Streifband 18

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STREIFBAND18 Zeitschrift für Auszubildende in Verlag und Buchhandel Projekt des Studiengangs Buch – und Medienproduktion der HTWK Leipzig



Editorial Karriere machen – was bedeutet das eigentlich? Möchten wir eine möglichst erfolgreiche Laufbahn beschreiten? Möchten wir das große Geld verdienen? Möchten wir die Erfüllung im Berufsalltag finden und Spaß an der Arbeit haben? Mit diesen Fragen haben wir uns ausgiebig beschäftigt. Wichtig war uns dabei vor allem zu erfahren, worauf es bei einer Bewerbung eigentlich wirklich ankommt, wie wir unsere beruflichen Ziele erreichen können und wie wir uns dabei trotzdem treu bleiben können. Das Ergebnis haltet ihr nun in den Händen! In dieser Ausgabe berichten Experten aus Buchhandlung und Verlag über den optimalen Bewerber, Auswahlverfahren und Einstiegschancen. Ein weiteres Thema ist die bewusste Persönlichkeitsentwicklung, die dabei helfen kann, das eigene berufliche Ziel durch die richtige Motivation zu erreichen. Da es verschiedene Wege gibt, die persönliche Karriere zu gestalten, stellen wir in dieser Ausgabe nicht nur die Eigenarten eines berufsbegleitenden Studiums vor, sondern zeigen auch, welche Vorteile und Chancen sich durch ein Semester im Ausland ergeben können. Natürlich möchten wir nicht nur Ratschläge erteilen,

sondern auch von Erfolgen berichten und präsentieren deshalb drei junge Indie-Verlage, die sich bereits erfolgreich in der Branche behauptet haben. Und wo wir gerade beim Thema Verlage sind – es gibt außerdem ein Interview mit Leander Wattig zu „Verlage und Buchhandlungen im Social Web“.

„Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind.“ Henry Ford Ab sofort werden wir euch in jeder Ausgabe erfolgreiche Absolventen vorstellen. Aber nicht alles ist neu – wie gewohnt gibt es wieder knifflige Begriffe aus dem Branchenlexikon, ein spannendes Gewinnspiel und ein Tutorial passend zum Thema Karriere. Übrigens kommt das Wort „Karriere“ vom lateinischen carrus – „Wagen“ und bedeutet soviel wie Fahrstraße. In diesem Sinne: Gebt Vollgas auf eurer persönlichen Fahrstraße!

Euer Streifband-Team 18 Das Streifband-Team 1 Sie behält den Überblick und gibt den Ton an: Maika Fischer | 2 Sie puzzelt Stück für Stück das Heft zusammen: Carsta Weidner | 3 Sie stemmen die Finanzierung durch Anzeigenpartner und Sponsoren: Antje Niendorf & Patricia Leis | 4 Sie suchen passende Einzelteile für den Inhalt des Heftes: Sandra Lüdtke & Claudia Bräuer

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Einblicke 4

Streifband stellt vor – indie-verlage Daniel Beskos (mairisch Verlag) Sebastian Wolter (Voland & Quist) Michael Schweßinger (Edition PaperONE)

16 theorie und praxis, hand in hand – Heute schon an morgen denken Enrico Baumann 28

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Berufsbegleitend studieren im überregionalen klassenzimmer Karoline Mehlis

gewusst wie 10

Erfolgreich bewerben in der buchund Verlagsbranche Frank Spatz (ALPHA Buchhandlung) Marita Plötner (De Gruyter)

14 was wäre wenn ... Statements zur Frage: „Was wäre ich geworden, wenn ich nicht das geworden wäre, was ich jetzt bin?“ 31 Auslandssemester als Karrierehelfer Prof. Dr. Frank Roch


Inhalt über den tellerrand 8

Die bedeutung von Medienblogs für buchhandel und verlag Interview mit Leander Wattig

in eigener Sache 18 jugendliche naivität und selbstvertrauen Sven Hofmann (Medienfreunde Leipzig)

22 ERFOLGREICH Karriere MACHEN – WAS ERFOLGREICHE MENSCHEN BESSER MACHEN ALS ANDERe ... Tomas Schröck

20 Ein rückblick streifband hat geburtstag – eine zeitreise durch 15 jahre Sandra Lüdtke

25 disg – der Test

36 Impressum / Danksagung

kaffeepause 7

frisch auf den tisch

27 portfolio 30 wer, wann, wohin? 34 bildhaftes rätsel 35 lexikon – was war das nochmal?

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Streifband stellt vor

Indie-Verlage Unabhängig verlegen und somit noch unbekannten Autoren eine Chance zu geben, ist in der heutigen Verlags- und Buchhandelswelt schwierig, aber nicht unmöglich. Wir stellen drei Indie-Verlage vor, die es geschafft haben ihre Ideale zu verfolgen. Texte zum Klingen bringen – mairisch veröffentlicht Literatur, Hörspiel und Musik Ums Geschichtenerzählen – darum dreht sich bei den Veröffentlichungen des mairisch Verlags alles. Meistens geschieht das in Buchform als Erzählung oder Roman, aber auch deutsche Liedtexte oder Hörspiele sind für uns eine Form von Literatur. Angefangen hatte alles 1996 mit Lesungen junger Autoren, die wir (Daniel Beskos, Peter Reichenbach und Blanka Stolz) in unserem Heimatdorf in Hessen veranstalteten. Das war so erfolgreich, dass daraus drei Jahre später die Idee entstand, auch gleich einen Verlag zu gründen, rein aus Spaß und weil DIY, das Selbstmachen, bei uns zur Devise wurde. Den Plan, ein richtiges Unternehmen zu gründen, hatten wir

1 mairisch-Autor Finn-Ole Heinrich

damals aber nicht. Wir haben nebenbei erstmal studiert, u. a. Literatur-, Medien- und Kommunikationswissenschaft. In loser Folge veröffentlichten wir im Verlag kleinere Produktionen, vieles in Kleinauflagen und handgemacht. Mit der Zeit wurde alles deutlich professioneller, es wurden richtige Auflagen gedruckt und mit Autoren wie Finn-Ole Heinrich, Andreas Stichmann, Michael Weins, Donata Rigg und Hannes Köhler oder auch Musikern wie Spaceman Spiff machen wir jetzt regelmäßig schöne Entdeckungen. Inzwischen ist unser Team organisch auf sieben Leute angewachsen und der Verlag zwar noch immer Indie, aber schon ein richtiges kleines Unternehmen. Wir veröffentlichen aber weiterhin nur sehr wenig – eigentlich nur echte Herzensangelegenheiten. Dabei ist es uns vor allem wichtig, unsere Autoren rundum gut zu betreuen: Das bedeutet natürlich intensives Lektorat, sorgfältige Herstellung und Pressearbeit, aber z. B. auch Unterstützung bei Preiseinreichungen und Stipendien. Und noch immer spielt die Live-Veranstaltung, bei der die Autoren und ihre Literatur direkte Berührungspunkte mit ihrem Publikum haben, eine große Rolle bei mairisch – über 150 Veranstaltungen pro Jahr sind es inzwischen. Schön ist, dass man bei jedem Projekt vollständig involviert ist und die eigenen Ideen Gestalt annehmen sieht – das ist eine sehr befriedigende Arbeit. Dafür bekamen wir sogar die Verlagsprämie der Hamburger Kulturbehörde für ein besonders ambitioniertes Programm. Autor Daniel Beskos (34) hat Neue deutsche Literatur, Medienwissenschaft, Philosophie und Soziologie studiert. Er ist Mitgründer und Verleger des mairisch Verlags in Hamburg Bilder Carolin Rauen | Dylan E. Thompson Links www.mairisch.de | www.facebook. com/mairischVerlag

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Voland & Quist – oder die Geschichte von Büchern zum Lesen und Hören Seit Anfang der 90er Jahre etabliert sich in Deutschland, vornehmlich in Berlin, eine junge neue Literaturszene abseits der etablierten Strukturen. In dunklen, verrauchten Bars treffen sich spät abends Autoren und lesen selbst geschriebene Texte vor. Hier begegnen sich feste Gruppen von Alltagspoeten (so genannte Lesebühnen), um literarisch dem Zeitgeist auf den Zahn zu fühlen. Schon während unseres Studiums an der HTWK Leipzig spürten wir das Potenzial dieser Schriftsteller – und sahen eine Marktlücke. So entstand der Plan, einen Verlag mit Fokus auf die Lesebühnenund Spoken-Word-Lyrik-Szene zu gründen. Im Oktober 2004 war es soweit: Voland & Quist erblickte

tungen besser vermarktet werden. Von der Agentur werden mittlerweile auch nicht zum Verlag gehörende Autoren wie Marc-Uwe Kling oder Stefan Schwarz betreut. Den Studenten möchten wir raten, sich genau in ihrer Umwelt umzuschauen: Von wem, wie und wo wird morgen Literatur konsumiert? Wie müssen Verlagsprodukte geschaffen sein, damit man Kaufinteresse wecken kann? Zukünftig ist besonders Social Media eine Chance sein Publikum zu erreichen. Voland & Quist nutzt die Möglichkeiten diverser Plattformen erfolgreich, was der im April 2011 gewonnene 1. Platz der „Verlagshomepages im Social Web“ (verliehen von www.verlagederzukunft.de) beweist. Fazit: Das Studium liefert zwar wichtige Grundlagen und Techniken, genauso wichtig ist aber das Gespür für Literatur und Zeitgeist.

das Licht der Welt. Die Besonderheit des Verlags: Jedem Buch liegt eine Audio-CD mit vom Autor selbst vorgetragenen Texten bei. Der Leser wird auch zum Hörer und kann die besondere akustische Wirkung und Authentizität der Autoren und ihrer Texte unmittelbar nachempfinden. Eine weitere logische Schlussfolgerung der Arbeit mit und für Schriftsteller, die sich auch als Bühnenkünstler verstehen, war die Gründung einer Booking-Agentur. So können Autoren für Veranstal-

Autor Sebastian Wolter (31) studierte Verlagswirtschaft in Leipzig und Edinburgh und hat im Buchhandel und in verschiedenen Verlagen gearbeitet. Seit 2004 einer der beiden Verleger von Voland & Quist. logo Voland & Quist Links www.voland-quist.de | facebook.com/ VerlagVolandundQuist

3x Fachwissen testen Jeden Monat Ideen, Hintergründe, Praxistipps, Trends und Personalia – alles rund um die Branche!

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Das kostenlose BuchMarkt Mini-Abo auf buchmarkt.de oder Probeexemplar bequem per Mail an vertrieb@buchmarkt.de bestellen.

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edition paperone – Düstere Kinderstube Der Verlag Edition PaperONE wurde von Oliver Baglieri 2006 gegründet. Oliver Baglieri war damals Inhaber eines kleinen Szene-Ladens für Anhänger der Gothic- und Punk-Subkultur in Leipzig. Der gut frequentierte Laden bot neben Band-Shirts und Buttons auch noch diverse Bücher von vielen IndieVerlagen an. In den Abendstunden trafen sich in ungezwungener Atmosphäre viele Autoren, die sich gegenseitig ihre Geschichten und Gedichte vortrugen oder auch mal Klassiker zur Diskussion stellten. Da Herr Baglieri selbst als Autor und Fotograf für diverse Szene-Verlage publiziert hatte, kam die Idee auf, einen eigenen Verlag zu gründen. Die Kinderstube der Edition PaperONE war also durchweg schwarz-romantisch. Viele der ersten Publikationen und Fotobände griffen verdrängte Themen wie Tod, Vergänglichkeit oder Erotik auf und wagten – wie der Bildband „Leipzig verfällt“, die Milieustudie „In darkest Leipzig“ oder die Autobiographie „Märchenland im Müll“ über die Drogenszene – einen kritischen Blick auf die Gegenwart und beleuchteten die Schattenseiten von Leipzig. Durch die zahlreichen kleinen Lesebühnen, die in Leipzig beheimatet waren, stießen mehr und mehr Autoren zum Verlag, von denen viele in einem losen Umfeld von Underground-Literatur agierten. Mit dem Wachstum des Verlages war es ab 2010 für Oliver Baglieri nicht mehr möglich die Geschäfte alleine weiterzuführen, und mit Hauke von Grimm und Michael Schweßinger stiegen zwei Autoren der Edition in die GbR ein und der Verlag bezog größere Räumlichkeiten. Die Probleme, die sich nach einem halben Jahrzehnt aufzeigen, sind sicherlich die typischen Probleme von kleinen Verlagen mit einer relativ geringen Kapitaldecke. Das heißt, es ist schwierig für einen Verlag ohne größeres Budget eine überregionale Bekanntheit zu erreichen, da der Buchhandel, mit seiner zunehmenden Zentralisierung auf einige große Verlage, den Aufwand für kleinere Publikationen scheut. Der Buchhandel funktioniert nur noch über Grossisten, die über 50 % Rabatt auf den Ladenpreis veranschlagen,

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und

hohe

Absatzzahlen.

