SuR 11

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KulturPolitik für

Stuttgart und Region

Ausgabe 11 Aug./Sept. 2010 Wachstum ↑↓


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Peter Granser J’ai perdu ma tête Fotografie Video

14−1 Galerie

Eröffnung der Ausstellung 17. 09. 2010

Kontakt Galerienhaus Stuttgart Breitscheidstr. 48 70176 Stuttgart www.galerienhausstuttgart.de

19.00 Uhr Öffnungszeiten Di—Fr 14—19 Uhr Sa 11—16 Uhr


Inhalt

Liebe SuR-Leserinnen und –Leser,

Schwerpunkt: Wachstum ↑↓ 3 Stuttgart 17 und 35 Region 45 Kalender 55

die Sommersaison verlangt Opfer – nicht nur jene der Hitze, sondern auch der Kultur. Viele Galerien haben geschlossen, große Institutionen renovieren und sanieren ihre Räumlichkeiten, andere wiederum denken über ihr neues Programm nach und nehmen sich ihren verdienten Urlaub. Wir haben uns dennoch auf die Suche nach den wenigen Inseln der kulturellen Inspiration umgesehen und doch noch einiges ausfindig machen können. Und im September geht es dann wieder geballt in die neue Runde, mit Art Alarm etwa, oder in der Region mit dem Karlsruher Galerienspaziergang sowie einem Bildhauersymposium. Außerdem eröffnet in der Türlenstraße in der ehemaligen Mercedesniederlassung eine neue »Location«, wie man auf Neudeutsch so sagt. Wir erwarten sie mit Spannung: Eine Dependance des Schauspiels der Staatstheater, die in der kommenden Saison ebenfalls saniert werden, sowie das neue Filmtheater, eine Art Filiale der Filmgalerie 451. Die Stuttgarter sind also um einen neuen Kulturort, in dem sich die Genres kreuzen, reicher. Das verspricht Spannung. Mut macht zudem, dass nun doch im Jahr 2011 das Solo-Tanz-Theater Festival stattfinden soll – die Ausschreibung hat begonnen. Und auch sonst läuft noch so einiges, was sich sehen, hören und erleben lassen kann. 1


Unser Schwerpunkt in dieser Ausgabe ist das Thema Wachstum – klar, draußen sprießt und gedeiht alles. Und im Herbst zeigen sich dann wieder die ersten Alterserscheinungen, im Winter schließlich kehrt erst einmal wieder Ruhe ein – und die Natur hat die Chance, sich zu erholen. Manches, was abgestorben scheint, kann im Frühjahr wieder neu entstehen. Interessanterweise indes ist Wachstum, wie es viele verstehen, in der Wirtschaft eine Kraft, die anders funktioniert. Sie strebt ins Unendliche. Höher, schneller, weiter ist das Ziel. Ist dies nicht wider die Natur oder macht es womöglich Sinn, wie das Gros der Politiker mantraartig verkündet? An letzterem haben mittlerweile sogar einige konservative Wirtschaftsexperten große Zweifel. Wir haben uns umgetan, mit Wissenschaftlern über Lösungen aus dem Dilemma gesprochen und durchaus anregende Ansichten zum Begriff Wachstum gefunden. Lassen Sie sich also inspirieren! Viel Spaß beim Wachsen, aber auch Erholen wünschen Ihnen die SuR-Herausgeberinnen Eva Maria Schlosser und Petra Mostbacher-Dix

P.S. Kurz vor Andruck erreichte uns eine Meldung der Grünen-Fraktion, dass das SMA-Gutachten zu Stuttgart 21, das auch Thema unseres Artikels auf den Seiten 14 bis 16 ist, von Projektgegnern nun veröffentlicht wurde. Werner Wölfle (Grüne) fordert nun von der Landesregierung eine Stellungnahme, die auf der Plenarsitzung am 29. Juli erfolgen soll. Für unsere Printausgabe ist das leider zu spät. Aber es bleibt spannend...

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Zivilisation auf Zeit Von den Grenzen des Wachstums Zunächst wurden 0,9 Prozent prognostiziert, dann 1,5 Prozent für die Monate April bis Juni. Der stets weinselig gut gelaunte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) meint 2010 werden es deutlich über 1,4 Prozent. Und manche Forschungsinstitute und Banken sprechen nun sogar von über zwei Prozent. Wovon die Rede ist? Klar, von der Rate des Wirtschaftswachstums. Kein Tag, keine Nachricht ohne die neuesten Prozentprognosen. Noch immer wird von den meisten Politikern Wachstum als Allheilmittel für alle Probleme gesehen, es ist wohl das einzige politische Ziel, bei dem sich sämtliche Regierungen der Erde einig sind. Wohin wollen wir wachsen? Im Kreislauf der Natur kommt nach Wachstum irgendwann Sterben. Ohne Zweifel handelt es sich bei der Wachstumsideologie um eine betagte, die in allerlei ökonomischen Büchern mit allerlei mathematischen Formeln und geometrischen Schaubildern vermittelt wird oder in Lehrsätzen, die da verklausuliert lauten: »Der individuelle Nutzen der Wirtschaftssubjekte steigt, wenn mehr Güter und Dienstleistungen gekauft werden.« Wer viel konsumiert, sorgt dafür, dass mehr produziert wird, das wiederum schafft Arbeitsplätze. Nur wenn die Wirtschaft wächst, braucht sie mehr Menschen. Wenn etwa in einer bestimmten Branche – das Paradebeispiel im Ländle ist freilich die Autoindustrie – weniger verkauft wird, dann verlieren dort Leute Arbeit, sie konsumieren weniger, zahlen weniger Steuern, das Bruttoinlandsprodukt sinkt. Der absteigende Ast? Nicht per se, selbst der britische Ökonom John Maynard Keynes, der wider des Laissez-faire sich für ein Eingreifen 3


des Staates stark machte, und erstmals das Konsumentenverhalten erforschte, war überzeugt, dass eine hoch entwickelte Wirtschaft gar kein Wachstum mehr brauche. Mittlerweile warnen nicht wenige Wissenschaftler vor dem Wachstumsmantra althergebrachter Couleur, weil sie auf Kosten der Umwelt und Allgemeinheit gehe. Just erst wurde Meinhard Miegel von Interview zu Interview gereicht. In seinem Buch »Exit« erteilt er dem Wirtschaftswachstum eine deutliche Absage und fordert anderen Wohlstand. Dabei ist Miegel ein ausgewiesener Konservativer, geht bei Mächtigen und Reichen ein und aus. Der Jurist arbeitete ehedem für den CDU-Politiker Kurt Biedenkopf, berät ein von der Deutschen Bank finanziertes Forschungsinstitut, ist Mitglied im Konzernbeirat der AXA-Versicherung. Dennoch – oder vielleicht deshalb? – spricht er von der deformierten Gesellschaft, die sich eingerichtet hat auf einer Wohlstandsinsel und die Vorstellung, dass auf Hochs Tiefs folgen, unerträglich fände. Haben doch nicht selten Politiker ihre Wahlerfolge diesem Mantra zu verdanken. Miegel moniert daher im »Denkwerk Zukunft - Stiftung kulturelle Erneuerung«, dessen Vorstand er ist, gegen das Glücksversprechen der westlichen Kultur, das aus sich in ständig steigendem materiellen Wohlstand besteht. »Solange die Bevölkerungen der frühindustrialisierten Länder darauf ausgerichtet bleiben, ihren materiellen Wohlstand zu mehren, wird dessen Rückgang zu heftigen Reaktionen führen – bis hin zur Infragestellung der freiheitlich-demokratischen Ordnung«, ist da zu lesen. Materielle Wohlstandseinbußen sollten durch nicht-materielle Wohlstandsformen ausgeglichen werden. Wachstum mehre den Wohlstand nicht, so Miegel. Wir müssten auf das Niveau unserer wirklichen Leistungsfähigkeit zurücksinken, sonst drohe die nächste Krise. 4


Das ist nichts Neues. Die Grenzen des Wachstums hat bereits in den 70er Jahren eine Studie im Auftrag des Club of Rome zur Zukunft der Weltwirtschaft aufgezeigt. Damals spielten die Wissenschaftler Donella und Dennis L. Meadows samt Mitarbeiter am Jay W. Forresters Institut für Systemdynamik verschiedene Szenarien in Computermodellen durch. Das Fazit: Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhalte, würden bereits im Laufe der nächsten 100 Jahre die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde erreicht. Und auch Meadows zieht in »Das 30-Jahre-Update« zu den »Grenzen des Wachstums«, das im Jahr 2006 im Stuttgarter Hirzel Verlag erschien, düstere Schlussfolgerungen: In seinen Szenarien am Computermo5


dell World 3 ergibt sich ein »overshoot and collapse«, ein Überschreiten der Wachstumsgrenzen mit anschließendem Kollaps bis spätestens 2100. Führen wir das »business as usual« der letzten 30 Jahre fort, folge der Kollaps ab dem Jahr 2030. Selbst wenn alle Standards in Effizienz und Umweltschutz umgesetzt würden, könne dies nur abgemildert nicht verhindert werden. Allein ein sehr ambitionierter Mix aus eingeschränktem Konsum, kontrolliertem Bevölkerungswachstum, reduziertem Schadstoffausstoß und anderen Maßnahmen ergibt in der Simulation eine nachhaltige Gesellschaft, wenn die Erdbevölkerung nicht über knapp acht Milliarden Menschen anwächst. Kaum verwunderlich, dass sich Dennis Meadows in einem Fernsehinterview mit Sonia Seymour Mikich sarkastisch äußerte. Der Kapitalismus verändere sich mit der Zeit. »Vor einem Jahr hätte man tatsächlich die Rolle der Banken und die Bedeutung einiger traditioneller Industrien drastisch verändern können, aber die Regierungen haben stur und starr die Chance ignoriert. Sie taten alles, um das alte System weiterlaufen zu lassen.« Schließlich hätten viele lange von dem System profitiert. »Wir werden weiterhin die Probleme der Energieversorgung, des Klimawandels, der Armut und der Verbreitung von Atomwaffen außer acht lassen und so die zentrale Grundlage unserer globalen Zivilisation untergraben – und das noch zu Lebzeiten unserer Kinder. Die Gattung Mensch wird weiterhin existieren, unsere Zivilisation dagegen nicht.« (pam) Buchtipp: Dennis Meadows, Donella Meadows, Jorgen Randers Grenzen des Wachstums: Das 30-Jahre-Update Signal zum Kurswechsel Hirzel: 2006, ISBN 3777613843 6


Wachstum in MaSSen Gesammelt von Eva Maria Schlosser W2 > W1 (oder W1 > W2 ) Aus Wikipedia: »Als Wachstum bezeichnet man den Anstieg einer bestimmten Messgröße im Zeitverlauf. Es kann daher als mathematische Ableitung einer Funktion aufgefasst werden, die zu jedem Zeitpunkt einen bestimmten Wert der Messgröße zuordnet. Das Gegenteil von Wachstum ist die Abnahme, im Falle von Volumenabnahme Schrumpfung genannt, beziehungsweise der Zerfall. In diesem Zusammenhang fällt oft der von der mathematischen Modellierung abgeleitete und umgangssprachlich oft missverstandene Begriff Negativwachstum. Wachstum ist das zeitliche Verhalten einer System-Messgröße. Zunächst wird zu einem bestimmten Zeitpunkt t1 der Wert W1 dieser Größe bestimmt. Zu einem späteren Zeitpunkt t2 wird wieder der Wert dieser Größe, diesmal W2, bestimmt. Ist dieser zweite Wert größer als der erste, also W2 > W1, dann spricht man von positivem Wachstum. Das entspricht dem allgemeinen Sprachgebrauch. Ist der zweite Wert jedoch kleiner als der erste, also W2 < W1, spricht man von negativem Wachstum. Im Falle W2 = W1 spricht man von Nullwachstum. Bruttoinlandsprodukt – in Milliarden Euro Kurz BIP genannt, umfasst die Summe aller produzierten Güter und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft. Das BIP ist umstritten, weil er Faktoren berücksichtigt, die nicht produktiv sind und andere, nicht mit einbezieht, die eigentlich 7


dazu geh旦ren. Frankreichs Nummer eins Nicolas Sarkozy hat deshalb eine Arbeitsgruppe gegr端ndet, die das Bruttoinlandsprodukt durch einen modernen Wohlstandsindikator ersetzen soll. 2002: 2.108,2 2007: 2.423,0 2008: 2.489,40 2009: 2407,2 F端r 2010 erwartet der IWF ein Wachstum von 1,2 %, f端r 2011 ein Wachstum um 1,7 %.

