Porzellanfabriken Boehmen

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1. "Epiag ', Erste böhmische Porzellan-Industrie-Akt.-Ges., Betriebsstätte Aich. Gegründet 1849, mit Bewilligung vom 27.3.1849, von Johann Möhling aus Schlaggenwald. Besitzer: 1849-1862 Johann Möhling, 1862-1863 Franz Freiherr von Ziegler, Würzburg, 1863-1901 C.V. Anger bzw. ab 1864 A.C. Anger, ab 1899 dessen Erben, 1902-1917 Ludwig Engel & Sohn, 1918-1922 Josef Th. Menzl & Co., G.m.b.H., 1922-1933 Epiag (s.o.). Erzeugnisse: Unter Möhling Gebrauchs- und Luxusgeschirre, auch Figuren, unter Anger Gebrauchs- und Luxusgeschirr, auch Photographie auf Porzellan, unter Engel Gebrauchsgeschirre, auch Hartporzellan (Walzen und Trommelfutter) Im Jahr 1900: 310 Arbeiter (56,4% weiblich). 2. Franz Götzl, Porzellanmalerei und Elfenbeinporzellanerzeugung. Um 1892. Altrohlau (Stara Role) 1. Altrohlauer Porzellanfabriken, Abt. der Porzellanfabrik C.M. Hutschenreuther Aktiengesellschaft. Gegründet 1812-1814 von Benedikt Haßlacher mit Bewilligung vom 16.12.1811 als Steingutfabrik. Besitzer: 1814-1815 Benedikt Haßlacher, 1815 (9.1.-24.11.) Benedikt Haßlacher (1/,» und Johann Nädherny' in Chotoviny 1815-1818 Benedikt Haßlacher, 1828 (31.7.-18.10.) August Franz Nowotny (l/2) und sein Bruder Emanuel Nowotny in Wien (l/2), 1828-1834 August Franz Nowotny, 1834-1841 August Franz Nowotny und Johann Stirba mit Gewinnanteil 5%, 1841-1858 August Franz Nowotny, 3 1858-1860 August Franz Nowotny ( 15), die Neffen Emanuel Nowotny jun. und Viktor Schiffner Ge 1 /5), 4 1860-1868 August Franz Nowotny ( 15) und Emanuel Nowotnyjun. (115), 1868-1884 Emanuel Nowotnyjun., 1884-1898 Firma Moritz Zdekauer in Prag [Karl Ritter von Zdekauerl, 1899-1909 Altrohlauer Porzellanfabriken Moritz Zdekauer (1899 trat Gabriele von Zdekauer mit 529.200 fl. als Kommanditistin ein), 1) 1909-1913 Altrohlauer Porzellanfabriken Moritz Zdekauer Nachfolgerin C.M. Hutschenreuther A.-G., Hohenberg, 1913 eine G.m.b.H. bis 1921, 1922-1938 Altrohlauer Porzellanfabriken A.-G., vormals Moritz Zdekauer, 1938-1945 Altrohlauer Porzellanfabriken, Abteilung der Porzellanfabrik C.M. Hutschenreuther Aktiengesellschaft. 1824 einfache Fabriksbefugnis für Steinguterzeugung für August F. Nowotny. Am 8.11.1838 erhielt August Nowotny die Bewilligung zur Porzellanerzeugung mit förmlicher Landesfabriksbefugnis. 1866-1871 Bau der "Neuen Fabrik""für Porzellanerzeugung. Ab 1842 eine Kupferdruckpresse. Erzeugnisse: Gebrauchsgeschirre aller Art. Im Jahr 1887: 320 Arbeiter, 1900: 430 Arbeiter, 1937: 1.200 Arbeiter.


2. Porzellanfabrik "Victoria""A.-G. Gegründet 1883 als "Porzellanfabrik 'Victoria', Schmidt & CO., offene Handelsgesellschaft" durch die Handelsfirma Rosenfeld und Lazarus in London. Im März 1885 trat Franz Schmidt aus. 2) Inhaber im Jahr 1904 sind Abraham und Benedikt Rosenfeld, London. 1) Sicht Anhang 11. 2) Siehe Anhang II Erzeugnisse: 1887: Gebrauchsgeschirre aus weißem und Elfenbeinporzellan, 1899: Gebrauchs- und Luxusartikel, ebenso 1904, 1937: alle Arten von Porzellan- und Steingutgeschirr. Im Jahr 1887- 360 Arbeiter, 1899: 1.000, 1907 und 1937: je 1.400 Arbeiter.

3. "Epiag", Erste böhmische Porzellan-Industrie-Akt.-Ges., Betrieb Altrohlau. Gegründet im Jahr 1898 von Oscar und Edgar Gutherz aus der Porzellanmalerei Marx & Gutherz (1885-). Ab 1918 gehörte die Fabrik der""Oepiag"' 3) bzw. ab 1920 der"'Epiag"". Erzeugnisse: 4) Gebrauchs- und Luxusartikel. 1900 beschäftigte sie 219 Arbeiter, 1937: 300 Arbeiter. 4. Porzellanfabrik Josef Lenhart Erben. Gegründet im Jahr 1904 von F. Anton Schneider und Johann Geier - für den später Josef Lenhart eintrat - unter der Firma'"Schneider & Co."". Dieser Name wurde noch bis 1937 beibehalten. Ab 1926 von Josef Lenhart weitergeführt und ab 1943 von Josef Lenhart's Erben, Anton Lenhart, Otto Lenhart, Berta Lippert, bis 1945. Stillgelegt 1949. Erzeugnisse: 1910: Kaffeetöpfe und Kochtöpfe, 1927: Gebrauchsgeschirre verschiedener Art; Unterglasurdekor. 1927: 150 Arbeiter. 5)

5. Porzellanfabrik Herbert Manka. In den Jahren 1919/20 bauten Ing. Julius Fritsch und Karl Weidermann die seit 1876 betriebene Porzellanmalerei Carl Weidermann zu einer kleinen Porzellanfabrik aus. 2. Porzellanfabrik "Victoria""A.-G. Gegründet 1883 als "Porzellanfabrik 'Victoria', Schmidt & CO., offene Handelsgesellschaft" durch die Handelsfirma Rosenfeld und Lazarus in London. Im März 1885 trat Franz Schmidt aus. 2) Inhaber im Jahr 1904 sind Abraham und Benedikt Rosenfeld, London. 1) Sicht Anhang 11. 2) Siehe Anhang II Erzeugnisse: 1887: Gebrauchsgeschirre aus weißem und Elfenbeinporzellan, 1899: Gebrauchs- und Luxusartikel, ebenso 1904, 1937: alle Arten von Porzellan- und Steingutgeschirr. Im Jahr 1887- 360 Arbeiter, 1899: 1.000, 1907 und 1937: je 1.400 Arbeiter.


3. "Epiag", Erste böhmische Porzellan-Industrie-Akt.-Ges., Betrieb Altrohlau. Gegründet im Jahr 1898 von Oscar und Edgar Gutherz aus der Porzellanmalerei Marx & Gutherz (1885-). Ab 1918 gehörte die Fabrik der""Oepiag"' 3) bzw. ab 1920 der"'Epiag"". Erzeugnisse: 4) Gebrauchs- und Luxusartikel. 1900 beschäftigte sie 219 Arbeiter, 1937: 300 Arbeiter. 4. Porzellanfabrik Josef Lenhart Erben. Gegründet im Jahr 1904 von F. Anton Schneider und Johann Geier - für den später Josef Lenhart eintrat - unter der Firma'"Schneider & Co."". Dieser Name wurde noch bis 1937 beibehalten. Ab 1926 von Josef Lenhart weitergeführt und ab 1943 von Josef Lenhart's Erben, Anton Lenhart, Otto Lenhart, Berta Lippert, bis 1945. Stillgelegt 1949. Erzeugnisse: 1910: Kaffeetöpfe und Kochtöpfe, 1927: Gebrauchsgeschirre verschiedener Art; Unterglasurdekor. 1927: 150 Arbeiter. 5)

5. Porzellanfabrik Herbert Manka. In den Jahren 1919/20 bauten Ing. Julius Fritsch und Karl Weidermann die seit 1876 betriebene Porzellanmalerei Carl Weidermann zu einer kleinen Porzellanfabrik aus. Ab 1940 die Volksbank Altrohlau, ab 1943 Herbert Manka. Im Jahr 1936 kam die Fabrik unter Zwangsverwaltung, und 1939 wurde die Firma'"lng. Fritsch & Weidermann"'gelöscht. 1938 war die Fabrik an Franz Manka verpachtet, 1942-1944 an die Firma Schützler & Co. und 1944-1945 von Herbert Manka betrieben, nachdem er sie am 19.4.1943 von der Volksbank Altrohlau gekauft hatte. Sie wurde 1946 stillgelegt Erzeugnisse: 1927: Gebrauchsartikel, 1944: Flaschenverschlüsse und Elektroporzellan. Im Jahr 1924 beschäftigte die Fabrik 60 Arbeiter, 1944 noch 29. 6. Porzellanfabrik Franz Manka. In den Jahren 1920/21 wurde die Porzellanfabrik"'Porzellanindustrie Dutz & Co."" gegründet. Besitzer: In den Jahren 1925 und 1930 Franz Dutz und Franz Holdschik. Ab 1932 unter der Firma'"Holdschik & Co.'"weiter betrieben. 1936 von Franz Manka, Tellnitz (s.d.), gekauft und bis 1945 betrieben, 1951 stillgelegt. Erzeugnisse: 1937: Gebrauchsgeschirre und Hotelgeschirre, Elektroporzellan, feuerfeste Kochgeschirre, 1944: desgleichen und Luxusporzellan. 1951 Stillegung. Im Jahr 1920 waren 40 Arbeiter, 1927 über 100 und 1937 150 Arbeiter beschäftigt. 7. Porzellanfabrik Möschl & Co. Im Jahr 1920 entstand aus der 1910 gegründeten Porzellanmalerei Boßhard & Co. die


Porzellanfabrik""Eberl, Möschl & Co.", die ab 1925 unter der Firma "Möschl & Co.""weitergeführt wurde. Besitzer: Im Jahr 1925 Alfred Möschl und Ferdinand Hein. Sie wurde1949 stillgelegt. Erzeugnisse: Mokka- und Kaffeeservice, Mokkatassen. Seit 1926 befaßte sich die Malerei auch mit der Dekorierung fremder Ware. Im Jahr 1927 waren über 100 Arbeiter beschäftigt. Marke 1925: Arbesau (Varvaiov) Porzellan- und Tonwarenfabrik Leonard Pohl. Siehe Telinit

Asch (As) Porzellan- und Steatitfabrik R. Hofmann. Ab 1920 von Rudolf Hofmann betrieben, ab 1943 von Rudolf Wilhelm Hofmann jun. 6) Erzeugnisse: Elektrotechnische Porzellane und Steatite. Etwa 100 Arbeiter.


Porzellan-, Steingut- und Tonwarenfabrik Rudolf Kindier Gegründet im Jahr 1881 von Max Mittag zur Erzeugung von tönernem Kochgeschirr. Etwa ab 1905 stellte Rudolf Kindler Gesundheitskochgeschirr aus Porzellan, Hartsteingut und sächsischem Braungeschirr her. Die Fabrik wurde 1909 stillgelegt. 1902 waren 9 Arbeiter beschäftigt. Aussiger Porzellanindustrie, Ges.m.b.H. Siehe Mariaschein.

Biela (Bela) Julius Dreßler, Fayence- und Majolikafabrik. Gegründet im J. 1883 von Julius Dreßler, vergrößert 1886, von Hulda Dreßler weitergeführt (1904). Besitzer im J. 1930 Hulda Dreßler, Karl Dreßler, Otto Faust. Diese Fabrik erzeugte auch schöne Porzellanblumen für Grabkränze bis etwa 1925, dann nur Beleuchtungskörper und Majolikagegenstände. Im Jahr 1904: 150 Arbeiter.

Bilin (Bilina) 1. Porzellanfabrik Franz Walter. Gegründet im Jahr 1841 bestand sie nur wenige Jahre; noch 1851 genannt. Gegründet 1835 mit einfacher Fabriksbefugnis vom 30.4.1835. In den Jahren 18441850 wird sie auch unter den Porzellanfabriken geführt. Besitzer im Jahr 1844 Joseph Knötgen, Vorsteher Raphael Haberditzl dJ., im Jahr 1848 Besitzer Raphael Haberditzl. Nach 1850 nicht mehr genannt.

Böhmisch Budweis (Ceske Budejovice) Steingut- und Ofenfabrik L. & C. Hardtmuth. Diese Fabrik wurde 1790 in Wien von Josef Hardtmuth als Bleistift- und Steingutfabrik gegründet, im J. 1847 nach Budweis übersiedelt. Die im J. 1870 errichtete Ofenfabrik wurde 1893/98 nach Podersam verlegt. Von 1851 bis 1883 wird auch Porzellanerzeugung erwähnt. Besitzer: 1790-1828 Josef Hardtmuth, 1828-1861 Ludwig und Carl Hardtmuth sowie dessen Sohn Franz. 1861- Carl Hardtmuth und Franz Hardtmuth, beide im J. 1873 geadelt. 1896 starb Franz von Hardtmuth, ihm folgten seine Kinder Franz, Irma und Mathilde. Ab 1895 k.k. priv. Tonwarenfabrik. Im J. 1904: 340 Arbeiter. Breitenbach (Potucky) Porzellanfabrik Gebrüder Kolb in Breitenbach.


Gegründet 1847 durch Simon Kolb mit Bewilligung vom 18.8.1847. Sie wurde 1850-1864 von den Gebrüdern Kolb weiterbetrieben.

Briesen (Brezanky) Nestler & Co., G.m.b.H., Porzellanfabrik elektrotechnischer Artikel. Gegründet im 1. 1897 von Josef Nestler und Julius Pollak. Beide noch 1904 als Besitzer genannt. Nach 1904 Teilhaber Walter Schöppe bis 1914, ab 1914 die Witwe Erna Schöppe, später verehel. Danszky. Von 1922 bis 1928 als Gesellschaft m.b.H. genannt. Die Fabrik besaß eine eigene Prüfstation für Hochspannungsisolatoren. Erzeugnisse: Elektrotechnische Artikel, hauptsächlich Isolatoren. Erna Schöppe ist die Hauptfigur des Romans von Eduard Paul Danszky, "Frau Chef, ein Roman aus der Porzellanindustrie"". Berlin-Wien-Leipzig, Paul Zsolnay, 1936.

Brüx (Most) 1. Porzellan- und Steingutfabrik Briix, Dr. Adolf Fischer & Co. Im Jahr 1896 gründete Carl Spitz eine Porzellan- und Steingutfabrik, die er bis 1938 betrieb. Besitzer ab 1939 Dr. Adolf Fischer, Alfred l,'-liegl, Herbert Kramer bis 1945. Erzeugnisse: Luxus- und Phantasieartikel. Im Jahr 1904: 200 Arbeiter.