1 Logo Edition PaperONE

Demgegenüber bietet sich durch das Internet aber gerade für kleine Verlage auch die Chance den stationären Buchhandel zu umgehen und über Plattformen wie amazon.de oder Direktbesteller zu agieren. Als hilfreich haben sich hierbei eine attraktive Gestaltung der Homepage sowie die Errichtung eines kostenlosen Downloadportals erwiesen, um mit exklusiven Stories neugierig auf die Publikationen der Edition zu machen. Als Fazit nach einem halben Jahrzehnt lässt sich sagen, dass es jede Menge Zeit und viel Idealismus bedarf, um einen Verlag aus dem Nichts am Markt zu etablieren und dass man dieses Projekt besser in Gemeinschaft angeht. Die Redensart „Geteiltes Leid, ist halbes Leid“ trifft hier an manchen Tagen, an denen man vor Arbeit nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht, sicherlich zu, aber natürlich muss man noch hinzufügen: „Geteilte Freud, ist doppelte Freud“ und die Freude überwiegt in jedem Fall.

Autor Michael Schweßinger (34) ist Bäcker, Autor und Teilhaber der Edition PaperONE GbR in Leipzig. Bild Eva Siegmund Logo Edition PaperONE GbR Link www.editionpaperone.de


Frisch

auf den tisch Der Studi-Survival-Guide, der sowohl bei alltäglichen Problemen als auch bei Extremsituationen weiterhelfen soll, ist bereits in der dritten Auflage erschienen. Das Konzept ist gleich geblieben: Es ist ein Buch eines Studenten – denn der Autor war zum Zeitpunkt der Bucherstellung selbst noch Student – für Studienanfänger und Zeitchaoten. Das Buch bietet ein weiterentwickeltes Zeitmanagementkonzept, das auf den Studentenalltag angepasst ist und Zeit für Spaß lassen soll. Fünf Teile, gegliedert in zwölf Kapitel, betrachten eine erste Orientierung im Studentenalltag, die individuelle Ausbalancierung der Lebensbereiche (Studium, Erholung, Familie/Freunde, Hobbys und Alltägliches) und eine solide Einführung ins Zeitmanagement, bei der selbst erfahrene To-do-Listen-Schreiber noch etwas dazu lernen können. Ergänzend bietet ein Service-Teil im Anhang Recherchetipps und das „Survival-Diplom“ – ein zwölfstufiges Umsetzungsprogramm, das Monat für Monat abgearbeitet werden kann. Nicht nur die witzigen Illustrationen beweisen, dass dies keineswegs ein trockener Ratgeber ist. Durch die eingebrachten glaubwürdigen Erfahrungen wirkt das Buch sehr „nah“ und bekommt den Charakter eines guten, erfahrenen Freundes, so dass der „Überlebenshelfer“ nicht nur für Studenten empfehlenswert ist.

Der Studi-survival-guide Erfolgreich und gelassen durchs Studium! Martin Krengel 250 Seiten, EUR 12.90 Uni-Edition ISBN 978-3-942171-04-5

Der Karriereführerschein Erfolgstipps für alle, die anfangen zu arbeiten Martin-Niels Däfler 207 Seiten, EUR 17.90 Campus Verlag ISBN 978-3-593-38949-3

Ein gutes Abschlusszeugnis als Garantie für eine steile Traumkarriere? Mit einem umfangreichen Fachwissen sämtliche Situationen im Berufsalltag meistern? – Weit gefehlt! Wer nach Ausbildung und Studium endlich erfolgreich ins Berufsleben starten will, benötigt vor allem Fähigkeiten, die an keiner Uni gelehrt werden. Moderne Kommunikation, sicheres und höfliches Auftreten sowie eine professionelle Arbeitsweise sind heute grundlegende Fähigkeiten für den beruflichen Erfolg. Nur wer die ungeschriebenen Gesetze des Arbeitslebens kennt und die versteckten Fallen im Berufsalltag zu umgehen weiß, wird durchstarten und Karriere machen. Dieses Handbuch lässt keine Fragen offen. In den übersichtlich gestalteten Kapiteln werden nicht nur Ratschläge und Tipps gegeben, sondern auch Schritt für Schritt konkrete Beispiele beschrieben. Der Leser lernt z. B. wie Besprechungen organisiert werden und erhält wertvolle Tipps zum professionellen Verhalten in schwierigen Situationen. Auch wenn vor allem junge Berufseinsteiger den Karriereführerschein bestehen sollten, so schadet es auch den Erfahrenen nicht, ihr Wissen diesbezüglich aufzufrischen.

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die bedeutung VON

Medienblogs für buchhandel und verlage Leander Wattig hat 2007 das Studium Buchhandel/ Verlagswirtschaft an der HTWK Leipzig abgeschlossen. Er ist u. a. Initiator der Plattform „Ich mach was mit Büchern“, die 2009 ins Leben gerufen wurde. Die Initiative soll dazu beitragen, die Buchbranche noch sichtbarer zu machen und Buchmenschen zu vernetzen. Mit Streifband hat er sich über Verlage und Buchhandlungen im Social Web und die Bedeutung von Medienblogs unterhalten. Hallo Herr Wattig. Zunächst einmal zu Ihrer Person. Sie beraten seit 2006 führende Medienunternehmen zum Thema „Marketing im Social Web“ und die damit verbundene Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen. Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf? Würden Sie sagen, es ist ein „Traumberuf“? Ich wollte schon immer wissen, welche Veränderungen das Internet verursacht und wie man diese für sich nutzen kann. Hier entstehen ganz neue und 1 Leander Wattigs Beitrag die Buchbranche sichtbarer zu machen, die Initiative: „Ich mach was mit Büchern“.

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chancenreiche Felder, die erst noch erkundet und gestaltet werden müssen. Das war auch der Grund, warum ich mich gleich nach dem Studium selbstständig gemacht habe. Dank meiner Beratungstätigkeit werde ich nun gewissermaßen dafür bezahlt, meinen Wissensdurst zu stillen. Insofern habe ich durchaus einen Traumberuf. Kann man anhand von kurzen Eckdaten die Entwicklung von Blogs erklären? Gab es auch Schlüsselmomente? Wie wird sich die Situation in Zukunft entwickeln? Noch um 2000 sprach man nicht von Blogs, sondern eher von Journals. Danach wurde das Bloggen dank Plattformen wie Blogger.com immer einfacher, weshalb immer mehr Leute damit anfingen. Ein wesentlicher Einschnitt war später sicherlich das Aufkommen der Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter. Dort werden viele Inhalte wie kurze Links und Kommentare veröffentlicht, die vorher in klassischen Blogs erschienen. Heute bloggt


fast jeder in irgendeiner Form – und sei es mit Statusmitteilungen bei Xing. Auch in Zukunft werden wir alle bloggen. Welche technischen Instrumente wir dann nutzen werden, ist zweitrangig. Sind Blogs relevant für Verlage und wieso? Gibt es noch bessere Marketing-Möglichkeiten für Verlage und Buchhandlungen im Social Web? Interessanterweise wandeln sich viele VerlagsWebsites immer stärker zu Blogs, indem sie mindestens einen zentralen Nachrichtenstrom haben, der durch statische Seiten ergänzt wird. Das ist auch sinnvoll, weil es die Kunden zu erreichen gilt. Der direkte Austausch wird immer wichtiger. Die Wahl der dafür geeigneten Tools hängt aber immer vom Einzelfall ab. Sollte jeder Verlag und jede Buchhandlung twittern und eine Facebook-Seite betreuen oder gilt das nur für bestimmte Verlagssegmente? Wie weit müssen sich Verlage an diesen Trend anpassen bzw. neu orientieren? Man muss die Social Media auch nutzen können und wollen. Wo das nicht der Fall ist, sollte es lieber gelassen werden. In jedem Falle ist eine bewusste Entscheidung sinnvoll. Grundsätzlich geeignet sind die Tools für alle Bereiche – egal ob B2C (Businessto-Consumer) oder B2B (Business-to-Business). Gibt es Vorzeige-Verlage bzw. Buchhandlungen im Social Web? Wenn ja, welche und warum? Es gibt viele interessante Beispiele in der Branche, die ich u. a. mit dem Virenschleuder-Preis sichtbar mache, bei dem Carsten Raimann und ich die erfolgreichsten Marketing-Maßnahmen der Buchbranche auf virenschleuderpreis.de sammeln. Vorbildfunktion haben jene Unternehmen, die die In-

strumente kreativ nutzen, um dann am Ende die Unternehmensziele zu erreichen. Welche Tipps können Sie Verlagen bzw. Buchhandlungen für erfolgreiches Social Media Marketing geben? Die Basis eines Social Media Marketing sind konkrete Ziele, die später eine Erfolgsmessung erlauben. Nachfolgend bedarf es einer klaren Strategie. Wichtig ist auch ein Monitoring, um sich nicht blind im Netz zu bewegen. Erfolgsentscheidend sind ferner die notwendige Ressourcenausstattung und der interne Aufbau von Know-how. Wir sprechen die ganze Zeit von Verlagen und Buchhandlungen, aber was fasziniert Sie eigentlich an der heutigen vernetzten Welt? Die Demokratisierung der früher kostenintensiven Kommunikation empfinde ich als befreiend. Jeder ist aufgerufen, sich einzubringen und die offen zutage liegenden Chancen zu nutzen. Ich versuche das u. a. im Rahmen eigener Projekte und das macht sehr viel Spaß. Sie waren Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen bzw. Universitäten. Was können Sie den Studenten und Berufseinsteigern mit auf den Weg geben? Was für Leute braucht die Branche? Wir brauchen mehr Menschen, die ihre Leidenschaft zum Beruf machen und dabei auf die Chancen der „neuen Medien“ setzen.

Interview mit Leander Wattig (29) Bild Flickr Links www.leanderwattig.de | www.wasmitbuechern.de

Der Studiengang Buch- und Medienproduktion stellt sich vor!

12. – 16. Oktober Gang A in Halle 4

BUCH

UND

Frankfurter Buchmesse 2011

mit Absolvententreffen und Präsentation am „AzuBistro“

PRODUKT ION w w w . ver lag s h erstel lun g . de

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erfolgreich

bewerben

in der Buch- und Verlagsbranche

Der erste Eindruck ist für die berufliche Zukunft entscheidend, denn nur wer hier punkten kann, bekommt die Chance sein Können unter Beweis zu stellen. Daher ist es wichtig Bewerbungen und Vorstellungsgespräche gut vorzubereiten. Wir wollten herausfinden, inwiefern sich Einstellungsverfahren und Karrierechancen im Buchhandel im Gegensatz zum Verlag unterscheiden. Daher haben wir für euch nachgefragt. Auf den folgenden Seiten berichten Herr Spatz von der ALPHA Buchhandlung in Gießen und Frau Plötner vom De Gruyter Verlag in Berlin über ihre Erfahrungen bei der Bewerber-Auswahl und dem Berufseinstieg in ihrem Unternehmen. Buchhändler erleben ein nahezu zwiespältiges Image ihres Berufes in der Gesellschaft. Für die einen ist er etwas für Langweiler, für die anderen tatsächlich die Erfüllung eines jahrelangen Traums. Woran liegt das? Was macht diesen Beruf so spannend? Und wie bekommt man eine bessere Chance auf einen der begehrten Ausbildungsplätze? Die „Süddeutsche“ schrieb Anfang des Jahres in einem Sonderteil „Karriere im Handel“ über das Image des Buchhändlerberufes:

„Eine Ausbildung im Buchhandel? Wenn es in Schulen um die Berufswahl geht, lässt diese Aussicht viele erst mal gähnen. Präsent ist das Klischee vom kauzigen Langweiler im Strickpulli, der sich hinter einem Bücherberg verschanzt.“ 1 12

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich bin gar keiner! Buchhändler meine ich. Eher auf Umwegen kam ich zur Buchhandlung und beworben hatte ich mich auch nicht darum. Es war eine ganz neue Welt für mich, eine spannende Welt und herausfordernd noch dazu. Nicht nur eine Welt der Bücher, sondern eine Welt von Menschen und Begegnungen, von Mitarbeitern mit großem Engagement und Idealismus, aber auch eine Branche mit ernüchternden Realitäten. Buchhändler, die dem oben so herrlich be-schriebenen Strickjacken-Klischee entsprechen, habe ich dabei allerdings kaum einmal getroffen.