Einwohner in Deutschland in Millionen 1950: 68,724 1960: 72,973 1980: 78,397 1990: 79,753 000: 82,260 Ende 2009 lebten etwa 81,7 bis 81,8 Millionen Menschen im Land. Zahl der Kernkraftwerke Das erste zivile Kernkraftwerk der Welt wurde 1954 im russischen Obninsk erfolgreich in Betrieb genommen 8


Derzeit sind rund 210 Kernkraftwerke mit 436 Reaktorblöcken am Netz. 60 sollen im Bau befindlich sein. Die meisten davon in China, außerdem in Russland, in Indien, in Südkorea und Japan. Darüber hinaus liegen Absichtserklärungen für etwa 160 neue Atomkraftwerke bis zum Jahr 2020 vor, davon allein 53 in China und 35 in den USA, gefolgt von Südkorea und Russland. In Europa führt Großbritannien mit acht geplanten Neubauten die Liste an, gefolgt von Italien, der Schweiz, Finnland, Rumänien und Litauen. Frankreich plant selbst nur ein neues Werk. Die meisten europäischen Staaten hegen keine konkreten Atompläne. Allerdings müssen in den nächsten 15 bis 20 Jahren auch einige in die Jahre gekommene Anlagen vom Netz gehen. Länge des Schienennetzes in Kilometer: 2002: 45.514 2005: 38.000 2009: 33.721 Bevölkerungswachstum weltweit – in Milliarden: 1650: 0,5 1900: 1,6 1965: 3,3 1970: 3,69 1980: 4,43 1990: 5,25 2000: 6,06 2010: 6,9 Die UNO rechnet im Zeitraum von 2005 bis 2015 mit einem Bevölkerungswachstum von rund 79 Millionen Menschen pro Jahr. 9


Wege aus der Wachstumsfalle Konzepte des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft »Schneller, höher, weiter«? Die Folgen einer stark an Wachstum ausgerichteten Politik beschäftigt auch die Mitglieder des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FOES), das im Jahr 1994 auch von Ernst-Ulrich von Weizsäcker gegründet wurde. »Wachstum, so wie es heute gemeint ist, bedeutet nicht die Zunahme des Wohlergehens der Bevölkerung«, sagt Damian Ludewig, FOES-Geschäftsführer. Es meine eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP). So entsteht eine skurrile Situation: Umweltschäden oder Unfälle lassen das BIP steigen, weil Verletzungen behandelt, kaputte Autos repariert und die Leitplanke ersetzt werden müssen. »Ernstzunehmende Untersuchungen zeigen, dass auch in Deutschland der Wohlstand seit Jahren stagniert, sich das Wachstum also von der tatsächlichen Lebenslage der Menschen abgekoppelt hat«, so Ludewig. Um den tatsächlichen Wohlstand zu messen, müsse vernichtetes Naturkapital vom gestiegenen ökonomischen Kapital abgezogen und unbezahlte Arbeit mit eingerechnet werden. Doch sind wir in unserem Wirtschaftssystem zu immer weiterem Wachstum gezwungen? Neben vermeintlichen zusätzlichen Konsumwünschen setzt vor allem die zunehmende Arbeitsproduktivität die Politik unter Wachstumsdruck«, so Ludewig. Steige die Arbeitsproduktivität schneller als das BIP, nehme die Arbeitslosigkeit – bei gleich bleibenden Arbeitszeiten – zu. Und eine Lösung wie die Umverteilung von Arbeit durch Arbeitszeitverkürzung sei bei der Wirtschaft ob der damit einhergehenden höheren Kosten unbeliebt. Ein Beispiel sei auch der technische Fortschritt in der Medizin: Je mehr hier möglich wird, desto 10


stärker steigen die Kosten im Gesundheitsbereich. Wenn dies nicht mehr durch Wachstum finanziert werden kann, muss entweder auf den Einsatz fortschrittlicher Behandlungsmethoden aus Kostengründen verzichtet werden, oder es müssen in anderen Bereichen Kürzungen vorgenommen werden. Problem: Das bisherige Wirtschaftswachstum hat zu einer Ausbeutung der Natur im eigenen Land und in anderen Ländern geführt.»Das eigentliche Problem ist nicht das Wachstum an sich, sondern der damit bisher einhergehende Ressourcenverbrauch«, so Ludewig. »Wir brauchen Wachstum, das sich mit unseren natürlichen Lebensbedingungen verträgt, wie ökologische Gebäudesanierung, Energeeffizienz, Bildung, Erneuerbare Energien oder Pflege.« Die Politik müsse der Wirtschaft Anreize zur Ressourceneffizienz schaffen und endlich mit richtigen Zahlen rechnen. Atomkraftwerke etwa sind nicht versichert, würden all diese Kosten in den Preis von Atomstrom eingerechnet werden, wäre dieser, so Experten, teurer als regenerativer Strom. Noch werden die Kosten von Umweltschäden oft von der Allgemeinheit statt von den Verursachern getragen. Ludewig plädiert für politische Rahmenbedingungen, damit die ökologischen Grenzen eingehalten werden, etwa mit Zertifikatelösungen, Umweltsteuern oder der derzeit diskutierten Flugticket-Abgabe. Bisherige Umweltsteuern müssten dazu auf natürliche Ressourcen generell ausgeweitet werden wie Boden, Metalle, Kies und so weit angehoben werden, dass die Zuwachsrate der Ressourcenproduktivität über der Wachstumsrate der Wirtschaft liege. Diese Einnahmen sollten dann verwendet werden, um Arbeit günstiger zu machen. Ludewig: »Das macht Wachstum nicht nur ökologisch verträglicher sondern vermindert gleichzeitig den Wachstumsdruck.« (pam) www.foes.de

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»Wenn dir etwas widerstrebt und dich peinigt, so laSS es wachsen; es bedeutet, daSS du Wurzeln schlägst und dich wandelst.«
 Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste - Gesammelte Schriften Band 2

Wachstum um des Wachstums willen ist die Ideologie der Krebszelle.
 
 Edward Abbey, amerikanischer Schriftsteller

»Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.« Sprichwort

»Jedes Wachstum ist ein Sprung ins Dunkel.« (All growth is a leap in the dark.) Henry Miller, amerikanischer Schriftsteller

»Materielles Wachstum und Verteidigung der Besitzstände dürfen nicht mehr länger die Leitlinien unseres Verhaltens sein.« Hans-Jochen Vogel, Politiker

»Wir haben ein ständiges Wachstum, werden aber immer ärmer.« Meinhard Miegel, Sozialwissenschaftler und Publizist


»Beim derzeitigen Bevölkerungswachstum ist absehbar, dass wir bald zwei Erden brauchen. Wir haben allerdings nur eine.«
 Barbara Kux, Industriemanagerin

»Was immer du hast, du muSSt es entweder vermehren oder verlieren. (Whatever you have, you must either use or lose.)«
 Henry Ford, amerikanischer Großindustrieller

»In einer auf Zuwachs programmierten Welt fällt zurück, wer stehenbleibt. Es ist so, als ob man eine Rolltreppe, die nach unten geht, hinaufläuft. Wer dort bleiben will, wo er ist, muSS mindestens so schnell sein wie die Rolltreppe. Wer vorankommen will, muSS schneller sein.«
 Manfred Rommel, 1974-96 Oberbürgermeister Stuttgart

»Dauernd bekommen wir zu hören, dass unsere gegenwärtigen Probleme nur mit weiterem wirtschaftlichen Wachstum zu lösen sind. Wer das sagt, ist entweder ein Dummkopf oder er lügt!«

Hans A. Pestalozzi, Manager, Gesellschaftskritiker und Autor


Die Sache mit der Wahrheit ... Stuttgart 21 zeigt, wie dehnbar der Begriff ist Derzeit verkünden großformatige Plakate Wahrheiten. Etwa: »Es stimmt, dass Stuttgart 21 mit 4,1 Milliarden Euro eine teure Angelegenheit wird. – Es stimmt aber auch, dass die Region nur dafür Milliarden von Bahn, Bund, Land und EU bekommt.« Oder: »Es stimmt, dass ein Teil des Schloßgartens (sic!) über Jahre hinweg Baustelle wird. – Es stimmt aber auch, dass in einer Großstadt Baustellen für den Erweiterungswillen ihrer Bürger stehen.« Das sind unbestritten interessante Sichtweisen. Erstere deshalb, weil damit geworben wird, dass die Landeshauptstadt sich das Geld aus den anderen Töpfen entgehen lassen würde, würde Stuttgart 21, pardon, »Das neue Herz Europas«, pardon, das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm nicht gebaut werden – denn um was es hier geht, ist zwar nicht ersichtlich, aber jeder kann es sich ja sowieso schon denken. Und zweite Argumentation suggeriert freundlich, aber bestimmt, dass jeder, der gegen das »Jahrhundertprojekt« ist – dazu ist es nämlich auf der Werbeseite von Wolfgang Drexler, seines Zeichens Vizepräsident des Landtags und »Mr. Stuttgart 21«, aufgestiegen – von Vorgestern ist und gegen Modernisierung, oder eben Wachstum. Da sind wir wieder beim Thema. Und bei den Platanen und anderen Bäumen, die gefällt werden sollen. Für jene – angeblich sind es genau 282 – sollen 293 bis zu 12 Meter hohe Bäume gepflanzt werden. Auch dafür gibt es ein Plakat. Die »bis zu«-Angabe macht dann doch ein bisschen stutzig, weil doch eigentlich jeder weiß, dass richtig hohe Bäume alt und dementsprechend kostspielig sind – und außerdem spekuliert wird, dass jene dann über dem gedeckelten Bahnhof 14


nicht mehr genug Platz für ihre Wurzeln haben. Aber keine Sorge. Auch das Problem hat unser OB gelöst. In einer ausführlichen Antwort an zwei Kinder, die Wolfgang Schuster einen besorgten Brief angesichts der bevorstehenden Baumfällarbeiten geschrieben haben, hat er einen super Vorschlag gemacht: »Ihr schreibt mir mal einen Termin, an dem Ihr Ende Juni auf jeden Fall zuhause seid. Dann kommt jemand vom Gartenbauamt der Stadt bei Euch in Heslach vorbei und bringt zwei Setzlinge. Wir überlegen, wo die gut hinpassen, und Ihr pflegt die Bäume in den nächsten Jahren. Wenn die Gleise weg sind, und der neue Bahnhof fertig ist, werden die auf dem Gelände von Stuttgart 21 eingepflanzt und kriegen Euer Namensschildchen. Vielleicht findet Ihr noch mehr Freundinnen und Freunde, die in den nächsten 10 Jahren 15


Bäumchen pflegen, die dann ihren Platz im Europaviertel, im Rosensteinviertel oder im Schlossgarten oder im Rosensteinpark finden.« Wow. Da könnten sich die Baumschulen ihren ganzen Umstand mit Bäumchen regelmäßig umpflanzen und Wurzeln beschneiden glatt sparen! Den Stuttgart 21-Gegnern müssen doch glatt die Argumente ausgehen. Auch deshalb will man so schnell wie möglich endlich die unschönen Seitenflügel des Stuttgarter Bahnhofs abreißen. Um endlich Tatsachen zu schaffen. Dann nutzen alle Gutachten, die man selbst in Auftrag gegeben hat, nichts mehr. Immerhin ist das Gutachten der Schweizer Firma SMA, aus dem die Zeitschrift Stern so publikumswirksam zitiert hat, wieder in der Schublade verschwunden. Zwar nicht in jener des Innenministeriums von Baden-Württemberg, sondern jener des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, das nun dafür zuständig ist. Doch in die Hände hat es bislang keiner bekommen. Die hiesige Presse nicht und auch der Grüne Stadtrat Wolfgang Wölfle nicht. Und das hat auch eine guten Grund: Denn das Gutachten ist in seiner begrifflichen Bedeutung geschrumpft, wird nun als »Arbeitspapiere« bezeichnet. »Wir sprechen von einem offenen Prozess«, gibt ein Pressesprecher bei Nachfrage Auskunft. Die Lösung der angesprochenen Probleme sei noch in Arbeit, und ein Teil der Ergebnisse der sogenannten Arbeitspapiere auf der Internetseite des Ministeriums (am besten hier gleich in der Such-Maske den Begriff »Angebotskonzeption« eingeben) veröffentlicht. Wer's also genauer wissen will, kann hier zumindest die Sache aus Sicht des Auftraggebers einsehen. Wie sagte Paul Watzlawick, Vertreter des Konstruktivismus, so schön: »Wahrheit ist eine Konstruktion vom Standpunkt des Beobachters aus.« In diesem Sinne. (eva)

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S Art Alarm 2010 18

Kunstspaziergang 20

Der Kunst auf der Spur 22

Kompetenz statt Lobbyismus 23

KulturSzene 24

Sammelbecken der Architekturfotografie 26

An der Bar, an der Bar 28

Europa im Fokus 29

Um f端nf Uhr nachmittag 30

Vom Kern des Seins 32

Wege aus dem Defizit 33

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Art Alarm 2010 Die Kunst geht in eine neue Runde

Die Stuttgarter Taxifahrer wissen ein Lied davon zu singen oder besser: Sie gehören zu den Dirigenten, die wissen, wo es lang geht. Das war nicht immer so, doch im Laufe der vergangenen zehn Auflagen des Stuttgarter »art alarm« hat sich eine Gemeinde gebildet, die in lebhaften Diskussionen und vorwiegend guter Laune von Galerie zu Galerie pilgert. Der Shuttle-Bus hat sich dabei als Dreh-, Angel- und Kommunikationsstation erwiesen, die offenbar der Kunst gut tut: Die Galerien verbuchen auch finanziell mehr Zuspruch als zu Beginn des Galerientags. Für 2010 steht wieder ein fußsohlenstrapazierendes, wundertütenbuntes Wochenende an, das nicht zuletzt dazu dient, neue Interessenten für die Kunst zu gewinnen. Zweckdienlich ist dabei natürlich das Booklet, das die Initiative Stuttgarter Galerien e. V. zusammengestellt hat und überall dort kostenlos ausliegt, wo auch »SuR« zu finden ist. Die Tour kann man ganz in Stille angehen in der Galerie Schlichtenmaier mit Julius Bissier und Abraham David

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Christian oder farblaut in der Galerie Friese mit Arbeiten von Dieter Krieg und anderen. Wie auch immer, die Malerei ist mehr denn je im (Wieder-)Kommen: Etwa Bim Koehler bei Harthan oder Michael Haußer in der Galerie Keim, um nur ein paar aufzuzählen. Natürlich kommt in dem Vielerlei die mediale und installative Kunst nicht zu kurz: Georg Winter und die Filderbahnfreundemöhringen begegnen sich bei der ersten gemeinsamen Ausstellung der Galerien Mueller-Roth und Sturm, Konzeptionelles dürfen wir auch in der Galerie March erwarten, die den Documenta-Künstler Nikolaus Lang und Ulrike Rosenbach präsentiert. Parrotta hat Benjamin Bronni und Stef Heidhues eingeladen. Fotografisch ist das Programm von Hauff, der Julia Rudelius zeigt, und das der Galerie Schwefel, die Eva Leithoff und Thomas Rösch vorstellt. Durch alle Gattungen führt das Galerienhaus (14-1, Merkle und Naumann), wo man auf den Fotografen Peter Granser (Foto, »J’ai perdu ma tête«), die zeichnende Installationskünstlerin Salla Kuhmo und den malenden Thomas Heger trifft. Reine Plastiken sind etwas rar, aber es gibt sie: Die Galerie Henn wartet mit Gustav Seitz auf. Die Bandbreite ist auf jeden Fall beeindruckend. Clemens Schneider ist an den Wänden von artary zu sehen, Plakate sind Thema bei Franke, die Galerie Wehr gewährt uns Einblicke in den »Glückshafen« mit Objekten von Albert Hien, während Edith Wahlandt auf Bob Bonies setzt. Anja Rumig hält sogar Collagen von Luisa Richter für die Besucher parat. Bei so viel Zündstoff fällt der Hot Spot bei Abtart mit Friedemann Flöther und anderen schon nicht mehr aus dem Rahmen. (gb) Art alarm 2010, 18.–19.9., www.art-alarm.de

