7 PS - Zukunft Stadtdorf // Perspektiven für die 7 Ortsbezirke Pirmasens

7 PS - Zukunft Stadtdorf

Perspektiven für die 7 Ortsbezirke in Pirmasens

s+o

Stadtumbau + Ortserneuerung

TU Kaiserslautern WS 2020/21

Inhaltsverzeichnis

S. 01

Vorwort

S. 03 S. 33 S. 61 S. 92 S. 123 S. 145 S. 175

01 Fehrbach 02 Hengsberg 03 Windsberg 04 Winzeln 05 Gersbach 06 Niedersimten 07 Erlenbrunn

S. 201

Beteiligungsformate

S. 213

Impressum

Vorwort

Stadtdörfer 7 PS – mit dem Titel des Projektes sind die sieben ländlichen Ortsbezirke Pirmasens gemeint, in denen zusammen etwa 21% der Pirmasenser*innen leben.

Es waren früher eigenständige Dörfer, die ihre landwirtschaftliche Funktion weitgehend verloren haben, jedoch jeweils ihre eigene Identität bewahren konnten. In den letzten Jahrzehnten sind sie überwiegend durch den Bau von Einfamilienhäusern gewachsen.

Heute ist die Bewohnerschaft gealtert. Viele ältere Menschen leben in Häusern, die ihnen zu groß sind – aber ihre Heimat bilden. Junge Familien wünschen lieber neue Häuser – so dass in den Ortsbezirken häufig der Wunsch nach neuen Wohngebieten besteht.

Die 48 Studierenden haben sich gruppenweise jeweils mit einem der Ortsbezirke beschäftigt. Die Gruppen haben die stadträumliche und bauliche Situation vor Ort genau analysiert und die jeweiligen funktionalen und gestalterischen Anforderungen ermittelt. Darauf

aufbauend haben sie stadträumliche Konzepte für „ihren“ Ortsbezirk entwickelt. Die Fülle der dabei entstandenen Ideen ist beeindruckend, sie reichen von Themen wie mobiler Nahversorgung, der Gestaltung einer Ortsmitte oder von Treffpunkten bis zum Wohnen im Alter sowie touristischen Ideen.

Die planerischen Konzepte sind adressiert an die Ortsbezirke, die Stadtverwaltung und die Kommunalpolitik. Ich bin mir sicher, dass sie eine wertvolle Hilfestellung bei der weiteren Profilierung der Ortsbezirke oder der Bewerbung um Fördermittel, etwa über das Programm „Stadtdörfer“, sein werden.

Beteiligung Das Arbeitsfeld der Stadterneuerung ist der gebaute und gelebte Raum. Bestehende städtische Strukturen zu verändern setzt voraus, sich ausführlich mit der bestehenden Situation, der Geschichte des Ortes sowie seiner aktuellen Nutzung und (Dis-)Funktion zu beschäftigen. Darüber hinaus hat der vorhandene, belebte Stadtraum für verschiedene Personenkreise unterschiedliche Bedeutung – auch Planende sollten aus verschiedenen Perspektiven auf ihr Plangebiet schauen. Deshalb lag ein Schwerpunkt dieses Kurses in der konkreten Umsetzung von partizipativen Planungswerkstätten.

Um den direkten Austausch mit der Bewohnerschaft und den Ortsexpert*innen trotz der Corona-bedingten Einschränkungen zu ermöglichen, haben die

Studierenden vielfältige und innovative Beteiligungsformate ausprobiert, um die Kreativität, den kritischen Blick, das Fachwissen und die Lebenserfahrung der Bewohnerschaft mit einzubeziehen. Die verschiedenen Beteiligungsformate werden im letzten Kapitel beschrieben und ausgewertet.

Danksagung Wir möchten uns bei der Stadt Pirmasens und dem Stadtplanungsamt herzlich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken. Unser Dank gilt besonders Karsten Schreiner und Sabine Lindemer für die fachliche Begleitung und Bereitstellung der umfangreichen Daten sowie den Ortsvorsteher*innen, die mit Engagement, Ortskenntnis und Kontakten den Studierenden viele Türen geöffnet haben.

Abschließend danke ich meiner wissenschaftlichen Mitarbeiterin Ragna Körby für die umsichtige Mitbetreuung und den studentischen Mitarbeitern Viktor Warzecha und Jonas Weinkauff für ihre stets kreative und engagierte Mitarbeit.

Kaiserslautern, den 16.02.2021

Prof. Dr.-Ing. Holger Schmidt

Vorwort 1

Wie können sich die Ortsbezirke von Pirmasens baulich und sozial weiterentwickeln? Ideen dafür zu entwickeln war eine Aufgabe, mit der sich Studierende im Fachgebiet Stadtumbau + Ortserneuerung an der TU Kaiserslautern im Rahmen eines aktuellen Projektes befasst haben. Die Ergebnisse dieses Kooperationsprojektes zwischen der Stadt Pirmasens und der TU Kaiserslautern werden auf den folgenden Seiten vorgestellt.

Kurzbeschreibung Zur Entwicklung eines individuellen Konzeptes für die Ortschaft Fehrbach wird diese zunächst in ihrem Bestand analysiert. Darauf aufbauend werden Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken für die Entwicklung Fehrbachs abgeleitet. Diese dienen als Grundlage für die Erarbeitung eines Konzeptes und konkreter Maßnahmen für Fehrbach.

Perspektive für Fehrbach

Zusammenfassung des Konzepts Das Konzept „flairBach Tiroler Hut und wacher Geist“ zielt auf die Stärkung der Ortsmitte und einer generationenübergreifenden Entwicklung Fehrbachs ab. In diesem Zusammenhang werden Maßnahmen zum Umgang der in der Analyse herausgestellten Problemlagen und Chancen konzipiert.

flair Bach - Tiroler Hut und wacher Geist

Konzept von Sasan Aslani Marilyne Berg Marie Gunst Melanie Heintz Dominik Holl Nina Landgraf Delia Rieger Marvin Stiewing

Ortsportrait

Pirmasenser Nordlicht mit Tiroler Wurzeln

Die Ergebnisse wurden im Anschluss in ein Ortsportrait überführt und aufbereitet. Die nebenstehende Mental Map bildet dabei die Sammlung der ersten Eindrücke und den Start für die Analyse.

Fehrbach 4

Dorfsafari: Mental Map Zum Auftakt des Studienprojekts in Fehrbach fand am 4. November 2020 eine Ortsbegehung unter Führung des Ortsvorstehers Christian Mühlbauer statt. Mit ausreichend Abstand wurden in den zweieinhalb Stunden wichtige Informationen über den Ort gesammelt und dieser durch zahlreiche Fotos dokumentiert.

Dorfsafari: Potenziale Grünfelder, Helfrich, Jennewein und Würtz, TirolArena und Tiroler Str. - die österreichisch-italienische Alpenregion gehört zu Fehrbach wie der Schuh zu Pirmasens. Kein Wunder also, dass sich die Fehrbacher*innen trotz ihrer Eingemeindung nach Pirmasens heute ebenso selbstbewusst zeigen wie die einstige Grafschaft. Neben dem aktiven Vereinsleben ist hier zudem auch die Nahversorgung gesichert.

Auch baulich zeigt sich der Ort in vielerlei Hinsicht dominant. Der Ortskern wird dabei durch den Turm der römisch-katholischen Kirche St. Josef geprägt. Das an Tiroler Straße und Dorfplatz liegende Alte Schulhaus stiftet zusätzlich Identität. Der neue Wasserturm am großen „Kreisel“ und der B10 bildet zudem eine Landmarke für die gesamte Stadt Pirmasens.

Herausforderungen für den Ort bilden etwa der Sanierungsbedarf des Alten Schulhauses, Leerstände wie die ehemalige Metzgerei oder die Sparkassenfiliale an der Tiroler Straße, das als Lagerraum genutzte und in einem schlechten baulichen Zustand befindliche Wohngebäude an der Einkreuzung zur Hengsberger Straße sowie die unklare künftige Nutzung des neuen Wasserturms. Insgesamt besteht die Herausforderung zudem in der Vermeidung eines Abwärtstrends.

Fehrbach 5

Dorfsafari: Herausforderungen Jedoch: Auch eine erhöhte Verkehrsbelastung im Ort, die Vielzahl der bandartigen Gewerbeflächen, die Probleme durch Müllverbrennung und Klärschlammtrocknung sowie teilweise sanierungsbedürftige und leerstehende Gebäude prägen den Ersteindruck.

Stadt-Dorf-Bild Prägend für das Ortsbild ist vornehmlich der alte Ortskern mit Kirche, Altem Schulhaus und Dorfplatz an der Tiroler Straße.

Ortskern Charakteristisch für den alten Ortskern sind neben ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäuden und Gehöften auch die Konzentration des dörflichen Lebens. Darunter fallen öffentliche Einrichtungen wie die Kirche St. Josef, das Alte Schulhaus mit Ortsvorsteherbüro und Fitnessraum sowie auch der Vereinsgastraum am Karl-Matheis-Platz.

Auch findet sich hier das Gros der öffentlichen Räume im Ort. So wird der Dorfplatz mit Brunnen und die hinter dem Alten Schulhaus gelegene Wiese regelmäßig für Veranstaltungen wie das Dorffest genutzt.

Am Karl-Matheis-Platz finden sich die Mehrzweckhalle, ein Sportfeld und der neu angelegte Kinderspielplatz. Größte innerörtliche Grünfläche bildet zudem der Friedhof hinter der Kirche St. Josef.

Eigenheim hoch zehn Durch die attraktive Lage und die hier angesiedelte soziale Infrastruktur zeichnet sich der Ort als guter und vor allem familienfreundlicher Wohnstandort aus.

Fehrbach wird daher auch durch neuere Siedlungserweiterungen und Bauvorhaben geprägt.

Vorherrschende Wohnform bildet hierbei das freistehende Ein- bis Zweifamilienhaus mit (geschottertem) Vorgarten.

Fehrbach 6

Ebenfalls ist die Ballung gewerblich-industrieller Nutzungen prägend.

Durch die hier angesiedelten Betriebe gilt Fehrbach als ein Arbeitsplatzund Versorgungszentrum für sich, Hengsberg sowie Pirmasens insgesamt.

Beteiligungsprozess

Um das lokale Wissen zu nutzen, wurden vielfältige Beteiligungsformate durchgeführt.

Abgabefrist der Fragebögen

Ausgabe der Fragebögen (Bürger + Kinder)

Vorbereitung Fragebögen

18.11.

KW47

Vorbereitung Werkstatt

23.11.

30.11.

Abschlusspräsentation

Ausarbeitung Strategie

Auswertung der Fragebögen

2.12.

6.12.

16.12.

23.02.

Auswertung der Werkstatt

Anmeldeschluss Bürgerwerkstatt als Vorbereitung für

Digitale Bürgerwerkstatt über Zoom

Experteninterviews Telefonate November

Dezember

Dezember

Januar

Februar

Zeitplan Um Schwerpunkte für die digitale Beteiligungswerkstatt zu setzen, wurden im Vorfeld telefonische „Experteninterviews“ mit ortsansässigen Personen geführt. Zusätzlich wurde ein Fragebogen erarbeitet und sowohl analog (Briefeinwurf) als auch digital unter den Bürger*innen verteilt. Um gezielt auf die Belange der Kinder eingehen zu können, wurden eigens Kinderfragebögen in der Grundschule ausgeteilt.

Mitte Dezember erfolgte die Auswertung der Beteiligungswerkstatt und der restlichen Fragebögen.

Die Ergebnisse der drei Formate wurden in die Bestandsanalyse eingearbeitet und bilden die Basis für das Leitbild und dessen Maßnahmen.

Fehrbach 7

Zwischenpräsentation: Analyse + Konzeptidee

Präsentation: Ortsportrait + Beteiligung

Fragebogen Geschlecht

Alter

männlich

unter 18 Jahre

45 bis unter 65 Jahre

weiblich divers

18 bis unter 30 Jahre 30 bis unter 45 Jahre

65 bis unter 75 Jahre 75 Jahre und älter

Zukunftsperspektiven Fehrbach // Kinderfragebogen Was findest Du super in Fehrbach?

1. Denken Sie an die Ist-Situation in Fehrbach. a) Welche Stärken und Potentiale sehen Sie im Ort? b) Welche Probleme und Herausforderungen sehen Sie im Ort?

… und was findest Du nicht so gut?

Kinder und Jugend Senioren Vereinsleben und Dorfgemeinschaft Natur- und Freiräume, Naherholung Baukultur und Ortsbild Einkaufen, Nahversorgung und Gastronomie

Das würde ich gerne auf dem Platz hinter dem alten Schulhaus tun…

Gewerbe Verkehr und Mobilität Wohnen Tourismus Sonstige: ...............................................

Beteiligungswerkstatt via Zoom/Miro Die Beteiligungswerkstatt am 2.12.2020 wurde digital mit Hilfe der Video-Kommunikationssoftware Zoom und dem virtuellen White-Board Miro durchgeführt.

An vier thematischen „Tischen“ wurden gemeinsam mit den Bürger*innen der „Status Quo“, die „Vision Fehrbach“, „Projekte“ und das gesetzte Projekt „Altes Schulhaus“ bearbeitet und dokumentiert.

Konkrete Ideen und/oder Anmerkungen:

Fragebogen In den Fragebögen wurden die Bürger*innen sowohl zur Ist-Situation als auch zu Themen befragt, die die künftige Entwicklung des Ortes betreffen. Ebenso war es möglich, Lieblings- und „Unorte“, konkrete Ideen sowie weitere Potenziale, denen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, zu kartieren.

Der Fragebogen wurde dabei sowohl analog als auch digital angeboten, um allen Bevölkerungsgruppen gerecht zu werden.

Kinderfragebogen Ein zusätzlich konzipierter Kinderfragebogen in einfacher Sprache diente vor allem dazu, die Belange der Kinder in Bezug auf die Gestaltung deren Zukunft zu berücksichtigen. Kerninhalt bildeten hier Ausmalbilder zu drei verschiedenen Raumsituationen, befragt wurden Fehrbacher Grundschulkinder der dritten und vierten Klasse.

Als Einstieg wurden dabei die Themen bearbeitet, welche in den Fragebögen und Experteninterviews genannt wurden. Für die „Vision Fehrbach“ wurden dann visuelle und abstrakte Vorstellungen unabhängig finanzieller Aspekte formuliert. Am Thementisch „Projekte“ wurden anschließend konkrete Wünsche der Bürger*innen formuliert und Maßnahmen auf Grundlage der bisherigen Befragungsergebnisse diskutiert. Als konkretes Projektbeispiel wurde zudem eine mögliche Sanierung und Nutzung des Alten Schulhauses diskutiert.

Fehrbach 8

2. Bitte kreuzen Sie die Themen an, welche Ihrer Meinung nach die Entwicklung von Fehrbach in den nächsten Jahren maßgeblich bestimmen werden. Haben Sie konkrete Ideen oder Anmerkungen, wie die von Ihnen ausgewählten Themen umgesetzt werden könnten? (z.B. Vereinsleben und Dorfgemeinschaft: Lagerraum für Vereine am Dorfplatz)

Ergebnisse der Beteilung Bei der Auswertung der Fragebögen fällt auf, dass nach Meinung der befragten Bürger*innen die künftige Entwicklung Fehrbachs maßgeblich durch die Themen Wohnen sowie Ortsbild und Baukultur bestimmt wird. Aber auch Kinder und Jugend, Vereinsleben und Dorfgemeinschaft sowie Natur- und Freiräume / Naherholung und Einkaufen, Nahversorgung und Gastronomie spielen eine wichtige Rolle.

Die höchste Beteiligungsquote lag bei Personen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren. Personen über 65 Jahren beantworteten die Fragebögen vorwiegend analog, während Personen unter 45 Jahren vor allem den digitalen Fragebogen ausfüllten.

Wie man der Auswertung entnehmen kann, spielt auch für die Kinder das Erscheinungsbild des Ortes eine entscheidende Rolle, am zweithäufigsten wird hier vor allem der Müll im öffentlichen Raum bemängelt. Zudem sind für die Kinder nicht nur weitere Spielmöglichkeiten wichtig, auch zählt für sie die Gastronomie im Ort zu den zukunftsrelevanten Themen.

1

Wohnen

6

1 7

2

Vereinsleben und Dorfgemeinschaft

6 12 7

Natur- und Freiräume, Naherholung Einkaufen, Nahversorgung und Gastronomie Verkehr und Mobilität Senioren

9

9

Tourismus Gewerbe

9

9

Sonstige: Familien Sonstige: Glasfaserversorgung

Kinderfragebogen: Was findest du super in Fehrbach? (n=26, Mehrfachnennung möglich)

3

Müll auf den Straßen, zu wenige Mülleimer

2

Spielplatz

1 9

grünes Umfeld Dorfbrunnen

4

zu wenige Schaukeln auf dem Spielplatz Lärm und Verschmutzung durch Jugendliche

Grundchule Kirche

5

9

Pizzeria (passt nicht in den Ort)

3

Baukultur und Ortsbild

13

Kinder und Jugend

Trampolin auf dem Schulhof (zu hart)

1

2

4

Einkaufsmöglichkeiten und sonstige Aktivitäten Bäckerei

5

störende Basketballkörbe am Spielplatz kaputte Straßen

6 7

Spielen und Spazieren auf der Straße, da wenig Verkehr viele Kinder

Fehrbach 9

Kinderfragebogen: Was findest du nicht so gut in Fehrbach? (n=26, Mehrfachnennung möglich)

Fragebogen Bürger*innen: Zukunftsthemen (n=24, Mehrfachnennung möglich)

Analyse

Aufbauend auf dem Ortsportrait und Beteiligungsprozess wurde eine ausführliche Analyse des Ortes durchgeführt.

7PS Ortsperspektive Fehrbach | St

af

B10

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Gesamtstädtische Einordnung Der Ortsbezirk Fehrbach liegt im Norden der Stadt Pirmasens und ist durch den direkten Anschluss an die AnalyseB10 | Gesamtstädtische Einordnung sehr gut an das überregionale Straßenverkehrsnetz angebunden. Des Weiteren ist Fehrbach auf Grund der Kaiserslautern Landstuhl günstigen Lage zur Kernstadt Pirmasens ein gefragter Wohnstandort.

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Bsp. Bündelung von Aussagen

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Bsp. Aussage ohne Pikto (Fläche, Bezug, etc.) h

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03 Bsp. eine Aussage mit zwei Pirmasens-Land zentralen Bereichen

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Zwei

SWOT-Analyse Aufbauend auf der Bestandsanalyse, dem Ortsportrait und der Bürgerbeteiligung erfolgte die Ableitung und Gegenüberstellung zentraler Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken für Fehrbach.

Die Ergebnisse dieser SWOT-Analyse werden nachfolgend durch Pläne illustriert. Dabei spiegeln die in den Sprechblasen enthaltenen Punkte die Erkenntnisse aus dem durchgeführten Beteiligungsprozess wider.

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Bestandsanalyse Die Analyse erfolgte innerhalb der acht Themenbereiche „Gesamtstädtische Einordnung”, „Ortsgeschichte”, „Sozialstruktur”, „Nutzungen”, „Dorfstruktur”, „Verkehr: MIV”, „Verkehr: ÖPNV” sowie „Grün- und Freiraum”. Die Bestandsanalyse erfolgte zudem vor dem Hintergrund der Ortsbegehung und des erarbeiteten Ortsportraits. Die Erkenntnisse der Analyse werden im Folgenden an Hand von Plänen, Abbildungen sowie textlichen Ausführungen illustriert.

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An

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Tiroler Straße

Bsp. Aussage mit Pikto 02 Zw eibr

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Thaleischweiler-Wallhalben

Erkennt

Familienwappen Jennewein Ortsgeschichte Anfang des 8. Jh. führte die Klostergründung des Benediktinerordens zu der Kultivierung von Ackerland und Siedlungsgründungen wie Pirmasens, Fehrbach, Gersbach, Winzeln oder Lemberg. Die Gründung von Fehrbach kann auf 750 bis 800 datiert werden, erwähnt wird der Ort erstmals um 1202.

Im dreißigjährigen Krieg wurde das erste Dorf ausgelöscht, durch französische und Tiroler Einwanderer entwickelte sich Fehrbach ab 1700 von der Bauernsiedlung zum Maurer- und Handwerkerdorf. Heute prägende Gebäude folgten mit der Kirche St. Josef (1796), dem Alten Schulhaus (1899) und dem neuen Wasserturm (1958).

1969 erfolgte die Eingemeindung zu Pirmasens (Helfrich Quelle: Helfrich 1994: 407 1994: 26-32, 56-78, 111-123, 214ff, 581 und 666).

Familienwappen Grünfelder

Historische Aufnahme der Hauptstraße

Quelle: Helfrich 1994: 407

Quelle: Helfrich 1994: 568

Bevölkerungsentwicklung Fehrbach 1620 -2020 (Helfrich 1994: 47-49, 56-63, 123 und 183-187; Stadt Pirmasens 2020)

1800 1600

1000 800

Besiedelung durch Tiroler ab 1700

Erkenntnisse

Eingemeindung nach Pirmasens (1969)

600 400 200

30 jähriger Krieg (1618 - 1648)

Einwohner:innen

Familien / Haushalte

EW Pirmasens

2020

2010

2000

1980

1965

1950

1935

1920

1905

1890

1875

1860

1845

1830

1815

1800

1785

1770

1755

1740

1725

1710

1695

1680

1665

1650

1635

1620

Jahr

0

EW Fehrbach (Mittelwert)

- Gründung als landwirtschaftliche Klostersiedlung - Auslöschung des ersten Dorfs im 30-jährigen Krieg - Aufbau des "neuen" Fehrbachs durch Einwander aus Frankreich und Tirol - gewachsene Vereins- und Brauchtumskultur - Eingemeindung nach Pirmasens im Jahr 1969 - schwieriges Verhältnis zur Stadt Pirmasens

Fehrbach 11

1200

Bevölkerungszahl

1400

Bevölkerungsentwicklung Fehrbach 2000-2019 Sozialstruktur Erkenntnisse Im Bereich Bildung (KiTa, Grundschule) und Gesundheit ist FehrSozialstruktur Erkenntnisse bach gut ausgestattet. Gastronomische Angebote gibt es dage- gesicherte Entwicklung Sozialstruktur Daseinsvorsorge gen kaum. Durch verschiedene Einzelhandelseinrichtungen - gesicherte ist der Erkenntnisse - negative Bevölkerungs1.425 1650 Grundbedarf gedeckt. Festzuhalten ist, dass sich die EinzelhanDaseinsvorsorge Entwicklung entwicklung von 2004EinwohnerInnen Erkenntnisse desangebote nicht in der Dorfmitte sondern im Gewerbegebiet - gesicherte - negative BevölkerungsEntwicklung 1600 2018 1.425 1650 - gesicherte im Osten ballen.

Daseinsvorsorge entwicklung von 2004- hoher der 1.425 Anteil 1650 EinwohnerInnen Daseinsvorsorge Die Bevölkerungsentwicklung Fehrbachs ist seit dem Jahr 2004 - negative Bevölkerungs1550 EinwohnerInnen 1600 Altersgruppe 65+ in 2018 - negative Bevölkerungsrückläufig. Auffällig ist der Einbruch der Bevölkerungszahlen im 1600 entwicklung von 2004Fehrbach v.a. auch im - hoher Anteil der entwicklung Jahr 2003, was auf eine Systemumstellung zurückzuführen ist.

1550 1500von 20042018 Vergleich zu Primasens, 1550 Altersgruppeist, 65+ in 2018 Eine wichtige Erkenntnis aus der Analyse der Altersstruktur Rheinland-Pfalz und - hoher Anteil der - hoher Anteil 1500 1450der Fehrbach v.a. auch dass der Anteil der Altersgruppe über 65 Jahren (25%) höher ist im Deutschland Altersgruppe 65+ in 1500 Bildung Gesundheit Altersgruppe 65+ in Vergleich zu Primasens, als der Anteil der jüngeren Bevölkerungsgruppen (21%).

1450 v.a. auch im1450 1400 FehrbachFehrbach v.a. auch im Rheinland-Pfalz und 1 Grundschule 1 Zahnarzt zu Primasens, VergleichVergleich zu Primasens, Einrichtungen in Fehrbach 1400 1400 Deutschland 1350 und 1und Kindergarten 1 Seniorendienstleister Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz

Gesundheit Bildung Bildung 1 Zahnarzt 11 Grundschule Grundschule

1 Zahnarzt 1 Zahnarzt

1 Kindergarten

1 Seniorendienstleister

1 Seniorendienstleister 1 Kindergarten 1 Apotheke

Kultur

Kultur Gastronomie Mehrzweckhalle

Mehrzweckhalle Dorffest 1 Pizzeria, 1 Imbiss

Dorffest Einzelhandel, nstleistung Sport Dienstleistung und Freizeit

Einzelhandel, 2 Bäckerei Dienstleistung 8 Vereine

bstbrennerei

12 Wollladen/Obstbrennerei Bäckerei

1 Spielplatz 11 Supermarkt, 6 Fachmärkte Wollladen/Obstbrennerei 6 Fachmärkte 1 Friseur1 Sportplatz 1 Supermarkt, 6 Fachmärkte

Deutschland Deutschland

Gesundheit Gesundheit

1300

1350

Kultur 2000 2002

1350

2004 2006 1300

2008 1300

2000 2002 Mehrzweckhalle

1 Seniorendienstleister

Entwi 1650 1600 1550 1500 1450 1400 1350 1300

1 Apotheke 2010

2012

2014

2016

Gastronomie 2006 2008 2010 2012

2004

2000

2002

2004

2006

2018

2008

2014

Zusammensetzung nach Alter

2016

2010

2018

2012

201465+ 2016

2018

1 Pizzeria, 1 Imbiss

Dorffest

1 Apotheke

25%zu359 EW 1 Apotheke Anteile Dienstleistung der Altersgruppen an Sport der Gesamtbevölkerung im Vergleich Zusammensetzung nach Alter Einzelhandel, und Freizeit in Fehrbach 2019 40Zusammensetzung nach Alter <65 Pirmasens, Rheinland-Pfalz und Deutschland Gastronomie 65+ Zusammensetzung nach Alter 65+ 65+ 65+

Gastronomie

1 Pizzeria, 1 Imbiss

65+

1 Pizzeria, 1 Imbiss Sport und Freizeit

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359 EW

40- <65

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Sport und Freizeit 8 Vereine

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65+

1 Wollladen/Obstbrennerei

21% 21% 1 Supermarkt, 6 Fachmärkte 25% 359 EW 40<65 40- <65 40- <65

25% 359 EW 1 Friseur

21%

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65+

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Fußballclub Fehrbach 1923 e.V., TTC Fehrbach Tischtennisverein Alfon, 35% 36% RSC Pirmasens -Fehrbach Ringer-Verein 1983 e.V., Billiardfreunde 1960 25- <40 36% 508 EW 35% 25- <40 35%25- <40 36% Fehrbach e.V., Schachclub Fehrbach, Tierschutzverein e.V., 25- <40 35%25- <40 wauwauwau 36% 25- <40 25- <40 e.V., Gesangsverein Obst- u. Gartenbauverein Fehrbach Concordia 36% 508 EW 25<40 18% 19% 25<40 262 EW e.V. 18% 18- <25 18- <25 die 18- <25 Bürgerinitiative Fehrbach 1912, Fehrbach (gegen 8% 8% 18% 19% 6% 79 EW 19% Müllverbrennungsanlage) 6- <18 6<18 18% 6- <18 19%18- <25 18- <25 18- <25

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Gesamt: 1.425 EW

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Gartenbauverein Fehrbach e.V., Gesangsverein Concordia 11% 11% RSC Pirmasens -Fehrbach Ringer-Verein 1983 e.V., Billiardfreunde 1960 10% 142 EW Fehrbach e.V., Schachclub Fehrbach, Tierschutzverein0- wauwauwau <6 EW Gesamt: EW Gesamt: 83,1 Mill. EW <6 6% 75 EWGesamt: 1.425 EW0- <6 6% Gesamt: 4,10-Mill.

5% e.V., 0- 33.249 <6 6% 0<6 club Fehrbach, Tierschutzverein wauwauwau e.V., 0- <6 75 EW 6% 5% 0- <6 Fehrbach e.V. 1912, Bürgerinitiative Fehrbach (gegen die 6% Fehrbach e.V., SchachclubFehrbach Fehrbach, Tierschutzverein e.V., Obst- u. Gartenbauverein e.V., Gesangsverein wauwauwau Concordia FehrFehrbach Pirmasens Rheinland-Pfalz Deutschland Müllverbrennungsanlage) erein Fehrbach e.V., Gesangsverein Concordia Fehrbach Pirmasens Rheinland-Pfalz bach e.V. Bürgerinitiative Fehrbach (gegen dieGesamt: MüllverbrennungsObstu. 1912, Gartenbauverein Fehrbach e.V., Gesangsverein 1.425 EWConcordia Gesamt: 33.249 EW Gesamt: 4,1 Mill. EW Gesamt: 83,1 Mill. EW Gesamt: 1.425 EW Gesamt: 33.249 EW Gesamt: 4,1 Mill. EW 12, Bürgerinitiative Fehrbach (gegen die anlage) Fehrbach e.V. 1912, Bürgerinitiative Fehrbach (gegen die ge) Müllverbrennungsanlage)

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Deutschland Gesamt: 83,1 Mill. EW

Fehrbach 12

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Sozialstruktur

Nutzung Der Plan zeigt die bauliche NutzungBäckerei und die soziale Infrastruktur in Fehrbach. Ersichtlich wird, dass ein attraktiver Kernbereich vorhanden ist. Dieser bietet Potenzial, Treffpunkte für alle Bevölkerungsgruppen zu schaffen und gastronomische Angebote auszubauen. Im Bereich der Versorgung ist Fehrbach mit seinen großflächigen Einzelhandelsangeboten gut aufgestellt.

7PS Ortsperspektive Fehrbach | Analyse | Bauliche Nutzung & soziale Infrastruktur Erkenntnisse - Dorfeigene Sport-/Mehrzweckhalle - Ausbau der Sporthalle zur Mehrzweckhalle - fehlendes gastronmisches Angebot - fehlende Treffpunkte für Jugendliche - gutes Nahversorgungsangebot - gut ausgebaute soziale Infrastruktur - gute ärztliche Versorgung

Arzt Am Staffelhof

Recycling Hof

Friseur Bügelservice Pizzeria

01

Bäckerei Garten- u. Landtechnik

Friedhof

Billardverein

KiTa

Wasserturm

Müllverbrennungs anlage

Grundschule Wollladen/ Obstbrennerei Altes Schulhaus

Zahnarzt Spielplatz

01 attraktiver Kernbereich "Spielen und Bildung" 02 Versorgungszentrum (auch für Hengsberg)

Mehrzweckhalle

Kirche Spanndeckenstudio

Wohnen

Elektrofachmarkt Thaimassage

02

Gewerbe

Bäckerei

Spielwaren Möbelgeschäft ZooImbiss handlung

Apotheke

Ver- und Entsorgung

Supermarkt

Öffentliche Einrichtung Großflächiger Einzelhandel

Bekleidungsgeschäft

Baumarkt

Fehrbach 13

Fußballclub

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50

100

200

300m

M i.O. 1:5000

Dorfstruktur Wie dem nachgestellten Plan zu entnehmen ist, bietet Fehrbach eine Vielzahl an Außen- sowie Innenentwicklungspotenzialen. Neben den in Planung befindlichen Wohn- und Gewerbeflächen sind mehrere Innenreserven sowie Baulücken vorzufinden. Zudem weisen mehrere Gebäude einen Sanierungsbedarf auf.

7PS Ortsperspektive Fehrbach | Analyse | Dorfstruktur Erkenntnisse - großes Innenent...wicklungspotenzial - Einkesselung der Siedlung ...durch Gewerbe und ...Industrie - Überwiegen der ...geplanten Gewerbe...flächen gegenüber ...geplantem Wohnbau

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Am Staffelhof

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01 Sanierungsbedarfe und Leerstände entlang der Tiroler Straße 02 Flächenpotenziale im Gewerbegebiet durch ......Flächen des ruhenden ......Verkehrs 03 Bündelung von ......Baulücken "Am ......Kuttelbrunnen"

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Am Rehbock Teil 2 ck ehbo Am R

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Planung Wohnbaufläche nstraße

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Am Rehbock Teil 1

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Sanierungsbedarf

Am Rehbock Teil 4

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Fehrbach 14

Denkmalgeschützte Gebäude

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7PS Ortsperspektive Fehrbach | Analyse | MIV A62 Ric htung L an A8 Rich tung Zw dstuhl eibrück en

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B10

Erkenntnisse

- gute Verkehrsanbindung an die B10 Richtung Landstuhl, Zweibrücken und Pirmasens

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- erhöhte Verkehrsbelastung

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Sanierungsbedürftige Straße

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Parkplatzfläche

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Innerörtliche Hauptverkehrsstraße

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Infrastruktur

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- keine fahrradfreundliche

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geschwindigkeit in der Tiroler Straße der Verkehrsflächen

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- Überschreitung der Höchst-

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in der Tiroler-Straße, Pirmasenser Weg und Hengsberger Straße

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Fehrbach 15

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Verkehr | MIV Dem Plan ist zu entnehmen, dass in Fehrbach hauptsächlich mit einer innerörtlich typischen Geschwindigkeit von max. 50 km/h gefahren werden darf. In der Steiggärtenstraße sowie im Gebiet um die Martin-Luther-Straße und am Ortseingang am Staffelhof sind max. 30 km/h erlaubt. Diese werden jedoch häufig missachtet. Nicht zuletzt aus diesem Grund und dem Fehlen von Fahrradwegen resultiert eine fehlende Fahrradfreundlichkeit.

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ĵs¶sŘ_s Erkenntnisse

Petersberg 2‘ Höheischweiler 5´ Zweibrücken

- nur eine Pkw-Ladestation vorhanden

5 Staffelhof

- gut ausgebautes Busnetz (Taktung: stündlich)

Fehrbach Baumgartenstraße

- gute Busanbindung an Pirmasens und Zweibrücken

Linie 240, 245

Lin

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- an Sonn- und Feiertagen kein Busverkehr 24

3/

- keine direkte Anbindung an das regionale und überregionale Schienenverkehrsnetz

24

5

Lambachstraße

Buslinie

, 212

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Am Dorfbrunnen

Bushaltestelle Pirmasens, Wasserturm

Einzugsbereich 250m

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Pirmasenser Weg

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Ladestation

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Pirmasens, Fachmärkte

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Hopfenstraße

Entfernung in Minuten

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Fehrbach 16

245 243/

Verkehr | ÖPNV Im vorliegenden Plan ist erkennbar, dass ein gutes ÖPNV-Liniennetz mit Anschluss an Pirmasens und Zweibrücken besteht. Die Haltestellendichte ist ausreichend hoch, lediglich das Gebiet um die Martin-Luther-Straße wird von keiner regelmäßig angefahrenen Haltestelle tangiert. Im Ort befinden sich keine vollständig barrierefrei ausgebauten Haltestellen.

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Grün- und Freiraum Fehrbach liegt in einer naturräumlich günstigen Lage, eingebettet zwischen Wiesen, Wald- und Landwirtschaftsflächen. Rund um den Ortsbezirk befinden sich attraktive Wander- und Spazierwege. Im Ortskern gibt es zudem einen neu angelegten Spielplatz sowie den Dorfplatz mit Brunnen und die Dorfwiese mit Teich.

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Brunnen im Seidel

Pe

-

Einbettung in attraktive Landschaft und Topografie

-

attraktive Wander- und Spazierwege rund um Fehrbach

- lediglich

ein Spielplatz im Bereich der Bildungseinrichtungen

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01 Dorfplatz/-park mit

Brunnen und Dorfteich am Alten Schulhaus

02 Spazierweg-Highlight ist

die Marienerscheinungsstätte mit Grotte Waldflächen Öffentliche Grünflächen/ Wiesen Landwirtschaftsflächen Wasserflächen Landschaftsschutzgebiet

Fehrbach

01

Feldwege/Fußwege Wanderwege Höhenlinien 1m

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Spielplätze attraktive Wander- und Spazierwege

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Marienerscheinungsstätte

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SWOT-Analyse | Stärken

7PS Ortsperspektive Fehrbach | SWOT-Analyse

Stärken

h | SWOT-Analyse B10

Stärken

vielfältiges Vereinsleben, starke Vereinskultur und gepflegtes Brauchtum (Dorffest)

attraktive Spazierwege um Fehrbach

St

AllgemeinVerbindung zu Tirol als positives

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attraktive Spazierwege um Fehrbach

Alleinstellungsmerkmal

vielfältiges Vereinsleben, starke traditionell-dörflich geprägte und Vereinskultur und gepflegtes heimatverbundene Bevölkerung Brauchtum (Dorffest)

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Richtung Marienerscheinungsstätte elh

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gutezentraler Bus-Anbindung Dorfplatz/-park mit

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und Topografie

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gutesgute Nahversorgungsangebot ärztliche Versorgung ße

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gute Anbindung an Pirmasens und das (über-)regionale Fernstraßennetz (B10,B270,A8,A62)

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Ausbau der Sporthalle zur Mehrzweckhalle Einbettung in attraktive Landschaft und Topografie

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attraktive Spazierwege um Fehrbach Richtung Blümelsbachtal

gute ärztliche Versorgung

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gut aufgestellte (private) Seniorenarbeit hohe Familienfreundlichkeit durch gut ausgebaute soziale Infrastruktur

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starke lokale Identität und engagierte Dorfgemeinschaft

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hohe Lebensqualität und Bedeutung als Wohnstandort

gutes Verhältnis zu den anderen Ortsbezirken und enge Kooperation mit Hengsberg

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Vermittlung eines Tpositiven irole r St raß Eindrucks auf Außenstehende e

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hohe Familienfreundlichkeit durch gut ausgebaute soziale Infrastruktur

attraktiver Kernbereich „Spielen und Bildung“ Einbettung in attraktive Landschaft

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gutes Nahversorgungsangebot

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attraktiver Kernbereich „Spielen und Bildung“

Altes Schulhaus, Wasserturm und St. guteKirche Anbindung Pirmasens und Joseph alsanprägende das (über-)regionale Identitätsmerkmale Fernstraßennetz (B10,B270,A8,A62)

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Identitätsmerkmale

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traditionell-dörflich geprägte und Altes Schulhaus, Wasserturm und St. Joseph Kirche als prägende heimatverbundene Bevölkerung

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attraktive Spazierwege um Fehrbach

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gute ÖPNV-Anbindung

Verbindung zu Tirol als positives Alleinstellungsmerkmal

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Allgemein

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SWOT-Analyse | Schwächen 7PS Ortsperspektive Fehrbach

| SWOT-Analyse

Schwächen

WOT-Analyse

Allgemein

heterogener Dorfkern

Allgemein

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geringe Fahrradfreundlichkeit/-

Gestaltungsdefizite Im Eichfeld an den Ortseingängen

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fehlendes gastronomisches Angebot hohe Flächeninanspruchnahme durch flächenintensive Baugebiete Schließung der Bankfiliale

Belastungen durch Verkehrslärm und Erschütterungen sanierungsbedürftige Straßen

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Naherholungspotenzial wird nicht Einkesselung durch Gewerbe ausgeschöpft

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Naherholungspotenzial wird nicht ausgeschöpft ße rtenstra Steiggä

fehlendes gastronomisches Angebot Schließung der Bankfiliale

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Rückgang Pir des aktiven ma sen Vereinslebens

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Belastungen durch Verkehrslärm und Erschütterungen

Beeinflussung des Ortsbildes durch "Problemadressen"

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fehlende soziale Treffpunkte

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durch Müllverbrennungsanlage

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angespanntes Verhältnis zur Stadt Pirmasens

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Beeinflussung des Ortsbildes durch "Problemadressen"

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Lärm und Verschmutzung durch die Dorfjugend

Einkesselung durch Gewerbe

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Industrie- und Gewerbedichte fehlende hohe Treffpunkte für Jugendliche

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Verortet hoher Anteil der Altersgruppe 65+

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hoher Anteil der Altersgruppe 65+

negative Infrastruktur Bevölkerungsentwicklung

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negative Bevölkerungsentwicklung

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Inanspruchnahme attraktiver Bauplätze durch Gewerbe

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7PS Ortsperspektive Fehrbach SWOT-Analyse SWOT-Analyse | Chancen t

Chancen

WOT-Analyse

Allgemein

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Allgemein

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Ansiedlung junger Familien Jugendliche

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Inwertsetzung und Wiederbelebung

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Verortet Nutzung und Gestaltung von Inwertsetzung und Wiederbelebung Innenreserven aktueller sanierungsbedürftiger Erweiterungsfläche für Gewerbe Bausubstanz

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Wasserturm

Etablierung von Gastronomie im Ortskern Altes Schulhaus

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Kompaktierung des Gewerbestandorts

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Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität

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SWOT-Analyse | Risiken

7PS Ortsperspektive Fehrbach | SWOT-Analyse

Risiken Allgemein

Risiken

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Verlust der Wohn- u. Lebensqualität sowie Wertverluste durch Geruchsemissionen der Müllverbrennung

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Segregation u. Nicht-Engagement der zugezogenen Bevölkerung

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Beeinträchtigung der Dorfgemeinschaft (Treffpunkte, Vereinsleben, Ehrenamt) Altes Schulhaus

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Konzept für Fehrbach

Resultierend aus den Erkenntnissen der vorherigen Kapitel werden ein Konzept und konkrete Maßnahmensteckbriefe vorgeschlagen.

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Der erste Zielbereich “Alle unter einen Hut Bewohner*innen jeden Alters zusammenbringen“ zielt zunächst darauf ab, auf die Altersstruktur in Fehrbach zu reagieren. Dabei ist es wichtig, Treffpunkte zu schaffen, die sowohl von den jüngeren als auch von älteren Bürger*innen gleichermaßen genutzt werden können. Auch die verschiedenen Bedürfnisse wie beispielsweise altersgerechtes Wohnen und Veranstaltungsräume werden berücksichtigt.

Der zweite Zielbereich „Spielen, feiern und erholen - Mehr Lebensqualität in Fehrbach“ beschäftigt sich mit der Neustrukturierung der Dorfmitte, in der sich eine Vielzahl an Nutzungen, die für das Dorfleben von Bedeutung sind, bündeln. Die Gestaltung des öffentlichen Raums und die Stärkung der Fußwegeverbindungen entlang wichtiger Wegachsen tragen hier zur Erhöhung der Lebensqualität bei.

„Jetzt geht´s an die (Bau)Substanz - Förderung der Innenentwicklung und des Ortsbildes“ als dritter Zielbereich befasst sich mit Flächen und Gebäuden im Ort, die entweder ungenutzt, leerstehend oder sanierungsbedürftig sind. Mit der Aktivierung dieser Flächen kann die Innenentwicklung vorangetrieben werden. Vor allem bei Flächen, die im Ortskern liegen, ist es wichtig, neue Konzepte zu finden, die die Lücken schließen und somit die Dorfmitte stärken.

Fehrbach 22

Jetzt geht´s an die (Bau)Substanz Förderung der Innenentwicklung und des Ortsbildes!

Alle unter einen Hut Bewohner:innen zusammenbringen!

Bewohner*innen jeden Alters zusammenbringen!

Maßnahmen

Aus den Zielen wurden fünf wesentliche Handlungsschwerpunkte abgeleitet. Es bestehen jeweils Querschnittsbezüge.

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Erklärung Stufe 4: herausragende Ausprägung Stufe 3: fortgeschrittene Ausprägung Stufe 2: grundlegende Ausprägung Stufe 1: geringe Ausprägung

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Die Grafiken zeigen, inwiefern die ausgewählten Maßnahmen die vorgegebenen Ziele umsetzen. Des Weiteren wurden die unterschiedlichen Ausprägungen der Ziele in den Maßnahmen verdeutlicht.

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Altes Schulhaus und Dorfplatz

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Alle unter einen Hut

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Altes Schulhaus & Dorfplatz

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Umgang mit Bausubstanz

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Unter dem Zielbereich „Alle unter einen Hut“ wird das Alte Schulhaus genauer unter die Lupe genommen, da es viele Potenziale birgt und einen großen Mehrwert für alle Fehrbacher*innen und die Dorfmitte darstellt. Durch die Sanierung des Gebäudes und einer flexiblen Grundrissgestaltung mit multifunktionalen Räumen können gemeinschaftsstärkende Nutzungen implementiert werden.

Durch Gestaltungsmaßnahmen im öffentlichen Raum, wie z.B. die Aufpflasterung der Tiroler Straße, können die Wegebeziehungen zu den wichtigsten Treffpunkten im Ort gestärkt und somit die Lebensqualität in Fehrbach verbessert werden. Eine weitere Maßnahme stellt die Straße Karl-Matheis-Platz dar. Hier ist die Ausweisung als Shared-Space von der Grundschule bis zur Kirche vorgesehen, um die Wegeverbindung aufzuwerten und fußgängerfreundlicher zu gestalten.

Um die Innenentwicklung zu fördern und das Ortsbild zu verbessern, werden zwei weitere Maßnahmen vorgeschlagen, die sich den Baulücken und den sanierungsbedürftigen Gebäuden in Fehrbach widmen.

Durch die Mobilisierung der Baulücke hinter der St. Josef Kirche können fehlende Nutzungsbedarfe, wie z.B. Wohnangebote für Senioren, abgedeckt werden.

Durch einen generationenübergreifenden Ansatz und die gestalterische Aufwertung der Umgebung kann die Aufenthaltsqualität an der Kirche wesentlich gestärkt werden. Die letzte Maßnahme sieht die Aufwertung der Bausubstanz am Beispiel des Bauernhauses an der Ecke Hengsberger / Tiroler Straße vor und zeigt, wie man allgemein mit Sanierungsbedarfen umgehen kann.

Fehrbach 24

Die Maßnahmen tragen zur wesentlichen Stärkung der neuen Dorfmitte bei.

1 Altes Schulhaus & Dorfplatz Kurzbeschreibung Das bis 1899 erbaute „Alte Schulhaus“ prägt durch die zentrale Lage an Tiroler Straße und Dorfplatz noch heute das Ortsbild und kann neben dem Wasserturm als eines der Wahrzeichen Fehrbachs betrachtet werden. Der Dorfplatz bildet zudem eines der Zentren des dörflichen Lebens.

Eine Wiederbelebung dieses „Raumteams“ soll nun durch Einrichtung eines Dorfgemeinschaftshauses mit einem breiten Spektrum an sozialen Angeboten erfolgen. In diesem Kontext sollen auch Dorfplatz und -wiese umgestaltet werden.

Was hat Fehrbach davon?

Das Alte Schulhaus wird der Bevölkerung als Ort der Begegnung und Raum für soziokulturelle Aktivitäten der Dorfgemeinschaft zugänglich gemacht. Darüber hinaus schafft die zusammenhängende Umgestaltung von Dorfplatz und -wiese einen qualitätvollen Raum für Aufenthalt, Kommunikation und die Ausrichtung von Veranstaltungen wie dem Dorffest.

Was soll erreicht werden?

• Dorfgemeinschaftshaus und Begegnungszentrum (Fehrbacher Haus der Generationen) • wetterunabhängiger Treffpunkt, insbesondere für Jugendliche und Senioren (ggf. Kooperation mit dem Jugendhaus One) • (ehrenamtlich) organisiertes Dorf-Café • multifunktionale Räume für verschiedene Nutzer*innen (Hausaufgabenbetreuung, Kochkurse, Bastelkreis, Medienarbeit, Werkstatt ...)

• Co-Working Space (vermietete Arbeitsplätze) • Sanierung, Erweiterung und Schaffung von Barrierefreiheit (Instandsetzung, Sanitärräume, Dach- und Kellerausbau, Balkone, Aufzug) Wer muss mit ins Boot?

Ortsbeirat und -vorsteher Stadtverwaltung Pirmasens Vereine und Gruppen (Jugendhaus One, ...)

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Welche Zielbereiche werden angeschnitten?

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1. Beteiligungsformat zur Findung des Nutzungskonzeptes und der Schlüsselakteure 2. Sicherung der Finanzierung (ggf. Förderung über Stadtdörfer, Eigenleistung, Fördermittel) 3. Ausschreibung der Baumaßnahmen 4. Umsetzung (Sanierung und Erweiterung) 5. Start: initiale Nutzung 6. Verstetigung, Organisation der Trägerschaft Zeitlicher Horizont: langfristig Priorität: hoch

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Wie wird das Projekt realisiert?

2 Tiroler Straße Kurzbeschreibung Die Tiroler Straße soll im Bereich zwischen dem Alten Schulhaus und der Kirche Fehrbachs aufgepflastert werden. Zusätzlich sollen die Bereiche zwischen dem Dorfbrunnen und dem Alten Schulhaus sowie der Einmündung in die Straße Karl-Matheis-Platz im vorderen Bereich durch eine Pflasterung aufgewertet werden.

Was hat Fehrbach davon?

Die Maßnahme ist ein Schlüsselprojekt in der Stärkung der Dorfmitte Fehrbachs und der Gestaltung der Wegachse vom Dorfplatz am Alten Schulhaus entlang der Kirche St. Josef bis zur Grundschule Fehrbachs.

Ein Mehrwert ergibt sich hier durch die erhöhte Aufmerksamkeit im MIV und die erhöhte Verkehrssicherheit für den Fuß- und Radverkehr sowie die gesteigerte Aufenthaltsqualität.

Was soll erreicht werden?

• Stärkung der Dorfmitte Fehrbachs und der neuen Achse Altes Schulhaus bis zur Grundschule Fehrbachs • bauliche Verbindung des Alten Schulhauses und der Kirche Fehrbachs durch Materialwechsel der Fahrbahn • Signalisierung einer erhöhten Frequentierung des Fußverkehrs durch Materialwechsel der Fahrbahn (angemessene Geschwindigkeit und Fahrweise des Kfz-und Radverkehrs) Referenz: Ostbahnstraße Landau (Website Heinze o.J.)

Wer muss mit ins Boot?

• Oberbürgermeister • Stadtplanung Pirmasens • Verkehrsplaner*innen Wie wird das Projekt realisiert?

1. Sicherung der Finanzierung (ggf. Förderung über Stadtdörfer, Eigenleistung, Fördermittel) 2. Ausschreibung der Baumaßnahme in Verbindung mit Maßnahme „Karl-Matheis-Platz“ 3. Umsetzung durch Baufirma

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Welche Zielbereiche werden angeschnitten?

Lageplan Steckbriefe 1 & 2 Im untenstehenden Lageplan sind die vorgeschlagenen Maßnahmen für den Bereich des Alten Schulhauses mit Dorfplatz und -wiese sowie die Tiroler Straße verortet.

Ebenfalls angedeutet ist die neu gestaltete Wegeführung Richtung Karl-Matheis-Platz.

Der Plan zeigt dabei eine einheitliche Neugestaltung der „Neuen Dorfmitte“, welche sich positiv auf die Aufenthaltsqualität und das Ortsbild Fehrbachs auswirkt.

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3 Karl-Matheis-Platz Kurzbeschreibung Die Straße Karl-Matheis-Platz soll im Bereich zwischen der Kirche St. Josef und der Grundschule Fehrbachs in Form eines „shared space“ umgestaltet werden. Die Umgestaltung erfolgt, wie in der Tiroler Straße, durch eine Aufpflasterung der Straße über eine Gesamtlänge von rund 150 Metern.

Was hat Fehrbach davon?

Durch die Gestaltung als „shared space“ werden neue öffentliche Aufenthaltsräume geschaffen und die neue Achse für alle Verkehrsteilnehmer gerecht ausgestaltet.

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Aufgrund des hohen Fußgängerverkehrs und einem geringen Kfz-Verkehrsaufkommen eignet sich ein solches Unterfangen besonders gut für die Straße Karl-Matheis-Platz und den Bereich vor der Grundschule Fehrbachs.

Wie wird das Projekt realisiert?

1. Sicherung der Finanzierung (ggf. Förderung über Stadtdörfer, Eigenleistung, Fördermittel) 2. Ausschreibung der Baumaßnahme in Verbindung mit der Maßnahme „Tiroler Straße“ 3. Umsetzung durch Baufirma 4. Möblierung und Begrünung des Platzes

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Wer muss mit ins Boot?

• Oberbürgermeister • Stadtplanung Pirmasens • Verkehrsplaner*innen • Grundschule Fehrbach • Bevölkerung und Vereine

„shared-space“ Das Prinzip des „shared space“ basiert auf dem Gedanken, allen Verkehrsteilnehmern eine gleich gewichtete Stellung im öffentlichen Straßenraum zuzusprechen. Ein besonderes Merkmal des Prinzips ist es, auf Fahrbahnmarkierungen sowie Verkehrszeichen und Signalanlagen zu verzichten. Es gelten lediglich die Vorfahrtsregeln.

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Zeitlicher Horizont: mittelfristig Priorität: hoch

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Welche Zielbereiche werden angeschnitten?

Was soll erreicht werden?

• Stärkung der neuen Achse Altes Schulhaus bis zur Grundschule Fehrbachs • Schaffung eines Platzes mit qualitativ hochwertigen Aufenthaltsmöglichkeiten • Erhöhung der Lebensqualität durch mehr Funktionalität im öffentlichen Raum • barrierefreie Gestaltung zur Erhöhung der Mobilitätsqualität und Sicherheit auf der Straße Karl-Matheis-Platz

4 Baulückenmobilisierung

Was hat Fehrbach davon?

Durch die Mobilisierung von Baulücken können Innenentwicklungspotenziale von Fehrbach nachhaltig genutzt werden.

Beispielhaft werden neue und alternative Wohnmöglichkeiten integriert, die den Ortskern stärken und ebenfalls zu einer Aufwertung des Ortsbildes beitragen können.

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Welche Zielbereiche werden angeschnitten?

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Was soll erreicht werden?

• Nutzung der Innenentwicklungspotenziale unter Berücksichtigung des Ortsbildes • Förderung neuer Wohnformen • Schließung von Bedarfslücken Beispiel • Mehrgenerationenwohnhaus mit einer vielfältigen Sozialstruktur • unterschiedliche Gemeinschafts- und Veranstaltungsräume (z.B. für Vereine) • Barrierefreiheit • Gemeinschaftsgarten hinter der Kirche Wer muss mit ins Boot?

• Stadtverwaltung Pirmasens • Grundstückseigentümer*innen • Architekt*innen, Planer*innen • Investoren und Bauwillige • Bevölkerung und Vereine Wie wird das Projekt realisiert?

• Analyse: Katalogisierung aller Baulücken • Kontaktaufnahme / Verhandlung mit betroffenen Eigentümer*innen • Beratungsangebot: Innenentwicklungspotenzial / Mehrwert aufzeigen • Entwurf: Abstimmung mit Architekt*innen und Bauträgern • Beginn der Baumaßnahmen Zeitlicher Horizont: langfristig Priorität: mittel

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Kurzbeschreibung Im Rahmen der Maßnahme sollen Baulücken in Fehrbach genauer analysiert und Nutzungspotenziale ermittelt werden. Eine allgemeine Vorgehensweise dient der Annäherung an die Thematik. Beispielhaft wird anhand einer Baulücke hinter der Kirche St. Josef die Umsetzung der Maßnahme veranschaulicht.