1 Logo ALPHA Buchhandlung

Nach meiner Beobachtung gibt es sehr viele Buchhändler aus Leidenschaft. Sie können sich tatsächlich nicht vorstellen, in einem anderen Beruf noch größere Erfüllung zu finden. Trotz verhältnismäßig niedriger Verdienst- und Karrierechancen kann ich mich nicht erinnern, dass ein Mitarbeiter mal seinen Job aus wirtschaftlichen Gründen an den Nagel gehängt hat, um in einer anderen Branche mehr zu verdienen. Geld allein macht eben nicht glücklich.Um sich den Herausforderungen der Buchbranche mit Elan stellen zu können, braucht es auch in Zukunft Buchhändler mit Leidenschaft, die eine Berufung für genau diesen Job empfinden. Nicht selten sind es Quereinsteiger, die nach anderen beruflichen Irrwegen feststellen, dass die Arbeit in einer Buchhandlung wohl doch alles andere toppen würde. Dabei geht es um weit mehr als die Liebe zu Büchern. Es braucht Menschen mit einer herzlichen Ausstrahlung, die offen auf andere zugehen können. Es braucht Buchhändler mit Interesse an der Lebenswelt seiner Kunden, um ihnen genau das anzubieten, was passt und weiterhilft. Die Person des Buchhändlers wird ganz wesentlich mit darüber entscheiden, welche Chance der stationäre Buchhandel in der Zukunft haben wird. Wenn eine ordentliche und aussagefähige schriftliche Bewerbung die erste Hürde genommen hat und man zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, ist eine gute Vorbereitung auf den großen „Auftritt“ von Vorteil. Der erste Eindruck ist entscheidend. An dieser altbekannten Weisheit hat sich nichts geändert. Das fängt bei der Kleidung an, die auch nicht ansatzweise dem Strickjacken-Klischee entsprechen sollte. Das Auftreten soll sicher sein, aber nicht übertrieben selbstbewusst. Die Worte höflich, aber nicht künstlich. Die Antworten verständlich ausformuliert, aber nicht abschweifend. So, wie der Bewerber hier auftritt, so wirkt er

vermutlich auch später auf Kunden. Davon geht der Personalentscheider aus. Und ganz nebenbei bemerkt: ein unangenehmer Körpergeruch kann einen sonst guten Eindruck erheblich trüben. Im Gespräch sollte deutlich werden, dass der Bewerber sich sowohl mit dem gewünschten Beruf auseinandergesetzt hat als auch mit dem Unternehmen, wo er sich bewirbt. Gut ist, wenn man spürt, dass der Person Werte wie Kollegialität und Teamfähigkeit, Integrität und Loyalität wichtig sind und bereits gelebt werden. Aber auch mit einem guten Allgemeinwissen kann man punkten. Man sollte nicht überrascht sein, wenn spontan einige Grundrechenarten abgefragt werden, z. B. Prozentrechnen. Und wer im Buchhandel arbeitet, muss sich im Klaren darüber sein, dass es dabei auch um Umsatz geht. Eine positive Einstellung zum „Verkaufen-wollen“, d.h. dem Kunden einen Mehrwert zu bieten und zu verkaufen, ist Grundvoraussetzung.

„Die Zukunft braucht Buchhändler aus Leidenschaft, die eine Berufung für genau diesen Job empfinden.“ Wer hier Hemmungen hat, sollte vielleicht lieber in einer Bibliothek statt in einer Buchhandlung arbeiten. Und weil die körperlichen Belastungen in diesem Beruf nicht zu unterschätzen sind, rundet eine gesunde körperliche Fitness den Gesamteindruck bestenfalls noch positiv ab. Wer am Ende zu den Glücklichen gehört, die eine Zusage bekommen, wird hoffentlich schon bald bestätigt finden, dass er sich für eine traumhaft schöne Lebensaufgabe entschieden hat.

Autor Frank Spatz (43) ist Geschäftsführer der christlichen ALPHA Buchhandlungs-Gruppe (ca. 40 Standorte bundesweit) Bild privat Link www.alpha-buch.de Quelle [1] Buchreport-Express Nr. 15 am 14. April 2011

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De Gruyter steht als einer der wenigen Universalverlage für exzellente Publikationen in allen Wissenschaftsdisziplinen. Um unsere hohen Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten und weiterhin erfolgreich auf dem Wissenschaftsmarkt agieren zu können, sind wir auf hervorragend ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Fachbereichen und auf allen Hierarchieebenen angewiesen. Aus diesem Grund ist es eine unserer vorrangigen Aufgaben, Nachwuchskräfte gezielt zu fördern.

„Join the De Gruyter-Team.“ Zukunftsfähigkeit und Nachwuchsförderung gehören bei De Gruyter zusammen. Neben der Vergabe eines Ausbildungsplatzes pro Jahr für „Medienkaufleute Digital und Print“ bietet De Gruyter jährlich neun bis zehn vergütete Volontariatsplätze für Hochschulabsolventinnen und -absolventen an, aktuell in den folgenden Fachbereichen an den Standorten Berlin, München und Tübingen: Religious Studies, Language Literature & Communication, Mathematics & Physics, Production, Marketing, Medicine, Library Reference & History, Rights & Licences und Legal. Der Einstieg in unser auf ein Jahr befristetes Volontariat ist je nach Rhythmus zum März oder September vorgesehen. Die entsprechenden Stellenausschreibungen sind spätestens drei Monate vor Volontariatsstart auf unserer Website zu finden. Bei De Gruyter achten wir sehr darauf, den Ausbildungscharakter deutlich zu fördern: Unser Volontariatsprogramm stellt sicher, dass alle verlagsspezifischen Grundlagen, Arbeitsstile und -techniken für die Ausübung einer Tätigkeit als Lektor, Production Editor oder Marketing Manager vermittelt werden

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und zudem auch ein ganzheitlicher und interdisziplinärer Überblick über die Verlagsarbeit angeboten wird. Begleitend zur Möglichkeit von zwei vierwöchigen Hospitationen in einer beliebigen anderen Abteilung sind zweimonatliche Volontariats-Stammtische fest in den Ausbildungsplan verankert. Hier geht es darum, aktuelle fachspezifische Projekte mit Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren und Kontakte auch außerhalb des eigenen Bereichs zu knüpfen. Weiterhin nehmen unsere Volontäre an zahlreichen Exkursionen, u. a. zu Dienstleistern aus den Bereichen Druckerei und Buchbinderei teil und lernen darüber hinaus sowohl das Verlagsarchiv von De Gruyter am Verlagsstammsitz in Berlin als auch das Depositum, das der Staatsbibliothek zu Berlin übergeben wurde, kennen. Des Weiteren arbeiten alle Volontärinnen und Volontäre unseres Hauses gemeinsam an einem eigenen ‚Volo-Projekt‘. Zurzeit setzen sich unsere Volontäre mit dem Projekt „De Gruyter goes Green“ für einen ökologischen und nachhaltigen Ansatz unseres Verlages ein.


Eine weitere Möglichkeit, De Gruyter von innen kennenzulernen und das im Studium erworbene theoretische Wissen in der Praxis zu testen, sind unsere drei- bis sechsmonatigen Praktika. Auch Praktikantinnen und Praktikanten partizipieren in der Regel an den Volontariatsveranstaltungen. Ein Blick auf unsere Website lohnt! Hier veröffentlichen wir alle unsere aktuellen Stellenangebote, inklusive der Volontariats- und Praktikumsausschreibungen. Interessierte, die eine passende Stellenanzeige gefunden haben, die Ihren Qualifikationen entspricht, schicken uns am besten zeitnah ihre Bewerbung per E-Mail. Wir lassen uns gerne von aussagekräftigen und prägnanten Motivationsanschreiben beeindrucken: Warum gerade diese Position bei De Gruyter? Welche Erfahrungen können, in Hinblick auf die fachlichen Anforderungen der Stelle, mitgebracht werden? Neben dem Anschreiben interessieren uns auch der Curriculum Vitae, sowie die Studienabschluss- und Arbeitszeugnisse der Bewerber. In den letzten Jahren konnten wir einigen Volontärinnen und Volontären eine weiterführende Beschäftigung – befristet oder unbefristet – anbieten.

„Wir lassen keinen gern ziehen, der sich im Volontariat oder Praktikum bewiesen hat.“ Typische Einstiegspositionen nach einem abgeschlossen Volontariat sind zum Beispiel: Project Editor, Junior Product Manager, Marketing Assistant und Production Editor. Übrigens, wir bleiben über das De Gruyter Alumniportal mit unseren ehemaligen Volontären, Auszubildenden und Praktikanten in Kontakt. Hier hinterlassen die Ehemaligen ihre CVs und wir informieren sie exklusiv über aktuelle Stellenangebote und Neuigkeiten bei De Gruyter. Auch das Alumniportal ist ein tolles Ergebnis eines der Volo-Projekte. Join the De-Gruyter-Team. Autorin Marita Plötner (30) ist als Manager Human Resources beim De Gruyter Verlag in Berlin tätig. Bild privat Links www.degruyter.com | www.alumni.degruyter.de/alumni Kontakt bewerbung@degruyter.com

10.01.2011 Streifband re Seite _Streifband rechte Seite 10.01.11 12:29 Seite 1

Edition Buchhandel – Kompetenz und Fachwissen Das Standardwerk in vierter Auflage

Wirtschaftsunternehmen Verlag Ein umfassender und fundierter Einblick in die Arbeits- und Denkweisen moderner Verlage. Für Studenten, Medienkaufleute Digital und Print, wie auch für Manager, die sich dem Strukturwandel der Zeit stellen müssen. Neu: Englisch-Deutsches Fachwörterverzeichnis Neu: Kapitel ›Herstellung‹, gedruckt auf sechs verschiedenen Papiersorten »Den Autoren ist es gelungen, ein Buch zum Lesen vorzulegen, das zugleich Nachschlagewerk ist. Es bietet keine Rezepte, sondern Basisinformationen in selten zu findender Komplexität. […] « (Helmuth Baur-Callwey in einer Rezension zur ersten Auflage)

Edition Buchhandel erklärt Basics, Trends und Zusammenhänge. Band 13 Band 22 Band 23

Michael Schickerling, Birgit Menche u. a: Bücher machen Ralf Laumer (Hg.): Verlags-PR – ein Praxisleitfaden Petra Hardt: Buying, Protecting and Selling Rights (dt. Ausgabe)

Verlag und Beratung Bramann info@bramann.de www.bramann.de

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Was wäre wenn... 1

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Tobias Schubert, 25 Jahre, Buchhändler, ALPHA Buchhandlung Frankfurt Wenn ich nicht Buchhändler geworden wäre, würde ich als Briefträger arbeiten. Ich bin seit sechs Jahren Buchhändler und am meisten Spaß an diesem Job macht mir, dass ich meine Liebe zu Büchern mit immer wieder neuen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen verbinden kann.

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Charlott Franke, 20 Jahre, Auszubildende zur Medienkauffrau Digital und Print, Neues Deutschland, Berlin Wenn ich mich nicht für meine Ausbildung zur Medienkauffrau beworben hätte, hätte ich nicht meine tolle Mit-Auszubildende kennengelernt und mir wäre viel Lustiges entgangen. Außerdem hätte ich nie erfahren, dass Buchhaltung soviel Spaß machen kann.

Cathleen Arndt, 30 Jahre, Einkauf, Franz Cornelsen Corporate Service GmbH, Berlin Wenn ich nicht meinen Weg in der Verlagsbranche gefunden hätte, dann wäre ich heute bei Disney und würde Filme animieren. Vielleicht würde ich mich jetzt gerade im Kino über mein Werk erfreuen. Über irgendeine tolle Figur, die durch mich tanzt und hüpft oder über den Weltuntergang, den ich fabriziert habe.

