spröden Kunsträume, einmal mehr diese in der Galerie Hauff, entfalten ihren Reiz im durchdacht Angedachten und gründlich Ungenauen. (gb) 4.6.–31.7., Galerie Reinhard Hauff, www.reinhardhauff.de

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Magische Welten »Schatten«, »Zwischenwelten«, »Mercat St. Antoni«, »Vampire« und »Raito Art« nennen sich die Fotoreihen, die der Stuttgarter Micha. Sinclair im Tanzhaus der New York City Dance School zu dichten Impressionen mit dem Titel »angewandtes Erbe« installiert hat. Es sind schaurig-surrealistische Sonnenuntergänge, stilisierte Alltagsszenen, Schatten oder Schemen von Gesichtern und Aktionen. Zusätzlich werden Bilder im Bühnenraum an die Wand projiziert, die bei der Eröffnung am 10. Juli (19 Uhr 30), von Musikern und Tänzern visuell und akustisch kommentiert werden. Die lustvolle Kombination aus Bildender Kunst und Performance wurde von Sinclair zusammen mit der Choreografin Monika Kebieche-Loreth und der Leiterin der New York City Dance School, Sabine Lynch, entwickelt. (eva) 10.7.–28.7., New York City Dance School, Tanzhaus Stuttgart, Leitzstrasse 4

Fokus Stuttgart 5. Fotosommer Stuttgart 2010 und Fototriennale Esslingen Mit großem Aufgebot kommt der Fotosommer zum fünften Mal ins Land: An die 100 Fotografinnen und Fotografen bevölkern Stuttgart über einige Wochen hinweg. Das ist nur eine beliebige Größe, die eher ins Bescheidene tendiert, bedenkt man die über 500 Bewerbungen, die allein die AWARD Show im Vorfeld anlockte. Drei Preisträgern winkt hier ein Gewinn von insgesamt 5000 Euro. Wenn am 30. Juli im Stuttgarter Kunstgebäude (WKV) die Preise an die Stutt34


garter Peter Franck, Lisa Biedlingmaier und Kai-Uwe Gundlach aus Hamburg vergeben werden, gehen 28 weitere ausgewählte Fotograf(inn) en aus aller Welt ins Rennen. Neben dieser Leistungsschau, einst Kern der Hauptausstellung, die vom 31. Juli bis 5. September (Di, Do–So, 11–18, Mi, 11– 20 Uhr) gezeigt wird, präsentiert der Fotosommer zugleich auch wieder mit Blick auf die Stuttgarter FotoSzene die kuratierte Ausstellung Fokus 0711, die diesmal unter dem Motto »Kult« Arbeiten von 22 Teilnehmern zeigt. Doch was wäre das Foto-Event ohne seine Fühler in alle Winkel der Stadt hinein: 35 Galerien, kulturelle Institutionen und Hochschulen nehmen thematisch mit Einzel- und Gruppenausstellungen am Fotosommer teil. Die Vorhut machte die Galerie im Druckhaus Waiblingen bereits im April und Mai, die Akademie der Diözese Rottenburg (Daniel Spoerri) und die Galerie Merkle (Kunstprojekt »Weisser Salon«) setzten im Mai frühe Höhepunkte, die mit der Galerie 14-1 (Peter Granser) bis in den November hinein andauern. Bei der vhs-photogalerie ist die Schau »ParisBerlin fotogroupCadavre Exquis« mit einer Fotokette zu sehen: 52 Fotografinnen mussten innerhalb einer Woche auf das Foto einer Vorgängerin reagieren. Und die Kunstvermittle„Make this moment last forever“, #4

Foto: »Make this moment last forever« Alex Kern

„Make this moment last forever“, #3

„Make this moment last forever“, #2

„Make this moment last forever“, #1

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Foto: »Monsieur et Madame vieille a la plage« Olivier Fermariello

rin Amrei Heyne zeigt in f75 fotogalerie Heiner Leiska mit »Jammerbugten – one mile of a beach«, der die Naturelemente auf Nordjütland dokumentierte. Das Gros der rund drei Dutzend Häuser macht freilich dem Namen der Veranstaltung alle Ehre – stellvertretend für die vielen Teilnehmer seien hier noch Claudia Dreyße, Eva Schmeckenbecher und Sabine Wild genannt. Wer bei so viel Fotografie trotzdem noch nicht genug hat oder erst richtig auf den Geschmack gekommen ist, darf sich die zeitgleich präsentierte 8. Internationale Foto-Triennale in Esslingen (27.6.–19.9.) nicht entgehen lassen, die Arbeiten von 19 Künstlern in der Villa Merkel, im Bahnwärterhaus sowie in der Galerie im Heppächer zeigt. Das Motto lautet »Mapping World: Welten verstehen – Aufbruch in die Gegenwart«, wobei sich der zweite Teil auf zusätzliche 200 historische Fotos aus der Schweizer Sammlung Herzog bezieht. (gb) Fotosommer, Württembergischer Kunstverein / Kunstgebäude, Schlossstr., und div. Galerien, www.fotosommer-stuttgart.de

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38 - Wildwuchs statt Normkonsum 40 - Blaue Notizen 42 - Riesen, Zauberei und ein AusreiĂ&#x;er 42 - Buchtipps

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Wildwuchs statt Normkonsum Ladenprojekte wider die Gleichförmigkeit Auch das ist Globalisierung: Die Gesichter der Metropolen gleichen sich. Oder besser: ihre Einkaufsmeilen. Ob man in Berlin aus dem Flieger steigt oder in Paris, bestimmt findet sich ein neues T-Shirt bei H&M oder lässt sich das globale Heimweh (nach wo eigentlich?) in einem stets gleich aussehenden McDonald´s Restaurant besänftigen. Einen Gegentrend setzen alternative Ladenprojekte, die wie Wildwuchs zwischen den normierten Fassadenzeilen wirken. Nicht nur äußerlich prägen sie die Stadtkultur. Hier gibt es nichts, was anderswo auch zu haben ist. Angeboten werden handgefertigte Unikate oder kleine Serien, Produkte junger, innovativer Designer und Künstler und oft noch ein bisschen mehr: mal einen Tee, Gebäck oder eine Performance – ein eigenes Konzept und frischer Wind für eingefahrene Konsumgewohnheiten. »Der Laden« etwa bespielt leerstehende Räume in Stuttgart – von Wohnungen über Geschäfte bis zum Handwerkerschauraum. Nach Wochen zieht er einfach zur nächsten Location. Das ist erfrischend für eine oft trostlos wirkende Umgebung. So wurde »Der Laden« 2009 gar vom Landes Baden-Württemberg über die Initiative »mittendrin ist leben« ausgezeichnet mit der Begründung: »Durch die positive Aufmerksamkeit steigern sich die Wiedervermietungsmöglichkeiten, auch die umliegenden Läden werden besser wahrgenommen und es erfolgt eine Aufwertung der jeweiligen Einkaufsstraße.« Aufwertung, die nichts kostet. Zumindest die Stadt oder das Land. Zwar bezieht »Der Laden« seine Interimsgeschäftsräume nur zum Nebenkostenpreis, wird damit von der Eigentümern gefördert. Aber die 38


gesamte Organisation, Auf- und Abbau fallen, anders als bei einem langfristigen Projekt, in größerem Umfang an. »Der Aufwand schreckt uns nicht, im Gegenteil«, sagt Katja Waibl, Modedesignerin und »Laden«-Mitinhaberin. »Immer wieder neue Gegebenheiten bringen uns auf neue Ideen und wir erreichen ein breiteres Publikum, wenn wir in unterschiedlichen Stadtbezirken Station machen.« Belebend wirken die wild gewucherten Einkaufswelten offenbar auch auf Käuferfantasien. Die »Manufaktur«, die im März in Sillenbuch ihren Laden eröffnete, hatte geradezu euphorische Resonanz bei den Kunden. Das Sortiment umfasst Handgefertigtes und kleine Labels für Schmuck, Design, Innenausstattung, Kinderkrams und Schnickschnack. Jedes Stück ein kleines Aha? »Die Dinge, die wir anbieten, sind ganz individuell«, weiß Véronique Gautier-Franz, Taschenund Kissendesignerin bei der Manufaktur. Individualisierung klingt wie ein Widerspruch, aber ist neben Globalisierung ein wichtiger Trend. Ist gar das Käuferauge womöglich ermüdet von den ewiggleichen, normierten Warenwelten? Mit Gewinnmaximierung im betriebswirtschaftliche Sinn haben solche Unternehmungen zunächst nichts zu tun. Fasst man den Begriff »Gewinn« jedoch weiter, fällt die Bilanz deutlich positiv aus. »Hier kann ich das tun, was ich kann und mir Spaß macht, mit Leuten, mit denen ich Spaß habe und in eigener Verantwortung«, so Britta Küppers von der »Manufaktur«. »Man sieht sofort den Erfolg, wenn man etwas im Laden verkauft, das gestern erst in der eigenen Werkstatt fertig geworden ist«, so auch Véronique Gautier-Franz. Und es geht weiter – wild, unkontrolliert und bunt. Einige Labels haben schon Ableger, äh, Filialen gebildet wie Britta Küppers, die bereits beim »Feinwerk« im Stuttgarter Westen dabei war oder Tine Bradley, die ihre »Handwerkskünste für sesshafte Nomaden auch in der Esslinger »Factorei« anbietet – eben Blumenwiese statt Englischer Rasen. (des) www.die-manufaktur-sillenbuch.de, www.derladen-stuttgart.de

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Blaue Notizen Thomas Klingenmaier über Mose Allison Die Wege des Herrn sind unerforschlich. In frommeren Zeiten galt das Lied »This Train« der Hoffnung auf einen Platz im Reich Gottes. Der Bassist und Produzent Willie Dixon, schwarzer Geschmacksgarant und Labelsounddesigner der von Weißen geführten definitiven Chicagoer Bluesfabrik Chess Records, machte aus »This Train« in den Fünfzigern eine Hymne auf die irdische Freude an Sex und Geselligkeit, »My Babe«, einen der großen Bluesklassiker. Aber auch Lieder scheinen mit dem Alter Interessen- und Sorgenverschiebungen zu erleben. Der hierzulande leider nur wenig bekannte Liedermacher, Bluesschalk, Jazzpianist und Hillbillybohemien Mose Allison hat »My Babe« noch einmal weitergedreht. Auf seiner neuesten Platte »The Way of the World« präsentiert er den Titel als »My Brain«, als entspanntmorbide Protokollierung des Gehirnabbaus. Allison darf das und widerspricht sich doch im Moment des Singens selbst. Er ist 82 Jahre alt, klingt aber zwölf Jahre nach seiner vorigen Einspielung kein bisschen senil oder altersmürbe. Geboren ist der Mann am 11. November 1927 in Tippo, Mississippi, ist also ein waschechtes Landei und hat sich in der Jugend vollgesogen mit Country Blues und R&B. Als Allison Mitte der Fünfziger nach New York zog, war er schon ein Veteran der Schizophrenie. Er mochte die Erdigkeit und das Unprätentiöse des Blues. Aber er konnte sich nicht wie andere white boys lost in the blues mit der Übernahme verengter Blickwinkel begnügen. Allison hatte Englisch und Philosophie studiert, seine Auseinandersetzung mit der Welt war nicht auf die bluestypischen Metaphern des Flachlegens, Strullsaufens und Wegballerns angewiesen. 40