2. Porzellan- und Tonwarenfabrik Ferdinand Schwab. Sie bestand um das Jahr 1904.

3. Porzellanfabrik Rudolf Tropschug & Hoffmann. Bestand um das Jahr 1922. Buchau (Bochov) a) Porzellanfabrik Josef Plaß. Im J. 1902 errichtete Alfred Pollak eine Porzellanfabrik, die Porzellanpuppenköpfe erzeugte, in Fischern (bei Karlsbad) besaß er eine Handlung mit Porzellanpuppenköpfen. Besitzer: 1902- Alfred Pollak, 1904- Pollak & Hoffmann, 1907-1913 Josef Plaß, der im J. 1913 Puppenköpfe aus Biskuitporzellan mit Frisuren ausstellte. Er erzeugte auch Vasen, Schalen, Heiligenartikel.

b) Buchauer Porzellanfabrik Plaß und Roesner. Im J. 1912 bauten Plaß und Roesner ein neues Fabriksgebäude an anderer Stelle, in welchem sie 1927 dünne Gebrauchsporzellane und 1944 Gebrauchsgeschirre erzeugten. Von 1933 bis Dezember 1937 war die Fabrik stillgelegt. Besitzer: 1912- Plaß und Roesner, im J. 1924 Paul Rösner, Therese Rösner, Franziska Ullmann, Anna


Schramm, Amalie Plaß und Auguste Plaß, im J. 1938 Paul Rösner, bis 1945. Pflug, bei Budau (Budov) Porzellanfabrik Budau, Brüder Spitzl. Gegründet im J. 1825 durch Franz Lang als Steingutfabrik mit einfacher Landesfabriksbefugnis vom 24.6.1825. Ab 1831 auch Porzellanerzeugung. Vom Sohn Adolf Lang ab, 1860 weitergeführt, der die Fabrik ab etwa 1870 ganz auf Porzellanerzeugung umstellte. Nach 1883 wurde die Fabrik einige Jahre stillgelegt, aber noch 1891 bis 1904 unter der Firma Adolf Lang genannt. 1908 von Kasseker & Rieger und dann bis 1914 von A. Eichler betrieben, von 1914 bis 1.4.1938 von den Brüdern Josef und Franz Spitzl weitergeführt. Dann Stillegung. Erzeugnisse: Gebrauchsgeschirre. Dallwitz (Dalovice) ""Epiag"", Erste böhmische Porzellan-Industrie-Akt.-Ges., Betriebsstätte DaBwitz. Johann und Wenzl Ritter von Schönau beschlossen im J. 1804, in Dallwitz eine Steingutfabrik zu bauen. Den nötigen Fachmann fanden sie in Benedikt Haßlacher, bisher Beamter der Steingutfabrik in Prag, mit dem sie am 5.12.1804 einen Gesellschaftsvertrag abschlossen. Haßlacher wurde Direktor und 1/3-Teilhaber der geplanten Fabrik. Am 18.3.1805 reichen sie um die Bewilligung ein, die ihnen das Gubernium am 17.10.1805 erteilt. Am 21.11.1807 erhalten sie die förmliche Landesfabriksbefugnis. Am 9.12.1830 wird dem Wolfgang Julius Ritter von Schönau vom Gubernium die Porzellanerzeugung und am 9.3.1831 eine Kupferdruckpresse bewilligt. Im Jahr 1844 wird dem Wilhelm Wenzl Lorenz eine Kupferdruckpresse bewilligt, und am 20.2.1845 erhält er die förmliche Landesfabriksbefugnis. Besitzer: 1805-1814 Johann und Wenzl Ritter von Schönau und Benedikt Haßlacher, die Firma lautet '"Gebrüder Ritter von Schönau und Haßlacher"", 1814-1821 Johann Ritter von Schönau, 1821-1832 Wolfgang Julius Ritter von Schönau, 1832-1850 Wilhelm Wenzl Lorenz, 1850-1855 Franz Fischer, 1855-1860 Franz Fischer und Franz Urfuß, 1860-1861 Franz und Julie Urfuß, 1861-1871 Thüringer Bank, 1871-1883 David und Friedrich Riedl von Riedenstein, 1883-1889 Friedrich Riedl von Riedenstein, 1889-1891 Springer & Co., Elbogen, 1891-1918 Pröscholdt & Co. [Gott], Zebisch, Pfeiffer, später Paufine Köstler, gefolgt von den Erben der Gesellschafter], 1918-1945 "Oepiag" 9) bzw. ab 1920'"Epiag'". Trotz der vielen Besitzerwechsel erzeugte die Fabrik stets gute Ware. Ab 1891 nur noch Porzellan. Erzeugizisse: 1883: aus Porzellan Gebrauchs- und Luxusgeschirre, aus Steingut Waschgarnituren und Gebrauchsgeschirre mit bleifreier Glasur; Majolika verschiedenen Genres, 1904: aus Porzellan Gebrauchsgeschirre. Im Jahr 1904: etwa 500 Arbeiter. 10) Dessendorf (Desna)


Porzellanfabrik Richard S. Rösler. Gegründet im J. 1869 von J. Schnabel, 1883: Porzellanwarenfabrik und Malerei J. Schnabel & Sohn, 1899 und 1904: Porzellanfabrik J. Schnabel & Sohn, noch 1930, ab 1933 Porzellanfabrik Richard S. Rösler bis 1945. Besitzer: 1869- J. Schnabel, (1883)- J. Schnabel & Sohn, (1904)- Anton, Emil und Gustav Schnabel, (1930)- Anton, Karl und Josef Schnabel, 1933- Richard Stephan Rösler. Erzeugnisse: Ab 1869 Porzellanpfeifen und -köpfe, ab 1879 auch Gebrauchsgeschirre, auch 1899, 1904 Gebrauchsgeschirre, technische Artikel, Isolatoren, Knöpfe, Möbelnägel, Apothekergeschirre, Porzellanpfeifen, bemalt und beschlagen, 1944 Tafel-, Hotel-, Apotheker- und Gebrauchsgeschirre. Im J. 1904: 250 Arbeiter. In den dreißiger Jahren stillgelegt. Dux (Duchcov) 1. Duxer Porzellan-Manufaktur Aktiengesellschaft. Im J. 1864 baute der Tonwarenerzeuger Eduard Eichler in Parchen-Schelten auch in Dux eine kleine Tonwarenfabrik, die sich gut entwickelte. Nach seinem Tode führte seine Witwe Amalia Eichler mit ihrem Sohn das Unternehmen weiter und führte die Erzeugung von Steingut ein (Fayence). Im J. 1890 kaufte ihr Schwiegersohn Wilhelm Hans die Fabrik, die er vergrößerte und in der auch Weichporzellan erzeugt wurde. Im J. 1897 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die im J. 1910 die Porzellan- und Geschirrfabrik Fasolt & Eichel in Blankenhain i.Thür. erwarb, aber im J. 1918 wieder verkaufte. Im J. 1914 wurde der Betrieb geschlossen, aber bald wieder aufgenommen und bis 1945 betrieben. Besitzer: 1864-1887 Eduard Eichler [Terracotta- und Majolicawarenfabrik], 1887-1890 Amalia Eichler, 1890-1897 Wilhelm Hans, 1897-1945 Duxer Porzellan-Manufaktur-Akt.-Ges. [bis 1938 Norrnals Ed. Eichler"]. Erzeugnisse: 1904, Figuren, Vasen, Blumenhalter in Porzellan, Fayence, Majolica und Terracotta, 1937: Porzellan-, Fayence-, Majolicawaren und braunweißes Kochgeschirr [Figuren, Luxusartikel], 1944: Porzellan, Fayence und Steinzeug. Im Jahr 1904 waren 400 Arbeiter beschäftigt.

2. C. Riese, Porzellan-, Terrakotta- und Majolikafabrik. 1883 gelöscht. (Nach Röntgen)

Eichwald (Dubi) 1. Eichwalder Porzellan-, Ofen- und Wandplattenfabriken. Gegründet 1870/71 [im J. 1864 kaufte er den Grund] durch Anton Tschinkel als Porzellan- bzw. Siderolith- und Majolikawarenfabriken, im Jahr 1885 in Konkurs, ab 1886 die Porzellanfabrik als Filiale der "Meißner Ofen- und Porzellanfabrik, vormals C. Teichert", im Jahr 1899 kaufte sie Bernhard Bloch, der im J. 1889 schon die Majolika- und Fayencefabrik erworben hatte und auch in Wistritz eine Ofenfabrik betrieb. Im J. 1938 flüchteten seine Erben. Im J. 1943 wurde der


Betrieb eingeschränkt und 1944 stillgelegt, als Kriegsgefangenenlager benützt, die Einrichtung dadurch zerstört. Nach 1945 wurde die Fabrik wieder ausgebaut. Besitzer der Forzellaizfabrik: 1870-1885 Anton Tschinkel, 1886-1899 Meißner Ofen- und Porzellanfabrik, 18991920 Firma "B. Bloch", und zwar 1899-1911 Bernhard Bloch, 1911-1920 Arthur, Oskar und Otto Bloch, 1920-1938 Firma "Bloch & Co.", Besitzer Arthur Bloch und (1935) auch Hugo Freund, 19381939 Deutsches Reich, kommis. Leiter Dr. Horst Widera, 1940-1944 Eichwalder Porzellan-, Ofen- und Wandplattenfabriken, Dr. Widera & Co., Kom.-Ges. Erzetigitisse: 1883: Fayence- und Phantasieartikel, 1895: Porzellangebrauchsgeschirre, Zwiebelmusterdekor [seit 1886], Öfen; 1904: Gebrauchs- und Luxusgeschirre, Figuren, Wandplatten, 1915: Gebrauchsgeschirre, Kacheln, Wandfliesen, 1937: Gebrauchs und Luxusartikel, Tierfiguren in Kopenhagener Art, weiße Küchenerde, farbige Kachelöfen und Kamine, 1944: Gebrauchsporzellane, Ofenkacheln. Im Jahr 1904: 300 Arbeiter, 1937: 450 Arbeiter

1. Porzellanfabrik Haas & Czjzek, A.-G. Gegründet im J. 1811 von Franz Mießl 7) als Steingutfabrik mit einfacher Fabriksbefugnis vom 6.6.1811, am 6.2.1817 die Landesfabriksbefugnis. Diese Befugnis wird auch immer seinen Nachfolgern erteilt. Besitzer: 1811-1834 Franz Mießl [Teilhaber 1812-1814 Benedikt Haßlacher, (1819)-1820 Christian Traugott Kreißll, 1834-1841 Johann Dietl und Johann Hüttner [vom 1.7.22.10.1834 besaß auch Johann Schreyer 1 /3, ab 22.10.1834 Johann Dietl 2 /3, von denen er vom 10.6.-25.11.1835 seiner Frau Ludmilla 1 /3 abgab, dann aber wieder übernahm], 1841 -1843 Johann Dietl, 18431845 Dr. Ernst August Geitner [Teilhaber 1843-1844 Johann Stirba, 1845 Christian Friedrich Wesenberg], 1845-1847 Alois Peter Porges, Edler von Portheim, 1847-1870 Portheim & Sohn [1847-1853 Moses und Sohn Alois Peter Porges, 1853-1870 Moses und Sohn Gustav Porges Edle von Portheim], 1870-1871 Gebrüder von Portheim [Gustav 1/2, Alois Peter: Josef, Rudolf Porges, Edle von Portheim, und Julie Goldschmidt, geb. von Portheim], 1871 (16.8.-6.11.) Elbogner-Falkenauer Bergbau- und Industrie-Aktiengesellschaft "Falconia", 1871-1932 Haas & Czjzek, 1932-1945 Haas & Czjzek, A.G. Pächter: (1822)-(1824) Franz Lang, 1830 Wenzl Peter, 1830-1832 Wolfgang Julius Freiherr von Schönau, Dallwitz, 1832-1834 Franz Weiß. Erzeugnisse: 1812-1834 Tafel- und Kaffeeservice und andere Steingutgeschirre, 1834-1843 aus Porzellan Speise-, Kaffee- und Teeservice, Becher, Pfeifenköpfe, Vasen, Tintenzeuge, lithophane Lichtschirme, Platten mit Reliefrand für Bilder und plastische Blumen zur Verzierung, 18431845 wie 1834-1843 und Sprudelbecher, Büsten und Figuren, 1846-1871 wie vorher, auch viele recht hübsche Figuren, Laboratoriengegenstände, Zigarrenständer. Die Steinmassaerzeugnisse unter Rudolf Porges, seit 1859 Fabriksleiter, nicht immer hochwertig. 1871-1945 gangbare Gebrauchsartikel, seit 1865 arbeitet nur noch die Malerei. Im J. 1900: 482 Arbeiter. Im J. 1882 beschlossen die Arbeiter Karl fenkl und Alois Hahn bei Haas & Czjzek in Chodau und der Fabrikant Albert Richter in Bärenstein i.Sa., eine Porzellanfabrik zu errichten, am 10.11.1882 kauften sie die Grundparzellen Nr. 854, 855 und 856 in Chodau. Am 3.2.1883 fand die von der Bezirkshauptmannschaft Falkenau an Ort und Stelle angesetzte Verhandlung wegen ihres Ansuchens um die Bewilligung zur Errichtung und zum Betrieb einer Porzellanfabrik statt,


das bewilligt wurde. Ab 1883 erzeugten sie gutes Gebrauchsgeschirr unter dem Firmennamen "Richter, Fenkl & Hahn", das guten Absatz fand. Als im J. 1885 Alois Hahn starb und im J. 1886 Albert Richter seinen Anteil - jeder besaß 1/3 - seinem Schwiegersohn Anton Langer übergab, wurde des guten Rufes wegen der Firmenname '"Richter, Fenkl & Hahn" beibehalten. Karl Fenkl wurde technischer und Anton Langer kaufmännischer Leiter der Fabrik. Die Witwe Anna Hahn wurde am 17.10.1886 durch einen Vergleich mit 4.000 fl. abgefertigt, welchen Betrag sie am 25.6.1891 mit Zinsen erhielt. Der Grundbesitz und die Gebäude wurden vergrößert. Am 25.6.1891 borgte die Firma Richter, Fenkl & Hahn von der Elbogener Sparkasse 80.000 fl., die sie schon am 23.1.1896 wieder abzahlte. Besitzer: 1883-1885 Albert Richter, Karl Fenkl und Alois Hahn, 1885-1886 Albert Richter, Karl Fenkl und Anna Hahn, 1886-1908 Karl Fenkl und Anton Langer, 1908-1920 Karl Fenkl, Albert Langer und Dr. Trötsch, dessen Anteil Karl Fenkl bald erwarb, 1920- Ing. Karl Fenkl, Marie Glässer, Amalie Schütze und Frieda Langer, von 1928-1932 besaß Josef Schmieger Langer'sche Anteile, die aber von Ing. Karl Fenkl erworben wurden. Im J. 1937 tritt der Dipl.-Kaufmann Karl Fenkl als Teilhaber ein, daher ab 1937 Besitzer Ing. Karl Fenkl, Dipl.-Kaufmann Karl Fenkl, Amalie Schütze und Frieda Langer, bis 1945. Erzeugnisse: Gebrauchsgeschirre. Im J. 1904: etwa 800 Arbeiter. Die Fabrik wurde im J. 1947 wegen Mangel an Facharbeitern aufgelassen.

1.S. Maier & Comp. Siehe Poschetzau.

7) Siehe dazu Bd. XLIII, Topographie der Historischen und Kunst-Denkniale in Böhmen, Der politische Bezirk Elbogen, 1927, S. 37. 3. Porzellanfabrik Turn Adolf Laufer. a) Gegründet 1905 von Eduard Stellmacher als Fabrik für künstlerische Luxuswaren aus Fayence und Tonwaren. Sie wurde 1914 stillgelegt. Von der neuen Besitzerin, der "'österreichischen Länderbank" In Prag, kaufte sie im J. 1917 die Firma Adolf Laufer und stellte Kaffeekonserven her. Ab 1918 wurde die Fabrik wieder als keramischer Betrieb ausgebaut und ab 1919 darin Porzellangebrauchsgeschirre erzeugt. Sie wurde bis 1936 betrieben. Erzeugnisse: 1925: Speise-, Kaffee-, Tee-, Mokka- und durchbrochene Obstservice u.a. 1925 waren etwa 200 Arbeiter beschäftigt. b) Im Jahr 1925 kaufte die Firma Adolf Laufer die 1912 gegründete keramische Fabrik Götz & Petschner, die Gebrauchsgeschirre aus feuerfestem Ton herstellte, und erzeugte hier Gebrauchsgeschirr aus Porzellan. Aber Götz & Petschner waren nicht die ersten Besitzer. Schon vor ihrer Zeit wurde Porzellan erzeugt. Sie hieß im Jahr 1904 "Teplitzer Porzellanfabrik, vormals Melkus & MoesC in Turn. Diese wurde 1892 von Johann Melkus gegründet. Im J. 1894 trat Karl Moest ein. Nach dem Tode von Moest löste sich die Firma auf. Im Jahr 1906 erwarb Vinzenz Unger die Fabrik, der dort Porzellanerzeugung im Kleinen betrieb. Erzeugnisse:


1904: Porzellanvasen und -töpfe, dekorierte Phantasie- und Luxusartikel. 4. Porzellan- und Fayencefabrik Paul Dachsel. Der Modelleur der Amphora-Werke Paul Dachsel gründete 1907 eine Porzellanund Fayencefabrik, in der er hauptsächlich kunstkeramische Gefäße herstellte, die aber 1914 stillgelegt wurde. Im J. 1917 wurde sie als Steingutfabrik von Julius Kominik, Alfred Heller und Karl Dvoiäk unter der Firma "Terra", keramische Fabrik G.m.b.H. wieder eröffnet, im J. 1925 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und bis 1945 betrieben. Warnsdorf (Varnsdorf) Porzellanblumenfabrik Gustav F. Richter. Gegründet im Jahr 1882, betrieben bis 1906.

Wistritz (Byst'rice) 1. Ofen- und Flaschenkapselfabrik Pohl & Riedel. Gegründet 1868, nach 1930 stillgelegt. Besitzer und Firiiietziiai7zeit: 1883: Porzellanöfenerzeugung Josef Pohl, 1895: Metallkapsel- und öfenfabrik Gebrüder Pohl & Riedel, 1904: Ofen- und Flaschenkapselfabrik Pohl & Riedel [Eduard Pohl und Franz Riedel], 1930: Franz Riedel. Erzeugnisse: 1883: Porzellanöfen, 1904: Meißner Schamotteöfen und Flaschenkapseln. 1904 waren 150 Arbeiter beschäftigt. 2. Porzellanfabrik Krautzberger, Mayer & Purkert, G.m.b.H. Gegründet im Jahr 1911, betrieben bis etwa 1938. Besitzer: 1922: Mitinhaber Ing. Karl Langer, 1930: Alois Krautzberger und Karl Langer. Erzeugnisse: Gebrauchsgeschirre mit Auf- und Unterglasurdekor; Zwiebelmuster schon seit 1913. At-beitei-: 1913: 80; 1930 und 1937: 220. 34) Telinitz (Telnice) 1. Porzellanfabrik Tellnitz, Egon Stein. Gegründet im J. 1901 von Leonard Pohl. Besitzer: 1901- Leonard Pohl, Porzellan- und Tonwarenfabrik in Arbesau, (1928) bis etwa 1932 Egon Stein. Erzeugnisse: 1910: Isolatoren und Isolationsmaterial, 1930: Technisches Porzellan und Kinderservice. Arbeiter: 1910: 500; 1930: 500. 32)


2. Porzellanfabrik Franz Manka. Im Jahr 1928 kaufte F. Manka die Tonwarenfabrik Haase und verwandte sie bis 1945 als Porzellanfabrik. Erzeugnisse: Gebrauchsgeschirre.