» spannende und innovative Projekte « » Vermittlung kommunikativer » Aufbau von Kompetenzen Fähigkeiten« in Workflowgestaltung und Prozessökonomie « » intensive Zusammenarbeit mit der Verlagsbranche « » betriebswirtschaftliche Fähigkeiten« » Erwerb gestaltungstechnischer Fähigkeiten und Fertigkeiten « » kreative Teamarbeit « » enger Kontakt zu Professoren » zukunftsorientiertes Studium der und Hochschulmitarbeitern« Buch- und Medienproduktion, » moderner Campus in der Bachelor of Engineering « Studentenstadt Leipzig «

Start immer im Wintersemester

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Bachelor- Studiengang Buch- und Medienproduktion Informationen findest Du unter www.verlagsherstellung.de oder www.fbm.htwk-leipzig.de


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Sina Fischer, 33 Jahre Bildredakteurin, die Werft - Kommunikationsdesign, Leipzig Wenn ich nicht Gestalterin und Bildredakteurin bei der Werft - Kommunikationsdesign geworden wäre, wäre ich heute reich und hätte eine Hütte in den Bergen und eine Finca am Strand mit großen Zimmern für Backpacker und Wanderer. Aber eigentlich ist das langweilig und überhaupt nicht mein Ding. Idealismus, Meinungsfreiheit und Respekt spielen für mich eine große Rolle – daher wäre ich Gestalterin und Bildredakteurin und hätte jede Menge zu organisieren – das kann ich gut. 7

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Karin Schmidt-Friederichs, 50 Jahre, Verlegerin, Herman Schmidt Verlag, Mainz Wenn mich nicht während eines Fotopraktikums bei FC Gundlach der Mut verlassen hätte, wäre ich Fotografin geworden. Stattdessen habe ich Architektur studiert. Wenn ich während des Studiums nicht zwei bezaubernde Kinder bekommen hätte, hätte ich ziemlich sicher einen spannenden Job in der Architektur bekommen - und nie gemeinsam mit meinem Mann den Verlag Hermann Schmidt Mainz aufgebaut.

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Egbert Pietsch, 46 Jahre, Geschäftsführer, KREUZER Medien GmbH, Leipzig Natürlich wollte ich Kosmonaut werden, dann Lokführer, doch es zog mich zu den Büchern. So ging ich nach Leipzig, um Germanistik zu studieren. Nebenbei betrieb ich einen schwunghaften Schallplattenschwarzhandel: Das war ein Abenteuer und machte auch noch reich! Damit war 89 Schluss. Gründerzeit! Zuerst Buchhändler mit Peter Hinke, es war die wilde Pionierzeit, dann den KREUZER, von Anfang an, also seit 1991. Noch immer ziemlich abenteuerlich.

Olga Maria Klegrewe, 23 Jahre, „Design, Medien, Kommunikation“ Studentin, FH Dortmund Wenn ich nicht Design-Studentin geworden wäre, würde ich heute sicher als Rockstar oder Lebenskünstler mein Unwesen treiben. Und da ich vermute, dass ich leider ein eher bescheidenes musikalisches Talent besitze, würde ich mit einer dicken Katze im Koffer um die Welt reisen oder als Landstreicher unter einer Brücke hausen. Warum so ein Unsinn? Weil ich mir einfach noch nie einen „normalen“ Beruf vorstellen konnte.

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Jessica Reichert, 28 Jahre, berufstätig, Stadtbücherei, Neukirchen-Vluyn Wenn ich nicht „Fachangestellte für Medien und Informationsdienste“ geworden wäre, wäre ich heute „Säuglingsschwester“. Nach der Schule bekam ich keinen Ausbildungsplatz und hatte bereits ein Berufsvorbereitungsjahr begonnen. Durch eine Freundin meiner Mutter erfuhr ich, dass die Stadt Neukirchen-Vluyn kurzfristig eine Auszubildende sucht. Und jetzt – zehn Jahre später – bin ich immer noch hier und mag meinen Beruf!

Nadine Gutbrod, 24 Jahre, Studentin, Burg Giebichenstein, Halle Wenn ich heute nicht Illustration studieren würde, wäre ich Kinderärztin geworden. Ich studiere im dritten Jahr Design und habe dieses Semester von Industriedesign zu Illustration gewechselt. Ich möchte vielseitig sein, meinen Horizont erweitern und bin immer wieder auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Meine nächste wird im Wintersemester ein halbjähriger Auslandsaufenthalt in Istanbul sein.

Bilder 1 privat | 2 privat | 3 privat | 4 privat | 5 Herman Schmidt Verlag Mainz | 6 privat | 7 Sina Fischer | 8 privat | 9 privat

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Theorie und praxis,

Hand in Hand

— Heute schon an morgen denken

Wer sich während des Studiums außeruniversitär engagiert, hat beim Berufseinstieg Pluspunkte gegenüber „Vollzeitstudenten“. Eine Möglichkeit dazu ist ein Engagement im ConsulTeam e. V., die studentische Unternehmensberatung an der HTWK Leipzig. Doch bessere Einstiegschancen sind nicht die einzigen Vorteile … Es ist der 04. Mai 2011, 08:00 Uhr. Alles scheint normal an der HTWK Leipzig. Nur in der dritten Etage des Geutebrück-Baus sieht es anders aus als sonst. Die Vorbereitungen für die jährlich stattfindende Jobbörse „connect LE“ sind abgeschlossen und die ersten Unternehmen treffen langsam ein. 32 mehr oder weniger große und bekannte Unternehmen stellen sich an diesem Tag den neugierigen Fragen der Studierenden und haben zahlreiche Praktika, Werkstudententätigkeiten und Jobs im Gepäck. Es ist das fünfte Mal, dass in den Räumen der 1

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Hochschule eine Firmenkontaktmesse wie diese stattfindet – das erste Mal ohne Begleitung der IHK zu Leipzig. „Das Kind hat laufen gelernt“ vergleicht Frau Prof. Dr. Sybille Seyffert in ihrer Begrüßungsrede an die anwesenden Unternehmen passend. Dem sprichwörtlichen Kind das Laufen beigebracht hat ein vierköpfiges Projektteam aus dem ConsulTeam e. V. Gegründet wurde das ConsulTeam im Jahr 2002 als gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, das theoretische Wissen aus den Vorlesungen mit der Praxis zu verbinden. Dies gelingt zum Beispiel durch die Vermittlung von Beratungsprojekten an Studierende, wobei die komplette Bandbreite einer professionellen Unternehmensberatung abgedeckt wird. Der Unterschied liegt nur darin, dass die Berater noch selbst im Studium sind. Wer ein solches Projekt durchführt, der kann zeitweise unter mangelnder Freizeit leiden. Die Kontakte, Referenzen und Erfahrungen, die man währenddessen sammelt, sind Das ConsulTeam | Oben v.l.n.r.: Illya Galbach, David Ulrich, Florian Schubert, Anne Weigelt | Mitte v.l.n.r.: Jan Weigelt, Enrico Baumann, Philipp Rundel | Unten v.l.n.r.: Angieszka Rakowska, Sara Schneider, Stefanie Baum, Juliane Fröhlich, Stephanie Schöpf


jedoch Gold wert! Allein mit der Organisation der JobbĂśrse „connect LE“ hat das Projektteam in vielerlei Hinsicht gelernt selbstständig und komplett auf eigene Verantwortung zu arbeiten. Zudem kommt das Team direkt mit den Entscheidern in den Personalbereichen in Kontakt, wodurch, auch bei vorherigen JobbĂśrsen, so manche TĂźr geĂśffnet werden konnte. Zu den Aktivitäten des ConsulTeams und seiner Mitglieder gehĂśrt jedoch noch mehr als nur die Vermittlung von Praxis- und Beratungsprojekten. RegelmäĂ&#x;ig werden Exkursionen zu Unternehmen in der Leipziger Region angeboten. So organisierte der Verein unter anderem FĂźhrungen durch das BMW Werk Leipzig, das Braunkohlekraftwerk in Lippendorf oder das DHL HUB Leipzig (Luftdrehkreuz Halle-Leipzig). Verbunden mit Fachvorträgen wird auch hier der BrĂźckenschlag von der Theorie aus der Hochschule zur unternehmerischen Praxis geschaffen. Um all das weiter anbieten zu kĂśnnen, braucht das ConsulTeam ständig neue, engagierte Mitglieder, die sich der verschiedenen Aufgaben im Verein annehmen. Die Bandbreite gleicht hier beinahe der eines „normalen Unternehmens“. Wer dann später als Bewerber ein solches Engagement im Lebenslauf vorweisen kann, der muss Soft Skills wie Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein oder zielorientiertes Arbeiten nicht lange rechtfertigen. Bei all dem darf natĂźrlich der SpaĂ&#x; nicht zu kurz kommen: RegelmäĂ&#x;ig finden Teamabende, wie z. B. Bowling, Beachvolleyball oder ein gemĂźtliches Grillen, oder einmal im Jahr gar ein ganzes Teamwochenende statt.

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Autor Enrico Baumann (24) ist Mitglied im ConsulTeam e.V. und fßr den Bereich Public Relation zuständig. Er studiert Betriebswirtschaftslehre (Master) an der HTWK Leipzig. Bilder Gruppe: Philipp Rundel | Autor: privat Links www.consulteam.de | www.connectle.consulteam.de

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jugendliche

Naivität

und selbstvertrauen Wie geht es eigentlich nach dem abgeschlossenen Studium weiter? In der neuen Kategorie „Ehemalige“ berichten in jeder Ausgabe Absolventen der HTWK Leipzig. Dass es nicht immer der klassische Weg sein muss, zeigt unser erster Beitrag der Medienfreunde aus Leipzig. Hätte ich damals nicht Susanne kennengelernt, wüsste ich nicht, ob ich mich jemals für diesen Studiengang interessiert hätte. Es war 1997 und ich stand kurz vorm Abitur. Susanne studierte zu dieser Zeit Verlagsherstellung und erzählte mir bei unseren Treffen von Themen wie Typografie und Papier.

„Schlussendlich war ich von diesem Studium recht angetan, da es meines Erachtens später vielfältige Möglichkeiten der beruflichen Entfaltung zulassen würde, indem es eine gute Grundlage schaffte.“ 1 Die Medienfreunde aus Leipzig: Sven Hofmann und Torsten Baldes

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Bereits im ersten Semester 1998 entdeckte ich dann die Website signalgrau.com, die den Grundstein meiner Begeisterung für das Webdesign legte. Für mich war es eine für die damalige Zeit perfekte Website, die mich veranlasste, mich immer weiter in die Thematik reinzusurfen. Als ich dann im vierten Semester Torsten kennenlernte, der Drucktechnik studierte und die Website für den Fachschaftsrat erstellt hatte, traf ich auf einen Gleichgesinnten. Er teilte meine Begeisterung für das Thema. Zunächst galt es jedoch, meine Kenntnisse in Sachen Verlagsherstellung zu vertiefen. Bis zum damaligen Zeitpunkt war mir das Studium nämlich noch zu theoretisch und so suchte ich mir einen Praktikumsplatz, der sowohl das Thema Gestaltung bediente, als auch meinen praktischen Bedarf in Sachen Verlagsherstellung decken sollte. Der Berliner Verlag »Die Gestalten« sollte es sein und ich war ihr erster Praktikant. Mein Aufgabenbereich entsprach dem eines klassischen Herstellers.


Ich hatte Anfragen zu formulieren, Angebote zu prßfen und wurde recht schnell zur eigenständigen Abnahme von DruckbÜgen geschickt. Nebenbei lernte ich aber auch, wie der Verlag funktioniert, wie man kaufmännisch denkt und wie man mit Kunden und Partnern kommuniziert. So kann ich jedem nur empfehlen, sich einen Praktikumsplatz in einem eher kleinen Unternehmen zu suchen. Ich lernte aber auch, dass ich später weniger Verlagsherstellung und dafßr mehr Gestaltung machen wollte und dass dies alles in Eigenregie passieren sollte. Relativ zeitig konfrontierte ich Torsten mit dieser Idee und er war spontan dabei. Neben dem Studium realisierten wir dann schon kleine Projekte zusammen und merkten, dass wir ganz gut harmonieren und uns ergänzen. Im Oktober 2004 grßndeten wir dann direkt

mussten wir nicht mehr mit Kaltakquise unsere Leidensfähigkeit auf die Probe stellen. Mit dem fßr uns typischen Mix aus ehrlicher Beratung, individueller Konzeption, klarer visueller Gestaltung sowie einer modernen und sauberen Umsetzung arbeiten wir seitdem fßr die verschiedensten Kunden und Agenturen in ganz Deutschland. Der vorläufige HÜhepunkt unserer bisherigen Arbeit stellt sicherlich die Auszeichnung fßr die beste deutsche Website 2010 unseres Kunden detektor.fm dar.