Beispiel: Baulücke hinter der Kirche St. Josef

5 Umgang mit Bausubstanz

Beispiel: Gebäude Ecke Tiroler Straße

Kurzbeschreibung Neben den Flächenpotenzialen weisen auch einige Bestandsgebäude Handlungsbedarf auf. Im Rahmen der Maßnahme sollen deren Nutzungspotenziale aufgezeigt werden. Eine allgemeine Vorgehensweise dient der Annäherung an die Thematik.

Beispielhaft wird anhand des „Bauernhauses“ an der Ecke Tiroler / Hengsberger Straße die Umsetzung der Maßnahme veranschaulicht. Dieses befindet sich an einer öffentlichkeitswirksamen Lage, ist jedoch in einem schlechten baulichen Zustand. Grundstück und Gebäude werden dabei aktuell als Abstellfläche und Lagerraum genutzt.

Was soll erreicht werden?

• Aufwertung des Ortskerns sowie wichtiger Dorfbereiche (Ortseingänge, Hauptstraßen, …)

• Entwicklung eines attraktiven Ortsbildes • Schaffung eines Orientierungsrahmens für künftige Bauvorhaben • Positionierung als „Baukulturgemeinde“

Was hat Fehrbach davon?

Die Inwertsetzung von „Problemimmobilien“ dient der nachhaltigen Nutzung der Innenentwicklungspotenziale von Fehrbach. Je nach Immobilie können weiterer Wohnraum, neue und alternative Wohnmöglichkeiten sowie Gastronomie und Einzelhandel etabliert werden. Nicht nur wird dadurch das Ortsbild insgesamt aufgewertet und weiterentwickelt, auch wird der Ortskern hierdurch gestärkt.

Wer muss mit ins Boot?

• Stadtverwaltung Pirmasens • Grundstückseigentümer*innen • Architekt*innen, Planer*innen • Investoren und Bauwillige • Bevölkerung

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Sanierung des Wohngebäudes und Gestaltung des straßenseitigen Grundstücksbereichs Aufwertung der Einkreuzung zu Hengsberg Ansiedlung von Gastronomie im Erdgeschoss

Wie wird das Projekt realisiert?

1. Analyse: Katalogisierung relevanter Bestandsgebäude und Raumsituationen 2. Strategie: Festlegung von Qualitätsstandards 3. Kontaktaufnahme / Verhandlung mit betroffenen Eigentümer*innen 4. Entwurf: Abstimmung mit Architekt*innen und Bauträgern 5. Sanierung, Neubau oder bauliche Erweiterung 6. Verstetigung: Netzwerke, Kommunikation, …

Zeitlicher Horizont: langfristig Priorität: mittel

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Welche Zielbereiche werden angeschnitten?

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Fazit

Fehrbach weist insbesondere in der Dorfmitte Potenziale auf, von deren Nutzung auch der Ort insgesamt profitieren kann.

Durch die Entwicklung von Baulücken, Flächenreserven und sanierungsbedürftigen Bestandsgebäuden wird das Ortsbild aufgewertet und weiterentwickelt.

Im Gesamtbild wird dadurch der dörflichen Soziokultur mit deren engen sozialen Verflechtungen, dem aktiven Vereinsleben sowie Veranstaltungen wie dem Dorffest ein qualitätvoller Rahmen gegeben, der zu Aufenthalt, Kommunikation und Austausch einlädt. In diesem Sinne und mit Blick auf die BeteiligungswerkDer Fokus liegt hierbei auf der Stärkung der Dorfmitte statt trägt das Konzept den Titel „flairBach - Tiroler Hut und wacher Geist!“ und einer generationenübergreifenden Ortsentwicklung, wobei vorhandene Potenziale wie Bestandsgebäude, intensiv genutzte Wegebeziehungen und langfristig gewachsene Strukturen genutzt werden.

Durch bauliche Maßnahmen wie die Sanierung und den Ausbau des Alten Schulhauses zum Dorfgemeinschaftshaus, die Neugestaltung des Dorfplatzes und der Dorfwiese sowie die Aufpflasterung der Tiroler Straße und der Wegachse bis zum Karl-Matheis-Platz erfährt der öffentliche Raum im Ort eine deutliche Aufwertung. Ebenfalls wird der Schwerpunkt vom motorisierten Individualverkehr auf den Fußgänger- und Radverkehr verlagert. Folglich wird die Verkehrssicherheit deutlich erhöht.

Einige der Maßnahmen erfordern weiteres lokales Engagement, Fördermittel sowie den Einsatz von Privatpersonen - sei es als betroffenene*r Grundstückseigentümer*in oder als Investor. Abhängig von diesen Faktoren kann daher auch die Zeit der Umsetzung stark variieren.

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Das im Rahmen des Studienprojekts erarbeitete Konzept erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit im Sinne eines Dorferneuerungskonzepts oder eines integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts. Dennoch kann das konzipierte Leitbild mit seinen Zielen und konkreten Maßnahmenvorschlägen eine Grundlage für die weitere Entwicklung des Ortsteils Fehrbach und eine langfristige Orientierungshilfe bilden.

Literaturempfehlung • Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (2017): 33 Baukultur Rezepte.

Bonn.

• Bundesstiftung Baukultur (BSBK) (2018): Besser Bauen in der Mitte - Ein Handbuch zur Innenentwicklung. Potsdam.

• Gräbel, Thomas / Haibt, Lilli / Rabe, Sabine / Thalgott, Lilli / von Seggern, Hille (2020): in Wüstenrot Stiftung (Hrsg.), NEUES AUS KLEINEN STÄDTEN UND GROSSEN DÖRFERN. Ludwigsburg.

• Korbel, Josefine / Simon-Philipp, Christina (2016): in Wüstenrot Stiftung (Hrsg.), Einfamilienhäuser 50 / 60 / 70 - Stadtentwicklung und Revitalisierung. Ludwigsburg.

• Krämer, Stefan / Kreuz, Dieter / Preuß, Anja / Wenng, Sabine (2016): in Wüstenrot Stiftung (Hrsg.), LAND UND LEUTE, Unsere Zukunft in kleinen Gemeinden - Gemeinschaftlich. Innovativ.

Wertvoll und Wertschöpfend. Ludwigsburg.

• Landesinitiative StadtBauKultur NRW 2020 (2020): Bock auf Baukultur - Die ersten 25 Projekte unterstützt von Stadtgespräche NRW. Gelsenkirchen.

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Literaturverzeichnis • Heinze (o.J.), Renaissance der Ostbahnstraße in Landau, unter: https://www.heinze.de/architekturobjekt/renaissance-der-ostbahnstrasse-inlandau/12548618/ (07.02.2021).

• Helfrich, Alfons (1994): Aus der Guten Alten Zeit - erzählt in der Geschichte von Fehrbach. Pirmasens.

Kurzbeschreibung Als kleinster der sieben Ortsbezirke zeichnet sich Hengsberg besonders durch seine sympathische Gemeinschaft, seine dörflich geprägte Struktur und seine pittoreske Lage im Grünen aus. Doch Rückgang und Überalterung der Bevölkerung stellen das im Dialekt „Hengschberg“ genannte Dorf vor große Herausforderungen.

Hengsberg

Perspektive schaffen

Zusammenfassung des Konzepts Zur Stärkung des gemeinschaftlichen Dorflebens soll der Wendeplatz zum Treffpunkt aller Hengsberger*innen qualifiziert werden. Sozialer Zusammenhalt entsteht durch den neuen mobilen Dorftreffpunkt; die Versorgung wird durch einen mobilen Dorfladen gesichert. Um Hengsberg zum beliebten Wohnstandort für alle Generationen zu entwickeln, werden seniorengerechte Wohnformen sowie Maßnahmen zur sozialen und baulichen Barrierefreiheit vorgeschlagen.

Konzepte von Max Henzel Paul Kölling Thomas Münchow Julian Schneider Tobias Weber

Ortsportrait

Hengsberg - ein erster Eindruck „Ich wohne und lebe gerne in Hengsberg, dem kleinsten und für mich schönsten Ortsbezik der Stadt Pirmasens. Die ruhige Wohnlage ohne Duchgangsverkehr, gepflegte Anwesen und ein sauberes Ortsbild sind ebenso Pluspunkte wie eine intakte Dorfgemeinschaft mit einem geselligen Vereinsleben. Obwohl Hengsberg von Wäldern und Wiesen umgeben ist, sind zahlreiche Einkaufsmärkte, die Stadtmitte mit ihrer Infrastruktur und überregionale Verkehrswege schnell zu erreichen.

Hengsberg: ein lebensund liebenwertes Vorortjuwel!“

Sie möchten sich erstmal https://wolowo.de/825785 selbst einen kleinen Überblick verschaffen? Kein Problem, hier geht’s zum virtuellen Ortsrundgang!

Hengsberg 34

Walter Kossin, Ortsvorsteher

Lage in Pirmasens Hengsberg liegt im Nordwesten der Kernstadt Pirmasens auf einer kleinen Anhöhe. Umgeben ist es vom südlich gelegenen Blümelsbachtal, der A8 im Westen, der B10 im Norden sowie dem Ortsbezirk Fehrbach im Osten. Fehrbach ist ein gutes Stichwort: Da Hengsberg kein Durchfahrtsort ist führen alle Wege von und nach Hengsberg durch den Nachbarort.

Die topografischen Gegebenheiten und eine eher mittelmäßige ÖPNV-Anbindung machen das Auto zum Verkehrsmittel Nummer 1 der Hengsberger*innen. Ein Blick auf die Erreichbarkeiten mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln zeigt auch hier klare Vorteile für das Auto.

Hengsberg 35

Erreichbarkeiten (in min.)

Bürgerbeteiligung Hengsberg gemeinsam

Um allen Bürger*innen die Chance geben zu können, sich zu äußern, wurden verschiedene Mittel und Wege gefunden, Hengsberger*innen sowohl in der Analysephase als auch in die aktive Mitgestaltung der Planung der erarbeiteten Konzepten mit einzubeziehen.

In der ersten Phase wurden analoge Methoden und Verfahren genutzt, um ein möglichst großes und repräsentatives Meinungsbild abbilden zu können.

Durch Expert*inneninterviews und Fragbögen wurden allgemeine Meinungen der Hengsberger*innen gesammelt und visualisiert.

Beteiligungsstation am Wendeplatz

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Die Expert*inneninterviews und die Fragebögen Ergebnisse des Fragebogens verfolgten das Ziel, sich sowohl auf offene Fragen zu fokussieren, als auch auf bestimmte Themengebiete gerichtete Diskussionen führen zu können.

Die Interviews wurden als protokollierte Telefongespräche geführt. Die Fragebögen wurden an jeden Haushalt in Hensgberg ausgeteilt und konnten an der Beteiligungsstation am Wendeplatz abgegeben werden. Hier konnten die Hensberger*innen auch Stärken und Schwächen des Ortes mithilfe von Klebepunkten lokalisieren.

Die Ergebnisse der Beteiligung werden im Folgenden Teil der Analyse präsentiert.

Wichtigste Aussagen der Expert*innen

Ergebnis der Stärken- und Schwächenverortung

Analyse

Demographische Entwicklung

Hengsberg ist mit 488 Einwohner*innen nicht nur der bevölkerungsärmste Ortsbezirk Pirmasens, die Bevölkerungszahl nimmt auch seit 2009 kontinuierlich ab.

Die Auswirkungen des demographischen Wandels zeigen sich deutlich in einer zunehmenden Überalterung der Bevölkerung: 2019 waren in Hengsberg 118 Einwohner*innen zwischen 65 und 79 Jahren alt

(24,2%), 56 weitere Einwohner*innen sogar 80 Jahre und älter. Das entspricht zusammen rund einem Drittel der Bevölkerung Hengsbergs.

Im Vergleich zur Gesamtstadt oder der Bevölkerung Rheinland-Pfalz sind diese Tendenzen deutlich zu erkennen und zeigen große Handlungserfordernisse für den Ortsbezirk auf.

Stadtdorfname 37

Auch den Bürger*innen Hengsbergs ist die aktuelle demografische Situation nicht entgangen. Angemerkt wurde ebenfalls, ein Rückzug der jüngeren Bewohner*innen aus dem Ortsbezirk sowie eine Überalterung der verbleibenden Bevölkerung. Während der Bürger*innenbeteiligung kam der Wunsch nach Maßnahmen, die den aktuellen Trend stoppen und umkehren, ohne dabei die ältere Bevölkerung zu vernachlässigen, zum Ausdruck.

Dorfgemeinschaft

Die Bürger*innenbeteiligung bestätigt die getroffenen Aussagen: Die Hengsberger*innen wünschen sich einen generell stärkeren Zusammenhalt, ein lebendigeres Dorfleben sowie einen zentralen Platz oder Anlaufpunkt dazu. Auch die Integration der neu zugezogenen Hengsberger*innen in die bestehenden Strukturen der Dorfgemeinschaft kristallisierte bei der Beteiligung als wichtiges Anliegen heraus.

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Der Zusammenhalt der Bevölkerung ist gerade in einem dörflich geprägten Ort wie Hengsberg ein wichtiger Aspekt für dessen Qualität, aber auch zukünftige Entwicklung. Hier steht vor allem das gemeinsame Interagieren im Mittelpunkt. Die Gemeinschaft kann durch Orte gestärkt werden, an denen sich die Bewohner*innen eines Ortes treffen und untereinander austauschen können.

In Hengsberg gibt es mehrere Anlaufstellen, die von der Dorfgemeinschaft genutzt werden können. Die Sportanlagen, der Spielplatz und das Fußballfeld laden zu sportlichen Aktivitäten ein. Auch Vereinsfeiern werden hier veranstaltet und genießen stets eine hohe Besucher*innenanzahl. Der Friedhof (zentral in Hengsberg gelegen) sowie das von Engagierten selbst erbaute Missionshaus sind wichtige Bestandteile des gemeinschaftlichen Dorflebens. Der Wendeplatz in der Hanfstraße sowie die Gaststätte am Ortseingang sind ebenfalls bedeutsame Treffpunkte der Hengsberger*innen, um sich auszutauschen.

Die Analyse der räumlichen Strukturen in Hengsberg zeigt, dass es zwar eine Vielzahl von potenziellen Dorftreffpunkten gibt, diese aber zunehmend seltener durch die Dorfgemeinschaft genutzt werden.

Besonders auffallend ist hier, dass es keinen zentralen Dorftreffpunkt zur Ausrichtung größerer Feste gibt.

Der Wendeplatz – zwar als „Dorfplatz“ betitelt – bietet wenig Aufenthaltsqualität und lädt nicht in dem Maße zum Verweilen ein, wie es nötig wäre, um seine Funktion als Zentrum des Orts zu erfüllen.

Gebäudebestand & Mobilität

Die Bürger*innen berichten, dass bereits mehrere Sanierungen älterer Baustrukturen abgeschlossen oder aktuell in Arbeit sind.

U.a. wird derzeit das alte Schulhaus in der Fehrbacher Straße privat saniert und zu einem Wohnhaus umfunktioniert.

Zum Thema Mobilität haben die Hengsberger*innen klare Vorschläge: eine Verbesserung der Parksituation und Lösungen für den LkwVerkehr im Gewerbegebiet am Ortseingang.

Hengsberg 39

Der Großteil des Gebäudebestands in Hengsberg ist in der Nachkriegszeit und bis in die 1970er-Jahre hinein entstanden. Erkennbar ist der historische Ortskern im Verlauf der südlich gelegenen Hanfstraße. Durch Einfamilienhauserweiterungen in den 1960er- und 1970er-Jahren ist Hengsberg entlang der Fehrbacher Straße Richtung Norden gewachsen. Das Neubaugebiet im Lehmweg ist in den 2000er-Jahren als bislang letzte Ortserweiterung entstanden. Prägend sind auch die Gewerbebauten am Ortseingang, die zum Teil aus der Nachkriegszeit stammen.

Von dieser Einfamilienhausstruktur aus den 60er und 70er Jahren lässt sich ein Stück weit auf die Einwohnerstruktur schließen. Damals wurden die Häuser von jungen Familien gebaut. Heutzutage dürfte ein Teil dieser Gebäude von älteren Menschen bewohnt werden. Mittelfristig ist also davon auszugehen, dass eine größere Zahl an Wohngebäuden vor einem Generationswechsel stehen.

Hengsberg ist ein Sackgassendorf und wird zentral über die Fehrbacher Straße bis hin zum Wendeplatz erschlossen. Die untergeordneten Erschließungsstraßen binden die restlichen Ortsteile daran an und sind z.T. verkehrsberuhigt. Parkmöglichkeiten bieten zwei große Parkplätze am Ortseingang sowie einige im Bereich des Wendeplatzes. Entlang der Fehrbacher Straße entstehen unübersichtliche Verkehrssituationen durch erhöhte Geschwindigkeiten und ungeregeltes Parken. Es gibt drei Bushaltestellen, die werktags im Stundentakt, wochenends im Zweistundentakt angefahren werden und Hengsberg mit der Kernstadt verbinden.

Baukultur und Baustruktur

Wenig und stark überformter historischer Bestand

Die Baustruktur in Hengsberg ist sehr heterogen und es fehlt eine einheitliche Baukultur.

Bei der Begehung Hensgbergs ist aufgefallen, dass es hier keine sanierten Hofbauten gibt. Das ist für so eine Ortschaft sehr untypisch.

Baukulturell ist ebenfalls aufgefallen, dass der Wendeplatz in Hengsberg sehr viele Mängel aufweist.

Die Gestaltung und die damit verbundene Aufenthaltsqualität an diesem Platz sind nicht ausreichend gegeben. Der Funktion eines Dorfplatzes wird der Wendeplatz damit nicht gerecht.

Die Analyse der Baukultur und -struktur Hengsbergs hat ergeben, dass hier ein großer Handlungsbedarf besteht. Impulsprojekte und Umgestaltungen sind hier zu empfehlen.

Wenig überformt und stark sanierter Nachkriegsbestand

Hengsberg 40

Neubau und Gewerbebauten

Der Wendeplatz in Hengsberg ist auch unter den Bürger*innen Hengsbergs nicht sehr beliebt. Abgesehen von der nicht sehr einladenden Optik des Platzes werden auch Aspekte wie fehlender Schatten, nicht ausreichend Sitzgelegenheiten oder der teilweise marode Bodenbelag bemängelt.

Da dieser auch gleichzeitig als Dorfplatz fungiert, ist nach Meinungsbild der Hengsberger*innen ein deutlicher Handlungsbedarf in Hinsicht auf die Entwicklung des Platzes abzulesen.

Steingärten und sehr heterogene Gestaltungen

Eindrücke vom Wendeplatz

Landschaft und Tourismus & Grün und Energie

Die Lage ist den Hengsberger*innen sehr wichtig. Die Wanderwege und sonstige (touristische) Angebote werden nach Aussagen der Bürger*innen sehr oft genutzt.

Der Blick in die Landschaft sowie der Charakter des Ortes soll nach Aussagen auf jeden Fall erhalten bleiben.

Wie auch die Landschaft um Hengsberg ist den Hengsberger*innen das innerörtliche Grün sehr wichtig. Sei es, um Pferde zu halten oder der jungen Generation Platz zum Spielen zu bieten.

Grünflächen gehören zu Hengsberg.

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Hinsichtlich des Tourismus weist Hengsberg vor allem Stärken durch die Nähe zur Natur und die Einbindung in eine landschaftlich reizvolle Umgebung auf. Grüne Wiesen und ein weiter Blick auf Pirmasens und die Höhenzüge des Pfälzerwalds laden zum Ausflug in die Natur ein.

Beliebt bei Wandernden ist der südlich gelegene Pirmasenser „Dynamikum Rundweg“, der durch das Blümelsbachtal mit dem wiedererlebbar gemachten Naturdenkmal Bösbrunnen verläuft.

Eingebettet im Grünen weist Hengsberg auch ein durchweg begrüntes Ortsbild auf. Private wie auch öffentliche Flächen sind zu einem hohen Anteil unversiegelt und dienen so als Versickerungs- und Verdunstungsflächen. Natürlich gibt es auch hier einige Vorgärten mit Verbesserungspotenzial in dieser Hinsicht (Steingärten).

Private Photovoltaik- und Solaranlagen sind erste Ansätze, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Räumliche Entwicklung

In Hengsberg gibt es aktuell wenig bis keinen Leerstand – für freiwerdende Immobilien finden sich derzeit sehr schnell viele Interessierte. Die Anzahl an Baulücken und Innentwicklungsflächen ist eher gering; es besteht allerdings in der gesamten Ortslage Potenzial zur Verdichtung der Siedlung. Weitere

Entwicklungspotenziale sind im Außenbereich vorhanden.

Dass der Ortsbezirk generell ein beliebter Wohnstandort ist, zeigt sich auch dadurch, dass die sieben Bauplätze des Neubaugebiets „Moosbergstraße“ kurz nach Verkaufsstart veräußert waren.

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Im Hinblick auf die zukünftige räumliche Entwicklung wird vor allem das Neubaugebiet kontrovers diskutiert: Zum einen bestehen Vorbehalte bezüglich der Eingriffe in die Landschaft, zum anderen bieten sich Möglichkeiten und Potenziale durch den Bevölkerungszuwachs. Aus Sicht der Bevölkerung bestehen Leerstände nur sehr kurzzeitig – ein weiterer Beleg für die Beliebtheit Hengsbergs als Wohnstandort für alle Generationen.

SWOT-Analyse

Die Stärken und Schwächen aus Sicht der Bürger*innen gleichen sich größtenteils mit den hier erbrachten Aussagen.

Anders als im Breitbandatlas angegeben, scheint die Internetversorgung nicht flächendeckend ausreichend zu sein. Vielmehr ist es so, dass es innerhalb des Ortes standortabhängig sei, wie stark der Empfang im eigenen Haushalt ist.

Die immer weiter schwindende Vereinsstruktur ist ebenfalls ein großes Problem für die Bürger*innen in Hengsberg. Derzeit gibt es nur zwei Vereine, einen Fußball- und einen Gesangsverein.

Gerade in Hinblick auf die Angebote für Kinder gibt es hier den Wunsch nach Verbesserung.

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Stärken und Schwächen

Nach Aussagen der Einwohner*innen ist das Thema Leerstand kein Problem in Hengsberg. Durch die Attraktivität des Ortes würden Häuser nie lange leer bleiben und schnell einen neuen Besitzer finden. Andere Chancen seien nach Aussage der Bürger*innen allerdings zutreffend. Zum Beispiel sei die Lage zur Natur nicht nur für Einheimische ein Grund, sich in Hengsberg aufzuhalten. Auch viele Besucher*innen von außerhalb sind hier zu sehen.

Allgemein hat die Beteiligung ergeben, dass die Hengsberger*innen jederzeit bereit sind, ihre Chancen zu nutzen und die Risiken vorsorglich möglichst zu minimieren.

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Chancen und Risiken

Im Laufe der Analyse wurden verschiedenste Handlungsfelder und Themen, welche für die Zukunft des Ortes entscheidend werden könnten, herausgearbeitet.

Zum einen hat die Bevölkerungsstruktur Hengsbergs gezeigt, dass sich hier in naher Zukunft Probleme ergeben könnten. Beispielhaft ist hier mit Leerständen in Folge von Sterbefällen der Bevölkerung zu rechnen.

Auch der Wegzug der jungen Bevölkerung fördert diesen Trend.

Ein weiteres Themenfeld ist das der Dorfgemeinschaft in Hengsberg. Durch die vielfältig angelegte Beteiligung der Hengsberger*innen konnten hier Problemfelder, wie zum Beispiel das Vereinssterben oder die Segregation neu Zugezogener identifiziert werden.

Zum anderen sind Themenfelder wie die Baukultur, der Klimawandel, Mobilität, oder die Versorgung Handlungsfelder, mit denen sich beschäftigt werden kann.

Im Zuge dieser Projektarbeit sind allerdings die Themenfelder der fehlenden Dorfgemeinschaft und die der Altersstruktur in Hengsberg sowie die Thematik der Versorgung als besondere Problemquellen identifiziert und eingestuft worden.

Um diesen Problemlagen entgegenzuwirken, wurden im Rahmen dieser Handlungsfelder verschiedene Konzepte erstellt. Diese werden im Folgenden genauer beleuchtet.

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Thematische Schwerpunkte

Bürgerbeteiligung Um ein optimales Meinungsbild der Hengsberger*innen zu erhalten, hat sich die Beteiligung der Bürger*innen in zwei Phasen geteilt.

Die vorgezogene, bereits besprochene, erste Phase wurde genutzt, um Anregungen, Fakten und Meinungen der Hengsberger*innen in die Analyse mit einfließen zu lassen. Darauf aufbauend wurden Konzepte für den Ort entwickelt, die sowohl als sinnvoll, wie auch teilweise als notwendig gesehen werden, um dem Ort eine gute Ausgangslage für die Zukunft zu verschaffen.

Bei der ersten Konzeptidee wurden beispielsweise die Bürger*innen gebeten, sich selbst zu fragen, ob Angebote für Ältere überhaupt genutzt würden, oder ob es bessere Alternativen gäbe. Während einige sich direkt für einen Umzug in eine solche Wohnmöglichkeit entscheiden würden, tendieren andere eher dazu, das Eigenheim so umzubauen, dass es sich an die Anforderungen anpasst. Andere Themenbereiche des Konzeptes waren unter anderem die Nachbarschaftshilfe im Dorf oder sonstige Angebote für ältere Mitbürger*innen, sowohl im Ort, als auch anderswo.

Diese Konzepte wurden in der zweiten Phase der Bürger*innenbeteiligung mit freiwilligen Teilnehmer*innen der digitalen Bürger*innenwerkstatt besprochen und ergänzt. Hier konnten die Einwohner*innen des Ortes auf die Vorschläge und Visionen eingehen. Um eine wirklich aktive Mitgestaltung und Ergänzung der Konzeptideen zu garantieren, wurden die Bürger*innen eingeladen über ein digitales Whiteboard an den Projekten direkt mit zu arbeiten und diese Konzepte nach eigenem Ermessen zu ergänzen. Dazu wurden die Teilnehmer*innen in zwei Gruppen aufgeteilt. Während sich eine Gruppe mit der Konzeptidee des Wohnens im Alter beschäftigte, wurde die andere Gruppe dazu eingeladen, sich an der Idee zum mobilen Dorftreffpunkt zu beteiligen und eigene Ideen einfließen zu lassen.

Bei der Gruppe, welche sich mit dem Angebot eines mobilen Dorftreffpunkts befasste, wurden beispielsweise Nutzungsmöglichkeiten besprochen.

Zum einen wurden generelle Punkte wie Lebensmittel- oder die Internetversorgung angesprochen. Zum anderen wurden aber auch Angebote, wie Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche oder das Angebot, dort Bücher auszuleihen, Kaffee zu trinken oder Geld abzuheben, diskutiert. Die generelle Thematik war die Verbesserung der Versorgungsinfrastruktur in Hengsberg, die zur Steigerung der allgemeinen Lebensqualität im Ort führt.

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Zusammen in die Zukunft

Dorfgemeinschaft Ausgehend von der in der Analyse beschriebenen Altersstruktur zeichnet sich mittelfristig ein Generationenwechsel in vielen Wohnimmobilien in Hengsberg ab. So werden in den kommenden Jahren immer mehr Einwohner*innen von außerhalb nach Hengsberg ziehen. Der Wandel des Dorfs zum Wohnstandort im Grünen könnte nach und nach zu einem Rückgang des Zusammenhalts in der Dorfgemeinschaft und des aktiven Dorflebens führen. Dadurch könnte sich ein Trend verstärken, der in den verschiedenen Formaten der Bürger*innenbeteiligung mit Bezug auf die Neubaugebiete der letzten Jahre oft zu hören war: Hengsberg spaltet sich in die „Alteingesessenen“ und die „Zugezogenen“, die sich wenig am Dorfleben beteiligen.

Es müssen Wege gefunden werden, den wünschenswerten Zuzug neuer Einwohner*innen mit dem Fortbestehen einer starken und aktiven Dorfgemeinschaft in Einklang zu bringen. Konkret lautet die Frage: Welche planerischen Maßnahmen können diesen Prozess ankurbeln, begleiten und unterstützen?

Die besten Voraussetzungen, solch ein Dorfanker zu werden, erfüllt der Wendeplatz im Süden HengsDie mit diesem Konzept gewählte Antwort besteht bergs. Momentan hauptsächlich als Verkehrsfläche darin, einen Ort im Dorf als Ankerpunkt für die Dorfmit Parkplätzen und Bushaltestelle genutzt, bietet er gemeinschaft und das Dorfleben zu schaffen. Ein sol- in Verbindung mit angrenzenden unbebauten Flächer Ort muss niedrigschwellig allen Einwohner*innen chen ein großes Potenzial zur Qualifizierung. Diese offenstehen und in ihr alltägliches Leben eingebunQualifizierung des Wendeplatzes zum Dorfanker für den sein. Er muss angemessene Angebote vorhalten Hengsberg und vor allem die Hengsberger*innen soll und Möglichkeiten zur freien Nutzung bieten. Nicht in einem doppelten Sinn geschehen. Zum einen sieht zuletzt muss ein solcher Ort die Begegnung und das Konzept (überwiegend) bauliche Maßnahmen vor, die Kommunikation zwischen den Einwohner*innen die auf den folgenden Seiten näher erläutert werden.

Hengsbergs fördern.

Zum anderen sollen die Hengsberger*innen direkt in

den Qualifizierungsprozess eingebunden werden, sodass der Wendeplatz sich nicht nur baulich-räumlich als Dorfanker manifestiert, sondern auch im Bewusstsein der Einwohner*innen. Die Maßnahmen dieses doppelten Qualifizierungsprozesses behandelt das Konzept als aufeinander aufbauend und miteinander verzahnt. Das bedeutet nicht, dass alles Vorgeschlagene tatsächlich 1:1 umgesetzt wird. Vielmehr sollen Ideen und Impulse für einen kohärenten Prozess zur Entwicklung des Wendeplatzes zu einem Anker für die Dorfgemeinschaft und der Stärkung des gemeinschaftlichen Dorflebens gegeben werden.

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Darum Wohngemeinschaft

Aktuell befindet sich im Kreuzungsbereich Hanfstraße/Fehrbacher Straße eine als Wendeplatz angelegte Verkehrsfläche. Neben der Bereitstellung von Parkplätzen für PKW wendet hier der stündlich verkehrende Bus aus/nach Pirmasens. Die Haltestelle befindet sich heute an der nördlichen Seite des Platzes.

Dieser Verkehrsraum soll, wie bereits erläutert wurde, durch eine Vielzahl an baulichen Maßnahmen verändert werden. Hierzu zählen eine Verkehrsberuhigung rund um die Platzfläche, eine neue Oberflächengestaltung sowie Zonierung des Platzes. In diesem Zuge soll die Position der Bushaltestelle von der Platzfläche an den Rand verlagert werden, sodass sich die Verkehrsführung des Busses ändert. Durch den Umbau des Platzes entsteht zudem ein Zugang zum neu entstehenden Seniorenwohnen auf der Nordseite des Platzes. Insgesamt findet eine Qualifizierung des Verkehrsraums hin zu einem Dorfplatz statt. Dies wird zudem durch die Mitgestaltung der Einwohner*innen Hengsbergs begleitet.

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Bauliche Maßnahmen

Platzgestaltung Auf dem neu gestalteten Dorfplatz befindet sich nun reichlich Platz für Veranstaltungen, einzelne Marktstände und den mobilen Dorftreffpunkt.

Baukulturell soll diese Neugestaltung prägend für den Ortsbezirk sein und als Maßstab für weitere öffentliche und private Baumaßnahmen in Hengsberg dienen. Gerade in Verbindung mit schon vereinzelt sanierten Wohnhäusern und dem entworfenen Haus für das Seniorenwohnen an der nördlichen Platzkante entsteht im Herzen Hengsbergs ein baukulturell wertvolles Ensemble.

Der im Erdgeschoss des Seniorenwohnhaus vorgesehene Dorfgemeinschaftsraum ist vom Platz ebenerdig erreichbar.

Beispiel: Umgestaltung Konrad-Adenauer-Platz in Wiedenbrück Quelle: Chorablau, 2021

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Die Fehrbacher Straße sowie die Hanfstraße werden im Zuge der Platzumgestaltung entlang der Platzfläche verkehrsberuhigt. Eine Verlangsamung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit geht mit einer gemischten Verkehrsfläche einher. Dies wird auch durch die veränderte Oberflächengestaltung sowie einer Aufpflasterung deutlich.

Bei der Gestaltung der Platzoberfläche wird auf regionale und ortstypische Materialien geachtet. Eine über den gesamten Platz durchgehende Pflasterung wäre hier denkbar.

Die Bushaltestelle befindet sich nun am westlichen Rand des Platzes. Dabei überfährt der Bus den Platz über die eingezeichnete Fahrspur, die in Ausnahmefällen befahrbar ist.

Mobiler Dorftreff von Fördermitteln oder durch das Abschließen von Sponsoringverträgen mit ortsansässigen Unternehmen und Banken denkbar. Die Stadt Pirmasens kann den mobilen Dorftreffpunkt insofern unterstützen, dass Gebühren für den Standplatz, Wasser, Strom und Abfall übernommen werden.

Eine Kooperation mit der Berufsbildenden Schule Pirmasens ist ebenfalls vorstellbar, wenn es um den Umbau eines Bauwagens geht.

Zur Deckung der Erstanschaffungskosten ist des Weiteren eine Nutzung des Mobilen Dorftreffpunkts durch mehrere Ortsbezirke durchführbar.

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Dieser Bauwagen steht dann den Hengsberger*innen als mobiler Dorftreff zur Verfügung und kann selbst verwaltet werden. Neben Café mit Sitzgelegenheiten sind auch ein Arbeitsraum oder Gemeinschaftsraum umsetzbar. Dabei soll der mobile Dorftreffpunkt nicht nur eine kurzfristige Lösung sein, sondern soll als dauerhaft angelegter Ort die Dorfgemeinschaft von Hengsberg repräsentieren.

Als Aufstellort ist grundsätzlich jeder öffentlich zugängliche Raum in Hengsberg möglich. Sinnvoll ist hier aber insbesondere der Wendeplatz. Dieser bietet ausreichend Fläche und soll durch zahlreiche Ziel dieser Maßnahme ist es, die Dorfgemeinschaft in- Maßnahmen zu einem Dorfanker qualifiziert werden. sofern zu stärken, dass die Hengsberger*innen bei der Der mobile Dorftreffpunkt kann dabei ein wichtiges Element bei der Entwicklung zum Dorfanker sein.

Neugestaltung des Wendeplatzes aktiv werden und Für eine Umsetzung dieser Maßnahme benötigt es ein Platz des Treffens und entspannten Beisammeneinen Initialgeber in der schon bestehenden Dorfseins entsteht. Dabei sollen die in der Dorfgemeingemeinschaft und die Gründung einer offenen schaft Engagierten genauso angesprochen werden Projektgruppe. Wichtig ist hier die Einbindung aller wie die Zugezogenen.

Die Qualifizierung eines Bauwagens hin zu einem mo- Bewohner*innen, sei es bei der Ideenphase als dann auch bei der Umsetzung. bilen Dorftreffpunkt scheint dabei als erstes Projekt Eine Neuanschaffung eines Bauwagens treibt nicht der Maßnahme als ideal: nur die Projektkosten in die Höhe, sondern schließt • die Renovierung und Gestaltung des Bauwagens als gemeinsame Aufgabe stärkt die Identifikation auch den für Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl bedeutsamen Part des Bauens aus. der Bürger*innen mit dem Projekt ungemein, • ein solcher Bauwagen ist als erstes gemeinschaft- Deswegen soll der mobile Dorftreffpunkt mit einem möglichst hohen Einsatz an Eigenleistung errichtet liches Vorhaben von seinem zeitlichen Aufwand werden. Insgesamt sollten mit Kosten von bis zu durchaus überschaubar und somit gut zu errei15.000 Euro gerechnet werden. Damit wären dann chen, aber auch die Anschaffungskosten, die Ausstattung • mithilfe eines Zuggeräts ist der Bauwagen überund laufende Kosten für die nächsten Jahre gedeckt. aus mobil und überall in Hengsberg einsetzbar.

Eine Reduzierung der Kosten ist durch das Anwerben

Beispiel: mobile Bibliothek in Oberösterreich Quelle: Florian Radner (2021)

Mobiler Dorfladen

Quelle: HK-Stiftung, 2018

an das vorhandene Netz der CAP-Märkte ist demnach denkbar: der nächstgelegene Ort ist mit rund neun Kilometern Distanz das Dorf Nünschweiler. Nach Halt in Nünschweiler besteht die Möglichkeit, den Wendeplatz in Hengsberg als weiteren Standort anzufahren und dort die einkaufswilligen Hengsberger*innen vor Ort zu versorgen.

Eine solche Ausweitung des bestehenden Konzepts, mit wöchentlichem Halt in Hengsberg kann als Testphase durchgeführt werden. Je nach Beliebtheit ist eine Ausweitung, eventuell mit einer Routenanpassung und Einbindung weiterer Gemeinden möglich.

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Eine Nahversorgung gibt es in Hengsberg nicht mehr.

Die Bäckerei, die das mobile Bäckereiauto betrieben hat, musste ihren Betrieb nach einem Brand einstellen – der Wiederaufbau läuft. Die Rückkehr des Bäckereiautos scheint sicher, doch kann nicht gleichzeitig das Warenangebot in Hengsberg erweitert werden? Ist in Ergänzung auch eine weitere mobile Einkaufsmöglichkeit denkbar, um die Nahversorgung der Hengsberger*innen lokal zu sichern? Ziel dieser Maßnahme ist die Etablierung einer mobilen Einkaufsmöglichkeit als Ergänzung der – in den Nachbarorten liegenden – Nahversorgungseinrichtungen.

Die Idee eines mobilen Dorfladens ist keineswegs neu, sondern weit verbreitet und vielfach umgesetzt.

Eine Neuanschaffung bzw. die Etablierung eines neuen Konzepts in Hengsberg und der Region wäre mit hohen Kosten verbunden. Daher empfiehlt sich die Anbindung an ein bestehendes Konzept. In der Region etabliert ist bereits der mobile Dorfladen des CAP-Markts: das CAP-Mobil.

Die CAP-Märkte beschäftigen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung und bieten eine Produktpalette von bis zu 750 Lebensmitteln. Hierbei werden Artikel aus den Sortimenten Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fertiggerichte, Konserven, Tabak, Zeitschriften, Hygieneartikel und Tiefkühlprodukte zu marktgleichen Preisen angeboten. Das CAP-Mobil, welches immer durch zwei Personen, einer mit und einer ohne Beeinträchtigung, besetzt ist, fährt seit 2011 durch den Landkreis Südwestpfalz. Seitdem gibt es in 23 Gemeinden der Region ein zusätzliches mobiles Angebot zur Sicherung der Nahversorgung. Ein Anschluss

Die vorangehend beschriebenen Maßnahmen tragen einen großen Teil zur Qualifizierung des Wendeplatzes als Dorfanker bei. Für sich genommen schaffen diese Maßnahmen aber noch keine Dorfgemeinschaft! Wie viele Dorfplätze sind schon teuer erneuert, umgebaut und aufgehübscht worden, ohne, dass sie von den Einwohner*innen als Orte des Dorflebens angenommen wurden?

Um einem solchen Schicksal zu entgehen, sollen die Maßnahmen in ein kontinuierliches und abgestimmtes Paket gemeinschaftsbildender und kultureller

Maßnahmen eingebettet werden. Thomas Fischer beschreibt das Potenzial solcher kultureller/künstlerischer Aktivitäten für den Stadtumbau mit drei Begriffen: Aufmerksamkeit bei bisher passiv Beteiligten wecken, Inhalte verständlich transportieren sowie Rückmeldungen und Reflexionen von Ideen/ Wünschen/Anliegen aufzunehmen (vgl. Fischer 2015: 10). Auf Hengsberg übertragen bedeutet das, Anlässe zu schaffen, an denen die Einwohner*innen des Orts zusammenkommen und miteinander ins Gespräch kommen. Anlässe zu schaffen, an denen die Ideen,

die hinter den baulichen Maßnahmen stehen, vermittelt werden. Und natürlich auch, Anlässe zu schaffen, um gemeinsam über Wünsche und Ideen für das gemeinsame Leben in Hengsberg zu diskutieren.

Die dafür grundsätzlich möglichen Formate sind breit gefächert und können auf unterschiedlichen Wegen zum selben Ziel führen. Aus diesem Grund wollen die folgenden Ausführungen als Ideen und Impulse verstanden werden, um den doppelten Qualifizierungsprozess des Wendeplatzes zum Dorfanker zu unterstützen. Zu diesem Zweck ergänzen den im Konzept vorgesehenen Zeitstrahl der baulichen Maßnahmen an wichtigen Punkten gemeinschaftsbildende und kulturelle Veranstaltungen, Angebote und Interventionen, ganz dem Anliegen verpflichtet, die Einwohner*innen in der Dynamik der baulichen Qualifizierungen mitzunehmen.

Durch diese Maßnahmen soll der Wendeplatz auch in den Köpfen der Einwohner*innen und nicht nur in der Vorstellung der Planer*innen als Dorfanker präsent werden. Wichtig ist es dabei, bestehende Strukturen wie den FC Hengsberg, den Gesangsverein oder die evangelische Kirchengemeinde mit einzubinden und gleichzeitig neue Impulse zu geben. Im günstigsten Fall überträgt sich die Dynamik dieses Prozesses nachhaltig auf das Dorfleben, dient als Kickstarter für weitere Projekte in einer sich (künftig) neu findenden Dorfgemeinschaft und trägt somit zum langfristigen Erhalt der Lebensqualität in Hengsberg bei.

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Wendeplatz im Bewusstsein der Dorfgemeinschaft verankern

Dorfwerkstatt I „Hengsberg baut einen Dorftreffpunkt“

Als Initialzündung und um die Wende hin zum Dorfanker einzuleiten, wird das „Wendefest“ am Wendeplatz veranstaltet. Die Einwohner*innen Hengsbergs Ziele kommen ungezwungen zusammen und erleben den Ziele • Wendeplatz als Ort der Wendeplatz als gemeinsamen Ort im Dorf. In diesem • Identifikation der Einwohner*innen mit Rahmen werden auch die Ziele der Qualifizierung Dorfgemeinschaft ins dem entstehenden zum Dorfanker und die im folgenden beschriebenen Bewusstsein rücken Dorftreffpunkt • Vermittlung der plane- Angebote vorgestellt. Das Fest kann somit ein Augen• bedürfnisgerechter öffner sein: der Verkehrsraum Wendeplatz wird als rischen Ziele Umbau des Bauwagens (Dorf-) Lebensraum wahrgenommen. Das Wendefest • Initialzündung des Qualifizierungsprozes- findet ganz zu Anfang des Qualifizierungsprozesses, noch vor Beginn der ersten Maßnahmen, statt. ses Dorflabor Hengsberg Der Wendeplatz und die angrenzende Freifläche bieten viele Möglichkeiten für flexible, temporäre Nutzungen. Das kann eine Theaterbühne sein oder ein Konzert, ein Dorfstrand mit Liegestühlen und Palmen, Ziele eine Freiraumgalerie, ein Flohmarkt…

• Ausprobieren unterWichtig ist es, eine niedrigschwellige Möglichkeit für schiedlicher Nutzungen Vereine, Initiativen oder Künstler*innen zu schaffen, • Erkenntnisgewinn für den Dorfanker nach ihren Vorstellungen zu bespielen. die Umgestaltung des Durch die im Laufe der Zeit wechselnden Nutzungen Wendeplatzes können so verschiedene Funktionen für den Dorfan• Identifikation der kers wie in einem Labor ausprobiert werden. Die ErEinwohner*innen mit fahrungen aus dem Dorflabor fließen in das Konzept dem Dorfanker am für die Neugestaltung des Wendeplatzes ein. Damit Wendeplatz das gelingt, müssen von Seiten der Stadt Pirmasens unterstützende Strukturen geschaffen werden.

Die Funktionen des Dorftreffpunktes werden in einem umgebauten Bauwagen gebündelt. Wie der Bauwagen nach dem Umbau aussieht und welche Angebote er vorhält, darin werden die Einwohner*innen eingebunden. In einem begleiteten Format mit Zuständigen der Stadt und dem/der Architekt*in bringen die Einwohner*innen ihre Vorstellungen zum Ausdruck.

Auch erfolgt der tatsächliche Umbau des Bauwagens mit Hilfe der Dorfgemeinschaft als gemeinsame Aktion. Die Hauptverantwortung darf dabei aber nicht auf die Freiwilligen abgewälzt werden, um nicht zu überfordern und zu frustrieren.

Dorfwerkstatt II „Hengsberg gestaltet den Wendeplatz neu“

Ziele • Identifikation der Einwohner*innen mit dem neugestalteten Dorfplatz • bedürfnisgerechte Neugestaltung des Wendeplatzes

Der Wendeplatz soll im Rahmen des Qualifizierungsprozesses neugestaltet werden. Damit dabei nicht ein aufgehübschter, aber weiterhin unbelebter Platz herauskommt, werden die Vorstellungen und Wünsche der Einwohner*innen eingebunden. Eine wichtige Grundlage sind die Erfahrungen mit den temporären Nutzungen des „Dorflabors“. Darauf aufbauend diskutieren die Einwohner*innen in diesem Format der Dorfwerkstatt gemeinsam mit den Planenden über die Gestaltung des Wendeplatzes: Welche Bedürfnisse gibt es? Welche Nutzungen sind erwünscht? Welchen Namen soll der neugestaltete Dorfplatz tragen?

Das Format ist auf eine Veranstaltung ausgelegt, die gut vorbereitet werden muss und dennoch Freiräume zur Mitsprache gibt.

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Wendefest am Wendeplatz

Wohnen im Alter

Hengsberg als beliebter Wohnstandort für alle Generationen

oder Seniorenwohngemeinschaften mit einbezogen.

Wenn ältere Menschen am liebsten für immer in ihrem Heimatort wohnen bleiben, warum sollte es diese Möglichkeit nicht auch in Hengsberg geben?

Warum sollte nicht mitten in Hengsberg ein betreutes Seniorenwohnen für die heimatverbundenen Hengsberger*innen entstehen? Das folgende Konzept befasst sich mit diesen Fragen, wobei sich die Antworten in bauliche Maßnahmen und immens wichtige soziale Aspekte, wie Beratungsangebote oder

Unterstützung durch Nachbarschaftshilfe spalten. Die Maßnahmen lauten wie folgt: • • •

Etablierung von Beratungsangeboten Schaffung eines barrierearmen Wohnumfelds – baulich und sozial Errichtung eines betreuten Seniorenwohnens mitten in Hengsberg

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Der Blick auf die Entwicklung der Altersstruktur Hengsbergs zeigt in den vergangenen Jahren und auch für die Zukunft ein klares Bild: eine zunehmende Überalterung der Gesellschaft. Ein Bild, das sich nicht nur in Hengsberg, sondern in ganz Deutschland wiederfindet. Damit einher gehen auch sich wandelnde Bedürfnisse an Hengsberg als Wohnstandort, aber auch als Heimat, einer Heimat für alle Generationen, weshalb sich auch die Bedürfnisse an alle Daseinsgrundfunktionen, vom Wohnen, über die Versorgung und Mobilität bis hin zur Erholung wandeln und einer Anpassung bedürfen. In Hengsberg lebt ein, auch im Vergleich zur Gesamtstadt Pirmasens, hoher Anteil älterer Menschen. 2019 waren in Hengsberg 118 Einwohner*innen zwischen 65 Jahren und 79 Jahren alt (24,2 %), weitere 56 Einwohner*innen waren 80 Jahre und älter (11,5 %), summiert ist also über ein Drittel der Bevölkerung Hengsbergs über 65. Die meisten von ihnen leben in ihrem eigenen Einfamilienhaus, einer in Unterhaltung und Instandhaltung sehr arbeitsintensiven Wohnform. Zukünftig steht Hengsberg demnach vor großen Herausforderungen im Umgang mit leerstehenden Immobilien und dem Wegzug der älteren Bevölkerung, deren Verbleib in einem Einfamilienhaus auf Dauer nicht möglich ist. In diesem Handlungsfeld wird ein Konzept entwickelt, wie die älteren Einwohner*innen Hengsbergs dabei unterstützt werden können, um möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben zu können. Als Alternative oder nächsten Schritt werden auch die Ansätze neuartiger Wohnformen im Alter, wie Mehrgenerationenwohnen

Etablierung von Beratungsangeboten zu alternativen Wohnformen im Alter

Der erste Schritt zum seniorengerechten Wohnen ist häufig eine kompetente Beratung, die die individuellen Bedarfe, Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen einordnen und umsetzen kann.

Entsprechende Beratungsangebote werden in fast allen Kommunen von verschiedenen Institutionen angeboten, doch häufig ist nicht eindeutig geklärt, wo und wie Interessierte an eine solche Beratung gelangen. Zudem sind gerade Beratungen zu neuen altersgerechten Wohnformen nicht in bestehenden Beratungsleistungen von Pflegestützpunkten und anderen Institutionen inbegriffen.

Ziel dieser Maßnahme ist daher die Verbesserung des Zugangs zu Beratungsangeboten sowie die Etablierung neuer Beratungsformen, insbesondere zu den Themen altersgerechtes Wohnen zu Hause, Mehrgenerationenwohnen und Seniorenwohngemeinschaften. Die Hengsberger Bürger*innen sollen so dazu ermutigt werden, alternative seniorengerechte

Die erste Stufe des dreistufigen „Wohnen im Alter“Konzepts betrachtet das seniorengerechte Wohnen in der eigenen Wohnung bzw. im eigenen Haus. Vielen Älteren ist es zunächst möglich, mithilfe geringer Unterstützungsleistungen in der bestehenden Wohnung zu verbleiben. Hilfe im Haushalt, beim Einkaufen o.ä. können dabei Familienangehörige leisten.

Je nach Bedarf gibt es die Möglichkeit diese innerfamiliäre Unterstützung durch professionelle Pflegedienste zu ergänzen. Beispielsweise „Essen auf Rädern“, Einkaufslieferdienste oder Unterstützung im Alltag können dank professioneller Beratung Senior*innen im eigenen Heim unterstützen.

Sollte eine solche ambulante Unterstützung nicht ausreichend sein, gibt es zudem die Möglichkeit, eine professionelle Pflegekraft dauerhaft zu engagieren.

Hierfür benötigt es gewisse räumliche Voraussetzungen, wobei unabhängig von der Form der Unterstützungsleistung bauliche Maßnahmen immer mit zu betrachten sind. Nichtbarrierefreie Zugänge, Badezimmer oder Treppen zur nächsten Etage stellen unüberwindbare Hindernisse im Alltag Pflegebedürftiger dar, weshalb auch hier professionelle Beratung über Umbaumöglichkeiten und vor allem deren Finanzierung informiert.

Neben Umbaumaßnahmen zur Barrierefreiheit müssen auch Umnutzungsmöglichkeiten im eigenen Einfamilienhaus abgewogen werden. Für eine einzelne pflegebedürftige Person sind zumeist die Räumlichkeiten im Erdgeschoss ausreichend, zumal altersbedingte Beschwerden den Gang ins Obergeschoss

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Wohnformen auszuprobieren, um älteren Bevölkerungsgruppen bedarfsgerechtes Wohnen im Ortsbezirk zu ermöglichen. Dadurch kann langfristig verhindert werden, dass Einfamilienhäuser in Hengsberg (in Teilen) leer stehen, alternative Wohnkonzepte ermöglichen den nahtlosen Übergang zwischen alten und neuen Bewohner*innen.

Dieser Gedanke führt zur zweiten Stufe seniorengerechten Wohnens, welcher das aufgrund des Todes eines/einer Ehepartner*in alleinige Wohnen vermeiden soll. Hier setzen alternative Wohnkonzepte wie das Mehrgenerationenwohnen oder Seniorenwohngemeinschaften an. Eine stetig wachsende Zahl an Projekten zeigt die Offenheit Betroffener für solche Konzepte, die sich auch im eigenen Haus ohne großen Aufwand realisieren lassen.

Neben der Verwendung sonst nicht genutzter Wohnfläche bringen solche Wohnformen auch Vorteile für die besonders wichtige soziale Komponente mit sich.

Soziale Kontakte und die Möglichkeit des Austauschs im Alltag tragen einen großen Wert zur Lebensqualität bei. Durch das gemeinsame Miteinander ist zudem eine gegenseitige Unterstützung je nach individuellen Stärken möglich, Erfahrungsaustausch

und Unterstützung zwischen Menschen unterschiedlicher Generationen führen zu Vorteilen der beteiligten Generationen.

Als letzte Stufe des seniorengerechten Wohnens wird ein Auszug aus dem eigenen Heim in eine betreute Wohnform, ein Senioren- oder Altersheim, angesehen. Dass man hierfür nicht zwingend die geliebte Heimat verlassen muss, sondern solch ein Projekt auch in Hengsberg umsetzbar ist, wird nachfolgend beschrieben.

Neben der Steigerung der Bekanntheit alternativer Wohnformen für Hengsberger*innen richtet sich auch die Ermöglichung seniorengerechten Wohnens in erster Linie an die Beratungs- und Vermittlungsstellen in Pirmasens und Umgebung.

Die potenziellen Kooperationspartner*innen für die Initiierung neuer seniorengerechter Wohnformen in Hengsberg sind dabei beispielsweise die Ökumenische Sozialstation Pirmasens gGmbh, die AWOPflegeberatung, der Pflegestützpunkt Pirmasens, die Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, mit deren Hilfe Hengsberg auch zukünftig ein attraktiver Wohnstandort bleibt.

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häufig erschweren. Projekte wie die Schaffung einer zweiten Wohneinheit im nicht genutzten Obergeschoss zeigen, dass es mehr Möglichkeiten als den Leerstand des Obergeschosses gibt. Gerade in Hengsberg als beliebtem Wohnstandort sollte jede Chance, weiteren Wohnraum zu schaffen geprüft und genutzt werden.

Seniorengerechtes Wohnen im eigenen Heim oder in einer betreuten Einrichtung ist nur dann möglich, wenn Seniorengerechtigkeit auch beim Verlassen der Wohnung weiterhin berücksichtigt wird. Hierzu muss auch das Wohnumfeld barrierearm gestaltet werden.

Im Rahmen der Bestandsaufnahme vor Ort, der Analyse und Bürger*innenbeteiligung zeigten sich bauliche wie auch soziale Nachholbedarfe innerhalb Hengsbergs.

Diese Maßnahme soll Inspiration und Hinweise liefern, um Barrierefreiheit im Quartier zu ermöglichen.