Teplitz-Schönau (Teplice-Aanov) 1. Porzellan-, Fayence- und Majolikafabrik Brüder Willner. Gegründet im Jahr 1884, betrieben bis 1915. Besitzer: 1904: Ernst und Ludwig Willner. Erzeugnisse: 1904: Luxus- und feine Gebrauchsartikel, Ziergefäße, Lampenkörper, Bierschanksäulen und Montierungsartikel.

2. Bulowa, Heller & Baumgartl. Gegründet 1905, nur von kurzem Bestande.

Erzeugung von Metall-, Porzellan-, Koch-, Gebrauchs- und Luxusgeschirr.

Tiefenbach a.d. Desse Michovice) Porzellanfabrik Hermann Scholz Nachfolger Camill Seidl, K.G. Gegründet im Jahr 1872 [angeblich schon 1840]. Sie hieß im Jahr 1883 Porzellanfabrik Hermann Scholz & Streit, ab 1884-1912 Porzellanfabrik Hermann Scholz, ab 1913 Porzellanfabrik Hermann Scholz Nachfolger Camill Seidl, im Jahr 1937 Porzellan- und Metallwarenfabrik Hermann Scholz Nachfolger Camill Seidl und 1944 Porzellanfabrik Hermann Scholz Nachfolger Camill Seidl K.G. Erzeugnisse: 1883: Kleingeschirr, Pfeifenköpfe, Apothekergeschirr, technische Artikel, 1899: Pfeifenköpfe, 1904: Pfeifenköpfe, Phantasieartikel, Tintenzeuge, Menagen, Stockgriffe, Flacons, 1937: Phantasieporzellan, Bijouterie, technische Artikel, Metallwaren, Tabakpfeifen, 1944: Hartporzellan für Textilmaschinen; Zierporzellan. Im Jahr 1944 Besitzer Irma Seidl und zwei Kommanditgesellschafter, als Sitz Stefansruh i. Isergebirge. Arbeiter: 1899:140;1904:140;1913:170. 33)

Töppeles (Teplitka) Porzellanfabrik H. Reinl, Töppeles.


Betrieben ab 1907 von Ernst Malo und Ernst Korb aus Pirkenhammer, die im J. 1906 das Haus Nr. 39 in Töppeles gekauft und zu einer kleinen Porzellanfabrik ausgebaut hatten. Besitzer: 1906- Ernst Malo und Ernst Korb, 1910- Franz Ruß und Johann Herold, 1911- Franz Ruß, 1912- Grosse & Co. [Josef, Anna und Anton Grosse, Otto Feuereisen],

Turn (Trnovany) 1. Porzellan-Union, Vereinigte Porzellanfabriken A.-G., Betrieb 111 Gegründet von Alfred Stellmacher, der im Jahr 1859 im Kleinen mit der Erzeugung von Ziergeräten, besonders Porzellanblumen, begann und erst 1876 eine größere Fabrik errichtete. Im J. 1894 erwarb diese Ernst Wahliß. Von ihm und seinen Söhnen wurde sie weiter ausgebaut. 1902 wurden über 600 Formen der ehemaligen Wiener Porzellanmanufaktur angekauft, ab 1910 wurde hauptsächlich Fayence erzeugt. Von 1914 bis 1916 war die Fabrik stillgelegt. Im J. 1921 wurde sie der "Porzellan-Union, Vereinigte Porzellanfabriken A.-G." angegliedert und auf die Erzeugung von Porzellangebrauchsgeschirr umgestellt, im J. 1934 aber stillgelegt. Firmennamen: (1883): K.k. ausschließl. priv. Porzellan-Blumen-Manufaktur Alfred Stellmacher, 1894Ernst Wahliß, Gebrauchs- und Kunst-Porzellan- und Fayencefabrik, 1900- ""Alexandra Porcelain Works Ernst Wahliß", 1921- Porzellan-Union, Vereinigte Porzellanfabriken A.-G., Betriebstätte 111. Besitzer: 1859- Alfred Stellmacher, 1894- Ernst Wahliß, 1900- Hans und Erich Wahliß, 1904Gerhard Wahliß, 1921 Aktiengesellschaft, 1921- Porzellan-Union. Erzeugnisse: 1859: Porzellanblumen, 1876: Porzellanblumen, Vasen, Schalen und ähnliche Gefäße mit Blumenbelag, 1883: Phantasieartikel, Vasen, Figuren, Bonbonnieren u.a., 1890: Porzellanblumen, Luxusgegenstände, Tafelgeschirr aus Elfenbeinporzellan, 1895: Elfenbeinporzellan in figuraler Ausführung, Phantasieartikel, 1904: Tafel-, Kaffee-, Teeund Dessert-Service; Figuren, Aufsätze, Jardinieren, künstlerische Vasen, Porzellanblumen, 1910: Porzellanblumen, Tafelgeschirr aus Elfenbeinporzellan, Figuren aus Porzellan, Steingut und Terrakotta; Vasen und andere Luxusgegenstände aus Porzellan mit Kobaltdekor; Blumentöpfe und -schalen aus Majolika mit Unterglasurdekor; Terrakottawandplatten und Gebrauchsgeschirr aus Porzellan, ab 1911 SerapisFayence, 1920: Kunst- und Luxusgegenstände, 1925: Porzellangebrauchsgeschirr, aber auch noch Phantasieartikel, Figuren und Porzellanblumen. Arbeiter: 1899: 200; 1904: etwa 350.


2. Porzellanmanufaktur Amphora-Werke Rießner. a) Gegründet im Jahr 1892 von einem Sohn und den drei Schwiegersöhnen des Alfred Stellmacher, betrieben bis 1945. Im Jahr 1893 erwarben sie die Fabrik Spetmann & Gröschl. Firmennamen: 1892- Rießner, Stellmacher & Kessel, k.k. priv. keramische Werke "Amphora", 1904Rießner & Kessel, k.k. priv. keramische Werke "Amphora", 1909 Amphora-Werke Rießner. Besitzer: 1892- Hans Rießner, Karl Rießner, Rudolf Kessel und Eduard Stellmacher (1904 ausg3"etreten), 1904- Hans Rießner, Karl Rießner, Rudolf Kessel (1909 ausgetreten), 1909- Hans Rießner und Karl Rießner (gest. 1910), 1910- Hans Rießner (gest. 1921), 1921- Kinder des Hans Rießner, (1944) Roland Rießner, Dr. Rüdiger Rießner, Ingeborg Rießner, Ortwin Rießner, Gudrun Rießner und Alice Wehrenpfennig. Erzeugnisse: 1899: Luxus- und Phantasieartikel, 1904- Reproduktionen moderner Zierplastiken, Porzellane, Kunstpotterien, Steinzeuge, 192 : Vasen, Jardinieren, Bowls, Töpfe, Figuren, Büsten, Statuen, Gruppen in Porzellan, Feinsteinzeug und Biskuitporzellan, 1937: Vasen, Blumentöpfe, Körbe, Schalen, Jardinieren, Aufsätze, Dosen, Bowls, Zierkrüge, Aschenschalen, Leuchter, Figuren; Amorettenkörbe, Gruppen, Tiere, Vasen mit Figuren, Karikaturen; feuerfestes Kochgeschirr, 1944: Blumentöpfe [Fayence], Porzellanfiguren, Vasen. "Oepiag", Österreichische Porzellanindustrie A.G. Errichtet von der internationalen Handelsbank in österreich in Wien und Ludwig Pröscholdt, Fabrikant in Dallwitz, und Camill Schwalb, Fabrikant in Fischern (bei Karlsbad). Die Statuten wurden am 12.3.1918 in Wien genehmigt. Der Zweck dieser Aktiengesellschaft war: a) Die Errichtung, Erwerbung und Pachtung oder Verpachtung von Porzellan-, Glas-, Steingutund Ziegelfabriken, von Ton- und Kaolinlagern, von Schlämmereien, Kaolin- und Kohlenwerken sowie überhaupt die Errichtung, Erwerb und Pachtung von Fabriksunternehmungen, die gleiche oder ähnliche Ware erzeugen und insbesondere sich mit Industrien befassen, die für die obgenannten Industrien als Hilfsindustrie in Betracht kommen. b) Die Erzeugung und der gewerbsmäßige Ein- und Verkauf aller der Porzellan-, Glas- und Tonindustrie entstammenden Waren aller Art. c) Der Betrieb aller zur Förderung der sub a), b) angeführten Zwecke dienenden Handelsgeschäfte und Gewerbe, ferner die Erwerbung und Verwertung aller in diesem Produktions- und Handelszweige einschlägigen Patente, Lizenzen, Marken- und Musterrechte. d) Die Beteiligung an bereits bestehenden derartigen Unternehmungen und Erwerbung von Aktien oder Anteilscheinen derselben. e) Die Errichtung oder Erwerbung von Kantinen oder dergleichen der Erleichterung der Verpflegung von Personal und Arbeitern dienenden Anstalten. Sitz: Karlsbad. Aktienkapital: 10.000.000 K. 1. Altrohlau Ab September 1899 ist die Firma "Altrohlauer Porzellanfabriken Moritz Zdekauer" eine Zweigniederlassung der Kommanditgesellschaft in Prag. Besitzer 1899-1909:


Dr. Karl Freiherr von Wolf-Zdekauer in Prag ist persönlich haftender Gesellschafter, Frau Gabriele von Zdekauer (Kommanditistin), Fräulein Marianne von Zdekauer mit 176.400 fl., Fräulein Alice von Zdekauer mit 176.400 fl. 1900: 430 Arbeiter, davon 44,90/c, weiblich. 1907: 1.100 Arbeiter. 1937: 5 Rund-, 2 Tunnelglatt-, 1 Tunnelglüh-, 4 Muffelöfen; Gasfeuerung. 2. Altrohlau 1900: 975 Arbeiter, davon 60,8% weiblich. 1927: etwa 1.800 Beamte und Arbeiter. 9 Brennöfen, 11 Muffeln für elfenbeinfarbiges Porzellan, 6 Muffelöfen. Tafel-, Kaffee-, Teegeschirre, Frühstücksservice, Dejeuners, Kuchenservice, Seriengeschirre, Luxusgegenstände (Vasen, Bonbonnieren und andere Phantasieartikel), gestanzte und gegossene Durchbruchserien, Kinderservice, Miniatur-PhantasieElfenbeingeschirre, Geschenkartikel. 1937: 10 Brennöfen mit überschlagender Flamme, 2 Tunnelöfen; Braunkohlefeuerung.

3. Altrohlau 1899: Tafel-, Kaffee-, Tee-, Waschservice und feinste Luxusartikel. 250 Arbeiter. 1900: 219 Arbeiter, davon 47% weiblich.

2. Adolf Schippel, Porzellanblumenerzeugung. Um 1895.

Eibogen (Loket) 1. ""Epiag"", Erste böhmische Porzellan-Industrie-Akt.-Ges., Betriebsstätte Eibogen Gegründet im Jahr 1815 durch die Brüder Eugen und Rudolf Haidinger aus Wien Schon im J. 1811 hatte die Mutter Josepha Haidinger Haus- und Grundbesitz in Elbogen erworben. Nach der ursprünglichen Planung vom Jahr 1811 sollte die EIbogener Fabrik ein Filialbetrieb der Wiener Porzellanmanufaktur werden. Doch durch die Verschlechterung der Lage der Wiener Fabrik und die noch unzulänglichen Verhältnisse der Elbogener Fabrik kam es nicht dazu. In ihrem Gesuch um Bewilligung der Errichtung einer Porzellan- und Steingutfabrik in Elbogen vom 20.6.1815 hoben sie als ihre vorzüglichsten Vorteile hervor: 1. Einsparung des bisher üblichen Brennmaterials durch möglichst allgemeine Einführung des Brennens teils mit rohen, teils mit abgeschwefelten Kohlen, 2. Schnelligkeit des Drehens durch Einführung einer neuen Drehmaschine und 3. Einführung des Kupferdrucks sowohl auf als auch unter der Glasur. Am 13.7.1815 erteilte das Landesgubernium die erbetene Konzession. Am 11.7.1818 erhielten die Gebrüder Haidinger das förmliche Landesfabriksprivilegium. Die Fabrik nannte sich ""Gebrüder Haidinger, k.k. priv. Porzellanfabrik in Elbogen", aber auch "Wiener Porzellanund Steingutfabrik der Gebrüder Haidinger", bis den Gebrüdern Haidinger im J. 1823 diese letztere Bezeichnung verboten wurde. Während sie noch im J. 1817 von der Wiener Porzellanmanufaktur ein Darlehen von 5.000 fl. erhielten, wurden ab 1818 ihre weiteren Gesuche um Vorschüsse und um


Vereinigung mit der Wiener Fabrik abgelehnt. Durch große Anstrengungen überstanden sie in ärmlichen Verhältnissen die nächsten Jahre ab 1818 und bauten ihre Fabrik zu einem bedeutenden Unternehmen aus, das seinen höchsten Stand in der Zeit erlangte, in der auch der Bruder Wilhelm sich an der Führung der Fabrik beteiligte. Mit den oft kostspieligen Neuerungen seiner Brüder war Rudolf Haidinger allerdings nicht einverstanden. Doch Wilhelm Haidinger erhielt im J. 1840 eine Berufung nach Wien, so daß Rudolf Haidinger sein Bestreben, die Fabrik möglichst gewinnbringend zu betreiben, verwirklichen konnte, was aber zu einem kunstgewerblichen Rückgang in der Erzeugung führte. Außer den in ihrem Gesuch vom J. 1815 angeführten Neuerungen erfanden die Gebrüder Haidinger noch weitere Verbesserungen in der Porzellanerzeugung. So im 1. 1828 die Erzeugung von Porzellangegenständen durch Guß der Porzellanmasse in Gipsformen. Auf dieses Verfahren erhielten sie am 14.3.1829 ein Privilegium auf 5 Jahre. Es wurde bis 1830 nur bei kleinen Gegenständen, besonders Pfeifenköpfen, angewandt, ab 1831 bei den meisten Geschirren. Dann ersetzten sie die bisher üblichen Pochstempel durch Walzen, verbesserten das Trocknen der Masse durch Pressen und führten den blauen Druck unter der Glasur ein. Durch ihre Neuerungen wirkten die Gebrüder Haidinger anregend auf die übrigen Porzellanfabriken. Figuren erzeugten die Gebrüder Haidinger ziemlich spät. Ab 1828 einen primitiven S. Johann von Nepomuk, ab 1837 Figuren in Meißner Art, darunter einige recht hübsche. Um 1850 erzeugten sie noch 154 Figuren. Rudolf Haidinger, der gerne die Auflösung der Wiener Porzellanmanufaktur verhindert hätte, erwarb mehrere Formen bzw. Modelle dieser Manufaktur. Die damit erzeugten Gegenstände fanden guten Absatz, so daß noch "Springer & Co." um 1900 einen Preiskatalog "Altwiener Geschirre" verwendeten, in den auch die Elbogener Nachbildungen der 12 Apostel des Meißner Modelleurs Kändler, vermehrt um eine Christusfigur, aufgenommen wurden. Unter dem Direktor Johann Walenda wurden auch für Antiquitätenhändler einige Gegenstände mit der Wiener bzw. Meißner Marke erzeugt. Ab 1867 besorgten Direktoren die Führung des Unternehmens. Unter den Direktoren Johann Walenda [1867-1886], Ludwig Pröscholdt [1887-1890] und Max Roesler [1890-1894] nahm das Unternehmen einen großen Aufschwung, besonders durch die Erzeugung von Luxusgegenständen aus Fayence ab 1884. Unter Direktor J. Walenda wurden auch Porzellanöfen mit blauem Unterglasurdruckdekor [Chinoiserieni hergestellt. 12) Unter dem Direktor Rudolf Wesely [1908-1921] erzeugte man die Spezialitäten "Meteor", "Aria" und "Asmanit'", unter dem Direktor Gustav Lentner [1922-1939] Elfenbeinporzellan und "Rosee"'. Seit 1984 besitzt die Fabrik eines der modernsten Porzellanfabriksgebäude, spezialisiert auf die Erzeugung von Kaffeetöpfen. Besitzer: 1815- Eugen und Rudolf Haidinger, 1830- Eugen, Rudolf und Wilhelm Haidinger, 1840Eugen und Rudolf Haidinger, 1861 Rudolf d.Ä. und Rudolf d.J. Haidinger, 1866- Rudolf Haidinger d.J., ab 1867 Rudolf Ritter von Haidinger, 1873- Erste EIbogner Porzellan- und Kohlen-Industrie Aktiengesellschaft in Wien [an der Rudolf1--1 voll riaiumger noch beteiligt war], 1875- Elbogner Porzellan- und Kohlenin dustrie Gesellschaft von Springer und Oppenheimer [am 2.3.1884 trat Ludwig Rit ter von Oppenheimer aus dieser Gesellschaft aus], 1885- K.k. priv. Porzellanfabri Springer & Co. [von den Brüdern Hermann, Gustav und Alfred von Springer blie nur Gustav von Springer, ab 1.1.1904 war Ludwig Pröscholdt Mitbesitzerj, 1917 K.k. priv. Porzellanfabrik Ludwig Pröscholdt [am 13.9.1917 trat Gustav Freiher von Springer aus der Firma "Springer & Co." aus. Sein Anteil wurde ihm ausbe zahlt und hatte zu dem Anteil der Internationalen Handelsbank in österreich keine Beziehung. Für ihn trat die "Internationale Handelsbank in österreich,' mit 500.000 K ein. Für diese Kommanditgesellschaft war Ludwig Pröscholdt vertretungsbefugtl, 1918- "Oepiag" 13) [österreichische Porzellan-Industrie-A.G.] in Karlsbad (Besitzrecht ab


