Datum: 10.03.2020
KMU-Magazin der AXA Meine Firma - KMUMagazin AXA 8400 Winterthur 058/ 215 43 05 https://www.meine-firma.ch
Medienart: Print Medientyp: Spezial- und Hobbyzeitschriften Auflage: 62'000 Erscheinungsweise: 3x jährlich
Seite: 26 Fläche: 172'173 mm²
Auftrag: 3005792 Themen-Nr.: 788.003
Referenz: 76592739 Ausschnitt Seite: 1/3
«Wir wollen die
beste Skisportmarke der Welt sein»
Stöckli ist der grösste Skihersteller in der Schweiz. Chef Marc Gläser über Tradition, Swissness und den chinesischen Markt. Nächstes Jahr feiert Stöckli das 85-Jahr-Finnenjubiläum. Welchen Wert hat Tradition bei Stöckli?
Tradition bedeutet für mich, dass man etwas seit Langem und gut macht. Sonst kann es keine Tradition werden. Zudem muss man Werte und Erfolge, die man mit dieser Tradition verbindet, immer wieder anpassen, um sie in die Zukunft zu führen. Zur Person Die Stöckli Swiss Sports AG
ist die grösste Skiherstellerin der Schweiz. Seit mehr als 80 Jahren hat sich das im luzernischen Malters beheimatete Unternehmen seine Eigenständigkeit bewahrt. Mehrheitsaktionärin ist die Luzerner Familie Kaufmann. Stöckli generiert mit gut 240 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 60 Millionen Franken und produziert jährlich 60'000 Paar Ski. Die Stöckli-Ski werden in den eigenen 15 Sportfachgeschäften und über ausgewählte Fachhändler in der Schweiz und in mehr als 40 Ländern vertrieben. CEO Marc Gläser (51)
führt das Unternehmen seit fünf Jahren und ist der erste Unternehmenschef, der nicht zur Familie Stöckli gehört. Er hat sich vor drei Jahren mit 10 Prozent am Unternehmen beteiligt. www.stoeckli.ch
tersportmarkt entstehen könnte. Aber auch in der Schweiz gibt viele Leute, denen Swissness wichtig ist. In den vergangenen Jahren hat sich hier ein gesunder und positiver Patriotismus entwickelt. Für Stöckli ist Swiss Made also absolut zentral. Deshalb investieren wir auch viel in den Standort Malters.
Und das bedeutet für Stöckli?
Die Schweiz ist ein stagnierender Markt. Ihr Wachstum dürfte aus dem Ausland stammen.
In der Kontinuität liegt die
45 Prozent des Skiumsatzes erzielen wir in der
Qualität. Kann man durchgehend am Markt bestehen und die Kundenbedürfnisse erfüllen und besser werden, dann wird etwas wirklich gut. Ich vergleiche uns gerne mit dem legendären 911er-Porsche, der seit 60 Jahren alle drei Jahre etwas besser wird. Produkte, die über eine lange Zeitdauer immer besser werden, haben am Schluss eine grossartige
Schweiz, 55 Prozent im Ausland. Das internationale
Qualität.
Der Zwilling von Tradition in Ihrem Geschäft ist die Swissness. Welche Rolle spielt «Swiss Made» bei Stöckli? Swissness ist für uns sehr wich-
tig und steht für Topqualität, Präzision, Zuverlässigkeit, Wer-
tigkeit und eine gewisse Exklusivität. Im Ausland ziehen diese Werte stark, unter anderem wegen der Uhrenindustrie. Swiss Made ist speziell in Asien
stark verankert, gerade auch in China, wo ein wichtiger Win-
Geschäft ist stark wachsend. In den vergangenen fünf Jahren haben wir im Export durchschnittlich 10 bis 12 Prozent zugelegt. Der Exportanteil soll auf 70 Prozent steigen.
Dies trotz des starken Frankens und der damit einhergehenden hohen Produktionskosten? Stöckli ist ein spezieller Fall, was die Positionierung betrifft. In der Schweiz werden wir als Premium-Volksmarke wahrgenommen. Stöckli ist hier quasi Volkswagen oder Audi. Im Ausland sind wir aber eher eine exklusive Premium-Marke, wie beispielsweise Porsche.
Denn für mehr Qualität und Exklusivität bezahlt man im Highend-Bereich überproportional mehr.
Stöckli bleibt international damit ein Nischenhersteller. Ja. Wir streben international einen Marktanteil von nur 2 Prozent an, was aber viel ist für uns. Heute sind wir etwa bei 1,5 Prozent. Schaffen wir das, entspricht das einem Wachstum von einem Drittel.
«Ein Stöckli ist im Ausland ein Symbol dafür, dass der Besitzer etwas vom Skifahren
versteht und es sich leisten kann.»
ARGUS DATA INSIGHTS® Schweiz AG | Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich T +41 44 388 82 00 | E mail@argusdatainsights.ch | www.argusdatainsights.ch