Hierfür sind bauliche Maßnahmen notwendig, deren Verantwortung u.a. beim Stadtplanungsamt der Stadt Pirmasens liegen. Gerade die Bereiche Mobilität und Verkehr bergen etliche Herausforderungen, die für mobilitätseingeschränkte Menschen nur schwer überwindbar sind. Als Grundlage und Voraussetzung der Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge (z.B. Einkaufsmöglichkeiten) bedingt Mobilität eine barrierefreie Ausgestaltung des Quartiers. Bei

der Gestaltung des Straßenraums ist eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen möglich, eine zusätzliche Verkehrsberuhigung auf verkehrsreichen Straßen, insbesondere der Fehrbacher Straße, würde zum Beispiel älteren Personen das Überqueren erleichtern.

Um das Überqueren einer Straße mit Rollator oder anderer Gehhilfe überhaupt erst zu ermöglichen, sollten möglichst viele Bordsteine oder sonstige Kanten abgesenkt werden. Gerade an Bushaltstellen, welche aufgrund des nicht mehr Vorhandenseins eines Autos zur Nutzung des ÖPNV von großer Bedeutung für ältere Menschen sind, muss ein stufenloser Einstieg in den niederflurigen Linienbus möglich sein. Zur Barrierefreiheit trägt des Weiteren ein einfacher Zugang zu Fahrplänen und kurzfristigen Informationsmeldungen zu Änderungen und Ausfällen bei, welcher durch die Stadtwerke Pirmasens Verkehrs GmbH bzw. dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar als Träger des lokalen ÖPNV ermöglicht werden muss.

Die für ältere Menschen besonders wichtige Erreichbarkeit wohnortnaher Erholungsflächen muss beispielsweise durch die Befestigung von Wegen, also der Verbesserung der Zugänglichkeit gewährleistet werden. Zudem ist es von großer Bedeutung, dass sowohl im Straßenraum als auch in den Erholungsflächen selbst ausreichend Ruhe- und Erholungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Diesbezüglich ist in erster Linie die Stadt Pirmasens zur Beschaffung zusätzlicher Sitz- und Erholungsmöglichkeiten gefragt.

Als Pilotprojekt für eine barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raums mit zahlreichen Treff- und Erholungsmöglichkeiten ist an dieser Stelle noch einmal

die Umgestaltung des Wendeplatzes aufzugreifen, die im vorherigen Handlungsfeld ausführlich dargestellt wird.

Für die Bewohner*innen Hengsbergs eher beeinflussbar sind die sozialen Komponenten der Maßnahme: Nachbarschaftshilfe und Unterstützung durch eine lebendige Dorfgemeinschaft. Eine lebendige Dorfgemeinschaft und Nachbarschaft, in die alle Generationen integriert sind, machen Hengsberg erst zu einem attraktiven Wohnstandort für Senior*innen.

Dabei übernimmt die Dorfgemeinschaft sehr wichtige Funktionen zur Pflege sozialer Kontakte oder auch zur Ergänzung von Versorgungs- und Unterstützungsleistungen. Ein Baustein zum Aufrechterhalten sozialer Kontakte ist das Angebot eines regelmäßigen Treffpunkts für Senior*innen. Beispielsweise bei gemeinsamen Spielenachmittagen, Leseclubs oder kleinen Wanderungen findet ein generationenübergreifender Austausch statt, der sehr zum Wohlbefinden der älteren Bevölkerung beiträgt. Freunde, Bekannte oder andere Teile der Nachbarschaft sind zudem in der Lage mit geringem Aufwand wertvolle Unterstützungsleistungen in Haushalt und Garten von Senior*innen zu übernehmen. Zur Unterstützung des Lebens im Alter können in ihrer Mobilität beeinträchtigte Alte weiterhin bei der Deckung ihrer Grundversorgung unterstützt werden. Da in Hengsberg keine Möglichkeit, Waren des alltäglichen Bedarfs in einem Nahversorger zu besorgen, vorliegen, können Einkaufsfahrten von engagierten Mitglieder*innen der Dorfgemeinschaft das Leben Alter erleichtern. Außerdem sind begleitende Fahrten zu Ärzt*innen oder Behörden möglich.

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Schaffung eines barrierearmen Wohnumfelds

Seniorenwohnen am Wendeplatz Im ersten Obergeschoss befindet sich eine Wohngemeinschaft für Senior*innen. Dabei handelt es sich um eine Wohnform, die in den vergangenen Jahren bereits erfolgreich in zahlreichen Projekten umgesetzt wurde. Mehrere Senior*innen teilen sich gemeinschaftliche Räume, meist Küche, Wohn- und Esszimmer und organisieren den gemeinsamen Haushalt.

Wenn nötig, kann eine Unterstützungskraft bei der Bewältigung des Alltags unter die Arme greifen. Dieser Idee folgend werden im Hengsberger Seniorenwohnen vier WG-Zimmer mit jeweils eigenem Bad realisiert, die sich um eine geräumige gemeinschaftliche

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Ein wichtiger Baustein des Stufenmodells für altersgerechtes Wohnen in Hengsberg ist das Seniorenwohnen am Dorfplatz. Gleichzeitig leistet die Maßnahme einen essenziellen Beitrag zum Qualifizierungsprozess des Wendeplatzes als Dorfanker und ist somit ein Leuchtturmprojekt für ganz Hengsberg. Der Bau soll auf der Freifläche entstehen, die nördlich an den Wendeplatz angrenzt.

Das Konzept des Seniorenwohnens sieht barrierefreie Mietwohnungen auf zwei Stockwerken sowie einen großen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss vor. Dabei werden unterschiedliche Wohnformen ermöglicht.

Wendeplatz aus genutzt werden können.

Nicht nur hinsichtlich seiner Nutzungen soll der Bau des Seniorenwohnens Leuchtturmcharakter besitzen. Auch in baukultureller Hinsicht können wichtige Impulse in Hengsberg gesetzt werden. Wird ein Augenmerk auf eine hochwertige architektonische Gestaltung gelegt, schafft das Seniorenwohnen mit dem umgestalteten Wendeplatz einen qualitätsvollen Dorfmittelpunkt und setzt auch für künftige Neubau- und Renovierungsprojekte im Quelle: Schweizer Baudokumentation (2021) Ort Maßstäbe. Wie das gelingen kann, zeigt beispielhaft die Abbildung des positive Erfahrungen mit einem solchen Modell. Mit Projektes für altersgerechtes Wohnen im schweizeridem Wohnprojekt PS:patio! haben das Diakoniezentschen Therwil. rum Pirmasens, die städtische Wohnungsgesellschaft, Für ein solches Projekt muss ein*e passende*r Bauhilfe Pirmasens GmbH und die Stadt in KooperatiTräger*in gefunden werden. Für die hier vorgesehene on ein Wohnquartier für generationenübergreifendes Kombination aus Seniorenwohnen und DorfgemeinWohnen in der Kernstadt geschaffen (vgl. Diakonieschaftsraum bietet sich eine Kooperation zwischen zentrum Pirmasens 2021). Das Seniorenwohnen in der Stadt Pirmasens und einem/einer sozialen/sozialer Hengsberg bietet die Chance, die hier gesammelten Träger*in an, der das Seniorenwohnen betreut und die Erfahrungen einzubringen und auch in eines der Unterstützungskraft stellt. In Pirmasens gibt es bereits Stadtdörfer zu tragen.

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Wohnküche herum gruppieren. Die nach Südwesten ausgerichteten Zimmer sowie die Wohnküche sind mit Balkonen ausgestattet. Vom ersten Obergeschoss aus gibt es der Hanglage wegen zudem einen direkten Zugang zum Garten des Seniorenwohnens.

Im zweiten Obergeschoss befinden sich neben einem Wäsche- und Hauswirtschaftsraum zwei Wohneinheiten mit jeweils zwei Zimmern, Küche, Bad und Balkon, die für Paare konzipiert sind.

Das Erdgeschoss, das sich auf einem Niveau mit dem Wendeplatz befindet, öffnet sich mit einer großen Glasfront nach Südwesten zum Platz hin. Hier finden sich neben dem Raum für die Haustechnik ein Büro für die Unterstützungskraft sowie der Gemeinschaftsraum für alle Bewohner*innen des Seniorenwohnens.

Hier können sie gemeinsam Zeit verbringen und sind durch die direkte Nachbarschaft zum Dorfplatz ganz nah an den mobilen Versorgungsangeboten, dem Dorftreffpunkt und damit dem Dorfleben.

Neben dem Seniorenwohnen beherbergt der Bau auch einen Dorfgemeinschaftsraum im Erdgeschoss.

Wie der Gemeinschaftsraum des Seniorenwohnens, öffnet er sich über eine große Glasfront zum Wendeplatz hin und stellt somit eine überdachte Erweiterung des öffentlichen Raumes dar. So soll der Gemeinschaftsraum dann auch verstanden werden: er steht allen Einwohner*innen offen, um Veranstaltungen zu organisieren, Feiern zu begehen, sich einfach zu treffen, etc. Ausgestattet ist der Dorfgemeinschaftsraum deshalb auch mit einem Lagerraum sowie einer geräumigen Küche. Die Toiletten sind an das vorgelagerte Foyer angeschlossen, sodass sie auch separat vom

Perspektive Hengsberg Hengsberg 2030

Der Pirmasenser Ortsbezirk Hengsberg – heute ein beliebter Wohnstandort mit rund 500 Einwohner*innen. Aktuelle Tendenzen: Bevölkerungsrückgang und Überalterung der Bevölkerung sowie Rückgang des Dorfgemeinschaftsgefühls. Doch was wäre, wenn…? Was wäre, wenn all die als Impuls und Anstoß gedachten Projekte realisiert werden? Wie würde sich Hengsberg in den nächsten zehn Jahren entwickeln? Schauen Sie doch mal rein!

Mittwoch, 04. September 2030. Wieder so ein Tag mit tollem Wetter, den alle gerne draußen verbringen möchten. Und das sieht man auch – am Dorfanker ist wie jeden Mittwoch einiges los: der mobile Bäcker, die Doppelkopf-Seniorengruppe, das Kinderprojekt im Bauwagen und zahlreiche Bewohner*innen tummeln sich auf dem neu gestalteten Platz. Seit Sommeranfang herrscht hier Woche für Woche reger Betrieb und kaum Eine*r erinnert sich mehr, wie leer es früher einmal war.

Menschen sich jetzt hier aufhalten. Die Seniorengruppe spielt gerade Doppelkopf unter den Bäumen, beobachtet vom frisch eingezogenen Ehepaar im zweiten Stock, die gerade ein Stück Kuchen auf dem Balkon genießen. Darunter laufen die Vorbereitungen für eine große Geburtstagsfeier im neuen Dorfgemeinschaftsraum heute Abend – eine wirklich sehr praktische Räumlichkeit für alle Anlässe.

Es hat sich einiges getan in Hengsberg.

Eine Perpektive.

... mehr Infos und Literatur

Diakoniezentrum Pirmasens: PS:patio! Lebensraum für Generationen. Vom Projekt zum Modell, https://www.diakoniezentrum-ps.de/de/diakoniezentrum/patio.php (05.02.2021).

Florian Radner (2021): Mobile Bibliothek, http://radner.org/02_mobib.html (07.02.2021).

HK-Stiftung (2018): Das CAP-Mobil, http://www.hk-stiftung.de/pirminiuswerkggmbh/leistungen/cap-mobil.html (09.02.2021) Schweizer Baudokumentation (2021): Schmitti Therwil, https://www.baudokumentation.ch/projekt/schmitti-therwil/786552?s=2&d=r&pc=41364791& pos=1 (05.02.2021).

Fischer, Thomas (2015): Stadtumbau und Kultur. Neue Zugänge zur Vermittlung von städtischen Umbauprozessen, Dissertation, Kaiserslautern 2015.

Chora Blau (2021): Umgestaltung Konrad-Adenauer-Platz, https://chorablau. de/umgestaltung-konrad-adenauer-platz-wiedenbrueck/ (10.02.2021).

Hengsberg 60

Gerade kam der Schulbus an – die Kinder spielen und toben schon am Bauwagen. Da müssen die Hausaufgaben wohl noch warten. Mittendrin Eltern, die eigentlich nur schnell ihr Kind abholen wollten. Wenn man schon mal da ist, kann man natürlich auch noch beim Bäcker einen Kaffee trinken und das sonnige Wetter genießen. Aber wie lang die Schlange da ist, bestimmt sind die frischen Croissants schon wieder leer. Sicher haben die Bewohner*innen des kürzlich eingeweihten Seniorenheims die Chance ergriffen und ihren Heimvorteil genutzt. Erstaunlich wie viele ältere

Kurzbeschreibung

Zusammenfassung des Konzepts Windsberg ist der westDas Ortsentwicklungslichste Ortsbezirk der konzept Windsberg kreisfreien Stadt Pirma2030 basiert auf den sens und ländlich-dörflich vier Handlungsfeldern: geprägt. Besonders die Siedlungsentwicklung, Naturverbundenheit und Wohnen und Ortsbild; das aktive Vereinsleben Nahversorgung und mit zahlreichen VeranEinzelhandel; Freizeit, staltungen zeichnen den Tourismus und Soziales Ortsbezirk aus. sowie fließender und ruhender Verkehr. Es wurde in Kooperation mit Bürger*innen und Ortsexpert*innen erarbeitet.

Windsberg

Ortsentwicklungskonzept 2030

Konzept von Dennis Beiser Shanna Beron Selina Fickinger Katharina Hafner

Steckbrief

Windsberg 62

Kurzvorstellung des Ortsbezirks

Luftbild Windsberg Quelle: Verwaltung Stadt Pirmasens (o.J.)

Vorgehensweise und Methodischer Ansatz

Legende Gantt Chart

Zur Wahrung des Überblicks und zur Sicherung einer strukturierten Vorgehensweise wurde ein interner Projektablaufplan erstellt, welcher die wesentlichen Arbeitsschritte beschreibt und zeitlich einordnet. Das Projekt erstreckte sich dabei über den Zeitraum November 2020 bis Februar 2021. Durch die digitale öffentliche Abschlusspräsentation am 23. Februar 2021 findet es schließlich seinen Abschluss. Zur besseren Orientierung sind neben den einzelnen Arbeitsschritten zusätzlich zentrale Meilensteine eingezeichnet.

Nach einer ersten Kontaktaufnahme mit den relevanten Akteuren, der Sichtung aller vorliegenden Materialien sowie der Beschaffung zusätzlicher Planungsgrundlagen, konnte mit der Datenerhebung und -aufbereitung im Sinne einer detaillierten Bestandsaufnahme begonnen werden. Relevant waren hierfür unter anderem eine SWOT-Analyse und Fotodokumentationen während der Ortsbegehungen.

Um bereits gewonnene Informationen für spätere Arbeitsschritte festzuhalten, wurde von Beginn an eine konzeptionelle Mitschrift angefertigt.

Zur Unterstützung des Analyseprozesses wurde eine umfangreiche Beteiligung angestrebt, die sich auf die drei Säulen Fragebogen, Expertengespräche und Online-Plattform stützte. Sie diente zur Konkretisierung von Schwächen und Potenzialen aus Sicht der Nutzer*innen vor Ort. Die aus der Analyse und Beteiligung gewonnenen Erkenntnisse stellten schließlich die Basis zur Entwicklung konkreter Ideen für das Untersuchungsgebiet dar. Ein zentraler Schritt bestand in der Festlegung von Projektschwerpunkten und Entwicklungszielen.

Anschließend wurden die erarbeiteten Vorstellungen unter Berücksichtigung zuvor recherchierter Maßnahmen visualisiert und im Zusammenhang mit der konzeptionellen Mitschrift für die Broschüre aufbereitet.

Windsberg 63

Gantt Chart

Ortsbesichtigung Annäherung an den Ort

Windsberg ist ein sehr dörflich geprägter Ortsteil. In der Systemskizze links oben ist die Haupterschließung durch die Hochwaldstraße (K 6) dargestellt.

Von dieser zweigen Nebenerschließungen ab, die Langenbergstraße, die Römerstraße sowie die Straße Am Emmersberg. In der Umgebung sind die offene Landschaft und der Wald ortsbildprägend. Aufgrund der Höhenlage gibt es an den Ortseingängen jeweils Sichtbeziehungen zur Autobahn A 8, gleichzeitig ist der Lärm dieser dort wahrnehmbar. Eine Barriere stellen die Mauer und der steile Hang am westlichen

Ortsausgang dar (siehe Systemskizze). Eingezeichnet sind u.a. der Wendeplatz, der Glockenturm aus dem Jahr 1851, der private Hochsitz, der Dorfplatz, der Hofladen oder die Sängerhalle der Chorgemeinschaft als prägnante Orte. In der zweiten Abbildung sind die Merkmale dargestellt, die Windsberg ausmachen. Der Dorfplatz, der als Dorfmitte fungiert und der Platz an der Sängerhalle und der neuen Kindertagesstätte haben hohe Aufenthaltsqualität. Im Hinblick auf die Bebauung kann in Windsberg ein reizvoller Kontrast zwischen alten Bauernhäusern sowie Gehöften auf

der einen Seite und modernen Neubauten auf der anderen Seite vorgefunden werden. Auffallend ist auch die landwirtschaftliche Prägung des Ortsteils, die durch die zahlreichen Traktoren zum Ausdruck kommt. Die Freundlichkeit der Bürger*innen während der Ortsbegehung ist ebenfalls zu nennen. Als eine Problemlage konnte die unklare Parksituation entlang der Hochwaldstraße identifiziert werden. Die PKWs parken momentan nicht selten auf dem Gehweg, was zu Verkehrskonflikten führen kann.

Windsberg 64

Systemskizze Windsberg

Portrait von Windsberg: Postkarten

Windsberg 65

Die Postkarten verdeutlichen die ersten Eindrücke, die bei der Ortsbegehung gewonnen werden konnten.

Unterteilt in die Kategorien „Idylle“, „verlassene Orte“ und „Skurrilität“ sind ausgewählte Situationen vor Ort gebündelt festgehalten.

Rahmenbedingungen und Ausgangslage Übergeordnete Planung

Raumordnungsplan Für die Region rund um Pirmasens werden im Regionalen Raumordnungsplan (ROP IV Westpfalz in der 3. Teilfortschreibung von 2018) die Ziele und Grundsätze des Landesentwicklungsprogramms (LEP) auf regionaler Ebene festgelegt. Im ROP IV erfolgt die Ausweisung der Kernstadt Pirmasens als „Mittelzentrum“ mit den Gemeindefunktionen „Gewerbe“ (G) und „Wohnen“ (W).

Für die Stadt Pirmasens ergab der Bedarfswert für die Wohnflächenausweisung, dass im Jahr 2020 keine

Planauszug FNP 2020 der Stadt Primasens - Ortsteil Windsberg

weitere Außenentwicklung über die bisherige Ausweisung hinaus für die Schaffung von Wohnbauflächen zulässig war. Es bestand ein Überschuss von 8,6 ha nicht genutzten und nicht blockierten Potentialflächen.

• • •

Flächennutzungsplan Der derzeit gültige Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt Pirmasens wurde im Jahr 2020 rechtswirksam.

Zentrale Kernaussagen aus dem Flächennutzungsplan der Stadt Pirmasens für Windsberg sind:

• •

•

•

Schwerpunktsetzung auf Innenentwicklung Schließung von Baulücken Möglichkeit der Erweiterung der Siedlung am östlichen Ortsrand: Wohnbaufläche von 3,5 ha Sanierung und Wieder-/Weiternutzung von Bestandsgebäuden Keine Ausweisung von Gewerbeflächen Sicherung der landwirtschaftlichen Produktionsflächen Gutes, aber noch deutlich ausbaufähiges touristisches Potential

Windsberg 66

Planauszug Regionaler Raumordnungsplan Westpfalz IV

Rahmenbedingungen und Ausgangslage Bisherige Bevölkerungsentwicklung

Alterszusammensetzung im Vergleich

Entwicklung der Bevölkerung in Windsberg 2000-2019 QUELLE: eigene Darstellung nach STADT PIRMASENS 2020

Anteile der Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung in Windsberg im Vergleich zur Stadt Pirmasens und Deutschland im Jahr 2019 QUELLE: eigene Darstellung nach STADT PIRMASENS 2020 & STATISTISCHES BUNDESAMT 2020

Altersstrukturentwicklung

Entwicklung der Jugendlichen zwischen 12-18 Jahren

Anteile der Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung in Windsberg im Jahresverlauf QUELLE: eigene Darstellung nach STADT PIRMASENS 2020

Entwicklung der Zahl der Jugendlichen QUELLE: eigene Darstellung nach STADT PIRMASENS 2020

Ortsentwicklung in Zahlen Nachdem die Zahl der Einwohner*innen in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends noch stiegen, nimmt die Windsberger Bevölkerung seit 2004 ab. Eine deutliche Stagnation bzw. ein kleiner Aufschwung konnte in den Jahren 2009/2011 sowie 2015/2017 verzeichnet werden – jeweils danach ging es jedoch erneut bergab. Ende des Jahres 2019 hatte der Ortsbezirk noch knapp über 700 Einwohner*innen. Im Vergleich zum Höhepunkt des Verlaufs im Jahr 2004 ist das eine Differenz von 123 Personen. (Stand Juli 2020: 713 EW) Der Anteil der Kleinkinder (unter 6 Jahre) sowie der Anteil der 50- bis 65-Jährigen weisen in Windsberg im Vergleich zur Stadt Pirmasens als auch im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt die größten Unterschiede auf und sind verhältnismäßig klein bzw. groß.

Generell ist festzustellen, dass die Anteile an jüngeren Menschen niedriger und die Anteile an älteren Menschen insgesamt höher sind als es in Deutschland insgesamt der Fall ist. Der Anteil an Menschen über 65 ist dennoch kleiner als jener der Stadt Pirmasens.

Anhand der Altersstrukturentwicklung in 5-JahresSchritten lässt sich deutlich erkennen, dass die Bevölkerung in Windsberg altert. Insbesondere der Anteil der 50- bis 65-Jährigen nahm erheblich zu und ließ die darunterliegende Altersklasse (35-50) schrumpfen.

Auch die Anzahl der Hochbetagten (80+) stieg kenntlich, während die Zahl der Kinder unter 6 schrumpfte.

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 schwankte in den letzten 5 Jahren generell um die 40.

Windsberg 67

Ortsentwicklung in Zahlen

Bestandsanalyse

Schwarzplan und Gebäudetypologien Ortsentwicklungskonzept - Windsberg

Ortsentwicklungskonzept - Windsberg

Nutzungsstruktur Wohnhäuser

TU Kaiserslautern - Stadtumbau & Ortserneuerung - WiSe 20/21 - Dennis Beiser - Shanna Beron - Selina Fickinger - Katharina Hafner

Der alte, aus bäuerlichen Hofstellen gebildete Ortskern hat sich entlang der Hochwaldstraße und der Langenbergstraße entwickelt. Südöstlich hiervon fand seit den 1950er Jahren eine Siedlungserweiterung durch die Entwicklung mehrerer kleiner Baugebiete statt.

N

Gebäudetypologien Einfamilien- / Zweifamilienhäuser

Maßstabsfrei

Besondere Nutzungen / Gemeinschaftsnutzungen

Schwarzplan

Scheunen und Wirtschaftsgebäude

Fahrstall Schweikert

Gebäudetypologien

N

N

Einfamilien- / Zweifamilienhäuser Maßstabsfrei Scheunen und Wirtschaftsgebäude

TU Kaiserslautern - Stadtumbau & Ortserneuerung - WiSe 20/21 - Dennis Beiser - Shanna Beron - Selina Fickinger - Katharina Hafner

Der Bereich des historischen Ortskerns ist mit Mischstrukturen besetzt. Neben der Verkehrsstruktur Wohnnutzung findet man einige Landwirtschafts-, Handwerks- und DienstleisAutobahn Dynamikum-Radweg Gebäude Übergeordnete Straße Ergänzende Radwege tungsbetriebe.

Wohnstraße 61 WK Nordic Walking Südöstlich hiervon schließt sich ein Gebiet mit fast ausschließlicher Wohnnutzung, in Form von Ein- und Zweifamilienhausbauten, an.

Maßstabsunabhängig

N

Grünstruktur Waldfläche Wiese und Grünflächen

Landwirtschaftliche Nutzfläche Siedlungsfläche

Gewässer Gebäude

N

5 Meter - Höhenlinien

Baulücken, Baupotenziale & Leerstände Leerstand Teilleerstand

N

Fahrstall Schweikert

Maßstabsunabhängig

Potenzielle Außenentwicklung Planung Wohnbaufläche - FNP

Erschlossene Baulücken Potenzielle Innenentwicklung

Gebäude

N

Windsberg 68

Schwarzplan

Scheunen und Wirtschaftsgebäude

Bestandsanalyse

Grünstruktur und Nutzungsstruktur Ortsentwicklungskonzept - Windsberg

Ortsentwicklungskonzept - Windsberg FAHRSTALL SCHWEIKERT

PLAUELWALD AU

TO

H BA

NA

8

FRIEDHOF PLAUELWALD

PROT. GEMEINDEZENTRUM ALTE GRUNDSCHULE

Nutzungsstruktur FRIEDHOF

Wohnhäuser

Scheunen und H Wirtschaftsgebäude BAC M BLÜ

ELS

Besondere Nutzungen / Gemeinschaftsnutzungen

ZUR DORFSCHENKE

N

HO

HOFLADEN

DORFPLATZ

SÄNGERHALLE

GLOCKENTURM CH

WA

LDS

TRA

SSE

KITA

WENDEPLATZ

K6

Gebäudetypologien ÜM

S EL

C BA

H

GLASCONTAINER FUNKTURM

BL Einfamilien/ Zweifamilienhäuser

Scheunen und Wirtschaftsgebäude

Fahrstall Schweikert

SALON SABINE

N

SPORTPLATZ FK WINDSBERG H OC

Verkehrsstruktur

HWAL

DST

RAS

SE

K6

HOCHWALD

Autobahn Übergeordnete Straße Wohnstraße

Dynamikum-Radweg Ergänzende Radwege 61 WK Nordic Walking

Gebäude

FERIENWOHNUNG ANJA

N

FERIENWOHNUNG

Waldfläche Wiese und Grünflächen

Waldfläche Wiese und Grünflächen

Landwirtschaftliche Nutzfläche Siedlungsfläche

Gewässer Gebäude

N

5 Meter - Höhenlinien

Nutzungsstruktur

Landwirtschaftliche Nutzfläche

Wohnhäuser

Siedlungsfläche Gewässer

Maßstabsfrei 5 Meter - Höhenlinien Gebäude

TU Kaiserslautern - Stadtumbau & Ortserneuerung - WiSe 20/21 - Dennis Beiser - Shanna Beron - Selina Fickinger - Katharina Hafner

Baupotenziale & Leerstände MitBaulücken, Ausnahme des Friedhofs gibt es in Windsberg keine öffentlichen GrünfläErschlossene Baulücken Potenzielle Außenentwicklung Gebäude landwirtschaftchenLeerstand im Siedlungsbereich.

Es finden sich derzeit mehrere aktive Planung Wohnbaufläche - FNP Potenzielle Innenentwicklung Teilleerstand liche Voll- und Nebenerwerbsbetriebe mit Tierhaltung und Ackerbau, sodass die Landschaft von Windsberg neben den Waldflächen, Wiesen und Grünflächen auch stark von der landwirtschaftlichen Nutzfläche geprägt ist.

N

Scheunen und Wirtschaftsgebäude

Besondere Nutzungen / Gemeinschaftsnutzungen

N

Nutzungsstruktur Wohnhäuser

N

Scheunen und Wirtschaftsgebäude Maßstabsfrei Besondere Nutzungen / Gemeinschaftsnutzungen

M 1:2500

TU Kaiserslautern - Stadtumbau & Ortserneuerung - WiSe 20/21 - Dennis Beiser - Shanna Beron - Selina Fickinger - Katharina Hafner

Gebäudetypologien Windsberg gehört zum Einzugsbereich der gemeindeübergreifenden zweizügigen Einfamilien- / Zweifamilienhäuser Scheunen und Wirtschaftsgebäude Schweikert Grundschule Gersbach / Windsberg / Winzeln. Der Fahrstall Standort der Grundschule in Windsberg wurde bereits in den 1970er Jahren aufgelöst. Nordöstlich befindet sich die neue Kindertageseinrichtung, welche neben der Sängerhalle liegt. Diese istVerkehrsstruktur im Besitz der Chorgemeinschaft Windsberg und bietet Raum für 200 Personen.

Autobahn Dynamikum-Radweg Gebäude In Windsberg gibt es zudem einen landwirtschaftlichen Hofladen, welcher ErzeuÜbergeordnete Straße Ergänzende Radwege Wohnstraße 61 WK Nordic Walking ger- und regionale Produkte anbietet. Des Weiteren gibt es die Gaststätte „Zur Dorfschenke“ in der Hochwaldstraße. Übernachtungsmöglichkeiten für touristische Gäste bestehen derzeit in Form von zwei Ferienwohnungen. Auf dem GelänGrünstruktur de eines ehemaligen Aussiedlerhofes im Norden werden Reitsport, Kutschfahrten Waldfläche Landwirtschaftliche Nutzfläche Gewässer 5 Meter - Höhenlinien Wiese und Grünflächen Siedlungsfläche Gebäudevon weit her anlocken. und Lehrgänge angeboten, die Besucher*innen N

N

Gegenüber dem in den 1990er Jahren gestalteten Dorfplatz in der Hochwaldstraße befindet sich das ehemalige Grundschulgebäude. Hinter diesem Gebäude liegen am nördlichen Ortsrand die evangelische Kirche sowie der Friedhof.

N

Baulücken, Baupotenziale & Leerstände

N

Maßstabsunabhängig

Windsberg 69

Grünstruktur

Grünstruktur

Bestandsanalyse

Verkehrsstruktur und Baulücken/Baulückenpotentiale/Leerstände Ortsentwicklungskonzept - Windsberg

Ortsentwicklungskonzept - Windsberg Nutzungsstruktur Wohnhäuser

Scheunen und Wirtschaftsgebäude

Besondere Nutzungen / Gemeinschaftsnutzungen

N

Gebäudetypologien Einfamilien- / Zweifamilienhäuser

Scheunen und Wirtschaftsgebäude

Fahrstall Schweikert

N

Verkehrsstruktur Nutzungsstruktur Scheunen und Wirtschaftsgebäude

Besondere Nutzungen / Gemeinschaftsnutzungen

Autobahn Übergeordnete Straße Wohnstraße

N

Gebäudetypologien

Gebäude

N

Grünstruktur

Einfamilien- / Zweifamilienhäuser

Scheunen und Wirtschaftsgebäude

Fahrstall Schweikert

N

Waldfläche Wiese und Grünflächen

Landwirtschaftliche Nutzfläche Siedlungsfläche

Gewässer Gebäude

N

5 Meter - Höhenlinien

Baulücken, Baupotenziale & Leerstände

Verkehrsstruktur

Verkehrsstruktur

Baulücken, Baupotenziale & Leerstände

Autobahn

Autobahn Übergeordnete Straße Wohnstraße

Dynamikum-Radweg Ergänzende Radwege 61 WK Nordic Walking

Dynamikum-Radweg Ergänzende Radwege 61 WK Nordic Walking

Gebäude

Leerstand

Übergeordnete Straße

N

Wohnstraße Dynamikum-Radweg Ergänzende Radwege

Maßstabsfrei Gebäude

61 WK Nordic Walking

TU Kaiserslautern - Stadtumbau & Ortserneuerung - WiSe 20/21 - Dennis Beiser - Shanna Beron - Selina Fickinger - Katharina Hafner

Hauptverkehrsund Ortszufahrtsstraße ist die Hochwaldstraße (K 6), die den Grünstruktur Ortsbezirk über Gersbach an die anbindet und Waldfläche nach Osten Landwirtschaftliche Nutzfläche und Winzeln Gewässer 5 MeterKernstadt - Höhenlinien und Grünflächen Siedlungsfläche Gebäude nachWiese Westen die Anbindung an die Landesstraße 471 und die Autobahn 8 (Anschlussstelle „Walshausen“) herstellt.

Windsberg wird von einer städtischen Buslinie (203) angefahren, die den OrtsBaulücken, Baupotenziale & Leerstände bezirk mit Gersbach, Winzeln und der Pirmasenser Innenstadt sowie dem HauptErschlossene Baulücken Leerstand Potenzielle Außenentwicklung Gebäude Planung Wohnbaufläche - FNP Potenzielle Innenentwicklung Teilleerstand bahnhof verbindet. Rundum Windsberg gibt es mehrere ausgewiesene Rad-, Wander- und Nordic-Walking-Wege, die sowohl Bürger*innen sowie touristischen Gästen Möglichkeiten für naturbezogene Freizeitaktivitäten bieten.

N

N

Leerstand Teilleerstand N

Potenzielle Außenentwicklung Planung Wohnbaufläche - FNP

Erschlossene Baulücken Potenzielle Innenentwicklung

Gebäude

N

Teilleerstand Potenzielle Außenentwicklung Planung Wohnbaufläche - FNP

Erschlossene Baulücken Maßstabsfrei Potenzielle Innenentwicklung Gebäude

M 1:2500

TU Kaiserslautern - Stadtumbau & Ortserneuerung - WiSe 20/21 - Dennis Beiser - Shanna Beron - Selina Fickinger - Katharina Hafner

Die aktuellen Baulücken und Baupotenziale des Ortes Windsberg sind Grundstücke, welche sich im Privatbesitz befinden und dem Markt nicht unmittelbar zur Verfügung stehen (erfasst wurden 19 erschlossene Baulücken). Schräg gegenüber des ehemaligen Schulgebäudes gibt es eine Innenentwicklungspotenzialfläche.

Am östlichen Ortsrand ist im aktuellen FNP eine Wohnbaufläche dargestellt mit einer Größe von ca. 3,5 ha, allerdings besteht hier die Problematik der hohen Erschließungskosten aufgrund der Topographie.

N

Maßstabsunabhängig

Windsberg 70

Wohnhäuser

SWOT-Analyse

Windsberg 71

Die SWOT-Analyse stellt Schwächen und Potenziale Windsbergs gebündelt dar. Auf die fett gedruckten Aspekte wird im konzeptionellen Prozess konkreter eingegangen.

Konzept und Methoden der Bürgerbeteiligung Vorgehensweise und angewandte Beteiligungskonzepte Partizipation im Dreiklang

Prozessdesign und zeitlicher Ablaufplan Zur Schaffung eines transparenten und ganzheitlichen Prozesses wurden verschiedene Beteiligungsformate kombiniert, die es den Bürger*innen von Windsberg ermöglichen sollten, sich aktiv am Planungsgeschehen zu beteiligen. Hierfür wurden drei unterschiedliche Herangehensweisen gewählt, die der nebenstehenden Abbildung zu entnehmen sind. Der zeitliche Ablaufplan zeigt ergänzend die konkreten Umsetzungsphasen.

Fragebogen Der analoge Fragebogen diente der grundlegenden Bestandsaufnahme und wurde in Papierform an alle Haushalte in Windsberg verteilt.

Expertengespräche Die Expertengespräche sollten bestimmte Themen, die während der Analyse/den Fragebögen aufkamen, weiter konkretisieren. Hierzu wurden bedeutsame Persönlichkeiten aus dem Ort befragt. Dabei fanden vier Einzelgespräche sowie ein Gruppenmeeting mit der Mehrheit des Ortsbeirats über Zoom statt.

Online-Plattform Als ergänzende Maßnahme wurde die Online-Plattform „Padlet“ im Sinne eines Kommunikationsmediums eingerichtet. Diese diente als prozessbegleitender Baustein und wurde über die ganze Projektdauer hinweg betreut. https://padlet.com/windsberg/ps0oik3w0g4a0mcj

Windsberg 72

Ablaufplan Beteiligungsprozess

Ergebnisse der Bürgerbeteiligung Auswertung der Fragebögen

Die 32 eingereichten Fragebögen wiesen eine ausgewogene Teilnahme der Geschlechter auf. Es gab je die Hälfte an, weiblich bzw. männlich zu sein. Das am häufigsten genannte Alter der Teilnehmenden war mit etwa 47 % der Bereich 30-60 Jahre. Darauf folgte mit 25 % die Alterskohorte 75+ und mit 22 % schließlich der Bereich 60-75. Lediglich zwei Teilnehmende gaben an, unter 30 Jahre alt zu sein.

Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse gilt es kritisch zu betrachten, da sie lediglich einen kleinen Meinungsausschnitt der Windsberger Bevölkerung zeigen und nicht als repräsentativ gelten können.

Dennoch vermitteln sie einen allgemeinen Eindruck und lieferten damit relevante Hinweise für die nächsten Planungsschritte.

Wohnsituation Die Windsberger*innen sind mit der Wohnsituation im Ortsbezirk „zufrieden“. Fast 90 % antworteten entweder mit „sehr zufrieden“ oder mit „zufrieden“, 13 % sind lediglich „eher zufrieden“. Jedoch ist keiner der Befragten mit der Wohnsituation „unzufrieden“.

Bei einer anderen Frage wurde geäußert, dass es für die große Mehrheit (etwa 90 %) individuell gesehen einfach war, angemessenen Wohnraum zu finden.

Wiederum über 90 % der Teilnehmenden wohnen bereits über zehn Jahre lang in Windsberg. Darüber hinaus beabsichtigt laut der Umfrage niemand in nächster Zeit aus dem Ort wegzuziehen.

Diese Ergebnisse lassen auf eine hohe Zufriedenheit der Bewohner*innen schließen und stellen Windsberg als hochwertigen Wohnort dar.

Wohnqualität Die konkreten Gründe, welche die individuelle Wohnqualität einschränken, variieren. Etwa 23 % der Befragten finden, dass ihre Wohnqualität auf keinerlei Weise eingeschränkt ist. 45 % hingegen fühlen sich durch eine schlechte digitale Infrastruktur beeinträchtigt. Ebenfalls der Verkehrslärm sowie eine unattraktive Straßen- und Freiflächengestaltung werden von 19 bzw. 16 % der Teilnehmenden genannt. Auch eine unattraktive Nachbarschaft oder fehlende private Stellplätze werden des Öfteren angegeben.

Windsberg 73

Auszug Fragebogen

Ergebnisse der Bürgerbeteiligung Auswertung der Fragebögen

Nahversorgung und Einzelhandelsangebot Über die Hälfte der Befragten ist mit dem Einzelhandelsangebot und der Nahversorgung „eher zufrieden“ / „unzufrieden“. Dabei macht der Anteil „unzufrieden“ den größten Posten aus. Nur 6 % sind in der Kategorie „sehr zufrieden“.

Touristischen Attraktivität Hinsichtlich der Einschätzung der touristischen Attraktivität des Ortes spalten sich die Meinungen. Etwa 65 % der Befragten gehen davon aus, dass Windsberg eine „weniger gute“ / „schlechte“ touristische Attraktivität aufweist. Nur 34 % stimmten für ein „gutes“ Tourismuspotenzial. ÖPNV Knapp 80 % sind mit dem ÖPNV in Windsberg „zufrieden“ / „sehr zufrieden“. Angebote alternativer Mobilitätsformen würden über 40 % nicht in Anspruch nehmen.

Windsberg 74

Freizeitangebot Knapp Dreiviertel der Teilnehmenden sind mit dem Freizeitangebot in Windsberg „zufrieden“ / „sehr zufrieden“. Dies äußert sich zum einen in der Anzahl der Bürger*innen als Vereinsmitglieder (85 % der Befragten haben min. eine Mitgliedschaft) sowie zum anderen im ehrenamtlichen Engagement (fast 80 % der Vereinsmitglieder beteiligen sich auch ehrenamtlich). Die rege Beteiligung in den Vereinen bestätigt wiederum den starken Zusammenhalt im Ort. 93 % beschreiben diesen als “sehr gut“ / “gut“.

Ergebnisse der Bürgerbeteiligung Auswertung der Fragebögen

Kinder und Jugendlichen Auf Seite der Kinder und Jugendlichen wurden insbesondere fehlende Treffpunkte sowie Freizeitangebote als Manko angeführt, dieser Meinung sind etwa 60 % der Befragten. Ein weiterer Anteil von circa einem Viertel stellte keine Probleme fest. Zu einem kleineren Teil wurden schließlich fehlende Betreuungsangebote genannt. Ältere Bewohner*innen Der Handlungsbedarf auf Seite der älteren Bewohner*innen schien etwas größer zu sein. Hier wurde insbesondere die unzureichende Nahversorgung angeführt. Ebenfalls relevant scheinen Betreuungsangebote sowie Unterhaltungs- und Freizeitangebote zu sein. Knapp 20 % sind mit der derzeitigen Situation „zufrieden“ und sahen keine Verbesserungspotenziale. Mit einem gleichen Anteil spielte auch barrierefreier Wohnraum eine Rolle.

Windsberg 75

Die Wortwolke zeigt Themen auf, die unabhängig der gestellten Fragen genannt wurden. Die Anregungen zu den fehlenden Angeboten als auch die sonstigen genannten Aspekte wurden im weiteren Verlauf des Prozesses besonders berücksichtigt.

Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

Windsberg 76

Auswertung der Expertengespräche

Ortsentwicklungskonzept Windsberg 2030 Handlungsfelder und Entwicklungsziele

ORTS ENTWICKLUNGS KONZEPT

Welche Maßnahmen aus dem Ortsentwicklungskonzept letztlich umgesetzt werden sollen, ist vom Stadtrat und Ortsbeirat festzulegen. Auch bei diesem Entscheidungsprozess sollten die Bürger*innen weiterhin miteingebunden werden.

HANDLUNGSFELDER

SIEDLUNGSENTWICKLUNG, WOHNEN, ORTSBILD

Ortsbilder sichern und entwickeln

ENTWICKLUNGSZIELE

Lebendiger Ortskern: Infrastruktur, Wohnen Aufenthaltsqualität im Ortskern erhöhen Geordnete und bedarfsgerechte Siedlungsentwicklung betreiben Innenentwicklung vor Außenentwicklung Bedarfsgerechte Wohnungsangebote für alle Bevölkerungsgruppen sicherstellen

NAHVERSORGUNG, EINZELHANDEL

Versorgung der Bevölkerung mit Waren des täglichen Bedarfs sichern Bereitstellung zeitgemäßer Kommunikationstechnologie

WINDSBERG 2030

FREIZEIT, TOURISMUS, SOZIALES

FLIEßENDER UND RUHENDER VERKEHR

Tourismus stärken und ausbauen

Verkehrsberuhigung anstreben

Lebendiges Dorfleben erhalten und Vereinsleben festigen

Organisation des ruhenden Verkehrs innerorts

Miteinander der Bevölkerung stärken Standortattraktivität für die Jugend und junge Erwachsene aufwerten

Windsberg 77

Das Ortsentwicklungskonzept gliedert sich in vier Handlungfelder. Aus den Handlungsfeldern werden entsprechend auf Grundlage der Analyse und Bürger*innenbeteiligung Entwicklungsziele abgeleitet. Die Einzelmaßnahmen ordnen sich diesen Zielen unter.

Maßnahmen im Ortsbezirk Windsberg

Windsberg 78

Die nachfolgend dargestellten Maßnahmen sind Entwicklungsmöglichkeiten, die dem Stadtrat und Ortsbeirat als Diskussionsgrundlage an die Hand gegeben werden. Die Maßnahmenliste kann und soll auch an aktuelle Entwicklungen angepasst und fortwährend aktualisiert werden.

Siedlungsentwicklung, Wohnen und Ortsbild

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K6

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Städtebaulicher Entwurf südöstlich des Friedhofs, Maßstabsfrei

Windsberg 79

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Unter anderem ist die Bebauung einer bisher ungenutzten Freifläche südöstlich des ehemaligen Schulgebäudes geplant. Hier sollen etwa drei Einfamilienhäuser entstehen, daneben ein weiteres Gebäude mit Minimarkt im Erdgeschoss und Seniorenwohnungen in den Obergeschossen. Dieses Angebot soll in erster Linie Personen gelten, die barrierefreien Wohnraum mit guter Erreichbarkeit aller wichtigen Anlaufstellen nachfragen. Durch die zentrale Lage können von hier aus alle wichtigen Orte (Hofladen, Minimarkt, Kirche, Bushaltestelle) fußläufig gut erreicht werden.

Darüber hinaus sind im rückläufigen Bereich der Grundstücke entlang der Hochwaldstraße und Römerstraße vereinzelt Flächen vorhanden, die im Sinne der Nachverdichtung überbaut werden könnten.

H ochw a

3.8

Innenentwicklung Der sparsame Umgang mit Grund und Boden sowie der Vorrang der Innen- vor Außenentwicklung sind in § 1a Abs. 2 BauGB verankert. Demnach sind zur Verringerung der zusätzlichen Inanspruchnahme von Flächen für bauliche Nutzungen zunächst die kommunalen Innenentwicklungspotenziale zu nutzen.

Windsberg verfügt über zahlreiche Innenentwicklungspotenziale in Form von Baulücken. Ein zentrales Prinzip für die Ortsentwicklung Windsbergs ist daher die vorrangige Nutzung der vorhandenen Innenentwicklungsflächen. In der nebenstehenden Abbildung ist die mögliche Nachverdichtung im Innenbereich aufgezeigt.

3.5

Strategieansatz: Innenentwicklung vor Außenentwicklung

Exkurs: Baulückenaktivierung Ansatz zur Mobilisierung von Baulandpotenzialen Erfolgreiche Innenentwicklung Die Bedeutung der Baulücken für eine erfolgreiche Innenentwicklung ist häufig nicht bekannt und wird regelmäßig unterschätzt. Die Summe vieler einzelner Baulücken in Windsberg, aber auch in der Gesamtstadt Pirmasens ergibt eine beeindruckende Menge an Nettowohnbauland. Auch wenn sich davon nur ein kleinerer Anteil der Eigentümer*innen zu einem Verkauf entschließt, so könnten doch Baugrundstücke in erheblichem Umfang auf dem Grundstücksmarkt

bereitgestellt und erstmalige und laufende Kosten für neue Siedlungserweiterungen eingespart werden.

Nur durch die aktive Einbeziehung und Unterstützung der politischen Gremien und der Bürger*innen in Windsberg kann die Aktivierung von innerörtlichen Baulandpotenzialen erfolgreich sein. Deshalb müssen alle Phasen des Flächenmanagements von einer breit angelegten, offenen Informationspolitik begleitet werden. Entscheidend ist die Vermittlung der Vorteile von Innenentwicklung und Flächenmobilisierung für

die Kommune und jede/n Einzelne/n.

Ergebnisse aus der Ermittlung der innerörtlichen Baulandpotenziale müssen frühzeitig offensiv bekannt gemacht werden, ebenso Sinn und Zweck der Eigentümer*innenansprache. Die Bürger*innen müssen sich aktiv an der Gestaltung der künftigen Ortsentwicklung eingebunden fühlen. Eine fortlaufende Berichterstattung in der örtlichen Presse zu erfolgreichen Beispielen der Innenentwicklung im Ort ist dabei sehr hilfreich. (UM BW 2008)

Gemeinderat Beschluss Veröffentlichung der Daten Eigene Darstellung nach Sorg 2015: S. 85

Jährlich Bericht im GR

Instrument: Baulandbörse

Instrumente: Flyer (über Wichtigkeit der Innenentwicklung)

Pressemitteilung Zeitungsartikel

Information über Homepage

Ständige Aktualisierung

Kontaktierung der Eigentümer*innen

Instrumente: Flyer Anschreiben Fragebogen Erinnerungsschreiben

Information der Öffentlichkeit

Datenaufbereitung

Windsberg 80

Erfassung der Daten

Wiederholung alle 5 Jahre

Ablauf - Empfohlenes Vorgehen bei der Baulandaktivierung

Exkurs: Baulückenaktivierung Ansatz zur Mobilisierung von Baulandpotenzialen

2. Datenaufbereitung Hierzu benötigt ein Kataster ausreichende Informationen. Folgende Daten könnten in einem Kataster exemplarisch erfasst sein: • Kartenausschnitt und Foto, Baulandtyp (z.B. Baulücke, Arrondierungsfläche etc.), Lage und Grundstücksgröße, derzeitige Nutzung der Fläche und der Umgebung, planungsrechtliche Situation, Zeitraum der Bebaubarkeit (sofort, kurzfristig) • Rechtsgrundlage für die Erhebung und Veröffentlichung der Baulücken bildet § 200 Abs. 3 BauGB.

3. Kontaktierung der Eigentümer*innen Die erstmalige Kontaktaufnahme mit den Grundstückseigentümer*innen stellt die zentrale Phase nach der Erfassung der Baulücken dar. Die Kontaktaufnahme kann beispielsweise mittels eines Anschreibens und einem beiliegenden Fragebogen durchgeführt werden. Dadurch können die Eigentümer*innen auf die Wichtigkeit der Innenentwicklung und damit auch auf die Aktivierung von innerstädtischem Bauland hingewiesen werden. Gleichzeitig erhält die Stadtverwaltung durch den Fragebogenrücklauf ein erstes Stimmungsbild der Grundstückseigentümer*innen.

Es wird empfohlen, im Anschreiben klar und deutlich zu vermitteln, dass alle Angaben, die im Fragebogen gemacht werden, freiwillig sind und die Bürger*innen damit keine Verpflichtung eingehen. Zudem wird geraten, bei der ersten Kontaktaufnahme anzugeben, dass sich die Eigentümer*innen, sollte jetzt noch kein Interesse für einen Verkauf bzw. für eine Bebauung bestehen, jederzeit bei der Stadtverwaltung melden können und die Verwaltungsmitarbeiter*innen stets für eine kostenlose Beratung zur Verfügung stehen.

Zusätzlich empfiehlt es sich, einen Informationsflyer an die Grundstückseigentümer*innen zu versenden, um über das geplante Vorgehen bei der Baulandaktivierung zu informieren. Des Weiteren sollte Eigentümer*innen, die im Fragebogen Interesse an einer Bebauung oder einem Verkauf ihres Grundstücks bekunden, unmittelbar ein Termin angeboten werden, an dem die Stadt über die unterschiedlichen Möglichkeiten einer Bebauung oder Veräußerung informiert.

Dieser Prozess sollte alle 5 Jahre wiederholt werden.

4. Beschluss im Gemeinderat Insgesamt sollte das Angebot einer Beratung für die Entwicklung von Baulücken transparent sein und der Öffentlichkeit kommuniziert werden. Bspw. kann dies nach dem Beschluss des Stadtrats und Ortsbeirats über die Aufstellung des Baulückenkatasters und der Baulandbörse über eine Pressemitteilung bzw. einen Artikel in der örtlichen Zeitung erfolgen oder über die Homepage der Stadt. Der Gemeinderat wird dabei über die jährlichen Aktivitäten auf der Baulandbörse in Form eines Berichts unterrichtet.

5. Veröffentlichung der Baulücken in der Baulandbörse Die Grundstücke der verkaufsbereiten Eigentümer*innen können als Basis für den Aufbau einer internetgestützten Baulandbörse genutzt werden.

Insgesamt bietet sich so für Zuziehende, Umzugsund Bauwillige ein breites Spektrum an Grundstücken unterschiedlicher Lagen und Qualitäten. Ein Service, den auch die Eigentümer*innen, die ihr Grundstück unverbindlich einer/m Makler*in anbieten wollen, zu schätzen wissen und der für die Kommunen einen Standortvorteil darstellt. (Sorg 2015: S. 81ff) Windsberg 81

1. Erfassung des Baulandpotenzials Zu Beginn des Prozesses zur Aktivierung von innerstädtischem Bauland bedarf es der parzellenscharfen Erfassung der Innenbereichsflächen in Form eines Baulückenkatasters. Unter einem solchen Kataster ist ein systematisch aufgebautes Verzeichnis von Baulandpotenzialen zu verstehen, das insbesondere die für die Innenentwicklung wichtigen Flächen erfasst.

Denn erst durch eine systematische Erfassung rücken diese Flächen als mögliche nutzbare Ressource in das Blickfeld der kommunalen Entscheidungsträger.

Exkurs: Umnutzung ehemaliger landwirtschaftlicher Gebäude

Gebäudezustand Um die passende Umnutzung für ein landwirtschaftliches Wirtschaftsgebäude zu finden, ist es wichtig die gebäudespezifischen Merkmale zu kennen und zu beachten. Die Art des Gebäudes, die Bauweise sowie der Zustand des Gebäudes sind von großer Bedeutung. Bei Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen und als kulturhistorisch prägende Gebäude

eingestuft sind, ergibt sich unter Umständen ein größerer finanzieller Aufwand. Der Zustand der Gebäude verlangt mögliche Maßnahmen bezüglich der Isolierung, Belichtung und Fassadenrenovierung.

Für gewerbliche Nutzungen sind außerdem ausreichende Gebäude- und Einfahrtshöhen, Stellplatzflächen und ein ausreichender Internetanschluss von Bedeutung. Das Stadtplanungsamt und die Verwaltung sollten zukünftig verstärkt Möglichkeiten, wie in diesem Exkurs, aufzeigen, um das Bewusstsein von Gebäudeeigentümer*innen zu schärfen.

Genehmigungsrechtliche Voraussetzungen Grundsätzlich kann der Fantasie bei der Umgestaltung freien Lauf gelassen werden. In einem ehemaligen Stall können beispielsweise ein Büro, Wohnungen, eine Veranstaltung oder ein/e Künstler*in untergebracht werden.

Quelle: Heiko Hauter (2014)

Luftbild Windsberg Langenbergerhof

Jede Nutzungsänderung von Gebäuden ist allerdings genehmigungspflichtig.

Die jeweiligen Vorschriften für eine Genehmigung sind im BauGB festgelegt. Hinzu kommt die Landesbauordnung von Rheinland-Pfalz sowie eine mögliche Berücksichtigung des Denkmalschutzes sowie des Straßen- und Wegegesetzes.

Die Baugenehmigungsbehörde unterscheidet dann zwischen drei verschiedenen Zulässigkeitsgebieten: • Beplante Bereiche (§ 30 BauGB) • Nicht beplanter Innenbereich (§ 34 BauGB) • Nicht beplanter Außenbereich (§ 35 BauGB)

Windsberg 82

Hinweise und Entscheidungshilfe Wo früher Tiere standen, herrscht heute oft gähnende Leere. Viele aktive und ehemalige Landwirt*innen in Windsberg stehen vor der Entscheidung: was geschieht mit meinen leerstehenden Gebäuden? Dieser Exkurs gibt Hinweise und Entscheidungshilfen bei der Suche nach einer neuen Nutzung für leerstehende landwirtschaftliche Gebäude. Die ausgewählten Beispiele von umgenutzten Objekten zeigen die vielfältigen Möglichkeiten auf. Mit der Umnutzung verlassener Gebäude sind konkrete Ziele für den ländlichen Raum, aber auch für den/die Landwirt*in selbst verbunden. Langfristig ist es wünschenswert, die Wohn- und Lebensqualität in Windsberg zu erhalten, d. h. landwirtschaftliche Gebäude sollen erhalten werden, bevor sie verfallen. Das ist gerade dort besonders wichtig, wo die Gebäude ortsbildprägend sind. In Windsberg trifft das auf den aus bäuerlichen Hofstellen gebildeten Ortskern entlang der Hochwaldstraße oder auf die Siedlerhöfe zu. Die Umnutzung ermöglicht Einkommen, ohne weitere landwirtschaftliche oder sonstige Flächen zu verbrauchen bzw. zu versiegeln.