1.1.1918), umgenannt ab 1.7.1920 "Epiag" [Erste (böhmische) Porzellan-Industrie-A.G.] bis 1945. 2. Porzellanfabrik Heinrich Kretschmann. In den Jahren 1872 und 1880 hatten Johann Kempf, Töpfer, und seine Frau Margarethe das Haus Zechtalstraße 8, einen Brennofen und eine Wiese erworben. In den J. 1886 und 1887 kauften Klement Winter, Porzellanmaler und Krämer, und seine unternehmungslustige Frau Julie, Gastwirtin, weitere benachbarte Grundstücke. Im J. 1887 erhalten Klement Winter und Johann Keinpf die Bewilligung zu einer Tongeschirrerzeugung unter der Firma "Winter & Co.". Im J. 1888 kaufte das Ehepaar Winter von Margarethe Kempf die Hälfte des Hauses Zechtalstraße 8 und ließ die Konzession der Firma "Winter & Co." auf Ton-, Porzellan- und Steinguterzeugung erweitern. Als im J. 1889 Klement und Julie Winter sich nur auf Porzellanerzeugung beschränken wollten, traten Johann und Margarethe Kempf aus der Firma aus, und Johann Kempf baute sich im J. 1890 in Horn Nr. 46 eine Töpferei. Für das Ehepaar Kempf traten am 23.1.1890 der Gastwirt Andreas Maschauer und der Fabrikskassier Hermann Lochschmidt aus Elbogen und, nachdem die Firma am 4.6.1890 die Baubewilligung zu einer größeren Porzellanfabrik beim Haus Zechtalstraße 32 erhalten hatte, am 13.6.1890 noch der Porzenanmalereibesitzer Friedrich Schmied aus Schlaggenwald und am 27.10.1890 dessen Frau Emilie ein. Ab Oktober 1890 wurde die Porzellanerzeugung begonnen, mit 1 Ofed im Monat. Am 18.5.1891 verkaufte die Firma 'Winter & Co." die kleine Porzellanfabrik Zechtalstraße 8 an die Firma "Kretschmann & Co. ', [Heinrich Kretschmann, Fabriksbeamter, als Fachmann und Franz Wurda, Kaufmann in EIbogen, als Geldgeber] um 8.000 fl. Doch schon am 2.8.1892 verkaufte Wurda die Fabrik an Georg Friedrich aus Hartenberg um 9.650 fl. Dieser bezahlte 3.500 fl-, die er von seiner Schwester Anna Schlesinger in Neudek auslieh, und blieb Wurda 6.150 fi. schuldig. Unter Friedrich stieg die Belastung der Fabrik schon nach wenigen Monaten auf 16.964 fl. 67 kr. Er mußte die Fabrik aufgeben. Die Arbeiter übernahmen sie am 17.5.1893 unter der Firma "Lippert, Muck & Co.". Sie brauchten an Friedrich nichts zu bezahlen, übernahmen aber die Schulden des Unternehmens. Da es ihnen nicht gelang, die Schulden zu verringern, sondern sie diese noch vergrößerten, wurde die Fabrik am 21.6.1894 versteigert. Sie kam mit 13.005 fl. an Ernst Schlesinger in Neudek, den Schwager des Georg Friedrich, der die Forderung seiner Frau retten wollte. Er verpachtete die Fabrik an Heinrich Kretschmann und verkaufte sie am 1.2.1898 an die Firma "Kretschmann & Co." [Heinrich Kretschmann, Fabrikspächter, und Adalbert Hofmann, Porzellanmalereibesitzer in Altrohlau] um 14.500 fl. Am 12.9.1899 kaufte Heinrich Kretschmann die Hälfte des A. Hofmann um 8.100 fl. und wurde dadurch Alleinbesitzer der Fabrik, die nun unter der Firma "Heinrich Kretschmann" sich gut entwickelte. Nach baulichen Verbesserungen und Vergrößerungen in den Jahren 1891, 1898, 1905 und 1907 pachtete er mit dem Porzellanmaler Albert Stark ab Oktober 1910 die ehemalige Rokyta-Malerei in Zechtalstraße 17, die unter der Firma""Stark & Co."" ',geführt wurde. Am 1.7.1912 kaufte er sie mit Heinrich Feiler, Karlsbad, der seit 1910 stiller Gesellschafter von "'Stark & Co." war, von der Filiale Karlsbad der Böhmischen Escomptebank um 35.000 K, je zur Hälfte. Am 6.3.1916 erwarb Kretschmann den Anteil von Heinrich Feiler an der Firma "Stark & Co." mit 24.966 K 35 h und vereinigte diese Porzellanmalerei dann mit seiner Fabrik - offiziell ab 1919. Schon im J. 1900 hatte er sich das Wohnhaus Zechtalstraße 5 gebaut, in den folgenden Jahren erwarb er noch Haus- und Grundbesitz, und im J. 1918 ließ er noch eine kleine Massamühle bauen. Im Ersten Weltkrieg war die Fabrik von November 1914 bis Feber 1916 stillgelegt. Am 20.12.1919 verkaufte er seiner Tochter Ernestine Rokyta die Fabrik um 278.315 K~ und die zugehörigen Mobilien um 250.000 Ke. Er wird stiller Teilhaber mit 200.000 Ke und sein Schwiegersohn Heinrich Rokyta mit 50.000 Ke. Die Tochter brauchte nur 50.000 K~ gleich zu zahlen. Am 13.4.1922 starb Heinrich Kretschmann, und die Tochter erbte seinen Anteil,


die Enkelin Marie Rokyta das Wohnhaus Zechtalstraße 5. Fabriksleiter wurde Heinrich Rokyta. Als dieser am 24.5.1935 starb, waren die finanziellen Verhältnisse des Unternehmens durch die allgemeine Wirtschaftskrise der tschechoslowakischen Porzellanindustrie schon trostlos. Nach Heinrich Rokyta war Rudolf Lippert Fabriksleiter bis 1938. Am 30.6.1938 wurde die Fabrik stillgelegt, sie gehörte ab 1.8.1935 der Karlsbader Vereinsbank. Ab 1940 wurde das Malereigebäude von der Porzellanmalerei Johann Hoffmann in Elbogen [von 1942-1945 stillgelegt, ab 1945 unter staatlicher Verwaltung bis 1949 betrieben] und die Fabriksgebäude von seinen Brüdern, den Holzhändlern Franz und Ernst Hoffmann benützt. Erzeugnisse: Die Fabrik erzeugte Kinderbecher, Kaffee- und Milchtöpfe in allen Größen, Mokkatassen, Kochtöpfe, Eierbecher, Türkenbecher, Nesteier und figurale Wallfahrtsermnerungsstücke, in den ersten Jahrzehnten auch Figuren und Vasen. Da die Fabrik von 1894 bis 1910 ohne Modelleure und Malerei arbeitete, lieferte sie ihre weiße Ware - meistens Töpfe - an die Porzellanmalereien in Altrohlau, Schönfeld, Asch, Haida, Warnsdorf, Pilsen, Prag, Budapest und Elbogen. Die Modelleure Franz Wolf in Horn und Rudolf Glaser in Elbogen, die Porzellanmaler Rudolf Hanischdörfer und Albert Stark verrichteten gelegentliche Arbeiten für sie. Ihre figuralen Erzeugnisse - Faust, Gretchen; große und kleine Weihbrunnen; Madonna, Christus und Maria - bemalte im letzten Jahrzehnt des 19. Jhdts. der Schlaggenwalder Schmelzmaler Franz Langhammer. Auch der Elbogener Schmelzmaler Johann Thomaier bemalte für sie Figuren und Vasen. Im Jahr 1900: 26 Arbeiter, 1904: 40, 1922: 85. 3. Porag", Porzellan-Radiatoren-Ges.m.b.H. Die Besitzer der kleinen Porzellanfabrik in Zechtalstraße 8, Klement und Julie Winter, Andreas Maschauer und Hermann Lochschmidt, entschlossen sich im J. 1890, beim Hause Zechtalstraße 32 eine größere Porzellanfabrik zu errichten, wozu sie als Firma 'Winter & Co." am 4.6.1890 die Baubewilligung erhielten, worauf noch Friedrich Schmied, Porzellanmalereibesitzer in Schlaggenwald, am 13.6.1890 und am 27.10.1890 dessen Gattin Emilie als Teilhaber, jeder zu 1/6, eintraten. Im ersten Vierteljahr 1891 standen bereits das Hauptgebäude [Brennhaus und Dreherei], die Massamühle und das Maschinen- und Kesselhaus. Für den ausgetretenen Hermann Lochschmidt trat am 8.9.1891 der Kaufmann Ernst Renz in Wien ein. Bis 1892 kamen noch die Malerei und Packerei hinzu. Am 10.7.1891 wurde noch die Bewilligung zum Bau eines Calzinierofens und eines Magazinund Packlokales gegeben. Am 2.1.1892 waren 127 und am 1.6.1892 schon 163 Arbeiter beschäftigt. Vom 15. bis 17.10.1892 streikten 23 Maler. Im J. 1895 kam die Firma 'Winter & Co." in schlechte finanzielle Lage, am 23.10.1896 verkauft sie die Fabrik um 130.000 fl. [70.000 fl. für die Realitäten und 60.000 fl. für die Mobilien] an Carl Speck, den Schwiegersohn des Porzellanfabriksbesitzers Adolf Persch in Hegewald. Speck zahlte bar 10.000 fl., übernahm die Schulden der Firma "Winter & Co." mit 51.900 fl. und blieb den Verkäufern 68.100 fl. schuldig bei 5% Verzinsung. Als Bürge haftete mit Einschränkung Adolf Persch in Hegewald. Die Firma nannte sich "Austria". Am 5.12.1896 schließt Carl Speck mit der Firma Benjamin F. Hunt & sons, Boston, einen für die letztere Firma sehr vorteilhaften Vertrag. Für 4.000 fl. jährlich durfte sie Speck's Malerei-, Magazin- und Packerei-Räume benützen, diese Gebäude vergrößern, aber nur auf den Grundparzellen 1998 und 2004/2 auch neue Gebäude errichten. Die Firma B.F. Hunt konnte nach 5 Jahren kündigen, der Fabrikscigentümer aber erst nach 10 Jahren. Die auf den Grundparzellen 1998 und 2004/2 errichteten Gebäude sind Eigentum des Grundbesitzers. Doch schon im J. 1901 ging Carl Speck in Konkurs. Bei der Versteigerung am 30.5.1902


erwarb die Witwe Antonie Persch die "Austria" für die Firma Adolf Persch, Hegewald, um 127.623 fl. 12 kr. Einige Gläubiger erhielten nur einen Teil ihrer Forderung, andere gingen leer aus. Die "Austria" wurde eine Filiale der Porzellanfabrik Adolf Persch, Hegewald, welche von den Söhnen Karl und Rudolf geleitet wurde, während die "'Austria" von den Söhnen Adolf und Max ab 13.6.1902 geführt wurde. Sie waren tüchtige Fachleute und erzeugten gutes Gebrauchsgeschirr. Sie vergrößerten die Fabrik und erwarben Grundstücke, ab 1908 besaß die Fabrik wieder die Malerei (1892). Während die Firma Adolf Persch im J. 1923 an die Elbogener Sparkasse 68.200 Ke abstatten konnte, mußte sie die Fabrik, die bis 1918 noch "Austria"" hieß, stillegen. Durch die Exekutionsklage der Karlsbader Vereinsbank ging die Firma im J. 1933 in Konkurs, und die Fabrik kam unter Zwangsverwaltung. Diese verpachtete die Fabrik im J. 1934 an die Firma Julius Dietl in Kalten die sich nun bis 1939"'Julius Dietl, Porzellanfabriken Elbogen und Kaltenhof bei Elbogen'" nannte. Ab 1.1.1940 pachtete die Fabrik die Firma ""R. Kämpf, G.m.b.H., Grünlas". Aber schon am 31.12.1940 pachtete sie statt dieser Firma die neue Firma "Porag"" ab Genehmigungstag [14.2.1941] bis Ende 1942 um 5.400 RM Pachtzins jährlich. Am 26.1.1943 kaufte dIe "Porag" die Fabrik um 117.776 RM 35 Pf. von den Brüdern Karl und Rudolf Persch in Hegewald, Adolf Persch in Neustadt a.d.T. und der Witwe des im J. 1938 in Elbogen gestorbenen Max Persch, Grete Groß, und deren Mann Julius Groß, Posen, und betrieb sie bis 1945. Im J. 1949 wurde sie stillgelegt. Die neue Gesellschaft "Porag", Porzellan-Radiatoren Ges.m.b.H. in Elbogen, war am 23.9.1940 in Karlsbad von den Gesellschaftern "Deutsche Wirtschaftsbetriebe, G.m.b.H., Berlin", der 'Torzellanfabrik R. Kämpf G.m.b.H., Grünlas" und Josef Dengler, Keramiker in Karlsbad-Drahowitz errichtet worden. Sie beabsichtigte die Herstellung von Porzellanheizkörpern und anderen Porzellanerzeugnissen, die Verwertung des geschützten Dengler'schen Herstellungsverfahrens zur Erzeugung von keramischen Heizkörpern und Anbringung von Gliederverbindungen an Porzellan-Radiatoren, den Vertrieb dieser Erzeugnisse, die Beteiligung an gleichartigen Unternehmen und die Errichtung eines Großwerkes zur Herstellung dieser Heizkörper. Der maßgebende Gesellschafter war Arthur Dieterle, Direktor der Glasfabrik in Neusattl und 2 /3-Teilhaber der Porzellanfabrik "R. Kämpf, G.m.b.H." in Grünlas. Ab 1942 waren Geschäftsführer der "Porag'"Arthur Dieterle und Josef Dengler. Besitzer: 1890- Klement Winter 3 /6, Andreas Maschauer 1 /6, Hermann Lochschmidt 1 /6, Friedrich Schmied 1/6. Am 27.10. verkaufte Klement Winter 1 /6 an Emilie Schmied, am 8.9.1891 trat Ernst Renz, Wien, für den ausgetretenen H. Lochschmidt ein. Firmenname: "Winter & Co.". 1896- Carl Speck, der 1901 in Konkurs ging. Firma "Austria", Malerei verpachtet. 1902- Firma "Adolf Persch, Hegewald" [1902- Antonie Persch, 1904- Karl, Rudolf,

2. Porzellanfabrik Gebrüder Schwalb. Gegründet im J. 1878 durch die Firma Heckmann & Co., ab Ostern 1883 wegen Brandschaden stillgelegt. Besitzer: 1878- Heckmann & Co., 1882-1883 Gebrüder Schwalb.

Friedland (Frydlant)


1. Porzellanfabrik M. Pluha'r. Erzeugnisse: 1883: Porzellannägel und -pfeifen.

2. Porzellanfabrik Josef Ed. Heintschel. Gegründet im J. 1901 durch Eduard Kempf, bis 1937 genannt. Erzeugnisse: 1904: Kaffeetöpfe und moderne Becher, Orientwaren; 1930: Elektroporzellan, Zähne für Kürschner, Dosen, Tiegel; 1937: Tiegel, Dosen, Schalen, Streichholzständer, Milchkannen, Isolatoren, Einführungen, Rollen, Zähne für Pelze. 1937: 20 Arbeiter. Besitzer: 1901.- Eduard Kempf, etwa 1910- Josef Ed. Heintschel, 1932- Emma Heintschel. (Diese Fabrik soll im J. 1869 schon gegründet worden sein, dann wahrscheinlich Fortsetzung von 1.)

Gablonz an der Neiße (jablonec nad Nisou) Porzellanperlen und -knopffabrik Gebrüder Redlhammer, Kommanditgesellschaft. Im J. 1872 gründeten die Gebrüder Redlhammer eine Glaswarerunanufaktur, die später Porzellanperlen und -knöpfe erzeugte. Der Firmenname ""Gebrüder Redlhammer"'blieb bis 1945. Besitzer: Im J. 1944 Ing. Walter Redlhammer, Oskar Redlhammer, Ernst Redlhammer, Wilhelm Mahler, Dr. Reinhard Turnwald und 4 Kommanditisten. Erzeugnisse: 1913: Porzellanperlen und -knöpfe, Phantasieartikel, 1937: Porzellanperlen und -knöpfe, 1944: Porzellanperlen, Porzellanknöpfe, Kunstharzknöpfe und Kunstharzgegenstände. 1913: 400 Arbeiter.

Gießhübel (Struzna) Porzellanfabrik Gießhübel Joh. Schuldes. Gegründet 1802/03 von Christian Nonne als Frittengutfabrik, Porzellanerzeugung ab 1825. Die Bewilligung wurde am 28.5.1803 erteilt. Einfache Landesfabriksbefugnis vom 10.5.1833, förmliche vom 9.5.1837, am 21.4.1842 für Franz Lehnert, am 25.2.1847 für Wilhelm Ritter von Neuberg. Besitzer: 1803- Christian Nonne und Ernst Karl Rösch, 1813- Johann Anton Hladik,


1829- Ritter Wilhelm G. (Gemrich?) von Neuberg und Gemahlin Antonie, geb. Hladik, 1855- Ritter Johann von Neuberg, 1868- Graf Hermann von Czernin, 1902- Johann Schuldes, 2. Steingutfabrik Friedrich Knötgen in der Vorstadt Bilin. (Ab 1817 Tonflaschenbrennerei). Adolf und Max Persch] bis 1918 noch "Austria"; ab 1908 wieder Malerei. 1943-'"Porag" bis 1945. Erzeugnisse: 1899: Gebrauchsgeschirr, 1927: Gebrauchsgeschirr, auch Uhrenständer, 1937: Service und andere Gebrauchsgeschirre, Orient-, Luxus- und Phantasicartikel, 1944: Porzellanheizkörper und andere Porzellanerzeugnisse. Arbeitei-: 1892: 163, 1900: 301, 1927: etwa 200, 1937: 130.