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Kunstspaziergang

Mit Fotografien, Grafiken und Objekten folgt Joachim Peter in der Galerie Oberwelt der Spur der »DisAlles fließt – tant Friends« – einen balinesischen Fluxus auf Mythos im Sinn, demzufolge jedes balinesisch Kind auf der indonesischen Insel als Gruppe zur Welt kommt: mit jenen fernen Geisterfreunden eben. Nicht ohne Ironie legt Peter (»In Bali ist jeder Reisbauer Bildhauer, Schnitzer, Maler, Musiker oder Tänzer«), der auch eine Handvoll südostasiatische Künstlerfreunde mitgebracht hat, die »tiefer liegenden, älteren Schichten und Vorläufer unserer Sprache, Mythen und Religionen in Indien und der hinduistischen Götterwelt« frei: In jeder Hinsicht gibt es hier fließende Übergänge, und so ist es bis zu Fluxus auch nicht mehr weit. (gb) Bis 13.9., Oberwelt e. V., www.oberwelt.de

Eile in der Weile

Es gibt auch ein Leben – beziehungsweise Kunst – außerhalb des Fotosommers, etwa in der Galerie Dorn, die mit figurativer Plastik aufwartet. Karl-Henning Seemanns Bronzefiguren sind laufend im öffentlichen Raum unterwegs: Kein Wunder, ihr Schöpfer will sie im Strudel des Alltags erfassen, am liebsten simultan in verschiedenen Bewegungsmomenten und doch eingebunden in den umliegenden Architekturraum, in dem sie schließlich dauerhaft Position beziehen sollen. So weit ist dabei der Gekreuzigte nicht von der Marktfrau entfernt, denen Seemanns Augenmerk gleichermaßen gilt, die Stress-Ursachen mögen jedoch unterschiedlich sein. Ergänzend zu den Modellen und Kleinplastiken zeigt die Galerie Dorn auch großformatige Zeichnungen. (gb)

Bis 18.9., Galerie Dorn, www.galeriedorn.de

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Heiko Hellwigs Menschen (Foto) huschen, als würden sie sich gerade entmaterialisieren: Die einen entheben sich dem Stuttgarter Straßenbild, das man genauso wenig ausmachen kann wie die marokkanische Landschaft, in der die anderen Protagonisten das Räumliche segnen. Das Atmosphärische der Einzelbilder überzeugt durch die nur zu ahnende Echtheit der dargestellten Szenen, deren Verfremdung keiner computergesteuerten Manipulation bedarf. Hellwigs flüchtige Fotografie ist da ganz bodenständig. (gb)

An der Fotografie vorbei – ich bin dann mal weg

Bis 19.9., Galerie Zukunftslabor, www.galerie-zukunftslabor.de

Unendliche Weiten

Bis letztes Jahr, als Jan Hoet ihn in die – Wim StarkenEröffnungsausstellung des neuen Gabergs Raumerfinleriegebäudes von Abtart holte, war dungen Wim Starkenburg hierzulande eher ein Geheimtipp. Dabei konnte nicht übersehen werden, dass das Werk des Fotografen, Zeichners und Installationskünstlers zum spannendsten gehört, was die Zunft zu bieten hat. Jetzt ist der Niederländer zurückgekehrt mit einer Reihe von Arbeiten, die seine Faszination für unter- wie hintergründige Räume genauso erhellen wie sie just diese architektonische Welt ins Bodenlose der Fiktion senken: Entgrenzt und funktionslos schafft er neue, in der philosophischen Bedeutung des Wortes absolut räumliche Erfahrungen und die Illusion, wir träten wahrhaftiger Architektur gegenüber. (gb) Bis 30.9., Galerie Abtart, www.abtart.com

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Der Kunst auf der Spur

Was wäre die Stadt ohne ihre engagierten Bürger und Bürgerinnen? Selbst das Ministerium für Arbeit und Bürgerschaftliches Sozialordnung, Familie und Senioren Engagement im – welch Name! – verkündet auf seiner Stuttgarter Osten Internetseite stolz: »Baden-Württemberg ist bundesweit mit 42 Prozent engagierter Bürgerinnen und Bürger Spitze.« Auch Stuttgarts OB Wolfgang Schuster (CDU) hat eigens für eine Stabsstelle »Förderung Bürgerschaftliches Engagement« gesorgt, welche bestehende Organisationen unterstützen und neue Formen des Bürgerengagements entwickeln soll. Ob und wie weit jene den 26 Bürgern und Bürgerinnen von Nutzen war, welche im März 1998 den Museumsverein Stuttgart-Ost Muse-O gründeten, sei dahin gestellt. Jene jedoch haben seither Beachtliches geleistet: Mit viel Energie und Organisationstalent sanierten sie das von der Stadt übernommene heruntergekommene Alte Schulhaus in Gablenberg und erfüllten es mit Leben. Seit 2005 bietet es Raum für Bürger und Bürgerinnen des Stadtteils, für Vereine und Initiativen, für Lesungen, Ausstellungen und Konzerte. Im ersten Obergeschoss befindet sich ein Stadtteilmuseum, im Erdgeschoss Gastronomie und ein Veranstaltungsraum, in der zweiten Etage Vereinsräume. Zusätzlich betätigt sich der Verein als Verleger stuttgartspezifischer Publikationen – und seit jüngerer Zeit als Führer zu verborgenen Denkmälern und Kunstwerken im öffentlichen Raum der Stadtteile des Stuttgarter Ostens, welche auch in einer Ausstellung bis Ende September präsentiert werden. Die nächste Führung am 11. September geht durch Gaisburg, eine weitere am 18. September zur Uhlandshöhe und durch Ostheim. (eva) Mehr Infos unter www.muse-o.de

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Kompetenz statt Es war der zweite Akt nach der Art PaLobbyismus

rade: Im Juli luden die sachkundigen Bürger im Ausschuss für Kultur und Der Stuttgarter Medien zur Akademie der Bildenden Kulturdialog Künste zum »Stuttgarter Kulturdialog«, um über eine zukunftsträchtige kommunale Kulturpolitik und Kulturförderung zu diskutieren bei engen wirtschaftlichen Spielräumen. Impulse gaben sechs Gastreferenten, wie Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung, oder Claudia Kokoschka, Leiterin des Kulturbüros der Stadt Dortmund. Deutlich wurde, wie Kunst und Kultur mit anderen Ressorts zusammenhängt, dass kulturelle Bildung sowie neue Definitionen der klassischen Kunst- und Kulturkategorien in gesamtperspektivischem Sinne nötig sind. In Freiburg ist man weiter. Der dortige Kulturamtsleiter Achim Könneke, zuvor stellvertretender Kulturamtsleiter in Stuttgart, erstellte samt Team jenseits aller Widerstände und finanzieller Debakel das Freiburger Kulturkonzept. Erfrischend, wie er von der allgemeinen Ahnungslosigkeit mancher Kommunalpolitiker und Verwalter berichtete: »Kulturpolitik geschah nicht mit Kompetenz, sondern durch Lobbyisten oder zufällige Mehrheitsverhältnisse.« In einem vier Jahre langen Weg gelang es, durch ständige Diskussionen in politischen Gremien, in Verwaltung, Szene und der Öffentlichkeit Bewusstsein wie kulturelle Kompetenz aufzubauen. Fazit: transparentes und partnerschaftliches Verwaltungshandeln lohnt. In Freiburg wurden Handlungsziele vom Gemeinderat verabschiedet, sinnvolle Vereinbarungen mit Institutionen geschlossen. »Es gibt eine Aufbruchstimmung und neue Wertschätzung für Freiburg als Kulturstadt.« Sein Tipp für Kulturspardiskussionen: »Selbstbewusst agieren statt verteidigen.« Gut, dass just die sachkundigen Bürger Akt drei planen. (pam) www.stuttgarter-kulturdialog.de

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KulturSzene Die Sommermonate werden von den unterschiedlichen Einrichtungen unterschiedlich genutzt: Die meisten schließen ihre Tore, um sich vom Kulturtrubel zu erholen, andere wiederum, um anstehende Arbeiten zu erledigen, etwa Sanierungen, Renovierungen und Umbauten. So auch das Linden-Museum, das bis 1. Oktober geschlossen ist, um sich mit der Neugestaltung des Foyers, der Garderobe und des Treppenhauses quasi ein Lifting zu verpassen. Das heißt, die Wände werden neu verputzt und gestrichen, die Beleuchtung und Lichtführung wird komplett erneuert und ins Foyer kommt eine zentrale Informationsund Kassentheke mit computergesteuertem Leitsystem und einer zirka 4 Meter 50 hohen flachen Wandvitrine als »Hingucker«, so Pressesprecher Martin Otto-Hörbrand. Außerdem sollen auch die Eingänge zu den Ausstellungen neu gestaltet werden. Er fasst zusammen: »Die Empfangssituation wird insgesamt freundlicher, moderner und attraktiver und die Orientierung für die Besucher optimiert.«

Erweitern, Sanieren, Modernisieren

Ähnlich, aber umfassender werden die Umbau- und Modernisierungsarbeiten in der ifa-Galerie am Charlottenplatz ausfallen. Bis 22. September bleibt sie geschlossen, um eine Komplettsanierung vorzunehmen. »Alles wird größer, schöner und lichter«, sagt Stefanie Alber von der ifa-Galerie. Denn die Innenarchitektur stammt ursprünglich aus den 70er Jahren. Daher werden Wände und Decken erneuert und den Brandschutznormen angepasst, der Grundriss wird verändert, große und weite Sichtachsen sind geplant, Fenster sollen Licht in den White Cube bringen, Küche und Toiletten auf den neusten Stand gebracht. Am 23. September erstrahlt dann die Galerie in neuem Glanz, wenn die Schau »Kunstszene Vietnam« eröffnet wird.

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Prominentestes und wahrscheinlich aufwändigstes Beispiel für die Sanierung einer Kultureinrichtung sind jene der Staatstheater Stuttgart. Das Schauspiel zieht für die Spielzeit 2010/2011 an diverse Orte, etwa in die ehemalige MercedesNiederlassung in der Türlenstraße 2, die Löwentorstraße am Löwentorbogen oder verstärkt ins Kammertheater bei der Staatsgalerie. Die Türlenstraße indes erweist sich für Besucher sehr attraktiv. Drei verschiedene Räumlichkeiten bieten von 100 bis 450 Sitzplätze. Erste Premiere am 25. September: »Der Bau« von Heiner Müller. Dort ist auch die neue Dependance der Filmgalerie 451, die neben dem Set in der Gymnasiumstraße 52 nun auch für mindestens ein Jahr das Glashaus, ehemals die Schauwerkstatt des Autohauses, bespielt. Die Macher um Marc Hug legen sich schwer ins Zeug, um pünktlich am 18. September eröffnen zu können. So werden die Glasfassaden der etwa 100 Quadratmeter großen Räumlichkeit mit schweren Vorhänge abgehängt, es wird betischt und bestuhlt, an einer rund acht Meter lange Theke wird fürs leibliche Wohl gesorgt, alles im 20er oder 30er Jahre Stil, und bei schönem Wetter gibt es die attraktive Möglichkeit, die Räumlichkeit in den Außenbereich zu öffnen. Sechs Tage in der Woche soll hier von 17 Uhr bis 24 Uhr geöffnet sein, immer gibt es eine kleine Auswahl an besonderen Gerichten, zumeist werden auch am Abend Filme gezeigt, aber auch Lesungen, Konzerte, Installationen oder kleinere Festivals sind angedacht. Hug und sein Team wollen sich für andere Kulturmacher öffnen und auch ihnen eine Spielstätte bieten. Überhaupt gibt es neben den Büros des Staatstheaters auch noch Raum für kreative Geister, die für eine begrenzte Zeit eine Bleibe suchen. Beide, Filmgalerie 451 wie Staatstheater, wollen Grenzen überschreiten und von ihrer neuen Nachbarschaft profitieren. Die Besucher erwartet jedenfalls eine spannende Spielzeit in Sachen Theater, Film und mehr. (eva)

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Nach rund 100 Tagen sind die Macher der Galerie f-75 zufrieden – sie haben ihren Platz in der Stuttgarter Galerienlandschaft gefunden. Kein Wunder, stießen die Spezialisten für Architekturfotografie gerade in dieser Stadt auf einen fruchtbaren Boden, der zwischen der Weißenhofsiedlung und Werner Sobeks Gebäude R128 eine feine baugeschichtliche Tradition aufweist, vom Weltrang der einschlägigen Universitätsfakultät ganz zu schweigen. Das wusste auch Wilfried Dechau, langjähriger Chefredakteur der »db deutsche bauzeitung«. Der 1944 geborene Fotograf betrat die Dunkelkammer des Ruhestands nur, um den einen Job an den Nagel zu hängen und mit dem neuen eines Galeristen seinen persönlichen Traum zu erfüllen. Zusammen mit Daniel Fuchs, der für die Fotoagentur artur die Strippen in Deutschland zieht, und dem Leiter der vhs-Photogalerie Rüdiger Flöge hat er sich zusammen getan und im Mai die Galerie f75 eröffnet. Das Kürzel entpuppt sich als Leitsystem, da es auf die Adresse Filderstraße 75 verweist. »Da passte alles«, schwärmt Fuchs, der viele der Galeriekünstler auch in