Allison war ein Dissident im rassistischen Süden, aber stolzer Hinterwäldler genug, um den Hochmut der pseudocoolen Großstadtfrüchtchen nicht zu mögen. Und er war ein Jazzliebhaber und Pianist, der seine Bluessongs weder dem Hardbop noch dem Boogie unterordnen mochte, der aber gleich gar keine Lust auf den Esoterikwettlauf hatte, der filigrane Pianisten immer weiter weg vom Zuhörwillen des normalen Publikums führte. So erfand sich Mose Allison denn seine eigene Musik, eine Mixtur aus Cocktailpiano, Bop, Blueskaschemmenshuffle und bissig schlauer Kabaretttexterei. Ein großes Publikum hat ihm das nie gebracht, aber eine kleine Gefolgschaft hipper Querköpfe und vor allem jede Menge dankbarer Schüler. Randy Newman wäre ohne Mose Allison nicht denkbar, Tom Waits’ Befreiung von Genres und Klischees hat sich auf ihn gestützt, und viele bei uns weniger bekannte Spötter und Grenzgänger wie Dave Frishberg wurden von Mose Allison inspiriert. Auf »The Way of the World« hat Allison hinter sich, was ihn ein paar Jahrzehnte lang plagte: die Konkurrenz mit dem eigenen jüngeren Ich. Allisons beste Songs aus den Fünfzigern und Sechzigern, wie »Young Man Blues«, »Everybody Cryin’ Mercy« oder »Parchman Farm«, und Allisons beiläufiger Vortrag, der Selbstironien und Spott über nur nachgeäffte Denk- und Verhaltenswiesen lässig in der Balance hält, haben auch den Urheber selbst zeitweise eingeschüchtert, Er klang immer mal wieder wie eine Revivalband seiner selbst, wie ein Messdiener des etablierten eigenen Sarkasmus, der einer genauen Liturgie zu folgen hat. Nun ist Allison nicht ein wenig älter, sondern alt. Allison empfindet das zumindest musikalisch als Befreiung. »Ich kann gar nicht mehr der sein, der ich war«, scheint das Motto der von Joe Henry produzierten neuen Platte zu sein, »also darf ich der sein, der ich bin.« Nie hat er so sehr wie der junge Allison geklungen, der vor nichts Respekt hatte, aber noch im fiesesten Spott eine Leben-und-leben-lassen-Ironie durchschimmern ließ. 41


riesen, Zauberei und ein AusreiSSer Kinderbücher und mehr von Ina Hochreuther Geschichten vom Morgenkind Wie Riesen wirken die fremden Leute im Laden. Das Kind schaut an ihnen hoch und fürchtet sich. Da nimmt es die Mutter auf den Arm und in Augenhöhe mit den anderen kann es wieder lachen. Elf kurze, wunderbar treffende Alltagsepisoden finden sich in Ursula Wölfels Buch »Geschichten vom Morgenkind« versammelt. Die großformatigen farbigen Zeichnungen von Bettina Wölfel erzählen mindestens so viel wie die Worte. Detailreich und witzig – bestens zum gemeinsamen Blättern und Entdecken geeignet. Thienemann Verlag 2010, 96 S., € 12,90. Ab 6.

Der Elefant des Magiers Eine nördliche Kleinstadt im 19. Jahrhundert bildet den Schauplatz von Kate DiCamillos wundervoll poetischer Geschichte. Hier wohnt der Waisenjunge Peter bei seinem knurrigen, verwirrten Onkel. Eines Tages hört er von einer Wahrsagerin, dass seine kleine Schwester Agnes entgegen den Beteuerungen des Verwandten noch lebe. Ein Elefant werde ihn zu ihr führen. Letzterer kracht bald darauf durch das Dach eines Opernhauses, versehentlich von einem Magier herbeigezaubert. In den zarten, ganzseitigen Zeichnungen von Yoko Tanaka spiegeln sich die Melancholie, die Sehnsüchte und Hoffnungen der Protagonisten wider. Eine Ansammlung skurriler, aber liebenswerter Menschen hat die amerikanische Autorin in »Der Elefant des Magi42


ers« ersonnen. Alle wollen sie den Vierbeiner sehen, in der heimlichen Erwartung, dass sein bloßer Anblick Träume wahr werden lasse. Peter allerdings ahnt, dass das Wunder darin liegt, Eigennutz zu überwinden und zusammenzuhalten, um das verirrte Tier zurück in seine Heimat zu schaffen. dtv junior 2010. A. d. Amerikanischen v. Sabine Ludwig. 175 Seiten, € 12,95. Ab 10.

Runaway Ricos Hautfarbe ist für jemanden kubanischer Herkunft ungewöhnlich hell. Das stempelt ihn zum Außenseiter ab. Der Pulitz-Preisträger Oscar Hijuelos lässt uns in seinem ersten Jugendbuch »Runaway« ins New Yorker Migrantenmilieu Ende der sechziger Jahre eintauchen. Damals ging es schon so heftig zur Sache, dass man sich als Leser manchmal in der Gegenwart wähnt. Als Rico wegen Schuleschwänzens auf eine Militärakademie verfrachtet werden soll, flüchtet er zu einem Freund aufs Land nach Wisconsin. Der Kulturschock und die vielen neuen Begegnungen helfen ihm, eine Entscheidung zu treffen. Höchst anschaulich und packend geschildert – unbedingt empfehlenswert! S. Fischer Verlag 2009. A. d. A. v. Günter Ohnemus, 416 Seiten, € 19,95. Ab 14.

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Buchtipps Fußball-Gucker Das Leben ist mal schön, mal traurig und ohne Freunde sinnlos Eigentlich handelt es sich um eine Schnapsidee. Als die vier Kumpel Churchill, Juval, Amichai und Ofir 1998 beim Fußball-WM-Endspiel vor der Mattscheide mitfiebern, schlägt einer vor, dass jeder von ihnen drei Lebenswünsche auf einen Zettel notiert, um sie erst beim nächsten Finale in vier Jahren zusammen hervorzukramen und zu schauen, was daraus geworden ist. Der israelische Autor Eshkol Nevo erzählt in seinem zweiten Roman von vier ungefähr dreißigjährigen Männern, die seit ihrer Jugendzeit bei aller Unterschiedlichkeit enge Freunde geblieben sind. Gemeinsames Fußball-Gucken und Plaudern verbindet, egal ob man Jurist, Werbetexter, ewiger Student und Übersetzer oder Vertreter geworden ist. Doch ihre Träume aufzuschreiben, scheint etwas in ihnen zu bewegen, die Ereignisse zu beschleunigen. Insofern haftet dem Titel »Wir haben noch das ganze Leben« ein ironischer Unterton an, der an die Begrenztheit des Lebens gemahnt. Der Kunstgriff, die Geschichte als Aufzeichnung des Studenten Juvals zu präsentieren, die der Jurist Churchill herausgibt, erzeugt eine zusätzliche Spannung. Nebenbei gibt das Buch einen intimen Blick auf Israel, auf Stadt-, Landunterschiede, auf Politik und Mentalitäten. In einer der Rückblenden etwa erfahren wir von schwierigen Erlebnissen beim Militärdienst. Vor allem aber geht es, sensibel und gleichzeitig mitreißend geschrieben, um Themen, die uns alle bewegen, wie Einsamkeit, Zusammenhalt, Liebe und Lebenssinn. (hoc) Eshkol Nevo: Wir haben noch das ganze Leben. A. d. Hebräischen von Markus Lemke. dtv premium 2010, 436 S., € 14,90.

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Der Rhythmus des Lichts Für Wolfgang Müller, einst »Die Tödliche Doris«-Mitglied, war die westberliner Super8-Filmer-Szene engstirnig, für Jan Hammer hat sich das Konzept der Selbstreflexivität totgelaufen. So betonen sie in den Interviews, die die amerikanische Kunsthistorikerin Alena Williams mit Filmemachern und Künstlern für ihre Publikation »Light Is a Kind of Rhythm« geführt hat. Wie die Solitude-Stipendiatin auf dieser losen Blattsammlung in Plastikhülle der Beziehung zwischen Licht und bewegtem Bild nachgeht, das ist kurzweilig und tief zugleich – für jene die Englisch lesen können oder es lernen wollen. (pam) merz & solitude 2010, 9 Blätter, € 19, www.merzundsolitude.de

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48 - Kunstspaziergang 49 - Tanzen statt sprechen 52 - Sinnliche Denkprozesse 56 - Kleine Welten 58 - Der will doch nur (be)spielen
 59 - Grenzbereiche der Skulptur 60 - »Reservations« 61 - Der distanzierte Blick 62 - Der Weg in die Moderne


Kunstspaziergang Stahlpower Das Ulmer Museum, die Kunsthalle Weishaupt und die Kunststiftung Erich Hauser präsentieren in Ulm und Region eine facettenreiche Retrospektive mit Arbeiten des Bildhauers Erich Hauser (1930–2004) anlässlich seines 80. Geburtstages. Museum und Kunsthalle treten dabei »Im Dialog« auf, was sich auf den ergänzenden Auftritt bezieht – hier die großformatigen Plastiken, da die Zeichnungen und Modelle, hier Schumacher, Götz & Co., da Albers, Graubner und andere. Die Kunststiftung in Rottweil bespielt eigene Räumlichkeiten sowie das Alte Salinengebäude, das Dominikanermuseum, die Werkstoffhalle und das Forum Kunst, die zum Teil erst im Herbst Werke zeigen. (gb) Bis 4.7., Ulmer Museum, www.museum.ulm.de Bis 26.9., Kunsthalle Weishaupt, www.kunsthalleweishaupt.de Bis 26.9., Kunststiftung Erich Hauser, www.erichhauser.de

innen/außen – Kunst und Raum Die 4. Internationale Biennale für Zeichnung lockt im Sommer nach Eislingen, wo fast 30 Künstlerinnen und Künstler die ganze Vielfalt der Raumdarstellung zeigen. Dabei führt nicht immer der Bleistift die Regie – plastische Arbeiten sind genauso zu sehen wie entschieden malerische Positionen. Formal reicht die Palette von hyperrealistischem Detailreichtum bis zur minimalistischen Linie. Unter den ausstellenden Künstlern finden sich beispielsweise Astrid Brandt, Konrad Hummel, Philip Loersch, Fritz Panzer, Peter Riek, Hannes Steinert und Barbara Camilla Tucholski. (gb) 12.6.–25.7., Kunstverein Eislingen, www.kunstverein-eislingen.de

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Museumsführung Die Museumsleute, die sich über mangelnden Zulauf in den älteren Abteilungen ihrer Sammlungen beklagen, sollten derzeit einen längeren Blick in die Karlsruher Kunsthalle riskieren. Hier hat der polnische Künstler Miroslaw Balka einen offenen Käfigparcours durch sieben Räume der Altdeutschen Malerei errichtet. Im Perspektivwechsel sieht sich der Betrachter einer an sich vertrauten Kunst gegenüber, wenn auch durch eine Art Eisenbrille, die ihm vermittelt, er sähe nach draußen – womit Balka den Blick nach innen und zugleich auf die Museumswände lenkt. »Wir sehen dich« heißt die spektakuläre Schau, die seinen Besuchern einen ganz neue, spannende Sicht auf Altvertrautes beschert. (gb) Bis 22.8., Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, www.kunsthalle-karlsruhe.de

Nebelbilder Auf der Ostalb gibt es im lichten Kubus der Südwestgalerie Arbeiten von Daniel Sigloch zu sehen. Für seine Landschaftsaufnahmen und Porträts schichtet der Stuttgarter Künstler Foto über Foto am PC und entfernt Zivilisationsspuren wie Gebäude oder Strommasten. So entstehen der Zeit entrückte, teils verschwommen, teils neblig wirkende Bilder. Ob man nun von »digitaler Malerei« oder auch von »Computertrickserei« spricht, das Ergebnis fasziniert. (hoc) Bis 20.6., Südwestgalerie, Niederalfingen, www.suedwest-galerie.de