Autor Sven Hofmann (34) grĂźndete nach seinem Studium der Verlagsherstellung an der HTWK Leipzig zusammen mit Torsten Baldes die Agentur „Medienfreunde“ Bilder Henrik Wenzel links www.medienfreunde.com | www.henrikwenzel.com

nach dem Studium ohne Kunden und Kontakte mit einem gewissen MaĂ&#x; an Naivität und einer gehĂśrigen Portion Selbstvertrauen unser eigenes BĂźro, die „Medienfreunde“. Nach und nach schafften wir es dann auch, dass die Kunden zu uns kamen. Somit

Schreiben will gelernt sein! chmittag An einem Na verstanden gelesen und Worauf kommt es beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten an? In sieben Schritten vermittelt der kompakte Ratgeber alle wichtigen Grundlagen: Von der Themenfindung und der Formulierung der Thesen, Ăźber den sinnvollen Aufbau der Argumentation, bis hin zum richtigen Zitieren und einer angemessenen und verständlichen Schreibweise. Auch Redigiertipps und praktische Hinweise zur Ăœberwindung von Schreibblockaden sind enthalten. Ĺš Die

wichtigsten Regeln ßbersichtlich und gut verständlich vermittelt

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mit praktischen Tipps am Ende jedes Kapitels

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Streifband hat geburtstag

Ein Rückblick

Eine zeitreise durch 15 jahre Im Frühjahr 1996 erschien die erste Ausgabe von Streifband. Heute – 15 Jahre und 18 Ausgaben später – werfen wir noch einmal einen Blick zurück. Wir, das aktuelle studentische Streifband-Team, haben uns gefragt, wieso unsere Zeitschrift eigentlich „Streifband“ heißt. Unsere Vermutung, dass es etwas mit einer Versandmöglichkeit der Deutschen Post zu tun hat, hat sich bestätigt: Der Name „Streifband“ ist eine Anspielung auf die „Streifbandzeitung“. Dies ist eine Versandart für Zeitungen und Zeitschriften, die es ermöglicht, Kleinstauflagen oder Nachsendungen einzelner Exemplare kostengünstig und schnell zu versenden. Durch den Namen soll der Verlagsbezug sofort erkennbar werden. Uns interessierte jedoch nicht nur, woher die Zeitschrift ihren Namen bekommen hat, sondern auch warum sie überhaupt ins Leben gerufen wurde. Als sich der Studiengang Verlagsherstellung (seit

(Studenten der Verlagsherstellung 1993 bis 1997) beschlossen im Rahmen dieser Projekte im fünften Semester eine Zeitschrift für Auszubildende der Verlags- und Buchhandelsbranche herauszubringen. Die Resonanz der ersten Ausgabe im Frühjahr 1996 war unerwartet groß, deswegen machten die Beiden freiwillig weiter und veröffentlichten auch eine zweite Ausgabe. Später wurden die Praxisprojekte an das Modul Projektmanagement gekoppelt. Daher bot es sich an aus Streifband ein Dauerprojekt zu generieren, d. h. wechselnde Studententeams kümmerten sich jeweils um eine Ausgabe, die zur Leipziger Buchmesse veröffentlicht wurde. Seit 2009 erscheint Streifband sogar zu beiden Buchmessen in Leipzig und Frankfurt. Die hohe Akzeptanz in der Branche, engagierte Stundenteams und vor allem unsere Leser haben dies möglich gemacht! Danke!

2010 Buch- und Medienproduktion) 1992 gründete,

beschloss man, dass jeder Studierende an mindestens einem Projekt teilnehmen sollte. Diese Projekte mussten von Studenten selbst entwickelt und realisiert werden. Frank Schormüller und Tatjana Kühnel

1996

22

1996

1997

1998

Autorin Sandra Lüdtke (24) ist gelernte Medienkauffrau Digital und Print und studiert seit 2009 Buch- und Medienproduktion an der HTWK Leipzig Bilder Streifband

1999

2000

2002

2003


No.

Jahr

Themen

1

1996

Streifband – eine Zeitschrift wird geboren

2

1996

Streifband – eine Zeitschrift wird weitergeführt

3

1997

Papier – Herstellung und Verwendung

4

1998

Der Euro und die Buchpreisbindung

5

1999

Schrift und Sprache – Die Mythen der Buchkultur und die Versprechungen der Neuen Medien

6

2000

Ende der Gutenberggalaxis?

7

2002

Happy Birthday, I(w)an!

8

2003

Neues von Druckvorstufe bis Weiterverarbeitung

9

2004

Qualität, Ökologie, Typografie

10

2005

Jubiläumsausgabe - 10 Jahre Streifband

11

2006

Streifband blickt in die Zukunft von Bucheinzelhandel und (KI) Künstlicher Intelligenz

12

2007

Digitaler Abgesang? Die Buchbranche im Umbruch

13

2008

Der Blick über den Tellerrand – die Buchbranche weltweit

14

2009

Der Wandel in der Medienbranche

15

2010

Papier – Ökologie, Veredelung, E-Paper

16

2010

Die neue Generation Autor

17

2011

Besonderes braucht die Branche

18

2011

Karriere

STREIFBAND18

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2010

2011

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erfolgreich

Karriere

machen – Was erfolgreiche Menschen besser machen als andere ... Was hat Erfolg mit Busfahren zu tun? Mit seiner langjährigen Vertriebserfahrung und umfassender Weiterbildung in den Bereichen Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung coacht Tomas Schröck heute Privatpersonen, Mitarbeiter und Führungskräfte in punkto Berufsrolle und Motivation. In seinen lösungsorientierten Seminaren, Vorträgen und Einzelcoachings unterstützt er seine Klienten im Finden und Erreichen klar definierter Ziele, in der Entfaltung eines stabilen Selbstvertrauens sowie im Ausbau ihrer Durchsetzungsfähigkeit. Die von ihm in diesem Text beschriebenen, sofort leicht anwendbaren Techniken liefern erste Antworten. Bevor wir anfangen und Du etwas über Erfolgsstrategien erfahren wirst, habe ich einige wichtige Fragen an Dich:

„Es reicht nicht, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Du musst auch die richtige Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.“ Wie denkst Du über Dich selbst? Wie viel Selbstvertrauen hast Du? Glaubst Du wirklich, dass Dir Erfolg und Karriere zustehen? Kannst Du auch dann aktiv werden, wenn Du nicht in der Stimmung bist? Tatsache ist, dass Dein Charakter, Dein Denken und

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Deine Überzeugungen zu einem wesentlichen Teil das Ausmaß Deines Erfolges bestimmen. Wie wäre es für Dich, wenn Du genau wüsstest, wie Du Dein Bewusstsein auf Erfolg ausrichten kannst? Welche Veränderung wird bei Dir in Zukunft eintreten, ganz plötzlich und unerwartet, wenn Du die Techniken aus diesem Text beherrschst, wenn Du das Bewusstsein eines erfolgreichen Menschen hast, wenn Du denkst, fühlst und handelst wie jemand, der erfolgreich ist? Was genau wird sich bei Dir in der Zukunft verändern? Vielleicht kannst Du Dir schon bildlich vorstellen, welche Veränderung bei Dir eintritt. Doch zügele Dein Verlangen und hab etwas Geduld. Wir fangen gerade erst an in dieses Thema einzusteigen. Es lohnt sich, diesen Text mehrmals durchzulesen und das Gelernte sofort in die Praxis umzusetzen. Durch meine Arbeit als NLP- und Hypno-Coach konnte ich meine Beobachtungsgabe schärfen. Bei allen Betrachtungen habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, warum manche Menschen erfolgreicher sind und ihre Ziele leichter erreichen als andere. So hast Du sicher schon mal von Menschen gehört, die, egal was sie auch tun, immer auf der untersten Ebene stehen bleiben. Ist Dir aufgefallen, dass es Personen gibt, die zwar Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung geboten bekommen, aber ihre Chancen nicht umsetzen können? Und kennst Du hingegen Menschen, die fast alles in Gold verwandeln, egal was sie anfassen? Was macht


sie nun erfolgreich und lässt die Anderen scheitern? Der Unterschied zwischen beiden Personengruppen liegt in ihrer gewohnheitsmäßigen Sicht auf die Welt. Stell Dir vor, du stehst vor einer größeren Herausforderung und musst eine folgenschwere Entscheidung treffen, welche unmittelbaren Einfluss auf Deine Zukunft haben wird. Welche Gedanken kreisen Dir durch den Kopf? „Es funktioniert nicht.“ „Was, wenn es nicht klappt?“ „Ich will doch hoffen, dass es funktioniert.“ „Es wird funktionieren, weil ich dafür sorge, dass es funktioniert.“ Wenn Du wirklich ehrlich zu Dir selbst bist und Du Dich in den ersten zwei Antworten wiedererkennst, gehörst Du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht gerade zu den Menschen, welche ständig mit Erfolgen gesegnet sind. Oder? Spiegelt hingegen der vierte Satz Deine Gedanken wieder, dann gratuliere ich Dir, denn Du wirst sicher schon den einen oder anderen Erfolg eingefahren haben. Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, es ist gut, einen „Plan B“ in der Hinterhand zu haben, bzw. im Vorfeld kalkulierbare Risiken zu sondieren. Der Unterschied ist: Tut dies jemand aus der Furcht heraus auf dem Weg zum Ziel zu versagen? Oder tut dies jemand in der Zuversicht, das angestrebte Ziel zu ereichen? Wer hat die Macht, Deinen Fokus auf positive oder negative Dinge zu richten? Wer legt fest, ob Dein Fokus auf Mangel oder Gewinn gerichtet ist? Kurz: Wer ist der Busfahrer in Deinem Kopf? Willst Du testen, wie sehr Du in der Lage bist, Deinen ganz persönlichen Bus zu steuern, dann nimm Papier und Stift zur Hand und schreibe zehn positive und negative Dinge auf, die Du heute oder gestern erlebt hast. Schreibe sie einfach untereinander. Mach es jetzt! ... Und? Mit welchen warst Du eher fertig? Mit den zehn positiven oder mit den zehn negativen? Wenn es für Dich leichter war die negativen Punkte aufzuschreiben, und Du es Dir zutraust, dann finde heraus, wofür jeder einzelne negative Punkt gut sein könnte. Welchen positiven Sinn könnten die negativen Dinge in sich tragen? Beispiel: „Ich hab heute eine Klausur verhauen.“ ist gut für: „Ich darf noch einmal zu der attraktiven Professorin in die Vorlesung gehen.“ Auch wenn Du vielleicht gerade nicht mitgemacht hast, ich empfehle Dir ab jetzt, mindestens drei positive Dinge pro Tag niederzu-

1Tomas Schröck

„Die Begeisterungsfähigkeit trägt Deine Hoffnung empor zu den Sternen. Sie ist das Funkeln in Deinen Augen, die Beschwingtheit Deines Ganges, der Druck Deiner Hände und der Wille und die Entschlossenheit, Deine Wünsche in die Tat umzusetzen.“ Henry Ford schreiben, die Du gut gemacht hast, und Du wirst nach und nach bemerken wie sich Dein Fokus und Dein Denken positiv verändern. Vielleicht lässt Du nochmals einen Augenblick das gerade Gelesene auf Dich wirken – und gehst erst dann weiter im Text. In einer Studie, in der es um „Rückmeldeschleifen von Muskelaktivitäten“ ging, ließ man eine Gruppe von Probanten Trickfilme danach bewerten, wie lustig sie sie fanden. Ein Teil der Gruppe sollte einen Stift so in den Mund nehmen, dass er nur von den Lippen gehalten wurde. Dadurch wurden jene Gesichtsmuskeln angespannt, welche für einen traurigen Gesichtsausdruck zuständig sind. Eine zweite Gruppe sollte ebenfalls einen Stift in den Mund nehmen, und ihn ausschließlich mit ihren Zähnen halten, wobei ein künstliches Grinsen entstand. Eine dritte Kontrollgruppe hielt den Stift einfach in der Hand. Die Studie ergab, dass die Probandengruppe mit dem künstlichen Grinsen, die Cartoons lustiger fanden, als jene, die den Stift entweder zwischen den Lippen oder in der Hand hielten.

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ULARDRUCK UV-OFFSET DRUCK STAH LSTICH LACK

UMFORMEN PRAEGEN PL ANPRAEGEN RELIEFPRAE

UMFORMEN PRAEGEN PL ANPRAEGEN RELIEFPRAEGEN STRUK TURPRAEGEN MICROEMBOSSING BL INDPRAEGEN BRENNSTEMPEL UMFORMEN PRAEGEN

ALLICFARB E LEUCHTFA RBE LENTIK

FUEGEN FOL IENKASCHIERE N MATTFOLIENK SCHIEREN GLANZFOL IENKASC HIEREN S ONDERFO LIENKASC HIEREN LA MINIEREN FOLIENUE BERTRAG EN HEISSF OLIENPRA EGEN KALT FOLIENTRANSFE R HOLOGRAMM FOLIEN FUE

FUEGEN FOLIENKASCHIEREN MATTFOLIE NKASCHIEREN GLANZFOLIENKASCHIERE N SONDERFOLIENKASCHIEREN LAMINIER EN FOLIENUEBERTRAGEN HEISSFOLIEN

BESCHICHTEN DRUCKEN IRISIERENDE FARBE METALLICFARBE LEUCHTFARBE LENTIKULARDRUCK UV-OFFSETDRUCK STAHLSTICH LACKIEREN UV-LACK BESCHI

BESCHICHTE N DRUCKEN IRISIEREND E FARBE MET

GEN STRU KTURPRAE GEN MICRO

EMBOSSING BLINDPRAEG EN BRENNST EMPEL UMFO

So hast Du nun in diesem Text erste einfache Werkzeuge kennengelernt, bei denen es sich lohnt etwas Zeit zum Nachdenken zu investieren. Natürlich nur, wenn Du es Dir wert bist ...