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seiner Kartei hat, und davon abgesehen kennen sich die drei Macher schon ewig, »das ergibt wunderbare Synergien«. Und die gehen weiter, sozusagen durch die Stadt: Flöge zeigt im Rotebühlbau die exquisite, einem literarisch-surrealistischen Kollektivspiel nachempfundene Fotoschau namens »Cadavre exquis« (bis 5.9.), eine Fotogeschichte der ›ParisBerlin fotogroup‹. Für die kommenden Ausstellungen im f75 haben die Galeristen die freie Kuratorin Amrei Heyne eingeladen, die hier zum einen Heiner Leiska (bis 12.8.) mit samtigen Impressionen von den dänischen Jammerbugten präsentiert, zum andern den Architekturfotografen Klaus Frahm (Foto, 19.8.–16.9.), der sich mit seiner Fotoserie über den Hamburger Dom auf schwarzweißen Abwegen bewegt. Nebenbei kürt die Galerie regelmäßig auch ein Foto des Monats. (gb) www.f-75.de; www.amreiheyne.de; www.vhs-photogalerie.de


An der Bar, an der Bar

Erfolg durch Networking – das praktizieren Freiberufler, Selbstständige und Kleinunternehmer schon lange. Wer … was machen die Kunst dieser Art der Beziehungsdie da? pflege beherrscht, kann nicht nur zwanglos nette Menschen mit ähnlichen Interessen kennen lernen, sondern auch vom Know-how anderer profitieren oder mal über Weiterempfehlung einen Auftrag an Land ziehen. Warum sollte, was im monetären Sektor gut klappt, nicht auch im Non-profit-Bereich funktionieren? Das fragte sich Tim Strebe, der in seiner Freizeit bei Unicef und in der Jungendarbeit tätig ist. »Organisationen oder auch Privatleute, die sich sozial engagieren, könnten viel effizienter sein, wenn sie sich vernetzen«, dachte Strebe. Er stieß auf das Konzept der Socialbars, die längst deutschandweit stattfinden und Themenabende organisieren, Ehrenamtliche einander näher bringen, und importierte es nach Stuttgart. »Wir wollen unsere Treffen ganz bewusst an wechselnden Locations in lockerer Bar-Atmosphäre abhalten, da so das Kennenlernen und der Austausch viel leichter fallen«, sagt Strebe. »Eingeladen sind alle, die sich für soziale Themen interessieren, nicht nur Professionals.« Im September etwa zum Thema »Vernetzung von Alt und Jung« oder zu einem Abend im Wald bei »Socialbar goes green«. »Dabei setzen wir darauf, dass alle, die mitmachen wollen, den Austausch selbst gestalten«, so Strebe. Die Teilnehmer finden also die Themen. Und die Socialbar setzt auf digitale Vernetzung à la Web 2.0. Die Website www. socialbar.de funktioniert als Informationsmedium und stellt Feedbacks, Fotos und Filme zur Verfügung. Zudem lädt sie ein zum Austausch via Xing oder Facebook. Stets mit dem Ziel, im realen Leben real etwas zu erreichen. Getreu Strebes Motto: »Online vernetzen, offline etwas bewegen.« (des)

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Europa im Fokus Dass Figurentheater nicht KasperlTheater, aber ein faszinierendes Spiel »Der Garten« vom Ensemble von Puppen, Menschen und Materialien ist, dürfte dem Stuttgarter PubliMaterialtheater kum längst bekannt sein. Das Zentrum für Figurentheater Fitz! im Tagblattturm arbeitet über zwanzig Jahre kontinuierlich am Renommée dieses grenzüberschreitenden Genres. Zudem gibt es den gleichnamigen Studiengang an der Musikhochschule, der bereits 1983 von Werner Knoedgen, selbst Figurenspieler und bis heute Leiter, gegründet wurde und viele Einzelspieler und Ensembles vorzuweisen hat. So auch das Ensemble Materialtheater, das sich vor rund fünf Jahren aus dem Materialtheater Stuttgart und dem Theater pepperMIND formierte. Sein harter Kern besteht aus Sigrun Kilger, Annette Scheibler, Alberto García Sánchez und Hartmut Liebsch. Die vier arbeiten oft mit anderen, internationalen Künstlern zusammen. Für ihr neustes Stück »Der Garten«, welches am 24. September im Fitz! uraufgeführt und von der Stadt als Einzelprojekt gefördert wird, haben sie sich das Théâtre Octobre aus Brüssel, die Regisseurin Francesca Bettini, die Trägerin des baden-württembergischen Kleinkunstpreises Sandra Hartmann sowie die Berliner Figurenspielerin Alexandra Kaufmann geholt. Inhalt: Fünf Frauen wollen Aischylos’ »Schutzflehende« inszenieren, ein Stück über 50 Frauen, die einer Zwangsheirat entfliehen und Asyl im reichen Argos wollen – hoch aktuell, politisch, übertragbar auf heutige Verhältnisse. Doch bereits die Proben werden zur Herausforderung in Sachen Menschlichkeit und Demokratie. Alberto Garcia Sánchez schrieb die Geschichte als »giftig ironische Abrechnung mit den besten Absichten und den Grenzen des Theaters« und führt Regie. »Der Garten« ist der erste Streich einer vierteiligen Europa-Reihe. (eva) Uraufführung 24.09., 20.00; www.fitz-stuttgart.de

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Um fünf Uhr nachmittag

Ihre Stücke »Don Juan«und »Machismo« feierten Erfolge: Caterina Mora verbindet im Flamenco-Tanztheater zeitgenössischen Tanz, Schauspiel, Gesang oder Film. Die künstlerische Leiterin des 1. Stuttgarter Flamencofestivals, das vom 2. bis 6. August stattfindet, zeigt dort ihre neue Produktion »A las 5 de la tarde«.

Wie kam es zum 1. Stuttgarter Flamencofestival? Flamenco verbinden einige Menschen mit dem, was sie im Urlaub erleben oder in einer spanischen Kneipe. Aber Flamenco ist etwas anderes: eine Kunstform, eine Lebenseinstellung, ein emotionaler Zustand, Leidenschaft, Sehnsucht, dieses existentielle Gefühl »pero vivo« – »aber ich lebe trotzdem« – eine elementare Persönlichkeitsäußerung in Musik und Bewegung, eine intensive Sprache, die jeder, wenn er sich darauf einlässt, nachvollziehen kann. Inwiefern? Hat nicht jeder Fragen, die nie beantwortet wurden? Wünsche an Partner, Menschen, Gesellschaft, die unerfüllt sind? Und so geht es bei diesem Festival eben nicht darum, die 100. Alegría oder den 150. Fandango zu präsentieren, sondern alle Facetten des Flamenco zu zeigen, zu hinterfragen und auch zu diskutieren. Es gibt Workshops für Tänzer und Gitarristen im Produktionszentrum Tanz und Performance, deren Ergebnisse am Schluss vorgeführt werden, eine Performance von Rebekka Schäfer mit Migrantinnen und Migranten »Flamenco Migracion«, einem Abend mit dem Kult-Musikfilmer Peter Sempel und seinem Film »Flamenco mi vida« ...

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... und Flamenco-Theater. Ihre Festivalproduktion im Theaterhaus heißt nach Federico García Lorcas Gedicht »A las 5 de la tarde« ... Die Stunde des Stierkampfs! Und in diesem Gedicht die Stunde, in dem der berühmte sevillanische Stierkämpfer Ignacio Sánchez Mejías starb. Es ist die Zeit, wenn der Stier fast blind in die Arena tritt, nachdem er davor in vollkommener Dunkelheit war, so dass ihm jegliche Orientierung fehlt. Dieses Bild der blendenden Sonne steht für Lebenssituationen, denen man in einer Form ausgesetzt ist, die man selbst nicht beeinflussen kann. Und der Stierkampf symbolisiert den inneren Kampf von Herz und Verstand, es geht um sekundenschnelle Entscheidungen, die unwiderrufliche Folgen nach sich ziehen. Lassen Sie die Kultkünstler, Miguel Angel, Joaquin Ruiz, Inmaculada Ortega, Pedro Sanz, Fernando de la Rua, Antonio Espanadero sowie David Vasquez mit der Choreografie kämpfen? Ja, ich gebe einen choreografischen Rahmen vor, der in Madrid mit den Künstlern erarbeitet worden ist. In dieser Probenphase haben wir uns mit den Aktualitäten der Welt und die Künstler mit sich selbst auseinandergesetzt. Dabei wird die Regisseurin Verena Weiss die Künstler mit der Improvisation im Flamenco konfrontieren. Das ist eine Herausforderung: Auch hier gibt es diesen Moment, der nur einmal zu ergreifen ist, sonst ist er für immer verloren. Wird es ein 2. Stuttgarter Flamencofestival geben? Wenn man ein solches Festival macht, soll es Zukunft haben. Es braucht Kontinuität, um ein Publikum zu ziehen. Letztlich hängt alles von der Finanzierung ab. Das Festival ist nur dank der Unterstützung des Landesverbands Freier Theater LAFT sowie des Forums der Kulturen Stuttgart möglich. (pam) Termine: www.flamencomora.de/festival_fs.html

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Vom Kern des Seins

Ölpest im Golf von Mexiko, Pipelineexplosion in China, die US-Republikaner wollen unbegrenzten CO2-Austoß, Tanz im Kessel hierzulande steht der Atomausstieg auf der Kippe, trotz ungelöstem Endlagerungsproblem. Die Erde ist gefährdet. Einen ewig-gültigen Appell wollen die Choreografin Antje Jetzky und der Musiker Ulrich Wedlich in ihrem Tanz- und Lieder-Theater »Hier meine Erde« formulieren. Die interdisziplinäre BewegungsMusik-Sprach-Bild-Performance, für die Wedlich einen gitarristisch begleiteten Liederzyklus für Sopran komponierte, wird im Treffpunkt Rotebühlplatz vom 5. bis zum 8. August wieder aufgenommen. In karger Bühnenlandschaft zwischen Flusskieseln und Projektionsfläche zeichnet die Tänzerin Bewegungsspuren. Der Körper erzählt als skulpturales und dynamisches Element von der Gefühlswelt eines Reisenden in Raum und Zeit, von Deplatziertheit, Sehnsucht, Zerrissenheit zwischen zwei Welten. Zeuge des Erdinneren: der Stein. Den Kern des Seins indes erforscht Christine Chu in ihrem neuen Tanztheatersolo »Ich en«, das am 23. September im RotebühlTheater Premiere hat und bis 26. September läuft. Ausgehend von autobiografischen Themen und fiktiven Charakteren geht die Stuttgarter Choreografin und Tänzerin Fragen nach: Wie privat kann ich auf der Bühne überhaupt sein? Wie viele verschiedene Personen kann ich glaubhaft verkörpern? Was macht den Kern meiner Persönlichkeit aus? In wie weit ist der, der mir bei meiner Suche zusieht, auch an der Erschaffung meiner Identität beteiligt? Mit Texten, Sprache, Tanz und Requisiten baut Chu ein Bild aus vielen Identitäten, das wie eine schillernde Seifenblase schnell zu zerplatzen droht. (pam) Beginn jeweils 20 Uhr, sonntags 18 Uhr

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Wege aus dem Defizit

Bekanntlich tobte der Rasenmäher schon im Frühjahr. Die Kulturinstitutionen in Stuttgart mussten Budgetkür- Solo-Tanz-Theater zungen von fünf Prozent hinnehmen. Festival 2011 Im Herbst sollen sie mitteilen, wie weifindet statt tere 450.000 Euro eingespart werden können. Entsprechend stand im Raum, manches Festival zur Biennale umzuwandeln, etwa das Internationale Solo-TanzTheater Festival im Treffpunkt Rotebühlplatz, bei dem sich bisher jährlich rund 250 junge Choreografinnen und Choreografen, Tänzer und Tänzerinnen weltweit bewarben, Tendenz steigend. Das soll nun wieder so sein: Das Bewerbungsverfahren wurde eröffnet, die 15. Auflage des renommierten Festivals soll vom 17. bis 20. März 2011 wieder stattfinden. Das beschloss der Beirat des Treffpunkts Rotebühlplatz auf einer Sitzung am 29. Juni – trotz noch ungesicherter Finanzierung. Nach der Direktorin der Volkshochschule Stuttgart, Dagmar Mikasch-Köthner, arbeiten die Landeshauptstadt Stuttgart und Veranstalter Vhs Stuttgart gemeinsam daran, wie das Defizit aufgefangen werden könne. Es sei zu früh, Lösungen in Sichtweite zu präsentieren, sagt sie. »Wir sind zuversichtlich, dass wir einen gangbaren Weg finden werden, der an einem jährlichen Turnus dieses renommierten und international viel beachteten Festivals festhält.« (pam) Online-Bewerbungsformulare und Tanztermine: www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de

Und wo noch getanzt wird: Zur Eröffnung der neuen Saison gibt es im Stuttgarter Ballett Wiederaufnahmen: Am 28. September im Opernhaus John Neumeiers »Fratres«, Wayne McGregors »Yantra« sowie Jorma Elos »Red in 3.«, Beginn: 19 Uhr, Einführung 18.15 Uhr, Foyer 1. Rang.