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Tanzen statt sprechen Die Ludwigsburger Schlossfestspiele mit neuem Profil Wenn jemand von Träumen spricht, mag es für manche abgenudelt klingen. Aber Träume können neue Wege aufzeigen. Die sind nun bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen auszumachen, die vom 3. Juni bis 31. Juli stattfinden. Auch deren neuer Intendant, Thomas Wördehoff, und sein Stellvertreter Uwe Schmitz-Gielsdorf hatten einen Traum: »Künstler einladen, die uns anregen, die unsere Neugier wecken. Künstler, die zusammen mit uns scheinbar vertraute Werke großer Komponisten und Autoren neu entdecken«, so Wördehoff auf der Homepage der Schlossfestspiele. Als »Fest der Interpreten« beschreibt er das Motto, das über den mehr als 70 Veranstaltungen steht. Er scheint damit einen anderen Umgang mit Tradition zu meinen, eine neue Art Stile und Genres zu mixen. Entsprechend reibt sich der Musik- und Tanzfan beim Programm die Augen. Statt den üblichen das Publikum ziehenden Stars sind da etwa die Musicbanda Franui aus Osttirol zu finden, die mit traditionellen Instrumenten wie Zither, Hackbrett, Tuba, aber auch Saxofon, Lieder von Brahms, Mahler und Schubert auf ihre Art untersuchen. »Liederabend für Musicbanda und einen verschwundenen Sänger« wird da etwa ein Schubertabend angekündigt. Das Artis Quartett aus Wien beleuchtet indes Wolf, Webern & Bach. Andere pendeln wiederum in den Rollen hin und her, etwa tritt Wolfgang Mitterer als Komponist und Organist auf, 50


während Xavier de Maistre an einer Stelle Diana Damrau begleitet – an anderer als Solist an der Harfe steht. Christian Muthspiel wiederum wird Konzerte als Posaunist, als Dirigent oder Komponist bestreiten. Und auch der Schauspieler Sven-Eric Bechtolf übernimmt in »Richard II« gleich selbst 27 Rollen, schließlich ist das Spiel der Identitäten ein Thema dieser Schlossfestspiele. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Jazzstars, der amerikanische Pianist Brad Mehldau und der Gitarrist Bill Frisell, dazu eingeladen sind, in »Song Conversation« über ihre Liedbiografien zu kommunizieren. Es gibt auch neue Reihen, etwa Literaturporträts mit Lesungen von Schauspielern wie Samuel Weiss oder Elisabeth Trissenaar. Für die Reihe »Solitudine« dient das Schlosstheater als Kulisse für Solokonzerte von Künstlern wie etwa dem Lautenisten Rolf Lislevand. Ludwigsburg setze in Zukunft vermehrt auf Eigenproduktionen, so Wördehoff: am augenfälligsten mit der spektakulären Barock-Gala »Notte d’amore«. Und für das Drei-Tage-Festival »Stage on Screen/ Screen on Stage«, das den Festspielen die ersten Ludwigsburger Filmmusik-Gala beschert, arbeiten die Schlossfestspiele, Theaterakademie und der Filmakademie zusammen. So mancher Tanzfan mag das Tanzprogramm im Vergleich zu den Vorjahren zunächst als reduziert empfinden, andere als Vertiefung eines Themas. So zeigt Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui mit seiner Eastman Kompanie seine gesamte philosophisch-religiösen Tanztheater-Trilogie: »Foi«, »Myth« und »Babel«. Alain Platel beschäftigt sich in seiner im Januar 2010 in Brüssel uraufgeführten Choreografie »Out of Context – For Pina« der großen, im vergangenen Jahr verstorbenen Pina Bausch. Mit der Truppe Les Ballets C de la B erforscht er die rätselhaften Kräfte in Seele und Körper, die die Tänzer in das Reich der Extase und reinen Bewegung aufbrechen lassen. Wie lautet noch Platels Credo? »Wer nicht mehr sprechen kann, der fängt an zu tanzen.« (pam) www.schlossfestspiele.de

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Sinnliche Denkprozesse Sammlung Schaufler im neuen SCHAUWERK Sindelfingen Industriegebiete haben ihren eigenen Charme. Und in Weltstädten wie New York oder London hat die Kunst früh den Weg dorthin, in ehemalige Fabriketagen oder Lagerhallen gefunden. In Sindelfingen nun ebenso. Wer dort in die Eschenbrünnlestraße einbiegt, steuert auf das SCHAUWERK Sindelfingen zu, das ab Juni die bisher eher unbekannte Sammlung des Unternehmers und Senators ehrenhalber, Peter Schaufler, und seiner Frau Christiane Schaufler-Münch beherbergen wird. Lediglich schlichte silberfarbene Lettern an weißer Wand weisen darauf hin, dass es sich bei dem hellgrauen Kubus und dem Quader, die sich puristisch ineinander fügen, um das Schauwerk handelt. Ohne Zweifel, das Stuttgarter Büro BFK Architekten ist nicht der Versuchung erlegen, eine Bauinszenierung für die Kunst zu schaffen – und das ist gut so. Formal streng haben sie die einstigen Fertigungs- und Lagerhallen der Bitzer Kühlmaschinen GmbH mit einem neuen Museumsbau verbunden. Umso größer ist die Überraschung, die hinter dem Glasentrée wartet: Weitläufige Räume mit hohen Fensterfronten, Halbgeschossebenen, die Durch- und Einblicke schaffen. Auf 6500 Quadratmetern Fläche kann Museumsleiterin Barbara Bergmann die Sammlung ausbreiten, freilich nicht in einer Ausstellung. Hat doch der Unternehmer in über 30 Jahren mehr als 3000 zeitgenössische qualitätvolle Werke von internationalen Künstlern zusammengetragen, vor allem aus dem Bereich der ZERO-Bewegung, Minimal Art, Konzeptkunst und Konkreten Kunst. Neben Malerei und 52


Skulptur nehmen Objekt- und Lichtarbeiten, Rauminstallationen sowie zeitgenössische Fotografie, etwa von Wolfgang Tillmans, viel Raum ein. Einen Stempel könnte man der Sammlung nicht verpassen. »Die Werke sind weder expressiv, noch provozieren sie, es geht eher um das Thema Schönheit und Erhabenheit«, sagt Bergmann. Alle hätten mit Wahrnehmungsmechanismen und Erkenntnis zu tun, mit Konzepten und Denkprozessen, auch die Sinnlichkeit und Haptik spiele eine große Rolle, Farbe und Form. Viele loteten den Grenzbereich zur Skulptur aus, wie etwa John Armleder. Die Licht- und Farbräume sowie die zeitgenössischen Fotografien seien oft malerisch und gingen über den Gegenstand hinaus, so die Museumsleiterin. Am 11. Juni wird das Museum, dessen Träger die Stiftung The Schaufler Foundation ist, eröffnet. Dafür wählte Bergmann mit dem Ehepaar Schaufler rund 150 Exponate aus. »ZERO bis unendlich« ist die Schau übertitelt. »Weil alles mit Zero begann, Werke der Zerokünstler wie Piene, Macke, Uecker machen den Ursprungsbestand der Sammlung aus. Und in gewisser Weise war deren Ästhetik prägend.« Es gibt einige Werkkomplexe in der Sammlung, etwa von Anthony Gormley, Ruprecht Geiger, Ettore Spalletti, Imi Knoebel oder Isa Genzken. Bergmann findet es spannend, für jedes Kunstwerk den optimalen Ort zu finden. »Dabei muss man manchmal seine Vorstellungen revidieren.« Geradezu ideal baumelt nun das Pendel von Sylvie Fleury Pendel im lichten Übergang zweier Halbgeschosse. Zukünftig sollen weitere Aspekte der Sammlung präsentiert werden. »Wir planen, etwas zu Lichtkunst, auch Projekte mit Künstlern im Bereich Naturwissenschaft, Bitzer gehört ja zu den führenden Herstellern von Kältemittelverdichtern«, so Bergmann. »Daher heißt das Haus auch nicht Museum, sondern Schauwerk, um die Verbindung zur Firma sichtbar zu machen.« (pam) Eröffnung 11.06., 18 Uhr www.schauwerk-sindelfingen.de

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23.04.2010

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Zu Gast:

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Lutz Schelhorn Hauptbahnhof Stuttgart vor 21

Im Rahmen des Fotosommers 2010

Eröffnung: Do 24. Juni 2010, 19.30 Uhr   

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Kunststiftung Baden-Württemberg Gerokstraße 37 · 70184 Stuttgart www.kunststiftung.de


»... nur Papier, und doch die ganze Welt ...«

200 JAHRE GRAPHISCHE SAMMLUNG 17. 7.– 1. 11. 2010 !LBRECHTß$~RERß ¯ ß!DAMßUNDß%VA ß ß $ETAIL ß+yNIGLICHESß+UPFERSTICHßKABINETTß3TUTTGART

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S T U T T G A R T


Kleine Welten Die 11. Triennale Kleinplastik Der ebenso beziehungsreiche wie befremdliche, zwei Komparative kombinierende Titel »Larger than life, stranger than fiction« ist Programm. Was, bitteschön, ist denn an Kleinplastik überlebensgroß? Um Miniaturisierung, die Verkehrung von Größenverhältnissen und den guten alten V-Effekt, die Verfremdung als künstlerisches Mittel, das einen neuen Blick auch auf gesellschaftliche Phänomene gestattet, geht es Kuratorin Ulrike Groos. Viktor Schklowski lässt grüßen, und auch sonst bedient Groos sich bei der Terminologie der Literaturwissenschaft: mittels Erzählung, Allegorie, Metapher und Metonymie sollen die ausgestellten Arbeiten verschiedene Weltsichten vermitteln. Erstmals in der dreißigjährigen Geschichte der traditionsreichen Ausstellung wurde eine Frau als künstlerische Leiterin berufen, unterstützt wird sie von der Kölner Kunsthistorikerin Heike van den Valentyn als Co-Kuratorin. Die ehemalige Direktorin der Kunsthalle Düsseldorf und neue Leiterin des Kunstmuseums ist eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der zeitgenössischen Plastik, bereits 1997 wirkte sie beim dritten »Skulptur. Projekte Münster« mit. Während die ersten Triennalen noch die Kunst einzelner Länder und Regionen aufarbeiteten, sind diesmal fast ein halbes hundert internationaler Künstler mit aktuellen, teils eigens für die Ausstellung geschaffenen Werken vertreten. Die Bandbreite reicht dabei vom in Esslingen geborenen Tobias Rehberger, der 2009 auf der 53. Biennale mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde, bis zu den chinesischen Künstlern Chu Yun und Yin Xiuzhen. Seit 2001, als die Kleinplastikschau nach einem vorübergehenden Exil im Stuttgarter SüdwestLB Forum ihr Domizil in der Alten Kelter Fellbach fand, stehen Themen und Konzepte im Vordergrund. Nachdem bei der 10. Triennale die Katego56


rie Kleinplastik einem »Bodycheck« unterzogen wurde, geht es jetzt um deren Rückbindung an die Tradition, beispielsweise der Kunst- und Wunderkammern oder Dioramen. Bereiche also, die eher zu den Randgebieten der klassischen Kunstgeschichte gehören, jedoch gleichwohl bereits für die Kunst der Moderne wichtig waren. Dies lässt sich auch an verschiedenen der ausgestellten Arbeiten ablesen. So knüpft etwa Marcel Dzamas On the Banks of the Red River (2008) an museale Dioramen an, Tony Oursler präsentiert mit Flood or Fear with Bugs (2009) eine Art Puppenhaus des Grauens. Außerdem findet sich auch der Bezug zu vertrauten Sujets. Matt Johnson errichtet in einer Arbeit von 2007 den Turm zu Babel als Kartenhaus. In einer ebenfalls nicht eigens für die Ausstellung geschaffenen und bereits zuvor in Salzburg gezeigten Arbeit bittet Christian Boltanski zu einem Totentanz ins Reich der Schatten. Sehr deutlich wird dabei, das Arbeiten im kleinen Format nicht immer putzig sein müssen, sondern auch Abgründiges und Fantastisches repräsentieren können. Katharina Fritschs auf dem Trockenen sitzender leuchtend orangener Riesenkrake, der gelassen eine menschliche Figur im erhobenen Tentakel umschlungen hält, gelingt es, dieses mit dem Spielerischen zu verbinden. Auch das erhält in der Ausstellung seinen Raum. Der Begriff der Kleinplastik wird dabei nicht mehr dogmatisch verstanden: auch Videos mit Knet- und Marionettenfiguren sind in der Ausstellung zu sehen. Besonderer Wert wird auf die Präsentation der Werke gelegt, deren Spektrum vom Skulpturensockel über Guckkästen bis zu eigens geschaffenen Installationen und begehbaren Räumen unter dem gewaltigen Dachgebälk der einst größten Gemeindekelter Deutschlands reicht. (hh) 12.06.-11.10., Alte Kelter, Fellbach www.triennale-kleinplastik.de