Landwirtschaftliche Gebäude entlang der Hochwaldstraße

Exkurs: Umnutzung ehemaliger landwirtschaftlicher Gebäude - Gelungene Umsetzungsbeispiele Hofgebäude Henslerhof wird zur Event- und Veranstaltungslocation Seit 2011 befindet sich der Henslerhof im Besitz der Familie Alborna von Laufenberg und dient als Eventlocation für Privatpersonen und Unternehmen. Der über 500 Jahre alte Hof mitten im Hochschwarzwald hat eine ereignisreiche Vergangenheit. Im Jahr 1990 folgte in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalschutz eine umfangreiche Restaurierung der gesamten Anlage statt.

Quelle linke Seite: Magdalena Eichstädt (2021)

Quelle rechte Seite: Vivien Alborna von Laufenberg (2020)

Windsberg 83

Pferdescheune wird zur Bed & Breakfast Pension Der Reiterhof der Familie Eichstädt liegt stadtnah am Ortseingang von Münster-Hiltrup. Seit 1975 werden dort Gastpferde auf dem Betrieb aufgenommen. Der Leerstand der Pferdescheune bewog die Familie zu einer Umnutzung.

Aus dem kulturhistorisch geprägtem Gebäude wurde im Jahr 2013 eine Bed & Breakfast Pension. In der ehemaligen Pferdescheune entstanden sechs Zimmer sowie eine Frühstücksküche.

Exkurs: Umnutzung ehemaliger landwirtschaftlicher Gebäude - Gelungene Umsetzungsbeispiele Neubau in einer historischen Scheune In einem sächsisches Dorf mit historisch gewachsener Struktur haben Anja Klinger und Holm Sommer einen Neubau in eine historische Scheune gebaut.

Damit haben sie ein modernes Wohnen in historischem Ambiente realisiert und gleichzeitig die Nutzfläche und Raumreserve der Scheune erhalten. Das historische Holzgerüst trägt neue Wände; durch Toröffnungen und Fenster dringt viel Licht in die Räume.

Quelle linke Seite: Heinze GmbH (2021)

Quelle rechte Seite: Anja Klinger Architektin (2021)

Windsberg 84

20 Jahre alte ungenutzte Scheune wird zum modernen Wohnhaus In Mittelfranken hat ein junges Paar einer seit 20 Jahren nicht mehr genutzten Scheune neues Leben eingehaucht: Wo früher Heu und Stroh gelagert wurden, befinden sich jetzt auf 360 m2 moderne und großzügige Wohnräume, die ganz bewusst ihre frühere Bestimmung nicht verleugnen.

Sichtbare Dachbalken und Massivholzmöbel aus dem alten Bauholz kombiniert mit der Technologie des Smart Home.

Siedlungsentwicklung, Wohnen und Ortsbild Möglichkeiten der Außenentwicklung

Außenentwicklung Neben der Nutzung der gemeindlichen Innenentwicklungspotenziale wurden zwei Alternativen der baulichen Nutzung im bisherigen Außenbereich erarbeitet.

Dabei entstand zum einen ein Konzept für eine Fläche ca. 30 m südöstlich des Friedhofs in Windsberg. Hier sind im Entwurf 14 Baugrundstücke à ca. 500 m² vorgesehen, die einen nördlichen Ortsrand bilden.

Zum anderen wurde ein Entwurf für den Bereich Am Emmersberg entwickelt. Das Areal ist im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche ausgewiesen und

wurde bereits in Überlegungen des Ortsbeirates zur Außengebietserweiterung einbezogen. Aufgrund der großen unausgeschöpften Innenentwicklungspotenziale Windsbergs und der kostspieligen Entwässerung des südlichen Teils der geplanten Wohnbaufläche im Flächennutzungsplan, wurde in der Konzepterarbeitung auf den Einbezug der südlichen Teilfläche bisher verzichtet. Das Gebiet wird durch eine Ringstraße erschlossen, die die Straße Am Emmersberg mit der geplanten Multifunktionsfläche des Kultur- und Sozialzentrums verbindet. Insgesamt sind ca. 29 Bau-

Städtebaulicher Entwurf Am Emmersberg, Maßstabsfrei

grundstücke mit ca. 500 m² Fläche vorgesehen. Die Größeneinteilung orientiert sich am lokalen Bestand und entspricht der Nachfrage im ländlich geprägten Ortsteil Windsberg. Dabei bildet ein geplantes Mehrfamilienhaus mit mehreren Wohneinheiten im Nordosten eine prägnante Kante, die die geplante Multifunktionsfläche in Kombination mit der bestehenden KiTa und Sängerhalle einrahmt. Die Erweiterung des Wohngebietes nach Osten rundet den Ortsrand ab und fügt sich aufgrund des Gefälles nach Süden gut in das Ortsbild ein.

Windsberg 85

Städtebaulicher Entwurf südöstlich des Friedhofs, Maßstabsfrei

Nahversorgung und Einzelhandel Mini-Markt und Hofländle-Konzept

Die Nahversorgung in Windsberg könnte anhand eines digitalen Einzelhandelskonzepts in Form eines Mini-Marktes erfolgen. Durch die digitale Türöffnung per App oder Kundenkarte haben Kund*innen rund um die Uhr Zutritt zum Laden, um ihre Einkäufe zu tätigen. Dieses Konzept ermöglicht einem Nahversorger einen minimalen Personalaufwand und bietet gleichzeitig großes Potential für die Bewohner*innen.

Gleichzeitig könnten regionale Produkte im Sortiment aufgenommen werden, sodass unter anderem auch dem Hofladen der Familie Bißbort angeboten werden

Mini-Markt

Quelle: Oliver Dietze (2018)

kann, ihre Produkte auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten zum Verkauf zu stellen.

Für die Umsetzung und als Inspiration bietet sich die neue Mini-Filiale „teo“ der „tegut… gute Lebensmittel GmbH & Co. KG“ an (linke Abbildung). Ein weiteres Leuchtturmprojekt ist das „Hofländle“-Konzept aus St. Ingbert (rechte Abbildung). Hier werden Lebensmittel im Unverpackt-Stil und zum Teil in Automaten angeboten, die leicht mit Hilfe der Kundenkarte selbst bedient werden können. Um die Annahme des innovativen Lebensmittelangebots in Windsberg von Be-

Hofländle Konzept

ginn an zu aktivieren, würde eine Einführungswoche (ggf. längerer Zeitraum) veranstaltet werden, wobei Interessierten das Konzept erklärt und bei den ersten Schritten im Laden geholfen werden kann.

Als weitere Option zur Stärkung des bereits vorhandenen Hoflandens könnten einzelne Regiomaten aufgestellt werden. Als optimaler Platz dafür würde sich die Fläche an der Ecke Hochwaldstraße – Am Emmersberg eignen, da sich diese ohnehin im Besitz der Familie Bißbort befindet und dort Berufspendler*innen aus Pirmasens erreicht werden könnten.

Windsberg 86

Quelle: tegut… gute Lebensmittel GmbH & Co. KG; Björn Friedrich (2020)

Freizeit, Tourismus und Soziales Kultur- und Sozialzentrum

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Neues Kultur- und Sozialzentrum, Maßstabsfrei

Kultur- und Sozialzentrum Die gepflasterte Fläche an der Sängerhalle und der KiTa soll nach Osten erweitert werden und sich in Richtung des entstehenden Mehrfamilienhauses öffnen, sodass die Am Emmersberg geplanten Wohneinheiten optimal in die Umgebung integriert werden können. Hierbei ist ein Kultur- und Sozialzentrum vorgesehen, welches als Multifunktionsfläche gestaltet werden könnte. Bei der Ausgestaltung des Platzes wurde an verschiedene Sitz- und Freizeitmöglichkeiten, wie Outdoor-Spielbretter, einem Klettergerüst oder Outdoor-Fitnessangebote gedacht. Mit der Aktivierung des Platzes soll ein Raum für Jung und Alt geschaffen werden, wodurch das gemeinschaftliche und generationsübergreifende Gefüge in Windsberg noch weiter gestärkt werden kann.

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Windsberg 87

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Beispiele Multifunktionsfläche Quelle rechte Seite und Mitte: HNW Landschaftsarchitektur (2021)

Freizeit, Tourismus und Soziales

Tourismus an der Hexenklamm und Erweiterung des Ferienwohnungsangebots

Beispiel Verstetigung des Kiosks an der Hexenklamm Quelle: Grupo Reban (2020)

Beispiel Scheunenumbau zu Ferienwohnungen Quelle: Danielle de Lange (2012)

Ferienwohnugen Aus den Expertengesprächen ging hervor, dass es insbesondere durch den überregional und auch national beliebten Fahrstall Schweikert ein erhöhtes Beherbergungsaufkommen und infolgedessen einen unzureichender Bestand an Ferienwohnungen gibt.

Zur Unterstützung der touristischen Entwicklung könnten im Rahmen der innerörtlichen sowie außerörtlichen (umliegende Aussiedlerhöfe) empfohlenen Scheunenumbaumaßnahmen neue Ferienwohnungen entstehen, welche von einem idyllischen und exklusiven Charakter geprägt wären.

Windsberg 88

Beispiel natürlich gestaltete Sitzgelegenheiten Quelle: Sarah Lacombe (2021)

Hexenklamm Das touristische Potential in Windsberg geht vorrangig vom Fahrstall Schweikert sowie von den naturräumlichen Gegebenheiten mit den vorhandenen Wanderwegen aus. Die Beteiligung brachte in diesem Zusammenhang einen erhöhten Bedarf an einem verstärkten gastronomischen Angebot entlang des Premiumwanderwegs an der Hexenklamm hervor.

Hier würde sich eine Erweiterung und Verstetigung des im Sommer betriebenen mobilen Kiosks anbieten.

In Kombination mit natürlich gestalteten Sitzgelegenheiten und einem Toiletten-Container könnte der Ort zum optimalen Rastplatz für Touristen*innen und Treffpunkt für Bewohner*innen werden.

Fließender und ruhender Verkehr Neuordnung der Stellplätze entlang der Hochwaldstraße

Satzung

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§ 1 Örtlicher Geltungsbereich Der örtliche Geltungsbereich der Satzungsregelungen über die Zahl der notwendigen Stellplätze umfasst die in den beiden Planunterlagen (Anlage 1, Gemarkung Windsberg) dargestellten Grundstücksflächen. Die Planunterlagen sind Anlage und Bestandteil der Satzung. § 2 Sachlicher Geltungsbereich

Neuordnung Stellplätze Hochwaldstraße, Maßstabsfrei

Neuordnung Stellplätze Im Bereich der neuen Quartiersfläche im Zentrum des Ortsteils und im Bereich des Hofladens sind künftig ca. acht öffentliche Parkplätze entlang der Hochwaldstraße vorgesehen, um die Parksituation zu ordnen. In der oberen Abbildung ist eine mögliche Anordnung der Parkplätze aufgezeigt. Die Errichtung der Stellplätze führt einerseits zu einer optischen Gliederung des Straßenbereichs und hat gleichzeitig eine geschwindigkeitsverringernde Wirkung. Diese entsteht insbesondere durch die Verschmälerung der Fahrbahnbreite auf 3,5 m und die daraus folgende einspurige Befahrbarkeit. Die Durchgrünung des Straßenraums durch die Baumpflanzungen entlang der Stellplätze und die damit einhergehende Aufwertung des Ortsbildes ist als ein weiterer positiver Effekt zu nennen.

Der Zweck der Satzung dient der Differenzierung der Stellplatzsituation und des Stellplatzbedarfs von Bauvorhaben im Gemeindegebiet. Die Satzung gilt unbeschadet der bestehenden Bebauungspläne, der Gestaltungssatzung und der Genehmigungspflicht baulicher Anlagen nach der Landesbauordnung für das Land Rheinland-Pfalz (LBauO) in der jeweils geltenden Fassung. § 3 Zahl der notwendigen Stellplätze (1) Bei einem Wohngebäude bestimmt sich die Zahl der notwendigen Stellplätze nach dessen Verkehrsquelle: Nr.

Verkehrsquelle

Zahl der Stellplätze (St.) 2 St.

1.

Wohngebäude mit 1 Wohneinheit

2.

Wohngebäude mit 2 Wohneinheiten, davon 1 Wohneinheit bis zu einer Wohnfläche von 60 m²

3 St.

3.

Wohngebäude mit 2 Wohneinheiten, davon 2 Wohneinheiten über einer Wohnfläche von 60 m², oder Wohngebäude über 2 Wohneinheiten: Wohneinheiten bis zu einer Wohnfläche von 60 m² Wohneinheiten bis zu einer Wohnfläche von 120 m² Wohneinheiten über einer Wohnfläche von 120 m²

1 St. 1,5 St. 2 St.

(2) Bei der Ermittlung der Zahl der notwendigen Stellplätze sind Summen auf die volle Zahl der Stellplätze aufzurunden. § 4 Rechtskraft Die Satzung tritt am Tage nach ihrer Bekanntmachung in Kraft.

Windsberg, den TT.MM.JJJJ

Anlage 1 – Geltungsbereich Stellplatzsatzung

Windsberg 89

3.8

3.5

über die Festsetzung der Zahl der notwendigen Stellplätze Aufgrund der §§ 47 IV 3, 88 Abs. 1 Nr. 8 der Landesbauordnung für das Land Rheinland-Pfalz (LBauO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24.11.1998 (GVBI. 1998, 365), sowie des § 24 der Gemeindeordnung für das Land Rheinland-Pfalz (GemO) in der Fassung vom 31. Januar 1994 (GVBl. S. 153), zuletzt geändert durch Artikel 37 des Gesetzes vom 19. Dezember 2018 (GVBl. S. 448), hat der Ortsbeirat Windsberg in seiner Sitzung am TT.MM.JJJJ die folgende Satzung beschlossen:

Stellplatzsatzung Im Hinblick auf Stellplätze in Kommunen enthält die Landesbauordnung Rheinland-Pfalz zu beachtende Regelungen. Hierbei sind § 47, 88 Abs. 1 Nr. 8 sowie § 88 Abs. 3 LBauO einschlägig. Mit einer Stellplatzsatzung können der ruhende Verkehr geordnet und Verkehrskonflikte vermindert werden. Beispielsweise kann die Zahl der Stellplätze für Wohngebäude (genehmigungspflichtige Neubau- und Umbaumaßnahmen) auf Privatgrundstücken differenziert geregelt werden, um einem unkontrollierten Parken im öffentlichen Raum vorzubeugen. In der links nebenstehenden Abbildung ist eine beispielhafte Formulierung einer Stellplatzsatzung dargestellt. Zusätzlich muss eine parzellenscharfe Abgrenzung erfolgen (Anlage 1).

Fazit und Ausblick Wegweiser Windsberg 2030

2. Innenentwicklung zur Wohnraumbereitstellung • Wohnraumbedarf mehrfach im Rahmen der Beteiligungsformate akzentuiert • Vorhandene Innenentwicklungspotenziale in Form von Baulücken zur Nachverdichtung nutzen 3. Anlegen einer Multifunktionsfläche • Aufenthaltsraum für Jung und Alt • Kombination mit der angrenzenden Sängerhalle und KiTa • Kultur- und Sozialzentrum als Platz für alle Generationen • Verweilen, Spielen und Sport • Sozialer Zusammenhalt in Windsberg kann auch in Zukunft gestärkt werden 4. Ausweitung des gastronomischen Angebots entlang der touristischen Wanderwege • Augenmerk insbesondere auf dem Angebot im Bereich der Hexenklamm

• •

Bspw. im Sommer betriebenen mobilen Kiosk verstetigen Attraktiven Platz zum Rasten schaffen

5. Bebauung der Außengebietsflächen zur Bereitstellung von Wohnraum • Vorrang Innenentwicklung vor Außenentwicklung • Bebauung des Außenbereichs als letzter Umsetzungsschritt Förderprogramm Ein Förderprogramm, das speziell auf Ortsteile von kreisfreien Städten zugeschnitten wurde, ist das Förderprogramm Stadtdörfer in Rheinland-Pfalz. Das Modellvorhaben wurde 2016 vom Ministerium des Inneren und für Sport ins Leben gerufen und befasste sich mit den acht Stadtdörfern Landaus. Anfang des Jahres 2020 wurden die Städte Trier, Koblenz und Ludwigshafen ausgewählt, um mit ihren insgesamt acht Stadtdörfern ebenfalls teilzunehmen. Durch das Modellvorhaben werden in den Stadtdörfern entwickelte Ideen gefördert, für die Städte Trier, Koblenz, Ludwigshafen und Landau wurden 3,5 Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt (MDI RLP 2021). Eine Ausweitung des Modellvorhabens auf die kreisfreie Stadt Pirmasens und ihre sieben Ortsteile wäre denkbar. Da Windsberg einen dieser Ortsbezirke darstellt, der mit der Kernstadt nicht baulich zusammengewachsen ist und darüber hinaus einen dörflichen und ländlichen Charakter aufweist, würde Windsberg die formellen Voraussetzungen für eine Förderung erfüllen.

Wie wars?

Zukunfts- oder Ortsentwicklungsplanung ist ein kontinuierlicher Prozess. Mit der Fertigstellung der Broschüre beginnt ein Umsetzungs- und Fortschreibungsprozess der erarbeiteten Maßnahmen durch die Kommunen und Bürger*innen.

Es lässt sich festhalten, dass mit Hilfe der Ortsvorsteherin, dem Ortsbeirat, den Ortsexpert*innen sowie den Bürger*innen das vorliegende Ortsentwicklungskonzept erarbeitet werden konnte, welches zukünftige Entwicklungen in Windsberg anstoßen und lenken kann. Die Beteiligungsformate wurden gut angenommen und trugen wesentlich zur Identifizierung der Handlungserfordernisse und Maßnahmenentwicklung bei.

Von den zahlreichen in diesem Konzept eingebrachten Ideen und Vorschlägen wird nur ein Teil direkt umsetzbar sein. Die voranstehenden Priorisierungsvorschläge sollen dem Ortsbeirat deshalb als Überblick für die nächsten Jahre dienen.

Windsberg 90

Priorisierung Basierend auf den Ergebnissen der Bürger- und Expertenbeteiligung ergibt sich der folgende Vorschlag zur Maßnahmengewichtung: 1. Fokus auf den Einzelhandel • Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs • Realisierung von Mini-Markt und Regiomaten, um der Nachfrage der Bürger*innen nach Einkaufsmöglichkeiten im Ort gerecht zu werden • Vorteil: keine zusätzlichen personellen Kapazitäten für die Betrieb nötig

Literaturverzeichnis Klinger Architektin (2021), Referenzen, unter: http://www.anjaklinger.de/referrenzen.html (06.02.2021).

Danielle de Lange (2012), a stunning renovated farmhouse in belgium, unter: https://www.flickr.com/photos/55397648@N00/7919955686/ (06.02.2021).

DESTATIS (2021), Statistik 12111, unter: https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?operation=statistic&levelindex=0&levelid=1612806801099&code=12111#abreadcrumb (09.02.21).

Grupo Reban (2020), 25 Ideas muy originales para poner un negocio de comida, unter: https://www.okchicas.com/decoracion/ideas-poner-negocio-de-comida/ (06.02.2021).

Heiko Hauter (2014), Unterwegs mit D-OSUS: Luftbilder von Windsberg und Umgebung, unter: https://windsberg.de/2014/07/24/unterwegs-mit-d-osus-luftbilder-von-windsberg-und-umgebung/ (08.02.2021).

Heinze GmbH (2021), Umbau einer alten Scheune in ein modernes Wohnhaus, unter: https://www.heinze.de/architekturobjekt/umbau-einer-alten-scheune-in-ein-modernes-wohnhaus/12769739 (06.02.2021).

HNW Landschaftsarchitektur (2021), Scharnhorsthof – Nutzung des Schulhofs als Multifunktionsfläche, unter: https://hnw-land.de/portfolio-items/scharnhorsthof-nutzung-des-schulhofs-als-multifunktionsflaeche/ (06.02.2021).

Magdalena Eichstädt (2021), Eichstädts Bed and Breakfast, unter: https://www.eichstaedts-muenster.de (06.02.2021).

MDI RLP - Ministerium des Inneren und für Sport Rheinland-Pfalz (2021), Stadtdörfer in Rheinland-Pfalz, unter: https://mdi.rlp.de/de/unsere-themen/staedte-und-gemeinden/foerderung/kommunalentwicklung/stadtdoerfer/ (08.02.2021).

Oliver Dietze (2018), „Hofländle“ in Sankt Ingbert, unter: https://www.saarbruecker-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/regionales-aus-dem-automaten_aid-23857111 (06.02.2021).

Sarah Lacombe (2021), Zelterstraße Berlin, unter: http://lepamphlet.com/2012/01/22/zelterstrase-berlin/ (06.02.2021).

Sylvia Sorg (2015), Masterarbeit - Baulückenaktivierung - Ansätze zur Mobilisierung innerstädtischer Baulandpotenziale - Handlungsempfehlung für die Stadt Friedrichshafen, unter: https://repos.hcu-hamburg.de/bitstream/hcu/95/1/Sorg_Sylvia.pdf (06.02.2021).

UM BW - Umweltministerium Baden Württemberg (2008), Kleine Lücken - Große Wirkung Baulücken, das unterschätzte Potenzial der Innenentwicklung, unter: http://www.hai-info.net/HAI_Folder_090109.pdf (08.02.2021).

Vivien Alborna von Laufenberg (2021), Henslerhof von Laufenberg, unter: https://eventshenslerhof.de/ (06.02.2021).

Windsberg 91

tegut… gute Lebensmittel GmbH & Co. KG; Björn Friedrich (2020), Tegut testet urbane Mini-Filiale „teo“, unter: https://invidis.de/2020/11/innovatives-shopping-konzept-tegut-testet-digitalen-selbstbedienungsladen/ (06.02.2021).

Kurzbeschreibung Winzeln ist der größter der sieben Pirmasenser Ortsbezirke und spielt eine wichtige Rolle als Wohnund Arbeitsstandort im städtischen Kontext. Kennzeichnend ist ein heterogenes Ortsbild bestehend aus regionaltypischen Gehöften, Typologien aus Siedlungserweiterungen verschiedener Jahrzehnte, modernen Neubaugebieten, Gewerbegebieten und einer vielfältigen infrastrukturellen Nutzung

WINZELN

Weitergedacht

Zusammenfassung des Konzepts Der Leitgedanke des Konzepts möchte den traditionellen dörflichen Charakter Winzelns mit seiner voranschreitenden Verstädterung vereinen.

Tradition soll bewahrt und Wachstum ermöglicht werden. Das Konzept enthält Ansätze zum weiteren Umgang mit Leerständen und Baulücken sowie den charakteristischen Grüninseln Winzelns. Weiterhin werden Handlungsempfehlungen für gemeinschaftliche Treffpunkte und den historischen Wasserturm gegeben.

Konzept von Karim El Gharbi Otto Genée Laura Gorecki Laura Maier Luka Maus Leon Schulten Nadine Spies Carina Wagner

Ortsportrait Winzeln

Um Konzepte und Handlungsempfehlungen für Winzeln entwickeln zu können, ist es essentiell den Ort genau zu analysieren. Ein erster Eindruck kann mithilfe eines Ortsportraits vermittelt werden, welches im Folgenden kennzeichnende Eckdaten und Eigenschaften beinhalten soll.

1916 Einwohner

958 Haushalte

Die Bevölkerungszahl ist relativ stabil mit einer Tendenz zu leichtem Rückgang

Winzeln ist der größte der sieben Ortsbezirke von Pirmasens und Zuhause für etwa 5% der Gesamtbevölkerung der Stadt. Der Ort liegt nur etwa 3km von der Innenstadt entfernt. Die direkte Nähe zu Pirmasens sowie die überregionale Anbindung über die L600 an die A8 machen Winzeln zu einem beliebten Wohnstandort.

Durch die großen Industrie- und Gewerbegebiete im Süden und Osten von Winzeln stellt der Ort eine starke wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt Pirmasens dar. Die dort ansässigen Gewerbetreibenden sowie die ortseigenen Betriebe, wie Friseure, Nahversorgung, Gastronomie, Beherbergungsgewerbe und kleinere Einzelhandelsbetriebe bieten zahlreiche

Arbeitsplätze für die Bevölkerung Winzelns und der Umgebung. Die Versorgungsinfrastruktur deckt weitestgehend den täglichen Bedarf der Winzler Bevölkerung ab. Die Verkehrsinfrastruktur ermöglicht es, ohne größere Probleme in die Stadt und die umliegenden Ortsgemeinden zu gelangen.

Winzeln ist regional und überregional aufgrund verschiedener Gegebenheiten bekannt. Dazu zählt das ortsansässige 4-Sterne Hotel, das einzige dieser Klasse in der Umgebung, der Pferdesportverein sowie ausgezeichnete Rad- und Wanderwege.

Die folgende Seite zeigt verschiedene Eindrücke von Winzeln, die sowohl durch die eigenen Ortsbegehungen der Gruppe, als auch durch die Gespräche mit verschiedenen Ortsansässigen entstanden sind.

Die entsprechenden Bilder sind mithilfe kleiner Symbole nummeriert und auf dem Luftbild auf dieser Seite mit dem jeweiligen Pendant verortet.

Winzeln ist ...

Winzeln 93

Der Altersdurchschnitt liegt bei 48,23 Jahren und ist somit höher als der in Pirmasens mit 45,30 Jahren

... dörflich traditionell Der Eindruck, den Winzeln macht, wirkt in erster Linie idyllisch und ländlich.

Gerade die Gehöftstruktur im sog. Unterdorf gibt dem Ort seinen dörflichen und traditionellen Charakter.

Einige diese Gehöfte sind bereits saniert worden.

Auch im Oberdorf lassen sich traditionelle Bauweisen und Strukturen vorfinden.

In Winzeln sind vorwiegend Einfamilienhäuser zu finden, die in der Regel über ein großes Grundstück mit Garten verfügen,

... gemeinschaftlich Winzeln weist eine hohe Dichte an Vereinen auf. So kann jede*r Bewohner*in bei der Suche nach einer Freizeitbeschäftigung fündig werden. Gerade durch die Lage an dem Premiumwanderweg „Hexenklamm“ werden zudem zahlreiche Wanderinteressierte nach Winzeln gelockt. Viele Bürger*innen im Ort engagieren sich für ihre Interessen und versuchen diese durch Bürgerinitiativen oder Vereinsgründungen durchzusetzen.

... vernetzt Trotz des dörflich traditionellen Charakters, weißt Winzeln eine gute Infrastrukturausstattung auf. Der Ort verfügt beispielsweise sowohl über eine Kita als auch eine Grundschule.

Neben sozialer Infrastruktur kann Winzeln Gastronomie, Hotellerie und diverse Einzelhandelseinrichtungen vorweisen. Durch die ÖPNV-Vernetzung ist Winzeln zudem gut an Pirmasens sowie die umliegenden Orte angebunden.

Winzeln 94

... grün Umgeben von Äckern, Wiesen und Wäldern, haben gerade die Bewohner*innen in den Randlagen von Winzeln einen idyllischen Blick „ins Grüne“. Doch auch innerhalb von Winzeln ist sehr viel Grünstruktur vorzufinden. Nahezu jedes Grundstück verfügt über mindestens einen Garten, wodurch das Ortsbild sehr grün erscheint. Dazu kommen einige öffentlich zugängliche Grünflächen.

Bestandsanalyse Bebauungsstruktur und Nutzung

Entlang der Bottenbacher Straße sind einige Gebäude mit Mischnutzung zu verorten.

Die Bereiche um den historischen Ortskern (auch Unterdorf genannt) im Westen des Ortes sind zum Großteil von einer Mischstruktur geprägt. Hier sind viele ehemalige oder noch aktive Gehöfte zu finden.

Die angrenzenden Siedlungsbereiche sind fast ausschließlich von Wohnnutzung in Form von Ein- und

Zweifamilienhausbauten geprägt.

Im Rahmen der großflächigen Wohnsiedlungserweiterung der 1960/70er Jahre wurden unter der Freihaltung von großen Innenbereichen neue Wohngebiete geschaffen. Diese Innenbereiche wurden im Laufe der Zeit vermehrt weiter verdichtet.

Über den Ort verteilt sind kleinere Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe zu finden. Die zentralen Versorgung befindet sich vorwiegend entlang der Bottenbacher sowie der Gersbacher Straße. Im Osten und Süden grenzt direkter das Gewerbe- und Industriegebiet „Pirmasens West“ an.

Winzeln 95

Einzelhandel im Ortskern an der Gersbacher Straße als Beispiel für Gewerbe im Ort.

Bestandsanalyse Baulücken

Die Baulücke an der Friedensstraße ist ebenfalls abgegrenzt.

Die Fläche ist im Vergleich zu den Umliegenden relativ groß.

Im gesamten Siedlungsbereich von Winzeln sind Baulücken zu verorten. Die Flächen weisen dabei Größen zwischen 177 m² bis 1.574 m² auf. Teilweise sind sie vergleichbar mit den Grundstücken der umliegenden Bebauung. Gerade die großen Baulücken bieten einerseits die Möglichkeit ein breites Spektrum an

Bautypologien zu verwirklichen. Andererseits besteht dabei die Gefahr, dass sich die Bebauung nicht in die für den jeweiligen Bereich typische Struktur einfügt.

Die Potentiale, die diese Flächen für die Ortsentwicklung von Winzeln mit sich bringen, werden in einem späteren Abschnitt aufgegriffen.

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Abgegrenzte Baulücke an der Straße „Am Bucheneck“. Das Grundstück gleicht den angrenzenden in Größe und Form.

Bestandsanalyse Leerstände

In Winzeln sind ebenfalls einige leerstehende Ladenlokale vorzu finden, wie dieses Beispiel aus der Flurstraße zeigt.

Die Leerstände in Winzeln sind über das gesamte Siedlungsgebiet verteilt vorzufinden. Teilweise bezieht sich der Leerstand lediglich auf einzelne Wohneinheiten. Zudem stehen einige Gebäude komplett leer.

Die Leerstände bieten so einerseits Wohnraum bei einem Bevölkerungszuwachs. Jedoch besteht

andererseits die Gefahr, dass Gebäude oder einzelne Wohneinheiten verwahrlosen und so das Ortsbild negativ beeinflussen. Dies ist bereits bei einzelnen Objekten geschehen.

Durch ihre Potentiale und Chancen spielen die Leerstände für die Ortsentwicklung eine wichtige Rolle.

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Komplett leerstehendes Gebäude an der Bottenbacher Straße angrenzend an eine Brache.

Bestandsanalyse Grünstruktur

Blick in die Grünfläche zwischen der Bottenbacher Straße und dem Fassanenweg.

Im Hintergrund der Brache an der Bottenbacher Straße befindet sich der Garten eines Gehöfts.

Winzeln wirkt für seine Betrachter vor allem aus der Vogelperspektive grün und naturnah. Viele private Grünflächen grenzen aneinander und nehmen fast die gesamte unversiegelte Fläche in Winzeln ein.

Ergänzt werden diese mit wenigen öffentlich zugänglichen Grünflächen, wie beispielsweise dem Spielplatz

hinter der Grundschule.

Einzelne Brachflächen lockern die Bebauung einerseits auf, wirken jedoch aufgrund mangelnder Bepflanzung oft karg und verwahrlost. Angrenzend an die Siedlungsfläche liegen meist landwirtschaftlich genutzte Grünflächen.

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Der Blick vom Siedlungsrand Winzelns auf die umliegenden Freiflächen.

Bestandsanalyse Verkehrsinfrastruktur Winzeln hat im Hinblick auf seine verkehrliche Situation sehr gute Voraussetzungen. Besonders die gute Anbindung an die Autobahn A8, die in innerhalb von 7 min mit dem PKW erreicht werden kann, sorgt für eine schnelle und überregionale Anbindung. Zudem ist die Stadtmitte Pirmasens in 7-10 min mit dem PKW erreichbar.

Einige Teile Winzelns, vorwiegend die Anliegerstraßen, sind mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h versehen. Die Hauptverkehrsachsen sowie das Wohngebiet im Nordosten sind nicht verkehrsberuhigt.

Der ÖPNV ist in Winzeln ebenfalls gut ausgebaut.

So können die umliegenden Ortschaften sowie die Stadtmitte von Pirmasens über verschiedene Buslinien erreicht werden. Linie 203 bzw. 212 verkehrt zwischen Pirmasens und Windsberg über Winzeln, die Linie 242 verkehrt zwischen Pirmasens und Riedelberg über Winzeln. Zudem führt die Linie 209 von Pirmasens in das Gewerbegebiet „Erlenteich“. Die Ruftaxi-Linie zwischen Pirmasens und Riedelberg 2562 verläuft ebenfalls durch das Gewerbegebiet. Die Taktung der Buslinien erfolgt dabei teilweise in stündlichen Abständen.

Diese Gegebenheiten garantieren für Winzeln, auch im Hinblick auf Tourismus, eine gute Verkehrsanbindung und Erreichbarkeit sowohl mit dem eigenen Fahrzeug als auch dem ÖPNV. Verbesserungspotential liegt vor allem in einer weiteren Verkehrsberuhigung, die von vielen Bürger*innen gewünscht wird.

Soziale Infrastruktur Zentral gelegen findet sich in Winzeln ein Wasgaumarkt wieder. Dieser bildet den Kern der Nahversorgung. Zudem sind im Ort weitere kleinere Einzelhandelsunternehmen sowie ein Bankschalter zu finden, die weitestgehend der Grundversorgung dienen.

Winzeln verfügt über einen Kindergarten sowie eine gemeinsame Grundschule mit dem Ortsbezirk Gersbach. Zudem weißt Winzeln eine breite Vielfalt an unterschiedlichen Vereinen auf. Die medizinische Versorgung ist nach der jüngsten Schließung der ortsansässigen Allgemeinmedizinpraxis nicht mehr gegeben.

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Infrastruktur

Beteiligungsformate

Vorgehen Anhand der Prozessskizze wird das Vorgehen dargestellt. Im ersten Schritt der Analyse fand eine Ortsbegehung statt, um bereits zu Beginn mögliche Handlungsfelder zu erkennen. Im nächsten Schritt wurden Experten des Ortes Winzeln ausgewählt und zu einem Gespräch eingeladen.

Aus den Interviews kristallisierten sich verschiedene Schwerpunkte heraus, welche als Ansatzpunkte für eine Onlineumfrage dienten.

Die darauf folgende Onlineumfrage wurde auf verschiedenen Wegen beworben. Über einen eigens dafür erstellten Social Media Account konnte die Einladung zur Umfrage in der ortsansässigen Gruppe mit über 300 Mitgliedern geteilt werden. Zeitgleich

wurde das hier dargestellte Poster innerhalb des Ortes an verschiedenen strategisch sinnvollen Punkten ausgehängt.

Die Onlineumfrage umfasste beispielsweise verschiedene offene Fragen, unter anderem: „Was vermissen Sie in Winzeln?, Wo sehen Sie den Ortsmittelpunkt von Winzeln?“ So konnten die Bürger*innen Winzelns Anreize für die weitere Entwicklung setzen, die in der weiteren Planung zur Findung der Entwicklungsziele beigetragen haben.

Innerhalb des Umfragezeitraums vom 07.12.2020 bis zum 31.12.2020 beteiligten sich 137 Winzler*innen an der Umfrage und gaben mit ihren zahlreichen Antworten die Grundlage für das weitere Vorgehen.

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Die Durchführung partizipativer Methoden ist fester Bestandteil der Analyse und Konzeptfindung für Winzeln um lokales Wissen sowie Bedarfe und Wünsche in die Planungsebene mit aufzunehmen. Da zum Zeitpunkt des Projektes die Anwendung üblicher Beteiligungsformate nicht möglich war, wurde eine Beteiligung in Onlineform umgesetzt.

Ergebnisse der Onlineumfrage

Dies zeigt, dass einige Bürger*innen eine Nachverdichtung des Ortes durchaus sehr kritisch sehen. Ähnliche Anmerkungen wurden auch im Rahmen von anderen Fragen in die freien Textfeldern von den Bürger*innen eingetragen, was zeigt, dass ihnen dieses Thema als sehr wichtig erscheint.

Bewertung der örtlichen Infrastruktur Zu Beginn der Umfrage sollte die Daseinsvorsorge aus Sicht der Bürger*innen bewertet werden. Als System diente hier eine Skala von 1 „ausreichend vorhanden“, 2 „vorhanden, aber nicht ausreichend“ bis 3 „unzureichend vorhanden“. Bewertet wurden die Themen: Medizinische Versorgung, Lebensmittel für den täglichen Bedarf, Bank, Post, die verkehrliche Anbindung und die Bildungseinrichtungen. Eine zusätzliche Nennung war beispielsweise ein Ortszentrum, welches ebenso Knapp ein Drittel der Teilnehmenden ist zwischen 30 und 39 wie die Apotheke als unzureichend vorhanden einge- Jahre alt. Etwa ein Viertel ist zwischen 40 und 49 Jahre alt.

Mit Hilfe der ersten Frage „Was verbinden Sie mit Winzeln?“ sollte ein einfacher Einstieg in die Umfrage stuft wurde.

Als ausreichend vorhanden wurden beispielsweise erfolgen, der einen Überblick über den allgemeinen die Wanderwege und die Nähe zu Erholungsgebieten Bezug der Bürger*innen zu Winzeln ermöglichte. Da bei dieser Frage Mehrfachnennungen möglich waren, eingestuft. Die medizinische Versorgung wird von den weicht die Antwortanzahl von der Teilnehmendenzahl Bürger*innen als große Schwachstelle angesehen und im Durchschnitt als vorhanden aber nicht ausreichend ab. Der Großteil der Winzler*innen, 113 Personen, eingestuft. Mit Schließung der Praxis für Allgemeinempfindet den Ort als Wohnort, während 89 Personen Winzeln auch als Heimat bezeichnen würden. Nur medizin bricht hier für viele Bürger*innen zusätzlich die Versorgung weg und es müssen weitere Wege in wenige verbinden den Arbeitsplatz mit Winzeln.

Kauf genommen werden. Diese Anmerkung wird auch In der Umfrage wurde die Frage gestellt, ob „Sie in Winzeln wohnen und auch in Zukunft auf unbestimm- öfter an verschiedenen Stellen in der Umfrage seitens der Bürger*innen getätigt. te Zeit weiterhin in Winzeln wohnen bleiben möchten.“ Diese beantworteten 102 Teilnehmer*innen mit Die Versorgung im Bereich Bankwesen wird im Dur„JA“. Einige Personen gaben durch ein zusätzliches freies Textfeld zudem folgende Antworten als Anmer- schnitt ebenso tendenziell als „nicht ausreichend“ bewertet. Aus weiteren Fragen geht hervor, dass sich kung: einige Winzler Bürger*innen eine persönliche Bera„Die Stadt sinnlos nachverdichtet, anstatt in tung durch eine*n Mitarbeiter*in vor Ort wünschen. die Qualität des Ortes zu investieren“ Fast die Hälfte der Teilnehmenden sehen Winzeln als ihren Die weiteren Themen der Daseinsvorsorge werden „Bauprojekt in der Großgasse/Bottenbacher Wohnort an. Etwa ein Drittel bezeichnet Winzeln als die eigene durchweg als ausreichend vorhanden angesehen.

Heimat. Winzeln als Arbeitsplatz spielt nur für wenige eine Straße den alten Ortskern verschandelt und das soziale Gefüge erheblich stören wird“. wichtige Rolle

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Die Beteiligung der Bürger*innen fand ausschließlich online statt. Dies spiegelt sich in der Teilnehmendenstruktur wider. Im Rahmen der Umfrage konnten zum Großteil Personen zwischen 30-49 Jahre erreicht werden, während nur zwei über 70-Jährige teilnahmen. Die älteren Bürger*innen Winzelns konnten mit diesem Beteiligungsformat nicht erreicht werden.

Generell nahmen an der Umfrage 58 Frauen und 47 Männer teil.

Neben der Verbesserung der Ortsgemeinschaft liegt den Bewohner*innen der Erhalt der Infrastruktur am Herzen. Einige Bewohner*innen beklagen die ärztliche Versorgung in Winzeln. So wünschen sich manche Bewohner*innen eine Arztpraxis sowie einen ApotheDie wesentlichen Punkte beziehen sich auf die Verken-standort innerhalb Winzelns. besserung der Ortsgemeinschaft, der Sicherung Der Erhalt des Einzelhandels ist ebenfalls ein wichder Infrastruktur und der Beruhigung der Verkehrstiges Anliegen der Bürger*innen. Insbesondere der situation. Die Bewohner*innen Winzelns sehnen Wasgau-Lebensmittelmarkt versorgt mit seinem sich nach einem stärkeren Zusammenhalt in ihrer Sortiment die Bürger*innen mit Waren des täglichen Gemeinde. So wird beispielsweise das Dorffest von Bedarfs. Die Bürger*innen äußern hierzu die Angst vielen Winzlern*innen wieder gewünscht. Eine in der bezüglich einer etwaigen Schließung des Marktes.

Umfrage genannte Alternative dazu stellt die AdDie Beruhigung der Verkehrssituation ist in diesem ventsfensteraktion dar, welche die Bürger*innen in vergangenen Adventszeiten zusammengebracht hatte Teil der Umfrage einer der am häufigsten genannten Punkte. Beklagt werden Überschreitungen der Fahrund deren Fortsetzung angeregt wird. Im Rahmen geschwindigkeit in den 30er Zonen und die Parksituavon Veranstaltungen kann die Gemeinschaft weiter tion in der Nähe des Hotel Kunz. Die Bewohner*innen wachsen.

Im Rahmen der Umfrage wurden viele offene Fragen gestellt. Innerhalb der Frage „Was würden Sie in Winzeln verändern?“ kamen viele verschiedene Antworten, die hier kompakt in einer Wortwolke dargestellt werden. Hier stehen die wichtigsten Punkte eher zentral und größer geschrieben in der Grafik. Das Thema Verkehr spielt für viele Winzler eine große Rolle.

Diese Frage wurde von 79 Teilnehmenden beantwortet.

wünschen sich eine bessere Überwachung und Drosselung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.

Ein weiterer Aspekt, der aus der Umfrage hervorgeht, ist, dass einige Winzler Bürger*innen der Planung von Mehrfamilienhäusern kritisch gegenüberstehen. Sie sagen, dass dadurch der Ortscharakter verändert wird.

Die Verdichtung im Ortskern soll aus Sicht mancher Bewohner*innen gestoppt werden und stattdessen auf Freiflächen am Ortsrand verlagert werden.

Ein wichtiger Punkt für die Bürger*innen ist zudem das alte Denkmal, welches aufgrund des Neubaus des Hotel Emil versetzt wurde. Einige Bürger*innen finden diese Entscheidung nicht richtig.

Die Auswertung der Beteiligung zeigt einige Handlungsfelder auf, die im folgenden Konzept aufgegriffen werden.

Die Frage „Was vermissen Sie in Winzeln?“ wurde von den Bürger*innen mit den Schlagwörtern beantwortet, die aus der obenstehenden Wortwolke entnommen werden können. Der Großteil der Nennungen findet sich auch schon bei anderen freien Textoptionen innerhalb der Umfrage wieder. Diese Faktoren werden von den Winzler Bürger*innen am meisten in ihrem Ort vermisst.

Diese Frage wurde von 73 Teilnehmenden beantwortet.

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Im Rahmen der Umfrage konnten die Bewohner*innen ihre Anregungen in Bezug auf den Ortsbezirk Winzeln äußern.

Im Rahmen einer SWOT-Analyse sollen für Winzeln hier Stärken und Chancen sowie auf der folgenden Seite Schwächen und Risiken, herausgearbeitet werden, welche sich aus der Bestandsanalyse ergeben.

Die Ergebnisse der SWOT-Analyse bilden im weiteren Verlauf den Grundstein für die entwickelten Konzeptbausteine.

Winzeln ist ein beliebter Wohnstandort und bietet ein vielfältiges Angebot. Dies wird vor allem durch das Vorhandensein wichtiger Bildungseinrichtungen, einer guten Infrastruktur und einer guten Anbindung im städtischen und (über-) regionalen Kontext erreicht.

Das Hotel Kunz sowie die Nähe zum überregionalen Wanderweg „Hexenklamm“ fördern Winzelns Bedeutung für den regionalen Tourismus und steigern seine Wirtschaftskraft.

Die bisher unbebauten Grundstücke ermöglichen eine künftige Innenentwicklung und die Chance, den dörflichen Charakter entsprechend seiner historischen Entwicklung zu erhalten und die fortschreitende Verstädterung Winzelns bewusst zu steuern. Dabei muss Bezug auf die Vielzahl von Bautypologien mit ihren Merkmalen und Funktionen genommen werden. Der Wasserturm, als historisches Relikt, kann für Stadtgeschichte sensibilisieren, weshalb sein Potential ausgeschöpft werden sollte.

Die inneren Grüninseln und deren Erhaltung bzw.

Aufwertung ermöglichen positive Effekte im ökologisch-klimatischen Kontext und erhalten die historisch gewachsene Grundstruktur des Ortes, wodurch sie eine wichtige Chance für Winzeln darstellen.

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Stärken & Chancen

Grundsätzlich kann die fortschreitende Verstädterung Winzelns für den voranschreitenden Verlust des dörflichen Charakters verantwortlich gemacht werden. Ein möglicherweise beschleunigender Risikofaktor dabei ist die Erweiterung des Gewerbegebietes, wodurch Winzeln gänzlich mit Pirmasens verschmelzen würde.

Städtebaulich sind vor allem die überdimensionierten Baukörper des Hotel Kunz problematisch, welche den dörflichen Charakter in diesem Bereich aufbrechen.

Aus diesem Grund stellt das geplante Bauprojekt in der Großgasse ebenfalls ein Risiko dar. Weiterhin ist die Beseitigung des teilweise schlechten Zustandes der historischen Bebauung ein Ansatzpunkt, um das Ortsbild nachhaltig aufzuwerten. Um Baulücken im südlichen Ortsteil durch Verkäufe zukünftig zu schließen, ist die Aussicht auf das Gewerbegebiet „Auf dem neuen Feld“ in Richtung Süden ein hemmender Faktor.

Im Rahmen der Beteiligung wurde deutlich, dass die Bewohner*innen aus den neueren Baugebieten weniger gut in die Gemeinschaft eingegliedert sind. Die nicht vorhandene Ortsmitte bietet in diesem Kontext somit keinen Begegnungsraum.

Im Bereich der Infrastruktur ist in Winzeln vor allem die medizinische Versorgung nicht ausreichend vorhanden - weder durch ansässige Ärzte noch durch eine Apotheke. Der Durchgangsverkehr entlang der Bottenbacher Str. und der Gersbacher Str. bringt störenden Lärm und weitere Gefahrenpotentiale mit sich.

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Schwächen & Risiken

Ortsperspektive - Wachstum zulassen und Charakter bewahren -

Innenentwicklung vor Außenentwicklung In § 1 a Abs. 2 BauGB ist verankert, dass „mit Grund und Boden […] sparsam umgegangen werden“ soll.

Weiter heißt es: „Dabei sind zur Verringerung der zusätzlichen Inanspruchnahme von Flächen für bauliche Nutzungen die Möglichkeiten der Entwicklung der Gemeinde insbesondere durch Wiedernutzbarmachung von Flächen, Nachverdichtung und andere Maßnahmen zur Innenentwicklung zu nutzen sowie Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen.“ Die Bundesregierung hat bereits 2002 im Rahmen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie festgehalten, dass bis 2030 der tägliche Siedlungs- und Verkehrsflächenzuwachs weniger als 30 ha betragen soll.

Dazu kann und soll jedes Land, jede Stadt und jede Kommune beitragen. Daher ist es wichtig, dass zunächst vorhandene Baulücken und freie Bauplätze innerhalb der Siedlungsgrenzen entwickelt werden.

Neubaugebiete in Randlage sollen zweitrangig erschlossen werden, um so eine zu starke Ausbreitung

in den Außenbereich zu verhindern und somit einen Beitrag zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung leisten zu können.

Für Winzeln wird die Bestrebung, diesen Weg der Nachhaltigen Siedlungsentwicklung einzuschlagen, in den Zielaussagen bezüglich des Wohnens im FNP 2020 der Stadt Pirmasens wie folgt festgehalten: „Eindeutiger Schwerpunkt liegt in der Innenentwicklung und hier im Besonderen bei - der Schließung innerörtlicher Baulücken und - der Sanierung und Wieder-/Weiternutzung von Bestandsgebäuden [...]“ In Winzeln sind derzeit über 20 freie Bauplätze zu verorten, die jeweils unterschiedliche Flächengrößen zwischen etwa 350 und 1500 m² aufweisen. Diese liegen im gesamten Siedlungsgebiet verteilt. (vgl. S.5) Aufgrund der verschiedenen Größen und Lagen im Ort lassen sich darauf verschiedene Bautypologien und

Konzepte verwirklichen. Neben dem Vorteil der geringeren Inanspruchnahme von Flächen in Ortsrandlage, spielt die meist bereits bestehende Erschließung eine wichtige Rolle. Bei der Umsetzung von Bauprojekten sollten die jeweiligen typischen Gegebenheiten der Umgebung beachtet werden (vgl. S. 15 -22).

Zudem ist bei über 50 Gebäuden (Stand 2017) in Winzeln ein Leerstand zu verzeichnen, der teilweise 50 – 100 % beträgt. (vgl. S. 6) Hierbei sind Sanierungen und Umnutzungen denkbar, um die Attraktivität der Gebäude und Wohneinheiten für neue Bewohner*innen zu steigern. Durch solche Maßnahmen kann neuer Wohnraum geschaffen werden, ohne dass neue Flächen versiegelt werden müssen. Dies bedeutet eine wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung. Zudem wird das Ortsbild in Winzeln aufgewertet und der dörfliche Charakter trotz Zuwachs gewahrt.

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Für Winzeln ist ein Wachstum der Bevölkerung erwünscht. Die Lage Winzelns in räumlicher Nähe zur Stadt Pirmasens, die bestehende Verkehrs- sowie Versorgungsinfrastruktur und die gute überregionale Erreichbarkeit führt dazu, dass Winzeln als Wohnort attraktiv ist. Dabei spielt zudem der dörfliche Charakter von Winzeln eine wichtige Rolle, weshalb es essentiell ist, dass die bauliche Entwicklung sinnvoll gesteuert wird.

Leitfaden zur ortstypischen baulichen Innenentwicklung

In Winzeln ist neben dem Gewerbegebiet besonders die Unterteilung in ein Ober- und Unterdorf markant.

Das Unterdorf besitzt, aufgrund landwirtschaftlicher Nutzgebäude, einen eigenen dörflichen Charme. Auch wenn hier viele Wohngebäude neu hinzu kamen, sind die Strukturen eher ländlich.

Im Oberdorf haben sich hauptsächlich in der Nachkriegszeit aufgrund der niedrigen Baulandpreise Pirmasenser Arbeiter niedergelassen. Hier sind die Strukturen kleinteiliger und zeichnen sich besonders durch eine suburbane Einfamilienhausbebauung aus.

Im Zuge der Suburbanisierung und der zunehmenden Verstädterung Winzelns, entwickelte sich ein neuer Dorfkern, in dem sich die Bebauung mischte und verdichtete. Außerdem waren bzw. sind hier noch die Versorgungsinfrastruktur sowie besondere Gebäude verortet. Auch wenn die meisten Ladenlokale nicht mehr als solche existent sind, ist die ehemalige Bedeutung für den Pirmasenser Vorort deutlich erkennbar.

Durch Nachverdichtung und Erweiterungen sind ebenfalls verschiedene Bebauungen wie Geschosswohnungsbau oder Reihenhäuser ins Ortsbild des Oberdorfs eingeflossen. In jüngerer Zeit entwickelte sich Winzeln insbesondere in nördlicher Richtung. Die neueren Erweiterungen bilden eine eigene bauliche Struktur.

Diese Strukturen zusammengenommen lassen ein Gesamtbild von Winzeln entstehen. Auch wenn die Entwicklungsschritte in dem Ort zu erkennen sind und durchaus harmonisch ineinanderfließen, sind innerhalb der einzelnen Gebietstypologien Handlungsfelder zu erkennen, die zu Störungen im Ortsbild führen.

Aus diesem Grund soll den Winzler*innen ein Leitfaden an die Hand gegeben werden, wie sie mit Hilfe der Bebauung ihren Ort ästhetisch aufwerten können, ohne dabei den Anspruch der Individualität zu verlieren.

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Innen- vor Außenentwicklung

Gehöfte und (ehemalig) landwirtschaftlich genutzte Gebäude

Fassadenelemente Bei der Renovierung des alten Bauernhauses wurden die alten Klappläden erhalten. Außerdem sind der Sockel, die Fassadenöffnungen sowie die Eckelemente aus rotem Sandstein nicht überstrichen worden. Es wurden dadurch die charakteristischen Elemente erhalten sowie auf das Wesen und die Entstehungszeit des Gebäudes Rücksicht genommen.

Fassadenöffnungen Hier wurde der historische Charakter des Gebäudes ehralten. Die Fassadenöffnungen bilden durch das Einsetzen von Sprossenfenstern ein einheitliches Bild.

Ebenfalls hervorzuheben ist die Nutzung des Vorgartens, der mit der gärtnerischen Nutzung zu einem grünen Ortsbild beiträgt.

Integrierte Freifläche Die ehemalige Hoffläche ist nur zum Teil versiegelt und dient als Stellplatz für PKW sowie als Aufenthaltsbereich.

Zudem wird der Hof gärtnerisch genutzt und durch die Bepflanzung vorwiegend von Zierpflanzen optisch aufgewertet.

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Der westliche Teil Winzelns zeichnet sich durch seine historischen (ehemals) landwirtschaftlich genutzten Gehöfte aus. Bei den teilweise auch heute noch landwirtschaftlich genutzten Gebäuden handelt es sich in der Regel um mehrgeschossige Eindachhöfe oder Zweiseithöfe in offener Bauweise.

Im Laufe der Zeit wurden neue Wohngebäude innerhalb dieser generell homogenen Bebauungsstruktur integriert. Dabei handelt es sich hauptsächlich um zwei- bis dreigeschossige Ein- und Mehrfamilienhäuser. Diese Art der Bebauung zieht sich vom Ortseingang im Süden, entlang der Bottenbacher bis in die Gersbacher Straße.