Autor Tomas Schröck (35) ist zertifizierter NLP-Practitioner und NGH international certified HypnoCoach. Er coacht Privatpersonen, Mitarbeiter und Führungskräfte in punkto Berufsrolle und Motivation. Bilder Alina Simmelbauer Link www.tomasschroeck.de

TRENNEN STANZEN LASERSCHNEIDEN LASERGRAVIEREN TRENNEN STANZEN L ASERSCHNEIDEN L ASERGRAVIEREN TRENNEN STANZEN LASERSCHNEIDEN

Was genau bedeutet das für Dich? Es kann bedeuten, dass Du damit eine zweite Möglichkeit kennst, die Richtung Deines Busses zu steuern. Was glaubst Du, warum depressive Menschen eine Halskrause verordnet bekommen und dadurch gezwungen werden nach oben zu gucken? Wenn es Dir einmal nicht gut gehen sollte, ändere Deine Körperhaltung und versetze Dich in den körperlichen Zustand, in dem Du lieber sein möchtest. Letztendlich ist unser Körper nicht nur der Spiegel unserer Stimmung, er ist auch der Schlüssel dazu! Du glaubst es nicht? Probier es aus und Du wirst merken, wie einfach es ist. In meinen Coachings zu erleben, wie wir erfolgreich und effektiv mit solchen und anderen Techniken arbeiten, ist immer wieder spannend.

TRENNEN STA NZEN LASERSC HNEIDEN LAS ERGRAVIEREN

www.veredelungslexikon.de Das Projekt Veredelungslexikon existiert seit einem Jahr. Es wird mit viel Engagement von Studenten des Studiengangs Buch- und Medienproduktion an der HTWK Leipzig betrieben sowie von namhaften Partnern aus der Wirtschaft unterstützt. Mit dem Projekt soll ein wissenschaftlicher Überblick über die Vielzahl der Veredelungsvarianten realisiert werden. Seit der Leipziger Buchmesse ist die bereits sehr beliebte Webseite www.veredelungslexikon.de im Internet zu finden. Um das Ganze auch haptisch erlebbar zu machen, ist ab sofort die edle Printversion des Veredelungslexikon lieferbar! In der hochwertigen Musterbox sind Veredelungen wie Kaltfolientransfer, Lasergravur, Beflocken, Kaschieren und andere verständlich beschrieben und haptisch erlebbar. Das Besondere: Die Veredelungsvarianten sind nicht nur mit einem Testelement untereinander vergleichbar, sondern glänzen auch mit ihren grafischen Möglichkeiten auf einer individuell gestalteten Musterkarte. Die MUSTERBOX gibt es ab sofort nur für kurze Zeit zum Einführungspreis von 25 €. Weitere Informationen, Kontakt und Bestellung unter www.veredelungslexikon.de oder info@veredelungslexikon.de.

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DISG

Der Test

Mit DiSG® lassen sich Persönlichkeitsprofile erstellen, die mehr als eine Stärken- und Schwächen-Analyse bieten. Das DiSG®-Modell wird seit 30 Jahren in der Personalarbeit eingesetzt. Die Anwendungsbeispiele sind vielfältig und reichen von Management über Personalauswahl bis zur Persönlichkeitsentwicklung.

Diese Informationen wurden uns freundlicherweise vom Deutschen Institut für Marketing (DIM) in Köln zur Verfügung gestellt. Weiterführende Informationen sowie der ausführliche Test unter: www.disg-modell.de

Es gibt verschiedene DiSG®-Tests, die unterschiedlich aufwendig sind. Ein ausführliches DiSG®-Profil wird vom Deutschen Institut für Marketing (DIM) in Köln erstellt und bietet eine sehr individuelle Auswertung. Wir haben für euch einen kurzen Test, um euch einen Einblick in die Welt der DiSG®-Profile zu geben. Mit Hilfe der unten abgebildeten Grafiken könnt ihr herausfinden, zu welchem Typ ihr

1

Überlegt euch, wozu ihr eher tendiert.

tendenziell gehört. Dazu ein Beispiel: Wenn ihr in der ersten Abbildung zu den oberen Adjektiven tendiert und euch in der zweiten Abbildung eher die Adjektive auf der linken Seite ansprechen, gehört ihr zu den D-Typen. Auf der nächsten Seite könnt ihr herausfinden, was „euer“ DiSG®-Typ bedeutet. Wir wünschen viel Spaß beim Sich-Selbst-Besser-Kennenlernen!

2

Überlegt euch, wozu ihr jetzt eher tendiert.

schnell, durchsetzungsstark, aktiv, kommunikativ, dynamisch

D G

i Oder

S

Auf Fakten und Logik ausgerichtet, objektiv, skeptisch

D G

i Oder

S

Auf Menschen ausgerichtet, einfühlsam, offen

nachdenklich, methodisch, ruhig, sorgfältig

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DISG die typen

Es gibt keine guten oder schlechten DiSG®-Typen, da jeder Mensch eine andere Persönlichkeit hat. Im Regelfall kommt es jedoch zu Überschneidungen

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zwischen den einzelnen Typen. In der folgenden Aufstellung stellen wir nur die Hauptausprägungen für euch dar.

D DOMINANT Die Umwelt durch Überwinden von Widerständen formen, damit Ziele erreicht werden können.

i INITIATIV Durch Beeinflussung oder Überreden anderer seine Umwelt formen.

BESCHREIBUNG ...  will sofortige Ergebnisse erzielen ...  ergreift Maßnahmen und löst Probleme ...  nimmt Herausforderungen an ...  trifft schnelle Entscheidungen ...  stellt den Status quo in Frage ...  übernimmt das Kommando

BESCHREIBUNG ...  knüpft Kontakte ...  macht einen guten Eindruck ...  drückt sich klar aus ...  schafft ein motivierendes Umfeld ...  ist unterhaltsam für andere ...  arbeitet gern in der Gruppe

GEWÜNSCHTES UMFELD ... Macht und Einfluss ... Ansehen und Herausforderungen ...  die Gelegenheit zu persönlichem Erfolg ...  ein großes Betätigungsfeld ...  direkte Antworten ...  wenig Kontrolle und Überwachung ... viele neue und abwechslungsreiche Aufgaben

GEWÜNSCHTES UMFELD ... Beliebtheit, gesellschaftliches Ansehen ...  öffentliche Anerkennung von Leistung ...  freie Meinungsäußerung ...  gemeinsame Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeit ...  wenig Detailarbeit und Kontrolle ...  die Gelegenheit, Vorschläge auszusprechen ...  günstige Arbeitsbedingungen

G GEWISSENHAFT Gewissenhaftes Arbeiten innerhalb von bestehenden Arbeitsvorgängen, um Qualität und Genauigkeit zu garantieren.

S STETIG Durch Zusammenarbeit mit anderen unter bekannten Bedingungen eine Aufgabe auszuführen.

BESCHREIBUNG ...  folgt Anweisungen und hält sich an Vorgaben ...  konzentriert sich auf wichtige Details ...  denkt analytisch, wiegt das Für und Wider ab ...  geht diplomatisch mit anderen um ...  überprüft auf Genauigkeit ...  analysiert die eigene Leistung kritisch ...  geht Situationen oder Aktivitäten systematisch an

BESCHREIBUNG ...  arbeitet stetig und verlässlich ...  ist geduldig und treu ...  entwickelt spezielle Fertigkeiten ...  hilft anderen ...  ist ein guter Zuhörer ...  kann gut mit aufgeregten Leuten umgehen ...  schafft ein stabiles, harmonisches Arbeitsumfeld

GEWÜNSCHTES UMFELD ...  klar definierte Leistungserwartungen ...  hohen Stellenwert von Qualität und Genauigkeit ...  zurückhaltende, geschäftsmäßige Atmosphäre ... Gelegenheit, Fachwissen zu zeigen ... Kontrolle über leistungsbeeinflussende Faktoren ... Anerkennung für besondere Fähigkeiten und Leistungen

GEWÜNSCHTES UMFELD ... Aufrechterhalten des Status quo, solange es keinen    Grund für Veränderung gibt ...  Lob für geleistete Arbeit ...  aufrichtige Anerkennung ... Identifikation mit einer Gruppe ...  wenig Konflikte


nachmachen erwünscht

Portfolio

Der Begriff Portfolio stammt aus dem Lateinischen – portare „tragen“ und folium „Blatt“. Warum wir euch das sagen?! Wir wollen euch hier ein paar Tipps und Tricks für eure anstehenden Bewerbungen geben. Für Berufskreative ist das Portfolio eine Zusammenstellung der besten und wichtigsten Arbeiten und Projekte, an denen man beteiligt war. Es dient zu Bewerbungs- oder Selbstvermarktungszwecken und lässt sich ganz einfach mit Hilfe von InDesign und www.issuu.com umsetzen. Als ersten Schritt, bevor du überhaupt loslegst, überlege dir, welches Format du nutzen möchtest. Wage hierbei ruhig mal etwas. Nimm z. B. ein Querformat oder was Quadratisches. Das schafft Wiedererkennung. Beim Einrichten des Dokuments kannst du die Doppelseitenfunktion nutzen. Sie dient dir zur optischen Erfassung deiner späteren Bewerbungsmappe. Um Sprünge der Zeilen zu vermeiden, nutze das Grundlinienraster. Es bietet dir eine einheitliche Ausrichtung deiner Zeilen im gesamten Dokument. Du findest diese Funktion unter Bearbeiten / Voreinstellungen / Raster.

2.

1.

Eine weitere Erleichterung für z. B. die Erstellung deines Lebenslaufs ist die Spaltenfunktion. Sie lockert das Ganze auf und lässt es nicht allzu steif wirken. Unter Bearbeiten / Voreinstellungen / Spalten und Ränder kannst du sie aufrufen. Zu jedem Lebenslauf gehört auch ein Bewerbungsfoto: Hier kannst du mittels des Platzhalterrahmens ganz einfach Fotos oder Grafiken reinladen. Über die Tastenkombination STRG + D (beim Mac: CRTL + D) ist dies ganz einfach.

Auf issuu.com hast du die Möglichkeit, dein selbsterstelltes Portfolio potenziellen Arbeitgebern auf der ganzen Welt zu präsentieren. Vorteil dieser Plattform: Du erreichst viele Menschen mit wenig Aufwand. Voraussetzung für die reibungslose Funktion auf issuu.com ist, dass dein Lebenslauf verlinkt ist.

3.

29


berufsbegleitend

studieren

im überregionalen klassenzimmer Seit 2010 wird der erste berufsbegleitende „Buch-Bachelor“ vom „mediacampus frankfurt | die schulen des deutschen buchhandels“ in Kooperation mit der School of Management and Innovation (SMI) an der Steinbeis-Hochschule Berlin angeboten. Die Zielgruppe: ambitionierte Buchmenschen, die ein praxisorientiertes Fernstudium wollen und dabei nicht auf individuelle Betreuung verzichten möchten. Die Studentin Karoline Mehlis berichtet über ihr erstes Semester. Kennenlern-Wochenende auf dem mediacampus frankfurt. Es beginnt mit einer Vorstellungsrunde – „Lernen Sie innerhalb von fünf Minuten Ihren Sitznachbarn so kennen, dass Sie ihn dem Rest der Klasse vorstellen können!“ Es werden vorgestellt: Buchhändler, Mediengestalter, Verlagsund Medienkaufleute, abgebrochene und beendete Studiengänge. Hier trifft sich Deutschland von Sylt bis zum Bodensee, von 20 bis 39 Jahren, Filialleiter, 1 Der erste Bachelor-Jahrgang am mediacampus frankfurt.