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Der will doch nur (be)spielen
 Der Kurator Marko Schacher setzt auf flüchtige Kunst Die kommenden sechs Ausstellungen im Kunstverein Ludwigsburg sollen Raumerlebnisse werden. Drei Fragen an den Kurator Marko Schacher von Valerie Hammerbacher. Wo liegt der Ursprung für dieses Konzept? Ich wurde Ende der 1990er-Jahre im Ludwigsburger Kunstverein künstlerisch sozialisiert. Unvergesslich: Anstatt Gemälde an die Wand zu hängen, kochte der thailändische Künstler Rirkrit Tiravanija und lud die Besucher anschließend zum buchstäblichen Kunstgenuss ein. Prozesse und Dialoge sind ihm wichtiger als statische Kunstbetrachtung. Einen ähnlichen Ansatz scheinst Du mit Deinen Projekten im Alten Maichinger Rathaus und im »Tresor – Raum für flüchtige Kunst« verfolgt zu haben… Nicht umsonst lautete mein Motto in Maichingen: »Die Kunst als Raumspray«. Spannender als ein einzelnes Bild ist die von den Kunstwerken erzeugte Stimmung. Oft verschwimmen die Grenzen zwischen Kunstwerk und Umraum, Kunst schmuggelt sich in einen scheinbar alltäglichen Handlungsablauf. Die Arbeit für den Ludwigsburger Kunstverein ist eine konsequente Weiterentwicklung dieses Gedankens. Die Ausstellungsreihe in Ludwigsburg heißt »Grenzbereiche der Skulptur« – eine neue Vermessung der Kunstwelt? Vielleicht. Mich interessieren Künstler, die auf den Raum reagieren, ihn verändern und einen Erlebnisraum schaffen. In Ludwigsburg will ich die ehemalige Motorradwerkstatt in ein Gewächshaus mit Tupperwaren-Pflanzen, in einen Märchengarten mit Kabelgewirr und ein Mandala verwandeln. 58


Grenzbereiche der Skulptur Jürgen Oschwald macht in Ludwigsburg »Inventur« Es ist ja eine gute Sitte, erst einmal Ordnung zu schaffen und die Übersicht zu gewinnen, wenn man einmal wo ankommt. Jürgen Oschwald neigt dazu, das auch in den Museen zu tun oder grundsätzlich seine Aufenthaltsorte zu durchstöbern: Fündig wird er allemal, und so häufen sich die Ausstellungswände und -böden mit einem Sammelsurium an Fundobjekten, die er in phantasiestrotzenden Installationen zusammenkomponiert. Es wäre zu einfach anzunehmen, hier würde der Alltag einfach gebündelt, denn der 1969 im badischen Löffingen geborene Oschwald bearbeitet zudem die Möbelstücke, Bretter, diesen und jenen Krimskrams – mit poetischer Energie, einer gehörigen Portion Witz und handwerklich versiertem Gleichgewichtssinn: Seine sperrigen Kreationen sind nicht vernagelt oder verklebt, sondern letztlich sich selbst überlassen. Der Kurator Marko Schacher, der SuRrenden Leserschaft und dem aufmerksamen Stuttgarter Galerienpublikum als Liebhaber »flüchtiger Kunst« wohlbekannt, lotet mit seiner Reihe »Grenzbereiche der Skulptur« aus, wie viel Improvisation Kunst verträgt. »Ab wann«, so fragt er sich, »ist eine Skulptur als Skulptur erkennbar?« Die Frage ist schon deshalb berechtigt, weil die performancenahen Raumexperimente von Jürgen Oschwald ein temporäres Vergnügen sind, was dem hehren Ewigkeitsanspruch zumindest der klassischen Vorstellung von edler Einfalt und stiller Größe widerpricht. Weitere Folgen der »Grenzbereiche« folgen im Herbst mit Arbeiten von Yi Zheng Lin und Daniel Canogar. (gb) 27.6.–1.8., Kunstverein Ludwigsburg, www.kunstverein-ludwigsburg.de

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»Reservations« Matthew Brannon in der Ursula Blickle Stiftung Fast muten die Drucke und Zeichnungen wie Illustrationen eines Kochbuchs aus den 50er Jahren an. Der Amerikaner Matthew Brannon liebt klare Linien und übersichtliche Kompositionen von Bild und Wort. Beide haben meist eine sanft humoristische, manchmal auch makabere Note. Zwar wuchs der 1971 in Idaho geborene im Umfeld der Death Rock- und Punkszene von Los Angeles auf, doch in seinen ästhetischen Arbeiten spiegelt sich die Gegenwelt des schönen Scheins und Konsums wider: Hummer, Sushi, Stöckelschuhe, Champagner und Partyhäppchen kommentiert er mit Beschreibungen von Interviews oder Cocktail-Partygeplappere. Dass Brannon nicht nur Kunst und Kunsttheorie, sondern auch Psychologie studiert hat, ist offensichtlich. Nicht von ungefähr heißt der Titel seiner Schau hintersinnig »Reservations«, auf die Exklusivität einer solchen Dinnergesellschaft und deren kollektive Selbstdarstellung verweisend. Der in New York lebende Brannon war in der Ursula Blickle Stiftung erstmal im Jahr 2002, in der von Nicolaus Schafhausen und Liam Gillick kuratierten Ausstellung »Dark Spring«, vertreten. Nun ist hier die wohl bislang umfangreichste Schau mit seinen Werken in Deutschland zu sehen. Darunter Druckgrafiken sowie eine Reihe neuer, eigens für die Räumlichkeiten der Stiftung geschaffene Werke. Für den Künstler gehören Ausstellungsdesign und -architektur, Präsentation, Werke und sogar die Gestaltung der Einladungskarte und des Banners zusammen – sie sind sein Gesamtkunstwerk. Zusätzlich werden unter dem Titel »This dinner is a group show« eine Reihe von gastronomischen Veranstaltungen stattfinden, ganz nach dem Motto: »Jeder gedeckte Tisch ist eine Ausstellung« (eva) 20.06.–25.07., Ursula Blickle Stiftung, www.ursula-blickle-stiftung.de Eröffnung: 19.06., 19 Uhr

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Der distanzierte Blick

Klemm: W. Brandt und H. Schmidt, 1973

Karlsruhe zeigt das fotografische Werk von Barbara Klemm Als es den Tageszeitungen noch gelang, sich ästhetisch zu profilieren, stand die F.A.Z. an erster Stelle: Viele Leser kauften das Blatt besonders (oder ausschließlich) wegen der lange Jahre beigefügten Tiefdruckausgabe am Wochenende, die ganz entscheidend von den immerschwarz-weißen Fotostrecken Barbara Klemms geprägt war. Nun zeigt die Städtische Galerie Karlsruhe eine Retrospektive der Fotografin und frisch gekürten Trägerin des Max-BeckmannPreises mit rund 300 Arbeiten. Das Spektrum umfasst Fotodokumente von den Studentenunruhen bis zum Mauerfall, Straßenbilder und Alltagsszenen aus allen Kontinenten dieser Welt sowie unvergessliche Porträts aus dem politischen und kulturellen Leben – aktionsreiche Aufnahmen von Willy Brandt und Joseph Beuys obenan, aber auch poetischstille Bildnisse wie das des Vaters Fritz Klemm, nicht nur den Karlsruhern bekannt als Maler und Akademieprofessor, dessen Zeichnungen und Collagen die Schau von Barbara Klemm begleiten. Dass kein eigener Katalog verfasst wurde, liegt an der grandiosen Publikationslage zu Barbara Klemm, die man angesichts des hohen Dokumentationsrangs ihres Oeuvres erwähnen muss. So verweist das Museum selbst nachdrücklich auf den schönen Band »Straßen Bilder« mit Texten von Barbara Catoir und Hans Magnus Enzensberger (Nimbus Verlag, 2009), da er sich mit dem Schwerpunktmotiv der Ausstellung befasst. Nicht minder lesenswert ist daneben der Band »Helldunkel« mit einem Text von Ursula Zeller und einem spannenden Interview mit der Fotografin (Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 2010). (gb) Bis 22.8., Städtische Galerie, Karlsruhe, www.staedtische-galerie.de

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Der Weg in die Moderne Spuren der europäischen Neuordnung in Oberschwaben Was hat Napoleon mit der Ulmer Stadtgeschichte zu tun? Was hat er überhaupt mit Baden-Württemberg zu schaffen? Nun, dieser Tage kann man sich hierzulande einmal mehr vor Augen führen, wem wir unsere Landesgrenzen weitgehend verdanken. So wurden 1810 in Paris die Grenzverläufe von Baden, Württemberg und Bayern neu gezogen. Des einen Freud, des andern Leid – danach fanden sich manche Gemeinden und Städte plötzlich im Nachbarland wieder oder sie begannen mit diesem Datum erst ihre Geschichte zu schreiben: Ulm war schon vor 1810 im Würfelbecher des französischen Kaisers, der die unabhängige Stadt Bayern zugeschlagen hatte; nun wechselte Ulm ins württembergische Königreich, das südlich der Donau gelegene Hinterland blieb bayerisches Ausland, womit die Wirtschaftsverbindungen bis hin nach Wien gekappt wurden. Leutkirchs Geschichte verlief ähnlich, wenn auch weniger dramatisch. Friedrichshafen dagegen gab es so noch gar nicht, wurde in der Folge der Pariser Verträge aus dem freien Reichsstädtchens Buchhorn und dem Dorf Hofen zusammengebacken, und der württembergische König Friedrich I. machte aus der Stadt einen ordentlichen Handelsplatz. Ravensburg wiederum blühte Mitte des 19. Jahrhunderts auf, als die Bahnstrecke Ulm-Friedrichshafen aufgenommen wurde. Die Folgen für die Gesellschaft, die wirtschaftliche Entfaltung, für die Stadtplanung und Bevölkerungsbewegung waren enorm. Die Wanderausstellung »Der Weg in die Moderne«, die in Ulm ihren Anfang genommen hat, macht die umwälzenden Veränderungen der letzten 200 Jahre deutlich. (gb) 10.7.–29.8., Gotisches Haus, Leutkirch, www.leutkirch.de; 17.9.–28 .11.2010, Museum Humpis-Quartier, Ravensburg, www.museum-humpis-quartier.de; 11.03.– 13.5.2011, Sparkasse Bodensee, Friedrichshafen, www.sparkasse-bodensee.de

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Kalender Juni bis Juli 2010


STUTTGART ABTART Moritz Götze »Deutscher Bildersaal«, Malerei – Email – Zeichnungen, 18.06. bis 07.08.10 Rembrandtstraße 18 www.abtart.com Akademie Schloss Solitude Roselyne Titaud »Solitude – quotidien/ alltäglich«, Mladen Alexiev »5 Love Songs«, Övül Durmusoglu und Selim Birsel »Tete-a-Tete«, bis 03.07.10 Solitude 3 www.akademie-solitude.de Architektur-Galerie am Weißenhof Motorplan »Architektur im Spannungsfeld«, bis 13.06.10, Hans Luz, Handskizzen und Fotografien, 24.06. bis 19.09.10 Am Weißenhof 30 www.weissenhofgalerie.de Artary Galerie Wilhelmstraße 5 Wolfgang Neumann »Guantanomera«, 18.06. bis 16.07.10 Wilhelmstraße 5 www.artary.de Bund Bildender Künstlerinnen Württemberg Fotosommer 2010, Künstlerinnen der Freien Fotoschule Stuttgart, 06. bis 27.06.10 Charly Stein, 04.07. bis 01.08.2010 Eugenstraße 17 www.bbk-wuerttemberg.de f-75 Galerie für Architekturfotografie Eröffnungsausstellung Wilfried Dechau Amrei Heyne präsentiert zum Fotosommer 15.07. bis 12.08.10, Heiner Leiksa »Jammerbugten – one mile of a beach« 19.08. bis 16.09.10 Klaus Frahm »DOM« Filderstraße 75 www.f-75.de Galerie 14-1 Katrin Ströbel »en passant«, bis 10.07.10 Galerienhaus Breitscheidstraße 48 www.14-1-galerie.de