An der Kreuzung Scheuergasse/Luitpoldstraße befinden sich ebenfalls zwei ehemals landwirtschaftlich genutzte Gebäude, die daher dieser Bebauungsstruktur angehören. Der bauliche Zustand der einzelnen Gebäude weist deutliche Unterschiede auf. Die alten Bauerngehöfte sind in großen Teilen sanierungsbedürftig oder wurden teilweise bereits renoviert.

Viele der Gebäude wurden einer neuen Nutzung zugeführt. So finden sich innerhalb dieses Gebiets zahlreiche zur Wohnnutzung umgestaltete ehemalige Wirtschaftsgebäude. Im Zuge dieser Umbaumaßnahmen wurden die Fassaden teilweise komplett erneuert oder so verschalt, dass die ehemalige Nutzung fast nicht mehr erkennbar ist. Zukünftig gilt es, die leerstehenden Scheunen der Gehöfte einer neuen Nutzung zuzuführen.

Denkbar wäre es, dort Wohneinheiten zu schaffen, sie dabei jedoch zu erhalten. Zudem ist eine Nutzung zu Hobbyzwecken, wie Kunstateliers oder ähnliches, möglich.

Angrenzend an die Bebauungstypologie der Gehöfte und die (ehemalig) landwirtschaftlich genutzten Gebäude im Westen entwickelte sich vorwiegend bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Ortskern entlang der Bottenbacher Straße.

Hier ist die Bebauung deutlich dichter als in den umliegenden suburbanen Gebieten. Die Bebauungsstruktur zeichnet sich hier vor allem durch zwei- bis dreigeschossige Wohnhäuser in teils geschlossener, teils offener Bauweise aus.

Die Bautypologie zeichnet sich durch die Ladenlokale in der Erdgeschosszone aus. Auch wenn bereits viele dieser Ladenlokale zurückgebaut wurden, sind diese noch immer erkennbar. Ebenfalls finden sich hier zudem weitere Handwerksbetriebe und Geschäfte. Die verbliebenen ehemaligen Ladenlokale bieten das Potential bestimmte notwendige Infrastruktureinrichtungen anzusiedeln.

Denkbar wäre hierbei eine Apotheke oder eine Metzgerei.

Garten in der Ortsmitte Private Freiflächen sind in der dicht versiegelten Ortsmitte selten. Umso wichtiger ist es, auf eine möglichst ökologische Gestaltung der wenigen Freiflächen zu achten, um eine gewisse Durchgrünung in diesem Gebiet zu erhalten. In diesem Fall wurde nur ein geringer Teil der privaten Grünfläche weiter versiegelt, lediglich eine Spur für Fahrzeuge verläuft in der Mitte der Freifläche. Die restliche Fläche wird als klassischer Vorgarten genutzt.

Angrenzend an wirtschaftliche Nebengebäude auf dem Grundstück finden sich in geringer Konzentration Holzlagerungen, die das Gesamtbild allerdings wenig stören.

Fassade mit Werbeanlage In der Ortsmitte sind einige Handwerksbetriebe und Geschäfte ansässig. Diese Betriebe präsentieren sich dabei unter anderem durch Werbeanlagen im Straßenraum und stellen durch die ihre Höhe, Farbgebung oder Lichtinstallationen einen Fremdkörper da.

Im Falle der Dorfschenke, beschränkt sich der Aufbau von Werbeanlagen lediglich auf das Erdgeschoss und fügt sich in die Gesamtoptik des Gebäudes ein.

Einheitliche Fassade In diesem Beispiel wird die dichte Bauweise innerhalb dieser Bebauungstypologie im Ortskern deutlich. Durch die geschlossene Bauweise entsteht ein optisch enges Erscheinungsbild. Deshalb ist eine einheitliche Fassadengestaltung wie in diesem Fall anzustreben. Die Fassadenöffnungen sind symmetrisch in beiden aneinandergrenzenden Gebäuden eingelassen, Durchbrüche zum Hinterhof gliedern sich einheitlich in die Gebäudestruktur ein. Zudem vermitteln die Dacheinlassungen aufgrund ihrer dezenten Bauweise ein stimmiges Gesamtbild.

Lediglich die Farbgebung der Fassadengestaltung trägt nicht zu einem einheitlichen Bild bei.

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Mischbebauung im Ortskern

Besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die suburbane Wohnbebauung in Winzeln. Viele Stadtbewohner*innen zogen vermehrt in das Umland von Pirmasens. Die Expansion ist in weiten Teilen des Oberdorfs heute noch klar erkennbar: Östlich angrenzend und teilweise sogar überschneidend mit der landwirtschaftlichen Gebietstypologie, wurde das landwirtschaftlich geprägte Dorf entlang der Scheuergasse, der Bottenbacher Straße, der Großgasse, der Straße „Am Bucheneck“ und in der Luitpoldstraße mit Wohnbebauung in einer offenen Bauweise erweitert.

Charakteristisch für diese suburbane Ortserweiterung sind vor allem die Satteldächer und die Vorgärten. Die meist zweigeschossigen Gebäude zeichnen sich darüber hinaus durch eine hohe Individualität der Gestaltung aus.

Die größeren Querschnitte der Bebauung der suburbanen Bautypologien ermöglichen es entsprechende Wohnangebote zu schaffen, die mehr Platz bedürfen, wie beispielsweise eine seniorengerechte Wohngruppe.

Rasengittersteine Um die Versieglung zu minimieren, sind Rasengittersteine anstelle eines durchgängigen Pflasters ein geeigneter Kompromiss, um einerseits einen stabilen Untergrund für Fahrzeuge zu haben und andererseits Regenversickerung zu ermöglichen. Hinsichtlich zunehmender Starkregenereignisse und klimatischer Veränderungen sind Maßnahmen zur besseren Versickerung auch auf Privatflächen nötig.

Fassaden Die Fassade hat im Laufe diverser Umbaumaßnahmen ihren ursprünglichen Charakter kaum verloren. Lediglich durch einen seitlichen Anbau im Eingangsbereich kann eine Veränderung im Erscheinungsbild festgestellt werden. Die Fassadenöffnungen wurden in der ursprünglichen symmetrischen Anordnung gelassen, außerdem wurden die Klappläden nicht durch Rollläden ersetzt.

Dachlandschaften und -aufbau In diesem Straßenzug zeigt sich aufgrund der einheitlichen giebelständigen Bauweise der Häuser ein einheitliches Gesamterscheinungsbild. Die Satteldächer der Häuser stehen traufständig zur Straße. Sämtliche Gebäude weisen dabei eine dezente Gesamtstruktur auf.

Die Dachaufbauten wurden einheitlich in angemessener Dimension in die Dachlandschaft eingefügt. Die Fenstereinlassungen liegen in einer Linie mit den Fenstern in der Fassade, sodass sich ein gleichmäßiges Bild ergibt. Die Photovoltaikanlagen orientieren sich an den Ausmaßen der Dacheinlassung und fügen sich dadurch stimmig in das Gesamterscheinungsbild ein. Durch ihre Höhe ist die Anlage vom Straßenraum nur dezent erkennbar.

Die Baumaterialien der Dachlandschaft weisen keine Unstimmigkeiten mit der Umgebungsbebauung auf und zeichnen sich durch eine dunkle, gedeckte Farbgebung aus.

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Frühe suburbane Wohnbebauung

Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser

Mehrfamilienhäuser Mehrfamilienhäuser verteilen sich über den gesamten Ort punktuell in verschiedenen Gebieten. Dabei orientieren sich die gestalterischen Elemente zumeist an der umliegenden Bebauung, teilweise stechen die großflächigen Mehrparteienhäuser allerdings auch optisch aus der Umgebungsbebauung heraus. Bei der Fassadengestaltung ist deshalb auf eine angemessene Farbgebung sowie einen Zusammenhang von Erd- und Obergeschoss zu achten. Auch die Dachlandschaft sollte sich in die umliegende Bebauung integrieren und zu einem harmonischen Gesamtbild beitragen. Bei der Materialwahl sollte auf Bautypus und Entstehungszeit Rücksicht genommen werden.

Reihenhäuser Reihenhäuser bieten eine gute Möglichkeit der Nachverdichtung von ungenutzten Freiflächen in bereits bebauten Gebieten. Private Freiflächen sind aufgrund der dichten Bauweise eher die Ausnahme, weshalb auch kleinste Flächen begrünt werden sollten. Die Fassaden sollten sich der bestehenden Bebauung anpassen. In diesem Fall wurde die Symmetrie der Fassadenöffnungen aus den umliegenden Baugebietstypologien annähernd identisch übernommen, so dass sich ein optisch zusammenhängendes Gesamtbild ergibt. Auch die Dachlandschaft weist keine Unstimmigkeiten auf und orientiert sich ebenfalls an den vormals errichteten Gebäuden.

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Punktuell finden sich in Winzeln Reihenhäuser sowie Mehrfamilienhäuser als weiterer Bebauungstypus wieder, der typische Nachverdichtungsstrukturen aufweist.

Die Reihenhausgebiete in Winzeln befinden sich „versteckt“ in kleineren Stichstraßen und prägen das Ortsbild kaum. Die Gebiete selbst wirken im Vergleich zu den freistehenden Einfamilienhäusern deutlich beengter und führen zu einem dichteren Wohnen im Ort selbst. Insbesondere im Fasanenweg, einer Seitenstraße der Luitpoldstraße, zeigt sich eine vorherrschende Reihenhausbebauung. Die zweieinhalbstöckigen Einfamilienhäuser sind bis auf das Endhaus dieser Straße traufständig und nahe an der Straße errichtet. Teilweise reichen die Grundstücke bis an den Bordstein, so dass es in Teilen dieses Bereichs keinen beidseitigen Gehweg gibt. Durch am Straßenrand parkende Autos wird der Freiraum zusätzlich beengt.

Zudem sind in Winzeln vereinzelt Mehrfamilienhäuser zu finden. Auch diese dienen einer Nachverdichtung im Ort. Sie befinden sich nicht in eher versteckten Stichstraßen, sondern sind im gesamten Ortsbild präsent. Sie stechen allein durch ihrer Geschossigkeit (2,5 bis 4) und ihrer Massivität aus der restlichen Bebauung heraus.

Besonders die Mehrfamilienhäuser in der zweiten Ortserweiterungsphase fügen sich gut in ihre Umgebung ein und sind von der Bauweise und Gestaltung ähnlich wie die der zweiten Ortserweiterung, in dessen Zuge sie auch entstanden sind. Trotzdem ist von solch einer Bebauung zukünftig abzuraten, da diese Typologie sich insgesamt nicht in den dörflichen Charakter von Winzeln einfügt.

Im Norden Winzelns befinden sich im Bereich der Straßen Am Stockwald, Breslauer Straße und Tilsiter Straße hauptsächlich ein- bis zweistöckige Einfamilienhäuser in offener Bauweise. Punktuell finden sich in diesem Bereich des Ortes auch Mehrfamilienhäuser mit zwei bis drei Stockwerken. Richtung Gersbach liegt kurz vor dem Ortsausgang gegenüber dem Friedhof ein neu erschlossenes und bereits bebautes Neubaugebiet. Aufgrund dieser typischen Neubaugebietsstrukturen lassen sich die Gebiete zusammenhängend betrachten, obwohl die jeweiligen Erschließungszeitpunkte mehrere Jahre auseinander liegen. Die beiden Gebiete werden baulich durch die katholische Kirche voneinander abgetrennt, ein Fußweg schafft eine direkte Verbindung der beiden Areale.

Neubaugebiet Generell zeichnet sich mittlerweile in vielen Neubaugebieten oftmals ein Trend zu so genannte „Steingärten“ ab. Dabei wird gerade in Vorgärten fast komplett auf Bepflanzung verzichtet und durch verschiedenartige Gesteine ersetzt. Es werden lediglich vereinzelt Pflanzungen als „Highlights“ eingesetzt. Dabei sind diese Pflanzen oftmals weniger regionstypisch, sondern eher exotischer Natur.

Um sowohl das optische Bild als auch die ökologische Bilanz neuer Ortsteile positiv zu gestalten, soll dieser Trend umgekehrt werden und der Fokus auf begrünte Freiflächen gesetzt werden.

Einfamilienhäuser Neubaugebiete weisen oftmals keine einheitliche Bebauungsstruktur auf. So finden sich auch in Winzeln in den neueren Baugebieten ein- bis zweigeschossige Gebäude, teilweise ohne einheitliche Gebäudestruktur. Auch diesem Phänomen soll durch angemessene Abwägungen vorgebeugt werden, so dass sich neue Baugebiete in einem stimmigen Gesamtbild präsentieren. Die Fassaden sollten sich wie in diesem Fall an die dörfliche Struktur anpassen. Die Fassadenöffnungen sind symmetrisch angeordnet, das optische Erscheinungsbild wird durch eine dezente Farbgebung gut in die dorftypische Struktur integriert und die Gestaltung der Dachlandschaft zeichnet sich ebenfalls durch eine gedeckte Farbwahl der Dachziegel ohne störende Dachaufbauten aus

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Spätere suburbane Ortserweiterung

Zusätzlich finden sich in Winzeln eine Reihe an Gebäuden, die in ihrer Funktion und ihrer städtebaulichen Bedeutung besonders herausstechen. An diese Gebäuden werden ebenfalls besondere gestalterische Ansprüche gestellt. Ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Stadt Pirmasens hat Winzeln mit dem Hotel Kunz und seiner Erweiterung „Emils Hotel“. Beide Gebäude befinden sich an der Kreuzung Bottenbacher Straße/Am Stockwald/Luitpoldstraße und zeichnen sich durch die optisch sehr dominante Bauweise aus. Im Gegensatz zur Umgebungsbebauung verfügen die Hotelgebäude über drei bzw. vier Geschosse und wirken aufgrund ihrer überdurchschnittlich hohen GRZ optisch sehr dominant.

Viele Winzler sehen in dem Hotel einerseits ein Aushängeschild, andererseits gibt es immer wieder auch kleinere Konflikte mit den direkten Nachbarn (insbesondere aufgrund der verkehrlichen Lage). Auch andere Gebäude sind aufgrund ihrer Funktion selbst ortsbildprägend und bedürfen einer eigenen Herangehensweise zur Ortsgestaltung. Hierzu gehören neben dem Hotel auch die Kirchen, die Schule sowie der Wasgau Supermarkt.

Hotel Kunz Während die direkte Umgebungsbebauung durch einbis zweistöckige Einfamilienhäuser in offener Bauweise geprägt ist und einen typischen Dorfcharakter aufweist, stechen die beiden Hotelgebäude aufgrund ihrer dominanten Bauweise (dreistöckig, hohe GRZ, direkt an der Straße gebaut) optisch aus dem ortstypischen Bild heraus. Trotz der symmetrischen Fassadengestaltung, die sich in gewisser Weise mit der ursprünglichen Bebauung gleicht, fügen sich die beiden Gebäude dennoch nicht in die umliegende Bebauung ein. Hervorzuheben ist allerdings die dezente Gestaltung der Farbgebung und der Lichtinstallationen im Straßenraum. Bei dem Hotel handelt es sich um ein Alleinstellungsmerkmal in Winzeln, das von den Bürger*innenn weitestgehend akzeptiert wird. Deshalb kann hier von einer baulichen Ausnahme gesprochen werden. Künftig sollten solche dominanten Bauvorhaben allerdings vermieden bzw. der Umgebungsbebauung angepasst werden.

Katholische Kirche Die katholische Kirche zwischen den beiden Neubaugebieten fügt sich aufgrund ihres kirchen-untypischen Gestaltungscharakters gut in das moderne Bebauungsbild der neueren Ortserweiterungen bzw. Neubaugebiete ein. Eine klassische Kirche, wie beispielsweise die protestantische Kirche in der Oskar-Metz-Straße, mit einem hohen, steinernen Kirchturm und einem dominanten Schiff, würde weniger in die Umgebungsbebauung der Neubaugebiete passen. Bei der Gestaltung solch dominanter Gebäude sollte auch bei künftigen Bauvorhaben eine Gestaltungsform gewählt werden, die sich optisch passend in die Umgebungsbebauung einfügt.

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Besondere Bebauung

Allgemeine Handlungsempfehlungen

Private Freiflächen •

•

• •

Nach Möglichkeit sollten private Freiflächen so gestaltet werden, dass sie dem Aufenthalt dienen.

Vorgärten sollten nicht als Stellplatz oder Lagerplatz dienen, sondern gärtnerisch gestaltet werden. Standplätze für Mülltonnen sollten in die Gestaltung der Freifläche und der Einfriedung integriert werden.

Stellplätze sollten gestalterisch in Freiflächen mit eingebunden werden.

Einfriedungen sollten aus Hecken, Holz oder Metall Mauerwerk oder Naturstein sein und eine Höhe von 1 m nicht übersteigen. Auf Kunststoffelemente sollte verzichtet werden.

Fassadengestaltung und Materialien • • •

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Beim Umbau sollte eine harmonische Fassadengliederung erhalten oder hergestellt werden.

Fassadenöffnungen sollten sich anhand des Bautyps der Entstehungszeit orientieren.

Das einheitliche Bild sollte nicht gestört werden.

Erd- und Obergeschosse sollten einen Zusammenhang bilden.

Bei Umbau und Erneuerung sollten charakteristische Elemente an den Fassaden erhalten oder gleichwertig ersetzt werden.

Fassadenmaterialien und Farbigkeit sollten Rücksicht auf das Wesen und die Entstehungszeit nehmen.

Fassadenmaterialien sollten sich den Bautypen der Umgebung anpassen.

Farbgebung von Gliederungen oder Ornamenten sollte mit der Fassadenfarbe abgestimmt sein.

Werbeanlagen sollten sich dem Charakter des Gebäudes unterordnen.

Werbeanlagen sollten nur unterhalb der Fensterbrüstung des ersten Obergeschosses angebracht werden.

Dächer und Dachaufbauten •

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Gebäudetypische Dachformen sollten bewahrt werden. Bei Umbauten soll die ursprüngliche Dachform wieder hergestellt oder erhalten bleiben.

Dachaufbauten sollten sich in die Dachlandschaft einordnen und nicht dominieren. Sie sollten außerdem auch die Gebäude mit deren Fassaden beachten.

Dachaufbauten sind auf die Fassadenöffnungen abzustimmen.

Dächer mit einer Neigung über 15 Grad sollten mit Ziegeln in den Farbgebungen schwarz, grau bis braun, rot gedeckt werden. Auf glänzende, andersfarbige, gobierte oder ähnliche sollte verzichtet werden.

Auf Dachaufbauten zur Energiegewinnung sollte verzichtet werden, wenn sie von öffentlichen Frei- oder Verkehrsflächen einzusehen sind, sofern sie sich nicht mit dem historischen Charakter des Gebäudes vereinbaren lassen.

Dachaufbauten zur Energiegewinnung sollten sich in die Dachgeometrie und die sonstige Dachgestaltung einordnen.

Winzeln 113

Trotz der unterschiedlichen Strukturen der verschiedenen Bautypologien von Winzeln, können mit der Einhaltung einiger Handlungsempfehlungen Störfaktoren ausgeschaltet und trotz Individualismus ein einheitliches Ortsbild geschaffen werden. Dafür wurden Empfehlungen für die Handlungsfelder Fassadengestaltung und -materialien, Dächer und Dachaufbauten sowie private Freiflächen aufgestellt.

Ökologische Entwicklung Die Abbildung auf dieser Seite zeigt vereinfacht die Grünstruktur in Winzeln. Aufgrund dessen, dass Winzeln vorwiegend Punktbebauung und kleinere Reihenbebauung aufweist, denen in der Regel ebenfalls ein Garten zugeordnet werden kann, ist das Siedlungsgebiet insgesamt Grün.

Die Siedlungsgrenzen stoßen auf Wiesen, Äcker und Wälder. Zudem ist deutlich zu erkennen, dass der Ort viele einzelne, teilweise relativ große grüne „Inseln“ aufweist.

Die Flächen liegen vorwiegend südlich der Bottenbacher Straße. Dabei ist die Fläche „In der großen Oberwiese“ mit etwa 2,5 ha die größte. Die kleinsten Grüninseln weißen eine Fläche von unter 0,5 ha auf. Die Freiflächen sind meist komplett umbaut von Wohnbebauung, welche wiederum in erster Reihe an den Straßen liegt. Die Freiflächen selbst liegen somit größtenteils verborgen und von den Straßen aus nicht gut einsehbar. Die Grünflächen sind überwiegend privater Natur und bestehen meist aus nebeneinanderliegenden Gärten der Grundstücke.

In den Entwicklungsperspektiven für den Ortsteil Winzeln aus dem FNP 2020 der Stadt Pirmasens sind die Grüninseln als Wohnnutzung vorgesehen. Teilweise sind dazu einzelne Planungen bereits im Gange.

Bislang sind die Grüninseln weitestgehend frei von Bebauung und relativ naturbelassen.

Winzeln 114

(Innere) Außenentwicklung vor (Innerer) Innenentwicklung

Einblick in die Grüninseln von Winzeln

Der andere Weg ist zwar zugängig, jedoch gerade bei feuchten Wetterlagen unwegsam zu begehen, da er unbefestigt ist. Somit lädt er nicht dazu ein, die Grüninsel zu begehen. Der Weg beginnt in der Scheuergasse und führt von dort in das Innere der Grüninsel „In der großen Oberwiese“. Nach etwa 50m verbreitert er sich zu einer Art „Platz“ und stößt hier

Winzeln 115

auf Gärten, Pferdekoppeln sowie eine Streuobstwiese.

Gerade dieser Platz bietet ein Potential für verschiedene Möglichkeiten der Nutzung. Denkbar wären dabei beispielsweise Kooperationen mit dem Kindergarten und der Grundschule, die die Flächen zu Bildungszwecken nutzen können. Dazu können Insektenhotels, ein Schulgarten oder ähnliche naturnahe Projekte Die Abbildungen auf dieser Seite geben einen Einblick eingerichtet werden. Denkbar wären ebenso gemeinschaftliche Projekte für interessierte Bürger*innen, wie in die Grüninseln in Winzeln. Gärten, Rasenflächen, Streuobstwiesen und landwirtschaftliche Flächen, wie beispielsweise Bienenstöcke für Hobbyimkerei.

Doch auch die kleineren Flächen, die sich größtenteils Weideland, dominieren die Freiflächen. aus den hinteren Bereichen der bebauten Flurstücke Landwirtschaftliche Nutzung innerhalb der Grüninsel „In der bilden, spielen eine wichtige Rolle in ökologischer Handlungsempfehlungen großen Oberwiese“.

Hinsicht. Diese sollten weiterhin von WohnbebauDie Innenentwicklung in Winzeln soll auf die Bauplät- ung freigehalten werden. Die Flächen können dabei als private Grünflächen mit der Zweckbestimmung ze in „erster Reihe“ konzentriert werden. Diejenigen Baulücken, die weit in die innenliegenden Freiflächen „Hausgärten“ gesichert werden. Dadurch können weiterhin Gartenlauben, Geräteschuppen und Gartenragen, sollen möglichst nur im vorderen, der Straße wege angelegt und die Gartenflächen zum Aufenthalt zugewandten, Teil bebaut werden. So können die innenliegenden Freiflächen erhalten werden, da sie für im Freien genutzt werden. Auch in Hinblick auf das Winzeln anderweitige Nutzungen aufweisen können. Ortsbild von Winzeln, als dörflicher und naturnaher Ort, ist der Erhalt der Grüninseln wünschenswert. Sie Insbesondere aus ökologischer und klimatischer Betrachtung ist der Erhalt der Freiflächen als sinnvoll zu prägen das Ortsbild sowohl bei Betrachtung von oben erachten. So können beispielsweise die Streuobstwie- (vgl. Luftbild S. 2) als auch bei einem Spaziergang durch Winzeln. sen unter Schutz gestellt werden.

Platzfläche innerhalb der Grüninsel „In der Großen Oberwiese“ Interessant ist es zudem gerade die größte Grüninsowie der Zugang über einen „Schleichweg“. sel „In der großen Oberwiese“ besser zugängig zu machen. In der Theorie gibt es zwei „Schleichwege“ durch beziehungsweise auf die innenliegende Fläche.

Einer ist jedoch nicht zugängig, da er einerseits zugewuchert und andererseits durch Zäune versperrt ist.

Blick in eine der kleineren Grüninseln. Die Gärten der jeweiligen Grundstücke sind durch Zäune voneinander getrennt.

Streuobstwiese im Zentrum der Grüninsel „In der Großen Oberwiese“ angrenzend an die Platzfläche.

Beispielkonzept für Fläche „In der großen Oberwiese“ Die Nutzungspotentiale für die Fläche „In der großen Oberwiese“ wurden bereits aufgezeigt. Essentiell ist es dabei, die Fläche zugängig zu machen. Die bereits vorhandenen Wege sollen dazu dienen. Es ist daher wichtig, diese von Bewuchs so zu befreien, dass sie begehbar sind. Eine leichtere und sauberere Begehbarkeit der Wege kann beispielsweise zudem durch das Verlegen von Natursteinplatten erreicht werden. Es gilt zu prüfen, ob Wegeführungen ausgehend von der Bottenbacher- und der Luitpoldstraße möglich sind.

Die Platzfläche inmitten der Grüninsel kann vielfältig genutzt werden. Durch eine entsprechende Möblierung mit Bänken kann die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Die Abbildungen zeigen zur Orientierung schematisch Nutzungs- und Umgestaltungsvorschläge.

ZUSAMMENFASSUNG Ökologische Entwicklung

- Innenliegende Freiflächen von Bebauung freihalten - Bebauung nur in „erster Reihe“ zulassen - Grüninseln in ökologischer Hinsicht sinnvoll nutzen - Kooperationen mit Institutionen des Ortes (Umweltbildung vorantreiben) - Dörflicher und naturnaher Charakter von Winzeln bewahren

Innenentwicklung in Winzeln = Ökologische Siedlungsentwicklung

Winzeln 116

Im Zuge der nachhaltigen Siedlungsentwicklung soll die Innenentwicklung vorangetrieben werden ABER Beachtung des Grundsatzes:

(Innere) Innenentwicklung vor (Innerer) Außenentwicklung:

Ortsmitte ohne Mitte Ein Merkmal Winzelns, das bereits bei der ersten Begehung des Ortes auffällt, ist der fehlende Dorfplatz. Im Rahmen der vorangegangenen Analysen ergab sich, dass der frühere Dorfplatz bzw. Treffpunkt am ehemaligen Kriegerdenkmal des 1. Weltkriegs von 1922 recht mittig im Ort lag (vgl. Abbildung rechts, Verortung Nr. 12, linkes Gebäude). 2018 wurde das Denkmal auf den Friedhof versetzt, da das Grundstück durch den Neubau des Hotel Kunz überbaut wurde.

Einen temporären Dorfplatz soll zukünftig jährlich der Schulhof der Grundschule während der Dauer des wiederbelebten Dorffestes bieten. Eine Chance die Ortsgemeinschaft zusammenzubringen und einem traditionellen Fest neues Leben einzuhauchen.

Es wurde zudem deutlich, dass es stattdessen eine Vielzahl frequentierter Treffpunkte im Ort gibt, welche über verschiedene Wegenetze miteinander verbunden sind (vgl. Abbildung). Verstärkt wurden dabei die Grundschule und der Turn- und Sportverein Winzelns genannt. Im schematischen Überblick ist zu erkennen, dass sich diese frequentierten Treffpunkte vor allem im nordwestlichen Quadranten des Ortes, dem historisch gewachsenen Ortsmittelpunkt, befinden. Ziel soll es sein die Treffpunkte besser miteinander zu vernetzen und entsprechende Wegenetze für die alltägliche Nutzung der Winzler Bevölkerung aufzuwerten und zu verbessern.

Winzeln 117

Ausgangslage

Handlungsempfehlung Ein erster Ansatz ist dabei die Aufwertung und Sicherung des Straßenraums, sowie die Abschwächung der Dominanz des Autoverkehrs. Eine vielmals geforderte Verkehrsberuhigung in allen Nebenstraßen, aber vor allem entlang der Hauptverkehrsachsen Bottenbacher Straße und Gersbacher Straße sollen zu mehr Verkehrssicherheit und weniger Lärmbelästigung führen.

Um die fußläufigen Verbindungen entsprechend angenehm zu gestalten, soll bei zukünftigen Straßensanierungen auf breite Bürgersteige geachtet und ein Parkverbot für das Parken auf dem Bürgersteig ausgesprochen werden. Weiterhin sollte die Straßenbeleuchtung modernisiert werden, um energetischen Standards zu entsprechen und auch nachts eine sichere Fortbewegung zu gewährleisten.

Als Schul- und Kindergartenstandort muss Winzeln zudem besonders auf die Verkehrssicherheit der jüngsten Mitmenschen achten. Dies soll durch gesicherte Fußgängerüberwege und die Ausweisung und Aufpflasterung weiterer Spielstraßen geschehen, beispielsweise im Bereich der Grundschule und des Spielplatzes. Für die Jugend des Ortes ist laut Aussagen der Bürger*innen vor allem der Brunnen am Flechsing-Denkmal zwischen Grundschule und Dietrich-Bonhoeffer-Kirche ein Anlaufpunkt. Der dort vorhandene Platz bietet zwei Sitzmöglichkeiten, welche erweitert werden sollen (vgl. Skizze).

Um die Treffpunkte der Ortsgemeinschaft fortwährend miteinander zu vernetzen, sind künftige Feste und Feierlichkeiten an verschiedenen dieser Treffpunkte zu empfehlen. Beispiele hierfür wären Sommerfeste der Grundschule und des Kindergartens, öffentliche Veranstaltungen des Hotel Kunz oder der Kirchen.

Die Aufwertung der Wegenetzte soll ebenso einen positiven Einfluss auf den Tourismus des Ortes haben. Die Entwicklungsperspektiven des FNP 2020 der Stadt Pirmasens legen für Winzeln einen Fokus auf

die Weiterentwicklung des touristischen Potentials, indem künftig die Gastronomie und das Tourismusfeld „Pferdesport“ dahingehend ausgebaut werden sollen. Bereits der Konzeptbaustein „Wahrzeichen Wasserturm“ (vgl. S. 28) würde bei Durchführung ein erhöhtes touristisches Potential aufweisen, sodass gut beschilderte und angenehm zu begehende Wegenetze förderlich wären.

Winzeln 118

Entlang der Hauptverkehrsstraßen ist durch die geschlossene Bauweise eine sehr „betonlastige“ Atmosphäre vorherrschend. Um auch hier das grüne Ortsbild fortzuführen, sind Baum-Pflanzungen oder Blumenbeete angedacht. Gerade im Sommer wird so durch Schattenwurf ein angenehmes Geherlebnis ermöglicht und grundsätzlich die Luftqualität im Straßenraum der Hauptverkehrsstraßen verbessert.

Wahrzeichen für Winzeln Historie

Meinungen der Bürger*innen Im Rahmen der Umfrage wurde der Wasserturm von der Winzeler Bevölkerung als sehenswertester Ort und Wahrzeichen Winzelns benannt. Es wurde deutlich, dass eine Restaurierung des Turms gewünscht ist und das derzeitige äußere Erscheinungsbild als mangelhaft wahrgenommen wird. Dies bezieht sich vor allem auf das abgedeckte Dach und die mit Holz versiegelten Fenster. Ferner wünschen sich einige Bürger*innen, dass der Wasserturm zukünftig wieder begehbar sein sollte und einer Nutzung unterstellt wird. Vergangene Überlegungen waren in diesem Kontext der Ausbau eines Trauzimmers oder eines Vereinsraumes.

Der um das Jahr 1900 errichtete Wasserturm versorgte Winzeln von 1908 bis in die 1950er mit Wasser von der ca. 1,8 km nach Süden entfernten Schelermühle.

Entworfen von einem Münchener Architekten, erfüllte er nicht nur eine funktionale Rolle, sondern gilt auch als Sehenswürdigkeit und Wahrzeichen von Winzeln.

Nach der Stilllegung in den 50er Jahren wurde der Handlungsempfehlung Wasserbehälter jedoch entfernt. Seitdem wechselte der Wasserturm mehrfach den Besitzer und wurde am Um den Wasserturm vermehrt in das alltägliche Le30. September 1985 zu einem technischen Denkmal.

Bis heute befindet sich der Wasserturm in Privatbesitz. ben zu integrieren und ihn optisch aufzuwerten, können einige Maßnahmen in Betracht gezogen werden.

Eine erste Möglichkeit stellt ein Beleuchtungskonzept Bauliche Substanz dar. Eine Beleuchtung durch Lichtstrahler, vom Boden Der Turm besteht aus zwei sich übergreifenden Rund- aus und am Objekt selbst, würden den Wasserturm türmen aus Ziegel- und Sandstein in Mauerwerkskon- vor allem nachts wieder wahrnehmbar machen und struktion. Die Außendurchmesser der Türme betragen seine Relevanz unterstreichen. Hierfür wäre es jedoch notwendig, auch das ehemalige Spitzdach des Turms ca. sechs Meter und drei Meter. Die elf Fenster- und der Türrahmen aus Sandstein unterbrechen die sonst wiederherzustellen und die ehemaligen Fenstereinfassungen wieder mit neuen, original getreuen Fenstern massive Bauart. Ein Dach besitzt der Turm zurzeit auszustatten. nicht. An dessen Stelle befinden sich provisorisch befestigte Planen, um das Innere des Turms vor Regen Als zusätzliche Möglichkeit sollten Informationstafeln genutzt werden, um für die Ortsgeschichte und die und Schnee zu schützen. Auch die zuvor beschrieGeschichte des Turms zu sensibilisieren und auch toubenen Fenster sind provisorisch mit Holzbrettern ristisch einen Mehrwert zu bieten. In Verbindung mit verschlossen. Obwohl der Turm baulich gesichert ist, hat sein jetziger Zustand nicht viel mit den ursprüngli- einer Sitzmöglichkeit könnte der kleine Platz neben dem Turm noch zusätzlich aufgewertet werden. Als chen Entwürfen gemeinsam.

Anziehungspunkt im Ort könnte er die Innenentwicklung Winzelns stärken und als Identifikationsobjekt für die Bewohner*innen dienen.

Winzeln 119

Wasserturm

Winzeln Weitergedacht

Handlungsempfehlung und Instrumente Handlungsempfehlung

Für die zukünftige Entwicklung Winzelns ergibt sich daraus das Leitbild „Wachstum zulassen und Charakter bewahren“. Bevölkerungswachstum soll ermöglicht und gefördert werden, aber gleichzeitig ist es essentiell bei Nachverdichtungen den spezifischen Ortscharakter zu kennen und zu bewahren. Dieser zeichnet sich durch seine vor allem dörfliche und naturnahe Prägung aus, wird aber durch die unterschiedlichen Bautypologien des Ortes je nach Parzelle individuell geprägt. Um diese Gegebenheit zu bewahren, ist es notwendig künftig eine nachhaltige Siedlungsentwicklung anzustreben, die eine räumliche Ausbreitung Winzelns in den Außenbereich eindämmt. Der vorliegende Leitfaden zur ortstypischen baulichen Innenentwicklung kann kombiniert mit dem Ansatz einer ökologischen Innenentwicklung das charakterisIm Gesamtbild zeigt sich Winzeln als gut ausgestattisch heterogene Ortsbild Winzelns künftig erhalten tetes Stadtdorf mit zufriedenen Bewohner*innen. Bei genauerer Analyse im Rahmen der Bestandsaufnahme und dennoch zeitgemäß weiterentwickeln. Neben und der Beteiligungsformate konnten dennoch einige den hier aufgeführten Handlungsempfehlungen ist es weiterhin notwendig, dass hinsichtlich zukünftiger wichtige Themen mit Handlungsbedarf erkannt und konzeptionell aufgegriffen werden. Die Kombination Entwicklungen Themen wie „Digitalisierung & Breitbandausbau“, „Sicherung der Nahversorgung“ sowie aus planerischen Analysen und partizipativen Proder „Ausbau der medizinischen Versorgung“ mitgezessen ergibt die Möglichkeit zielgerichtet sinnvolle dacht und analysiert werden.

Ansätze herzuleiten, die unterschiedlichen AnfordeWeiterhin soll mit dem Konzept der „Ortsmitte ohne rungen, Wünschen und Herausforderungen gerecht Mitte“ die Vernetzung örtlicher Wegestrukturen werden können. Die daraus hervorgegangenen zwischen Treffpunkten der Dorfgemeinschaft verbesErgebnisse sollen als Anhaltspunkte für die weitere sert und aufgewertet werden, um somit die DorfOrtsentwicklung dienen und Impulse setzen Winzeln gemeinschaft langfristig zu stärken. Ganz im Sinne weiterzudenken. des Leitbildes trägt auch das Konzept „Wahrzeichen Stadtdörfer sind diejenigen Ortschaften, die kreisfreien und großen kreisangehörigen Städten als Ortsteile zugeordnet sind, strukturell jedoch einen eher ländlich bzw. dörflich geprägten Charakter aufweisen und nicht mit der zugehörigen Stadt verwachsen sind.

Diese Gegebenheiten treffen derzeit für Winzeln zu, bedürfen jedoch einer planerischen Steuerung, um diese Attribute beibehalten zu können.

Die Ansätze, die in der Broschüre dargestellt wurden, dienen der Erhaltung des ländlich und dörflich geprägten Charakters von Winzeln. Durch eine Steuerung der Innenentwicklung soll einer weiteren optischen und tatsächlichen Verstädterung im negativen Sinne Einhalt geboten werden.

Wasserturm“ zur Wahrung des Charakters des Ortes bei und kann so positive Synergie-Effekte, auch in touristischer Hinsicht, erzeugen.

Im Folgenden soll ein Überblick über die zu verwendenden Instrumente zur Erreichung der Konzept-Ziele gegeben. In der Umsetzung sind vor allem die Leitfäden zur ortstypischen baulichen Innenentwicklung und zur ökologischen Entwicklung mit erhöhter Priorität zu betrachten, da ihre langfristige Implementierung in die Kommunalplanung umfangreicher ist, sowie primär das charakteristische Ortsbild Winzelns gesichert werden soll.

Winzeln 120

Zusammenfassung

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Kurzbeschreibung Gersbach ist ein nachgefragter Wohnstandort mit ausgeprägten Grünstrukturen und untergeordneten gewerblichen Nutzungen.

Der westlich von Pirmasens liegende Ortsteil bietet Ruhe, Entschleunigung und ein attraktives Wohnumfeld für Jung und Alt. Mit den ansässigen Ortsvereinen, in denen sich Bürgerinnen und Bürger engagieren sowie mit den umliegenden Naturlandschaften ermöglicht Gersbach vielfältige Freizeitaktivitäten.

Perspektive für Gersbach

Zusammenfassung des Konzepts Auf Grundlage bestehender Strukturen und neu vorgesehener Nutzungen bildet das Konzept für Gersbach eine aufgewertete und attraktive Ortsmitte heraus. Zudem sieht der generationenübergreifende Fokus des Konzepts unter anderem ein Generationenzentrum vor. Insgesamt sollen die Maßnahmen einen gleichermaßen familienfreundlichen wie altersgerechten Ortsteil sichern.

Auch im gehobenen Alter zuhause wohnen

Konzept von Jannis Wintel Marijan Wagner Kai Trapp David Lahm Max Burkhart Eric Schindler Yannik Weber Pascal Grygo

Ortsportrait

Ergebnisse der vorgelagerten Ortsbegehung Am 04.11.2020 wurde in kleinem Rahmen eine gemeinsame Ortsbegehung mit dem Ortsvorsteher von Gersbach durchgeführt, bei welcher der Ortsvorsteher je ein Mitglied unserer Projektgruppe bei zwei Ortsbegehungen durch das Siedlungsgebiet führte. Dabei konnten potenzielle Themenschwerpunkte, aktuelle lokale Projekte, Herausforderungen sowie Eindrücke aus dem Ort mithilfe von Informationen von dem Ortsvorsteher identifiziert werden.

Einleitende Worte zu Gersbach Gersbach feierte vor kurzem sein 725-jähriges Bestehen und wurde 1972 nach Primasens eingemeindet.

In seinen alten Beständen ist Gersbach vor allem durch die ehemalig ansässige Schuhindustrie und eine damals intensive landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Zusätzlich sind in den letzten 50 Jahren etliche neue Wohngebiete angeschlossen worden. In Gersbach sind vor allem viele ältere Menschen wohnhaft.

Der Anteil der über 80-Jährigen liegt bei über 10%.

Die Ortschaft wirkte bei der Begehung insgesamt attraktiv, auch konnten kaum baufällige Leerstände verzeichnet werden.

Ortseingang

An der Mehrzweckhalle

Gersbach 124

Einleitung Im Rahmen des Projekts „7PS“ wurde zur Vorbereitung einer Bewerbung der kreisfreien Stadt Pirmasens am Förderprogramm „Stadtdörfer“ des Bundeslandes Rheinland-Pfalz eine vorläufige Untersuchung hinsichtlich Bestand sowie planerischer und bürgerbeteiligungsbasierter Handlungsbedarfe durchgeführt.

Auf dieser Grundlage haben die Studierenden der Technischen Universität Kaiserslautern Leitbilder und Projekte für die Pirmasenser Ortsteile mit vorwiegend dörflichem Charakter entwickelt.

Darauf aufbauend sind Leitbilder entwickelt und mit Maßnahmen und Projekten versehen worden, die den Wünschen der Gersbacher Bürger*innen und Bürger aus dem Beteiligungsverfahren zu entnehmen sind und aus Sicht der Projektgruppe den örtlichen Handlungserfordernissen entsprechen. Diese sollen potenziell förderbar bzw. finanzierbar sein. Aus den so entstehenden Maßnahmenpaketen sind städtebauliche Planungsansätze entnommen worden, die auf Grundlage des Ortsportraits nachfolgend dargestellt werden.

Ehemalige Schuhfabrik, Zwischennutzung als Kunstzentrum und nun zum Mehrfamilienhaus umfunktioniert

Gersbacher Kirche

Ehemalige Schuhfabrik Palatia

Verwahrlostes Gebäude, welches vom Eigentümer nicht veräußert werden will

Gersbach 125

Allgemeiner Zustand privater Gebäude Dem Ortsvorsteher zufolge wird derzeit in die Gebäudesubstanz investiert, insbesondere Wohn- und Nebengebäude werden renoviert. Wenn eine Baulücke vorhanden ist, so werde diese auch genutzt bzw. von der Stadt zur weiteren Entwicklung gekauft.

Dasselbe gilt für leerstehende Gebäude, die auch in vergleichsweise schlechtem Zustand einen Käufer finden. Jedoch weigerten sich viele Eigentümerinnen und Eigentümer, brachgefallene Grundstücke zu veräußern, sodass die Stadt mittelfristig keinen Zugriff auf bestimmte zentrale Flächen hat. Insgesamt sind 25 Baulücken in Gersbach auffindbar. Der Quadratmeterpreis bewegt sich nach Informationen des Ortsvorstehers in einem niedrigen, jedoch weiten Spektrum bei 100-110 Euro/m² im Nordosten bis hin zu 35 Euro/m² im Südwesten. Die ehemaligen Filialen von Dienstleistern und (Grund-)Nahversorgern, wie dem örtlichen Bäcker, der Postfiliale und der Bank, wurden schrittweise zu Wohnraum umfunktioniert. Im Bestand gibt es eine Vielzahl sanierter und renovierter Wohngebäude in gutem Zustand, landwirtschaftlich und gewerblich genutzte Gebäude ordnen sich dem unter. An verschiedenen Stellen in der Ortschaft bilden sanierungsbedürftige Bauten einen Kontrast zu in den letzten Jahren erneuerten und neugebauten Wohngebäuden.

Südlich der Kreisstraße ist ein Industriegebiet entstanden, welches ursprünglich durch ein großes Betonwerk dominiert worden ist, das jedoch aus Altersgründen zugunsten anderer gewerblicher Nutzungen zurückgebaut wurde. Im heutigen Gewerbegebiet wurden insbesondere Forschungs- und Chemiebetriebe sowie KFZ-Betriebe angesiedelt.

Gersbach 126

Markante Gebäude vor Ort Die Mehrzweckhalle ist der neue Mittelpunkt von Gersbach. Dem Ortsvorsteher zufolge ist sie von einer Fördergemeinschaft 1975 realisiert worden und verknüpft mehrere Freizeitaktivitäten. Auf dem Vorplatz der Mehrzweckhalle finden demnach alle Festivitäten des Dorfes statt, wie zum Beispiel das Dorffest, der Martinimarkt oder die Kaninchenzuchtausstellung. Auch Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und andere private Festivitäten werden regelmäßig in der Mehrzweckhalle gefeiert. Um die Halle herum hat das Gartenfriedhofsamt eine Wildblumenwiese und ein Insektenhotel geplant. An das Gelände der Mehrzweckhalle schließt sich eine weitläufige Weide, die aktuell durch einen Hobbylandwirt mit Rindern beweidet wird. Ursprünglich ist ein Wohnbaugebiet auf der Weide geplant gewesen, das jedoch in einem anderen Teil des Dorfes realisiert worden ist.

Im Bereich der Denkmalstraße sind zwei ehemalige Schuhfabriken zu verorten. Eine sei durch einen Privaten zu einem halböffentlichen Kunstzentrum umgenutzt worden, welches inzwischen aber zugunsten eines Umbaus zu Wohnungen aufgegeben wurde.

Die zweite sei eine der größeren ehemaligen Schuhfabriken, die unter „Palatia“ agiert habe. Die Gebäude stehen seit rund 20 Jahren leer und sind seither ungenutzt.

Im Nordwesten Gersbachs befindet sich der historische Ortskern, an dem Gebäude wie das alte Schuloder Bethaus sowie eine ehemalige, leerstehende Gaststätte das Ortsbild prägen. Beide Gebäude sind inzwischen an Privatpersonen veräußert worden und werden zu Wohnhäusern umgebaut.

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis LVermGeoRP (2020)

Infrastruktur Eine große Problematik in Gersbach ist der bauliche Zustand der kommunalen Verkehrswege. Viele Straßen sind sanierungsbedürftig, wobei die Gesamtkosten zur Sanierung aller Straßen zwischen 6 und 7 Millionen Euro geschätzt werden. Seit 2001 besteht ein System der Wiederkehrenden Ausbaubeiträge (WKB), bei dem jeder Grundstücksbesitzer 0,27 Euro/m² jährlich in einen Topf zu zahlen hat.

Dem Ortsvorsteher zufolge werden aus diesem Topf 65% der Sanierungskosten gedeckt und die Straßen schrittweise in Stand gesetzt. Die zuletzt sanierten Straßen sind die Christian-Müller-Straße und die Trifelsstraße im Südosten der Wohnsiedlung saniert worden.

Ehemalige Bäckerei

Gersbach 127

Sanierungsbedürftige Straße in Gersbach

Nahversorger Ein großer Wunsch in Gersbach wäre es, einen eigenen Supermarkt zu haben, was nach Aussage von Herrn Clauer jedoch schwer realisierbar sei. So habe es bis vor 3 Jahren einen Wochenmarkt auf dem Platz vor der Mehrzweckhalle gegeben. Dieser wurde nicht mehr weiter betrieben, da der hochfrequentierte Metzger seinen Stand andernorts positionierte. Auch eine Bäckerei konnte sich im Ort nicht halten und würde sich betriebswirtschaftlich nicht lohnen.

Viele ältere Geschäfte wurden altersbedingt aufgegeben. Früher wurden ca. 500 Menschen durch die Schuhindustrie in Gersbach beschäftigt, deren Bedarf machte damalige Nahversorgungseinrichtungen in Gersbach rentabel. Der tägliche Bedarf wird heute überwiegend durch die Nahversorger in Winzeln und Pirmasens gedeckt.

Sanierte Straße in Gersbach

Ehemaliger Schlecker, aktuell Halle des DPD-Paketshops

Tourismus In Gersbach existieren weder Herbergen noch Ferienwohnungen. Einen finanziellen Mehrgewinn aus touristischen Aktivitäten gibt es für die Ortschaft deshalb nicht. Ein Premiumwanderweg Hexenklamm startet nahe dem Fußballplatz des TUS Gersbach und ist an Wochenenden bei gutem Wetter mit 40 bis 50 Autos gut besucht. Die Hexenklamm ist einer von mehreren Premiumwanderwegen, bspw. dem Teufelspfad und dem Felsenwanderweg in der Gegend.

Landschaft am Siedlungsrand von Gersbach

Die Bestandsanalyse dient zum allgemeinen Überblick über die topographische, historische, städtebauliche und demographische Ausgangslage. Zudem werden Nutzungen von Bestandsgebäuden und etwaiger Leerstände, Grünstrukturen sowie Verkehrsinfrastrukturen beleuchtet. Dabei werden Informationen aus selbst erhobenen Daten (insbesondere aus der Bürgerbeteiligung), den Ortsbegehungen und den durch die Stadt Pirmasens bereitgestellten Daten genutzt.

Hexenklamm Quelle: Wanderportal-Pfalz (o.J.)

Räumliche Einordnung des Ortsteils Gersbach Gersbach ist einer von insgesamt sieben Ortsteilen der kreisfreien Stadt Pirmasens, die durch die Definition des Ministeriums des Inneren und für Sport als sogenannte Stadtdörfer bezeichnet werden können (vgl. Ministerium des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz (o.J.)). Der Ortsteil Gersbach liegt westlich der Kernstadt und ist über eine Straßenanbindung durch das benachbarte Winzeln angebunden. Dabei liegt das Siedlungsgebiet der Ortschaft Gersbach auf einer Hochebene, deren höchster Punkt mit 393m über Normalnull der Sang im Nordosten der Wohnbebauung ist.

Der größte Teil der Bebauung ist entlang des Höhenprofils auf dem Plateau zu lokalisieren, während Ausläufer im Nordwesten und Westen entlang des Tals, in welchem der namensstiftende Gersbach fliest, vorzufinden sind. Auch die überörtliche Verkehrswegeführung folgt weitestgehend der Topografie, weshalb keine direkte Wegeverbindung in die Kernstadt oder das nahegelegene Hengsberg vorzufinden ist.

Gersbach 128

Ausgangslage

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Stadt Pirmasens 2020a

Gersbach 129

Historische Betrachtung des Ortsteils Als Keimzelle des Ortes ist der Nordwesten bis heute durch Hofstrukturen klar erkennbar. Entlang der heutigen Windsberger Straße Richtung Winzeln und Windsberg entstanden weitere Höfe und Häuser.

Erstmals 1295 urkundlich erwähnt, galt das langsam wachsende Dorf als stark abhängig vom nahegelegenen Pirmasens, in welchem die nächste Kirche und verschiedene soziale Dienstleister sowie die regionale Verwaltung unter der Leitung des Klosters Hornbach angesiedelt war. Die Entwicklung der Ortschaft stagnierte in den Kriegsjahren des 18. und frühen 19.

Jahrhunderts, welche von sog. Hungerjahren begleitet waren. Teile der Einwohnerschaft wanderten ab bis schließlich die Industrialisierung in der Westpfalz Einzug hielt.

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts siedelten sich mehrere mittelständige Schuhmanufakturen und -fabriken an, die sich bis ins letzte Quartal des vergangenen Jahrhunderts hielten. Ausgelöst durch die erfolgreiche Schuhindustrie wuchs die Gemeinde entlang der Windsberger Straße in Richtung Pirmasens.

In den 1960er und 70er Jahren wurden mehrere große Neubaugebiete mit vorwiegend Einfamilienhaus- und Doppelhausbebauung ausgewiesen, welche die Siedlungsfläche der Ortschaft binnen weniger Jahrzehnte fast verdreifachte.

Nach Insolvenzen und Produktionsverlagerungen verblieben die leerstehenden Fabrikgebäude, welche das Ortsbild bis heute mit Bild- und Textdarstellungen auf Fassaden prägen und zum Teil einen starken Kontrast zu den angrenzenden, ortstypischen Einfamilienhäusern und Gehöften bilden.

Gebäude mit vorwiegender Wohnnutzung

Gersbach 130

Analyse der vorwiegenden Nutzungen Bei näherer Betrachtung der Bestandsstrukturen wird die dominierende Wohnnutzung in der Ortschaft deutlich. Zwar gibt es im direkten Umland Grünstrukturen als Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten, mehrere (Sport-)Vereine mit Gebäuden und Flächen im Süden der Ortschaft sowie ein Gewerbegebiet – die innerörtlichen Nahversorger und Einzelhändler sind jedoch rückläufig.

Im Zentrum der Ortschaft sind mehrere öffentliche und halböffentliche Einrichtungen zu verorten, welche kombiniert mit den inzwischen leerstehenden oder umgenutzten (Grund-)Nahversorgern und dem vor wenigen Jahren sanierten Spielplatz einen funktionellen Ortskern ausbildeten. Dieser wurde jedoch insbesondere durch die Schließung des Supermarktes und das Wegfallen des Wochenmarktes geschwächt.

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Stadt Pirmasens 2020a

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis Luftbild und Liegenschaftskarten, Stadt Pirmasens (o.J.a): Stadt Pirmasens (o.J.b)

Gersbach 131

Leerstände und Baulücken Die Problemstellung des Leerstands baulicher Strukturen und des Brachfallens von damit zusammenhängenden Grundstücken ist insbesondere in Verbindung mit der kommunalen Bevölkerungsentwicklung zukünftig eine besondere Herausforderung für Gersbach. Gleichzeitig sind in der Gemeinde mehrere noch unbebaute Grundstücke existent, die es zu bebauen gilt, bevor zusätzliches Wohnbauland ausgewiesen wird.

In einer Verortung von Leerständen aus dem März 2020 innerhalb des Ortes sind zwei Cluster zu erkennen. Einerseits der nordwestliche „Bethaus“-Cluster im Bereich des alten Schul- oder Bethauses und des historischen Ortskerns, andererseits der südliche „Neubau“-Cluster, welcher im Bereich der Neubaugebiete der 1960er und 70er Jahre zu verorten ist. Hinzu kommen die dominanten, leerstehenden Fabrikgebäude in der Denkmalstraße nördlich des Kriegerdenkmals, sowie – nicht oder nur teilweise verortete – ungenutzte Nebengebäude. Der Großteil dieser leerstehenden Gebäude sei mittlerweile allerdings wieder genutzt.

Der Analyse der kommunalen Altersstruktur und Bevölkerungsentwicklung vorweggreifend sind in den nächsten Jahrzehnten eine wachsende Zahl von Leerständen zu erwarten. Dies stellt den Ortsteil vor eine besondere Herausforderung, die im Rahmen der Leitbild- und Konzeptentwicklung zu beachten sein wird.

Gleichzeitig sind in Gersbach eine Vielzahl von unbebauten, potenziell als Wohnbauland nutzbare oder ausgeschriebene Parzellen vorzufinden, die weitestgehend in ihrer Nutzung in benachbarte Grundstücke übergehen. Zusätzlich sind mehrere Parzellen zu verorten, die aktuell nicht zur Bebauung vorgesehen sind bzw. durch die umliegenden baulichen Strukturen oder die momentane Nutzung nicht als solche auswiesen werden sollen.