Fischern (Rybare) 1. a) Karlsbader Porzellanfabrik Cart Knoll. Zu der von ihm seit 1842 betriebenen Kaolinschlämmerei erbaute Carl Josef Knoll, Karisbad, im J. 1848 noch eine Porzellanfabrik mit Landesfabriksbefugnis vom 17.8.1848, welche sich gut entwickelte und nach seinem Tode im J. 1868 von seinen Söhnen Adolf, Karl und Ludwig weiterbetrieben und vergrößert wurde. b) Der Sohn Gustav des Carl Knoll errichtete im J. 1872 eine Ofenfabrik, die aber nur bis 1876 betrieben wurde und in der ab 1877 kunstvolle Porzellanblumen erzeugt wurden. Sie wurde der Porzellanfabrik Carl Knoll angegliedert und iim J. 1930 an die Stadt Fischern verkauft, um mit dem Erlös den Betrieb zu rationalisieren. Besitzer: 1848- Carl Knoll, 1868- Adolf, Karl und Ludwig Knoll, der Firmenname "Karlsbader Porzellanfabrik Carl Knoll" blieb bis 1945 bestehen, doch die Besitzer wechselten. Im J. 1903 Anton Weber von Hohengrund, Wilhelm Lorenz, Alfred Lorenz und Karl Knoll, im J. 1925 Rudolf Weber, Wilhelm Lorenz und Alfred Lorenz, 1935 Rudolf Weber, Wilhelm Lorenz und Heinrich Endres, dann Ernst Mayer und Heinrich Endres und im J. 1944 Ernst Maver und Mathilde Endres. Erzeugnisse: 1895: Speise-, Kaffee-, Tee- und Waschgeschirre, Wandplatten, Kunst- und Luxusgegenstände, 1904: wie 1895 sowie Hotelgeschirr, Mugs, Ziergefäße, Jardinieren, Luxusservice, Wandfliesen, Platten für Bäder in Hart und Parian, Puppenköpfe, 1937 und 1944 auch feuerfeste Kochgeschirre. Gistei (Jistebsko) Porzellanfabrik Ferdinand Posselt. Gegründet im Jahr 1845, betrieben bis 1850.


Granesau (Chranisov) Porzellanfabrik Heinzl & Co. Ab 1920 baute Karl Mayer, Landwirt und Besitzer eines Kohlenschachtes in Grünlas, zwei Wohnhäuser in Neugranesau zu einer Porzellanfabrik um und verlor dabei sein Vermögen. Bei der Versteigerung im J. 1923 erwarb die Fabrik die Zweiganstalt Chodau der Kreditanstalt der Deutschen, G.m.b.H., Prag, welche sie im J. 1924 an Anton Christl, Granesau, (1/-i), und seine Töchter Marie Gareis, Granesaul( 1/4), und Mathilde Heinzl, Poschetzau, (l/2), verkaufte, die sie weiter ausbauten und im J. 1925 mit einer Massamühle erweiterten. Die Fabrik wurde bis 1945 betrieben. Sie erzeugte Kaffeebecher, Kochtöpfe und Mokkatassen und beschäftigte etwa 75 Arbeiter. Im Besitz folgte Anton Christl im J. 1928 sein Sohn Heinrich Christl; der Mathilde Heinzl folgten die Töchter Anna Kühnl, Karlsbad, und Agnes Riedl, Marienbad. Groß-Schönau (Velk' genov) y ~Mechanische Knopffabrik Wünsche & Marcuzzi. Ge gründet im J. 1922, betrieben bis 1945. Besitzer im J. 1944 Karl Marcuzzi. Nach""Compaß 1944' auch Erzeugung von Porzellanknöpfen.

Grünlas (Loucky) Porzellanfabrik Rudolf Kämpf, G.m.b.H. Gegründet im J. 1907 mit Bewilligung vom 15.6.1907 als""Egerländer Porzellanfabrik, G.m.b.H."'von der Firma Benjamin Franklin Hunt & sons, Boston, die noch vor der Baubewilligung mit den Bauarbeiten und vor Beendigung der Bauarbeiten mit der Porzellanerzeugung begonnen hatte, aber plötzlich durch den Zusammenbruch ihrer amerikanischen Bank in den Konkurs geriet. Die Bauarbeiten wurden eingestellt, die Fabrik stillgelegt. Im J. 1908 übernahm die Firma L. Engel & Sohn, Aich, das schon fertiggestellte weiße Porzellan und dekorierte es in Grünlas. Dann stand die Fabrik wieder unbenützt. Da entschloß sich Rudolf Kämpf, der Pächter der Porzellanfabrik in Kaltenhof, die noch unfertige Fabrik in Grünlas zu erwerben. Einen vermögenden Gesellschafter fand er in Rudolf Dieterle, dem Direktor der Glasfabrik in Neusattl. Mitte Dezember 1909 kaufen sie die "Egerländer Porzellanfabrik"", bauen sie fertig und melden die Firma ""R. Kämpf, Fabrikation und Verkauf von Porzellan- und Tonwaren in Grünlas" an. Rudolf Kämpf war ein tüchtiger Fachmann, das Geschäft ging gut. Am 25.9.1911 schließt er mit Rudolf Dieterle einen Gesellschaftsvertrag, in welchem R. Dieterle 2/3 und R. Kämpf 1/3 der Fabrik zugesprochen werden. Im Dezember 1911 wurde die neue Firma "Porzeflanfabrik R. Kämpf, G.m.b.H., Fabrikation und Vertrieb von Porzellanwaren und der dazu gehörigen Nebenprodukte, in Grünlas" angemeldet. Die Fabrik erzeugte schöne Speise- und Kaffeeservice. Sie wurde nach 1945 weiter ausgebaut.


Den Anteil des Rudolf Kämpf erben im J. 1918 seine Witwe Josefine (+ 1944), der Sohn Hans, der die Fabrik weiterführt, und die Tochter Antonie Kümmelmann in MünchenSolln. Die Fabrik wird öfters vergrößert, so 1920, 1924, 1939, 1940 und 1943. Den Anteil des Rudolf Dieterie erben im J. 1933 der Sohn Arthur, Direktor der Glasfabrik in Neusattl, und die Töchter Gertrude Schuberth in Graz, Doris Langhans in Karlsbad und Elfriede Dieterle in München-Gräfelfing.

Haindorf (Hejnice)

1. Porzellanfabrik Josef Kratzer & Söhne. Gegründet im J. 1880 von Josef Kratzer. Von den Erben im J. 1901 an Ernanuel Gareis aus Schlaggenwald, der 1885 in Haindorf als Obermaler gearbeitet hatte und dann Mitbesitzer von Porzellanfabriken in Lessau, Jokes und Waldsassen gewesen war. Nach dem Ersten Weltkrieg betrieben die Erben die Fabrik wieder selbst. In den Jahren 1930 und 1944 waren Besitzer: Adolf Kratzer, Alfred Hempel und Rudolf Greiner. Erzeugizisse: 1883: Speise-, Kaffee-, Tee- und Waschservice, Küchengeräte und Gebrauchsartikel, 1904: Gebrauchsgeschirre, besonders Becher, Töpfe, Apothekergefäße, Tafelund Kaffeegeschirre, 1937: Mokkatasscn, Türkenbecher, Salbentiegel, Kinderund Puppenservice, Küchengarnituren, Schubkästen und Bccher, 1938: Vasen aus Marmorporzellan, Gebrauchsgeschirre, 1944: Teller, Teekannen, Kaffeeservice, Töpfe und Salbentiegel. 1937: 275 Arbeiter.

2. Porzellanfabrik Louis Schneider. Genannt 1890-1900. 32 Arbeiter. Sie soll im J. 1860 gegründet worden sein. Erzeugnisse: Gebrauchsgeschirre. Porzellanfabriken J.F. Scholz. Siehe hli~Ideneichen.

G. Robrecht. Siehe hlildeneichen. Hegewald (Hajniste) Porzellanfabrik Adolf Persch. Gegiündet im J. 1850 von Adolf Persch. Seine Witwe Antonie Persch erwarb im J. 1902 die Porzeflanfabrik'"Austria"" in Elbogen, die eine Filiale des Betriebs in Hegewald wurde. Die Fabrik in Hegewald wurde im J. 1932 stillgelegt und im J. 1942 verkauft, die in Elbogen im J. 1943.


Besitzer: 1850- Adolf Persch, 1898- Antonie Persch, 1904- die Söhne Adolf jun., Karl, Max und Rudolf, je 1 /4. Den Betrieb in Hegewald leiteten Karl und Rudolf Erzeugizisse: 1883: Speise-, Kaffee-, Tee- und Waschservice, weiß und dekoriert, Küchen- und Gebrauchsgeschirre, Pfeifen, weiß und bemalt, 1904: Tafel-, Kaffee-, Tee-, Waschservice, Küchengeschirre, Apothekergerätschaften, elektrotechnische Artikel, Gebrauchsgeschirre, Pfeifen, Orientartikel, Mugs, Teller und Porzellansiebe zum Einhängen für Teekannen. 1904: etwa 180 Arbeiter, 1930: 100 Arbeiter.

Hirschen, bei Lubenz (jeleny) Porzellanfabrik H. Reinl. Gegründet im J. 1846 mit Bewilligung vom 10.9.1846 durch Franz Lehnert aus Gießhübel. Der Firmenname Franz Lehnert wurde noch im J. 1883 genannt, Franz Lehnert starb aber im J. 1881. Ihm folgte als Besitzer ein Schwab (Brüx?). Nach Stillstand folgten 1898 die Gebrüder Kasseker [Josef und Kleophas Kasseker aus Schlaggenwaldj und von 1912 an Heinrich Reinl. Im J. 1943 waren Besitzer Heinrich, Rosa und Dr. Anton Reinl. Heinrich Reinl erwarb im J. 1933 als Filiale die Porzellanfabrik in Töppeles. Erzeugnisse: 1904: Gebrauchsgeschirre, 1937: Gebrauchsgeschirre, Kaffee- und Schnabeltöpfe, Devotionalien. Dekor: Blumenbelag, Kobalt, Zwiebelmuster, Lüster; Bauerndekor. 1944: Gebrauchsgeschirre, Kaffee- und Kochtöpfe; Unterglasurdekor. 1900: 59 Arbeiter, 1937: 90 Arbeiter. 16) Horn (Hory) Porzellanfabrik H. Wehinger & Co., A.-G. Im J. 1897 kaufte Louise Klier die von Johann Kempf im J. 1890 in Horn Nr. 46 (s.o. Elbogen 2.) erbaute Töpferei und baute sie zu einer Porzellan- und Tonwarenfabrik um. Da ihr Mann Alois Klier Obermaler in der Porzellanmalerei B.F. Hunt & sons in Elbogen wurde, verkaufte sie im J. 1899 die kleine Fabrik an Wenzl Grünes, Porzellanfabriksleiter in Altrohlau, und an dessen Bruder Franz Grünes, Kohlen- und Getreidehändler in Schlackenwerth. Im J. 1902 kauft Wenzl Grünes die Fabrikshälfte seines Bruders Franz, nimmt 1903 als Gesellschafter Heinrich Wehinger 17), zuvor Direktor der Porzellanfabrik in Aich, und Rudolf Wagner auf. Im J. 1905 erwirbt die Fabrik Heinrich Wehinger, der sie vergrößert. In Janessen betrieb er eine Schamotteziegelei, die er im J. 1912 an Rudolf Wagner verkauft und im J. 1918 zurückkauft. Ab 1920 betrieb er dort als Nebenbetrieb eine zweite Porzellanfabrik. Im J. 1921 übergibt H. Wehinger seine Fabriken an die Firma "H. Wehinger & Co., A.-G.'" [Gesellschafter die Advokaten Dr. Berthold Knöpflinacher und Dr. Oswald Kochler in Leitmeritz]. Doch schon im J. 1922 bestand die Gefahr der Stillegung der Fabriken,.die dann durch die Wirtschaftskrise der tschechoslowakischen Porzellanindustrie im J. 1928 eintrat. Am 26.4.1928 schuldete die Firma H. Wehinger & Co., A.-G. der Stadt Elbogen 87.937 Ke 10 h für elektrischen Strom. Stillegung. Ab 1930 Auflösung des Unternehmens. Besitzer: 1897- Louise Klier, 1899- Brüder Grünes, 1902- Wenzl Grünes, 1903- W. Grünes & Co.,


1905- H. Wehinger & Co., 1921- H. Wehinger & Co., A.-G.; 1929- Wirtschaftsverband der Porzellanindustriellen in der tschechoslowakischen Republik, Karlsbad. Erzeugnisse: 1904: Tassen, Kaffeetöpfe, Pokale, Kinderbecher, Kaffee- und Teeservice, Kornpottschüsseln, Plateaus, Handleuchter, Vasen und andere Gebrauchsgeschirre, weiß und dekoriert. 1907: aus Hartporzellan Gebrauchsgeschirre, dünne Tassen, Liniengeschirr, Teesätze, Trinksets, Miniaturen und Vasen, aus Weichporzellan Kaffeetöpfe und halbstarke Tassen. 1925: Gebrauchsgeschirre und Töpfe wie eine schöne Werbefigur"'Töpfer". 1907: 150 Arbeiter, 1913: 230 Arbeiter, 1920: 350 Arbeiter. Janessen (Jenisov) 1. Porzellan- und Schamottefabrik Schramm, Strunz & Co. Gegründet im J. 1920 von Viktor Klein, der dort seit 1917 ein Ziegel-, Schamotteund Tonwerk besaß. Besitzer: 1920 Viktor Klein, 1925-1927 Schramm, Strunz & Co.

2. Porzellanfabrik H. Wehinger & Co., A.-G. 1920-1921 H. Wehinger & Co., 1921-1928 H. Wehinger & Co., A.-G. 1928 stillgelegt (siehe Horn).

Jokes (jakubov) Porzellanfabrik Jokes Josef Th. Menzl. Ernst Mader in Lessau kaufte in Jokes einen Bauernhof und baute ihn 1895/96 zu einer kleinen Porzellanfabrik um, zu der er noch ein Gebäude für die Malerei errichtete. Besitzer: 1895- Emanuel Gareis und Ernst Mader, 1898- Ernst Mader, 1906- Leo Höhnl, 1908- Emil Schürer & Co., ab 1911 Teilhaber Josef Th. Menzl, Wintersgrün, und ab 1913 Anton Renz, Chodau, 1916- Josef Theodor Menzl & Co., 1944-1945 Josef Th. Menzl und sein Sohn Keram.-Ing. Karl Menzl, der ab 1918 die Fabrik leitete. Die Firma Josef Th. Menzl & Co. erwarb im J. 1918 die Porzellanfabrik L. Engel & Sohn in Aich, die im J. 1922 von der "Epiag" erworben wurde. Josef Th. Menzl besaß in Wickwitz [Vojkovicej Farbwerke. Erzeugnisse: 1899: Gebrauchsgeschirre, 1904: Kaffee- und Milchtöpfe, Mugs, Kinderbecher, Teller, Kochgeschirre, Krüge u.a., 1937: böhmische Kaffeebecher, Krüge, Eierser vice, Küchengarnituren, Kochtöpfe, Aschenschalen, Creamers, Jugs mit Schnabel, Milchkannen, Eierbecher, Kinderbecher, Orientartikel und Marokkobecher, 1944: Spezialität Kaffeetöpfe u. Krüge. 1899: 150 Arbeiter, 1904: 100 Mitarbeiter, 1937: 200 Arbieter