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u Blaue Notizen 36

Podcast 4 Wachstum 38

Lauter neue Serien ... 40

Buchtipp 42

Das Eis auf dem Chaos 43

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Blaue Notizen Texas in den fünfziger und sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts war kein Land, das sich viel Mühe gab, seinen schwarzen Bürgern Respekt entgegen zu bringen. Wer im Lone Star State zum »Herausragenden schwarzen texanischen Geschäftsmann des Jahres« gewählt wurde, der war im Gegenzug ein Mustermann, der das weiße Stereotyp vom schlampigen, trägen, versoffenen, triebgesteuerten Tagdieb brechen sollte. Der Lebensmittelhändler Robert Shaw aus Austin ist 1962 »Herausragender Geschäftsmann« geworden. Es gibt ein Foto von ihm aus dieser Zeit: bis oben zugeknöpftes helles Hemd, weiße Fleischerschürze, große randlose Brille, aufmerksamer, freundlicher, dienstbereiter, aber auch ein wenig distanzierter Blick. Die Eisenhowerära scheint da vor einem zu stehen, der ungebrochene Glaube an Geschäftstüchtigkeit als Amerikas tiefste Religion, höchste Aufgabe und unschlagbares Allheilmittel. Aber dieser Musterkaufmann hatte ein Geheimnis, das die verschwitztesten Vorurteile erfüllt hätte. Robert Shaw (19081985) war in seinen jungen Jahren in Houston Bordellpianist und K.O.-Suff-, Messerkampf- und Ausraubkneipenklimperer gewesen. In den frühen Sechzigern spielte er zuhause für sich noch immer die Musik einer anderen Zeit und eines untergegangenen Milieus, unbeeinflusst von allen musikalischen Entwicklungen. Als der Folklorist Robert McCormick mit dem Tonbandgerät in sein Stadtviertel kam, um auch hier nach dem echten Blues, der blauen Blume rebellischer weißer Bürgerkinder jener Jahre, zu suchen, war Robert Shaw bereit. Er spielte für McCormick Material ein, das den

Thomas Klingenmaier über Robert Shaw

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Aufnahmetrupps der Plattenindustrie im Bluesboom der zwanziger und dreißiger Jahre fast komplett entgangen war. Als Vinyl-LP hieß das Ergebnis »Texas Barrelhouse Piano«, heute als CD (Arhoolie 377), ergänzt um weitere Aufnahmen, »The Ma Grinder«. Die Riege der Texas-Pianisten hatte einst gegenüber Außenstehenden nicht einmal die Namen der Instrumentals preisgeben wollen, die Shaw nun vor dem Vergessen bewahrte, »The Ma Grinder«, »The Fives«, »The Cows«, »The Clinton«. Fragte einer, was da gespielt wurde, bekam er stets zur Antwort »The Santa Fe«. In dieser Verschleierungstaktik steckt auch der Hinweis, dass diese Kerle – Typen mit Künstlernamen wie Tink, Roadhouse, Lazy Daddy und All Night Jack, die es allesamt nie ins Aufnahmestudio geschafft haben – ihre Musik als Ganzes betrachteten, als eine einzige synkopierte 88-Tasten-Symphonie der Rotlichtnächte. Das Faszinierende ist aber nicht, was Shaw von der Vulgarität, Härte und Reduktion jener Welt in gelegentlichen Versen überliefert. Faszinierend ist, wie weit diese archaische, für simple Aufgaben – Ärsche in Bewegung bringen, Lenden locker machen – gedachte Musik sich über ihre bloße Funktion erhebt. Shaws Barrelhouse-Stil ist keiner rumpelnder, einfacher Boogiebässe, er steckt voller Elemente des Ragtime, zieht die harte Synkopierung und die Stop-times dem Dahintrillern vor, kontrastiert verschachtelte Figuren mit rüden Handkantenbässen, schleppt den Beat nicht lasziv, sondern ist ihm gern voraus oder hält sich zumindest auf korrekter Höhe, als sollten lässige Disziplin und ein vorauseilender Gedanke ans Morgen in die pure Lust der Nacht getragen werden. Robert Shaws Musik ist fröhlich, deftig und gockelstolz, aber auch rätselhaft und gelegentlich filigran.

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Podcast 4 Wachstum

Wirtschaft

Alles wächst – auch die PodcastTipps von Diana Hörger

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Kaum rappelt sich die deutsche Wirtschaft so langsam aus der Krise, kommt auch schon wieder Kritik. Diesmal von unseren westlichen Nachbarn. Die französische Finanzministerin Christine Lagarde meckert: Deutschlands Aufschwung gehe auf Kosten der europäischen Partner. Weniger Export und mehr Konsum wünscht sie sich stattdessen von der Volkswirtschaft. Wer Madame Lagarde und die Stimulanz der Binnenkonjunktur verstehen will, wird bei »DRadio Hintergrund« fündig. Nachlesen oder nachhören oder einfach gleich einkaufen gehen. Am besten französischen Brie.

Körper http://www.isca.ox.ac.uk/publications/podcasts/nutritional-anthropology/

Bisweilen wächst der Körper ja in Richtungen die uns nicht so gefallen: Nach vorne, nach hinten, nach links, rechts. Und immer ist eine Schuld: Die Ernährung. Dabei ist sie doch auch für das Wachstum unseres Gehirns zuständig. Wie Nahrung sich auf den menschlichen Körper auswirkt und wie wir uns dabei von Ratten unterscheiden, lernen wir bei Professor Stanley Ulijaszek von der Oxford University. Außerdem noch perfektes British English.

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Seele http://pgb.pg-bremen.de/fileadmin/Predigten/dircaster.php http://www.jesustreff.net/downloads.html http://www.philipp-winterberg.de/projekte/kurzmeditationen.php

Im Gegensatz zum Körperwachstum lässt sich seelischer Fortschritt nicht so einfach beziffern. Die Zahl der Predigten, Meditationen und Andachten zum Thema allerdings schon. Vom Jesustreff Stuttgart über die Liebenzeller Mission bis hin zum Yoga-Club: Das Angebot WÄCHST! Ob es um Glaubenskrisen, um Grenzen oder ein kleines wachsendes Samenkorn im Schlamm des Meeresgrundes geht: Anregungen gibt es auch in den Podcast-Sphären genug. Natur http://www.forstcast.net/forstcastwaldfreunde

Die besten Schinken wachsen unter Eichen! Wie? Wussten Sie nicht? Zeit für Bildungsaufbesserung in Sachen Wald und Wiese! Treiben Sie die Sau durch den Wald und bilden Sie sich in Forstwissenschaften fort. Hopp, Hopp! Lyrik http://www.lyrik-audio.de/index.php?cat=DichterDF&page=2

Der wohl berühmteste aller deutschen Birnbäume hat nichts mit der Williamsbirne am Hut, stand aber bis 1911 im Havelland auf der Gruft der Familie von Ribbeck. Berühmt deshalb, weil Theodor Fontane 1889 ein Gedicht über seinen angeblichen Ursprung und die süßen Früchte verfasste. Und so wächst und wächst er – nicht der Baum, aber der Birnbaummythos. »Lütt Dirn, kumm man röwer, ick hebb ‚ne Birn.«

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Lauter neue Serien ... Kinderbücher und mehr von Ina Hochreuther

Meine kleine Schwester Kiki & ich – Es geht los Eigentlich heißt sie Maxi. Aber eines schönen Tages beschließt die kleine Schwester von Flo, dass sie von nun an Kiki genannt werden will und was sie will, setzt sie auch durch. Acht alltagsnahe, fröhliche Geschichten um eine vierköpfige Familie finden sich im ersten Band der neuen Reihe »Meine kleine Schwester Kiki & ich«. Die englische Jugendbuchautorin Jenny Valentine zeigt, dass sie kleine Leser ebenfalls zu bezaubern vermag. Ein Familienleben samt quirligen Kindern lässt sich nur mit viel Humor ertragen. Der schimmert in allen Episoden durch und wird in den witzigen Illustrationen von Joe Berger gekonnt aufgegriffen. Wir freuen uns schon auf den nächsten Band! Reihe Hanser bei dtv 2010, a. d. Englischen von Anu Stohner. 118 S., € 9,95. Ab 8.

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Wie weckt man eine Elfe? Elfen gibt’s wirklich! Man muss nur im Einklang mit der Natur sein und natürlich an sie glauben, dann kann man sie sehen. So ergeht es jedenfalls Florentine. Die Zehnjährige findet heraus, wie man die struppigen, pummeligen kleinen Wesen aus dem Tiefschlaf holen kann, in den sie versunken sind. Dazu braucht sie allerdings die Hilfe ihrer weniger romantisch veranlagten Zwillingsschwester Pauline, auf die sie immer ein wenig eifersüchtig ist. Wie die zwei unterschiedlichen Mädchen wieder zusammenfinden und etwas Erstaunliches auf die Beine stellen, davon erzählt Tanya Stewner mit jeder Menge Einfallsreichtum in »Wie weckt man ein Elfe?« Ach ja, Elfen sollte man nicht mit Feen verwechseln. Darum geht es dann im zweiten Band der neuen Serie. Fischer Schatzinsel 2010, 240 Seiten, € 10,95. Ab 8.

Merlin Cooper und der Bund der Heiligen Das letzte, was Merlin Cooper von seiner Mutter sieht, ist ihr Winken am Fenster. Dann explodiert das Haus und nichts ist mehr wie es war. Ein geheimnisvoller Fremder bringt ihn in einem fernen, internationalen Internat unter. Dort freundet er sich mit einem chinesischen Mädchen und einem spanischen Jungen an. Die drei kommen einer Weltverschwörung auf die Spur, in die auch Merlins Mutter verwickelt scheint. Selbst wenn einige Motive in Joachim Friedrichs als Trilogie angelegtem Thriller um Merlin Cooper wirken, als ob Harry Potter statt mit Zaubermantel nun im ScienceFiction-Gewand auftritt, handelt es sich um einen starken, eigenständigen Roman, der vor allem technikbegeisterte Buben faszinieren dürfte. Thienemann Verlag 2010, 380 Seiten, € 14,90. Ab 12.

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Buchtipp Der Fetischismus lebt! So lautet jedenfalls die These der Herausgeber des Bands »Fetisch + Konsum«, der bei merz&solitude erschienen ist. Der Leiter der Akademie Schloss Solitude, Jean-Baptiste Joly, die ehemalige Solitude-Stipendiatin Julia Warmers sowie die französische Philosophin Catherine Perret haben hier die Ergebnisse einer Veranstaltungsreihe im Rahmen des Programms art, science & business im Jahr 2008 zusammengetragen und zu einem spannenden Sammelsurium der theoretischen Positionen von Wissenschaftlern sowie ganz praktischen Beispielen aus der Kunst verarbeitet. Die Texte sind teils in englischer, teils in deutscher Sprache verfasst, geben sich teils humorvoll-kritisch, dann wieder psychologischdidaktisch oder philosophisch- aufklärerisch – und mitunter vereinen sie auch alle Eigenschaften in Einem. So schreibt der französische Germanist Jean-Pierre Lefebvre in seinem Aufsatz, der ehemals ein Vortrag war, unter dem Titel »Perversität und Barbarei einer fetischistischen Norm: Karl Marx und die Ware als sinnlich übersinnliches Ding«: »Unter einem Fetisch, auf Französisch fétiche, mit Betonung auf der letzten Silbe – womit schon viel gesagt ist –, habe ich mir immer eine Art beinlose Puppe vorgestellt, eine Docke mit ausgefranstem Saum, die schweifenden Wortlaut entsprach, einen halbgestalteten Lappen also...« (eva)

Fetisch + Konsum

merz & solitude 2010, 355 Seiten, € 19,90, www.merzundsolitude.de

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Das Eis auf dem Chaos

»We’ll be back in 10 minutes« verkünden schwarze Lettern auf weißem Schild. Was an sich nichts BesondeDer Bildband res wäre. Allerdings befindet sich die »Hijack 2« im Ankündigung, dass irgendwer nach Uno Art Space zehn Minuten zurückkehrt, im Fond eines tiefer gelegten Straßenkreuzers. Keinesfalls weniger ungewohnt ist das Wesen im Matrosenkleid und mit Eisbärkopf, das an idyllischem Sandstrand vor blauem Himmel und tosender Brandung ein Buch liest. »The Reader« nennt Polixeni Papapetrou ihre Fotografie, die Teil von »Hijacked 2« ist. Hijacked ist ein Ausstellungsprojekt, zu dem ein umfangreicher Bildband erschienen ist, der von der Stuttgarter Fotogaleristin und Kuratorin Ute Noll zusammen mit dem Kurator Mark McPherson und dem Buchhändler Markus Schaden im Verlag Klaus Kehrer, Heidelberg, herausgegeben wurde. Darin sind Bildstrecken von 32 Foto-Talenten aus Australien und Deutschland zu sehen, die abseits jedes Mainstreams den sozio-kulturellen Landschaften der beiden Länder gefolgt sind – frei nach der Erkenntnis des Regisseurs Werner Herzog, dass unsere Zivilisation eine dünne Schicht Eis auf einem tiefen Ozean des Chaos sei. Derzeit ist die Schau mit den 130 Exponaten noch in Sydney zu sehen, in Deutschland sind Ausstellungen, in ganz Europa Buchvorstellungen geplant. Und der Bildband ist schon bald in Stuttgart zu haben: Am 5. August wird er in der Fotogalerie Uno Art Space, Liststraße 27, um 19 Uhr vorgestellt. Mit dabei und jede Frage beantwortend: Galeristin Ute Noll sowie Mark McPherson. (pam) www.on-photography.com

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&REUNDE ├Я DER├Я3TAATSGALERIE├Я3TUTTGART

23.07.2010

16:48

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Kunststiftung Baden-W├╝rttemberg Gerokstra├Яe 37 ┬╖ 70184 Stuttgart www.kunststiftung.de


R Mit der Firmenbelegschaft f端r die Kunst 46

Kunstspaziergang 48

Mittel gegen das Sommerloch 50

Blick zur端ck in die Zukunft 51

TanzSzene 52


Mit der Firmenbelegschaft für die Kunst

Zwei aktuelle Kunstprojekte in der Region sind aus vorbildlichen Symbiosen von Wirtschaftsunternehmen und Kunst hervorgegangen: In HeidenPrivates Sponso- heim wird bis Mitte September das ring hat Zukunft fünfte Bildhauersymposion »Werk 10« präsentiert, und in Aitrach sorgt die plastische Gestaltung eines Kreisverkehrs seit kurzem für Furore. Gemein ist beiden Projekten: Die jeweils ortsansässigen Firmen haben einen entschiedenen Anteil an der Entstehung der Arbeiten, der bis zur Wahl der Materialien ging. Und was bemerkenswert ist – die Belegschaften sind begeistert dabei. Unter der Regie von Gabriele Rogowski, der Vorsitzenden des Symposions, wurden im Vorfeld 30 Kunstschaffende mit ihren Projektideen eingeladen und von einer Jury begutachtet. Die fünf Gewinner durften in den Patenfirmen ihre Projekte realisieren: Götz Arndt (Luxemburg) fabriziert grüne Kunstharzlaken über der Form eines Autos; Michael Beutler (Berlin) errichtet eine »Unendliche Säule«; Vanessa Henn (Berlin) legt einen überdimensionalen rosa Kaugummi auf die Straße; Tina O’Connell und Neal White (Bournemouth, GB) fragen in einer konzeptuellen Arbeit: »Where is Heidenheim?«; Stefan Sous (Düsseldorf) hinterlässt einen stählernen Sperrmüllhaufen. Diese Liaison privater Investoren mit jungen Künstlern profitiert vom persönlichen Engagement – es wird nicht ohne Belang sein, dass der einflussreiche Unternehmer und Ex-Präsident des BDI, Michael Rogowski, mit der Symposionschefin verheiratet ist. Doch bedarf offensichtlich kaum einer Leitfigur der Industrie, um Mitarbeiter und sogar Auszubildende für die Kunst begeistern zu können, wenn sie selbst mit Hand anlegen dürfen – die Motivation scheint hier beträchtlich.