Galerie Dora Asemwald Andrea Liebe »welcome to my universe«, Zeichnungen, Collagen, Drucke, bis 26.06.10 Heusteigstraße 65 www.galerie-dora-asemwald.de Galerie Bovistra Christian Herr »…man spricht Deutsch«, PopArt, Plastiken, Installationen, bis 27.06.10 Ludwigstraße 66 www.bovistra.com Galerie Dengler und Dengler András Pinczehelyi »Menschenbilder«, 19.06. bis 31.07.10 Rosenbergstraße 102A www.denglerunddengler.de Galerie Dorn Absolventen der russischen Kunsthochschule, bis 26.06.10 Planckstraße 123 www.galeriedorn.de Galerie Franke Robert Rauschenberg Originalplakate, bis 12.06.10 Weberstraße 39 www.galerie-franke.de Galerie Angelika Harthan Aktuell: Maria Moser, bis 26.06.10 Gerberstraße 5c www.galerieharthan.de Galerie Reinhard Hauff Lasse Schmidt-Hansen »Objects, Photographs, Writings, Objects«, 04.06. bis 31.07.10 Paulinenstraße 47 www.reinhardhauff.de Galerie Hollenbach Jörg Bach, Käthe Schönle, bis 07.06.2010 Hans Kupelwieser, 10.06. bis 23.07.10 Ganghoferstraße 28 www.galerie-hollenbach.de Galerie INTER ART Kurt Hänssler, Malerei - Skulpturen, 11.06. bis 03.07.10, Künstlergruppe »Konkret - Konstruktiv«, 09. bis 31.07.10 Rosenstraße 37 www.interart-germany.de


Galerie Keim Silvia Siemes, Detlef Waschkau »Rendez-vous«, 21.06. bis 24.07.10 Marktstraße 31 www.galerie-keim.de Galerie Saby Lazi Manfred Binzer »Neue Arbeiten«, bis 11.06.10 Bopserwaldstraße 61 www.sabylazi.de Galerie Brigitte March International Contemporary Art Solitudestraße 254D www.artfacts.net/march Galerie Merkle Weisser Salon: »One World Is Not Enough«, Sonia Jiménez Alvarez, Sabrina Jung, Anne Lass, Patricia Neligan, bis 10.07.10 Galerienhaus, Breitscheidstraße 48 www.galerie-merkle.de Galerie Mueller-Roth Christophstraße 6 www.galerie-mueller-roth.de Galerie Naumann Ted Green »Des Zufalls Ziel«, bis 10.07.10 Galerienhaus Breitscheidstraße 48 www.galerie-naumann.de Galerie El Pacifico Mario Diaz Suarez, Argentinien, bis 30.06.10, Pilar Milla, Peru, 02. bis 31.07.10 König-Karl-Straße 30 www.galerie-el-pacifico.de Galerie Anja Rumig Paul Breinig, Malerei »Tatbestand«, 10.06. bis 07.08.10 Ludwigstraße 73 www.galerie-anjarumig.de Galerie Sabine Salomon Schwefel Stammheimer Straße 22 www.galerie-schwefel.de Galerie Schlichtenmaier »Informel – Pioniere und Grenzgänger«, bis 03.07.10 Kleiner Schlossplatz 11 www.schlichtenmaier.de

Galerie Sonnenberg Manfred Sack »Bauwelten und Traumwelten«, bis 20.06.10 In den Baumschulen M. Hörmann Korinnaweg 50A www.galerie-sonnenberg.de Galerie Schurr Bis 12.06.10 Wasser-Klang-Bilder, Alexander Lauterwasser Straußweg 46 www.galerie-schurr.com Galerie Michael Sturm Zeichnung’10, bis 03.07.10 Werastraße 24 www.galerie-sturm.de Galerie Edith Wahlandt Klaus Heider »Universales Kosmisches Lichtbildarchiv«, fotografische Arbeiten, bis 24.07.10 Hölderlinstraße 55 www.edith-wahlandt-galerie.de Galerie Rainer Wehr Philip Loersch, neue Arbeiten, 23.06. bis 07.08.10 Alexanderstraße 53 www.galerie-rainer-wehr.de Gedok e.V. Sonja Kälberer »Bel Composto«, 11.06. bis 03.07.10 Meenal Agarwal, Gastkünstlerin Mumbai 08. bis 30.07.10 Hölderlinstraße 17 www.gedok-stuttgart.de Haus der katholischen Kirche »Sie versprachen mir ein herrliches Fest«, Ausstellung und Programm zu weiblicher Genitalverstümmelung, 02.06. bis 02.07.10. Königstraße 7 www.frauenrechte.de ifa-Galerie Stuttgart »Another Country – Eine andere Welt«, bis 27.06.10 Charlottenplatz 17 www.ifa.de Künstlerhaus Stuttgart Juliette Blightman »the day grew dark«, bis 27.06.10 Reuchlinstrasse 4b www.kuenstlerhaus.de


Kunstbezirk »2010_urbane visionen stuttgart«, bis 19.06.10 Gustav-Siegle-Haus Leonhardsplatz 28 www.2010urbane-visionen.de Kunstmuseum Stuttgart »Simply Video«, bewegte Bilder aus der Kunsthalle Bremen, bis 22.08.10 Kleiner Schlossplatz 13 www.kunstmuseum-stuttgart.de Kunstraum Akademie Künstlergärten, Fotografien aus dem Skulpturenpark »Il Giardino di Daniel Spoerri« in Seggino /Toskana, bis 01.08.10 Tagungszentrum Hohenheim Paracelsusstraße 91 www.akademie-rs.de/hohenheim Kunstraum 34 Martin Fausel, Malerei, 11.06. bis 18.07.10 Filderstraße 34 www.kunstraum34.de Kunststiftung Baden-Württemberg Martina Sauter, Manuel Graf, bis 11.06.10, Lutz Schelhorn »Hauptbahnhof Stuttgart vor 21«, 25.06. bis 24.07.10 Gerokstraße 37 www.kunststiftung.de Landesmuseum Württemberg »Freud und Leid in Dur und Moll. Musikkultur in Baden-Württemberg«, bis 12.09.10 www.landesmuseum-stuttgart.de Linden-Museum »Südsee-Oasen: Leben und Überleben im West-Pazifik«, bis 06.06.10 Sporttraditionen in Afrika, bis 28.07.10 Hegelplatz 1 www.lindenmuseum.de Oberwelt e.V. NordiNordiWägele, 11. bis 28.06.10 Reinsburgstraße 93 www.oberwelt.de Parotta Contemporary Art Antigrativ-Figuren des Schwebens und Schwindels, bis 05.07.10 Augustenstraße 87-89 www.parotta.de

Self Service – Open Art Space »Domestic Delights«, Anton Cotteleer, 04. bis 25.06.10 Eichstraße 6 www.selfservice-openartspace.com Staatliche Akademie der Bildenden Künste Debüt Jan Löchte »Im Keller fängt der Himmel an«, bis 13.06.10 Am Weißenhof 1 www.abk-stuttgart.de Staatsgalerie Stuttgart »Brücke Bauhaus Blaue Reiter«, Schätze der Sammlung Max Fischer, bis 20.06.10, 200 Jahre Grafische Sammlung »…Nur Papier, und doch die ganze Welt«, 17.07. bis 01.11.10 Konrad-Adenauer-Straße www.staatsgalerie.de Stadteilbücherei Cannstatt Jonnie Döbele »Rock’n Roll im Bunker«, Fotoserie der legendären Stuttgarter Rockgruppe Spratzel Strull, bis 03.07.10 Überkinger Straße 15 Stadtbücherei im Wilhelmspalais Verfügbar – Arbeiten aus der Sammlung der Graphothek, bis 26.06.10 Edgar Harwardt: Biblio-Terra, bis 03.07.10 Konrad-Adenauer-Straße 2 www.stuttgart.de/stadtbuecherei Stuttgarter Kunstverein Internationales Kunstprojekt »die Donaurolle«, bis 12.09.10 Filderstraße 34 www.stuttgarter-kunstverein.de Treffpunkt Rotebühlplatz vhs Photogalerie Raumbilder/Bildräume – Architekten fotografieren, bis 13.6.10, Zum Fotosommer: »ParisBerlin fotogroupCadavre Exquis« 01.07. bis 05.09.10 Vhs Treffpunk Kunstgalerie Andrea Liebe »Augenblicke – zwischen Fundsachen und Kunststücken«, Malerei, bis 01.07.10, Rotebühlplatz www.vhs-stuttgart.de, www.vhs-photogalerie.de Uno Art Space Wolfgang Zurborn »Drift«, Fotografien, Frederic Lezmi »Beyond Borders«, Fotografien, jeweils bis 04.07.10 Liststraße 27 www.on-photography.com


Württembergischer Kunstverein »Territorien des In/Humanen«, bis 01.08.10 Schlossplatz 2 www.wkv-stuttgart.de Zero Arts e.V. Internationales Kunstprojekt »die Donaurolle«, bis 12.09.10 Ostendstraße 16 www.zeroarts.de

REGION Albstadt Städtische Galerie Woldemar Winkler »Kostenlose Wunder«, Gemälde, Plastiken, Collagen, 27.06. bis 19.09.10 Kirchengraben 11 www.galerie-albstadt.de Backnang Galerie der Stadt Backnang Tjorg Douglas Beer, »Diamonds & Bones #2 + the-New-World.TV«, Installationen, bis 15.08.10 Stiftshof 2 www.backnang.de Baden-Baden Museum Frieder Burda »Einblicke in die Sammlung Frieder Burda«, bis 20.06.10 Miró »Die Farben der Poesie«, 02.07. bis 14.11.10 Lichtentaler Allee 86 www.museum-frieder-burda.de Staatliche Kunsthalle Baden-Baden Christopher Williams, Fotografie, 12.06. bis 29.08.10 Lichtentaler Allee 8a www.kunsthalle-baden-baden.de Bietigheim-Bissingen Städtische Galerie »Reisen im Land der aufgehenden Sonne«, Meisterwerke des japanischen Holzschnitts, bis 11.07.10 Hauptstraße 60-64 www.bietigheim-bissingen.de/Ausstellungen Böblingen Städtische Galerie »Fritz Steißlinger – saudades. Sehnsucht Brasilien«, bis 01.08.10 Pfarrgasse 2 www.boeblingen.de

Donaueschingen Museum Biedermann Andreas Kocks, Sebastian Kuhn, Reiner Seliger, Nunzio Di Stefano »Auf:bruch – 4 Positionen zeitgenössischer Kunst«, bis 22.08.10 Eberdingen-Nussdorf KunstWerk Sammlung Alison und Peter W. Klein Hängung #5 – Deutsche Gegenwartskunst aus der Sammlung, bis 06.06. Hängung #6 – Arbeiten auf Papier, 20.06. bis 16.03.2011 Siemenstraße 40 www.sammlung-klein.de Esslingen Villa Merkel – Galerie der Stadt Esslingen »Mapping Worlds: Welten verstehen – Aufbruch in die Gegenwart«, 8. Internationale FotoTriennale Esslingen, 27.06. bis 19.09.10 Pulverwiesen 25 www.villa-merkel.de Fellbach Galerie der Stadt Fellbach »Croatia for Beginners«, Skulptur, Fotografie, Malerei und Videokunst, bis 11.07.10 Marktplatz 1 www.fellbach.de Alte Kelter 11. Triennale Kleinplastik 2010, 12.06. bis 11.10.10 www.triennale.de Friedrichshafen Kunstverein Tamara Grcic, Fotoarbeiten und Videoprojektionen, 20.06. bis 12.09.10 Buchhornplatz 6 www.kunstverein-friedrichshafen.de Zeppelin Museum Sinje Dillenkofer »Cases 2009-10«, bis 11.07.10 Seestraße 22 www.zeppelin-museum.de Göppingen Kunsthalle Göppingen »…um so mehr«, bis 04.07.10 Marstallstraße 55 www.kunsthalle-goeppingen.de