Kaltenhof, bei Grünlas (Jalovy' Dvur) Porzellanfabrik Julius Dietl in Kaltenhof. Franz Peter, der in der Mitte des 19. Jhdts. in der Fabrik von Portheim & Sohn in Chodau als Modelleur und auch als Kaufmann tätig und in den 60er Jahren an der Tonwarenfabrik in Nesselsdorf in Mähren beteiligt war, kaufte im J. 1867 von der Stadtgemeinde Elbogen das ehemalige Getreideschüttbodengebäude Nr. 45 in Kaltenhof [Ortsteil von Grünlas] und baute es zu einer Tonwarenfabrik um. In den Jahren 1873 und 1874 baute er das Haus Nr. 46 als Wohnhaus für seine Arbeiter, und in den Jahren 1873-1875 erwirbt er noch weitere Grundstücke. Im J. 1875 baut er noch einen runden Brennpfen und beginnt allmählich mit der Erzeugung von Porzellan. Im J. 1883 nannte man seine Fabrik schon Porzellan- und Tonwarenfabrik. Nach seinem Tode im J. 1884 führten seine Witwe und Söhne die Fabrik unter der Firma "Gebrüder Pe~ter, Porzellan- und Tonwarenerzeugung'"weiter. Schon im J. 1883 besaß die Firma "Franz Peter, Porzellan- und Tonwarenfabrik" eine Niederlage in Karlsbad. Im J. 1890 führten. die Gebrüder Peter einen Anbau und einen Porzellanbrennofen auf. Aber im J. 1891 waren sie dem Kaufmann Adolf John in Tetschen 15.150 fl. schuldig. Von 1892-1893 war die Fabrik wegen Konkurs stillgelegt. Im J. 1893 wurde sie versteigertund von Adolf John um 8.035 fl. ersteigert und von ihm verpachtet. Im J. 1906 kaufte sie um 20.500 K Julius Dietl, damals in Wien, der sie auch verpachtete und erst ab 1913 selbst betrieb. Nach seinem Tode im J. 1928 führten sie seine Kinder bis 1945 weiter. 1946 wurde sie stillgelegt und bald abgetragen. 19) Besitzer: 1867- Franz Peter (l/2) und Gattin Elisabeth Peter (l/2), 1884- Elisabeth Peter (l/2), Franz Peter (l/4), Gustav Peter (l/4), 1893- Adolf John, Tetschen, 1906- Julius Dietl, Wien, 1928- Alfred Dietl (l/3), Robert Dietl (l/3), Frieda Wehinger (l/3), 1938- Alfred Dietl und Frieda Wehinger. Pächter: 1894- Adolf Hetzel, Bodenbach, 1895- Carl Speck, 1897- Hugo Winter, 1900- Dietl & Co. [Julius Dietl und Georg Bauer], 1905- Rudolf Kämpf, 1910- Ignaz Hans Siederer, (1912) Rudolf Wagner, 1913 Orosdi, Back & Co. Die Fabrik wurde von Julius Dietl in den Jahren 1920 und 1926 vergrößert, ebenso in den Jahren 1929, 1931 und 1939 von seinen Erben. Im J. 1941 wurde das abgebrannte Brennhaus wieder aufgebaut. Die größte Entwicklung für die Fabrik bedeutete die Pacht der ehemaligen Perschfabrik in den Jahren 1934-1939. (s. S. 22). Erzeugnisse: 1904. Kaffee- und Milchtöpfe, Mugs und Becher, 1937: Die Service Fantasia, Derby, Paris, Minton, Belleshape, Ideal, Karin, Empire, Feston E., Robert; das Kaffeeservice Helena; Kochtöpfe, Kaltenhofer Kantenbecher, feuerfeste Kochtöpfe "JUDIKA", Teller, Platten, Gewürzbehälter, Servierschalen, Orient-, Luxus- und Phantasieartikel; 1944: hauptsächlich Kaffeetöpfe. 1904-. 60 Arbeiter, 1937: 300 Arbeiter.

Karolinthal (Peklo)


Porzellanfabrik Adolf Rösler. Gegründet im J. 1887, unter der Firma Adolf Rösler ab 1893, noch 1904 genannt. Erzeugnisse: 1899: Luxusartikel, 1904: Gebrauchs- und Luxusartikel, Messer-, Stock- und Schirmgriffe, Parfumflacons.

Klein Schwadowitz (Male Svatonovice) Porzellanfabrik Adolf Prouza. Gegründet im J. 1908, betrieben bis 1938. Erzeugnisse: Verschiedene figurale Artikel, Gebrauchs- und Luxusgegenstände. 1913: 60 Arbeiter. Klentsch (Klenci pod Cerchovem) Steingut- und Porzellanerzeugung Martin Heidi er. (Nach Braunovä, Alena: Kouzlo keramiky a porcelänu, S.330)

Klösterle (Klasterec nad Ohri) 1. Thun'sche Porzellanfabrik. Gegründet im J. 1793 als angebliche Steingutfabrik durch Johann Nicolaus Weber, dem Oberdirektor der Herrschaft 1<Iösterle i.R. Die Bewilligung erhielt er am 22.11.1794. Am 15.3.1822 erhielt die Fabrik die Landesfabriksbefugnis. Besitzer: 1793- Johann Nicolaus Weber, 1800- Graf Josef Mathias von Thun ["Gräflich Thun'sche Fabrik"], 1820- Graf Josef Mathias von Thun und LA. Raphael Haberditzl, 1830-1945 die Grafen von Thun und Hohenstein. Pächter: 1795 Johann Heinrich Vollrath und Johann Georg Reumann, Schlaggenwald, 1795- Ignaz Proß aus 1Gösterle, 1796- Heinrich Ernst Mühlberg und Johann Anton Mühlberg aus Roschütz in Sachsen, 1798-1803 Christian Nonne aus Rudolstadt in Thüringen, 1805-1829 Josef Melzer und Raphael Haberditzl aus Klösterle. Unter dem Direktor Johann Hillardt versuchte man, mit Torf zu brennen, unter dem Direktor Carl Venier mit Gas und Steinkohle. Erzeugnisse: 1883: Tafel-, Kaffee-, Tee-, Wasch- und verschiedene Gebrauchsgeschirre. Karlsbader Kaffee- und Wiener Teemaschinen [mit i.J. 1878 patentierten Sieben], ebenso1904, 1937: Gebrauchsgeschirre wie Tafel-, Kaffee-, Tee-, Mokka-, Frühstücks- und Kuchenservice, Platzteller, Mokkatassen, Seriengeschirre, Küchen- und Hotelge-


schirr, Karlsbader Kaffeemaschinen; Weiß-, Elfenbein-, Rosa-, Blau- und Seladonporzellan, 20) 1944: Gebrauchsgeschirre feinster Art. 1887: 550 Arbeiter, 1904: 650 Arbeiter, 1937: 600 Arbeiter.

2. Emilanfabrik von Uhl, Voigt und Enders. Im J. 1839 beschlossen Franz Uhl, Anton Voigt und Enders aus Klösterle, Porzellan unter dem Namen Emilan [Emaillan?] zu erzeugen. Sie bauten ein kleines Fabriksgebäude am Wege nach Schönburg, doch ging das kleine Unternehmen schon nach zwei Jahren ein.

Die Porzellanfabriken Gottfried & Vielgut, Tuma & Vielgut sowie J. Neumann. Siehe unter Meretitz.

Klum (Chlum) Porzellan- und Steingutfabrik Johann Feresch. Gegründet als Porzellanfabrik im J. 1819 von Anton Burgemeister. Im J. 1821 verpachtet an Adalbert Lauda und Josef Köchler, die auch Steingut erzeugten und im 1. 1825 die förmliche Landesfabriksbefugnis erhielten. Nach dem Tode von Lauda im J. 1828 führte seine Witwe die Fabrik bis 1831 weiter, in welchem Jahre sie An ton Wölz aus Leipzig zunächst pachtete und dann kaufte. Unter ihm kam die Fabrik in Verfall. Bei der Versteigerung im J. 1835 erwarb sie Johann Feresch, der sie bis 1853 mit der Fabriksbefugnis vom 15.6.1836 betrieb.

Kriegern (Kryry)

Steinberger & Co., Porzellanfabrik rür Elektrotechnik und Ziegelei. Gegründet 1919, in der Krisenzeit stillgelegt (etwa 1931). Besitzer: 1925: Ing. Anton Steinberger, Emanuel Steinberger und Max Ebert, 1930: Emanuel Steinberger. Ab 1950 in Wien Emanuel Steinberger, er besaß bis 1945 in Prag XIII. eine Porzellanmalerei. Ladowitz (Ledvice)


1. Porzellan- und Steingutfabrik G. Bihl & Co., A.-G. Gegründet 1882 von den Brüdern Hanke als Tonwarenfabrik, aber schon in den achtziger Jahren wurden Vasen aus Elfenbeinporzellan erzeugt. Im J. 1896 kaufte der Generaldirektor der Brüxer Kohlenbergbau-Gesellschaft Gustav Bihl die Fabrik, die nun Hartporzellan für die Elektrotechnik, Steingut für Küchenartikel und Vasen mit Unter- und Aufglasurdekor und Majolika erzeugte. Ab 1906 war eine G.m.b.H. Besitzerin der Fabrik. Diese G.m.b.H. wurde 1934 in eine Aktiengeseflschaft umgewandelt. Die Steingutabteilung wurde 1939 stillgelegt. Besitzer: 1882- Brüder Hanke bzw. Robert Hanke, 1896- Robert Hanke's Nachfolger, Porzellan-, Fayence- und Majolikafabrik, 1906- Porzellan- und Steingutfabrik G. Bihl & Co., G.m.b.H., 1934-1945 Porzellan- und Steingutfabrik G. Bihl & Co., Akt.-Ges. Erzeugizisse: 1883: Mosaikplatten, feuerfeste Artikel, sächsisches und Bunzlauer Braungeschirr, 1899: Luxusartikel, 1904: Phantasie- und Luxusartikel, elektrotechnische Artikel, 1937: Elektroporzellan, Luxus- und Phantasieartikel, Küchengarnituren, Lampen, Waschservice, 1944: Elektrotechnische Artikel, Isolatoren. 21) 1904: 450 Arbeiter, 1913: 900 Arbeiter, 1925: 700 Arbeiter.

2. Porzellanfabrik Gaebler und Gröschl. Gegründet im J. 1893 von Otto Gaebler und Anton Gröschl aus Schlaggenwald, betrieben bis etwa 1902. Erzeugizisse: 1899: Luxus- und Phantasieartikel, 1895: Porzellan und Steingut, dekorierte Porzellanvasen und -krüge. 1899: 200 Arbeiter. Laun (Louny)

Porzellanfabrik für elektrotechnische Artikel Marie Bermann. Gegründet im J. 1884 als Majolika-, Fayence- und Tonwarenfabrik von Bernhard Bermann. Ab 1896 auch Porzellanfabrik, ab (1916) Porzellanfabrik für elektrotechnische Artikel. Besitzer: 1884- B. Bermann, (1916)- B. Bermann & Sohn, 1930- Marie Bermann, 1939-1945 Ing. Max Lange. Erzeugnisse: 1937: Isolatoren [Prüfanlagel. 1899: 150 Arbeiter, 1937: 70 Arbeiter.

Leschkau (Lelky) Heinrich Löwy, Bierbrauerei und Porzellanerzeugung.


Um 1872, längstens bis 1875.

Lessau (Lesov) 1. PorzellanfabrikJosefLenhartErben. Gegründet 1883 von Malvine und Alfred Becher, der schon 1885 starb. Die Besitzer der Fabrik wechselten stark. Besitzer: 1883- Malvine und Alfred Becher, Karlsbad, 1885- Franz Schmidt, Altrohlau, 1890- Emil Schürer & Franz Schmidt, 1893- Gareis, Kasseker & Co., 1898- Ernst Mader [& Schöttner (1900-1903)], 1904 Tichy & Schönfeld, 1910- Schönfeld & bötz, (1914)- Wilhelm Paris, Oberköditz i.Th., 1917- Schneider & Co., siehe dazu Altrohlau. Nach 1946 Getreidespeicher, ab 1956 Entwicklungsbetriebsstätte der tschechoslowakischen Porzellanindustrie. Erzeugnisse: 1899: Gebrauchsartikel, 1927: Frühstücks-, Kaffee- und Teeservice, 1937: Gebrauchsgeschirre, auch mit Zwiebelmuster. 1900: 39 Arbeiter, 1927: etwa 100 Arbeiter, 1937: 60 Arbeiter.

2. Porzellanfabrik'"Concordia"'in Lessau, Zweigniederlassung-der"'MelittaWerke" Bentz & Sohn, Minden i.Westf. Die seit 1919 arbeitende Firma "Karlsbader Porzellanfabrik 'Concordia', Gebr. Löw & Co." entstand aus der in Konkurs berindlichen Porzellanfabrik "Kühnl & Co.". Besitzer von "Kiilzizl & Co.": 1888- Ernst Mader, 1904- Ernst Mader, Josef Kühnl und Anton Salomon, *eder 1/3, i 1904- Kühnl, Mader & Co.; Mader war ausgetreten, behielt sich aber das Rückkaufsrecht, weshalb die Firma noch Kühnl, Mader & Co. hieß. Für Mader trat Hugo Rudolf, Marktredwitz, ein, Josef Kühnl war 1899-1903 Mitbesitzer einer Porzellanfabrik in Waldsassen. 1906- Kühnl & Co. [Adolf Rudolf, Josef Kühnl und Anton Salomon]. Besitzer der "Coizcordia": 1919- "Gebrüder Löw & Co.". Die Brüder Josef und Adolf Löw besaßen seit 1904 in Lessau eine Kaolinschlämmerei bis 1945, im Jahr 1939 auch Rosa Löw. (1933- Winterling & Co., Pächter. "Porzellanfabrik Concordia, Winterling & Co."), 19411945 Karl Hugo Willy Bentz und Wolfgang Bentz. Erzeugnisse: 1904: Kaffee- und Milchtöpfe, Mugs, Kinderbecher, Teller, Kochgeschirre, Krüge, 1927: Gebrauchs- und Luxusgeschirr, figurale Artikel, Dekorations- und Beleuchtungsporzellan wie Tierfiguren, Vasen, Lampenständer, Uhrgehäuse, Nippes, 1937: Tafel-, Kaffee-, Tee- und Mokkaservice, Tassen, Teller, Töpfe, Mugs, Salads, Küchengarnituren, Kuchen-, Kompott- und Puddingsätze, 1944: Gebrauchsgeschirr, Tafel-, Kaffee- und Teeservice, Tassen, Teller, Kaffeetöpfe. 1904: 140 Arbeiter, 1957: 400 Arbeiter.


Lubau (Hlubany) Porzellanfabrik und Kaolinschlämmerei""Alp", G.m.b.H. Gegründet im J. 1874 durch die Brüder Christian und Gustav Martin, von den Erben weiter betrieben, ab 1917 neue Besitzer. Von der Anglo-tech~sl. Bank wurde die"'Alp" der "Epiag" angegliedert und im J. 1939 stillgelegt. Besitzer: 1874- "'Gebrüder Martin" [Christian und Gustav], (1908)- Richard und Rudolf Martin, 1917- "Alp" [die Schweden P.R. Nyman und H. Agren sowie August Schödl, Nürnberg]. Erzeugnisse: 1883: weiße und dekorierte Gebrauchsartikel, auch Halbporzellan, 1899: Gebrauchsgeschirr, 1927: Kaffee- und Teeservice, Tassen, Teller, Töpfe und Küchengarnituren, 1937: Gebrauchsgeschirre. 1875: 8 Arbeiter, 1899: 200 Arbeiter, 1927- 500 und 1937: 300 Arbeiter.

Lubenz (Lubenec) H. Reinl. Siehe Hirschen.

Maffersdorf (Vratislavice nad Nisou)

1. Porzellanfabrik Eduard Stiassny. Gegründet im Jahr 1896 von Julius Tischer aus Schönfeld. Etwa ab 1919 Besitzer Eduard Stiassny bis 1938. Firmenname "Eduard Stiassny, Reichenberg", daher in der Fabriksmarke das R. Erzeugnisse: 1899: Messergriffe, elektrotechnische Artikel, Heiligenfiguren für Wallfahrtsorte, 1904: Messergriffe, Heiligenfiguren, Wallfahrtsartikel, 1937: Salbenkruken, Apothekerstandgefäße, Reibschalen; Puderdosen und Bonbonnieren.

2. Porzellanfabrik Wilhelm Wildner. Noch 1900 genannt, nur wenige Jahre betrieben. Erzeugnisse: Messerständer, Messergriffe, Flacons, Figuren, Stock- und Schirmgriffe, Ringe, Flaschenverschlüsse, Pakettraggriffe. 1904 aufgeführt.


Maierhöfen (Dvory) 1. Vereinigte Porzellanfabriken Maierhöfen, vormals Gebrüder Benedikt, A.-G. a) Porzellanfabrik Gebrüder Benedikt. Gegründet in den Jahren 1883/85 von Veit und Philipp Benedikt. Besitzer: 1883- Veit und Philipp Benedikt, 1907- Veit Benedikt, 1910- Leo und Otto Benedikt, 1923"'Gebrüder Benedikt A.-G.'", 1925- "'Vereinigte Porzellanfabriken Maierhöfen, vormals Gebrüder Benedikt A.G."", (1928) Ing. Leo Benedikt und Berthold Moser-Benedikt, 1929-1945 unter der Firma von 1925 der "Epiag'"angegliedert. Die Fabrik erlitt öfter Brandschäden. b) Porzellanfabrik Maierhöfen, vormals Eberhardt & Co., G.m.b.H. Gegründet im J. 1898 als ""Moser Brothers Britannia-Porcelain Works" von Otto, Felix und Hugo Moser. Im J. 1912 kaufte sie Ludwig Eberhardt, Fabrikskassier in Altrohlau, der sie unter der Firma "Eberhardt & Co." bis 1918 betrieb, in welchem Jahre sie durch die Firma "'Gebrüder Benedikt" erworben und unter der Firma "'Porzellanfabrik Maierhöfen, vormals Eberhardt & Co., G.m.b.H." weitergeführt wurde. Im J. 1923 wurde sie mit der Fabrik "Gebrüder Benedikt"" vereinigt, aber 1940 zu anderer Verwendung verkauft. Erzeugnisse: a) 1899: Tafel-, Kaffee-, Tee- und Waschservice, Luxusartikel, 1904: Gebrauchs- und Luxusgeschirre, Elfenbeinporzellan (Vasen), 1937: Porzellan, weiß und dekoriert, 1944: Gebrauchsgeschirr. b) 1899 und 1904: Gebrauchs- und Luxusartikel. Arbeiter: a)1899,1904,1911:400;1937:550. b) 1899 und 1904: 150. 23) Berthold Moser-Benedikt, geb. 1901 in Maierhöfen, war ab 1931 Generaldirektor der""Epiag". Er war auch Vizepräsident der'"Kaolina" und geschäftsführender Direktor der "Alp"'. Er übersiedelte im Jahr 1938 nach England.