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Wo Heidenheim sei, mag als Frage in der Region schnell geklärt sein, die Frage wäre berechtigter im Hinblick auf Aitrach im Regierungsbezirk Tübingen, Landkreis Ravensburg. Die Zweieinhalbtausend-Seelen-Gemeinde hat nicht viel zu bieten außer drei Betonfirmen und einem Kreisverkehr, auf dem sich neuerdings drei überlebensgroße, ja monumentale »Illerflößer« von Wolfgang und Janina Thiel tummeln beziehungsweise mit ihren riesigen, leuchtbunten Stäben durchs steinerne Wasser staksen – jede der drei Betonplastiken wurde von je einem Fertigteilwerk finanziert. Der Bildhauer Thiel und seine als Bühnenbildnerin tätige Tochter waren beeindruckt von der Präzision und dem Engagement der ausführenden Unternehmen und der Begeisterung der Mitarbeiter samt Gemeinde, die den Kunstkreisel bereits in ihr Herz geschlossen haben. »Wir hoffen«, so Thiel, »dass die Aitracher sehr bald eine Großstadt darum bauen.« (gb) www.bildhauersymposion.heidenheim.com; www.atelier-thiel.de

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Kunstspaziergang

In diesem Sommer hätte man kaum einen besseren Künstler als SaisonHighlight wählen können als Joan Joan Miró – Die Miró. Der ohnehin mediterran weiße Farbe der Poesie Museumsbau von Richard Meier darf nun zeigen, was er drauf hat, und der katalanische Maler macht es ihm auch gar nicht schwer: Mit rund hundert Arbeiten ist seine 60jährige Schaffenszeit gut abgedeckt, wozu nicht nur über 30 erstrangige Leihgeber beitragen, sondern auch Kunstwerke aus dem Besitz der Familie Miró, die selten öffentlich gezeigt werden. Wo könnten sich die lichtvollen wie erdhaltigen Farben Mirós, mal figurativ besetzt, mal abstrakt flirrend – aber immer in poetischem Schwung –, besser entfalten als in Baden-Badens musealem Renommierhaus? Als Zugabe gibt es überdies noch Arbeiten auf Papier, Keramiken und Plastiken zu sehen. (gb) Bis 14.11., Museum Frieder Burda, www.museum-frieder-burda.de

Zeich(n)en an der Wand

Dan Perjovschi besticht durch simple Zeichnungen, die derart Witz enthalten, dass man sich herzhaft amüsieren kann. Doch wer genauer hinguckt, entdeckt hinter den Strichmännchen ein hochpolitisches, gesellschaftskritisches Motiv zum kreativen Gestalten. Der 1961 geborene rumänische Künstler bevorzugt mittlerweile die bloßen Wände, um Themen wie Fremdheit und Identität auf Linie zu bringen – nicht mit autoritativer Spitzfindigkeit, sondern mit der spitzen Feder einer genialisch-karikierenden Einfalt. Modellhaften Charakter hat die Verknüpfung von Bild und Sprache, und die Arbeit vor Ort sichert dem Betrachter einen unmittelbaren Kontakt zur Kunstaktualität. (gb)

Bis 17.10., Kunstverein Ulm, www.kunstverein-ulm.de

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Die Sinne der Nichts weniger als die Menschenrechte hat die Installationskünstlerin Magdalena und Bildhauerin Magdalena Jetelová Jetelová im Sinn, wenn sie die Mannheimer Kunsthalle zu einer 800 Quadratmeter umfassenden »Landschaft der Verwandlung(skunst)« werden lässt. In einer spektakulären Inszenierung schafft sie Räume, in denen es den ganzen Körper samt Wahrnehmungsapparat braucht, um das Kunstwerk in seiner ganzen Komplexität erfahren zu können, das aus Licht und Projektion, Geräusch und Text, Spiegel und Sound besteht. Beklemmend ist die Konfrontation von ästhetischem Genuss und dem Einsatz von Kinderstimmen mit Textpassagen, die auf Menschrechtsverletzungen hinweisen. (gb) Bis 10.10., Kunsthalle Mannheim, www.kunsthalle-mannheim.de

The Song of the

Wir kennen Stephan von Huene als Line – Stephan von Schöpfer von Klangskulpturen und Huenes Zeichungen Hörstücken. Zum 10-jährigen Todestag zeigt das ZKM mit der Hamburger Kunsthalle erstmals einen Überblick über das gesamte zeichnerische Schaffen. Der Amerikaner deutscher Herkunft, einst Professor an der Karlsruher Schule für Gestaltung und Kommunikationstheoretiker, war bereits 2005 mit seinem plastischen Werk zu sehen. Wie die Zeichnungen ›klingen‹, kann man nun in Picasso-Reminiszenzen, Disney-Adaptationen und ZEIT-Collagen erleben. Spannend auch die anderen ZKM-Ausstellungen: vor allem Jürgen Klaukes »Ästhetische Paranoia« ... (gb) Bis 3.10., ZKM Karlsruhe, www.zkm.de

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Mittel gegen das Sommerloch Alljährlich

schließen einige Institutionen die Tore zur Sommerpause. Noch mehr Kunst Doch gegen das Sommerloch haben sich Ausflüge bewährt, etwa in die in der Region pittoreske Landschaft des Hohenlohischen. So kann man sich in der sehenswerten Altstadt von Schwäbisch Hall in der Kunsthalle Würth noch bis zum 19. September mit Tomi Ungerer (Foto) amüsieren: »Eklips« ist mit rund 600 Arbeiten aus über fünf Jahrzehnten die bislang umfangreichste Werkschau des Künstlers. Zudem zu sehen: Objekten, Zeichnungen und Collagen des Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude. Ein Abstecher im nahen Langenburg lohnt wegen der Aussicht vom Schloss, aber auch der Schau »Kammerspiel« im Hohenloher Kunstverein. Dort lehrt die Stuttgarter Künstlergruppe Maximal den Besuchern das Wahrnehmen. Südlicher, in Waldenbuch, zeigt das Museum Ritter »Timm Ulrichs. Blick zurück nach vor« sowie »Camille Graeser. Vom Entwurf zum Bild«. Am 7. August um 15 Uhr führt Ulrichs persönlich durch seine Schau, am 18. August blickt die Show »Whole Lotta Shakin’ Goin’ on« musikalisch durch 70 Jahre Timm Ulrichs mit Gunzi Heil, Forschungsstelle Timm Ulrichs. Auch ein Stopp in der Städtischen Galerie Böblingen lohnt: Dort ist »Hermann Stenner – Expressionist und Visionär« zu entdecken. (pam) www.kunst.wuerth.com, www.museum-ritter.de, www.boeblingen.de

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Blick zurück in die Zukunft

Das Museum im Kornwestheimer Kleihues-Bau zieht Bilanz aus einer 20-jährigen Ausstellungszeit. Für Irm- 20 Jahre Kunst im gard Sedler, seit 1999 Leiterin des MuKleihues-Bau seums, ist das mehr als ein nostalgischer Rückblick: Einst galt der Galeriebau als Meilenstein der Museumsarchitektur. Josef Paul Kleihues (1933–2004) brachte Kornwestheim damit international ins Gespräch. Noch heute gehört der spannungsreiche, gestrenge Travertinbau zu den Top Ten des Landes. Dazu startete das Museum 1990 unter der Leitung von Barbara Strieder ihre Beuys-Schau, die auch nebenbei Maßstäbe in der Plakatgestaltung schuf, die nun die Revue der Ausstellung thematisch begleitet. Jens Kräubig setzte in seiner Ägide zwischen 1992 und 1999 auf Vielfalt, zeigte gewitzte Kunst zwischen Barock in Neapel und Lurchi, die viel Lob, aber wenig Besucherzahlen einbrachten. Dann fiel das Museum in einen Dornröschenschlaf. Erst 2003 konnte es sich im Erdgeschoss neu positionieren und neben der ständigen Sammlung des Stuttgarter »Kunst und Krempel«-Experten Gert Nagel im Obergeschoss ein beachtliches regionales Profil entwickeln. Heute kann Sedler auf 70 Ausstellungen zurückschauen, die der hauseigenen Sammlung von über 1200 Werken stetig neue Arbeiten zufügten – Kernstück ist das Oeuvre des schwäbischen Spätimpressionisten Manfred Henninger. Nun hört der bald 75-jährige Nagel auf, was auch das Ende seiner Kuriositätensammlung bedeutet. So wird der museale Blick zurück auch eine Weichenstellung für die Zukunft, wenn es um die frei werdenden Räume geht. Die Leiterin hat genügend Bilder im Depot, aber auch die Stadt liebäugelt mit dem Oberstübchen, um sich den Bau eines eigenen Stadtmuseums zu ersparen. (gb) Bis 26. September, Museum im Kleihues-Bau, Kornwestheim, www.museen-in-kornwestheim.de

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TanzSzene Der Titel ist Programm: »Mind Your Move« nennt das Internationale Zentrum für Tanz seinen »InzTanzSommer - practical research lab & internationales Tanzfestival«, der vom 1. bis 15. August im Sudhaus Tübingen stattfindet. In Workshops oder Kolloquien können Tanzende jeden Alters ihre Grenzen abtasten. In guter Tradition veranstaltet vom 31. August bis zum 10. September die Tanz- und Theaterwerkstatt mit der Plateforme de la jeune création franco-allemande in Ludwigsburg ein Deutsch-Französisches Atelier. Thema: »Commedia dell’arte und Bewegungskunst« zur Praxis und Analyse des Maskenspiels. Bei dem Workshop setzen sich professionelle Schauspieler, Performer und Tänzer und Studenten mit den künstlerisch-pädagogischen Methoden Jacques Lecoqs auseinander – unter der Leitung von Luca Franceschi und Norman Taylor. (pam)

Achtung: Bewegung!

www.tanzundtheaterwerkstatt.de, www.inztanz.de

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Kalender August bis September 2010

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STUTTGART ABTART Moritz Götze bis 07.08.10, Wim Starkenburg »Message from a non existing city (2)« 29.07. bis 30.09.10 Rembrandtstraße 18 www.abtart.com

Galerie Dorn Karl-Henning Seemann »Bewegung und Varianten«, wechselnde Bilder von Ackermann, Dix, Beckmann, Tonne, u.a., bis 18.09.10 Planckstraße 123 www.galeriedorn.de

Galerie Franke In memoriam Sigmar Polke, Plakate, bis 04.09.10 Akademie Schloss Solitude Weberstraße 39 Artistic Research als Ästhetische Wissenschaft www.galerie-franke.de 24. bis 25.09.2010 Solitude 3 Galerie Angelika Harthan www.akademie-solitude.de Dierk Maass »Sense of Distance«, bis 04.09.10 Gerberstraße 5c Architektur-Galerie am Weißenhof www.galerieharthan.de Hans Luz, Handskizzen und Fotografien, bis 19.09.10 Galerie Reinhard Hauff Am Weißenhof 30 Julika Rudelius, 17.09. bis 30.10.10 www.weissenhofgalerie.de Paulinenstraße 47 www.reinhardhauff.de Artary Galerie Karima Klasen »Momentum«, bis 28.08.10 Galerie Andreas Henn Clemens Schneider, 03.09. bis 08.10.10 Martina Frankenberger, bis 21.08.2010 Wilhelmstraße 5 Eberhardstraße 31-22 www.artary.de www.henn-kunst.de bildkultur / galerie Volker Schrank, Fotografien, bis 20.08.10 Markelstraße 19 www.bildkultur.de

Galerie Hollenbach Herbert Hamak, 16.09. bis 07.06.2010 Ganghoferstraße 28 www.galerie-hollenbach.de

f-75 Galerie für Architekturfotografie Heiner Leiska »Jammerbugten – one mile of a beach«, bis 12.08.10 Klaus Frahm »DOM«, 20.08. bis 16.09.10 Filderstraße 75 www.f-75.de

Galerie INTER ART John Ständel, Malerei und Zeichnungen, 03.09. bis 25.09.10 Rosenstraße 37 www.interart-germany.de

Galerie 14-1 Peter Granser »J’ai perdu ma tête«, Fotografie und Video, 17.09. bis 13.11.10, Galerienhaus Breitscheidstraße 48 www.14-1-galerie.de Galerie Bovistra Ralf Wehrle und Uwe Frank »Fireworks«, Fotografien, bis 28.08.10 Ludwigstraße 66 www.bovistra.com Galerie Dengler und Dengler András Pinczehelyi »Menschenbilder«, 19.06. bis 31.07.10 Rosenbergstraße 102A www.denglerunddengler.de

Galerie Keim Dieter Grub »Intermezzo«, bis 14.08.10 Volker W. Hamann »Dunkellicht«, 02.08. bis 12.09.10 Marktstraße 31 www.galerie-keim.de Galerie Saby Lazi »Summer in the City«, bis 30.08.10 Bopserwaldstraße 61 www.sabylazi.de Galerie Merkle Salla Kuhmo »Zwischenwelten«, 17.09. bis 13.11.10 Galerienhaus, Breitscheidstraße 48 www.galerie-merkle.de


Galerie El Pacifico Mario Diaz Suarez, bis 30.06.10, Pilar Milla, Peru, 02. bis 31.07.10 König-Karl-Straße 30 www.galerie-el-pacifico.de

Kunstmuseum Stuttgart »Simply Video«, bewegte Bilder aus der Kunsthalle Bremen, bis 22.08.10 »Eat Art.Vom Essen in der Kunst«, 18.09.10 bis 09.01.11 Kleiner Schlossplatz 13 www.kunstmuseum-stuttgart.de