Heidelberg Kunstverein Aneta Grzeszykowska, bis 04.07.10, »Die perfekte Ausstellung«, bis 22.08.10 Hauptstraße 97 www.hdkv.de

Kornwestheim Museen der Stadt Kornwestheim Gert Fabritius »Dem Absurden ins Auge sehen«, bis 25.07.10 Stuttgarter Straße 93 www.kornwestheim.de

Heidenheim Kunstmuseum Jean Dubuffet, Graphiken und illustrierte Bücher, bis 04.07.10 Marienstraße 4 www.kunstmuseum-heidenheim.de

Kraichtal Ursula-Blickle-Stiftung Matthew Brannon »This Dinner is a Group Show«, 20.06. bis 25.07.10 Mühlweg 18 www.ursula-blickle-stiftung.de

Heilbronn Kunstverein Ben Öztat, Anna Stiller, Installationen, 22.06. bis 22.08.10 Titotstraße 1 www.kunstverein-heilbronn.de Städtische Museen Mit Ecken und Kanten. Scherenschnitte heute. 11.06. bis 19.09.10 www.museen-heilbronn.de Karlsruhe Badischer Kunstverein Tamás St.Auby »Projekt IPUT«, »Invisible History of Exhibitions«, bis 20.06.10 Waldstraße 3 www.badischer-kunstverein.de Staatliche Kunsthalle Miroslaw Balka »Wir sehen Dich«, bis 22.08.10 Hans-Thoma-Straße 2 – 6 www.kunsthalle-karlsruhe.de Städtische Galerie Barbara Klemm, Fotografien, Retrospektive 1968 – 2008, bis 22.08.10 Lichthof des ZKM, Lorenzstraße 27 www.staedtische-galerie-karlsruhe.de ZKM Überblicksschau »Imagining Media@ZKM«, bis 31.12.10 Katrin Jakobsen »Installationen«, bis 25.07.10 Robert Wilson »Video Porträts«, bis 26.08.10 Jürgen Klauke »Ästhetische Paranoia«, bis 03.10.10, Video- und Medienkunst aus der Sammlung Goetz, 18.06. bis 03.10.10 Lorenzstraße 19 www.zkm.de

Künzelsau Hirschwirtscheuer Werner Baumann »Sammlung Würth und Leihgaben«, bis 18.07.10 www.kunst.wuerth.com Museum Würth »Der Sammler, das Unternehmen und seine Kollektion«, bis 09.0.11 Reinhold-Würth-Straße 15 www.kunst.wuerth.com Leonberg Stadtmuseum Zeit-Kunst gegen Diktatoren, politische Fotomontagen aus Frankreich, bis 19.09.10 Pfarrstraße 1 www.leonberg.de Ludwigsburg Kunstbetrieb7 CP Medien AG Axel Teichmann »UTOP«, Malerei, 10.06. bis 14.07.10 Grönerstraße 33 www.kunstbetrieb7.de Kunstverein Jürgen Oschwald »Inventur – Grenzbereich der Skulpturen«, und Petra Kikel, 27.06. bis 01.08.10 Wilhelmstraße 45/1 www.kunstverein-ludwigsburg.de Ostfildern Städtische Galerie Isabell Kamp »Nothing to see, nothing to lose«, 27.06. bis 14.09.10 Gerhard-Koch-Straße 1 www.ostfildern.de


Reutlingen Städtische Galerie Eunhye Hwang »you shake me up«, Video, Installation, bis 25.07.10 Eberhardstraße 14 www.reutlingen.de Städtisches Kunstmuseum Josuah Reichert »Printing is a way of life!«, bis 11.07.10 Jacques Callot, Sandow Birk: »Die Schrecken des Krieges«, 24.07. bis 03.10.10 Spendhausstraße 4 www.reutlingen.de Schorndorf Galerien für Kunst und Technik Martin Stiefel, Kinetische Kunst, 15.06. bis 18.07.10 Arnoldstraße 1 www.galerien-kunst-technik.de Sindelfingen Galerie der Stadt Sindelfingen Jörg Immendorff »Das druckgrafische Werk«, bis 20.06.10 Marktplatz 1 www.sindelfingen.de Schauwerk Eröffnung am 11.06.10, Sammlung Schaufler Eschenbrünnlestraße 15/1 www.schauwerk-sindelfingen.de Singen Städtisches Kunstmuseum Karl Osswald, Malerei, Druckgraphik eines Spätexpressionisten, 18.06. bis 05.09.10 Ekkehardstr.10 www.singen.de Schwäbisch Gmünd Museum und Galerie im Prediger Laura Ford »Von Tieren und Menschen«, bis 12.09.10, »Aufbruch in die Moderne«, Silberwaren aus Schwäbisch Gmünd, 11.06. bis 10.10.10 Johannisplatz 3 www.museum-galerie-fabrik.de Schwäbisch Hall Kunsthalle Würth Tomi Ungerer »Eklips – Neues für die Augen«, Christo und Jeanne-Claude in der Sammlung Würth, jeweils bis 19.09.10 Lange Straße 35 www.kunst.wuerth.com

Kunstverein Schwäbisch Hall Dokoupil, Kerzenbilder, 26.06. bis 29.08.10 Am Markt 7/8 www.kvsha.de Singen Städtisches Kunstmuseum Karl Osswald, Malerei, Druckgraphik eines Spätexpressionisten, 18.06. bis 05.09.10 Ekkehardstr.10 www.singen.de Tübingen Kunsthalle Karin Kneffel »Hauptwerke 1984 - 2009«, bis 11.07.10 Philosophenweg 76 www.kunsthalle-tuebingen.de Ulm Kunsthalle Weishaupt Erich Hauser zum Achtzigsten »Im Dialog«, bis 26.09.10 Hans-und-Sophie-Scholl-Platz www.kunsthalle-weishaupt.de Ulmer Museum Alvar Aalto, »In Sand gezeichnet«, Entwürfe, bis 20.06.10 Marktplatz 9 www.museum.ulm.de Untergröningen Kunstverein KISS 10. Kunst- und Kultursommer, bis 19.09.10 Schlossgartenstraße www.kiss-untergroeningen.de Villingen-Schwenningen Städtische Galerie Picasso »Arkadien«, 13.06. bis 29.09.10 Friedrich-Ebert-Straße 35 www.galerien-villingen-schwenningen.de Waldenbuch Museum Ritter Timm Ulrichs »Blick zurück nach vorn«, Camille Graeser »Vom Entwurf zum Bild«, jeweils bis 19.09.10 Alfred-Ritter-Straße 27 www.museum-ritter.de Weil der Stadt Kunstforum Immanuel Preuss »Rot und Schwarz – Tod und Mädchen«, 27.06. bis 18.07.10 Hermann-Schütz-Straße 14 www.kunstforum-weilderstadt.de


KALENDER

1. Juni

Lesung im Wilhelmspalais, 19.30 Uhr Eshkol Nevo: »Wir haben noch das ganze Leben« www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen

2. Juni

Ballett-Premiere im Opernhaus, 19 Uhr, Einführung 18.15 Uhr Hauschoreograf Marco Goecke inszeniert für die Stuttgarter Kompanie Virginia Woolfs »Orlando«. Bis 8. Juli. www.staatstheater-stuttgart.de

2. Juni

Premiere im Rotebühlplatz, 18 Uhr »Hygienisch husten« Theater-Performance von THEATER – Projekt Stuttgart 22 - STÜCKE www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de

2. Juni

Sommerjazz im Laboratorium, 20.30 Uhr Chico Chagas meets Miltinho Edilberto: Faces of Brazil: Zwei große brasilianische Musiker treffen sich zum ersten Mal! www.laboratorium-stuttgart.de

3. Juni

Eröffnungskonzert der Ludwigsburger Schlossfestspiele, Theater im Forum, 20 Uhr www.forum.ludwigsburg.de

4. Juni

Vernissage, Remise, König-Karl-Straße 27 A, Bad Cannstatt, 18 Uhr ‚Entwickeln‘ – Studiengang Textilgestaltung auch im Verlag Frommann-Holzboog www.textilgestaltung.abk-stuttgart.de

4. Juni

Theater im Merlin, 20.30 Uhr Das Theaterensemble Komitee Komplett präsentiert »Top Dogs«, ein abgründiges Wirtschaftsdrama, in dem sich der Einzelne für soviel wert hält, wie er erwirtschaftet. www.merlinstuttgart.de

5. Juni

Tanztheater im Forum Ludwigsburg, 20 Uhr Sidi Larbi Cherkaoui und sein Ensemble Eastman suchen in »Babel« die Utopie einer polyglotten Identität. www.forum-ludwigsburg.de

6. Juni

Vernissage im BBK Atelierhaus, 11 Uhr Fotosommer 2010; bis 27. Juni www.bbk-wuerttemberg.de

6. Juni

Filmvorführung und Gespräch im Cinema, (Königsstr./Ecke Bolzstr.), 18 Uhr »Das Herz von Jenin« Deutscher Filmpreises 2010. Regisseur Marcus Vetter ist anwesend. www.innenstadt-kinos.de

6. Juni

Lesung im Theaterhaus, T2, 19.30 Uhr Mit Benjamin von Stuckrad-Barre & Christian Ulmen und dem Schwerpunkt Politik. www.theaterhaus.de

7. Juni

Lesung und Gespräch im Literaturhaus, 20 Uhr Kathrina Hacker: »Die Erdbeeren von Antons Mutter« Moderation: Sandra Richter www.literaturhaus-stuttgart.de

7. Juni

Lesung im Wilhelmspalais, 19.30 Uhr der Literaturstipendiaten 2009 des Landes: www.stuttgart.de/stadtbuecherei

8. Juni

Lesung, Gespräch, Literaturhaus, 20 Uhr Jan Faktor: »Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag« www.literaturhaus-stuttgart.de

9. Juni

Veranstaltung im Theaterhaus, T3, 20 Uhr Der Tod des Waldes ist das Ende unseres Lebens 
POEMA e.V. Stuttgart und Die AnStifter. Mit dabei: GRUPO SAL aus Tübingen mit Musik aus Lateinamerika www.theaterhaus.de


9. Juni

11. Juni

9./10. Juni

12. Juni

Literarischer Abend, Kunstmuseum, 19 Uhr Nur Glas ist wie Glas: In der Reihe »KlangFarben« präsentiert das Ensemble der Akademie für gesprochenes Wort Textcollagen von Bense, Heißenbüttel und Döhl. www.kunstmuseum-stuttgart.de Ballett im Schauspielhaus, 19.30 Uhr Die Noverre-Gesellschaft zeigt »Junge Choreographen 2010«. www.staatstheater-stuttgart.de

9. Juni

Film im Treffpunkt Rotebühlplatz, RobertBosch-Saal, 20 Uhr Mit den Augen der Anderen: Filme aus Lateinamerika: »La teta asustada«

9. Juni

Vernissage in der Galerie Anja Rumig, 19.30 Uhr »Tatbestand« Paul Breinig, Malerei, bis 07.08. www.galerie-anjarumig.de

10. Juni

451-Kino im Set, 20.30 Uhr Werckmeister Harmonies (Om engl UT) Film über das postkommunistische Niemandsland mit Einführung.