2. Franz Glaser, Erzeugung keramischer Luxusartikel. Gegründet im J. 1890, aber nur bis etwa 1896 betrieben.

Mariaschein (Bohosudov)

Aussiger Porzellanindustrie, Ges.m.b.H. Gegründet im J. 1920, betrieben bis 1945. Erzeugnisse: 1937: Elektroporzellan, Flaschenverschlüsse, Leuchter. 1937: 450 Arbeiter.


Meretitz (Miretice u Klstterce nad Ohri) 1. Porzellan-Union, Vereinigte Porzellanfabriken, A.-G., Betriebsstätten 1 und Im Jahr 1921 wurden durch die "Porzellan-Union" zwei Fabriken in Meretitz und eine in Turn zusammengeschlossen. a) Betriebsstätte 1. Gegründet im J. 1900 durch Franz Venier und ab 1901 mit seinem Bruder Christian Venier als Wenier & Co., Fabrik keramischer Erzeugnisse" betrieben. Besitzer im Jahr 1914 Josef Koch, 1921 "(Anton) Gottfried und (Oskar) Vielgut", Porzellanfabrik. 1901: 70 Arbeiter, 1921: 160 Arbeiter. b) Betriebsstätte 11. Gegründet im J. 1910 von August Wolf & Co. als Tonwaren- und Steingutfabrik. Ab 1913 Besitzer Wenzl Tuma, 1921 W. Tuma & 0..Vielgut, Porzellanfabrik. 1913: 60 Arbeiter. Die ""Porzellan-Union"" wurde durch die Anglot-echoslowakische Bank der "'Epiag:" angegliedert. Die Betriebsstätten 1 und 11 wurden im Jahr 1934 stillgelegt. 2. Im Jahr 1913 wurde beim Bahnhof Klösterle neben Wenier & Comp." noch eine Porzellanfabrik Julius Neumann genannt.

Merkelsgrün (Merklin) Zettlitzer Kaolinwerke-A.-G., Abteilung Porzellanfabrik Merkelsgrün. Gegründet im J. 1868 von Alfred und Malvine Becher für Porzellan- und Tonwarenerzeugung. Ab 1897 stellt die Fabrik auch elektrotechnische Porzellanartikel her, ab 1926 hauptsächlich diese. Im J. 1937 bestand nur 1/5 der Erzeugnisse aus Gebrauchsgeschirr. Besitzer: 1868- Alfred und Malvine Becher, 1871- Fanni Becher und Anna Stark, 1881- Karlsbader Sparkasse, 1882- Brüder Schwalb, Marke: BRüDER SCHWALB CARLSBAD 1889- Camill Schwalb, 1895- Karlsbader Kaolin-Industrie-Gesellschaft, 1912-1945 Zettlitzer Kaolinwerke-A.G. Erzeugnisse: 1883-. Gebrauchsartikel, 1904: Isoliermaterial für elektrotechnische Zwecke, technische Porzellanartikel; Gebrauchsgeschirre, Phantasieartikel, 1937: Isolatoren, Porzellan für chemische und technische Zwecke; Gebrauchsgeschirre, 1944: Flaschenverschlüsse,


Isolatoren, Leuchter. Die Fabrik besaß eine Prüfanlage für Nieder- und Hochfrequenzprüfung. 1900: 426 Arbeiter, 1904: 500 Arbeiter.

Mildeneichen (Luzec)

Porzellanfabriken J.F. Scholz, Haindorf bei Reichenberg. Gegründet im J. 1853 von Robert Persch. Auch von seinen Söhnen unter der Firma "R. Persch, k.k. priv. Porzellanfabriken zu Mildeneichen und Raspenau""weitergeführt. Seit 1869 mit einem Nebenbetrieb in Raspenau. Besitzer: 1853- Robert Persch, ihm folgten Ernst und Max Persch, 1909- österreichische Porzellanfabriken zu Mildeneichen und Raspenau, G. Robrecht, Haindorf, 1920- J.F. Scholz, Porzellanfabriken zu Mildeneichen und Raspenau, Haindorf bei Reichenberg, (1928) Porzellanfabriken J.F. Scholz, Haindorf bei Reichenberg. Die Fabriken wurden in den Krisenjahren stillgelegt. Erzeugnisse: 1883: Gebrauchsgeschirr, weiß und bemalt, Möbelroller, Türkenbecher, griechische Tassen, Isolatoren und Telegraphicartikel, 1904: Speise- Kaffee-, Tee- und Waschservice, Küchengeschirre, Telegraphie und Telefongeräte; Mokkatassen, Mugs, Becher, Teller und Tassen 1904: etwa 300 Arbeiter Münchhof (Mirova) Porzellanfabrik Gebrüder Hoffmann & john. Am 23.10.1872 schließen Philipp Reismann, Ziegeleibesitzer, und Paul Georg Richter einen Vertrag über die Gewinnung und Ausnutzung von Kaolin und Lehm auf Grundstücken der Bauernwirtschaft Nr. 7 in Münchhof. Aber erst 1876 kaufen sie das Haus Nr. 65 in Münchhof, das zu einer Porzellanfabrik ausgebaut werden soll. Paul Georg Richter, Bergwerksbesitzer und Kohlenhändler in Chodau, hatte inzwischen von Philipp Reismann die Schamotteziegelei erworben. 1878/79 kam in Münchhof die kleine Porzellanfabrik dazu, die er mit verschiedenen Gesellschaftern unter der Firma "'Münchhofer Porzellanfabrik" betrieb. Im Jahr 1891 verkaufte Paul Georg Richter als alleiniger Besitzer die Schamotteziegelei und Porzellanfabrik an "Hoffmann, John & Co." um 100.000 fl. und ließ sich in Eger als Kohlenhändler nieder. Die neuen Besitzer stellten aber im J. 1897 die Porzellanerzeugung ein. Besitzer: 1876- Philipp Reismann und Paul Georg Richter 1878- Paul Georg Richter 1/2, Philipp Reismann 1/4, Georg Müller 1/4, 1879- P.G. Richter 1/2, Arno Urban 1 /4, G. Müller, Obermaler 1/8, Franz Jos. Siegl 1 /81 1883- P.G. Richter 1/2, A. Urban 5/16, F. Siegl 3/16, 1884- Paul Georg Richter, 1891- Hoffmann, John & Co., 1892-1897 Gebrüder Hoffmann & John. Erzeugnisse:


Tafel-, Kaffee-, Tee- und Waschservice, Kuchen- und Apotheker-Gerätschaften. Neumark (Vkruby) Anton Fischer, Erzeugung von Porzellan-, Steingut-, Fayence- und Wedgwoodwaren. Anton Fischer aus Wien errichtete im J. 1832 eine Steingutfabrik. Am 1.9.1842 erhielt er die förmliche Landesfabriksbefugnis für die Erzeugung von Porzellan-, Steingut-, Fayence- und Wedgwoodwaren. Die Fabrik wurde noch im Jahr 1851 unter den Porzellanfabriken angeführt, von seinen Nachkomm~n aber nur als Steingutfabrik betrieben.

Neurohlau (Nova Role) Bohemia, Keramische Werke A.-G. Aus der Gesellschaft Bohemia, Karlsbader keramische Werke G.m.b.H. entstand am 25.7.1921 die Aktiengesellschaft "Bohemia, Keramische Werke A.-G.". Die Gesellschaft erbaute in den Jahren 1921 und 1922 in dem günstig gelegenen Orte Neurohlau eine Porzellanfabrik, die damals die modernste der Tschechoslowakei war und bald Weltruf dank ihrer vorzüglichen Erzeugnisse erlangte. Im J. 1963 wurde ein zweites ganz modernes Fabriksgebäude errichtet, der Betrieb 1, das ältere Gebäude wird als Betrieb 11 bezeichnet. Erzeugizisse: 1937: T2tfel-, Kaffee-, Tee- und Mokkaservice, Hotelgeschirre, Ziergegenstände und Luxusartikel. Dem technischen Direktor seit 1923, Heinrich Hechtfischer, war es in den dreißiger Jahren gelungen, Glasuren zu erzeugen, die als "Glasurwunder"" bezeichnet wurden. Seine Feuerkunst-Porzellane waren zum Teil eine Neubelebung alter chinesischer Keramkunst wie "Chinesisch Rot", "Ochsenblut'" und "'Pfirsichblüte'". Besonders reizvoll waren seine Kristallglasuren. Jedes Stück war ein Unikat und konnte nicht wieder ebenso erzeugt werden. Sie wurden mit dem Zeichen Hechtfischer H gekennzeichnet. Im J. 1945 wurde Hechtfischer beschuldigt, sowjetische Kriegsgefangene schlecht behandelt zu haben, und mit seiner Hinrichtung ging sein Geheimnis dieser Feuerkunst-Glasuren verloren. 1984: Gebrauchs- und Luxusgeschirre. Es wird auch mit dem Zwiebelmuster dekoriert. 1937: etwa 600 Arbeiter. Neustadt a.d. Tafelfichte (Nove Mesto pod Smrkem) 1. Porzellanfabrik Jos. Mazel. Gegründet im J. 1876 von Josef Mazel, bis 1945 vom gleichnamigen Sohn betrieben. Erzeugnisse: 1883: Pfeifen, Möbelnägel, Apothekergeräte, 1904: Pfeifengeschirr, weiß und bemalt, Apothekergeräte, elektrotechnische Artikel, Porzellannägel, Schraubenknöpfe, Ringe, Flacons, Vasen, 1937: Apothekergeräte, elektrotechnische Artikel, Pfeifen, 1944: Pfeifen, Tiegel, elektrotechnische Artikel, Hartporzellan. 1904: 160 Arbeiter, 1937: 60 Arbeiter.


2. Pfeifenerzeugung Heinrich Pfeiffer. Um 1883. Erzeugizisse: Porzellanpfeifenköpfe.

Oberdorf (Horni Ves) Porzellanbrennerei Emil Filip. Um 1928. [Emil Filip soll zuvor in Klösterle (s. d. 1.) gearbeitet haben.]

Petschau (Becov nad Teplou) Petschauer Porcellain Fabrique. Siehe Rabenszrün. Pilsen (Plzen) 1. Porzellanfabrik Fr. Schertler. Gegründet im J. 1881 und betrieben von Friedrich Schertler bis zum Ersten Weltkrieg. Erzeugizisse: 1904: Gebrauchsgeschirre, Artikel für Telegraphie; Mokkatassen, Türkenbecher, Portugaltassen. 2. Simon Hofmann, Eisenwarenhandlung und Erzeugung von Porzellannägeln. Um 1883.

Pirkenhammer (Brezova) ""Epiag"", Erste böhmische Porzellan-Industrie-Akt.-Ges., Betriebsstätte Pirkenhammer. Gegründet in den Jahren 1802/03 als Steingutfabrik durch den Fachmann Johann Gottlob List und den Geldgeber Friedrich Höcke, beide aus Buttstädt i.Th. J.G. List, der alle Grunderwerbungen abgeschlossen und alle Bauten geleitet hatte, schied am 17.6.1803 durch einen gerichtlichen Vergleich aus, da er nicht die Bewilligung des Landesguberniums eingeholt hatte und der Firma Höcke & List vom k. Kreisamt Elbogen die Erzeugung und der Verkauf von Steingut verboten wurde. Auf sein Ansuchen erhielt Friedrich Höcke die Bewilligung nach einigen Wochen. Als


Bevollmächtigter des F. Höcke in der Fabrik wird im J. 1804 Johann Tennemann genannt. Buchhalter seit 1803 war Ferdinand Kranz. Am 1.4.1805 verpachtete Höcke die Fabrik an Ferdinand Kranz und Gottlob Winkel (Der seit Meyer als zweiter Pächter genannte Friedrich Brothäuser beruht auf falscher Deutung der Bezeichnung Fabrikant). Doch Kranz starb im Jahr 1807, und Winkel war 1809 so verschuldet, daß er das Weite suchte. Höcke trachtete, die Fabrik, die ihm nur Verluste gebracht hatte, zu verkaufen. Als Käufer fand sich der Fachmann Christoph Reichenbach aus Erfurt, der bei Christian Nonne in Ydösterle und Gießhübel gearbeitet hatte. Er bewog seinen ehemaligen Lehrherrn, den Kaufmann Johann Martin Fischer in Erfurt, als finanzkräftiger Gesellschafter mit ihm diese kleine Steingutfabrik zu erwerben. Am 21.12.1810 kauften sie die Fabrik um 6.000 fl. Die Fabrik wurde unter der Firma Tischer & Reichenbach" weitergeführt und auf Porzellanerzeugung umgestellt. Am 21.1.1822 erhielt die Firma die förmli che LandesfabriksbCfugnis und am 23.5.1829 ein Privilegium zur Aufstellung einer Kupferdruckpresse auf fünf Jahre. Besitzer: 1802-17.6.1803 Friedrich Höcke und Johann Gottlob List, 1803 Friedrich Höcke, 1810 Johann Martin Fischer und Christoph Reichenbach, 1816 M. Sophie Fr. Fischer und Christoph Reichenbach, 1824 Christian Fischer und Christoph Reichenbach, 1846 Christian Fischer, 1859 Rudolf Karl Fischer und Ludwig Mieg, 1885 Rudolf Karl Fischer und Wilhelmine Mieg, dann Rudolf K. Fischer (noch 1897), Otto Seiferheld und Wilhelmine Mieg, Otto Seiferheld und Arthur und Walter Mieg, Otto Seiferheld und Walter Mieg, 1908 (etwa) Wilhelm und Viktor Maier nach Versteigerung, 1918 "Oepiag" bzw. ab 1920 "Epiag" bis 1945. Pächter: 1805 Ferdinand Kranz und Gottlob Winkel, 1807-1809 Gottlob Winkel. Firmennamen: 1802 "Höcke & List'", 1803'"Friedrich Höcke", 1810""Fischer & Reichenbach"'24), 1846 Thristian Fischer"", 1859""Fischer & Mieg"", 1918""Oepiag'"bzw. ab 1920"'Epiag"'. Markeiz: -1803 (17.6.) wahrscheinlich H & L, 1803- F.H., 1810 F& R, 1846 C F, 1859 F& M. Von Johann Martin Fischer erbte im J. 1816 dessen Fabrikshälfte die Witwe M. Sophie Fr. Fischer, die sie im J. 1824 an den ältesten Sohn Christian Fischer übergab. Diesem verkaufte Christoph Reichenbach seine Fabrikshälfte im J. 1846. Christian Fischer, der in den Jahren 1845/46 in Zwickau i.Sa. eine Porzellanfabrik gebaut hatte, verkaufte die Fabrik in Pirkenhammer an seinen Sohn Rudolf und an den Schwiegersohn Ludwig Mieg im Jahr 1859. Dessen Söhne brachten die Fabrik in Konkurs. Bei der Versteigerung erwarben sie Wilhelm und Viktor Maier, die sie 1918 an die""Oepiag" verkauften. Erzeugnisse: 1845: Geschirre in Renaissanceformen; figurale Gegenstände wurden erst ab 1842 hergestellt, Puppenköpfe ab 1846, Büsten ab 1847. Unter den Figuren um 1857 auch einige nach Modellen von Thomas Seidan. Von den für die Fabrik in Pirkenhammer tätigen Malern ist besonders. der Pariser Maler Auguste Carrier hervorzuheben, der für Pirkenhammer von 1868 bis etwa 1901 tätig war und dem die Firma "'Fischer & Mieg" 1874 in Paris ein eigenes Atelier eingerichtet hatte. 1904: Tafel-, Kaffee-, Wasch- und Hotelgeschirre, pharmazeutische Artikel, Badewannen, Luxus- und Kunstgegenstände aller Art. 1937: Porzellanwaren aller Art, besonders Luxusservice, Vasen, figurales Porzellan in allen Farben. Im gleichen Jahr wurde ein Neubau für die Erzeugung von Steingut errichtet.


Arbeiter: 25) 1845:230 , 1904:500,1937:350.