Galerie Anja Rumig Paul Breinig, Malerei »Tatbestand«, bis 07.08.10 Ludwigstraße 73 Kunststiftung Baden-Württemberg www.galerie-anjarumig.de Gerokstraße 37 www.kunststiftung.de Galerie Schlichtenmaier Erich Hauser »Dynamik aus Stahl«, bis 11.09.10 Landesmuseum Württemberg Kleiner Schlossplatz 11 »Freud und Leid in Dur und Moll. Musikkultur www.schlichtenmaier.de in Baden-Württemberg«, bis 12.09.10 Schillerplatz 6 Galerie Sabine Salomon Schwefel www.landesmuseum-stuttgart.de Judith Samen, Eva Schmeckenbecher, Christoph Valentien, »Zum Stand der Dinge«, Fotografien, Oberwelt e.V. bis 13.08.10 Joachim Peter »distant friends«, Fluxusgötter in Stammheimer Straße 22 Bali, bis 13.09.10 www.galerie-schwefel.de Reinsburgstraße 93 www.oberwelt.de Galerie Rainer Wehr Philip Loersch, neue Arbeiten, bis 07.08.10 Parotta Contemporary Art Albert Hien »Glückshafen«, 15.09. bis 12.11.10 Stef Heidhues, 11.09. bis 23.10.10 Alexanderstraße 53 Augustenstraße 87-89 www.galerie-rainer-wehr.de www.parotta.de Hospitalhof Staatsgalerie Stuttgart Brigitte Stahl »Responsorium«, 19.09. bis 200 Jahre Grafische Sammlung »…Nur Papier, 17.10.10 und doch die ganze Welt«, bis 01.11.10 Büchsenstraße 33 Le diable à Paris – Eine Metropole im Wandel, www.hospitalhof.de bis 28.11.10 Konrad-Adenauer-Straße ifa-Galerie Stuttgart www.staatsgalerie.de Ausstellungsreihe »connect:«, Kunstszene Vietnam, Stadtbücherei im Wilhelmspalais 24.09. bis 31.10.10 Spiel Computer Spiel! – Experimentelle CompuCharlottenplatz 17 terspiele, bis 31.08.2010 www.ifa.de Konrad-Adenauer-Straße 2 www.stuttgart.de/stadtbuecherei Künstlerbund Stuttgart »Abstrakte«, bis 14.08.10 Stuttgarter Kunstverein Café Künstlerbund Internationales Kunstprojekt »die Donaurolle«, Schlossplatz 2 bis 12.09.10 ww.kuenstlerbund-stuttgart.de Filderstraße 34 www.stuttgarter-kunstverein.de Künstlerhaus Stuttgart Kasper Akhøj: Welcome (TO THE TEKNIVAL), Treffpunkt Rotebühlplatz bis 29.08.10 vhs Photogalerie Reuchlinstrasse 4b »ParisBerlin fotogroup Cadavre Exquis«, www.kuenstlerhaus.de bis 05.09.10 Rotebühlplatz Kunstbezirk www.vhs-stuttgart.de, »2010_urbane visionen stuttgart«, bis 19.06.10 www.vhs-photogalerie.de Gustav-Siegle-Haus Leonhardsplatz 28 www.2010urbane-visionen.de


Uno Art Space Sian Bonnell »Wahlverwandt«, bis 30.09.10 Liststraße 27 www.on-photography.com Württembergischer Kunstverein »Re-Design the East«, politisches Design in Asien und Europa, 25.09.10 bis 09.01.11 Schlossplatz 2 www.wkv-stuttgart.de

Donaueschingen Museum Biedermann Andreas Kocks, Sebastian Kuhn, Reiner Seliger, Nunzio Di Stefano »Auf:bruch – 4 Positionen zeitgenössischer Kunst«, bis 22.08.10 Museumsweg 1 www.museum-biedermann.de

Eberdingen-Nussdorf Kunstwerk – Sammlung Klein Arbeiten auf Papier aus der Sammlung Alison und Peter W. Klein »Hängung #6«, bis Zero Arts e.V. 16.03.2011 Marquardtharald »Werkzyklus 2009/2010«, Siemensstraße 40 06.08. bis 03.09.10 Internationales Kunstprojekt »die Donaurolle«, www.sammlung-klein.de bis 15.09.10 Esslingen Ostendstraße 16 Villa Merkel – Galerie der Stadt Esslingen www.zeroarts.de »Mapping Worlds: Welten verstehen – Aufbruch in die Gegenwart«, 8. Internationale FotoTriennale Esslingen, bis 19.09.10 REGIOn Pulverwiesen 25 www.villa-merkel.de Backnang Fellbach Galerie der Stadt Backnang Alte Kelter Tjorg Douglas Beer, »Diamonds & Bones #2 11. Triennale Kleinplastik Fellbach 2010 + the-New-World.TV«, bis 15.08.10 »Larger than life – Stranger than fiction«, bis Elisabeth Wagner, 25.09. bis 14.11.10 11.10.10 Stiftshof 2 Untertürkheimer Straße 33 www.backnang.de www.triennale.de Baden-Baden Friedrichshafen Museum Frieder Burda Kunstverein Miró »Die Farben der Poesie«, bis 14.11.10 Tamara Grcic, Fotoarbeiten und VideoprojektioLichtentaler Allee 86 nen, bis 12.09.10 www.museum-frieder-burda.de Buchhornplatz 6 www.kunstverein-friedrichshafen.de Staatliche Kunsthalle Baden-Baden Christopher Williams, Fotografien, bis Zeppelin Museum 29.08.10 Eduard Spelterini, Fotografien des BallonpioLichtentaler Allee 8a niers, bis 29.08.10 www.kunsthalle-baden-baden.de Seestraße 22 www.zeppelin-museum.de Bietigheim-Bissingen Städtische Galerie Linolschnitte, eigene Sammlung, bis 14.11.10 Göppingen Kunsthalle »Säen und Jäten«, »Ernten und Pflügen«, Der Kreis um Anton Stankowski, bis 05.09.10 Volkskultur in der zeitgenössischen Kunst, Marstallstraße 55 bis 10.10.10 www.kunsthalle-goeppingen.de Hauptstraße 60-64 www.bietigheim-bissingen.de/Ausstellungen Heidelberg Kunstverein Böblingen »Die perfekte Ausstellung«, bis 22.08.10 Städtische Galerie »Rimini Protokoll«, 11.09. bis 21.11.10 Hermann Stenner – Expressionist und Hauptstraße 97 Visionär, www.hdkv.de Schüler Adolf Hölzels, bis 17.10.10 Pfarrgasse 2 www.boeblingen.de


Kurpfälzisches Museum Derek Ogbourne »Der letzte Blick«, Museum of Optography, bis 05.09.10 Hauptstraße 97 www.museum-heidelberg.de Heidenheim Kunstmuseum Werk 2010 – Bildhauersymposion Heidenheim, bis 12.09.10 Marienstraße 4 www.kunstmuseum-heidenheim.de Heilbronn Städtische Museen »Mit Ecken und Kanten«, Scherenschnitte heute, bis 19.09.10 Deutschhofstraße 6 www.museen-heilbronn.de Karlsruhe Badischer Kunstverein Karl Homqvist, Joachim Koester »Hymn to Pan«, bis 05.09.10 Waldstraße 3 www.badischer-kunstverein.de Staatliche Kunsthalle Miroslaw Balka »Wir sehen Dich«, bis 22.08.10 Hans-Thoma-Straße 2 – 6 www.kunsthalle-karlsruhe.de Städtische Galerie Barbara Klemm, Fotografien, Retrospektive 1968 – 2008, bis 22.08.10 Absolventen und Studierende der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe »Der unaufhaltsame Aufstieg von Draufgängern und Flaschen«, 18.09. bis 31.10.10 Lichthof des ZKM, Lorenzstraße 27 www.staedtische-galerie-karlsruhe.de ZKM Überblicksschau »Imagining Media@ZKM«, bis 31.12.10 Robert Wilson »Video Porträts«, bis 26.08.10 Wolf Kahlen.Video Tapes 1969 – 2010, bis 26.09.10 Jürgen Klauke »Ästhetische Paranoia«, bis 03.10.10, Media Art Sammlung Goetz »fast forward 2«, bis 03.10.10 Lorenzstraße 19 www.zkm.de

Kornwestheim Museen der Stadt Kornwestheim Gert Fabritius »Dem Absurden ins Auge sehen«, bis 25.07.10 Stuttgarter Straße 93 www.kornwestheim.de Kraichtal Ursula-Blickle-Stiftung Bruce Conner – Eoine Hommage, 12.09. bis 17.10.10 Mühlweg 18 www.ursula-blickle-stiftung.de Künzelsau Hirschwirtscheuer Antal Sprok »Meine Welt aus Holz«, bis 01.11.10 www.kunst.wuerth.com Museum Würth »Der Sammler, das Unternehmen und seine Kollektion«, bis 09.01.11 Reinhold-Würth-Straße 15 www.kunst.wuerth.com Leonberg Stadtmuseum Zeit-Kunst gegen Diktatoren, politische Fotomontagen aus Frankreich, bis 19.09.10 Pfarrstraße 1 www.leonberg.de Galerieverein Leonberg Rolf Altena, Malerei und Keramik, 12.09. bis 24.10.10 Zwerchstraße 27 www.leonberg.de Ludwigsburg Galerie 4Räume »How many Worlds« Kensuke Koike, Nicola Nunziata, Sini Pelkki, bis 04.09.10 www.5raeume.com Kunstbetrieb7 CP Medien AG »Kinder machen Kunst«, Thema: Mein größter Wunsch, bis 04.09.10 Grönerstraße 33 www.kunstbetrieb7.de Kunstverein Yi Zheng Lin »Grenzbereiche der Skulpturen«, Manuela Tirler »brushwood«, bis 10.10.10 Wilhelmstraße 45/1 www.kunstverein-ludwigsburg.de


Ostfildern Städtische Galerie Isabell Kamp »nothing to see, nothing to lose«, bis 07.09.10 Gerhard-Koch-Straße 1 www.ostfildern.de Reutlingen Städtisches Kunstmuseum Karl Rössing »Traumblätter«, bis 03.10.10 Spendhausstraße 4 www.reutlingen.de Schorndorf Galerien für Kunst und Technik Timm Ulrichs »Konzert der Türen«, bis 03.12.10 Arnoldstraße 1 www.galerien-kunst-technik.de Schwäbisch Gmünd Museum und Galerie im Prediger Laura Ford »Von Tieren und Menschen«, bis 12.09.10, »Aufbruch in die Moderne«, bis 10.10.10 Johannisplatz 3 www.museum-galerie-fabrik.de Schwäbisch Hall Kunsthalle Würth Tomi Ungerer »Eklips – Neues für die Augen«, bis 19.09.10 Christo und Jeanne-Claude in der Sammlung Würth, bis 19.09.10 Lange Straße 35 www.kunst.wuerth.com Kunstverein Schwäbisch Hall Dokoupil, Kerzenbilder, bis 29.08.10 Kei Takemura »when i meet You Here, Tomorrow, and Yesterday«, 18.09. bis 14.11.10 Am Markt 7/8 www.kvsha.de Sindelfingen Galerie der Stadt Sindelfingen »Mannsbilder und Weibsbilder – Der Mensch im Spiegel der Kunst«, bis 29.08.10, Marktplatz 1 www.sindelfingen.de Schauwerk »ZERO«, Sammlung Schaufler (Anmeldung) Eschenbrünnlestraße 15/1 www.schauwerk-sindelfingen.de

Tübingen Kunsthalle Thomas Florschuetz »Imperfekt«, bis 26.09.10 Philosophenweg 76 www.kunsthalle-tuebingen.de Ulm Kunsthalle Weishaupt Erich Hauser zum 80. »Im Dialog«, bis 26.09.10 Hans-und-Sophie-Scholl-Platz www.kunsthalle-weishaupt.de Kunstverein Ulm e.V. Stephan Huber »from the bergs«, bis 08.08.10 Dan Perjovschi »Installation«, 22.08. bis 17.10.10 Kramgasse 4 www.kunstverein-ulm.de Untergröningen Kunstverein KISS 10. Kunst- und Kultursommer, bis 19.09.10 Schlossgartenstraße www.kiss-untergroeningen.de Villingen-Schwenningen Städtische Galerie Picasso »Arkadien«, bis 29.09.10 Friedrich-Ebert-Straße 35 www.galerien-villingen-schwenningen.de Waiblingen Galerie Stihl F. K. Waechter, Satirekunst, bis 26.09.10 Weingärtner Vorstadt 16 www.galerie-stihl-waiblingen.de Waldenbuch Museum Ritter Timm Ulrichs »Blick zurück nach vorn«, bis 19.09.10 Camille Graeser »Vom Entwurf zum Bild«, bis 19.09.10 Alfred-Ritter-Straße 27 www.museum-ritter.de Wendlingen Galerie der Stadt Wendlingen Künstler aus Kirchheim, Nürtingen, Wendlingen, 15.09.bis 31.10.10 Weberstraße 2 www.galerie-wendlingen.de Weil der Stadt Kunstforum Markus Lörwald, Malereien und Arbeiten auf Papier, 26.09. bis 17.10.2010 Hermann-Schütz-Straße 14 www.kunstforum-weilderstadt.de


1. August

Kino im WKV, 22 Uhr 451-Kino: Werner Schretzmeiers *P*. Zum Fotosommer: Performance Marco Schmitt. www.theset.de

1. August

Kino im The Set, 20.30 Uhr Sunday, bloody Sunday: »Dead or Alive« Regie: Takashi Miike. www.theset.de

2./3. August

Flamenco-Festival Theaterhaus, 20 Uhr Catarina Mora Flamenca: A las 5 de la tarde Flamencotheater. www.theaterhaus.de

4. August

Öffentliche Führung durch die Sammlung Klein, Eberdingen-Nussdorf, 14 Uhr Hängung #6 – Arbeiten auf Papier www.sammlung-klein.de

4. August

Open-Air-Kino, im Garten der Kunststiftung, 20.30 Uhr »Familie Tezcan«
von Nevin Aladag.
»Neukölln Unlimited«
von Agostino Imondi/ Dietmar Ratsch. Picknick mit Aussicht und künstlerische Filme. Essen, Liegestühle, Decken und Kissen mitbringen, 
Popcorn, Eiscreme und Getränke vorhanden. www.kunststiftung.de

5. August

Kunstklub Sommerfest, Staatsgalerie, 19 Uhr »Urban Culture – Von der Straße ins Museum?« Es geht um die Begriffe StreetArt und StreetCulture. www.staatsgalerie.de

5. bis 8. August

Tanz, Treffpunkt Rotebühlplatz, 20 Uhr »Hier meine Erde«: Tanz- und Lieder-Theater von Antje Jetzky und Ulrich Wedlich. Sonntag: 18 Uhr. www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de

6. August

Vernissage, Galerie Zero Arts, 20 Uhr »Lärmsauger, Lärm ist Gestank im Ohr, oder« Der neueste Werkzyklus von MARQUARDTHARALD. Bis 03.09. www.zeroarts.de

6. bis 11. September

12. Sommermusikfestival im Merlin, 21 Uhr Mit Rocket Freudenthal, Eric Gauthier & Band, Netzer, Soulyla u.a. – Eintritt frei. www.merlinstuttgart.de

7. August

Kunstnacht in der Staatsgalerie, 18-24 Uhr »... Nur Papier, und doch die ganze Welt ...« 200 Jahre Graphische Sammlung www.staatsgalerie.de

7. August

Rundgang Timm Ulrichs, Museum Ritter, Waldenbuch 15 Uhr Der Künstler persönlich führt durch seine Ausstellung. www.museum-ritter.de

11. August

Open-Air-Kino im Garten der Kunststiftung, 20.30 Uhr »Metrópolis ferry« von
Juan Gautier.