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Buchhändler, Projektmanager, Redakteure, Assistenten. Doch eines haben alle gemeinsam. Sie wollen den ersten berufsbegleitenden Bachelor der Buchbranche: Buchhandels- oder Verlags- und Medien-management. Das System ist einfach. Es gibt Studienlektüre von der SMI zum Selbstlernen und regelmäßige gemeinsame Vertiefungsphasen im Klassenverband – meist auf dem mediacampus frankfurt im Stadtteil Seckbach. Leistungsnachweise werden in Form von Klausuren, Präsentationen und Hausarbeiten erbracht. Transferanalysen sollen das theoretische Wissen auf das eigene Unternehmen übertragen, eine Projektstudienarbeit sowie die finale Bachelorarbeit werden ebenfalls das Ziel der unternehmensbezogenen Transferarbeit verfolgen. Doch an diesem Wochenende liegt das noch in weiter Ferne. Denn neben den ersten Seminaren steht das gegenseitige Beschnuppern im Vordergrund. Es wird gelernt, gefachsimpelt und gelacht an diesem sonnigen Juliwochenende. Student sein. Während der ersten Selbststudienphase werden Facebook-Kontakte geknüpft, die Austauschplattform des mediacampus ausprobiert. Beim gemeinsamen virtuellen Leiden während des Schreibens der ersten Hausarbeit kommt das Klassengefühl auf. Die erste „richtige“ Präsenz. Endlich Seckbach. Nach der langen Phase des Selbststudiums ist es schön, seine Freud- und Leidensgenossen wiederzusehen. Und es ist, als würde man einander schon Jahre kennen. Die erste Klausur ist bewältigt und die erste Präsentation wird gehalten. Alles halb so schlimm. Tagsüber die Pflicht: Studium halt. Aber


Der mediacampus frankfurt bietet in Kooperation mit der School of Management and Innovation (SMI) zwei berufs- und ausbildungsbegleitende Bachelorstudiengänge an: Buchhandels- und Medienmanagement sowie Verlags- und Medienmanagement. Das Studium setzt sich aus Selbststudien- und Präsenzphasen zusammen, die Kosten belaufen sich auf 10.790 € (für Börsenvereinsmitglieder 9.290 €). Weitere Informationen unter: www.mediacampus-frankfurt.de www.steinbeis-smi.de

die Dozenten aus der Praxis versüßen die Theorie durch anschauliche Beispiele. Abends die Kür: soziale Kontakte werden gepflegt, der mediacampus hat Abendveranstaltungen vorbereitet. Trotz des vollen Programms und des Herbstwetters vergeht die Zeit viel zu schnell. Auch wenn es schön ist, nach zwei Wochen Schulbank-Drücken wieder nach Hause zu fahren, fällt der Abschied von den Kommilitonen doch etwas schwer. Die Lernphase. Schön, dass es Facebook gibt – zu Hause am Schreibtisch ist es immer wieder toll zu sehen, dass man doch nicht alleine ist. Das gemeinsame Fluchen über das Lernen kann so erlösend sein!

Das Ende des Semesters. Nachdem die Klausuren am ersten Tag der letzten Erstsemesterpräsenz geschrieben sind, ist die Wiedersehensfreude groß. Und vier Tage Wirtschaftsmathematik schweißen zusammen, denn selbst der beste Dozent macht aus Mathematik kein Zuckerfach. Die ersten Resumees des Semesters werden gezogen: Bereut hat diesen Schritt niemand. Im Gegenteil: Freundschaften wurden geschlossen, der Wissensdurst noch immer gestillt und das in einem angenehmen Lernumfeld, in dem jeder sein eigenes Tempo bestimmt. Wir sind gespannt, was uns die nächsten fünf Semester bringen!

Autorin Karoline Mehlis (25), gelernte Medienkauffrau Digital und Print, ist Redaktionsassistentin beim Cornelsen Verlag. 2010 hat sie zudem das nebenberufliche Studium Verlags- und Medienmanagement begonnen. Bilder Gruppe: mediacampus frankfurt | Autor: Cathleen Schmidt

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wer, wann,

wohin? Auch dieses Jahr ist der Kalender wieder mit branchenbezogenen Höhepunkten gespickt. Hier steht, was ihr nicht verpassen solltet: Veranstaltungen Printing Future Days .........................................................07.11.2011 - 10.11.2011 13. Tage der Typografie .................................................... 11.11.2011 - 13.11.2011 Swiss Online Marketing ................................................... 14.03.2012 - 15.03.2012 Leipziger Buchmesse ........................................................ 15.03.2012 - 18.03.2012 Welttag des Buches .............................................................................. 23.04.2012 Drupa ................................................................................ 03.05.2012 - 16.05.2012

Jubiläen Joseph Pulitzer (100. Todestag) ............................................................ 29.10.2011 Heinrich von Kleist (200. Todestag) ...................................................... 21.11.2011 J.R.R. Tolkien (120. Geburtstag) ............................................................ 03.01.2012 Charles Dickens (200. Geburtstag) ........................................................ 07.02.2012 Georg Büchner (175. Todestag) ............................................................. 19.02.2012 Karl May (100. Todestag) ...................................................................... 30.03.2012

Jour Fixe

Trends in der Buch- und Medienproduktion Die Studenten des Studienganges Buch- und Medienproduktion laden Sie auch im Wintersemester 2011 wieder zur Veranstaltungsreihe »Jour Fixe« ein. Diskutieren Sie mit uns über aktuelle Themen in der Buch- und Medienbranche. Alle Veranstaltungen finden im Medienzentrum der HTWK statt. Der Eintritt zur Vortragsreihe ist frei. Informationen finden Sie unter: www.verlagsherstellung.de

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Termine: 19.10.2011 23.11.2011 14.12.2011 18.01.2012


auslandssemester als

Karrierehelfer Auslandssemester, entweder als Studien- oder als Praxisphase während der Ausbildung, fördern die Entwicklung persönlicher Kompetenzen, die in der beruflichen Entwicklung vorteilhaft angewendet werden können; deshalb gelten sie als Sprossen der Karriereleiter. Schon im Mittelalter gingen die Handwerksgesellen der Zünfte auf die Walz, bevor sie Meister werden konnten. Später nahm der russische Zar Peter I. die seinerzeit sehr weite Reise nach Westeuropa auf sich, um sich persönlich über technische Entwicklungen zu informieren. Künstler wie Maler, Schriftsteller und Musiker bereisten andere Länder und gar fremde Kontinente, um sich inspirieren zu lassen, zum Beispiel Goethe auf seinen Italienreisen. Sogar Ehen zwischen Herrschaften weit voneinander entfernter Monarchien wurden aus rein wirtschaftlichen Interessen geschlossen. Damals war von „Globalisierung“ noch keine Rede, aber wirklich neu ist diese Entwicklung offenbar keineswegs. Heute wird geschätzt, dass etwa ein Drittel aller deutschen Unternehmen „international aufgestellt“ ist; diese Firmen haben entweder Zulieferer oder Absatzmärkte im Ausland oder gar eigene Niederlassungen, und zwar mit steigender Tendenz. Um diese wirtschaftlichen Beziehungen effizient entwickeln zu können, bedarf es entsprechend qualifizierter Mitarbeiter mit internationalen Erfahrungen. Die Hochschulen in Europa fördern deshalb Studienaustauschmöglichkeiten, darunter auch die

Medien der HTWK Leipzig (früher Fachbereiche Polygrafische Technik sowie Buch und Museum) die Möglichkeit eines Auslandsteilstudiums an einer der etwa 30 Partnerhochschulen der Fakultät, darunter eindeutig an erster Stelle Studierende des Studiengangs Verlagsherstellung (heute Buch- und Medienproduktion). Offenbar haben diese Studierenden die Bedeutung internationaler Erfahrungen für ihre Karriere als besonders bedeutsam eingeschätzt. Auch von der Hochschule organisierte Exkursionen, etwa an Universitäten in Osteuropa, erfreuen sich größter Beliebtheit, übrigens auch in umgekehrter Richtung. Wer möglichst effizient Fachkenntnisse und -fähigkeiten in seinem Studiengang erwerben möchte, bleibt besser über die gesamte Dauer seines Regel-

1 Gemeinsam erkunden Teilnehmer der 11. Internationalen Studentenkonferenz in Kiew die Stadt.

HTWK Leipzig mit Unterstützung des Deutschen

Akademischen Austauschdienstes. Neben der Befreiung von Studiengebühren auf der Grundlage bilateraler Vereinbarungen wird noch eine kleine monatliche Unterstützung zur Deckung eines Teils des finanziellen Mehrbedarfs der Studierenden gewährt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten nutzten weit über hundert Kommilitonen der Fakultät

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studiums an der Heimathochschule. Auslandssemester dienen eher dazu, so genannte Soft Skills zu erweitern, dazu zählen vor allem: •  der Erwerb interkultureller Kompetenz und •  die Erlangung von Kenntnissen über andere    Kulturen, insbesondere Studienformen, •  die Vertiefung von Fremdsprachenkenntnissen, •  eine Stärkung der Fähigkeit, sich in neue   Umfelder zu integrieren sowie allgemein •  die Förderung der Bereitschaft zu beruflichen   Auseinandersetzungen. Wegen des Fremdsprachenaspekts sind natürlich Studienplätze in englischsprachigen Ländern, insbesondere im Vereinigten Königreich von Großbritannien, besonders begehrt. Da speziell in England die Studiengebühren inzwischen horrende Werte angenommen haben (bis zu 9000 £ pro Semester), sind die dortigen Einrichtungen aber nicht erpicht darauf, auf Grund europäischer Vereinbarungen Studierende vom Festland kostenlos aufzunehmen; deutsche Hochschulen werden untereinander bereits beneidet um noch bestehende „Bilateral Agreements“ mit Partnern in England, denn die Anzahl der Austauschstudienplätze ist sehr begrenzt. Hochschulen in Skandinavien sind außerordentlich aufnahmefreudig, dort sind Studiengebühren ohnehin gesetzlich nicht erlaubt; viele Studiengänge werden komplett in englischer Sprache gelehrt. Deshalb sind die Partnerhochschulen der HTWK Leipzig in Finnland, Schweden und Norwegen besonders hoch frequentiert, allen voran die Metropolia University in Helsinki (Metropolia Ammattikorkeakoulu). Studierende aus Leipzig haben dort einen ausgezeichneten Ruf ob ihrer profunden Grundkenntnisse und Ihres Engagements sowie der daraus in der Regel resultierenden sehr guten Studienleistungen. Bisher führten Auslandstudiensemester oft zu einer Verlängerung des Studiums um die Aufenthaltsdauer an der Partnerhochschule. Das Ziel besteht nun darin, Prüfungsleistungen aus dem Ausland möglichst vollständig an der Heimathochschule anzuerkennen. Dem sind freilich Grenzen gesetzt, weil nicht zu erwarten sein kann, dass die Studienprogramme der Hochschulen gleich sind. Ganz im Gegenteil ist mit der Freiheit der Lehre und Forschung beabsichtigt, dass sich jeder Studiengang

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Holger Reichelt, Buchhandel/Verlagswirtschaft, Jan. bis Mai 2010, University of the West of Scotland, Paisley Das Auslandsstudium festigte meine Wirtschaftskompetenz und einen soliden englischen Wortschatz, der mir in größeren Medienunternehmen an der Schnittstelle zwischen deutscher und ausländischer Niederlassung sicherlich eine Hilfe sein wird, so dass ich den größten Nutzen aus meiner Auslandserfahrung erzielen kann.

Carolin Ulrich, Verlagsherstellung, Aug. 2009 bis Jan. 2010, Høgskolen i Gjøvik, Gjøvik Durch ein Auslandsstudium lernt man, dass es mehr gibt als die scheinbare Abhängigkeit von materiellen Dingen. Was man gemeinhin als „Zuhause“ beschreibt, wird oft nur mit einem Ort verknüpft statt mit dem Gefühl der Bande zu Familie und Freunden. Von diesem einschränkenden Denken löst man sich und kann dadurch später im Berufsleben wesentlich flexibler agieren.

Karoline Keybe, Verlagsherstellung, Sept. 2008 bis Juni 2009, Oxford Brookes University, Oxford Bei Bewerbungsgesprächen wurde ich immer wieder auf das Austauschstudium in Oxford angesprochen und konnte erklären, was ich dort warum und wie lange tat. Generell waren die Arbeitgeber sehr beeindruckt von diesem Faktor in meinem Lebenslauf. Ein Jahr im Ausland bestätigt die erforderlichen Englischkenntnisse und die Bereitschaft, sich allein Problemen zu stellen.