20% weniger Menschen als zu Beginn des Jahrhunderts.

Für die weitere Konzeptentwicklung und Planung ist davon auszugehen, dass der zuvor dargelegte Schrumpfungsprozess in den kommenden Jahren anhalten und sich durch den demographischen Wandel in der Gemeinde verstärken wird. Gleichzeitig wird eine Überalterung der Einwohnerschaft die Notwendigkeit einer seniorengerechten, barrierefreien Ortsgestaltung und Schaffung von altersgerechten Angeboten einen zentralen Themenschwerpunkt in der Leitbild- und Konzeptgestaltung einnehmen. Die Vorbereitung auf einen Generationenwechsel, etwa zur Vermeidung von Leerstandsclustern, ist gleichzeitig eine Herausforderung zur Sicherung des Ortsteils als attraktiven Wohnstandort.

Grünflächenanalyse Die Betrachtung der Grünstrukturen zeigt einige Besonderheiten für Gersbach auf, welche einerseits die grundsätzliche städtebauliche Wahrnehmung der dörflich-ländlichen Ortschaft stützen, andererseits als Alleinstellungsmerkmal für Gersbach hervorgehoben werden könnte. Östlich des Ortskerns zieht sich von Süden her eine weite Weidefläche in das Siedlungsgebiet hinein, welches aktuell durch einige Rinder ansässiger „Hobbybauern“ beweidet wird. Auch die im Norden und Osten an die Wohnsiedlung Acker- und Weideflächen werden weiterhin bewirtschaftet; mehrere Bauernhofstrukturen sind westlich von Gersbach und südlich von Windsberg zu verorten.

Gersbach 132

Vergleich der Bevölkerungsstruktur nach Altersgruppen (2019) In die neuen Wohngebiete, die ab den 1960ern entstanden, zogen viele junge Familien, die aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in die Ortschaft gezogen sind. Diese Familien und ihre Nachkommen bilden heute einen nicht unerheblichen Anteil der Bevölkerung in Gersbach. Die Enkel dieser Familien verlassen den Ort inzwischen jedoch wieder, da die Arbeitsplätze und die lokale Wirtschaft, wegen der ihre Großeltern nach Gersbach kamen, nicht länger vorhanden ist. Diese Entwicklung schlägt sich heute in der örtlichen Bevölkerungsstruktur nieder. Der Anteil der über 65-Jährigen ist vergleichsweise hoch, während der Anteil der unter 25-Jährigen niedrig ausfällt.

Damit einher geht eine rapide Schrumpfung der Gersbacher Bevölkerung. Im Jahr 2019 waren insgesamt 1.431 Personen in Gersbach gemeldet, rund

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Bevölkerungsdaten, Stadt Pirmasens (2020b): statista (2020a+b)

folgen würde.

Zusätzlich zu der überörtlichen Fuß- und Radwegeverbindung sind die innerörtlichen Verknüpfungen teilweise als verbesserungswürdig zu betrachten. So ist der Südwesten der Wohnsiedlung aktuell nicht direkt für den fußläufigen Verkehr, etwa entlang der Kreisstraße, oder über die innerörtliche Weidefläche

mit dem Südwesten verbunden, weshalb wiederum der Umweg über die Windsberger Straße gegangen werden muss. Als fußläufige Wegeverbindung zwischen dem Gewerbegebiet und der Wohnsiedlung wurde lediglich im Bereich der Kreuzung Elsässer Straße und Kreisstraße K6 eine Querungshilfe in Form einer Fußgängerampel installiert.

Gersbach 133

Verkehrsinfrastruktur Gersbach und das nachgelagerte Windsberg sind über die Kreisstraße K6 sowie eine Buslinie (203) über Winzeln an die Kernstadt angeschlossen. Eine direkte Verkehrsanbindung, etwa über die nahe L600, ist nicht geplant, und wäre dem innerörtlichen Verkehrsaufkommen nicht zuträglich. Eine für den überörtlichen Fuß- und Radverkehr ausgewiesene Infrastruktur ist im Bereich der Ortschaft nicht vorzufinden.

Die innerörtliche Straßeninfrastruktur stammt fast ausschließlich aus den 60er bis 80er Jahren und bedarf größtenteils einer Sanierung. Durch die in der kreisfreien Stadt Pirmasens erhobenen Wiederkehrenden Ausbaubeiträge (WKB) werden jährlich ein bis zwei Sanierungsprojekte in Gersbach umgesetzt.

Aktuell sind entsprechende Arbeiten im Südosten der Wohnsiedlung vorgesehen; die Windsberger Straße, die als ringförmige, innerörtliche Hauptverkehrsstraße dient und auf welcher der ÖPNV verkehrt, wurde inklusive der angrenzenden Platzstrukturen am Bethaus und Kriegerdenkmal bereits saniert.

Die einzige im Ort verkehrende Buslinie 203 pendelt zwischen Pirmasens Exerzierplatz und Windsberg, über Winzeln und Gersbach. Dabei werden die sieben Bushaltestellen in Gersbach je Fahrtrichtung an Werktagen einmal pro Stunde angefahren. Unter der Woche verkehrt der Bus zwischen 6 und 18 Uhr und an Samstagen zwischen 7 und 15 Uhr. An Sonn- und Feiertagen fährt die Linie 203 nicht (vgl. Stadtwerke Pirmasens Verkehrs GmbH (o.J.)).

Parallel zur Kreisstraße K6 sind teilweise asphaltierte Landwirtschaftswege zu verorten, welche als überörtliche Fuß- und Radwege ausgewiesen werden könnten. Eine entsprechende Verknüpfung durch Gersbach ist aktuell jedoch nicht vorhanden, da entlang der Kreisstraße keine entsprechenden Verkehrsflächen errichtet wurden, und der Weg durch die Ortschaft der Windsberger Straße, einem gewaltigen Umweg,

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Stadt Pirmasens 2020a

Beteiligungsverfahren Gleichzeitig wurde insbesondere 1. die gute Dorfgemeinschaft, 2. die politische Vertretung des Ortsteils, 3. der Zuzug von Neubürgern und 4. die Sanierung von Straßen und (Spiel-)Plätzen gelobt.

Die zweite Frage suchte die Verortung der gesellschaftlich anerkannten Ortsmitte, an die die Konzepte des Projektes angeknüpft werden könnten.

Dabei wurden insgesamt vier Orte genannt, wobei eine Mehrheit der Befragten die Mehrzweckhalle und deren Vorplatz oder den Bereich zwischen Kirche und ehemaligem Supermarkt als Ortsmitte benannten.

Mittels der dritten Frage wurde explizit nach fehlenden Angeboten und den Bedürfnissen der BürgerinErkenntnisse aus dem Anschreiben Im Rahmen des Anschreibens wurden drei allgemeine nen und Bürger gefragt. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere (Grund-)Nahversorger, wie etwa eine Fragen zu den während der Ortsbegehung angetrofBäckerfiliale, sowie Obst- und Gemüsehändler in fenen Problemstellungen, sowie der Entwicklung der Gersbach fehlen. Weiter wünschen sich rund die HälfOrtschaft aus Sicht der Befragten gestellt. Die Befragung ist aufgrund der geringen Anzahl an Rückläufen te der Befragten eine Form von Gastronomie im Ort. Eine Postfiliale werde trotz vorhandener Strukturen nur bedingt repräsentativ.

Die erste Frage eröffnete den Bürger*innen die Mög- im Ort als fehlende oder mangelhafte Infrastruktur lichkeit, aktuelle Entwicklung in Gersbach zu formulie- aufgezählt. Eine weitere Problemstellung, die durch die Befragten über das erste Anschreiben identifiziert ren und zu bewerten, um so Handlungsbedarfe und wurde, sei der mangelhafte Ausbau der BreitbandinAnknüpfungspunkte herausstellen zu können. Trotz der Möglichkeit der Mehrfachnennung kristallisierten frastruktur durch die marktführenden Unternehmen und die vergleichsweise hohen Preise des lokalen sich nachfolgende Punkte heraus: Anbieters. Der TEGRO Kabelbau GmbH als lokaler 1. fehlende (Grund-)Nahversorger, Anbieter mit einer Bandbreite von Tarifverträgen die 2. fehlende Leerstands- und Brachflächenkonzepte, hohe Übertragungsraten mit bis zu 100 Mbit/s lei3. demographischer Wandel, tungsgebundener Downloadgeschwindigkeit eröffne4. sanierungsbedürftige Verkehrsinfrastruktur und ten, wurde vorgeworfen, dass eine Monopolstellung 5. Breitbandmonopol der TEGRO vor Ort ausgenutzt würde und sich dies in den Preisen als, in den Augen der Befragten, problematische Zuniederschlage. stände und Entwicklungen in Gersbach heraus.

Einwurf der ersten Anschreiben

Erkenntnisse aus der zweiten Bürgerbefragung Der Fragebogen, welcher auf Basis der Ergebnisse der Bestandsanalyse und der Befragung über das Anschreiben entwickelt wurde, wurde aufgrund der geringen Anzahl an Rückläufen nur als Grundlage für den Leitfaden für die nachfolgenden Bürgerinterviews verwendet.

Gersbach 134

Die Bürgerbeteiligung steht derzeit durch die Covid19-Pandemie vor besonderen Herausforderungen.

Es musste ein Lösungsansatz gefunden werden, der unter den gegebenen Umständen möglichst viele Bürger*innen sowie Akteure einbindet.

Ein kombiniertes Beteiligungsformat wurde als erforderlich eingeschätzt, welches Bürger*innen sowie Akteure über mehrere Kommunikationskanäle aktiviert und unterschiedliche Möglichkeiten bietet, sich in den Planungsprozess einzubringen. Da nicht jede*r Anwohner*in Zugang und Erfahrungen mit digitalen Medien hat, wurde innerhalb der Gruppe die Entscheidung gefällt, dass keine Online-Veranstaltungen im Zuge des Beteiligungsverfahrens stattfinden sollen.

Entwicklung eines Nahversorgerkonzeptes Bei allen Interviews wurde das Fehlen eines örtlichen Nahversorgers bemängelt und die Abwesenheit einer Bäckereifiliale hervorgehoben. Auf die Nachfrage, welche Lösungsansätze durch die Anwohnenden mitgetragen werden würden, wurde insbesondere das Konzept „Dorfladen“ bzw. „Tante-Emma-Laden“ befürwortet.

Sowohl die Interviewpartner*innen, die den Landfrauen in Gersbach nahestehen oder selbst Mitglied sind als auch ein Vertreter der Straußbuben und -mädels zeigten sich zuversichtlich, dass die jeweiligen Gruppierungen an der Implementierung und Erhalt eines Grundnahversorgers in Form eines genossenschaftlich getragenen Ladens mitwirken würden, konnten jedoch nicht als Vertretende für die jeweilige Gruppe als Ganzes sprechen.

Unter den älteren Bürger*innen, die durch die Projektgruppe interviewt wurden, zeichnete sich

zusätzlich der Wunsch ab, dass ein solcher Grundnahversorger um Sitz- bzw. Aufenthaltsmöglichkeiten ergänzt und bestenfalls mit einer Form der Gastronomie kombiniert werden könnte. Unter den Jüngeren und Arbeitnehmer*innen hingegen wurde Skepsis gegenüber der Tragbarkeit einer Gastronomie im Ort geäußert, gleichzeitig jedoch auf einen privaten, saisonalen Kiosk verwiesen, welcher über den Sommer oder nahe dem Gelände des örtlichen Sportvereins eröffnet worden sei und als gut besucht galt.

Der leerstehende Schlecker-/REWE-Markt gegenüber der evangelischen Kirche wurde mehrfach als mögliche Verortung eines solchen Nahversorgers im Ort genannt. Das Gebäude dürfte jedoch mit rund 700m² Gesamtfläche zu groß für eine Nutzung als Dorfladen sein. Weiter wurde angemerkt, dass die ehemalige Bäckereifiliale zu vermieten sei und sich für eine Nachnutzung als Dorfladen eigne.

Umgang mit Leerständen, Brachflächen und Baulücken Leerstände werden durch die meisten Befragten als Chance wahrgenommen. Die derzeit ungenutzten Schuhfabrikgebäude sollen nach Möglichkeit als Gewerbeflächen revitalisiert oder zu Wohngebäuden umgebaut werden. Alternativ sollen die Gebäude zugunsten von Wohnbauland zurückgebaut werden.

Leerstehende Wohngebäude sollen stärker vermittelt werden. Einzelne befragte Bürger*innen merkten an, dass Gersbach ein preiswertes und beliebtes Wohngebiet sei und das Baugrundstücke vermittelbar seien. Problematisch sei hingegen, dass einzelne Bürger*innen brachliegende Grundstücke und leerstehende, ungenutzte Gebäude nicht veräußern wollen.

Die noch vorhandenen, als Wohnbauland ausgewiesenen Baulücken sollen bebaut werden, während innerörtliche Freiflächen, welche aktuell als private Gärten und Weideflächen genutzt werden, unbebaut bleiben sollen. Die innerörtliche Weidefläche, an welcher die Mehrzweckhalle liegt, sei ebenfalls erhaltenswert.

Gersbach 135

Erkenntnisse aus den Bürger*inneninterviews Die ausgeweiteten Bürger*inneninterviews, die in telefonischen Einzelgesprächen und unterstützt durch einen zuvor ausgearbeiteten Leitfaden durch einen Teil der Projektgruppe mit insgesamt zehn Bürger*innen geführt wurden, sollten bestimmte Feststellungen hinterfragen, einzelne Themen vertiefen und die im Rahmen der Bestandsanalyse erarbeiteten Daten nochmals in einen Kontext mit den Meinungen der Bürger*innen setzen.

Während der Interviews zeichnete sich eine klare Differenz zwischen den Wünschen der älteren und jüngeren Bevölkerungsgruppen ab. Herausforderungen wurden hingegen weitestgehend gleich bewertet, wenn auch mit unterschiedlichen Schlussfolgerungen verknüpft.

Quelle (verändert): BBU (2016)

Quelle: Basisinfo-buergerbeteiligung (o.J.)

Sanierung und potenzielle Erweiterung der Verkehrswegeinfrastruktur Bereits während der mit dem Ortsvorsteher gemeinsam durchgeführten Ortsbegehung wurde der Sanierungsbedarf kommunaler Straßen in Gersbach hervorgehoben. Auf Nachfrage hin, welche Straßen im Besonderen betroffen seien, wurde die Sangstraße im Nordosten der Ortschaft mehrfach genannt und in Kontrast zu der aktuellen Sanierungsplanung „nach Kostenprinzip“ gesetzt. Demnach würden kostengünstige Straßenzüge bevorzugt saniert, anstatt nach Sanierungsbedarf vorzugehen. Gleichzeitig wurde kritisiert, dass die Umlage in Gersbach mit 0,27 Euro/ m² erheblich höher sei als in anderen Ortsteilen, namentlich Winzeln mit 0,04 Euro/m², was allerdings auf die ortsteilabhängige Fläche von abzurechnenden Quadratmetern zurückzuführen ist. Die Notwendige Erweiterung der Kreisstraße K6 bzw. Rotmühlstraße um fehlende Bürgersteige, sowie um einer gesichert-

Quelle: freepik (o.J.)

en Querungsmöglichkeit wurde durch Anwohner der Parallelstraßen anekdotisch durch den Tod einer Fußgängerin verdeutlicht. Die innerörtlichen Fußwegeverbindungen, insbesondere als Anbindung an die Mehrzweckhalle, wurden gemeinhin als gut bewertet.

Kritisiert wurde jedoch, dass die Wegeverbindung über die zentrale Weide während der Beweidung nicht länger genutzt werden könne. Als Radwegeverbindung in die Kernstadt wurde der befestigte Landwirtschaftsweg entlang der K6 herausgedeutet, welcher über Winzeln an den einen Radweg anschließe. Eine Route in Richtung Windsberg existiere ebenfalls über befestigte Landwirtschaftswege. Eine direkte Verbindung der beiden Wege durch Gersbach oder entlang der Kreisstraße sei jedoch nicht vorhanden.

Alternative Routen, etwa entlang der Bachläufe, seien zwar theoretisch vorhanden, allerdings nur teilwiese befestigt und mit anspruchsvollerem Höhenprofil.

Digitale Infrastruktur in Gersbach Da es sich bei Gersbach um eine eher dörflich-ländliche Ortschaft handelt und es bei den Rückläufen des Anschreibens Antworten gab, die eine mangelhaften Breitbandausbau nahelegten, wurden nochmals konkrete Fragen zum Empfinden der Interviewpartner formuliert.

Dabei wurde deutlich, dass die Kunden von Telekom und Vodafone/Kabel Deutschland unzufrieden mit dem Ausbaustatus seien. Insbesondere die Jüngeren und Gewerbetreibenden in Gersbach kritisierten die mangelhafte Verbindungsqualität. So habe die Telekom zwar ein hybrides Produkt beworben, welches leitungsgebunden Grundversorge und ergänzend ein LTE-Signal einspeise, dieses laufe jedoch sehr instabil und werde inzwischen nicht länger angeboten.

Gersbach 136

Gestaltungsansätze für das Mehrzweckhallen-Umfeld Die Mehrzweckhalle wird durch einen großen Anteil der über das Anschreiben befragten Bürger*innen als gesellschaftlicher Ortsmittelpunkt wahrgenommen.

Im Rahmen der Interviews wurden daher vorwiegend Fragen zu der Platzstruktur des Mehrzweckhallenvorplatzes gestellt.

Die Mehrzweckhalle mit Vor- bzw. Parkplatz wird in den Interviews als ein Ortsmittelpunkt bestätigt. Er ist vorwiegend als Veranstaltungsfläche der Gemeinde anzusehen, auf welchem Dorffeste und Veranstaltungen von Vereinen sowie Privaten stattfinden, nicht als Aufenthaltsfläche oder regelmäßiger Treffpunkt.

Die Bürger*innen im Interview merkten jedoch an, dass es in dem Bereich einerseits an Sitzgelegenheit an der Fläche fehle, andererseits, insbesondere in den Sommermonaten, häufig leere Glasflaschen vorzufinden seien, die allerdings nicht den Jugendlichen zugesprochen werden. Man solle versuchen, einen geschützten Jugendtreff im Umfeld zu etablieren, müsse jedoch auf Lärmbelastung der angrenzenden Wohnbebauung achtgeben.

Zusammenfassende Betrachtung der Analyseergebnisse Priorisierung von zu sanierenden Straßenzügen zu lenken. Zusätzlich können Maßnahmen bezüglich der öffentlichen Gebäude, Plätze und etwaiger zusätzlicher Projekte in Betracht gezogen werden.

Standortsicherung Die Sicherung des Wohn- und Wirtschaftsstandortes Gersbach ist sowohl mit demographischen Wandel als auch der bestehende Investitionstau als langfristigste Demographischer Wandel Der demographische Wandel und der anstehende Ge- Herausforderung zu betrachten. nerationenwechsel in der Ortschaft wird in den kom- So sind bestehende wie auch zukünftige Leerstände, menden zehn bis fünfzehn Jahren zu der anhaltenden Gewerbe- wie auch Wohngebäude, gezielt in Maßnahmen und Konzepte einzubinden. Dazu benötigt Schrumpfung und einem Wegbrechen bekannter es ein Entwicklungskonzept, welches verknüpft mit Strukturen führen. Dabei hebt sich Gersbach im Pirmasenser, rheinland-pfälzischen und Bundesvergleich der auf kommunaler Ebene bestehenden Leerstanddurch eine alternde Bevölkerung ab, welche in einem registrierung und -bewertung zu einer Nutzung oder Vermittlung dieser Strukturen führt. Etwaige Maßnahstarken Kontrast zu Jugend und arbeitender Bevölmen und Konzeptansätze sind mit Maßnahmen zu kerung steht. An diesem Punkt haben verschiedene den Problemstellungen demographischer Wandel und Maßnahmen für den Ortsteil Gersbach anzusetzen, Investitionsstau zu koordinieren. um einen geregelten, kontrollierten GenerationenLangfristig wird eine Gewerbeförderung und -werwechsel zu ermöglichen und etwaige negative Ausbung, sowie Schaffung von alternativen Arbeitsplatzwirkungen auf die Ortschaft, sowohl gesellschaftlich formen in Verbindung mit Leerstandentwicklung und als auch baulich, abzuschwächen.

Infrastrukturausbau zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Ortsteils Gersbach notwendig sein.

Investitionsstau Insbesondere im Bereich der Verkehrsinfrastruktur ist Mindestens jedoch eine zukunftsfähige Vernetzung des Wohnstandorts mit Gewerbegebieten und Arein Investitionsstau festzustellen, den es abzubauen beitgebern in den benachbarten Ortsteilen und der gilt. Davon sind verschiedene Bereiche betroffen.

Kernstadt über Maßnahmen in den Bereichen ÖPNVNeben der reinen Sanierung von Straßenflächen, gilt es, einen kontrollierten, bedarfsgerechten Ausbau von Vernetzung und Radverkehrsvernetzung ist durch die Stadt Pirmasens voranzutreiben.

Verkehrsflächen, etwa der Ergänzung fehlender oder mangelhafter Rad- und Fußwegeführungen, und die

Gersbach 137

Aus Analyse und Bürgerbeteiligung sind zentrale Herausforderung abzuleiten, welche in den kommenden Jahren, unabhängig von der Teilnahme am Förderprogramm Stadtdörfer des Landes Rheinland-Pfalz, im Fokus der dörflichen und städtebaulichen Entwicklung stehen werden und sich in Teilen überschneiden, verstärken oder ergänzen.

2

ehem. Palatia

Seniorengerechtes Wohnen

Handlungsschwerpunkte

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ehem. Schlecker

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Gersbach 138

Verortung der Konzeptideen und Wegeverbindungen Die Konzeption für Gersbach konzentriert sich auf den Siedlungsbereich, wobei ein besonderer Schwerpunkt zwischen der derzeit als DPD-Paketshop genutzten Halle (3) und dem Vorplatz der Mehrzweckhalle (4) liegt. Durch Aufwertung und (neue) Nutzungen werden diese beiden Handlungsschwerpunkte zu einer Generationenachse verbunden, um Gersbach einen vielfältigen, funktionalen Mittelpunkt zu verschaffen.

Die ehemalige Schuhfabrik „Palatia“ (2) wird neuen Nutzungen zugeführt, unter anderem seniorengerechtem Wohnen. Auch am westlichen Rand des Siedlungsbereichs ist ein leerstehendes Gebäude (1) für seniorengerechtes Wohnen nachzunutzen. Die beschriebenen Ankerpunkte werden durch barrierefreie Fußwege verbunden. Zudem ergibt sich aus den dargestellten Fußwegen die Priorität für die Nachnutzung zukünftig entstehender Leerstände, Projekte für ältere bzw. in ihrer Bewegung eingeschränkte Bevölkerungsteile vorzugsweise entlang der barrierefreien Erschließung zu verorten. Die zentrale Weidefläche an der Mehrzweckhalle ist eine Barriere für den Ort. Deren Durchwegung durch Fußwege würde die Verbindung von Ober- und Unterdorf deutlich verbessern und die Mehrzweckhalle dadurch beleben. Entlang der Hauptverkehrsstraße, die durch den Ort führt, leben Fußgänger gefährlich. Eine geringe Frequentierung rechtfertigt das Fehlen eines ausgebauten Fußgängerweges nicht. Um das Gefahrenpotenzial zu minimieren, sollte entlang der Hauptverkehrsachse ein zusätzlicher Gehweg entstehen.

B ar

Konzeptideen

Übersichtskarte und Verortung

Quelle: Eigene Darstellung

Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Stadt Pirmasens 2020a

N freier Maßstab

Aufgrund dessen ist dies vor allem ein Projekt mit Blick in die Zukunft. Die Beschaffenheit und Eignung eines potenziellen Gebäudes muss im Einzelfall geprüft werden.

Dennoch gibt es auch aktuell einige Objekte im Ort die für einen derartigen Umbau geeignet werden.

Wohnen im Grünen Windsberger Str. 117 geschätzte Wohnfläche: 190 m² geschätzte Grundstücksfläche: 730 m² Leerstand

Quelle: GeoPortal.rlp

Personenkapazität: 3-4 Wohnen in der alten Fabrik Denkmalstraße 5 geschätzte Wohnfläche: 160 m² Personenkapazität: 3-4

Quelle: GeoPortal.rlp

Alte Schuhfabrik „Palatia“

Als zusätzliche Nutzung des Generationenzentrums könnte ein Teilstück der alten Schufabrik „Palatia“ zu seniorengerechten Wohnungen umgebaut werden. Aufgrund der dort bereits geplanten Nutzungen wäre dies eine passende Ergänzung und würde die Rolle des Generationenzentrums im Ort weiter stärken. Der Außenbereich der Fabrik könnte für alle dort Wohnenden und Arbeitenden gemeinschaftlich Verwendung finden.

Gersbach 139

Seniorengerechte Wohnmöglichkeiten schaffen Der demografische Wandel macht auch in Gersbach nicht halt. Viele ältere Personen werden in den nächsten Jahren nicht mehr selbstständig ihre Häuser bewohnen können. Um trotzdem weiterhin im Ort leben zu können sollte eine Art von seniorengerechtem Wohnen möglich gemacht werden.

Konkret können aktuelle Leerstände und in naher Zukunft leerfallende Häuser entsprechend umgebaut werden. Ein Umbau würde in erster Linie die Herstellung von Barrierefreiheit bedeuten, also die Nutzung einzelner Räume, vor allem Badezimmer, erleichtern.

Zusätzlich können beispielsweise Treppenlifte oder Lebenszeichenanlagen ein vergleichsweise sicheres Wohnen möglich machen. Ältere Personen können so, auch wenn es die ursprünglichen Räumlichkeiten und der gesundheitliche Zustand nicht mehr zulassen, trotzdem noch im Ort wohnhaft sein. In barrierefreien Häusern können mehrere Senioren gemeinsam mit gegenseitiger Unterstützung weiterhin in Gersbach wohnen. Entscheidend für eine solche Wohngruppe ist, dass sie eine „eigene Häuslichkeit“ darstellt und damit nicht in das Heimgesetz fällt. So können Senioren mit Unterstützung, beispielsweiße durch Bürgergemeinschaften und Sozialdiensten, zusammen kochen und sich versorgen. In Heimen ist vieles aufgrund strenger Hygienevorschriften nicht möglich.

Auf diese Weiße wäre ein flexiblerer Alltag im eigenen Ort möglich.

Mit diesem Ansatz können auch Häuser, die im Normalfall schlecht zu vermitteln wären, eine Renovierung und neue Nutzung erfahren. In Gersbach gibt es momentan kaum Leerstände. Es wird jedoch damit gerechnet, dass in den nächsten Jahren vermehrt Leerstände anfallen, die von potenziellen Käufern nicht aufgefangen werden können.

Einrichtung eines Generationenzentrums In Verbindung mit den zuvor vorgestellten Maßnahmenkonzepten bietet ein zu schaffendes Generationenzentrum Raum zur Unterbringung notwendiger Verwaltungs- und Versorgungsinfrastruktur für das Seniorenwohnen, wie Büro- und Aufenthaltsräume für Pflegekräfte und Betreuende, sowie Räumlichkeiten zur medizinischen, ambulanten und teilstationären Gesundheitsdaseinsvorsorge und Pflege.

Verwaltung und Versorgung beihalten. (vgl. Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (o.J.); Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz (o.J.))

Gleichzeitig könnte eine einzurichtende, bedarfsgerechte Großküche für die Versorgung der städtischen Kindertagesstätte, der Grundschule und des Seniorenwohnens generationenübergreifend eingesetzt werden.

Für die Verortung und Umsetzung einer solchen Einrichtung kommen nur eine begrenzte Auswahl an Bestandsgebäuden in Frage. Die zentral im Ort gelegene, leerstehende Schuhfabrik Palatia sticht dabei durch ihre Lage und Anbindung, sowie Gebäudestruktur und Fläche heraus. Die historisch bedeutende Gebäudestruktur kann so einerseits gesichert werden und andererseits erneut zum Wohl der Gersbacher*innen dienen. Für die Sanierung des Gebäudes können Fördermittel beantragt werden, etwa über die „Mehrgenerationenhaus“-Projekte des Bundes oder die Landesförderungen zugunsten von „innovativen Wohn- und Quartiersprojekten“, von „Wohnen in Orts- und Stadtkern“ oder von „Wohngruppen und Wohngemeinschaften“, welche jeweils Zuschüsse zur Herstellung und Betrieb von betreuten Wohneinheiten sowie deren

Quelle: Eigene Darstellung

Gersbach 140

Weiter bietet es die Möglichkeit zur Unterbringung der lokalen Verwaltung des Projektes „Jung-kauft-Alt“, insofern dieses nicht entlang der Generationenachse lokalisiert werden kann, sowie des Büros des Ortsvorstehers und kleineren öffentliche Arbeits- und Sitzungsräumen nach dem Beispiel der eher städtisch geprägten „Workspaces“ und „Kreativräume“.

Spielplatz Kindergartenstraße

Dort sollte eine Verortung der gesellschaftlich anerkannten Ortsmitte durch die Bewohner*innen selbst erfolgen. Im Ergebnis wurde besonders der Platz an der Mehrzweckhalle sowie der Bereich an der Kirche als Ortsmitte von Gersbach angegeben.

Kindergarten in der Kindergartenstraße

Vorplatz der Mehrzweckhalle

Im Zuge der Bürger*inneninterviews wurde das Konzept eines (genossenschaftlichen) Dorfladens, welcher durch ehrenamtliches Engagement der Straußbuben Gersbach und/oder der ortsansässigen Landfrauen betrieben werden könnte, befürwortet.

Die Erkenntnisse aus der Bürger*innenbeteiligung wurden in der Konzeptphase des Projektes wieder aufgegriffen. Daraus entwickelte sich die Idee eine neue Ortsmitte in Form einer Achse entlang der Kindergartenstraße auszubilden. Dort sollen Nutzungen wie der Dorfladen, ein Café, der Dorf- beziehungsweise Festplatz sowie das Büro für das Projekt „Jung kauf alt“ verortet werden. Ziel der Maßnahme ist es, an dieser Achse die genannten Nutzungen zu bündeln und Treffpunkte für alle Generationen zu schaffen. Die Achse verläuft von der Kirche entlang der Kindergartenstraße bis zur Weidefläche.

Am Gebäude des ehemaligen Supermarktes soll ein Rückbau stattfinden, anschließend soll ein Neubau eines zweiten Geschosses erfolgen. Im Erdgeschoss soll der Dorfladen und ein Café mit einem Freisitz entstehen, während das Büro für „Jung kauft alt“ im zweiten Geschoss angesiedelt werden kann.

Der neue Dorfplatz soll zwischen der Kirche und dem Neubau am ehemaligen Supermarktgebäude entstehen. Dieser soll sich auch über den angrenzenden Straßenraum erstrecken und durch den Freisitz des Cafés belebt werden.

Im Bereich der Mehrzweckhalle sollen Aufenthaltsmöglichkeiten sowie Spiel- und Sportmöglichkeiten geschaffen werden. Des Weiteren soll dort der Festplatz Gersbachs als Parkplatz vor der Mehrzweckhalle bestehen bleiben. Dieser wäre weiterhin für die Festivitäten und für Veranstaltungen, wie beispielsweise einen Wochenmarkt, nutzbar. Auf der angrenzenden Weidefläche könnte der ansässige Landwirt ein Angebot von Lebensmitteln am Ort der Erzeugung schaffen. Darüber hinaus können Projekte wie ein mobiler Hühnerstall initiiert werden.

Gersbach 141

Neue Ortsmitte Im Anschluss an die erste Ortsbegehung wurde die Frage nach einer klar definierten Ortsmitte innerhalb der studentischen Projektgruppe kontrovers diskutiert. Daraus resultierte eine der Fragen des ersten Anschreibens an die Bewohner*innen von Gersbach.

Neue Ortsmitte -Generationsachseneuer Dorfplatz - Neugestaltung eines Dorfplatzes zwischen Kirche und Neubau mit Dorfladen - Verkehrsberuhigung an der Kreuzung von Breitsitterstraße und Kindergartenstraße - Freisitz des Cafés auf Dorfplatz integrieren - Aufenthaltsqualität steigern, z.B. durch Wasserelemente und Begrünung

Festplatz + Spiel- & Sportmöglichkeiten schaffen - Bereich vor der Mehrzweckhalle weiterhin als Festplatz und Parkplatz nutzbar - Aufwertung des Bereiches durch Spiel- und Sportmöglichkeiten (z.B. Tischtennisplatte, Riesenschach)

Neubau Dorfladen - Abriss des ehemaligen Supermarktgebäudes und Neubau - Nutzungen im Neubau: EG: Dorfladen + Café OG: Büro "Jung kauft Alt"

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Bestand: Spielplatz vorhandenen Spielplatz als Treffpunkt und Spielmöglichkeit für Kinder in die neue Ortsmitte einbinden

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Quelle: Eigene Darstellung

Gersbach 142

Projekte auf der Weide - bestehende Projekte, wie z.B. Insektenhotel erhalten und ergänzen - Angebot von frischen Lebensmitteln am Ort der Erzeugung - Tiere auf der Fläche weiden lassen - Beispiel: mobiler Hühnerstall

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„Jung kauft alt“ Eine Ortschaft soll zukünftig gegen die Folgen der Überalterung und Abwanderung gewappnet sein.

Deshalb sollen sich (vor allem) junge Familien zukünftig für den Erwerb alter Immobilien interessieren.

Dieses Interesse soll durch eine kommunale Förderung geweckt werden. Förderfähig sind nach dem Grundsatz Sanierungen zur Verbesserung der energetischen Effizienz und des Standards. Darüber hinaus erhalten Familien für jedes Kind einen Zuschuss. (vgl.

Steinmann (2019); Baukultur Nordrhein-Westfalen e.

V. (2015))

mit bereits leerstehenden Gebäuden existiert bereits und wird vom Pirmasenser Immobilienmanagement auf der Plattform „Die kommunale Immobilienplattform“ (KIP) geführt. Dahingehend sollten Verknüpfungen geschaffen werden, die einen Mehrwert für beide Verzeichnisse schaffen. Alternativ könnte überprüft werden, wie die Ideen des erstgenannten Verzeichnisses zielführend in das bereits bestehende eingepflegt werden können. Somit kann ein Großteil des (möglichen) Leerstandes für ( junge) Familien wieder in den Markt gegeben werden.

Als Basis für den Austausch könnte ein Meldeverzeichnis angelegt werden. In dieses können einerseits abwanderungswillige oder ältere Bewohner, die nicht mehr allein in ihrem Haus wohnen wollen, ihre Immobilie zum Verkauf einstellen und andererseits Kaufwillige ihr Interesse an einem Eigenheim artikulieren und bereits eingestellte Immobilien suchen. Verantwortlich sein für ein solches Verzeichnis sollte ein (kommunales) Beratungsbüro mit einem Vertreter vor Ort, das eine Fachexpertise für Förderansprüche vorweisen kann. Dieses Büro arrangiert Treffen, Besichtigungen, stellt Gutachten aus, wie förderungsfähig die jeweilige Immobilie ist und übernimmt gleichzeitig eine Vermittlungsfunktion für die älteren und abwanderungswilligen Immobilienbesitzer. Ein ähnliches Verzeichnis

Gersbach 143

Das Konzept ist in seinen Grundzügen gut geeignet für Gersbach, da sich im Ort die beiden bereits erwähnten Phänomene abzeichnen. Die Überalterung lässt sich aus der Statistik klar ablesen: Der Anteil der über 65-Jährigen beträgt in Gersbach über 31% und ist somit um 6% höher als in Pirmasens und sogar um über 9% höher als im Bundesland Rheinland-Pfalz sowie der gesamten Bundesrepublik. Der um 18% rückläufige Bevölkerungsanteil zwischen den Jahren 2003 bis 2019 bildet die Basis für eine ausgeprägte Abwanderungstendenz.

Quellenverzeichnis Baukultur Nordrhein-Westfalen e. V. (2015): Jung kauft alt, unter: https://baukultur.nrw/artikel/jung-kauft-alt/, (02.02.2021).

BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (2016): Bürgerbeteiligung in drei Minuten, unter: https://bbu.de/nachricht/41260, (01.02.2021).

Basisinfo-buergerbeteiligung (o.J.): unter: https://meinlb.de/basisinfos-buergerbeteiligung/, (04.01.2021).

Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (o.J.): Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus, unter: https://www.bafza.de/engagement-und-aktionen/mehrgenerationenhaeuser/bundesprogramm-mehrgenerationenhaus-miteinander-fuereinander-2021-2028/, (04.02.2021).

GeoPortal.rlp (o.J.): unter: https://www.geoportal.rlp.de/map?LAYER[visible]=1&LAYER[querylayer]=1&WMC=6067, (27.01.2021).

LVermGeoRP (Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation) (2020): LP - Landschaft im Wandel, unter: https://geo4.service24.rlp.de/client/lf/lawa/, (16.12.2020).

Ministerium des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz (o.J.): Stadtdörfer in Rheinland-Pfalz, unter: https://mdi.rlp.de/de/unsere-themen/staedte-und-gemeinden/foerderung/kommunalentwicklung/stadtdoerfer/, (03.02.2021).

Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz (o.J.): Fördermöglichkeiten, unter: https://msagd.rlp.de/de/unsere-themen/wohnen/foerdermoeglichkeiten/, (04.02.2021).

Stadt Pirmasens (2020a): Alkis+1m-DHM Gersbach.dxf, bereitgestellt durch die Stadt Pirmasens.

Stadt Pirmasens (2020b): Einwohner Stadtteile_HW+NW_1999-2019_1Jahres-Intervall.xlsx, bereitgestellt durch die Stadt Pirmasens.

Stadt Pirmasens (o.J.a): Lubi 2019 Gersbach_A3_5000.tif, bereitgestellt durch die Stadt Pirmasens.

Stadt Pirmasens (o.J.b): DTK5 Gersbach_A3_5000.tif, bereitgestellt durch die Stadt Pirmasens.

Stadt Pirmasens (o.J.c): Kommunale Immobilienplattform, unter: https://www.kip.net/rheinland-pfalz/pirmasens/impressum, (08.02.2021).

Statista (2020a): Bevölkerung - Zahl der Einwohner in Deutschland nach relevanten Altersgruppen am 31. Dezember 2019, unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1365/umfrage/bevoelkerung-deutschlands-nach-altersgruppen/, (16.12.2020).

Statista (2020b): Anzahl der Einwohner in Rheinland-Pfalz nach Altersgruppen am 31. Dezember 2019, unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1095989/umfrage/bevoelkerung-in-rheinland-pfalz-nach-altersgruppen/, (16.12.2020).

Stadtwerke Pirmasens Verkehrs GmbH (o.J.): Fahrpläne in Pirmasens, unter: https://www.stadtbus-pirmasens.de/de/Fahrplaene/Fahrplaene-in-Pirmasens1/, (27.01.2021). https://polis-magazin.com/2020/07/jung-kauft-alt-frischer-wind-fuer-alte-dorfhaeuser/, (02.02.2021).

Wanderportal-Pfalz (o.J.): Hexenklamm, unter: https://www.wanderportal-pfalz.de/praedikat/Hexenklamm.htm, (27.01.2021).

Gersbach 144

Steinmann, Vanessa (2019): Jung kauft Alt – Frischer Wind für alte Dorfhäuser, unter:

Kurzbeschreibung Niedersimten liegt eingebettet von Tälern und einer vielfältigen Naturlandschaft im Süden von Pirmasens und hat eine wichtige Verbindungsfunktion zur „Hackmesserseite“ inne. Der Ortsbezirk zeichnet sich durch eine starke Dorfgemeinschaft mit vielen Vereinen sowie durch touristische Highlights aus.

Zusammenfassung des Konzepts Das Konzept für Niedersimten ist in zwei Schwerpunktbereiche unterteilt.

Im Bereich Ortsmitte werden Maßnahmen für den Dorfplatz und dessen Umgebung vorgeschlagen. Im Bereich Tourismus soll mit dem Niedersimter Erlebnispfad ein verbindendes Element für die touristischen Highlights geschaffen werden.

Perspektive für Niedersimten

Niedersimten hoch hinaus: Gemeinschaft und Natur sind hier zuhaus‘!

Konzept von Jülide Ametoglou Leonie Becker David Frey Jana Gallus Nathalie Kerling Sophia Kistemann Katja Schilling Stephanie Schneider

Historie

Wesentliche Elemente des Ortsbezirks sind von historischer Bedeutung. die Katzenmühle sowie die Rehmühle, die heute unter anderem zu den touristischen Attraktionen Niedersimtens zählen. Ein Soldat des Landgrafen gründete schließlich Neu-Simpten (das heutige Obersimten), worauf Simpten Alt-Simpten, später Thalsimten und letztlich Niedersimten wurde.

Westwall Gerstfeldhöhe Historisch prägend für das heutige Niedersimten ist insbesondere der Bau des Westwalls im Zuge des Zweiten Weltkrieges. 1938 sollten kilometerlange Panzer vor dem Westwall

Simter Spengler Der Name des heutigen Heimat-und Brauchtumvereins Simter Spengler geht auf die Zeit des Landgrafen Ludwig IX. ab dem Jahre 1763 zurück. Dessen Bedienstete ließen zu den umliegenden Mühlen bei den Simter Spenglern ihr Blechgeschirr für Getreide und Mehl anfertigen. Später lässt Ludwig IX. an der Felsalbe zur Versorgung seiner Bediensteten in Pirmasens mit Mehl eine Mühle bauen. So entstanden ebenso

Neben Kampf-und Verteidigungsständen sollte der Festungswall auch Munitionsdepots, Betriebsräume, ein Lazarett und eine Kaserne beherbergen. 1941 wurden die Bauarbeiten aufgrund der militärischen Lage eingestellt und erst 1944 wieder aufgenommen.

Heute beherbergen die Gänge das von einem Verein geführte Westwall-Museum, welches der Darstellung der Geschichte dienen soll und sich als Mahnmal des Friedens versteht.

Eingang des Westwall-Museums

Dorfbrunnen von den Spenglern gestaltet

Hohlgänge in den Fels getrieben werden, um - unter strenger Geheimhaltung - ein Festungswerk gegen die Franzosen zu errichten. Das Projekt „Gerstfeldhöhe“ sollte eine wichtige Rolle innerhalb des Verteidigungskonzepts des Westwallabschnitts Fischbachstellung-Pirmasens-Zweibrücken übernehmen. Rückgrat bildete das Festungswerk mit den angeschlossenen Bunkern. Das Stollensystem erstreckte sich oberhalb des Gersbachtals zwischen Obersimten, Trulben und Vinningen.

Eingemeindung Wesentlich für die Entwicklung des Ortsbezirks war die Eingemeindung nach Pirmasens. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Gebietsreform 1969 stimmte die Mehrheit der Bevölkerung für die Eingemeindung Niedersimtens nach Pirmasens, mit dem schon seit Landgrafenzeiten eine enge Verbundenheit bestand. Seither ist Niedersimten wirtschaftlich abhängig von Pirmasens und die Kernstadt übernimmt die Verwaltungsaufgaben. Heute ist eine entgegengesetzte Entwicklung zu Obersimten zu verzeichnen.

Niedersimten 146

Der Name Niedersimten leitet sich mutmaßlich von sympeton, der keltischen Bezeichnung für „Schöpfstelle“ ab und wurde erstmals um das Jahr 1150 erwähnt. Dies lässt auf eine sehr frühe Besiedlung des Ortes schließen. Im 17. und 18. Jahrhundert gehört Simpten zum Amt Lemberg der Grafschaft HanauLichtenberg, mit den Orten Riedelberg, Stausteinerhof und Eichelsbachermühle zum Schultheißenamt Vinningen. 1794 fiel das Amt Lemberg im Zuge der Französischen Revolution an Frankreich. Nach Ende der napoleonischen Herrschaft im Jahr 1815 kam Niedersimten zum bayrischen Rheinkreis.

Demographie Auch Niedersimten ist vom demographischen Wandel betroffen.

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG NIEDERSIMTEN 1.500 1387

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ALTERSSTRUKTUR 2019 NIEDERSIMTEN IM VERGLEICH Niedersimten 4% 5% 4% 6%

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Altersstruktur Auch bei Betrachtung der Altersstruktur in Niedersimten werden Unterschiede zu Pirmasens und Rheinland-Pfalz ersichtlich. Dabei ist die Altersgruppe der Kinder unter 7 Jahren um 2% kleiner als die in Pirmasens und Rheinland-Pfalz. Auch der Anteil der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren und der 25- bis 40-jährigen ist in Niedersimten um 2% bzw.

3% geringer. Ausgeglichen wird dieser Umstand durch die stark repräsentierten Gruppen der Personen im Alter von 40 bis 65 und 65 bis 80 Jahren in Niedersimten. Der Anteil der letzteren Gruppe ist dabei um 4-5% größer als in Pirmasens und Rheinland-Pfalz. Bei der Gruppe der über 80-jährigen ist kein signifikanter Unterschied zwischen Niedersimten und der Gesamtstadt bzw. dem Land Rheinland-Pfalz zu erkennen.

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Demographische Entwicklung Der Ortsbezirk Niedersimten ist gekennzeichnet durch eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung. In den letzten 20 Jahren hat sich die Einwohnerzahl um 24% von 1387 auf 1050 Personen reduziert. Verglichen mit der Bevölkerungsentwicklung in Pirmasens und Rheinland-Pfalz weist Niedersimten eine deutlich negativere demographische Dynamik auf. Die Einwohnerzahl in Pirmasens hat sich im selben Zeitraum lediglich um 13% verringert. Landesweit konnte sogar ein leichter Bevölkerungszuwachs von 1,4% verbucht werden.

Ortsportrait

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Niedersimten hat viele Facetten. Der Ort ist umgeben von vielfältigen Naturräumen, weist verschiedene touristische Elemente und ein aktives Vereinsleben auf.

Ortsportrait

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Der Durchgangsverkehr sowie Leerstände prägen das Bild der Hauptstraße. Aber auch baulich wertvolle Substanz und einzelne Gewerbebetriebe finden sich in Niedersimten.

Analyse und Bürgerbeteiligung Durch die Corona-Pandemie entstanden neue Herausforderungen für die Bürgerbeteiligung.

Beteiligung In einem in der Bäckerei ausliegenden Fragebogen bot sich den Niedersimter*innen die Möglichkeit, Vor- und Nachteile ihres Wohnortes aufzuschreiben. Zusätzlich wurde der direkte Kontakt zu Ortsexpert*innen gesucht. Hierbei wurden Experteninterviews über Zoom oder als Telefonkonferenz geführt. Die Ortsexpert*innen setzten sich größtenteils aus Vereinsmitgliedern sowie politischen Akteur*innen zusammen.

Zeitplanung Infotafel Aushang Plakat (Bäckerei) Auslage der Fragebögen (Bäckerei) Experteninterviews mit Vereinen

Sub-ask 3

Rückkopplung mit Experten*innen

Auswertung Interviews+Fragebögen

2020 Datum

Bestandsaufnahme 18.11

Konzeption

Analyse 9.12

Zwischenpräsentation

Schwerpunkte der weiteren Bearbeitung 1. Tourismus und Natur 2. Dorfgemeinschaft, Begegnungsorte und Jugend 3. Bauliche Substanz und Verkehr Diese Themen stehen in Wechselwirkung miteinander und müssen deshalb auch zusammen betrachtet werden. Auf den ersten Blick ist erkennbar, dass Niedersimten großes Potenzial im Bereich des Tourismus aufweist, begünstigt durch die naturräumliche

16.12

Zwischenpräsentation

2021

23.2

Abschlusspräsentation

Umgebung. Durch zertifizierte Rad- und Wanderwege liegt bereits eine gute Grundlage für weitergehende Maßnahmen im touristischen Bereich vor. Für die Niedersimter*innen ist die Dorfgemeinschaft ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Ortes und der Durchgangsverkehr entlang der Hauptstraße von Niedersimten hat große Auswirkungen auf die Wohnqualität sowie folglich auf die bauliche Substanz einiger Gebäude an der Straße.

Niedersimten 150

Vorgehen Um im November in Niedersimten auf das Projekt aufmerksam zu machen, wurde ein Informationsplakat erstellt, auf dem das Projektziel und ein grober Zeitplan mit wichtigen Meilensteinen dargestellt war.

Da über den gesamten Projektzeitraum keine Veranstaltung vor Ort stattfinden konnte, bekam das Projekt mithilfe eines zusammengestellten Gruppenbildes ein Gesicht. Das Plakat hing in der am Dorfplatz gelegenen Bäckerei Donker, da dieser Ort von vielen Bürger*innen angesteuert wird. Anfang November wurde von den einzelnen Gruppenmitgliedern eine Ortsbegehung in Niedersimten auf eigene Faust vorgenommen. Anschließend wurde in einem virtuellen Meeting mit dem Ortsvorsteher Herr Völker und dem ehemaligen Ortsvorsteher Herr Becker über Alleinstellungsmerkmale sowie Probleme von Niedersimten gesprochen. So wurden viele wertvolle Informationen über den Ort sichtbar. Dies führte dann zu der Festlegung von drei Schwerpunkten, die in den folgenden Wochen näher beleuchtet wurden.

Niedersimten 151

Visualisierung des Meinungsbildes der 15 Ortsexpert*innen zum Thema Tourismus und Natur

Analyse – Tourismus und Natur Niedersimten hat viele touristische Attraktionen wie Rad- und Wanderwege, Gastronomie und die Ponywelt zu bieten.

In Niedersimten ist sowohl zum Wandern als auch zum Radfahren ein gut ausgebautes Netz an Wegen vorhanden, die teilweise regional und überregional bekannt und zertifiziert sind. Das im Südwesten gelegene Westwall-Museum aus dem Jahre 1938 ist ein Alleinstellungsmerkmal des Ortes.

Legende Orte Nennungen Ortsexpert*innen Name

Wanderwege

Name

Radwege Gewässer

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Name

Analyse – Tourismus und Natur Niedersimten ist eingebettet in abwechslungsreiche Naturräume, die ein wertvoller Bestandteil der Naherholung sind.

Niedersimten ist umgeben vom Pfälzerwald.

Die Landschaft wird von den Bewohner*innen und Tourist*innen sehr geschätzt. Gleichzeitig bestehen Restriktionen durch die Tallage, sodass der Siedlungsentwicklung in die Fläche natürliche Grenzen gesetzt sind.

Wald Grünfläche außerhalb Grünfläche im Ort Gewässer

Niedersimten 153

Legende

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Visualisierung des Meinungsbildes der 15 Ortsexpert*innen zum Thema Dorfgemeinschaft, Begegnungsorte und Jugend

Analyse – Dorfgemeinschaft und Begegnungsorte Für die Dorfbewohner*innen und Vereine sind die Begegnungsorte ein wichtiger Bestandteil des Zusammenlebens.

Legende sehr oft genannt oft genannt weniger oft genannt

Niedersimten 155

Der Dorfplatz mit der angrenzenden Bäckerei Donker stellt zusammen mit dem Rehtalsaal, dem Budo-Club und dem Schwester Maria Saal die wohl wichtigsten Treffpunkte für die Bewohner*innen dar. Neben einigen Begegnungsorten innerhalb des Ortes gibt es noch mehrere Treffpunkte, die weiter außerhalb liegen. Diese werden von der Vereinslandschaft rege genutzt.

Analyse – Dorfgemeinschaft und Begegnungsorte In den Diskussionen hat sich ein differenziertes Meinungsbild zu den Begegnungsorten und damit verbundenen Problemlagen ergeben.

Legende problematischer Bereich weniger problematischer Bereich

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Im Zusammenhang mit den Begegnungsorten treten einige Konflikte wie Nutzungseinschränkungen, Brandschutzbestimmungen, fehlendes Engagement und Nachwuchsprobleme auf. Diese zeigen sich vor allem am Dorfplatz sowie dem Rehtalsaal und dem Schwester Maria Saal.

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Visualisierung des Meinungsbildes der 15 Ortsexpert*innen zum Thema Bauliche Substanz und Verkehr

Analyse – Bauliche Substanz und Verkehr Niedersimten hat hinsichtlich Innenentwicklung und Wiedernutzbarmachung von Leerständen viel Potenzial.

Der überwiegende Teil der Gebäude wird zum Wohnen genutzt. Meist auf Grundstücken in den Nebenstraßen besteht noch Potenzial zur Innenentwicklung. Diese können genutzt werden, um zusätzlichen Wohnraum schaffen und anbieten zu können.

Legende Wohnnutzung Gewerbe- und Mischnutzung

problematischer Bereich Innenentwicklungspotenzial Höhenlinie 1m DGM

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besondere Nutzung

Analyse – Bauliche Substanz und Verkehr Bis zum Bau der Umgehung birgt die Hauptstraße Gefahren. Das Auto ist zudem ein wichtiges Verkehrsmittel im Ortsbezirk.

Die Lothringer Straße weist viele gefährliche Bereiche auf. Diese werden durch den Durchgangsverkehr sowie den Zufahrtsverkehr der LKW zur nahegelegenen Kläranlage verstärkt.

Im Ort gibt es vier Bushaltestellen mit Verbindungen Richtung Pirmasens und Trulben, deren Taktung als nicht bedarfsgerecht wahrgenommen wird.

Legende Hauptstraße Sammelstraße Stichstraße

problematischer Bereich unproblematischer Bereich Bushaltestelle

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Fußweg

Analyse – Bauliche Substanz und Verkehr Die Hauptstraße bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit vor allem bei der Gebäudesanierung.

Mit der Umgehung wird sie deutlich leiser werden.

Vor allem entlang der Lothringer Straße sind einige Gebäude zu finden, die einen schlechten Zustand aufweisen. Durch den Verkehr sind umliegende Gebäude teilweise einer hohen Lärmbelastung ausgesetzt.

Legende Konflikt im Kreuzungsbereich Parken vor Bäckerei beruhigte Bereiche Geschwindigkeit Ortsein-/-ausgang

positiv präg. Bausubstanz negativ präg. Bausubstanz Fußgängerüberweg

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Lärmbelastung

Herleitung des Gesamtkonzepts Niedersimten hoch hinaus: Gemeinschaft und Natur sind hier zuhaus‘!

Niedersimten hoch hinaus Niedersimten soll durch die Konzeptideen eine positive Entwicklung erlangen, so an Attraktivität gewinnen und zukunftsfähig gestaltet werden. Sowohl die Gemeinschaft als auch die Natur machen den Ortsbezirk aus und spielen dort eine wichtige Rolle. Der direkt

angrenzende Pfälzerwald bietet ein hohes Potenzial für den Tourismus.

Die funktionierende und sehr aktive Dorfgemeinschaft schafft das Gefühl, zuhaus‘ zu sein. Um dieses Gefühl zu stärken, soll der Dorfplatz in mehreren Stufen aufgewertet werden.