10. Juni

Opernpremiere Kammertheater, 19 Uhr Gegen die Wand: Neco Çelik inszeniert die Nach dem Film von Fatih Akin, ab 14. www.staatstheater-stuttgart.de

11. Juni

Eröffnung des SCHAUWERK Sindelfingen, 18 Uhr Das neue Museum für zeitgenössische Kunst in Sindelfingen beherbergt die Sammlung des Unternehmers Peter Schaufler und seiner Frau Christiane Schaufler-Münch. www.schauwerk-sindelfingen.de

11. Juni

Kinderlesung im Vaihinger Buchladen, 15 Uhr Ingo Siegner: »Der kleine Drache Kokosnuss und das Geheimnis der Mumie« www.vaihingerbuchladen.de

Jazz im Jazzkeller Esslingen, 20.30 Uhr Abraham Burton – Eric McPherson Quartet Band aus New York, die das Bebop-Terrain verlassen hat und und die Möglichkeiten jenseits der traditionellen Grenzen auslotet. www.jazzkeller-esslingen.de Konzert im Theaterhaus, T2, 20 Uhr Deutsch-Türkische Gesellschaft - Karcigar Köcekceler Musik und Tanz aus dem Serail, Konzert für klassische Türkische Musik www.theaterhaus.de

13. Juni

Solitude-Konzert in der Scheune, Solitude 3, 11 Uhr Ensemble Noa, Studierende der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen Junge Interpreten spielen Kammermusik www.akademie-solitude.de

13. Juni

Literaturfrühstück vhs Stuttgart, 11 bis 13 Uhr Zu Hefezopf und Kaffee gibt es im Treffpunkt Senior Elfriede Jelinek. www.vhs-stuttgart.de/sommer.html

13. Juni

Musikzeit im Kunstmuseum, 16 Uhr Kammerkonzert mit Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. www.kunstmuseum-stuttgart.de

14. Juni

Diskussion im Theaterhaus, 20 Uhr MEDIEN UND DEMOKRATIE
: Wer lernen will, muss wissen wie U.a. mit Edzard Reuter sowie den Journalisten Josef-Otto Freudenreich und Rainer Nübel. www.theaterhaus.de

15. Juni

Vernissage f75 fotogalerie, 19 Uhr Fotosommer: Amrey Heine präsentiert in der Filderstr. 75 Heiner Leiska. www.f-75.de


15. Juni

Film mit Diskussion im Theaterhaus, 20 Uhr »Lisette und ihre Kinder«
 Die hinreißend liebevolle Dokumentation von Sigrid Klausmann und Walter Sittler. www.theaterhaus.de

15. Juni

Vortrag in der Aula der Merz Akademie, 19.30 Uhr »Ich könnte jetzt nicht zeichnen ... und bin nie ein größerer Maler gewesen« –Öffentliche Ringvorlesung »Passivität. Über das Vermögen des Unvermögens« www.merz-akademie.de

15. Juni

Vortrag im Mehrzwecksaal, Neubau II, Kunstakademie, 19 Uhr Antrittsvorlesung Prof. Blaschitz, Architekt und Mitbegründer der Formation Splitterwerk Graz und Delft, als ordentlicher Professor für Wohnbau. www.architektur.abk-stuttgart.de

15. Juni

Theater im Depot, 20 Uhr Der Jugendclub des Schauspiels beschäftigt sich in Produkt »Ich« mit dem menschlichen Glück in der Wohlstandsgesellschaft. www.staatstheater-stuttgart.de

15. Juni

Vortrag im Wilhelmspalais, 19.30 Uhr Marion Giebel: »Orte des Luxus und der Musen. Das Leben in den antiken Villen am Golf von Neapel« www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen

15. Juni

Lesung, Gespräch im Literaturhaus, 20 Uhr Nanni Balestrini: »Tristano« Mit Peter O. Chotjewitz www.literaturhaus-stuttgart.de

15. Juni

Buchvorstellung im Wilhelmspalais, 19.30 Uhr Michele Gialdroni: »Lipari 1929. Flucht aus der Verbannung« www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen

16. Juni

Gespräch und Präsentation in der Kunststiftung, 19 Uhr »En visite« in der Kunststiftung: Krystyna Poltowicz Eine Kooperation der Kunststiftung BadenWürttemberg und des Institut français www.kunststiftung.de

16. Juni

Lesung, Gespräch im Literaturhaus, 20 Uhr Una Pfau: »Paris – die kubistischen Jahre. Der Einfluss der kubistischen Malerei auf die Literatur ihrer Epoche« www.literaturhaus-stuttgart.de

16. Juni

Konzert im Theaterhaus, T2, 20.15 Uhr A tribute to Charly Mariano - zum 1. Todestag 
mit Bobby Stern, Philip Catherine, Jasper van`t Hof, Dieter Ilg, John Marshall www.theaterhaus.de

16. Juni

Eröffnung des Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein, 19.30 Uhr Mit dem Film »Erntedank. Ein Allgäukrimi«, Festival bis 27. Juni www.iffmh.de/de/Festival_des_deutschen_ Films/

17. Juni

Vortrag im Württembergischen Kunstverein, 19 Uhr Zur Schau Territorien des In/Humanen sprechen Matilde Cassani / Michael Guggenheim auf Englisch. www.wkv-stuttgart.de

17. Juni

Premiere, Clussgarten Ludwigsburg, 20 Uhr Purple Rose of Cairo Der Klassiker von Woody Allen. www.theatersommer-ludwigsburg.de

18. Juni

Vernissage im Hinterhaus 65, Schlosssstr. 65, 18 Uhr Artwuchs Druckgrafik, Collage, Malerei, Zeichnung, Objekte, Fotoarbeiten. Bis 21. Juni. www.artwuchs.de


18. bis 20. Juni

»Künstlerische Erkundungen auf dem Stuttgart 21 Gelände« 1. Termin im Rotebühlplatz, Raum F403, 18 Uhr. www.vhs-stuttgart.de

18. Juni

Uraufführung in der Rampe, 20 Uhr Andreas Sauter und Bernhard Studlar Stück »Alles in Ordnung« erzählt über den Moment, in dem das Leben nochmals von vorne anfangen könnte. www.theaterrampe.de

19. Juni

Vernissage in der Ursula Blickle Stiftung, Mühlweg 18, Kraichtal, 19 Uhr Matthew Brannon: »Reservations« Begrüßung: Ursula Blickle, Einführung: Prof. Dr. Daniel Birnbaum; Ausstellung bis 25. Juli www.ursula-blickle-stiftung.de

20. Juni

Fest in und um die Wagenhallen, Innerer Nordbahnhof 1, nachmittags Fête de la Musique Ein facettenreiches Programm mit Rock, Jazz und Klängen aus verschiedenen Kulturen und ein gemütlicher Biergarten.

21. Juni

21. Juni

Diskussion im Theaterhaus, 19 Uhr Kreative Politik, Politische Kreative
Wege der Kulturfinanzierung in Zeiten der Kunstkonzeption II Welche Rahmenbedingungen braucht die Kunst- und Kulturszene in der Zukunft? www.theaterhaus.de

22. Juni

Lesung, Gespräch im Literaturhaus, 20 Uhr Alina Bronsky: »Scherbenpark« www.literaturhaus-stuttgart.de

23. Juni

Baustellencontainer S21 Gelände und Hauptbahnhof Mediaspace Schau »Stuttgarter Stadtutopien«, Bahnsteigwanderung des Begleitbüro/SOUP, »A Wall is a Screen« sowie »Empire St. Pauli«, Dokumentation der öffentlichen Anhörung zu S21 im Jahr 1998 von Stephan Körperl. www.media-space.org

24. Juni

Schauspiel im Forum Luwigsburg, 20 Uhr Richard II – Solo eines Königs Der Schauspieler Sven-Eric Bechtolf bannt den Text des Shakespeare-Dramas in den rauschhaften Monolog. www.forum.ludwigsburg.de

Veranstaltung im Literaturhaus, 20 Uhr »Neue Literatur aus Südafrika« Lebogang Mashile und André Brink im Gespräch mit Ilija Trojanow www.literaturhaus-stuttgart.de

24. Juni

21. Juni

24. Juni

Vernissage, Kunstakademie, 19 Uhr ‘CAU SEOUL, KOREA’ Künstler der Chung-Ang-Universität zu Gast, bis 27. Juni Künstlergespräch: 23.06., 15 Uhr. www.abk-stuttgart.de

Vernissage in der Kunststiftung, 19.30 Uhr Fotosommer 2010: Lutz Schelhorn: Hauptbahnhof Stuttgart vor 21, bis 24. Juli www.kunststiftung.de Wiederaufnahme im Treffpunkt Rotebühlplatz, 20 Uhr CONTAIN – Leben in 33 m3 Bühnenperformance von zenit&nadir

26. Juni

Sommerfest der Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, 16–23 Uhr Hock am Turm 2010 - mit Klassik, Jazz, Theater und mehr


26. Juni

Premiere im Schauspielhaus Christian Weise inszeniert »Die Nibelungen« nach Moritz Rinke und Friedrich Hebbel. www.staatstheater-stuttgart.de

26. Juni

1. Juli

Tanz im Theaterhaus, T1, 20 Uhr GAUTHIER DANCE - POPPEA // POPPEA
ein Tanzstück
PREMIERE Christian Spucks

Choreographie zu Monteverdis Oper L`incoronazione di Poppea. www.theaterhaus.de

Vortrag, Merz Akademie, 19.30 Uhr, 
»Autorschaft im Film – heute« 
 
#6 Didi Danquart: »Kollektiv, Künstler, Firma: Filme machen und Autoren durchsetzen« 
www.merz-akademie.de

1. Juli

451-Kino im Set, 20.30 Uhr The Hills have Eyes Auf dem Weg nach Kalifornien strandet Familie Carter mit Wohnmobil auf einem scheinbar verlassenen Militärgelände. www.theset.de

1./2. Juli

29. Juni

2. Juli

27. Juni

Jour Fixe im Mehrzwecksaal, Neubau II, Kunstakademie, 19 Uhr Wolf D. Prix (Coop Himmelb(l)au Wien): »Now. But forever.« www.architektur.abk-stuttgart.de

29. Juni

Gespräch, Kunsthalle Tübingen, 20 Uhr »Denkbilder« Mit Künstlerin Karin Kneffel, Galeris Klaus Gerrit Friese, Kurator Daniel J. Schreiber und Art-Kolumnist Thomas Wagner. www.kunsthalle-tuebingen.de

30. Juni

Stuttgarter Gespräche im Foyer Schaupielhaus, 21 Uhr Intendant Hasko Weber denkt mit Cem Özdemir, Bundesvorsitzender Bündnis90/ Die Grünen, über die Zukunft nach. www.staatstheater-stuttgart.de

30. Juni

Vortrag, Lesung, Gespräch im Literaturhaus, 20 Uhr Barbara Vinken: »Flaubert – durchkreuzte Moderne« www.literaturhaus-stuttgart.de

Vernissage vhs-Photogalerie, 19.30 Uhr Fotosommer: »ParisBerlin fotogroupCadavre Exquis«, 52 Fotografinnen schufen eine »Fotokette«. Bis 5. September. www.vhs-photogalerie.de Tanz im Forum am Schlosspark, 20 Uhr »Out of Context – For Pina«: Alain Platel und Les Ballets C de la B überlassen Gefühle und Artikulation dem Körper. www.forum-ludwigsburg.de Premiere in der Komödie im Marquardt, 20 Uhr »Männer und andere Irrtümer« Eine Gebrauchsanweisung von Michèle Bernier und Marie Pascale Osterrieth www.schauspielbuehnen.de

2. Juli

Kuratorenführung im Kunstmuseum, 18 Uhr »Simply Video« www.kunstmuseum-stuttgart.de

3. Juli

Jubiläumsfest der Akademie Schloss Solitude, 19 Uhr Die Kreativschmiede feiert ihr zwanzigjähriges Bestehen! www.akademie-solitude.de

3. Juli

Premiere im Clussgarten, Ludwigsburg, 15 Uhr Ronja Räubertochter Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker. www.theatersommer-ludwigsburg.de


4. Juli

Gespräch im Alten Schauspielhaus, 11 Uhr »Eier und Tomaten« Gespräch mit dem Intendanten, freier Eintritt. www.schauspielbuehnen.de

4. Juli

Vernissage im BBK Atelierhaus, Eugenstraße 17, 11 Uhr Charly Stein; bis 1. August, Sa. 14 – 18 Uhr, So. 11 – 16 Uhr www.bbk-wuerttemberg.de

6. Juli

Vortrag in der Aula der Merz Akademie, 19.30 Uhr Oliver Marchart, Professor für Soziologie an der Universität Luzern Minimale Politik; Öffentliche Ringvorlesung »Passivität. Über das Vermögen des Unvermögens« www.merz-akademie.de