Friederike Günther, Buch- und Medienproduktion, Sept. 2010 bis März 2011, Universidad de Granada, Granada Meine persönliche Hemmschwelle, mich selbst einmal im Ausland auf eine Stellenausschreibung zu bewerben, hat sich durch das Auslandsstudium reduziert. Ich traue mir nun zu, mich europaweit umzuschauen, um über den eigenen Tellerrand zu blicken und mein Sichtfeld zu erweitern. So bewerbe ich mich jetzt für mein Praxissemester in Madrid, dort gibt es Zweitstellen deutscher Verlage oder Medienunternehmen.

Linda Baller, Verlagsherstellung, Jan. bis Mai 2011, University of the Arts, London Das Ingenieurstudium in Leipzig ist technisch ausgerichtet, der Kurs „Book Arts & Design“ in London hingegen sehr künstlerisch. So sah ich das Herstellen von Büchern und Broschüren in einem völlig neuen Blickwinkel. Bei einem Auslandsaufenthalt entwickelt man sich weiter, indem man seine Wünsche und Ziele mit Abstand vom normalen Alltag betrachtet. Während man an seinen Aufgaben wächst, sammelt man Erfahrungen, die einem für das spätere Leben helfen können.


Judith Jänsch, Verlagsherstellung, Sept. 2009 bis Mai 2010, Oxford Brookes University, Oxford Quintessenz ist für mich die Gewissheit, auch in der Fremde Erfolge erzielen zu können. „Oxford“ in meinem Lebenslauf halte ich für meinen Joker. Es hat bereits funktioniert: Ein Bewerbungsgespräch bestand zu zwei Dritteln aus Nachfragen des Bereichsleiters und Anekdoten meinerseits zu Oxford.

Linda Dörk, Verlagsherstellung, Aug. 2009 bis Mai 2010, Kungliga Tekniska Högskolan, Stockholm Während der Schwerpunkt in Leipzig auf praktischen Erfahrungen in Laboren und an Maschinen liegt, konnte ich in Stockholm stärker Fragen zu Medienentwicklungen nachgehen. Verlagshersteller sind Schnittstelle zu verschiedensten Dienstleistern, ebenso wie sie stetig Entwickler neuer Produkte sind. Daher werde ich sicher in meinem Berufsleben vom interdisziplinären Exkurs profitieren können.

Sabine Teichmann, Verlagsherstellung, Aug. 2009 bis Mai 2010, Kungliga Tekniska Högskolan, Stockholm Die zehn Monate in Stockholm verhalfen mir zu einem neuen Blick auf mein Studium an der HTWK Leipzig. Von Vorteil waren für mich Einblicke in ein anderes Studiensystem und angewandte Lernmethoden. Mir hat das Auslandsstudium persönlich viel gebracht, vor allem globales Denken, größere Offenheit gegenüber Neuem und eine erhöhte Flexibilität und Mobilität.

Inga Reinke, Verlagsherstellung, Jan. bis Juni 2011, Kungliga Tekniska Högskolan, Stockholm Besonders Kommunikation und Teamarbeit sind für die Tätigkeit als Hersteller im Verlag bei der Zusammenarbeit mit ausländischen Dienstleistern wichtig, wofür ich mich durch mein Auslandsstudium bestens gewappnet fühle. Hat man es einmal geschafft, sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen und alle Schwierigkeiten zu meistern, wird das auch im Berufsleben leichter fallen. Nicht zuletzt kann man dort studieren, wo andere Urlaub machen.

Susann Schier, Verlagsherstellung, Aug. bis Dez. 2007, Metropolia Ammattikorkeakoulu, Helsinki Das „Erasmus-Englisch“, was ich mit Kommilitonen verschiedener Nationen in Finnland sprach, war nicht perfekt aber effektiv und hat mir bei Praktika in Verlagen mit Produktionsstätten in Asien oft geholfen. Durch das große Vertrauen, das den Studierenden an der finnischen Hochschule entgegengebracht wird, wagte ich mich selbstbewusster an schwierige Aufgaben heran. Ich hoffe, mein gewachsenes Selbstvertrauen auch zukünftig in Unternehmen einbringen zu können.

durch seine Individualität auszeichnet. Außerdem bedarf es einer Einarbeitung in unterschiedliche Studienformen, in deren Kennenlernen gerade ein Teil der zu erlangenden Erfahrungen besteht. Schließlich ist es zu begrüßen, wenn landeskundlich spezifische Module belegt werden, deren Inhalte in der Regel nicht auf den Studienabschluss an der Heimathochschule angerechnet werden können. Die Studiendekane geben den Studierenden in zunehmendem Umfang Unterstützung bei der Gestaltung des individuellen Studienplans im Ausland mit dem Ziel einer möglichst weitgehenden Anerkennung von Prüfungsleistungen durch den Prüfungsausschuss an der Heimathochschule. Es kommt weniger darauf an, welche konkreten Lerninhalte nachgewiesen werden, sondern vielmehr auf erworbene Kompetenzen. Dennoch erfordert nach wie vor ein Auslandsstudium deutlichen Mehraufwand sowie persönliche Initiative durch gezielte Nutzung der durchaus vorhandenen Flexibilität der Prüfungsordnung, etwa dadurch, einzelne Prüfungen vorfristig zu absolvieren. Gerade im vergangenen Studienjahr ist es wieder einer Studentin des Diplomstudiengangs Verlagsherstellung trotz eines gesamten Studienjahres an der Metropolia University gelungen, sämtliche Prüfungen innerhalb der Regelstudiendauer erfolgreich abzuschließen. Unter Berücksichtigung der nachgewiesen höheren Eigeninitiative und größeren Leistungsfähigkeit sowie der daraus resultierenden Erfahrungen ist es verständlich, dass ein Auslandsstudium einen deutlichen Pluspunkt im Lebenslauf darstellt, einerseits rein formal, aber letzten Endes nur durch die Umsetzung der zusätzlichen Kompetenzen in der beruflichen Praxis. Bereits während des Studiums erlangte Auslandserfahrungen stellen zweifellos einen Vorsprung auf der Karriereleiter dar.

Autor Frank Roch (54) ist promovierter Physiker und arbeitet seit dem Jahr 1992 an der Fakultät Medien der HTWK Leipzig als Professor für Messtechnik und Qualitätsmanagement. Hier ist er außerdem als Koordinator für internationale Beziehungen tätig. Bilder Autor: privat | Gruppe: Daniel Winkler

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BILDHAFTES

Rätsel

Jetzt wird‘s knifflig! Welche Begriffe rund um die Herstellung von Büchern sind hier dargestellt? Zu gewinnen gibt es die vorgestellten Ratgeber „Karriereführerschein“ und „Studi-Survival-Guide“, also viel Erfolg! 1

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P: Seitenleimwerk N: Umschlagrillstation E: Messerwellenpaar 3

E: Produktverpackung F: Bogentransportbänder I: Fadenheftstation 4

I: Offset-Druckzylinder A: Buchumschlag - Umlegestation G: Taschenfalzprinzip 5

E: Rakel zur Farbdosierung M: Hubsauger B: Stempel für Tampondruck 6

K: Doppeldruckwerk B: Bogenwendeeinrichtung E: Verreiberwalzen 7

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F: Maschinen-Andruck A: Flattermarken T: Druckkontrollstreifen

Lösungswort: _ _ _ _ _ _ _ _ 1 2 3 4 5 6 7 8

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R: Polyurethanklebstoff N: Offset-Druckfarbe C: Additive Farbmischung

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Lexikon

Was war das nochmal? Brotschrift stammt aus der Setzersprache, als noch mit dem Bleisatz gearbeitet wurde. Der Begriff bezeichnet den manuellen Satz des fortlaufenden, mit dem heutigen Mengensatz vergleichbaren Textes für Werk- und Zeitungsdruck. Da die Setzer im Akkord bezahlt wurden, brachte ihnen das manuelle Setzen des Haupttextes entsprechend der geschafften Menge „das tägliche Brot“ ein.

Fotosatz ist neben dem Handsatz und dem Maschinensatz ein weiteres Verfahren zur Satzherstellung für Drucksachen. Dabei wird der Satz mit Hilfe von Filmnegativen fotomechanisch in der Fotosetzmaschine hergestellt. Die Buchstabenvorlagen sind Negative, die auf gläsernen Schriftrahmen, runden Schriftscheiben oder Filmstreifen gesetzt sind. Hier sind höhere Arbeitsgeschwindigkeiten möglich.

Tilde signalisiert die Betonung eines Buchstabens, bspw. über à á. Die Akzentzeichen Akut (á), Gravis (à), Zirkumflex (â) und (~) sind von griechischen Grammatikern eingeführt worden. In modernen Sprachen haben sie oft verschiedene Bedeutungen.

Zwiebelfische heißen Buchstaben, welche versehentlich aus anderen Schriften gesetzt wurden. Liegen Buchstaben verschiedener Schriften durcheinander, z. B. im Setzkasten, so werden diese ebenfalls als Zwiebelfische bezeichnet.

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WIR MACHEN L I E B L I N G S KATALOGE. Schrauben, Badewannen, Blumenvasen – in der Vielfalt liegt die Kraft Was ein Produkt verspricht, sollte sein Verkaufsprospekt schon halten, oder? Aber wie soll man die verschiedenen Speziallackierungen eines Sportwagens oder 1.500 mögliche Fußbodenbeläge originalgetreu abbilden? Mit den üblichen Verfahrensweisen im Offsetbereich ist das nur sehr bedingt möglich. Wir haben uns auf solche „schwierigen“ Fälle spezialisiert und dafür Lösungen entwickelt. Eine heißt REAL IMAGING CONCEPT ®. Damit ist der Traum vom fotorealistischen Offsetdruck mit gesättigter klarer Farbe, offenen Tiefen, scharfen Strukturen und weichen Farbverläufen Realität geworden. Jetzt sehen hochwertige Produkte aus Holz oder Porzellan, Glas oder Edelstahl in Prospek ten wirklich so aus wie Produkte aus Holz oder Porzellan, Glas oder Edelstahl, was den Endverbraucher auf alle Fälle anspricht. Da kann ein neuer Produktprospekt mal schnell zum Lieblingskatalog werden.

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Impressum

Danksagung

Wir haben die Herausforderung angenommen und unser erstes Heft nach und nach zusammengepuzzelt. Aber ohne die passenden Teile wäre es nicht möglich gewesen. Tausend Dank!

„Man wächst mit seinen Aufgaben.“ Streifband ist ein Projekt des Studiengangs Buch- und Medienproduktion der Fakultät Medien an der HTWK Leipzig. Herausgeber Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig | Studiengang Buch- und Medienproduktion | Gutenbergplatz 2-4, 04103 Leipzig | Tel.: 0341 - 21 70 450 | E-Mail streifband@gmx.de | www.streifband.de Projektleiterin Maika Fischer Redaktion Sandra Lüdtke, Claudia Bräuer Anzeigen Antje Niendorf, Claudia Bräuer Layout, Druckvorstufe, Satz Carsta Weidner Druck und Weiterverarbeitung Patricia Leis Grafik, Fotografie Maika Fischer Sponsoring und Vertrieb Patricia Leis

Druck Roger Troks, Hausdruckerei HTWK Leipzig Weiterverarbeitung Drahtrückstichheftung von Messedruck Leipzig GmbH Papier Inhalt: 115 g/m² Tempo | Umschlag : 200 g/m² Tempo von Sappi Deutschland GmbH, Hannover Schriften Agilita®, Agilita® Thin Dot (J. Weltin) Auflage 3500 Exemplare Erscheinungsweise halbjährlich jeweils zur Leipziger und Frankfurter Buchmesse Anmerkung Für Beiträge ist ausschließlich der Autor verantwortlich. Geäußerte Meinungen spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Unser Dank geht an alle Autorinnen und Autoren, dem Sponsor für das Inhalts- und Umschlagpapier – Sappi Deutschland GmbH Hannover, dem Sponsor der Druckplatten – Kodak, dem Sponsor der Weiterverarbeitung – Messedruck Leipzig GmbH, dem Sponsor unserer Sonderfarbe – Hartmann Druckfarben HCS Leipzig sowie allen, die uns technisch und inhaltlich unterstützt haben, insbesondere Prof. Dr. Thomas Heß, Dipl.-Ing. Dietmar Kropf, Dipl.-Ing. Thomas Schulze, Dr.-Ing. Klaus Wolf und Dipl.-Ing. Winnie Zagrodnik.

gratis streifband-abo Ja, ich möchte zukünftig ein kostenloses Abonnement der Zeitschrift Streifband beziehen. Bitte schicken Sie mir ...... Exemplar(e) der nächsten Ausgabe zu. Name/Firma Straße, PLZ, Ort E-Mail Unterschrift

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