Niedersimten 161

Handlungsbedarf Aus der Analyse hat sich in mehreren Bereichen Handlungsbedarf ergeben. Dabei gibt es Gebiete und Themenbereiche, die einen mittleren bis hohen Entwicklungsdruck aufweisen (Hochdruckgebiete), aber auch Tiefdruckgebiete, in denen es keinen Handlungsbedarf gibt.

Handlungsbedarf besteht zum einen in Bezug auf die Kläranlage. Die Zufahrt der LKW erfolgt über die Alte Kellerstraße in der Ortsmitte Niedersimtens. So entstehen mehrmals täglich Lärmemissionen sowie gefährliche Situationen für den nicht motorisierten Individualverkehr durch enge Straßen. Diese gefährlichen Situationen kommen besonders wegen der auf dieser Strecke verlaufenden Rad- und Wanderwege zustande. Des Weiteren besteht entlang der Lothringer Straße und vor allem in der Ortsmitte ein hoher Entwicklungsdruck, der durch den Durchgangsverkehr erhärtet wird. Zudem ist die Parksituation am Naturfreundehaus an Tagen mit hohen Besucherzahlen unübersichtlich, sodass hier Handlungsbedarf besteht.

Da der Tourismus ein wichtiger Bestandteil für Niedersimten ist, liegt hier ein hoher Entwicklungsdruck vor. Da dieser an mehreren Orten stattfindet, wurde er nicht direkt verortet, sondern auf ganz Niedersimten bezogen.

In den Nebenstraßen sowie hinsichtlich des aktiven Vereinslebens besteht kein dringender Entwicklungsdruck. Für das Konzept wurde neben dem Tourismus die Ortsmitte zur weiteren Konkretisierung gewählt, da hier die Lothringer Straße sowie der Dorfplatz gemeinsam betrachtet werden können.

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Hochdruckgebiet = Gebiet mit mittlerem bis hohem Handlungsbedarf

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Tiefdruckgebiet = Gebiet ohne Handlungsbe- darf

Konzept – Ortsmitte Aus der Bestandssituation in der Ortsmitte ergeben sich zahlreiche Handlungsoptionen, die auch von den Expert*innen in einem Online-Fragebogen vorgeschlagen wurden.

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"Es sollte geregelt sein, wer sich um die Sachen kümmert, um Vandalismus zu vermeiden."

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"Mehr Beleuchtung sorgt für eine bessere Atmosphäre!"

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"Eine stärkere Bespielung des Platzes wäre wünschenswert"

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"Mehr und besser gepflegtes Grün und blühende Pflanzen fänden wir schön."

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Für die Dorfmitte gibt es viele verschiedene Maßnahmen, die von Seiten der Bürger*innen gewünscht wurden. Vor allem die Gestaltung und die Aufenthaltsqualität des Dorfplatzes wurden bemängelt.

Gleichzeitig stellt er einen wichtigen Begegnungsort für Niedersimten dar.

Durch den Einsatz besserer Beleuchtung könnte die Attraktivität bereits gesteigert werden. Auch eine intensivere Nutzung durch Vereine oder die Dorfgemeinschaft insgesamt kann zu einer höheren Frequentierung des Platzes führen.

Diese könnte sich positiv auf die Wahrnehmung eines Versorgungsangebots auswirken.

Jedoch sollte gleichzeitig eine klarere Verantwortlichkeit bezüglich einer neuen Möblierung und Grünelementen zugeteilt werden, sodass Vandalismus zukünftig vermieden werden kann.

Niedersimten 162

39

Konzeptbeschreibung für die Ortsmitte Die Ortsmitte Niedersimtens könnte in Zukunft ganz anders aussehen.

Landesstraße verlieren und zur Gemeindestraße werden. Dafür würde sie vorher seitens des Landesbetrieb Mobilität saniert werden. Diese Sanierung bietet sich für eine umfangreichere Aufwertung der Ortsmitte an.

Eine farblich angepasste Straßen- und Platzgestaltung verbindet alle Bereiche der Ortsmitte zu einem Aufenthalts-, Erlebnis- und Verkehrsraum für alle. Durch die Tempo 30 Regelung und die optische Wirkung und Signalfunktion, dass sich hier ein Multifunktionsbereich befindet, kann der Verkehr entschleunigt und der Bereich sicherer und attraktiver gemacht werden.

Eine bessere Beleuchtung der Plätze kann diese Wirkung noch verstärken. Zusätzlich soll ein Zugang zur Felsalbe den Dorfplatz zum Erlebnisort aufwerten. Ein Dorfladen in einem der Leerstände am Platz würde die Treffpunktfunktion der Ortsmitte stärken und zusätzlich eine Versorgung im Ort sichern.

Niedersimten 163

in Form von Büschen und Stauden. Die zahlreichen Ist-Zustand und Ideen der Bürger*innen Informationstafeln könnten neu angeordnet und Die Ortsmitte zeichnet sich durch ihre Vielfalt an räumlichen Situationen als auch durch die Bündelung gebündelt werden. Mehr Sitzgelegenheiten könnten verschiedenster Nutzungen aus. Sie lässt sich in meh- als gemeinsames Projekt der Dorfgemeinschaft oder gestiftet durch einen Verein die Aufenthaltsfunktion rere kleine Platz- und Aufenthalts- sowie Verkehrsdes Dorfplatzes stärken. flächen mit unterschiedlicher Funktion gliedern. Alle Bereiche werden durch die stark befahrene Lothringer Um die Pflege und Instandhaltung von Möbeln und Pflanzen zu gewährleisten, sollte z.B. ein System mit Straße verbunden. Die Ideen der Bürger*innen zu einer Umgestaltung sind sehr vielfältig und drehen sich Patenschaften eingeführt werden, bei dem sich ehrenamtlich um die Elemente gekümmert wird. Ein Halvor allem um die Themen Begrünung, Möblierung teverbot vor der Bäckerei und somit ein Ausweichen und Bespielung des Dorfplatzes. und bessere Verteilung der Kurzparkenden könnte kurzfristig die Situation entspannen.

Zielsetzung für die Ortsmitte Die Ortsmitte Niedersimtens soll ein lebendiger Ort Mittelfristige Maßnahmenvorschläge werden, der als Aushängeschild fungiert. Dazu werMittelfristig kann zur Entschleunigung des Verkehrs den die Themen Begegnung, Dorfgemeinschaft und Verkehr behandelt und in ein Gestaltungskonzept mit die Lothringer Straße mit Begrünung gestaltet werden.

Pflanzkübel am Dorfplatz erhöhen die Sicherheit und Maßnahmenvorschlägen überführt. Um die Zielsettragen zur Entschleunigung bei. Die Bushaltestelle zung zu erreichen, sollte schrittweise vorgegangen nördlich der Lothringer Straße könnte ein kleines werden. Kurzfristige Maßnahmen können oft in Wartehäuschen bekommen. Zur weiteren EntspanEigenregie durchgeführt werden und in 1-3 Jahren erste Impulse setzen. Daran anschließen können mit- nung der Parksituation an der Bäckerei sollte geprüft werden, inwiefern das östlich gelegene Grundstück telfristig (3-10 Jahre) aufwändigere Maßnahmen mit neben der Bäckerei für Kurzzeitparkende genutzt Abklärungs- und Planungsbedarf. Die langfristigen werden könnte.

Maßnahmen sind meist an den Bau der Umgehung gekoppelt, wobei auch davon unabhängige MaßnahLangfristige Maßnahmenvorschläge men zum Gesamtkonzept dazugehören.

Das Verkehrsaufkommen auf der Lothringer Straße soll durch die geplante Ortsumgehung mit Anschluss Kurzfristige Maßnahmenvorschläge weiterer Orte in Richtung der „Hackmesserseite“ um Relativ schnell umsetzbar wären kleinere gestalteetwa 50% reduziert werden. Nach Bau der Umgerische Aufwertungen der Plätze. Dazu zählen die hung wird die Lothringer Straße ihre Widmung als Erneuerung von Begrünung rund um den Dorfplatz

Konzept – Ortsmitte Kurz- und mittelfristige Maßnahmen: Erste Impulse, die Niedersimten auf den Weg nach „hoch hinaus“ führen, können durch kleinere Gestaltungsmaßnahmen gesetzt werden.

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Gestaltungsmaßnahmen in Form von Begrünung und Möblierung der Verkehrsund Platzräume werten die Ortsmitte schon in einem kurzen Zeitraum auf. Mit wenigen Mitteln und in Eigenregie könnten vor allem Sitzgelegenheiten und Bepflanzungen auf den öffentlichen Platzräumen installiert werden.

Maßnahmen, die auf oder an der Landesstraße vorgenommen werden, bedürfen einer Abstimmung mit dem LBM und mehr Planungsbedarf.

Eine Impulswirkung kann vor allem erreicht werden, wenn die Veränderungen gemeinschaftlich umgesetzt werden. Vereine und andere Freiwillige, wie beispielsweise die Simter Spengler oder die Straußjugend könnten Patenschaften für Gestaltungselemente übernehmen und so eine Instandhaltung und Verhinderung von Vandalismus gewährleisten.

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Langfristige Maßnahmen: Nach dem Bau der Ortsumgehung bietet sich eine Umgestaltung des öffentlichen Raums in der Ortsmitte nach einem einheitlichen Gestaltungskonzept an.

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Langfristig soll die Ortsmitte ein Aushängeschild für Niedersimten werden. Dies kann durch eine einheitliche Gestaltung des öffentlichen Raums rund um den Dorfplatz erreicht werden.

So entsteht ein Identifikationsraum, der als Startpunkt des Erlebnispfades auch eine starke Außenwirkung ausstrahlt. Weitere Maßnahmen auf dem Platz könnten zusätzliche Bäume, Büsche und die Entsiegelung und Begrünung der Stellplätze sein.

Für ein Spiel- und Naturerlebnis am Dorfplatz wäre ein Zugang zur Felsalbe, die momentan unterirdisch verläuft, ein gutes Mittel.

Sitzstufen und -steine könnten zu einem Spielbereich, der von sehr flachem Wasser durchflossen wird, führen. Weitere Möblierung durch Bänke und nicht-permanente Sonnenschirme sollen, wie auch Sitzstufen am Dorfbrunnen, die Aufenthaltsqualität steigern.

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Konzept – Ortsmitte Im Vergleich der Bestandssituation mit der Situation nach Umsetzung der langfristigen Maßnahmen sind deutliche Veränderungen sichtbar.

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Nachher Nach Umsetzung der Maßnahmen wird der Platz am Dorfbrunnen durch Pflanzkübel aufgewertet.

Gegenüber der Bäckerei wird durch Straßenbegrünung eine Barriere für den Verkehr geschaffen um ihn zu verlangsamen. Der gesamte Bereich um den Dorfplatz wird zu einem Shared Space, der alle Verkehrsteilnehmer*innen gleich berechtigt.

Niedersimten 166

4,35 m

Wohnen

Vorher Beide hier dargestellten Bereiche zeigen, dass es eine klare Trennung von Fußgänger*innen und dem übrigen Verkehr gibt. Den Fußgänger*innen sind die Gehwege vorbehalten, die jedoch wenig Platz bieten. Lediglich im Bereich vor der Bäckerei weist der Gehweg eine annehmbare Breite auf. Die Hauptstraße wird intensiv von dem motorisierten Verkehr genutzt.

Auch der Dorfplatz weist nach der Umsetzung der langfristig geplanten Maßnahmen deutliche Veränderungen zum derzeitigen Bestand auf.

Der Dorfplatz als zentraler Konzeptbaustein Die langfristige Umgestaltung des Dorfplatzes ist vor allem an die Entstehung der Umgehungsstraße gekoppelt. Durch die Entwicklung eines Shared Space rund um die Ortsmitte und die gestalterische Aufwertung des Dorfplatzes durch zusätzliches Mobiliar und Begrünung, wie Pflanzkübel, wird der Dorfplatz zu einem Treffpunkt für die Bewohner*innen und

Nachher

Besucher*innen Niedersimtens. Durch weitere Sitzmöglichkeiten und nicht-permanente Sonnenschirme wird der Dorfplatz attraktiver und lädt zum Verweilen ein.

Auch Kinder finden auf dem neugestalteten Dorfplatz ihren Bereich, können sich unbeschwert und sicher bewegen und an der neu erschlossenen Felsalbe im Wasser spielen. Durch die neue Anordnung

der Informationstafeln wird Besucher*innen und Tourist*innen Niedersimtens die Möglichkeit geboten, sich einen Überblick zu verschaffen und den Dorfplatz als Startpunkt des Niedersimter Erlebnispfades zu nutzen. So kann der Platz dazu beitragen, die Dorfmitte zu beleben.

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Vorher

Versorgungskonzept Leerstand in der Ortsmitte reaktivieren oder mobile Lösung?

Nahversorgung sichern für eine zukunftsfähige Ortsentwicklung Aufgrund der Schrumpfung und damit einhergehenden Tragfähigkeitsproblemen kommt es vor allem in kleineren Ortschaften zu einem Rückzug des Einzelhandels. Abgesehen von der Bäckerei Donker weist Niedersimten keine Versorgungseinrichtung zur Deckung des täglichen Bedarfs mit Lebensmitteln mehr auf. Die nächste Einkaufsmöglichkeit befindet sich in Pirmasens. Dies stellt insbesondere für ältere und immobile Bürger*innen eine Herausforderung dar.

Da in Gesprächen mit den Ortsvorstehern der Wunsch eines Nahversorgers in Niedersimten geäußert wurde, besteht der Vorschlag, einen stationären oder mobilen Dorfladen als Einkaufsmöglichkeit in Niedersimten einzuführen.

Stationärer Dorfladen Ein stationärer Dorfladen könnte in dem Gebäude der ehemaligen Metzgerei in der Hauptstraße verortet

werden und als Selbstbedienungsladen nach dem Referenzbeispiel „Gemüsebau und Hofladen Brill in Eppelborn im Saarland“ geführt werden.

Der Hofladen in Eppelborn entstand in einer ehemaligen, baufälligen Scheune, die in eigener Regie eines Familienbetriebes saniert und zu einem Hofladen umfunktioniert wurde. Die Verkaufsräume sind rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche geöffnet und die Produkte werden vor Ort auf Vertrauensbasis von der Kundschaft bezahlt. Weiter lassen sich aus den modernen Verkaufsautomaten regionale Lebensmittel ziehen.

Routen an sechs Wochentagen die Ortschaften der Region an. Regionale Produkte werden auf der Tour von den Anbieter*innen aufgenommen und können im Fahrzeug gelagert werden. Zusätzlich zum Verkaufswagen dient eine digitale Plattform der Vernetzung von Anbieter*innen und Kund*innen in der Region. Waren können dort auch vorab im Online-Shop bestellt und bezahlt werden und an einem bestimmten Tag am Verkaufsfahrzeug abgeholt werden.

Mobiler Dorfladen Das Referenzbeispiel „Mobiler Dorfladen im bayrischen Landkreis Tirschenreuth“ umfasst ein Verkaufsfahrzeug mit einem begehbaren Verkaufsraum, in dem das Sortiment eines Dorfladens, darunter auch regionale Produkte, regelmäßig angeboten werden.

Das Verkaufsfahrzeug fährt innerhalb mehrerer

Quelle: Willkommensregion Neunkirchen

Quelle: Steinwald Allianz

Um für die Bewohnerschaft Niedersimtens die Einführung einer zentral gelegenen Einkaufsmöglichkeit zu realisieren, wird mit Blick auf die dargestellten Referenzbeispiele der Aufbau eines stationären Dorfladens empfohlen. Dieser könnte z. B. von dem Heimatverein der Simter Spengler angeleitet und/oder geführt werden und zusätzlich Landwirt*innen der Umgebung einbinden. Außerdem könnte das Gebäude der ehemaligen Metzgerei in der Lothringer Straße durch eine Umnutzung erfolgreich reaktiviert werden.

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Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume

Konzept – Tourismus Die touristischen Highlights des Ortes werden verknüpft und bilden gemeinsam mit den Begegnungsorten der Vereine sowie der umgestalteten Dorfmitte den „Niedersimter Erlebnispfad“.

Quelle: Stadt Pirmasens/ Lina Klug

Zielsetzung für den Bereich Tourismus Das erarbeitete Tourismuskonzept hat zum Ziel, die vorhandenen touristischen Elemente miteinander zu

verbinden, um ein Produkt zu schaffen, das zu Marketingzwecken genutzt werden kann. Hauptelement ist die Konzeption des „Niedersimter Erlebnispfades“, ein Ortsweg, der die wichtigsten Elemente miteinander vernetzt und Begegnungsorte der Vereine und Bewohnerschaft miteinbezieht. Somit steigt die Aufmerksamkeit auf die Vereinslandschaft, wodurch möglicherweise neue Mitglieder beworben werden können und der Austausch angeregt wird. Weiter erfährt die konzipierte Neugestaltung der Dorfmitte eine stärkere Aufmerksamkeit.

Wegeführung des Niedersimter Erlebnispfades Ein möglicher Startpunkt bildet der zentral gelegene Dorfplatz, der eine wichtige Funktion für den Ort aufweist und im Zuge der dargelegten Konzeptideen umgestaltet werden kann. Alternativ kann eine Abkürzung unter Auslassung des Naturfreundehauses über die Lothringer Straße vorgenommen werden. Hier führt der Pfad unmittelbar an dem thailändischen Kulturverein „Dhammasattha“ vorbei. Tempel, BuddhaFiguren und Blumen sind auch von außen sichtbar und bieten thailändischen Flair.

Ohne die Abkürzung führt der Pfad durch das idyllische Gersbachtal, über das Naturfreundehaus im Naturpark Pfälzerwald am Bachlauf entlang. Über die Gersbachstraße zurück in den Dorfkern führt die Route vorbei an der Herz-Jesu-Kirche sowie dem Bistro „Aktuell“. Das Westwall-Museum mit seinen historisch prägenden Elementen bildet die fünfte Station des Erlebnispfades. Hier besteht die Möglichkeit, an einer Führung teilzunehmen.

Quelle: Facebookauftritt Ponywelt Niedersimten

Über die Straße Am Holzweg wird schließlich die Felsalbe überquert und die Route folgt der Littersbachstraße vorbei an dem Rehtalsaal, der für viele Vereine des Ortes als Räumlichkeit dient. Mit einem Schlenker über die protestantische Kirche führt der Pfad hoch zum „Waldheim am Rappeneck“, welches einen eindrucksvollen Ausblick über den Ort ermöglicht. Zurück entlang der Felsalbe führt die Route an der Ponywelt und dem Sportheim vorbei. Die letzte Station bildet schließlich die Erkelsquelle.

Mit dem Niedersimter Erlebnispfad kann eine Grundlage für ein regionales Vermarktungskonzept geschaffen werden und die Aufmerksamkeit auf die vorhandenen Attraktionen des Ortes gestärkt werden. Weiter können Kooperation und Vernetzung der Orts- und Vereinsverantwortlichen angeregt werden.

Niedersimten 169

Ist-Zustand und Ideen der Ortsexpert*innen Im Zuge der Analyse konnte herausgestellt werden, dass in Niedersimten bereits ein vielfältiges touristisches Angebot vorhanden ist. Hier sind vor allem die zahlreichen Wander-, Reit- und Radwege, das Naherholungsgebiet Gersbachtal sowie das Westwall-Museum oder die Ponywelt zu nennen, welche vielfältige Zielgruppen ansprechen und auf den gesamten Ort verteilt sind. Seitens der Ortsverantwortlichen wird der Tourismus als Chance für die zukünftige Entwicklung gesehen. Nach Meinung der Ortsexpert*innen sollte jedoch eine bessere Vermarktung stattfinden und zusätzliche Angebote geschaffen werden.

Konzept – Tourismus Eine Auswahl der Highlights des Niedersimter Erlebnispfades.

Fotos, die dies und jenes zeigt Udae voluptatum ist, volor recus expelit iosandi sum ipsanim aximos sunt occuptat omnim doluptate idit ipienit erum harum venes velique nectasp erspernate ium faccupt aeperna temporera cupiet enias illa voluptaqui nullit ium sitis a conseque ommodigento cor sin cuptatium ento bere vellatem sunt vollaceatur?

Niedersimten 170

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Der Übersichtsplan bietet eine Darstellung der Attraktionen sowie eine detaillierte Wegeführung.

Grenzüberschreitender Radweg von Pirmasens nach Bitche (R)

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Erlenbrunn

Erlebnispfad Der Erlebnispfad umfasst eine Länge von 9 KiloAbg metern sowie eine Dauer Konzept – Niede von 3 Stunden. Die Streckenführung orientiert sich an den Bachläufen und verbindet sämtliche AttrakTo tionen und Vereinsorte. Sie kannVerbindungselement individuell – je nach Erle Zeitaufwand und Interesse – variiert und/oder mit den Erlebnisp angrenzenden WanderweAbkürzung/Alterna gen kombiniert werden.

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Katzenmühle, Zur Rehmühle, Schelermühle, Eichelsbachermühle in 1,7- 4,3 km

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Erlebnispfad

1 Ortsmitte (Simter Spengler) 2 Naturfreundehaus 2A Thailändisch Buddhistischer Kulturverein 3 Herz-Jesu-Kirche 4 Bistro 5 Westwall-Museum 6 Rehtalsaal (Kindergarten,Budo Club, Gesangverein) 7 Protestantische Kirche 8 Waldheim – Ausblick über Niedersimten (Pfälzerwald-Verein) 9 Ponywelt 10 Sportheim (Hunde- und Bouleverein, Fanfaren- und Spielmannszug) 11 Erkelsquelle

Legende Erlebnispfad

Abkürzung/Alternative

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angrenzender Rad-/ Wanderweg

angrenzender Rad-/Wanderweg

Straße Attraktion (zugehörige/r Einrichtung/Verein) Bearbeitung: Jülide Ametoglou | Leonie Becker | David Frey | Jana Gallus | Nathalie Kerling | Sophia Kistemann | Katja Schilling | Stephanie Schneider

Betreuung: Prof. Dr. Ing. Holger Schmidt | Dipl. Ing. Ragna Körby

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Tourismus Verbindungselement Erlebnispfad

200 400 600 800 m Straße

Konzept – Tourismus Im Detailplan ist der Wegeverlauf innerhalb des Ortes genauer dargestellt.

Attraktion (zugehörige/r Einrichtung/Verein)

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Attraktion (zugehörige/r Einrichtung/Verein)

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1 Ortsmitte (Simter Spengler) 2 Naturfreundehaus 2A Thailändisch Buddhistischer Kulturverein 3 Herz-Jesu-Kirche 4 Bistro 5 Westwall-Museum 6 Rehtalsaal (Kindergarten,Budo Club, Gesangverein) 7 Protestantische Kirche 8 Waldheim – Ausblick über Niedersimten (Pfälzerwald-Verein) 9 Ponywelt 10 Sportheim (Hunde- und Bouleverein, Fanfaren- und Spielmannszug) 11 Erkelsquelle

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B Tourismus Legende Verbindungselement Erlebnispfad angrenzender Rad-/Wander Erlebnispfad

Tourismus Erlebnispfad Verbindungselement Erlebnispfad

Abkürzung/Alternative Erlebnispfad Abkürzung/Alternative Attraktion Attraktion

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angrenzender Rad-/Wanderweg Straße Bearbeitung: Jülide Ametoglou | Leonie Becker | David Frey | Jana Gallus | Nathalie Kerling | Sophia Kistemann | Katja Schilling | Stephanie Schneider

Attraktion (zugehörige/r Einrichtung/Verein)

Straße Dauer gesamt 3 h

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Abkürzung/Attraktion Strecke ges Attraktion Startpunkt Sitzgelegenheit

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angrenzender Rad-/Wanderweg Betreuung: Prof. Dr. Ing. Holger Schmidt | Dipl. Ing. Ragna Körby

7PS Ortsperspek

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1 Ortsmitte (Simter Spengler) 2 Naturfreundehaus 2A Thailändisch Buddhistischer Kulturverein 3 Herz-Jesu-Kirche 4 Bistro 5 Westwall-Museum 6 Rehtalsaal (Kindergarten,Budo Club, Gesangverein) 7 Protestantische Kirche 8 Waldheim – Ausblick über Niedersimten (Pfälzerwald-Verein) 9 Ponywelt 10 Sportheim (Hunde- und Bouleverein, Fanfaren- und Spielmannszug) 11 Erkelsquelle

Erlebnispfad Einer der Startpunkte des Pfades bildet der zentral Ab gelegene Dorfplatz der Konzept – Niede umgestalteten Ortsmitte.

Mögliche Abkürzungen bestehen zum einen unter Ausschluss des NaturfreunT dehauses entlang der LothringerVerbindungselement Straße oder über Erle den Spielplatz. Entlang der Route wurden die Sitzgele- Erlebnis genheiten erweitert.

Abkürzung/Alterna

150

2

Straße

Bänke: im wichtige

Perspektive Niedersimten Gemeinschaft und Natur machen Niedersimten besonders lebenswert. Für die Zukunft hat der Ort einige Potenziale, die es zu nutzen gilt.

Ausblick für Niedersimten Um im Sinne des Slogans zu sprechen: Niedersimten soll in Zukunft hoch hinaus und das in vielerlei Hinsicht. Die klar erkennbaren Potenziale Gemeinschaft, Natur und Tourismus sollen bei Umsetzung der Konzeptvorschläge unterstützt werden, denn sie machen den Charakter des Ortsbezirks aus. Die Gemeinschaft, auch in Verbindung mit den zahlreichen, teilweise sehr engagierten Vereinen und ihren Mitgliedern,

kann in die Umsetzung der Konzeptideen einbezogen werden. Sei es in Form von Patenschaften für Gestaltungselemente in der Ortsmitte, das Aufstellen von Sitzmöglichkeiten und Schildern entlang des Erlebnispfades oder das ehrenamtliche Engagement für einen Dorfladen. Andererseits kann sie aber auch an einem Ort wie einer attraktiven Dorfmitte, die von Jung und Alt genutzt wird, wieder neu aufleben. Außerdem wird die Hauptstraße deutlich ruhiger werden. Wer selbst nicht mobil ist oder seinen privaten PKW stehen lassen möchte, kann Besorgungen in Zukunft vielleicht im eigenen Dorfladen tätigen oder mit dem ÖPNV bedarfsgerecht nach Pirmasens fahren.

Die naturräumlichen und touristischen Attraktionen in und um den Ort würden durch einen eigenen Wanderweg eine starke Außen- und Anziehungswirkung erzielen. So könnte Niedersimten noch mehr bekannt gemacht werden und in Verbindung mit den anderen Ortsbezirken einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung von Pirmasens und der Südpfalz beitragen.

Rahmenbedingungen für eine mögliche Umsetzung Wichtige Voraussetzung wird sein, dass die Bewohner*innen gemeinsam die Ziele verfolgen, um ihren Erfolg zu garantieren. Es braucht Engagement seitens des Ortsbezirks aber auch ein offenes Ohr der Stadt, um gemeinsame Überlegungen zu treffen, wie man mit den Ergebnissen dieses Studienprojektes weiter umgeht. Sicherlich wären hierfür unter anderem Förderprogramme

der Bund-Länder-Städtebauförderung, aber auch EU-Fonds ein wichtiges Mittel, um Maßnahmen in die Umsetzung zu bringen. Alternativ können auch informelle Bottom-Up Ansätze wie die vorgeschlagenen Patenschaften oder Fundraising- und MitmachAktionen eine Umsetzung erleichtern.

Danke an alle Expert*innen Wir danken allen Ortsexpert*innen, die sich die Zeit genommen haben, uns von ihrem Heimatdorf zu erzählen und ihre Ideen an uns herangetragen haben.

Besonderer Dank gilt hierbei dem Ortsvorsteher Herrn Völker, der im gesamten Verlauf stets unsere Kontaktperson gewesen ist und uns in Niedersimten publik gemacht hat. Außerdem haben er und Herr Becker uns den Ort ganz zu Beginn vorgestellt mit all seinen Herausforderungen und Potenzialen. Danke auch hierfür. Unser Dank gilt ebenso der Bäckerei Donker, bei der wir unser Plakat aufhängen und die Fragebögen auslegen durften.

Stadtdorfname 173

Fazit aus den Konzepten Die Herausforderungen in Niedersimten können nicht alle kurzfristig gelöst werden. Manche bedürfen mehr Zeit und anderer Rahmenbedingungen. So muss mit der großen Verwandlung der Ortsmitte gewartet werden, bis die geplante Umgehungsstraße umgesetzt werden kann. Das wird auch verschiedene andere Probleme im Dorf lösen, wie den Lärm und damit verbundene Leerstände. Die Versorgung könnte wiederum in einem der Leerstände Platz finden oder aber durch alternative Lösungen, wie einem mobilen Dorfladen, einen Treffpunkt im Ort schaffen. Eine mobile Variante bedarf womöglich der Kooperation mit den anderen Ortsbezirken, um seine Wirtschaftlichkeit zu garantieren. Solch eine Zusammenarbeit sollte vor allem durch die Stadt Pirmasens mit organisiert werden.

Durch den Niedersimter Erlebnispfad entsteht ein Wanderweg, der alle Vorzüge und Highlights Niedersimtens miteinander verbindet und das Angebot der Rad- und Wanderwege ergänzt. Dieser könnte zusätzlich durch einen Flyer, Mitmach-Aktionen oder andere Marketing-Instrumente beworben werden.

Quellenverzeichnis Abbildungsquellen

Textquellen

Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (o.J.), Mobiler Dorfladen in der Steinwald-Allianz, unter: https://www.dvs-wettbewerb.de/die-projekte/mobilerdorfladen-in-der-steinwald-allianz/?L=0, (03.02.2021)

Stadt Pirmasens (o.J.), Ortsbezirk Niedersimten, unter: https://www.pirmasens.de/leben-in-ps/ortsbezirke/ niedersimten/ (04.02.2021)

Steinwald Allianz (o.J.), Waldhausfest im Steinwald, unter: https://www.steinwald-allianz.de/projekte/ waldhaus/ (04.02.2021) Stadt Pirmasens (o.J.), Ortsbezirk Niedersimten, unter: https://www.pirmasens.de/leben-in-ps/ortsbezirke/ niedersimten/ (04.02.2021) Willkommensregion Neunkirchen (o.J.), Gemüsebau und Holfaden Brill, unter: https://wertvollesneunkirchen.de/partner-betriebe/gemuesebau-brill/ (03.02.2021)

Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (o.J.), Mobiler Dorfladen in der Steinwald-Allianz, unter: https://www.dvs-wettbewerb.de/die-projekte/mobilerdorfladen-in-der-steinwald-allianz/?L=0, (03.02.2021) Willkommensregion Neunkirchen (o.J.), Gemüsebau und Holfaden Brill, unter: https://wertvollesneunkirchen.de/partner-betriebe/gemuesebau-brill/ (03.02.2021)

Stadtdorfname 174

Facebookauftritt Ponywelt Niedersimten (o.J.), Ponywelt Niedersimten, unter https://www.facebook.com/ PonyweltNiedersimten/photos/1486948978166691 (05.02.2021)

Stadt Primasens (o.J.), Westwallmuseum in Niedersimten, unter: https://www.pirmasens.de/leben-in-ps/ kultur/museen-und-ausstellungen/westwall-museum/ (04.02.2021)

Kurzbeschreibung Der Ortsbezirk Erlenbrunn zeichnet sich durch seine besondere Höhenlage und die starke Gemeinschaft unter den Bewohner*innen aus. Auch mit der Nähe zur Natur und der Stadt Pirmasens wird zu einem liebens- und lebenswerten Ort.

Erlenbrunn

Zusammenfassung des Konzepts Unter den Schlüsselthemen „Dorf leben“, „Dorf gestalten“ und „Dorf bewegen“ wurde für den Ortsbezirk Erlenbrunn ein Ortsentwicklungskonzept mit entsprechenden Maßnahmen erarbeitet.

Konzept von Ramona Hachmeister Sarah Hettich Maximilian Kirsch Jana Kubitscheck Katharina Mayer Katharina Schneider Carolin Steeb

Dorfbrunnen

Kirchplatz mit den beiden Kirchen im Hintergrund

Zentrale Kreuzung in der Mitte des Ortes

Spielplatz

Südlicher Ortsausgang

Erlenbrunn ist seit 1969 ein Ortsbezirk von Pirmasens und hat rund 1.500 Einwohner. Das Stadtdorf zählt zu den flächenmäßig größten Ortsbezirken und ist mit fast 450m Höhe der höchstgelegene Vorort von Pirmasens. Der höchste Punkt Erlenbrunns („Zur Stoppelkuppe“) zeichnet sich durch gute Blickbeziehungen nach Pirmasens und zum Pfälzerwald aus, der im Nordosten an den Stadtteil grenzt. Der Pfälzerwald trägt ebenfalls zur hohen naturräumlichen Attraktivität des Orts bei. Wanderwege und andere naturnahe Freizeitaktivitäten, die unter anderem auch von der Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins angeboten werden, bereichern das Freizeitangebot in Pirmasens und seiner Umgebung. Erlenbrunn kann auf eine mehr als 800-jährige Geschichte zurückblicken. Ihren Ursprung nahm die Entstehung des Ortes dabei in einem Hofgut am heutigen Dorfbrunnen. Hieraus ergibt sich die umgangssprachliche Ortsbezeichnung „Erlenhof“.

Gerade das Oberdorf und die Dorfmitte haben eine ortsbildprägende Bedeutung für Erlenbrunn. Im Oberdorf befinden sich eine evangelische sowie eine katholische Kirche in direkter Nachbarschaft zur Grundschulturnhalle und einem Kindergarten. Unweit hiervon befinden sich in der niedriger gelegenen Dorfmitte der bereits genannte Dorfbrunnen, das inzwischen leerstehende Gasthaus Gampfer und das größtenteils ungenutzte Rathaus. Südlich des Rathauses erfolgte innerhalb der letzten Jahre eine städtebauliche Erweiterung des Ortsbezirkes durch ein sehr gut angenommenes Neubaugebiet. Abgesehen von seiner Rolle als beliebter Wohnort ist Erlenbrunn auch Standort einiger Gewerbetreibender. Dazu zählt unter

Erlenbrunn 176

Ortsportrait

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BAUERNHOF AM BRUNNEN 30-JÄHRIGER Für das Jahr 1534 ist die Existenz KRIEG eines Bauernhofes am heutigen Dorfbrunnen belegt. Der Name Im dreißigjährigen lautet zunächst „Erlenborn“ Krieg (1618 - 1648) wird das Dorf später „Erlenhof“. Dieser wird im vollständig heutigen Sprachgebrauch zerstört. immernoch verwendet.

1300

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WIEDERAUFBAU Ab 1680 entsteht am Ursprungsort wieder eine neue Siedlung.

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DORFRECHT Im Jahr 1770 erlangt Erlenbrunn erstmals das Dorfrecht.

461 EINWOHNER im Jahr 1815

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HISTORIE

EINGEMEINDUNG Im Jahr 1969 wird Erlenbrunn in die Stadt Pirmasens eingemeindet.

1474 EINWOHNER im Jahr 2019

2000

Erlenbrunn 177

Blick in Richtung Westen

K4 BR EP UN PEN N -

4 00

ERSTE ERWÄHNUNG Im Jahr 1155 wird das „Hofgut Ettenburen“ erstmals urkundlich erwähnt

1100

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N I SI ED M ER TE N

anderem eine Sattlerei von überregionaler Bekanntheit. Auf dem Gebiet der Versorgung hat sich mittlerweile eine kleine Bäckerei im Ortszentrum zu einem wichtigen gesellschaftlichen Treffpunkt entwickelt. Sie führt zusätzlich zu den Backwaren als einziges Geschäft ein begrenztes Lebensmittelsortiment und wird auch als Café genutzt.

Auch soziale, gemeinschaftliche oder gesundheitliche Einrichtungen sind in Erlenbrunn vorhanden, wie zum Beispiel eine Arztpraxis und zwei Kindertagesstätten. Für Jugendliche steht zudem ein umfunktionierter Bauwagen als Treffpunkt zur Verfügung. Besonders bei Schulkindern erfreut sich auch der neue Spielplatz am Neubaugebiet großer Beliebtheit.

Statistik Bevölkerungsentwicklung in den letzten 15 Jahren

Entwicklung der Bevölkerungszahl im Ortsteil Erlenbrunn von 2004-2019 1800

18

23% 18-29

15%

Alterszusammensetzung Auffällig ist, dass der Anteil der Über-50-Jährigen sowohl im Vergleich zu Pirmasens als auch im deutschlandweiten Vergleich etwas höher ist. Vor allem die Über-70-Jährigen weisen mit 21 Prozent einen vergleichsweise hohen Anteil auf, während dieser in Pirmasens 18% sowie in Deutschland mit 16% etwas niedriger ausfällt. Des Weiteren fällt auf, dass die jüngere Bevölkerung einen relativ geringen Anteil der Bevölkerung Erlenbrunns ausmacht, was ebenfalls auf einen fortschreitenden demografischen Wandel hindeutet.

20

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Altersgruppenanteile an der Gesamtbevölkerung Erlenbrunns im Vergleich zu Pirmasens und Deutschland

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BevölkerungsEntwicklung der Bevölkerungszahl im Ortsteil Erlenbrunn von 2004-2019 entwicklung 1700 Ein Blick auf die Bevölkerungsentwicklung von Erlenbrunn zeigt, dass 1600 der Ortsteil einen kontinuierlichen Rückgang der Einwohnerzahl in 1500 den letzten Jahren zu verzeichnen hat. Von 1474 Einwohner:Innen 1685 Einwohner*innen 1400 im Jahr 2004, schrumpfte der Ort auf 1466 Einwohner*innen im Jahr 2018. Zumindest Anteile der Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung in Erlenbrunn für das Jahr 2019 konnte im Verlauf der letzten 15 Jahre 100 %100 % Alterszusammensetzung 2019 im Vergleich 4 % 4 % 80+ Jahre 6 % 6 % 80+ Jahre ein leichtes Wachstum 8 % 8 % 10 %10 % zu Pirmasens und Deutschland Altersgruppenanteile an der Gesamtbevölkerung Erlenbrunns im Vergleich 65-79 Jahre 65-79 Jahre verzeichnet werden. Dies 50-64 Jahre 50-64 Jahre 21 % 21 % 35-49 Jahre 35-49 Jahre 22 % 22 % ist insbesondere auf das 17 %17 % 20 % 20 % 70+ 80 % 80 % 25-34 Jahre 25-34 Jahre wachsende Neubaugebiet 18-24 Jahre 18-24 Jahre 12-17 Jahre 12-17 Jahre des Ortsbezirks zurück16% 18 % 18 % 18% 6-11 Jahre 6-11 Jahre 18 % 18 % zuführen. Die Schrump- 60 % 60 % 21% 22 % 22 % Jahre 26 %26 % 0-50-5 Jahre fungstendenzen stehen 50-69 vermutlich in einem 27 % 27 % engen Zusammenhang 40 % 40 % 24 % 24 % 21 % 21 % 17 %17 % mit dem demografi29% schen Wandel, der als 9 % 30% 9 % 11 % 9 % 9 % 9 % 11 % 9 % bundesweites Phäno- 20 % 20 % 6 % 7 %32% 6 % 7 % 6 % 7 % 6 % 7 % men mitverantwortlich 6 % 6 % 5 % 6 % 6 % 6 % 30-49 5 % 6 % für Schrumpfungs- und 3 % 5 % 5 % 3 % 3 % 5 % 5 % 3 % 3 % 3 % 3 % 4 % 3 % 3 % 3 % 4 % Alterungsprozesse in der 0 % 0 % 2004 2009 2014 2019 22% 25% 2004 2009 2014 2019 Bevölkerung ist.

Analyse Ort

VERKEHR

GRÜN & FREIRAUM

Ort an den Pfälzerwald, der sich besonders aufgrund von Wander- und Freizeitaktivitäten großer Beliebtheit erfreut. An der Grenze zum Pfälzer Wald befindet sich zudem der örtliche Fußballplatz. Weitere nennenswerte Grünanlagen sind der im Nordwesten gelegene Friedhof sowie der Spielplatz in der Nähe des Neubaugebietes. Außerdem ist im Osten bei den Kirchen Grün und Freiraum Erlenbrunn zeichnet sich besonders durch seine stadt- ein großer Dorfplatz vorhanden. Da Erlenbrunn der höchstgelegenste Vorort von Pirmasens ist, zeichnen nahe Lage im Grünen aus. Im Südosten grenzt der die Buslinie 255 unter der Woche drei Mal pro Tag. Insgesamt gibt es vier Bushaltestellen in Erlenbrunn.

Einen Fahrradweg gibt es in Erlenbrunn nicht, als Radfahrer*in muss man sich die Straße mit anderen motorisierten Verkehrsmitteln teilen.

Erlenbrunn 179

Verkehr Der Ort Erlenbrunn wird in Nord-Süd Richtung von einer Hauptstraße (K4, Erlenbrunner Straße bzw. Kettrichhofstraße) durchquert. Da diese Straße sehr geradlinig verläuft, verleitet sie einige Autofahrer*innen trotz verkehrsberuhigender Maßnahmen an den Ortseingängen zu einer stark erhöhten Geschwindigkeit. Als einzige sichere Querungsmöglichkeit der Hauptstraße dient ein Fußgängerüberweg auf Höhe des Dorfplatzes.

Um die Autobahn A62 in Richtung Landstuhl bzw. die A8 in Richtung Zweibrücken zu erreichen, muss die Stadt Pirmasens durchquert werden. Von dort aus gelangt man über die B10 Richtung Nordwesten zum Kreuz Pirmasens. Die Buslinie 207 fährt zwischen 6 Uhr und 19 Uhr einmal in der Stunde. Außerdem wird zu Stoßzeiten morgens zwischen 6 und 8 Uhr sowie mittags zwischen 13 und 14 Uhr halbstündig gefahren. Samstags fährt diese Buslinie ebenfalls im 1-Stunden-Takt, allerdings nur bis 15 Uhr. Danach ist man auf Ruftaxen angewiesen. Des Weiteren fährt

sich große Teile des Ortes durch einen besonders guten Ausblick auf Pirmasens und die Umgebung aus.

Bäckerei

Kindertagesstätte

Turnhalle

Rathaus

Erlenbrunn 180

Gebäude In Erlenbrunn gibt es eher wenige ortsbildprägende Gebäude. An der Hauptstraße liegt das unter Denkmalschutz stehende Forstamt, wobei es sich um ein villenartiges, spätklassizistisches Gebäude mit Walmdach aus dem späten 19. Jahrhundert handelt.

Angrenzend findet man zudem ein ebenfalls unter Denkmalschutz stehendes Wohnhaus mit Krüppelwalmdach, welches um 1800 erbaut wurde. Besonders auffällig ist allerdings das Gebäude des ehemaligen Gasthofs Gampfer, da es sich direkt an der Kreuzung von Dorfplatz und Hauptstraße befindet. Zu den ortsbildprägenden Gebäuden zählen auch die evangelische sowie die katholische Kirche an der Forststraße im Osten Erlenbrunns. Beide Gotteshäuser wurden in den 1930er Jahren errichtet.

Neben zwei Friseursalons, einer Arztpraxis und einer Physiotherapie-Praxis sticht in Erlenbrunn besonders die Bäckerei als Ortsmittel-/Treffpunkt hervor.

Sie profitiert dabei von ihrer zentralen Lage an der Erlenbrunner Straße. Außerdem ist Erlenbrunn Sitz der überregional bekannten Sattlerei Sommer, welche sich im Westen des Dorfs befindet. Im Bereich der Kinderbetreuung ist Erlenbrunn mit einer Kindertagesstätte und einem Kindergarten gut aufgestellt. Durch die Grundschule Ruhbank/Erlenbrunn wird auch die Turnhalle der inzwischen abgerissenen Grundschule Erlenbrunn, die sich in direkter Umgebung der beiden Dorfkirchen befindet, weiterhin zu schulischen Zwecken genutzt.

Leerstände sind in Erlenbrunn nur vereinzelt vorhanden, allerdings fällt auf, dass besonders ehemalige Versorger leer stehen, beispielsweise eine Metzgerei und ein Imbiss.

Leerstand Gewerbe

Treppenhaus Rathaus

Sitzungsraum Rathaus

PI RM K 4 AS EN

S

N I SI ED M ER TE N

Evangelische Kirche

Katholische Kirche

Gebäude Forstamt

GEBÄUDE

FRIEDHOF

PHYSIOTHERAPIE HAUSÄRZTIN

SATTLEREI SOMMER BÄCKEREI

FRISÖR

FRISÖR

RATHAUS KINDERGARTEN

Gebäude ehemaliges Gasthaus Gampfer

GASTHAUS GAMPFER TURNHALLE

EV. KIRCHE KITA KATH. KIRCHE

SOZIALE EINRICHTUNG MARKANTES GEBÄUDE LEERSTAND

Erlenbrunn 181

FORSTAMT

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KURZE DISTANZEN

DORFGEMEINSCHAFT

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ÖPNV ANBINDUNG

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BELIEBTE WOHNLAGE

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STÄRKEN

Schwächen Die verkehrliche Anbindung ist zwar prinzipiell eine Stärke von Erlenbrunn, sie bringt jedoch negative Begleitfolgen mit sich. Wegen der Verbindungsfunktion der K4 (Erlenbrunner Str. bzw. Kettrichhofstraße) für Pirmasens und seine Umgebung, herrscht dort eine hohe Verkehrsbelastung. Zusätzlich zum hierdurch entstehenden Verkehrslärm verleitet die geradlinige Struktur der Straße viele Fahrer*innen zum Rasen an beiden Ortstein-/-ausgängen. Auffällig ist auch der stark ausgeprägte motorisierte Individualverkehr (MIV), da es keinen gesonderten Radweg in Richtung Pirmasens gibt.

Auch die Straßenraumgestaltung an sich ist eine klare Schwäche des Ortes. Auf einer Strecke von 1,7km gibt es entlang der Hauptstraße lediglich einen Fußgängerüberweg als sichere Querungsmöglichkeit an der Kreuzung Erlenbrunner Str./Forststraße. An anderen sinnvollen Querungsstellen wie Bushaltestellen oder an der Arztpraxis fehlen Fußgängerüberwege. Zusätzlich ist die Beleuchtung auf einigen Stichstraßen, die von der Stadt als privat gewertet werden, nicht vorhanden, doch auch auf den öffentlichen Straßen gibt es an einigen Stellen Verbesserungsbedarf. Fehlende Aufenthaltsräume wie Bänke und eine teilweise mangelhafte Barrierefreiheit sind ebenso als Schwäche aufzuführen. Die Hanglage und die unzureichend ausgebauten Wege des Friedhofs stellen insbesondere für die ältere Bevölkerung einen Nachteil dar.

Abgesehen von der Bäckerei ist kein Lebensmittelgeschäft in Erlenbrunn vorhanden, der nächstgelegenste Supermarkt ist nicht fußläufig erreichbar.

Erlenbrunn 182

PS - 10 MIN NEUE BAUFLÄCHEN

1.7 KM

Stärken Der Ort Erlenbrunn zeichnet sich durch seine Nähe sowohl zur Stadt Pirmasens, als auch zur Natur und dem Pfälzerwald aus. Durch diese Voraussetzung ist Erlenbrunn eine begehrte Wohngegend. Durch die erhöhte Lage mit 430m über dem Meeresspiegel sind gute Sichtbeziehungen zu Pirmasens und ein schöner Ausblick gegeben. Neben der besonderen Lage ist auch die verkehrliche Anbindung als Stärke hervorzuheben. Mit der K4 (Erlenbrunner Str. bzw. Kettrichhofstraße) erreicht man Pirmasens in zehn Minuten, eine indirekte Anbindung an die Autobahn ist somit ebenfalls gesichert. Außerdem fährt zwischen 6 und 19 Uhr jede Stunde ein Bus in Richtung Pirmasens, der insgesamt vier Haltestellen im Ort anfährt. Obwohl der Ort mit seinen 1474 (Stand 2019) Einwohner*innen recht groß ist, kann man ihn fußläufig gut durchqueren.

Im Hinblick auf die Daseinsvorsorge ist Erlenbrunn durch einen Allgemeinmediziner*in, eine Physiotherapie- Praxis, zwei Friseursalons, einen mobilen Sparkassenwagen, eine KiTa und einen Kindergarten vergleichsweise gut aufgestellt. Die nächstgelegene Grundschule liegt im angrenzenden Stadtteil Ruhbank. Eine Bäckerei mit einigen regionalen Produkten dient als Ortsmittel- und Treffpunkt. Mit Spielplatz und Jugendtreff verfügt Erlenbrunn auch über Freizeitangebote für die jüngeren Teile der Bevölkerung.

Auffallend ist der gute Dorfzusammenhalt, der insbesondere durch die ausgeprägte Vereinskultur und die vielen ortsinternen Veranstaltungen entsteht.

N I SI ED M ER TE N

SWOT-Analyse

VERKEHRSBELASTUNG

ÖPNV-TAKTUNG ERHÖHEN

BARRIEREFREIHEIT

GERINGE FINANZIELLE MITTEL

QUERUNGSMÖGLICHKEITEN

AUSBAU BÄCKEREI

NAHVERSORGUNG STRAßENBELEUCHTUNG FEHLT

LEERSTAND UMFUNKTIONIEREN STADTMOBILIAR

HOHER ALTERSDURCHSCHNITT MOBILE DASEINSVORSORGE

WANDERTOURISMUS

LÄRMBELASTUNG

GEFRAGTE WOHNLAGE

NATURNAH

SCHWÄCHEN

K4 BR EP UN PEN N -

K4 BR EP UN PEN N -

BESCHILDERUNG

CHANCEN RISIKEN

Risiken Auch in Erlenbrunn zeichnen sich wie in weiten Teilen der Region und Deutschlands deutlich die Folgen des demografischen Wandels ab. Der Altersdurchschnitt steigt mit jedem Jahr und auch das Fehlen einer Grundschule kann zu einem Fortzug von jungen Familien führen. Außerdem können durch die immer knapper werdenden finanziellen Mittel der Stadt nur wenige Maßnahmen umgesetzt werden.

Erlenbrunn 183

PI RM K 4 AS EN S

N I SI ED M ER TE N

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N I SI ED M ER TE N

KEINE RADINFRASTRUKTUR NACH PS

Chancen Als Chancen ergeben sich aus den Stärken und Schwächen vor allem Verbesserungen in der Daseinsvorsorge sowie im Ausbau des Orts als Wohngebiet.

Die Bäckerei kann in ihrer Funktion als Ortsmittelpunkt auf jeden Fall weiter gestärkt werden und könnte weitere Lebensmittel des täglichen Bedarfs in ihr Sortiment mitaufnehmen. Zusätzlich würde eine mobile Daseinsvorsorge dem fehlenden Supermarkt entgegenwirken. Da Erlenbrunn auf dem Wohnungsmarkt durch seine Lage sehr gefragt ist, besteht Potenzial für ein neues Wohngebiet. Vorstellbar wäre beispielsweise eine Erweiterung im Norden. Durch die Nähe zur Natur entsteht für Erlenbrunn die Möglichkeit Outdoortouristen*innen anzulocken und somit einen weiteren positiven Beitrag zur Ortsentwicklung zu leisten.

Beteiligungsprozess Bürger*innenbeteiligung vor Ort

Zielsetzungen der künftigen Entwicklung diskutiert.

Coronabedingt wurde im Vorhinein anstelle einer Planungswerkstatt im geschlossenen Raum ein Informationsstand vor der örtlichen Bäckerei für den 28.11.2020 geplant. Die Genehmigung erteilte das zuständige Ordnungsamt. Notwendig war ein zuvor entwickeltes Hygienekonzept.

Zur Vorbereitung der Befragung am 28.11. wurden am Morgen zwei Stellwände vor der örtlichen Bäckerei aufgebaut. An diesen hatten die Bewohner*innen die Möglichkeit, von ihnen positiv und negativ wahrgenommene Orte Erlenbrunns auf einem Luftbild zu verorten sowie Stärken und Schwächen zu erarbeiten. Während der einzelnen Gespräche wurden die Ergebnisse auf Karteikarten festgehalten und an die Stellwände gehängt. Insgesamt wurde die Befragung seitens der Bewohner*innen positiv aufgenommen.

Der eigens erstellte Fragebogen lag ebenfalls vor Ort aus, sodass die Reichweite der Beteiligung im Laufe der Woche noch verstärkt werden konnte und letztendlich zu einer relativ hohen Anzahl an FragebogenRückläufen führte. Die Vor-Ort-Beteiligung an sich wurde durch ein Fotoprotokoll festgehalten und in der weiteren Planung des Konzeptes berücksichtigt.

Erlenbrunn 184

Bei der ganzheitlichen Entwicklung einer Gemeinde mit ihren räumlichen und sozialen Strukturen, ist es unabdingbar, die Bürger*innen eng in den Prozess der Erarbeitung einzubeziehen. Das Einbeziehen verschiedener Perspektiven hilft nicht nur Ideen und Anregungen zu sammeln, sondern trägt auch zur Akzeptanz und Optimierung der geplanten Umsetzung bei. Bei vielen Bürger*innen ist viel Kreativität und Wissen vorhanden, das für einen gelungenen Beteiligungsprozess genutzt werden kann.

Zur Entwicklung eines neuen Städtebaulichen Konzepts für den Pirmasenser Ortsbezirk Erlenbrunn wurde daher eine Beteiligung in drei verschiedenen Formaten geplant und durchgeführt. Die Bürger*innen bekamen die Chance, ihre Wünsche und Anregungen zu ihrem Ortsbezirk in der ortsgebundenen Facebookgruppe sowie per Mail an eine vorab eingerichtete Mailadresse mitzuteilen. Des Weiteren wurde ein auf den Ort bezogener Fragebogen konzipiert, der verschiedene Themenfelder betrachtet.

Dieser wurde in der örtlichen Bäckerei ausgelegt. Als weitere und wichtigste Beteiligungsform wurde eine Vor-Ort-Beteiligung auf Basis eines Fragebogens konzipiert. Um auf das Vor-Ort-Gespräch aufmerksam zu machen, wurde hierzu ein Plakat mit den wichtigsten Daten und Hintergrundinformationen in das Schaufenster der örtlichen Bäckerei gehängt sowie in der Facebookgruppe angekündigt. Bereits die Vorankündigung stieß auf viel positive Kritik seitens der Bürger*innen.

Im Rahmen der Vor-Ort-Beteiligung wurden die grundsätzliche Vor-Ort-Situation und mögliche

Impressionen Bürgerbeteiligung

Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

Von den 44 wertbaren Fragebögen waren 23 Teilnehmer*innen weiblich und 21 männlich. Der Großteil der Teilnehmer*innen gehört der Altersgruppe „41-60 Jahre“ an, gefolgt von der Altersgruppe „61 und älter.

Im Rahmen der Befragung ergab sich eine durchschnittliche Wohndauer in Erlenbrunn von 33 Jahren.