7. Juli

Uraufführung Schauspielhaus, 19.30 Uhr Das Stuttgarter Ballett tanzt Choreografen von »McGregor / Elo / Clug«. Bis 20. Juli. www.staatstheater-stuttgart.de

8. Juli

Vernissage, Diskussion, Haus der Katholischen Kirche, 18 Uhr Terre des Femmes, Katholisches Bildungswerk und andere zeigen die Schau »Sie versprachen mir ein herrliches Fest« über weibliche Genitalverstümmelung. Mit Grünenpolitikerin Brigitte Lösch u. . www.frauenrechte.de

8. bis 11. Juli

Premiere im Rotebühlplatz, 20 Uhr In Antje Jetzkys und Ulrich Wedlichs Multimedia Performance »icons« erwecken junge Tänzer der Professional Dance Academy und Musiker der Stuttgarter Musikschule Stuttgart ihre Ikonen zum Leben. www.treffpunkt-rotebühlplatz.de

9. Juli

Premiere Opernhaus, 19,30 Uhr »Pnima«, die Kammeroper für vier Vokalsolisten, sechs Instrumentalsolisten und Streichorchester wird umgesetzt von Yona Kim und Johannes Kalitzke. www.staatstheater-stuttgart.de

10. Juli

Vernissage und Performance Schaufenster Tanzhaus, 19.30 Uhr »angewandtes Erbe«: Die Fotografien und Bildprojektionen von Micha. Sinclair werden von Musikern und Tänzern visuell und akustisch begleitet. Bis 28. Juli. www.nycds.de

10. Juli

Ballett-Matinée im Schauspielhaus, 11 Uhr Die Schülerinnen und Schüler der John Cranko Schule überzeugen mit ihrem Können. www.staatstheater-stuttgart.de

11. Juli

Finissage in der Kunsthalle Tübingen, 15 Uhr KNeffel-Quiz Quiz und letzte Führung zur Ausstellung von Karin Kneffel. www.kunsthalle-tuebingen.de

13. Juli

Premiere in der Rampe, 20 Uhr Bernhard M. Eusterschulte konzipiert, Johanna Niedermüller inszeniert und Nina Kurzeja choreografiert für »Napoleon Raskolnikow im Schnee« nach Motiven des Romans »Verbrechen und Strafe« von Fjodor Dostojewski. www.theaterrampe.de

14. Juli

Sommerfest des Institut Français im Römerkastell, abends Am 14. Juli feiert die französische Gemeinde in Stuttgart den französischen Nationalfeiertag. Mit der Rock-Folk-Band Tabarnak.


15. Juli

Lesung im Wilhelmspalais, 19.30 Uhr Moderiertes Gespräch mit Matthias Bopp und Martin von Arndt, Autor von »ego shooter«. Zum Festival »Spiel Computer Spiel« vom 14. bis 17. Juli. www.merz-akademie.de

16. Juli

19. Juli

Kubanische Rhythmen und Jazz im Mercedes-Benz Museum, 19.30 Uhr Pink Martini, Céu/Goldstaub Im Rahmen der JazzOpen Stuttgart 2010 www.jazzopen.com

20. Juli

Jazz in der Porsche-Arena, 19.30 Uhr Earth Wind & Fire, Bokker T./Simon J. Petersen Im Rahmen der JazzOpen Stuttgart 2010 www.jazzopen.com

Premiere im Clussgarten, Ludwigsburg, 20 Uhr Der Prozess Theaterstück nach Franz Kafka. Weitere Termine. www.theatersommer-ludwigsburg.de

16. Juli

21. Juli

Uraufführung AER Club, Die ZEITOPER IX - [THE ART OF DELETING] gastiert in der Büchsenstraße 10 – Text und Dramaturgie: Xavier Zuber, Idee und Regie: Lydia Steier. Am 17. und am 24. Juli lockt in der regulären Club-Nacht ein zeitoper-Special www.staatstheater-stuttgart.de

17. Juli

Ballett im Park, 19 Uhr Die Wiederaufnahme von »Romeo und Julia« lässt Intendant Reid Anderson wieder auf eine Großleinwand im Park übertragen. www.staatstheater-stuttgart.de

17. Juli

Tanz im Forum am Schlosspark, Ludwigsburg, 20 Uhr In »Myth« inszeniert Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui mit seiner Kompanie Eastman ein Panoptikum der Seelen. www.forum.ludwigsburg.de

21. Juli

Eröffnung, 7. indischen Filmfestivals »Bollywood and beyond«, SI-Centrum Stuttgart, CinemaxX Kino, ab 18.30 Uhr Sekt, Fingerfood, Ehrengäste und roter Teppich plus Sängerin Loona und BollywoodStreifen, was will man mehr. www.bollywood-festival.de

Konzert im Theaterhaus, 20 Uhr Der Tristan-Akkord Im Mittelpunkt des Festivals für Neue Musik »Der Sommer in Stuttgart 10« (16. bis 18. Juli) stehen Komponisten, die Stipendiaten auf Solitude waren. www.akademie-solitude.de

22. Juli

17. Juli

Vortrag im Württembergischen Kunstverein, 19 Uhr Zu »Territorien des In/Humanen« sprechen
Christine Meisner / Ricardo Tamayo. www.wkv-stuttgart.de

»… nur Papier und doch die ganze Welt …« 200 Jahre Graphische Sammlung 2010 feiert die Graphische Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart ihr zweihundertjähriges Bestehen. Dazu präsentiert nie gesehene Kunstwerken aus allen Epochen. Bis 1. November 2010. www.staatsgalerie.de

Weltmusik im Mercedes-Benz Museum, 19.30 Uhr Gurrumul, Bé/Kate Leahy Im Rahmen der JazzOpen Stuttgart 2010 www.jazzopen.com

22. Juli

23. Juli

Jazz im Bix, 20.30 Uhr Sarah Blasko, late night Mic Donet Im Rahmen der JazzOpen Stuttgart 2010 www.jazzopen.com


23. Juli

Lesung: Merlin im Lapidarium, 19.30 Uhr Thomas Hoeth liest aus seinem mehrfach preisgekrönten Debüt-Krimi »Herbstbotin«, an der Gitarre: Eberhard Frohnmeyer. www.merlinstuttgart.de

23. Juli

29. Juli

Lesung im Haus der Geschichte, 19 Uhr Bruni Adler liest aus »Zerrissene Leben – Hitler, Stalin und die Folgen« www.hdgbw.de

31. Juli

Interkulturelles Theater im Laboratorium, 20.30 Uhr »Celebrate Good Times«: in dem Stück von Sudabeh Mohafez geht es um die Generation 60 Plus. www.laboratorium-stuttgart.de/

Filmmusik-Gala im Forum am Schlosspark, Ludwigsburg Zu Ehren von Irmin Schmidt Irmin Schmidt ist eine Legende. Mit Gesprächen von Weggefährten, Filmausschnitten. www.forum.ludwigsburg.de

23. Juli

31. Juli

Vernissage im Städtischen Kunstmuseum Reutlingen, 19 Uhr Jacques Callot, Sandow Birk: »Die Schrecken des Krieges« www..reutlingen.de

24. Juli

Jazz im Bix, 20.30 Uhr Le sacre du tympan, Laing, late night Blues & Beat All Stars feat. Mungo Jerry’s Ray Dorset bei den JazzOpen Stuttgart 2010. www.jazzopen.com

24./25. Juli

Tanz im Forum am Schlosspark, Lidwigsburg, 20 Uhr Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui und seine Kompanie Eastman zeigen »Foi«, Glaube. www.forum.ludwigsburg.de

25. Juli

Künstlergespräch im Städtischen Kunstmuseum Reutlingen, 15 Uhr Jacques Callot, Sandow Birk: »Die Schrecken des Krieges« www.reutlingen.de

27./28. Juli

Tanz/Musiktheater im Theaterhaus, 20.15 Uhr In »Re-inventing Nijinsky« folgen Choreograf und Tänzer Fabian Chyle, Komponist Mark Lorenz Kysela, Raumbildner Adrian Silvestri, Videokünstler Alexander Schmidt und Dramaturg Hans Peter Jahn dem Leben des russischen Tänzers Vaslav Nijinsky. www.theaterhaus.com

Theaterfest im Clussgarten, Ludwigsburg, 20.30 Uhr Mit Darbietungen und Disco www.theatersommer-ludwigsburg.de

31. Juli/1. August

Film und Gespräch, Eröffnung des Fotosommers/0711, WKV, 22 Uhr »P« von Werner Schretzmeier steht für »Protest, Provokation, Penne, Pubertät, Pille, Puff, Penis, Pimpern«, heißt es in einem Twen-Artikel, der sich 1970 mit dem Fernseh-Phänomen befasste, das Schretzmeier mit nur 26 Jahren in deutsche Wohnzimmer brachte. Schretzmeier ist da und klärt auf.

31. Juli

Tanz im Theaterhaus, 20.30 Uhr Night of Dancing Feet präsentiert Ensembles der New York City Dance School im Rahmen des Sommerworkshops 2010. www.nycds.de


SuR – KulturPolitik für Stuttgart und Region Herausgeber und Redaktionsleitung: Eva Maria Schlosser (V.i.S.d.P.) und Petra Mostbacher-Dix Forststraße 180, 70193 Stuttgart, T 0711-636 28 29 Mitarbeiter dieser Ausgabe: Günter Baumann (gb), Hartmut Härer (hh) Valérie Hammerbacher (val), Ina Hochreuther (hoc), Thomas Klingenmaier, Petra Mostbacher-Dix (pam), Eva Maria Schlosser (eva), Susanne Sinn (sus), Despina Vradelis (des) Redaktionsadresse: Forststraße 180, 70193 Stuttgart, T 0711-636 28 29 redaktion@sur-kultur.net Grafik, Design und Anzeigen: Wessinger und Peng T 0711-91 29 71 66 M 0170-352 43 64 grafik@sur-kultur.net info@wessingerundpeng.com Titelbild: Alex Kern, hallo@alexkern.com Fotos: Redaktion; PR; Galerien und Museen; Verlage; Veranstalter; Marcia Breuer (Stuttgarter Ballett/Goecke, Vogel), Koen Broos (Eastman Kompanie), Regina Brocke (Gauthier Dance), Martina Geiger Gerlach/Susanne Jakob (Distrikt Ost), Frank Kleinbach (Schauwerk), Ludwigsburger Schlossfestspiele (Artis Quartett), Eva Maria Schlosser (Schuster), Günter Baumann (Sturm/Mueller-Roth) Druck: UWS Papier & Druck GmbH Libanonstraße 72 a 70184 Stuttgart Auflage: 5.000 Exemplare Erscheinungsweise: alle zwei Monate Die nächste Ausgabe erscheint Ende Juli, Redaktionsschluss ist der 15. Juli, Anzeigenschluss und Kalenderschluss: 18. Juli SuR liegt an folgenden Stellen aus: Akademie der Bildenden Künste, Atelier am Bollwerk, Filmgalerie 451, Galerienhaus, i-Punkt, Literaturhaus, Rathaus, Rotebühlzentrum, Staatsgalerie, Theaterhaus, weitere Galerien und Kulturinstitutionen in Stuttgart und Region Mediadaten unter www.sur-kultur.net... ...und immer wieder Aktuelles ebenso auf:

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Timm Ulrichs, Fotos: Simone Engelen © MUSEUM RITTER

Camille Graeser, Sinfonie der Farbe, 1946 / 50, (Detail) © Camille Graeser-Stiftung / VG Bild-Kunst, Bonn 2010

Timm Ulrichs Blick zurück nach vorn

MUSEUM RITTER Sammlung Marli Hoppe-Ritter

Camille Graeser Vom Entwurf zum Bild

Alfred-Ritter-Straße 27 D-71111 Waldenbuch Telefon +49(0)7157.53511-0 www.museum-ritter.de

9. Mai bis 19. September 2010

Öffnungszeiten Dienstag – Sonntag 11–18 Uhr


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