Poschetzau (Bozcany) Porzellanfabrik Heinzmann, Apfelbeck & Langl. Am 31.3.1890 schlossen der Buchhalter von Haas & Cijiek in Chodau, Philipp Schreyer, und die Kaufleute Israel S. Maier in Karlsbad und Nathan Ehrlich in Chodau einen Gesellschaftsvertrag. Sie errichteten in Poschetzau bei Chodau von der Marktgemeinde Chodau erhielten sie keine Bewilligung - eine Porzellanfabrik, die unter der Firma "Poschezauer Porzellanfabrik 1.S. Maier & Comp. in Chodau" geführt wurde. Für Ph. Schreyer (+ 1909) übernahm seine Witwe Berta und 1924 seine Tochter Bertha Heinzmann und später noch Gertrud Kastl in Chodau, für N. Ehrlich dessen Sohn Ing. Karl Ehrlich und für diesen dann Otto Ehrlich (1928) und für 1.S. Maier der Sohn Arthur Maier (1911) die Fabriksanteile. Im Jahr 1938 verloren Otto und Josef Ehrlich sowie Arthur Maier ihre Anteile an das Deutsche Reich. Für sie trat Dr. Ing. Hugo Apfelbeck in Karlsbad ein und für Gertrud Kastl Dr. Heinrich Langl in Chodau. Nach 1945 arbeitete die Fabrik noch bis 1967. Die Fabrik erzeugte Gebrauchsgeschirre, im J. 1937 Tafel-, Kaffee-, Tee-, Mokka- und Waschservice, Teller, Schüsseln in weiß und dekoriert. Arbeiter: 1900: waren es 400, 1937 etwa 500 24) Ab 1815 von den Besitzern "Porzellanfabrik" genannt. Prag (Praha)

1. Porzellan- und Steatitwarenfabrik Fritzsche & Thein. Gegründet im Jahr 1830 als Pfeifenfabrik. Besitzer: (1883) Emil Fritzsche, (1904) Sigmund Thein, (1913) Sigmund und Emil Thein, (1930)1939: Emil Thein, dann bis 1945 Dr. Ing. Neubauer. Erzeugnisse: 1883: Porzellanpfeifen, 1899: Pfeifenartikel, 1904: Porzellanpfeifen, Gliederpuppen, Puppenköpfe, Badekinder, Tiere und Heiligenfiguren, 1937: Elektroporzellan, technisches Porzellan, Porzellanbeleuchtungskörper, Porzellanpfeifen, Basarartikel, Heiligenfiguren, Weihkessel, Porzellanpuppen, Badekinder, Steatitwaren für Elektrotechnik und technische Industrie, Isolierkörper für elektrotechnische Heizapparate. Arbeiter: 1899:200,1913:300,1937:200.

2. K.k. priv. Porzellan- und Tonwarenfabrik in Smichov.


Sie war die Nachfolgerin der K.k. priv. Porzellan- und Steingutfabrik J.J. Hübel. a) Im J. 1791 verbanden sich die Prager Bürger Johann Wenzel Kunerl, Karl Kunerl, Josef Ignaz Lang und Josef Emanuel Hübel, um eine Steingutfabrik zu errichten, die sie 1792/93 in Prag-Neustadt erbauten. 1799 errichteten sie einen Ofen für Steinkohlenfeuerung. Im Jahr 1800 blieb von den Gesellschaftern nur J.E. Hübel übrig. Als neue Gesellschafter fanden sich Karl Graf Clam-Martinitz und Karl Lenhart. Von 1804 bis 1810 war Graf ClamMartinitz alleiniger Besitzer. Er verkaufte die Fabrik dem J.E. Hübel, die dann nur noch 9 statt fast 300 Arbeiter beschäftigte. J.E. Hübcl starb 1825. Sein Sohn J. Januarius Hübel, schon seit 1820 Teilhaber, führte das Unternehmen weiter, starb aber im Jahr 1835. Seine Erben verpachteten die Fabrik 1835 dem Prokuristen Josef Orel, der nun neben Steingut auch Porzellan erzeugte. Im Jahr 1836 folgten die Pächter Martin Saumer und Karl Wolf, im Jahr 1837 Karl Wolf und Karl Ludwig Kriegel aus Dresden. Im J. 1838 wurde nur Porzellan erzeugt. b) Als die Pachtzeit endete, baute Kriegel im J. 1841 in Prag-Smichov eine neue Fabrik. Als Gesellschafter gewann er 1842 Emanuel Hofmann von Hofmannsthal. Die neue Fabrik wurde unter der Firma"K. Kriegel & Comp.""betrieben und erwarb sich einen guten Ruf. Kriegel besaß eine Kupferdruckpresse, als Modelleur gewann er Ernst Popp. Im Jahr 1852 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die sich "K.k. priv. Prager Porzellan- und Tonwarenfabrik"" nannte und am 5.1.1854 die Bewilligung erhielt. Wegen starker Konkurrenz der westböhmischen Porzellanfabriken beschloß man 1894 die Liquidierung der Firma. Der letzte Grundbesitz wurde 1902 verkauft. Kriegel war bis zu seinem Tode im J. 1862 Mitglied der Direktion der Aktiengesellschaft geblieben. Erzeugnisse: 1883: Tafel-, Kaffee- und Teeservice; Telegraphenisolatoren, Porzellannägel. 1838 waren 80 Arbeiter beschäftigt. 3. Porzellanpuppenerzeugung Carl Eberhardt, Smichov. Um 1883. 4. Kk. priv. Porzellanmanufaktur Gebrüder Tueck, Smichov. Um 1883. Erzeugnisse: Porzellanpuppen, Porzellanblumen und -kunstgegenstände. 5. Pfeifenfabrik FJ. Heine. Um 1883.

6. Moritz Resek, Porzellan- und Puppenfabrik in Smiehov. Gegründet im Jahr 1889 von Moritz Resek, der noch im J. 1913 Besitzer war. 1903 Puppenwerk [Wenzl Ludvil(, Moritz Resek und Moritz Trinks].


Erzeugizisse: 1904: Biskuitpuppenköpfe, Gliederpuppen, Holzbabies mit Biskuitköpfen, Lederbabies. 1913: Biskuit, Puppenköpfe, Gliederpuppen. 1904: 90 Arbeiter. 7. Erste böhmische Aktien-Porzellanfabrik in Prag. Gegründet in Radlitz (= Radlice) bei Prag in den Jahren 1895/96 von Kiowsky und Trinks als ""Prag-Smichover Porzellan-, Ton- und Schamottewarenfabrik'". Mit diesem Firmennamen deutete man an, daß die neue Fabrik in Radlitz die stillgelegte "K.k. priv. Prager Porzellan- und Tonwarenfabrik in Smichov" ersetzen sollte. Doch schon 1899 wurde sie an die "Erste böhmische Aktien-Porzeflanfabrik in Prag"" verkauft. Die neuen Besitzer waren Franz Ruth und Ouido Belsky'. Sie verkauften die Fabrik im J. 1903 an die "Schmelztiegelwerke Bohemia, Kiowsky & Co.'" in Radlitz, deren Besitzer August Kiowsky, Viktor Goldberg und Hermann Klauber waren. Diese Firma verkaufte die Fabrik im März 1909 an die "Nationale und Erzeugungsgenossenschaft der Porzellanhändler", deren Besitzer Adolf gedi4, Jan Häjek, Theobald Trinks und Karl Schönbach waren. Diese Genossenschaft ging noch im November 1909 in Konkurs und verkaufte die Fabrik 1910 zu einem anderen Zweck. Diese Fabrik war also nur von 1896 bis 1903 eine Porzellanfabrik. 1903 hatte sie 40 Arbeiter.

Pfichowitz (Prichovice) Porzellanfabrik Sylvester Nitsche. Gegründet im Jahr 1847, genannt noch 1851.

Rabensgrün (Haje) Petschauer Porcellain Fabrique. Im Jahr 1791 wurde von einer im J. 1789 gegründeten Gewerkschaft von Bauern aus der Umgebung von Schlaggenwald und von Bürgern dieser Stadt unter der Leitung von Franz Anton Haberditzl (geb. 19.5.1718 in Gabhorn = Javornä, gest. 20.7.1792 in Rabensgrün), eines gewesenen Wirtschaftsbeamten und -pächters, ei ne kleine Porzellanfabrik im Hofe des F.A. Haberditzl in Rabensgrün Nr. 1 gegründet. '16) Als technischen Leiter gewann Haberditzl den Kapseldreher Johann Gottlieb Sonntag aus Großbreitenbach i.Th., der zuletzt in Rudolstadt i.Th. gearbeitet hatte. Nach dem Tode von F.A. Haberditzl übernahm Joseph Bernard Peschka, Bergbeamter in Schlaggenwald, die Verwaltung der Fabrik, die ab 1793 "Petschauer Porcellain Fabrique" genannt wurde. Ab 1794 wurden die Erzeugnisse der Rabensgrüner Porzellanfabrik, ebenso wie die der Schlaggenwalder, als Erdengut bezeichnet. Im J. 1795 wird die Fabrik stillgelegt und 1796 versteigert. Ursache des Zusammenbruchs des Unternehmens war bis 1794 die Vnfähigkeit des großsprecherischen "Arkanisten" J.G. Sonntag und das zu kleine Betriebskapital. Erzeugnisse: Hauptsächlich Kaffeegeschirr mit blauem Unterglasurdekor, das zumeist in Prag Absatz fand. Etwa 6-15 Arbeiter. Marke:


Wahrscheinlich 1793-1795: P oder PPF. Mehrere Arbeiter waren maßgeblich an der Entwicklung der Porzellanfabrik in Klösterle beteiligt.

Raspenau (Raspenava) J.F. Scholz, Porzellanfabriken zu Mildeneichen und Raspenau, Haindorf bei Reichenberg. Siehe Mildeneichen.

Reichenberg (Liberec) Eduard Stiassny. Siehe Maffersdorf.

26) Siehe Bd. XLIII, Topographie der Historischen und Kunst-Denkmale in Böhmen, Der politische Bezirk Eibogen, 1927, S. 231, 233. 2. Porzellanfabrik Sommer & Matschak. Da die von ihm ab 1899 gepachtete Porzellanfabrik Josef Spinner in Schönfeld von Alfred Schindler gekauft wurde, erwarb Anton Waldmann im J. 1901 das Gebäude Nr. 537 der ehemaligen Spinnerei Rathgeber & Hölzl in Schlaggenwald und baute es zu einer kleinen Porzellanfabrik um, in der er mit 80 Arbeitern die Porzellanerzeugung aufnahm. Er selbst war ein sehr guter Modelleur und auch malerisch begabt. Doch schon am 19.4.1904 verkaufte er seine Fabrik an die bisherigen Beamten der Porzellanfabrik Springer & Co. in Elbogen, Karl Sommer und Ernst Matschak, die im September 1904 die Porzellanerzeugung anmeldeten. Im J. 1915 starb E. Matschak, aber der Firmenname'"Sommer & Matschak" blieb bis 1945 erhalten. Besitzer: 1901- Anton Waldmann, 1904- Karl Sommer und Ernst Matschak (gest. 1915), je 1/2, 1915Karl Sommer und Henriette Matschak, je 1/2, 1917- Karl Sommer (gest. 1924), 1924- Ing. Friedrich Sommer und Anna Pulz bis 1945. Erzeugizisse: 1904: Gebrauchs- und Luxusgegenstände (Waldmann), 1937 und 1944: Tafel-, Kaffee-, Teeund Mokkaservice; Hotelgeschirr. Arbeiter: 1904: 80; 1937: 120. In den Krisenjahren nach 1930 arbeitete die Fabrik mit weniger Arbeitern. 29)


3. Porzellanfabrik Schlaggenwalder Porzellanindustrie Bernhart, Wmterstein & Krahl. Am 1.12.1919 kaufen Josef Grosse, bisher Mitbesitzer und Fabriksleiter der Porzellanfabrik in Töppeles, und sein Schwiegervater Eugen Hanusch, Gutsverwalter in Chodau, sowie die Kaufleute Heinrich Bernhart und Georg Winterstein in Karlsbad von der Firma Brüder Wetzler, Wien, die ehemalige Spinnerei Nr. 500 in Schlaggenwald (ehemalige "Unger'sche Teppichfabrik auf der Hub"). Sie bauen das Gebäude zu einer kleinen Porzellanfabrik um, in der sie unter der Firma '"Schlaggenwalder Porzellanindustrie Bernhart & Comp., Erzeugung und Vertrieb keramischer Produkte, insbesonders von Porzellanwaren" ihre Tätigkeit aufnahmen. Im J. 1924 werden nur noch Bernhart und Winterstein als Besitzer genannt. Die Fabrik arbeitete bis 1928. Die letzten Besitzer ab 1927 sind Bernhart, Winterstein und Krahl. (Emil Krahl, Kaufmann in Mariaschein. Mit ihm wird am 15.1.1929 Rudolf Vigl, Fabrikant in Nürnberg, genannt. Im Jahr 1925 protestieren Haas & Clj~ek und Sommer & Matschak dagegen, daß sich Panzer & Co. "Schlaggenwalder Porzellanindustrie" n~nnen.) Besitzer: 1919- 1 Josef Grosse 1/4, Eugen Hanusch 1/4, Heinrich Bernhart 1/4, Georg Winterstein /4, 1922- Heinrich Bernhart 3/4, Georg Winterstein 1/4; im Jahr 1925 erscheinen Panzer & Co. als Pächter. 1925- Rudolf Vigl, Nürnberg, Emil Krahl, Mariaschein, je 1/2. Im Jahr 1928 wurde die Fabrik stillgelegt. Marke: HUB

Schönfeld (Kräsno) Erste Schönfelder Porzellanfabrik Julius Feiler. Josef Spinner, der seit 1867 eine Porzellanmalerei betrieb, wurde am 3.5.1883 die Porzellanerzeugung und der Bau eines Fabriksgebäudes bewilligt. Er meldete eine Porzellanbrennerei an. Nach seinem Tode meldete sein Sohn Josef Spinner jun. am 17.5.1888 eine Porzellanfabrik an. 1892 baute er noch eine Massemühle - Nr. 438 - zu dem Fabriksgebäude Nr. 432. Im J. 1898 starb er, sein Besitz war mit 4.527 fl. überschuldet. Die Witwe Anna Spinner verpachtete die Fabrik an Anton Waldmann, der Modelleur bei Springer & Co. in Elbogen gewesen war. Doch am 17.12.1901 kauft Alfred Schindler, Schlaggenwald, die Fabrik. Am 11.2.1902 wurde ihm die Porzellanerzeugung bewilligt. Er betrieb sie mit einer Unterbrechung im Jahr 1903 bis zum 8.10.1927. Der Filiale Karlsbad der Böhmischen Escomptebank und Creditanstalt schuldete A. Schindler 148.990 Ke. Bei der Zwangsversteigerung am 30.3.1928 erwarb die Fabrik der Holländer Adams in Amsterdam, der sie unter der Firma "'1. Schönfelder Porzellanfabrik De Phöni)e" aber nur kurze Zeit betrieb. Schon nach einem Jahr gehörte sie Julius Feiler in Karlsbad. Sie war mit Forderungen seines Vaters Heinrich Feiler in Höhe von 229.990 Ke und des Anton Sattler, Karlsbad, in Höhe von 36.000 Ke belastet. Durch die eingetretene allgemeine Krise der tschechoslowakischen Porzellanindustrie konnte die Fabrik nur bis 1931 betrieben werden. Nach der Stillegung wurde Julius Feiler Angestellter des Finanzamtes Elbogen, seine Frau benützte das Fabriksgebäude Nr. 385 zu einer Eierteigwarenerzeugung, die Nrn. 432 und 438 blieben leerstehend. Besitzer:


1883- Josef Spinner, bisher Porzellanmalereibesitzer, 1888- Josef Spinner jun., 1898- Anna Spinner, 1899-1901 Pächter Anton Waldmann, 1901- Alfred Schindler, 1927- Hans Blumthaler und Adolf Hanika (Porzellanmanufaktur), 1928- Adams aus Amsterdam ("De Phönix"), 1929- Julius Feiler und Anna Feder, je 1/2, 1932- Julius Feiler und Heinrich Feiler, je 1/2. Erzeugnisse: Gebrauchsgeschirre. 1900 waren 55 Arbeiter beschäftigt. Die älteste Marke: SCHöNFELD JS

Stefansruh, bei Tiefenbach a.d. Desse (Pvrichovice) Siehe Tiefenbach a.d. Desse.

Tannawa (Idanov) 1. Gegründet im Jahr 1811 von Franz J. Mayer als Steingutfabrik. Im August 1814 erhielt er die förmliche Landesfabriksbefugnis und diese am 11.10.1832 für Porzellan. Im Jahr 1844 Steingutfabrik des Maximilian Weidinger, 1845-1851 des Johann Kautny und Jakob Pazdera mit Niederlage in Prag. Im J. 1883 Porzellanfabrik Anton Srnka und 1893-1930 Porzellanfabrik Josef Lang. Auch in den Jahren 1845-1848 als Porzellanfabrik genannt. Erzeugnisse: Geb'rauchsgeschirre, Kaffeeservice. 1904 waren 25 Arbeiter beschäftigt.

2. Porzellanfabrik Johann Kobes (?) 30)

Taschwitz, bei Buchau (Tasovice) Porzellanfabrik Gebrüder Pohle & Co. Im J. 1872 von den Brüdern Friedrich Wilhelm und David Pohle erbaut, seit 1873 unter der Firma ""Gebrüder Pohle & Co.'" betrieben. In den ersten Jahren wurde nur weißes Porzellan erzeugt. 1930 wurde die Fabrik stillgelegt. Besitzer: 1872- Friedrich Wilhelm und David Pohle. Der Gesellschafter Hermann Wagner trat 1884 aus. 1897- Friedrich Pohle sen., 1905-1930 Rudolf und Friedrich Pohle.


Erzeugnisse: 1904: Tafel-, Kaffee-, Tee- und Waschservice, Milch- und Kochtöpfe, Tassen, Gasthausgeschirre. 1904 beschäftigte die Fabrik 200 Arbeiter. 31)

Teichhausen, bei Gabhorn (Rybnicna) Um das Jahr 1883 besaßen dort die Brüder Bachmann eine kleine Porzellanfabrik, die nicht lange bestand.

30) Im Jahr 1904 wurde eine Porzellanfabrik Johann Kobes (?) genannt. 31) Siehe Anhang 11.





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