»A Street Story« von
Mirko Martin. www.kunststiftung.de

13. August

Kino im The Set, 20.30 Uhr Meisterwerke der US- Independents: John Cassavetes »Die erste Vorstellung – Opening Night« www.theset.de

15. August

Scheunenkonzert, Akademie Schloss Solitude, 11 Uhr Saphir Quartett spielt Beethoven, Mendelssohn Bartholdy, Grieg www.akademie-solitude.de

17. August

Bix-Summer-Special, Jazzclub Bix, 21 Uhr Trijo Urban Session Festival. Eine Woche lang werden urbanen Genres zelibriert. www.trijo.de oder www.urbansession.de


18. August

Open-Air-Kino, Garten der Kunststiftung, 20.30 Uhr »On the way to the theatre we egged a transam«
Nathaniel Sullivan,.

»Nirgendwo. Kosovo«
Silvana Santamaria. www.kunststiftung.de

18. August

1. September

Musikfest Stuttgart 2010, Wagenhallen, 22 Uhr Orientalische Legenden: Das arabischjüdische Ensemble SheshBesh mit vier der arabischen Musiker Israels und Mitglieder des Israel Philharmonic Orchestra. www.musikfest.de

Musik, Museum Ritter, Waldenbuch, 15 Uhr »Whole Lotta Shakin’ Goin’ on«: Musikalischer Querblick durch 70 Jahre Timm Ulrichs mit Gunzi Heil. www.museum-ritter.de

1. September

24. August

2. September

Bix Summer Special Jazzclub Bix, 21 Uhr earthlounge: Vier coole Sessions mit den unterschiedlichsten Gästen in bester ClubAtmosphäre. www.bix-stuttgart.de

25. August

Open-Air-Kino, Garten der Kunststiftung, 20.30 Uhr »Prayers for Peace«
Dustin Grella.

»Der innere Krieg«
Astrid Schult.. www.kunststiftung.de

27. bis 29. August

29. Lab-Festival bei den Berger Sprudlern mit Jeffersons Yard, La Cherga, Miller Anderson Band u.a., zum Nulltarif. www.laboratorium-stuttgart.de

31. August

Konzert Jazzclub Bix, 20.30 Uhr Splice – Soundsystem mit Groove. www.bix-stuttgart.de

1. September

Konzert im Jazzclub Bix, 20.30 Uhr Frank Lambada feat. Pete Egg – Melange aus Jazz, Pop, Kammermusik und R‘n‘B. www.bix.stuttgart.de

1. September

Fantasyfilmfest im Kino Metropol, Bolzstr. 10, bis 8. September Psycho-, Horror- und SciFi-Streifen, auch Fantasy und Anime. www.innenstadt-kinos.de und www.fantasyfilmfest.com

Sonderführung zum Musikfest 2010, Staatsgalerie, 11 Uhr Es geht um den Traum des Künstlers: Anmeldung Bachakademie: 0711 - 6 19 21 61. Jazz und Lesung im Bix, 20.30 Uhr Alpträume: Urs Widmer & Micheal Riessler Eindrücke der aus des Buch der Albträume. www.bix-stuttgart.de

3./4. September

Kino im Filmtheater, Türlenstraße 2 Eröffnung neue Dependence der Filmgalerie 451 mit Kultstreifen von Jörn Precht: »Abgedreht in Stuttgart« & »Wachgeküßt in Stuttgart« samt Regisseur und Darsteller. zum Fotosommer KULT 0711 und in der Reihe »Made in Stuttgart«.

5. September

Scheunenkonzert, Akademie Schloss Solitude, 11 Uhr Lerchenquartett spielt Haydn, Debussy,, Tschaikowski www.akademie-solitude.de

5. September

Öffentliche Führung durch die Sammlung Klein, Eberdingen-Nussdorf, 14 Uhr www.sammlung-klein.de

9. September

Jazz im Bix, 21 Uhr Chopin Lounge: David Gazarov Der armenische Pianist und Komponist verarbeitet Frédéric Chopin zu neuen eigenen Werken im Grenzbereich zwischen Jazz und Klassik. www.bix-stuttgart.de


10. September

Musikfest Stuttgart 2010, Wagenhallen, 22 Uhr Uri Caine Lamentations
– Uraufführung des Auftragswerks der Internationalen Bachakademie Stuttgart. www.musikfest.de

10. September

Theater im Theaterhaus, 20.30 Uhr »Scherbenpark«, Geschichte der 17jährigen Sasche vom »Russengetto«, Werner Schretzmeier inszeniert. www.theaterhaus.de

11. September

Vernissage, Ursula Blickle Stiftung, Kraichtal-UÖ, 19 Uhr Bruce Conner – Eine Hommage. Bis 17. Oktober www.ursula-blickle-stiftung.de

17. September

Konzert im Theaterhaus, T3, 20.30 Uhr Der Pianist Vijay Iyer spielt Solo. www.theaterhaus.de

18. September

Eröffnung Filmtheater, Türlenstraße 2, 19 Uhr Die Filmgalerie 451 eröffnet ihre Dependance im Interimskreativraum, wo auch das Staatstheater für eine Spielzeit ansässig ist. www.filmtheater-stuttgart.de

18./19. September

Art Alarm Über 20 Galerien sind wieder dabei am Samstag, 18.9.2010, 11 - 20 Uhr und Sonntag, 19.9.2010, 11 - 18 Uhr. www.art-alarm.de

21. September

Konzert im Theaterhaus, 20 Uhr OneRepublic, sind nun mit ihrem zweiten Album »Waking Up« auf Europatournee. www.theaterhaus.de

Materialtheater im Theaterhaus, 20 Uhr Oberhoff & Mousseka: KING KONGO
 Stück über Kolonialpolitik und die Auswirkungen heute am Beispiel Kongo. Mitwirkende: europ. & afrikan. Künstler, kongolesische Straßenkinder
u.a. www.theaterhaus.de

16. September

22. September

13. September

Literatur im Theaterhaus, 20.15 Uhr Literatur im Foyer - John Irving
 stellt seinen zwölften Roman, die Geschichte einer Vater-Sohn-Beziehung, vor .
Mit deutscher Übersetzung von Patrick Blank www.theaterhaus.de

17. September

Vernissage Galerie 14-1, 19 Uhr »J’ai perdu ma tête«: Schau mit Fotografien von Peter Granserö bis 11. November. www.galerienhaus-stuttgart.de

17. September

Karlsruher Galerienrundgang, 18-22 Uhr Das Spektrum reicht von Malerei bis hin zu medienübergreifenden Formaten, von Patricia Thoma über Hartwig Ebersbach bis Thomas Geiger.

17. September

Eröffnung, Kunstmuseum, 19 Uhr Eat Art. Vom Essen in der Kunst www.kunstmuseum-stuttgart.de

aed-Vortrag und Diskussion, im Kunstmuseum, 19 Uhr ›BRANDLANDS‹. www.kunstmuseum-stuttgart.de

23. September

Vernissage ifa-Galerie, 19 Uhr Kunstszene Vietnam: Erster Teil der Reihe »connect«: elf Künstler aus Vietnam. www.ifa.de

23. bis 26. September

Tanztheater, Treffpunkt Rotebühlplatz, 20 Uhr Im Solo «ICHEN« sucht Christine Chu Identitäten. Sonntag: 18 Uhr. www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de

23. September

Vernissage und Buchpräsentation, Akademie Schloss Solitude, 20 Uhr Michl Schmidt, Petrina Hicks und Tobias Bodio, Buchpräsentation: Iassen Markov, bis 7. November 2010 www.akademie-solitude.de


24. September

28. September

24. September

28. September

Vernissage im WKV, 19 Uhr RE-DESIGNING THE EAST, Politisches Design in Asien und Europa. Bis 9. Januar 2011 http://www.wkv-stuttgart.de Vernissage, Galerie Stadt Backnang, 20 Uhr Elisabeth Wagner: Skulpturen. Bis 14. November. www.galerie-der-stadt-backnang.de

25. September

Theater im Theaterhaus, 20.30 Uhr Werner Schretzmeier inszeniert Edward Albees »Wer hat Angst vor Virginia Woolfe.« www.theaterhaus.com

25. September

Tanz im Opernhaus, 19 Uhr Ballettabend »Neumeier/McGregor/Elo», Wiederaufnahme von Frartes, Yantra und Red, Einführung 18.15 Uhr Foyer 1. Rang. www.staatstheater.stuttgart.de Installation Württembergischer Kunstverein Im Fensterraum: »Express Fight Club» von Hiroko Tanahashi, bis 30. September 2010 www.wkv-stuttgart,de

29. September

Lesung, WKV, Glastrakt, 20 Uhr Pygmalion und das Ei – Eine performative Lesung, mit Norbert Schliewe u.a. www.akademie-solitude.de

Schauspiel-Premiere in der Arena, Niederlassung Türlenstraße 20 Uhr Mit Heiner Müllers »Der Bau« eröffnet die Saison am neuen Spielort. Regie: Intendant Hasko Weber.

29. September

26. September

Vernissage in der Kunststiftung, 19.30 Uhr Hausausstellung der Stipendiaten 2010: Johannes Esper und Andreas Lorenschat. Bis 12. November 2010. www.kunststiftung.de

Uraufführung Werkhalle, 20 Uhr René Pollesch inszeniert seine »Drei Western« über Lüge, Wahrheit und Betrug, in der Niederlassung Türlenstraße. www.staatstheater.stuttgart.de

26. September

Premiere im Opernhaus, 18 Uhr Thomas Søndergård dirigiert Giuseppe Verdis »Luisa Miller«, Regie: Markus Dietz www.staatstheater.stuttgart.de

26. September

Literarische Wohnzimmer, Merlin, 20 Uhr Zu Gast: junge Autorinnen und Autoren zwischen Adoleszenz und Familiengründung. www.merlinstuttgart.de

26. September

Konzert im Kunstmuseum, 16 Uhr Muse mit Kochlöffel. Neue Musik auf alte Rezepte, Konzert des SWR Vokalensemble Stuttgart zur Schau »Eat Art« www.kunstmuseum-stuttgart.de

Sitzkissenkonzert im Opernhaus, 10.30 Uhr Für 5- bis 7-Jährige: »Die Schliefernasen und der kleine Mruschel«.

29. September

30. September

Theaterstück/One-Man-Show, WKV, Glastrakt, 20 Uhr Braveheart von Bernhard Dechant www.akademie-solitude.de

30. September

Uraufführung in der Box, 20.30 Uhr »Missionen der Schönheit«: s Frauenmonologe erzählt von Sibylle Berg. www.staatstheater.stuttgart.de

30. September

Vortrag in der ifa-Galerie, 19 Uhr Pooja Sood, Direktorin des Artist Pension Trusts in Mumbai. www.ifa.de



SuR – KulturPolitik für Stuttgart und Region Herausgeber und Redaktionsleitung: Eva Maria Schlosser (V.i.S.d.P.) und Petra Mostbacher-Dix Forststraße 180, 70193 Stuttgart, T 0711-636 28 29 Mitarbeiter dieser Ausgabe: Günter Baumann (gb), Ina Hochreuther (hoc), Diana Hörger, Thomas Klingenmaier, Petra Mostbacher-Dix (pam), Eva Maria Schlosser (eva), Despina Vradelis (des) Redaktionsadresse: Forststraße 180, 70193 Stuttgart, T 0711-636 28 29 redaktion@sur-kultur.net redaktion@sur-kultur.net Grafik, Design und Anzeigen: Wessinger und Peng T 0711-91 29 71 66 M 0170-352 43 64 grafik@sur-kultur.net info@wessingerundpeng.com Titelbild: Alex Kern, hallo@alexkern.com Fotos: Redaktion; PR; Galerien und Museen; FTL Design Engineering Studio; Verlage; Veranstalter Druck: UWS Papier & Druck GmbH Libanonstraße 72 a 70184 Stuttgart Auflage: 5.000 Exemplare Erscheinungsweise: alle zwei Monate Die nächste Ausgabe erscheint Ende September, Redaktionsschluss ist der 15. September, Anzeigenschluss und Kalenderschluss: 18. September SuR liegt an folgenden Stellen aus: Akademie der Bildenden Künste, Atelier am Bollwerk, Filmgalerie 451, Galerienhaus, Literaturhaus, Rotebühlzentrum, Staatsgalerie, Theaterhaus, weitere Galerien und Kulturinstitutionen in Stuttgart und Region Mediadaten unter www.sur-kultur.net... ...und immer wieder Aktuelles ebenso auf:

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