Zudem wurde die Wohnsituation in Erlenbrunn (bei Um die Meinungen der Bewohner*innen zu Zeiten der Bewertung von 1 – sehr zufrieden bis 6 – überder Corona-Pandemie aufgreifen zu können wurde haupt nicht zufrieden) zu 59% mit einer 1 bewertet. ein Fragebogen erstellt. Dieser wurde in gedruckter Version in der Bäckerei ausgelegt und konnte von den Im Schnitt leben in jedem Erlenbrunner Haushalt 2,7 Bewohner*innen Erlenbrunns in der Zeit vom 23. No- Personen. vember 2020 bis zum 05. Dezember 2020 mitgenommen, ausgefüllt und anschließend wieder in einer Box > Zufriedenheit mit dem Ort in Schulnoten abgegeben werden. Die Umfrage erfolgte komplett 22 anonym und freiwillig. Der Fragebogen teilte sich in fünf Rubriken: Zu Ihrer Person, Ortsbild in Erlenbrunn, Infrastruktur und Versorgung, Verkehr und Mobilität, 18 Leben in Erlenbrunn.

Dorfgemeinschaft wurden hierbei positiv aufgeführt.

Auch die idyllische Lage und die vielen Feste sind Faktoren, die den Bewohner*innen Erlenbrunns im Ort gut gefallen.

Somit lässt sich bereits anhand der ersten Rubrik erkennen, dass die Bewohner*innen in Erlenbrunn – teilweise schon mehrere Jahrzehnte - sehr gerne in ihrem Ort wohnen und leben.

Das Ortsbild wurde in der Umfrage zu 63% mit „überwiegend schön“ bewertet. Auf die Frage was andere Orte von Erlenbrunn lernen können, gab ein Großteil der Befragten den Zusammenhalt als Dorfgemeinschaft an. Als „schönste Orte im Dorf“ wurden mehrfach der Torweg, der Dorfbrunnen, die Natur, der neue Spielplatz und die beiden Kirchen genannt. Als „verbesserungswürdige Orte“ werden insbesondere das Gasthaus Gampfer, der Friedhof, die Bushaltestellen, die Beleuchtung und Sanierung des Straßenraums, fehlende Sitzgelegenheiten und der Dorfplatz bemängelt.

> Teilnehmer*innen Fragebogen nach Altersgruppe > Bewertung des Ortsbildes

17

26

14

1

2 <20

21 -40

41 - 60

> 60

2

0

1 3

4

0 5

6

Nahezu jede*r Befragte besitzt mindestens einen eigenen PKW, die Hälfte darüber hinaus noch ein Fahrrad. Über die Hälfte der Befragten ist in einem Verein engagiert (die Mehrheit im SV Erlenbrunn).

Die Frage „Sind Sie insgesamt zufrieden hier im Ort?“ wurde zu 50% mit der Note 2 bewertet, 41 % der Befragten bewerteten sogar mit der Bestnote 1. Besonders der Zusammenhalt im Ort und die

15

2 sehr schön überwiegend schön eher verbeserungswürdig stark verbesserungswürdig

0

Erlenbrunn 185

3

11

>Bewertung der Bereiche in Schulnoten

2,4

Leben in Erlenbrunn >Zufriedenheit mit dem Freizeit- und Kulturangebot für verIn diesem Kapitel wurden Details zur Wohnsituation schiedene Zielgruppen in Erlenbrunn abgefragt. Die Bewohner*innen wurden 1,8 erneut dazu aufgefordert, einzelne Aspekte mit Schul2,5 noten zu bewerten.

2,1 >Bewertung der einzelnen Wohnsituationen in Schulnoten

1,7

2,6

1,5

2,5

2,5

3,3 2,6 2 2,7 Verkehrssicherheit Barrierefreiheit Zustand und Ausbau der Gehwege Zustand und Ausbau der Radwege Anbindung an den ÖPNV Verkehrslärm Austattung mit öff. Parkplätzen

2,5 1,7 Wohnsituation für Kinder und Jugendliche Wohnsituation für Familien Wohnsituation für Senioren Wohnsituation für junge Erwachsene Wohnumfeld

Wie die Ergebnistabelle zeigt, kann die Wohnsituation insgesamt als sehr gut betrachtet werden. Allerdings deutet sich ein Handlungsbedarf in Hinblick auf die Wohnsituation für junge Menschen im Ausbildungsalter sowie für Senior*innen an.

Bei der Benotung der verschiedenen VerkehrsbeAuf die Frage, was den Bewohner*innen an Ihrer reiche fällt deutlich auf, dass im Punkt Infrastruktur Wohnsituation nicht gefällt, wurden besonders häufig und Versorgung Handlungsbedarf besteht. Den genannt: das Versorgungsangebot, der StraßenzuBewohner*innen fehlen vor allem ein Lebensmittelstand, eine fehlende Informationstafel, Freizeiteinrichgeschäft, eine Metzgerei, eine Bank, eine Gaststätte tungen für Jung und Alt sowie Sitzgelegenheiten im und eine Apotheke. Zur Verbesserung der Verkehrskompletten Dorf. situation sollten laut Umfrageergebnissen folgende Bereiche umgestaltet oder ergänzt werden: die Erlen- Die nachfolgende Tabelle fasst die Antworten auf die brunner Straße, die Kreuzungsbereiche, die Querungs- Frage nach der Zufriedenheit in Bezug auf das Freimöglichkeiten im Unterdorf, die Fahrradfreundlichkeit zeit- und Kulturangebot für bestimmte Zielgruppen in Erlenbrunn zusammen. und die Parkplatzsituation.

2,2 Kindergarten- und Grundschulkinder Jugendliche und junge Erwachsene Familien Senioren

Deutlich wird hierbei, dass das Freizeit- und Kulturangebot vor allem für Jugendliche ausgebaut werden sollte. Jedoch besteht auch beim entsprechenden Angebot für Familien und Senior*innen Handlungsbedarf.

Erlenbrunn 186

Infrastruktur und Versorgung Zum Thema Infrastruktur und Versorgung wurden die Bewohner*innen aufgefordert, einzelne Verkehrsbereiche mit Schulnoten zu bewerten.

Strategie

Von der Beteiligung zum Konzept

Schlüsselthema I: Dorf gestalten Innerhalb des Schlüsselthemas Dorfgestalt werden im folgenden Planungsschritt Handlungsempfehlungen und Umsetzungsmaßnahmen zu Themen wie Straßenraum, hierbei vor allem bezogen auf die als Hauptverbindungsstraße fungierende Erlenbrunner Straße bzw.

Kettrichhofstraße sowie der Gestaltung des Friedhofes erarbeitet.

D

Erlenbrunn 187

Im folgenden Planungsschritt wurden übergeordnete Schlüsselthemen festgelegt. Von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der Schlüsselthemen und konkreten Maßnahmen sollten hierbei die Gestalt des Ortsbezirks, das Leben in Erlenbrunn mit allen zugehörigen Kriterien sowie die Mobilität der Dorfbewohner*innen sein. Sie bilden die Grundlage für die im folgenden Kapitel vorgestellten konkreten Handlungsempfehlungen und Umsetzungsmaßnahmen.

Die drei erarbeiteten Schlüsselthemen lauten folgendermaßen:

Schlüsselthema III: Dorf bewegen Im Rahmen dieses übergeordneten Schlüsselthemas werden Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für die Mobilität und sportliche Aktivität der Bewohner*innen Erlenbrunns erarbeitet. Die untergeordneten Themen sind hierbei die Etablierung von Mitfahrerbänken sowie die Einrichtung von sog. „Trimm-dich-Stationen“.

DORF BEW EG EN

Schlüsselthemen

Schlüsselthema II: Dorf leben Dieses Schlüsselthema bezieht sich auf alle Belange, die das Leben in Erlenbrunn an sich betreffen. Hierbei werden die Handlungsempfehlungen und Umsetzungsmaßnahmen in Bezug auf den Bäcker und die Nutzung des Erlenbrunner Rathauses entwickelt.

DORF LEBEN

Bäckerei, das derzeit ungenutzte Rathaus sowie die Nähe zur Natur und die gute Anbindung an Pirmasens als Chance ansehen, wohingegen der steigende Altersdurchschnitt, der Fortzug junger Familien sowie die knappen finanziellen Mittel der Stadt als Risiko wirken.

N ALTE EST FG OR

Auf Grundlage der Beteiligungsergebnisse sowie den Erkenntnissen der eigenen Bestandsaufnahme und -analyse ergeben sich verschiedene Handlungsschwerpunkte für die zukünftige Entwicklung des Ortsbezirk Erlenbrunn. Zusammenfassend kann nochmals erwähnt werden, dass das Ortsbild Erlenbrunns von den eigenen Bewohner*innen fast ausschließlich als sehr schön oder schön angesehen wird. Als verbesserungswürdig wurden meist das Gasthaus, der Friedhof, der Dorfplatz, die fehlende Überdachung der Bushaltestellen sowie die Beleuchtung und der Zustand und Ausbau des Straßenraums inklusive Sitzgelegenheiten genannt. Weitere Handlungsschwerpunkte, die sich aus der Beteiligung ergeben, sind die Verbesserung der Lebensbedingungen für Jugendliche und junge Erwachsene. Bei den älteren Teilnehmer*innen standen vor allem das Versorgungsangebot, der Straßenzustand und eine fehlende Informationstafel im Vordergrund. Das Freizeit- und Kulturangebot sollte insbesondere für die jüngere Zielgruppe ausgebaut werden. Allgemein bemängeln alle Altersgruppen das Fehlen eines Lebensmittelgeschäfts wie z.B. eine Metzgerei. Hinzu kommen das fast vollständige Fehlen von Gastronomie und einer Bankfiliale bzw. eines Geldautomates. Bezüglich der Verkehrssicherheit sollten folgende Bereiche umgestaltet werden: die Erlenbrunner Straße (Hauptdurchfahrtsstraße), die Kreuzungsbereiche und die Querungsmöglichkeiten an der Hauptdurchfahrtsstraße.

Aus der Analyse und insbesondere der SWOT-Analyse ergeben sich weitere Handlungsschwerpunkte. Zusammengefasst kann man die ortsansässige

Maßnahmenplan

PI

RM K 4 AS EN S

N I SI ED M ER TE N

Verortung der drei Schlüsselthemen Schlüsselthema I: Dorf gestalten STRAßENRAUM Hauptstraße Bushaltestelle Fußgängerüber weg FRIEDHOF

Schlüsselthema II: Dorf leben

FRIEDHOF

RATHAUS

Erlenbrunn 188

BÄCKEREI

Schlüsselthema III: Dorf bewegen MITFAHRBÄNKE

BÄCKEREI

TRIMM-DICH

TRIMM-DICH

STRAßENRAUM

Erlenbrunn 189

RATHAUS

MITFAHRBÄNKE

Dorf gestalten Straßenraum

Beleuchtung Bei Dunkelheit fällt auf, dass die Straßenbeleuchtung in Erlenbrunn nicht ausreichend ist. Um den Straßenraum am Abend sicherer zu gestalten und für eine gute Sicht im Dunkeln zu sorgen, werden neue Straßenlaternen zu den bereits vorhandenen hinzugefügt und die alten erneuert. Somit soll die Beleuchtung in regelmäßigen Abständen gesichert sein. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass die gewählten Abstände nicht zu klein sind, um ausreichend Helligkeit zu

Skizze des optimierten Straßenraumes am südlichen Ortseingang

und Mülleimer aufgestellt werden. Des Weiteren sollte eine Beleuchtung an den Haltestellen oder in Haltestellennähe angebracht werden. Bei den Bushaltestellen an der Hauptstraße sollen zudem kleine Wartehäuser oder eine Möglichkeit zum Unterstellen ergänzt werden, die Wartende vor schlechten Witterungszuständen schützen und gleichzeitig Sitzmöglichkeiten und eine ausreichende Beleuchtung bieten.

Zusätzlich wäre es von Vorteil, wenn zumindest an einzelnen Haltestellen eine elektronische FahrplanausBushaltestellen Auch die Bushaltestellen in Erlenbrunn bedürfen einer kunft angebracht wird, um allen Nutzer*innen notumfassenden Neugestaltung. Keine der vorhandenen wendige Fahrplaninformationen gebündelt und vereinfacht zur Verfügung zu stellen. Auf diesem Wege Haltestellen bietet eine Möglichkeit zum Sitzen und könnten auch Personen ohne mobilen Internetzugang Ausruhen, was insbesondere für die ältere BevölkeEchtzeitdaten über eine mögliche Verspätung eines rung ein großer Nachteil ist. Im Zuge dessen sollen Fahrzeugs erhalten. an allen Bushaltestellen Sitzmöglichkeiten errichtet gewährleisten. Ein weiterer Teil dieser Maßnahme ist die Errichtung öffentlicher Straßenlaternen in den Privatstraßen Wilhelmgasse, Sommergasse und Mittelweg. Diese können für die Bewohner*innen der betroffenen Straßen sowie der Umgebung bei Dunkelheit einen Angstraum darstellen.

Die Umsetzung der Maßnahmen zur Verbesserung der Beleuchtung erfolgt im Idealfall relativ zeitnah.

Erlenbrunn 190

Parkbuchten Wie bereits erwähnt herrscht in Erlenbrunn auf der Hauptstraße (Erlenbrunner Str./ Kettrichhofstraße) ein sehr reger Pkw-Verkehr. Besonders an den Ortseingängen im Norden und Süden wird zu schnell gefahren. Auffällig ist zudem, dass viele Pkws am Straßenrand auf nicht gekennzeichneten Flächen parken oder sogar halb auf dem Bürgersteig stehen. Aus diesem Grund sollen Parkbuchten im Straßenraum angelegt werden, welche in regelmäßigen Abständen auf der Straße einzuzeichnen sind. Diese dienen der Verlangsamung des Verkehrs und verhindern auf diese Weise das Parken auf dem Gehweg. Besonders auf Höhe von Sammelpunkten wie beispielsweise der Bäckerei muss für genügend Parkfläche gesorgt werden. Das Straßenbegleitgrün wirkt hierbei als unterstützende Maßnahme.

Die Einzeichnung der Parkbuchten sollte möglichst zeitnah umgesetzt werden, da somit mit relativ geringem Materialaufwand ein großer Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität erreicht werden kann.

Skizze des optimierten Straßenraumes in der Ortsmitte

Diese Maßnahme soll im Idealfall möglichst zeitnah umgesetzt werden, wobei die Aufstellung von Sitzmöglichkeiten eine besonders hohe Priorität hat.

Fußgängerüberweg Da es in Erlenbrunn an der Hauptstraße zu wenige Querungsmöglichkeiten gibt, sollen neue Fußgängerüberwege auf der Straße entstehen, die die Verkehrssicherheit der Bürger*innen gewährleisten. Mit Hinblick auf den dort herrschenden regen Fußgängerverkehr wäre insbesondere die Einzeichnung einer Querungsmöglichkeit auf Höhe der Arztpraxis wünschenswert, damit den älteren Menschen ein sicherer Übergang gewährleistet werden kann. Der entsprechende Fußgängerüberweg läge auch in unmittelbarer Nähe einer Schulbushaltestelle. Weitere sinnvolle

Standorte für einen Fußgängerüberweg wären auf Höhe der Einmündung zum Sportplatz. Auch hier steht die Sicherheit der Kinder im Fokus, die auf dem Weg zum Sportplatz die Hauptstraße überqueren müssen. Ein weiterer positiver Effekt von Querungsmöglichkeiten ist, dass diese zur Verkehrsberuhigung und Geschwindigkeitsreduzierung beitragen können.

Die Errichtung der Fußgängerüberwege sollte als Maßnahme allerhöchste Priorität haben.

Verkehrsspiegel Die Anbringung von Verkehrsspiegeln ist für eine gute Übersicht bei Straßenkreuzungen wichtig, um heranfahrende Pkw schneller erkennen zu können.

In Erlenbrunn ist solch ein Spiegel vor allem bei der Kreuzung An der Lehmkraut/ Kettrichhofstraße

Barrierefreiheit Aufgrund allgemeingültiger Grundsätze des barrierefreien Bauens sowie in Hinblick auf das relativ hohe Durchschnittsalter der Bevölkerung ist es sinnvoll, viele barrierefreie Elemente in den Straßenraum zu integrieren. Vor allem entlang der Hauptstraße und an Fußgängerüberwegen müssen die Bordsteinkanten angepasst werden, damit sowohl ältere Personen (mit Rollator), Personen mit Kinderwagen, Personen im Rollstuhl und blinden Personen eine einfache und sichere Querung der Straße ermöglicht werden kann. Es gibt zwei Arten, eine angepasste Querung zu gewährleisten: eine gemeinsame Querungsstelle und eine getrennte Querungsstelle. Die gemeinsame Querungsstelle kennzeichnet sich durch eine einheitliche Höhe des abgesenkten Bordsteins von 3 cm. Dadurch ist zwar eine fließende Querung für Rollstühle und Rollatoren nicht ohne weiteres möglich, die Querung wird jedoch vereinfacht. Zusätzlich ist auf diese Weise eine kleine Kante für sehbehinderte Menschen geschaffen worden. In der Praxis reicht diese Kante jedoch oft nicht aus, da sie zu leicht mit dem Blindenstock übergangen werden kann und kein eindeutiges Hindernis darstellt. Besser geeignet ist daher die getrennte Überquerungsstelle, die mit differenzierten Bordhöhen ausgestattet ist. Dabei wird für sehbehinderte Personen eine bis zu 90 cm breite Rippenstruktur vor der 6 cm hohen Bordhöhe geplant, für

Erlenbrunn 191

notwendig, da hier die Einmündung des Neubaugebiets auf die Hauptstraße trifft. Da in diesem Teilabschnitt der Hauptstraße besonders häufig zu schnell gefahren wird, stellt ein verspätetes Erkennen heranfahrender PKW eine besonders große Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer*innen dar.

Die Anbringung des Verkehrsspiegels kann in einem kurzfristigen Zeitrahmen erfolgen, da es sich um eine Maßnahme mit vergleichsweise geringem Planungsund Kostenaufwand handelt.

Rollstuhlfahrer wird ein kantenloser Übergang errichtet.

Die tatsächliche Entscheidung über die Errichtung von Überquerungsstellen ist den Kriterien der „Richtlinie für Anlagen von Stadtstraßen“ (RASt 06) zu entnehmen, die Normen und Regelwerte für eine barrierefreie Planung sind in DIN 18040-3: 2014-12 „Barrierefreies Bauen- Planungsgrundlagen – Teil 3: Öffentlicher Verkehrs- und Freiraum“ und DIN 32988 (2020-12) „Bodenindikatoren im öffentlichen Raum“ einzusehen.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen kann eher als langfristiges Ziel begriffen werden, da sie durchaus mit einem hohen finanziellen und baulichen Aufwand verbunden sein kann.

Straßengrün Das Straßengrün wird in Erlenbrunn nicht nur einen Attraktivitätszweck, sondern auch einen funktionalen Zweck erfüllen. Vor allem Pflanzkübel sind schnell und einfach im Straßenraum zu verankern und schaffen somit eine optische Aufwertung. Durch ihre Hinderniswirkung können sie auch einen wichtigen Beitrag zur Geschwindigkeitsreduzierung entlang der Hauptstraße leisten. Zusätzlich kann das Straßenbegleitgrün – wenn auch in begrenztem Maß – zur Verbesserung der natürlichen Umwelt beitragen.

Diese Maßnahmen können eher kurzfristig veranlasst werden, wenngleich sie auch mit einem gewissen Planungsaufwand verbunden sind.

Parkbuchten

Straßenbeleuchtung

Fußgängerüberwege

Bushaltestellen

Barrierefreiheit

Straßenbegrünung

Verlansgsamen des Verkehrs durch die regelmäßige Einzeichung von Parkbuchten.

Für eine ausreichende Beleuchtung der Straße soll gesorgt werden und auch die privaten Stichstraßen werden mit Straßenlaternen versehen.

Gewährleisten Sicherheit bei der Überquerung der Hauptstraße.

Die Bushaltestellen in Erlenbrunn müssen überarbeitet werden, indem für eine Überdachung, Mülleimer und ausreichend Sitzmöglichkeiten gesorgt wird. Auch eine elektrische Fahrplanauskunft wäre sinnvoll.

Eine barrierefreie Straßenquerung soll für alle Menschen ermöglicht werden.

Pflanzkübel sollen zur Attraktivität beitragen und das Verkehrstempo verringern.

Erlenbrunn 192

Skizze Sitzmöglichkeiten am Baum „Am Windhof“

Der Friedhof im Nordwesten Erlenbrunns liegt an der Kreuzung Zollstockstraße/ Am Windhof und stellt neben dem Spielplatz eine der wenigen öffentliche Grünfläche größeren Umfangs im gesamten Ort dar.

Eingangsbereiche befinden sich sowohl an der Ostseite des Friedhofs als auch an der nördlichen Mauer.

Pkw-Stellplätze sind entlang der anliegenden Straßen ebenfalls vorhanden. Die innere Durchwegung des Friedhofs beschränkt sich auf ein grobes rasterförmiges Wegenetz, entlang der eigentlichen Gräber gibt es oft keine befestigten Wege. Sitzgelegenheiten gibt es vor allem an der Einsegnungshalle unweit des östlichen Eingangs. Ein Großteil der auf dem Friedhofsareal gepflanzten Bäume findet sich an der Süd- bzw.

Westseite des Areals, der Bereich nördlich der Einsegnungshalle ist weitestgehend unbepflanzt.

Bei der Gestaltung eines Friedhofs sollte man sich der spezifischen Bedürfnisse der Besucher*innen bewusst sein. Ein Mindestmaß an Barrierefreiheit und eine unkomplizierte Erreichbarkeit der Gräber stellen für die ältere Bevölkerung oder andere Personen mit Mobilitätseinschränkungen eine wichtige

Voraussetzung für einen sicheren Friedhofsbesuch dar – besonders in Hinblick auf die Hanglage vor Ort. Zu den wichtigsten Umgestaltungsmaßnahmen zählt daher die flächendeckende Verlegung eines barrierefreien Bodenbelags, der das Erreichen der Grabstätten vereinfacht. Genauso sollte bei Treppen bzw. Stufen geprüft werden, ob diese ohne Hilfe überwunden werden können, um bei Bedarf eine Rampe zu errichten. Möglicherweise ist ein einheitlicher, barrierefreier Bodenbelag an einigen steilen Stellen des Friedhofs nicht ausreichend. Hier sollten Handläufe oder Geländer angebracht werden, um eine Begehbarkeit bei großen Steigungen oder schlechter Witterung zusätzlich zu vereinfachen.

Da durch den Ausbau des Erlenbrunner Friedhofs in westlicher Richtung die Haupteingänge zu weit entfernt sind, ist schon seit Längerem ein zusätzlicher Eingang im Nordwesten des Friedhofs vorgesehen.

Leider gestaltet sich gerade an der Nordseite die Parkplatzsituation insgesamt schwierig, weswegen hier eine Erweiterung des Parkplatzbereiches sinnvoll ist.

Parkplatzerweiterung

Bodenbelag

Erweiterung des Parkplatzes am Friedhof um Parkmöglichkeiten in Nähe des neuen Eingangs gewährleisten zu können.

Eine flächendeckende Verlegung eines barrierefreien Bodenbelags auf den Wegen ermöglicht das Begehen des gesamten Areals ohne Beeinträchtigung.

Handläufe

Rampen

Ermöglichen eine barrierearme Begehung des Friedhofareals.

Ermöglichen eine barrierearme Begehung des Friedhofareals.

Erlenbrunn 193

Friedhof

Dorf leben

Treffpunkt Bäckerei

Beschilderung Post

Lieferservice Bäckerei

Frischetheke

Schaffung eines örtlichen Veranstaltungsortes zur Stärkung der Gemeinschaft in den Räumen der Bäckerei. Beispielsweise regelmäßige Strickrunden oder Lesenachmittage.

Bessere Kenntlichmachung der Bäckerei als ortsansässige Post- und Pakeannahmestelle um die Bevölkerung in deren Nutzung zu bestärken.

Täglicher, kostenloser Lieferservice der Bäckerei inklusive des regionalen Produktangebots zur Integration aller Altersgruppen der Dorfgemeinschaft in das alltägliche Leben.

Ermöglicht den Verkauf von Fleisch, Käse und anderen Frischeprodukten des täglichen Bedarfs in der Bäckerei.

Bäckerei Wie auch bereits in den Fragebögen aufkam, fehlt es den Bewohner*innen in Erlenbrunn an einem Lebensmittelversorger. Das Angebot in der Bäckerei ist zwar gut und wird im Ort sehr gut angenommen, dennoch wünschen sich viele eine Erweiterung des Warenangebots. Dazu soll nun im linken Raum der Bäckerei, der aktuell als Café genutzt wird, eine kleine Frischetheke installiert werden, um dort in Zukunft auch frische Waren, wie Fleisch und Frischeprodukte anbieten zu können. Aktuell können die Bewohner*innen auch Pakete und Briefe in der Bäckerei aufgeben. Diese Dienstleistung ist allerdings nicht ausreichend ausgeschildert, sodass nicht jeder darauf aufmerksam wird.

Damit dieses Angebot in Zukunft besser sichtbar wird, ist es empfehlenswert, die Funktion der Bäckerei als Paketannahmestelle auch von außen durch eine Fahne oder ein auffälligeres Schild kenntlich zu machen.

regelmäßige kleine Treffen oder Veranstaltungen in dieser stattfinden. Ein kleiner Infostand neben dem Verkaufstresen sorgt für regelmäßige Informationsupdates zu den örtlichen Treffen. Denkbar ist ebenfalls, dass sich engagierte Bürger*innen selbst mit eigenen Ideen einbringen und Veranstaltungen ins Leben rufen. Möglich wären beispielsweise ein regelmäßig stattfindender Strick- oder Lesetreff sowie generationsübergreifende Projekte wie Sonntagsbrunchs oder gemeinsames Plätzchenbacken zur Weihnachtszeit.

Bäckerei als Veranstaltungsort Als Reaktion auf Supermarkt-Schließungen auf dem Land erfreut sich die Gründung von Dorfläden steigender Beliebtheit. Diese Geschäfte verfügen oft über ein kleines Café und stellen den sozialen Treffpunkt vieler Dorfbewohner*innen dar. Auch in Erlenbrunn ist die örtliche Bäckerei ein gesellschaftlicher Treffpunkt und nicht mehr aus der Dorfmitte wegzudenken. Sie ist ausgestattet mit einem Verkaufsraum sowie einem Aufenthaltsbereich, in dem auch regionale Produkte angeboten werden. Um das gesellschaftliche Zusammenleben zu fördern und die Bäckerei weiterhin als wichtige Dorfinstanz zu bewahren, sollen zukünftig

Lieferservice und Website Auch außerhalb der Corona-Pandemie sind viele, besonders ältere Menschen in ihrer Mobilität eingeschränkt und stark abhängig von örtlicher Unterstützung. Gegenseitige Hilfe wird daher, insbesondere in kleinen Orten, oft groß geschrieben. Um die Erlenbrunner Bürger*innen noch besser im alltäglichen Leben unterstützten zu können, soll ein kostenloser Lieferservice des kleinen Dorfladens angeboten werden. Während der Öffnungszeiten soll neben einem Telefonservice zur Aufnahme der Wünsche ein internetbasierter Service zur Verfügung gestellt werden.

Auf der Homepage soll das Sortiment des Ladens

abgebildet und ein Kontaktformular zur Bestellung und Adressmitteilung zur Verfügung gestellt werden.

Die Bestellung der Ware muss zur besseren Koordination und aufgrund der vermutlich begrenzten Personalressourcen einen Tag im Voraus getätigt werden. Neben dem Lieferservice soll es ebenfalls möglich sein, reservierte Ware selbst abzuholen.

Dieser Service kann besonders morgens viel Zeit sparen und lange Warteschlangen verhindern. Um Mitarbeiter*innenengpässen entgegenzuwirken, wird neben den festen Mitarbeiter*innen auf das Engagement der Bürger*innen gesetzt. Auf der Homepage soll es die Möglichkeit geben, sich in Zeitslots einzutragen und gegen eine Aufwandsentschädigung beispielsweise Nachbar*innen zu beliefern. Vor allem an hochfrequentierten Tagen kann diese Nachbarschaftshilfe eine große Erleichterung darstellen, die jedoch mit einem nicht zu unterschätzenden organisatorischen Aufwand verbunden ist. Diese Maßnahme kann daher eher mittel- bis langfristig umgesetzt werden und ist auch vom Engagement der Bürger*innen abhängig.

Erlenbrunn 194

Bäckerei

Rathaus es zulässt, wären eine Vergrößerung der Räume im Erdgeschoss und ein Ausbau der Toilettenanlagen in beiden Stockwerken wünschenswert. Die so entstehenden Räume würden sich zum Beispiel für kleinere Veranstaltungen wie Lesungen, Senioren-Cafés, oder für die Nutzung durch Vereine eignen.

Im Obergeschoss könnte das Sitzungszimmer in einen kleineren Raum verlagert werden, wodurch genügend Platz für einen Co-Working-Space mit mehreren Schreibtischen geschaffen werden könnte, der z.B. als Alternative zum Home Office oder Lernraum für Schüler*innen genutzt werden kann. Hierfür

AKTUELLE ANSICHT + GRUNDRISSE

STRASSENANSICHT

Erlenbrunn 195

In Erlenbrunn fehlt es allgemein an Räumlichkeiten, die sich für Veranstaltungen eignen. Größere Zusammenkünfte müssen inzwischen in einem der wenigen Vereinsheime stattfinden, da alle sonstigen gastronomischen Betriebe im Laufe der Zeit geschlossen wurden. Eine für solche Zwecke vorgesehene Mehrzweckhalle, wie es sie beispielsweise in Gersbach gibt, ist in Erlenbrunn ebenfalls nicht vorhanden. Diese Situation kann insbesondere für das kulturelle Angebot und die lebhafte Vereinskultur in Erlenbrunn ein erheblicher Nachteil sein.

Ein bereits ortsintern mehrfach diskutierter Ansatz ist eine Umnutzung des ehemaligen Rathauses in der Erlenstraße. Seinem ursprünglichen Zweck dient das Gebäude schon seit längerem nicht mehr, ein Großteil der Räume steht leer oder wird nicht genutzt. Aktuell befindet sich in zwei Räumen im Obergeschoss ein kleiner Teil des Stadtarchivs, das angrenzende Büro wurde nur für kurze Zeit durch die amtierende Ortsvorsteherin genutzt. Das gesamte Gebäude ist sanierungsbedürftig und steht nicht unter Denkmalschutz. Ein achtsamer Umgang mit dem Bestand wäre dennoch wünschenswert, vor allem in Hinblick auf die verbauten Holzböden und –türen.

Die hier gezeigten Darstellungen basieren auf einem Bestandsplan des Rathauses aus dem Jahr 1987 und bilden die damalige Nutzungssituation ab. Betrachtet man das Erdgeschoss sowie das Obergeschoss in ihrem jetzigen Zustand, fällt auf, dass allein aufgrund der Raumgröße und der Zahl der sanitären Anlagen Veranstaltungen mit 25 oder mehr Personen nur schwer vorstellbar sind. Sofern die Gebäudestatik

ERDGESCHOSS

NEUE (VORSCHLAG) RAUMAUFTEILUNG (VORSCHLAG) NEUE RAUMAUFTEILUNG NEUE RAUMAUFTEILUNG (VORSCHLAG)

AKTUELLE ANSICHT AKTUELLE+ANSICHT GRUNDRISSE + GRUNDRISSE ERDGESCHOSS

BANKRAUM 29m²

BAD 9m²

ERDGESCHOSS

WOHNENVERANSTALTUNGSRAUM VERANSTALTUNGSRAUM 20m² 42m² 42m²

VERANSTALTUNGSRAUM VERANSTALTUNGSRAUM 44m² 44m²

VERANSTALTUNGSRAUM 42m²

13m²

WC / ABSTELLKAMMER 15m²

KÜCHE 16m²

SCHLAFEN 11m²

VERANSTALTUNGSRAUM 44m²

WC 5m²

WC 5m²

WC WC 6m² 5m²

WC 6m²

1. OBERGESCHOSS

ORTSVORSTEHER*IN 17m²

9m²

WC 6m²

ERDGESCHOSSERDGESCHOSS

ARCHIV ARCHIV BANKRAUM BANKRAUM 11m² 15m²

29m²

29m²

SPORTVEREIN 8m² BAD

9m²

1. OBERGESCHOSS

KÜCHE 16m²

1. OBERGESCHOSS

BETRAUMSONSTIGES INNERE(z.B. MISSION SPORT o. MUSIK) 20m² 17m²

1. OBERGESCHOSS

WC SONSTIGES 6m² (z.B. SPORT o. MUSIK) 17m²

WC SONSTIGES 6m² MATERIAL SITZUNGSZIMMER (z.B.MATERIAL SPORT o. MUSIK)MATERIAL 27m² 11m² 15m² 11m² BAD 17m² WOHNEN 9m²WOHNEN 20m² 20m² MATERIAL

KÜCHE 16m²

KÜCHE 16m²

WC 6m²

1. OBERGESCHOSS

ERDGESCHOSS

ERDGESCHOSS

ERDGESCHOSS

MATERIAL

WC BESPRECHUNGEN 9m² 20m²

WCWC 9m² 6m²

WC 9m²

MATERIAL CO-WORKING 36m² 15m²

1. OBERGESCHOSS

1. OBERGESCHOSS BESPRECHUNGEN 20m²

BESPRECHUNGEN CO-WORKING 20m²

CO-WORKING

36m²

insbesondere für Vereine 36m² und Kultur in Erlenbrunn wäre auch ein funktionierender Internetanschluss 11m² im 15m² einen Mehrwert haben. Der ebenfalls oft diskutierGebäude WC notwendig. / WC / Damit alle Räume bei Bedarf KÜCHE KÜCHE SCHLAFEN SCHLAFEN 13m² 13m² ABSTELLKAMMER auch ABSTELLKAMMER anders genutzt werden können, es sinnvoll, 16m² ist 16m² 11m² 11m²te Umbau der Schulturnhalle zu einer vollwertigen 15m² 15m² Mehrzweckhalle wäre mit einem sehr hohen finanstapelbare oder verstaubare Möbel zu verwenden, ziellen Aufwand verbunden und würde vermutlich die leicht umgeräumt oder platzsparend aufbewahrt werden können. Als Materiallager würden sich hierfür mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Bei der hier vorgeschlagenen Umgestaltung des Rathauses wären die heutigen Archivräume sowie der hier nicht abgesicherlich auch größere Investitionen notwendig, ein bildete Keller anbieten. großer Teil des Mehrwerts würde sich jedoch bereits Eine Umnutzung des Erlenbrunner Rathauses er1. OBERGESCHOSS 1. OBERGESCHOSS setzt mit Sicherheit keine Mehrzweckhalle, kann aber mit der Umnutzung einzelner größerer Räume wie

dem Bankraum im Erdgeschoss oder dem Sitzungsraum im Obergeschoss erreichen lassen. Hierfür wären in einem ersten Schritt auch nicht unbedingt größere Renovierungsmaßnahmen, sondern in erster Linie eine offizielle Erlaubnis notwendig. Sowohl für eine kurzfristige Verbesserung der Raumverfügbarkeit in Erlenbrunn als auch als identitätsstiftender Ortsmittelpunkt könnte ein umgestaltetes Rathaus für den Ort eine große Bereicherung sein.

Erlenbrunn 196

ERDGESCHOSS

ERDGESCHOSS

STRASSENANSICHT STRASSENANSICHT

Dorf bewegen

Mitfahrer*innenbänke

“Trimm dich!” - Jugend

“Trimm dich” - Senior*innen

Drei Mitfahrerbänke sollen als Ergänzung des Busverkehrs dienen und Bürger*innen ohne eigenen Pkw die Möglichkeit bieten beispielsweise den Supermarkt, Facharzt oder Banken erreichen zu können.

Fördern die Bewegung von Jung und Alt. Unterscheidung hierbei zwischen Sportgeräten und Geräten zur Förderung von Koordination, Geschicklichkeit und Bewegung.

Fördern die Bewegung von Jung und Alt. Unterscheidung hierbei zwischen Sportgeräten und Geräten zur Förderung von Koordination, Geschicklichkeit und Bewegung.

Mitfahrer*innenbänke

Richtung der beiden Ortsenden sowie in unmittelbarer Nähe zur Bäckerei, welche als zentraler Treffpunkt Erlenbrunns dient. Eine weitere wichtige Voraussetzung ist es, auch an den möglichen zentralen Zielpunkten, in diesem Fall vor allem am nächstgelegenen Supermarkt, weitere Mitfahrerbänke zu installieren, um so auch den Rückweg nach Erlenbrunn zu ermöglichen.

mit richtigen Sportgeräten, wie Klimmzugstangen und Barren, welche in unmittelbarer Nähe zu dem Bauwagen der Jugendlichen Erlenbrunns erbaut werden könnten. Zusätzlich sollte ein Bereich zur Förderung der Bewegung, Geschicklichkeit und Koordination mit verschiedenen Geräten wie Sitzfahrrädern oder Handwippen umgesetzt werden. Ein möglicher Standort wäre die unmittelbare Umgebung des Spielplatzes, da so beim Spielplatzbesuch auch eine Möglichkeit zur körperlichen Betätigung für Eltern oder Großeltern gegeben wäre. Durch eine erfolgreiche Umsetzung dieser Maßnahme könnten sich die beiden „Trimmdich!“- Bereiche zu neuen Treffpunkten in Erlenbrunn Auch Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche und entwickeln.

Senior*innen zu schaffen stellt ein zentrales Ergebnis Wichtig bei der Umsetzung ist es, eine ordentliche der Bürgerbeteiligung dar. Aus diesem Grund soll mit der Maßnahme „Trimm-dich!“ ein Freizeitangebot Beschilderung in Form von Stationskarten zu installieren, um Unfälle durch Unwissenheit zu vermeiden. geschaffen werden, welches mehrere Altersklassen Alternativ wäre es auch denkbar, die Maßnahme als anspricht.

Zur Förderung der Bewegung an der frischen Luft von „Trimm-dich!“-Pfad in Form eines Rundwegs durch Erlenbrunn zu errichten. Aufgrund der dichten BebauJung und Alt sollen an zwei Stellen innerhalb Erlenung und den schmalen Gehwegen innerhalb des Ortsbrunns auf kleinen Flächen „Trimm-dich!“-Geräte für kerns kann sich diese Variante der Umsetzung jedoch mehrere Generationen eingerichtet werden. Unterschieden werden soll hierbei zwischen einem Bereich schwierig gestalten.

„Trimm-Dich!“

Erlenbrunn 197

Da sowohl aus den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung, als auch aus den Analyseergebnissen der Mangel an Versorgungseinrichtungen in Erlenbrunn hervorging, ist es ein wichtiges Anliegen, eine Maßnahme zur Verbesserung der Mobilität für die Bürger*innen zu schaffen. Aufgrund der bereits genannten Abwanderung der Supermärkte und Versorgungseinrichtungen, ist es wichtig allen Bewohner*innen die gleichen Chancen und Möglichkeiten zur Versorgung zu ermöglichen. Zusätzlich zur Erweiterung des Ladensortiments der Bäckerei sowie deren Lieferservice, soll es den Bewohner*innen trotzdem auch ermöglicht werden, die nächste Supermarktkette und andere Einrichtungen der Daseinsvorsorge zu erreichen. Mitfahrerbänke können hierbei als sinnvolle Ergänzung zum Busverkehr in Erlenbrunn dienen. Durch diese Maßnahme soll es auch den Bewohner*innen ohne eigenen Pkw ermöglicht werden, nach Pirmasens zu gelangen, um Einkäufe, Bankbesuche sowie weitere Anliegen zu erledigen. Aufgrund des guten Gemeinschaftsgefühls zwischen den Dorfbewohner*innen Erlenbrunns ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Bänke etablieren können und als Treffpunkt für alle Altersklassen dienen können. Auch die selbstständige Bildung von Fahrgemeinschaften ist denkbar. Voraussetzung für das Gelingen der Maßnahme sind gute Sichtbeziehungen zwischen den „FahrgemeinschaftSuchenden“ und den „Fahrgemeinschaft-Bietenden“ sowie die deutliche Erkennbarkeit der Mitfahrerbänke.

Daher ist es wichtig, diese an geeigneten Stellen zu positionieren. In Erlenbrunn sollen die Mitfahrerbänke an drei Orten aufgestellt werden. Diese sind in

Maßnahmenkatalog Straßenbeleuchtung

Fußgängerüberwege

Bushaltestellen

Verlansgsamen des Verkehrs durch die regelmäßige Einzeichung von Parkbuchten.

Eine durchgängige Beleuchtung der Straße fördert das Sicherheitsgefühl bei Nacht und beugt Unfälle vor.

Gewährleisten Sicherheit bei der Überquerung der Hauptstraße.

Anbringen von Überdachungen, Mülleimer und ausreichend Sitzmöglichkeiten sorgen für mehr Aufenthaltsqualität.

Verkehrsspiegel

Barrierefreiheit

Straßenbegrünung

Gewährleisten Verkehrssicherheit an schlecht einsehbaren Ein- und Ausfahrten auf die Hauptstraße.

Eine barrierefreie Straßenquerung soll für alle Menschen ermöglicht werden.

Pflanzkübel sollen zur Attraktivität beitragen und das Verkehrstempo verringern.

PI

RM K 4 AS EN

S

Parkbuchten

STRAßENRAUM

Erlenbrunn 198

K4 BR EP UN PEN N -

Auf den folgenden Seiten sind die Maßnahmen der einzelnen Schlüsselthemen, bzw. ihrer untergeordneten Schwerpunkte im Sinne eines besseren Überblicks als Katalog aufgeführt .

N I SI ED M ER TE N

Zusammenfassung

Bodenbelag

Lieferservice Bäckerei

Frischetheke

Erweiterung des Parkplatzes um Parkmöglichkeiten in Nähe des neuen Eingangs gewährleisten zu können.

Flächendeckende Verlegungen von barrierefreiem Bodenbelag auf den Wegen ermöglicht das Begehen allen Besucher*innen.

Ermöglicht die Versorgung aller Dorfbewohner*innen mit Produkten des täglichen Bedarfs durch Jüngere.

Ermöglicht den Verkauf von Fleisch, Käse und anderen Frischeprodukten des täglichen Bedarfs in der Bäckerei.

Handläufe

Rampen

Treffpunkt Bäckerei

Beschilderung Post

Ermöglichen eine barrierearme Begehung des Friedhofareals.

Ermöglichen eine barrierearme Begehung des Friedhofareals.

Stärkung der Dorfgemeinschaft in den Räumen der Bäckerei.

Bspw. regelmäßige Stickrunden oder Lesenachmittage.

Etablierung der Bäckerei als Post- und Pakeannahmestelle.

BÄCKEREI

Erlenbrunn 199

PI R

SI

FRIEDHOF

Parkplatzerweiterung

“Trimm dich” - Jugend

“Trimm dich” - Senioren

Soll die Bewegung der jüngeren Dorfbevölkerung fördern. Ist zudem ein Treffpunkt für Jugendliche.

Soll die Bewegung der älteren Dorfbevölkerung fördern. Ist zudem ein Ort der Zusammenkunft.

Mitfahrer*innenbänke

K4 BR EP UN PEN N -

Dienen Bürger*innen als Möglichkeit bspw. den Supermarkt, Facharzt oder Banken zu erreichen.

Die hier dargestellten Maßnahmen und Handlungsempfehlungen sollen zu einer positiven Entwicklung Erlenbrunns beitragen. Aufgrund der öffentlichkeitswirksamen Bürgerbeteiligung stand es hierbei allen Bürger*innen frei, Teil des Planungsprozesses zu werden und eigene Projektideen miteinzubringen. Auch durch die weiterführenden Kontakte und Absprachen mit der Ortsvorsteherin wurde die Konzeptentwicklung zu einem transparenten Prozess. Hier war es wichtig, die Ideen und Vorschläge der Beteiligung in die Handlungsempfehlungen und Maßnahmen miteinzuarbeiten. Dennoch konnten nicht alle Aspekte in die endgültige Planung einbezogen werden.

Innerhalb der Planungen für Erlenbrunn wurden ebenso gesellschaftliche Trends berücksichtigt, um deren Folgewirkungen frühzeitig entgegenwirken zu können, beziehungsweise zu vermeiden. Das bezieht sich vor allem auf die Folgen des demografischen Wandels sowie die sich verschlechternde Versorgungssituation.

Mit welchem Nachdruck die entwickelten Maßnahmen nun konkretisiert und umgesetzt werden, hängt in erster Linie von der Initiative und dem Interesse der Bürger*innen Erlenbrunns sowie der Finanzierung und damit auch der finanziellen Unterstützung seitens der Stadt Pirmasens oder möglicher Förderprogramme ab.

Zur Umsetzungsdauer und -Priorität kann man sagen, dass zunächst die Maßnahmen, welche der Sicherheit der Bürger*innen dienen, umgesetzt werden sollten.

Dies bezieht sich vor allem auf den Straßenraum. Auch die Mitfahrerbänke stellen eine eher kleinere Maßnahme dar, die mit relativ geringen Aufwand viel bewirken könnte. Maßnahmen wie der Umbau des Rathauses sowie die Erweiterung der Bäckerei sind mit sehr viel organisatorischem und finanziellem Aufwand verbunden und daher auf die Mitarbeit und Initiative der Bevölkerung Erlenbrunns umso mehr angewiesen. Aufgrund der langen Umsetzungsdauer und den erwartbar hohen Kosten ist der Umbau des Rathauses eher als langfristig anzusehen und stellt deshalb keine Maßnahme mit zeitnaher Umsetzungspriorität dar. Das gleiche gilt für die bauliche Aufwertung des Friedhofsareals. Die geringste Priorität kommt der Umsetzung der „Trimm-dich!“-Stationen zu, deren Erfolg auch stark auf der Mitarbeit und Akzeptanz der Bürger*innen beruht.

Erlenbrunn 200

S RM K 4 AS EN PI

N IE SIM D E TE RN

Résumé

Zusammenfassung Ein Schwerpunkt dieses Kurs ist die Umsetzung partizipativer Planungswerkstätten, um mit der Bewohnerschaft gemeinsam Ortsperspektiven zu entwickeln. Aber durch die Corona-Pandemie waren Veranstaltungen ausgeschlossen.

Beteiligungsformate

Inhalte Die Gruppen haben viele kreative und innovative Kommunikationsformate entwickelt. Diese werden hier vorgestellt und ausgewertet.

Kommunikation in Zeiten von Corona

Autoren Viktor Warzecha (Text), Jonas Weinkauff (Gestaltung)

Beteiligungsformate 202

Im Winter 2020 findet Bürgerbeteiligung von Zuhause aus statt.

„Für eine gute Beteiligungsquote sind engagierte Bürger unentbehrlich.“ Gruppe Winzeln Die sieben Gruppen haben dabei sämtliche Register gezogen und dabei verschiedene Beteiligungsansätze verfolgt. Diese Zusammenstellung verfolgt dabei keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern stellt viel mehr die Erfahrungen und Herausforderungen dar, mit welchen die Studierenden in der Kürze der Zeit konfrontiert gewesen waren und welche Aspekte bei der nächsten Beteiligung mehr Beachtung finden sollten.

„Die Pandemiebedingungen „Ein einzelnes Beteiligungsfor- haben uns darin gefordert, neue, angepasste Formate mat hätte nicht ausgereicht.

Die Kombination unterschiedli- zu finden, aber ohne Corona macht Bürgerbeteiligung eincher Ansätze bleibt fach mehr Spaß…“ Gruppe Hengsberg unabdingbar.“ Gruppe Windsberg

Von großem Interesse ist in Zeiten von AHA-Regeln, wie die Bevölkerung von Planungen erfährt, also wie Informationen verbreitet werden, wie diese Informationen zum Planungsträger kommen und ob diese Informationen verwertbar sind. Welche Schwierigkeiten können dabei auftreten? Lässt sich eine Öffentlichkeitsbeteiligung auch in Zeiten einer Pandemie vor Ort durchführen oder ist auf digitale Angebote wie Videokonferenzen zurückzugreifen?

Sämtliche Gruppen haben Interviews mit Expertinnen und Experten geführt. Ob das Gespräch über Videotelefonie, Telefonate oder im selben Raum stattfindet, wird kaum qualitative Unterschiede ergeben. Daher wird auf Interviews im Folgenden nicht weiter eingegangen.

Beteiligungsformate 203

Zwischen Ende Oktober und Mitte Januar hatten die Studierenden die Aufgabe, die Bürger*innen der sieben Stadtdörfer zu informieren und zu beteiligen.

Aufgrund steigender Zahl der Covid-Infektionen wurden starke Kontakteinschränkungen erlassen. In kürzester Zeit mussten an die geltenden Regelungen passende Beteiligungsformate entwickelt werden.

Im Folgenden werden diese zusammengefasst und dargelegt, welche Schwierigkeiten sich dabei ergeben können und welche Formate auch nach der Pandemie bekannte und bewährte Beteiligungsverfahren ergänzen können.

Analoge Fragebögen

Fragebogen in Papierform zum Ausfüllen Verbreitung

Rücklauf

Qualität der Ergebnisse

Die Qualität der Fragebögen ist von der Fragestellung abhängig. In den meisten Fällen wurden detaillierte Erkenntnisse gewonnen oder konkrete Projektideen Die Sammlung an einem zentralen Auslegeort, an und -wünsche genannt, die jedoch den Beteiligungsdem die Fragebögen auch ausgefüllt werden konnten, prozess nur ergänzen konnten.

Auch wurden Infoposter an zentralen Orten wie dem Insbesondere die Kinderfragebögen waren bei der konnte einen guten Rücklauf erzielen.

Schwarzen Brett oder der Bäckerei angebracht, um Den besten Rücklauf hatten die Kinderfragebögen, Sammlung von Ideen sehr hilfreich. die Bevölkerung auf Fragebögen aufmerksam zu Vielmals wurde mit den ausgefüllten Fragebögen die machen. In Erlenbrunn lagen die Fragebögen direkt in da diese im Rahmen des Schulunterrichts ausgeteilt und wieder eingesammelt wurden. Ein guter Rücklauf darauffolgende Bürgerwerkstatt vorbereitet, wodurch der Bäckerei zum Ausfüllen oder Mitnehmen aus. konnte auch dadurch erreicht werden, wenn ein Orts- diese Themen im Vorfeld vorbereitet werden konnten.

Eine zentrale Rolle spielen zudem die experte für das Sammeln der Fragebögen zuständig „Ortsexpert*innen“, also Politiker oder Vereinsvorsitwar. Ein geringerer Rücklauf wurde erreicht, als um zende, welche die Fragebögen in eigenen Kanälen Rücksendung per Post oder per Mail gebeten wurde. verbreitet haben – in einem Fall war der Fragebogen Zuletzt wurden die Fragebögen in zwei Fällen im Ausauch zum Download auf der Homepage des Förderlegeort (Bäckerei) gesammelt, haben jedoch untervereins erreichbar. schiedliche Rücklaufquoten (s. Schwierigkeiten).

In einem Ort wurde der Fragebogen über das Amtsblatt, in welchem Planung im Normalfall „ortsüblich bekanntgemacht“ wird, verteilt.

Ausserdem wurden Fragebögen auch in Schulen verteilt, wo diese im Unterricht von den Kindern zeichnerisch ausgefüllt wurden.

Aufgrund des Posteinwurfs haben fast alle Haushalte der sieben Stadtdörfer einen Fragebogen erhalten.

Beteiligungsformate 204

Die meisten Gruppen haben sich für einen Posteinwurf entschieden. Sie konnten damit zuverlässig alle Haushalte erreichen und das Projekt ankündigen.

Schwierigkeiten

Als Ergänzung/Ersatz nutzbar?

Bei der Verteilung der Fragebögen kam es durch kommunikative Mißverständnisse zu Schwierigkeiten.

So wurde in einem Ort, anders als geplant, der Fragebogen nicht mit dem Amtsblatt versendet und musste nachversendet werden.

Ausgeteilte Fragebogen bieten immer eine hohe Flexibilität, Ortsunabhängigkeit und ggf. eine gewisse Zeitersparnis. Dem gegenüber steht der fehlende persönliche Kontakt. Dadurch dass, sich Planende und die Leute vor Ort nicht treffen, kann kein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden.

Zwei Gruppen haben Infoposter in der örtlichen Bäckerei angebracht und dort Fragebögen ausgeteilt.

Die Rückläufe waren jedoch unterschiedlich: eine Gruppe erhielt wenig Rückläufe, da das Infoposter frühzeitig entfernt wurde. Die andere Gruppe erhielt ausreichend Rücklauf, verstärkt dadurch, dass sie an diesem Ort persönlich Befragungen durchgeführt haben.

Aufgaben, die die Teilnehmenden aufforderten, bestimmte Orte in eine Karte auf dem Fragebogen zu markieren, wurden nur wenig beantwortet.

Mit einem Fragebogen, der als Postwurfsendung verteilt wird, ist es möglich die Bevölkerung flächendeckend zu informieren. Dies ist jedoch mit dem Verteilungsaufwand abzuwägen.

Die Fragebogen dienen der erstmaligen Informationsbeschaffung und Vorbereitung der folgenden Bürgerbeteiligungsformate und ist daher als ERGÄNZUNG zu bewährten Formaten geeignet.

Beteiligungsformate 205

Erfolglos war die Methoden eines zweistufigen Verfahrens. Der erste Fragebogen sollte überschlägig Informationen sammeln, auf deren Grundlage dann ein zweiter, detaillierter Fragebogen erstellt werden kann. Aufgrund der geringen Rücklaufquote war dies nicht möglich.

Digitale Fragebögen

Teilnehmer erhalten einen Link zum Ausfüllen eines Fragebogens per Smartphone oder Computer Verbreitung

Rücklauf

Als Ergänzung/Ersatz nutzbar?

Digitale Fragebögen werden mit Hilfe einer online verfügbaren Software generiert und am PC oder mit dem Handy ausgefüllt. Auf die digitalen Fragebögen wurde beim Posteinwurf ebenso wie auf den Infopostern aufmerksam gemacht. Am effektivsten wurde die Umfrage jedoch über Soziale Netzwerke und Ortsexperten verbreitet. Während Politiker*innen und Ortsvorsteher*innen ihre eigenen Kanäle nutzten, konnten auch die Sozialen Netzwerke genutzt werden, wo im Stadtdorf Winzeln eine Facebookgruppe von 540 Personen eine große Plattform bietet. Durch den Link konnte die Umfrage leicht auch unter den Bürger*innen geteilt werden.

Wie die Abbildung zeigt, wurde der Online-Fragebogen ebenso angenommen wie der analoge Fragebogen. Sämtliche Gruppen haben im Rahmen der Fragebogenbeteiligung wenig ältere Bevölkerungsgruppen erreicht; auch die Jugend war schwierig zu erreichen.

Eine sehr gute Rücklaufquote wurde in Winzeln erreicht: durch die bereits bestehende und vernetzte Facebookgruppe konnten am Ende 7,1 % der Einwohner des Stadtdorfs erreicht werden – eine hohe Rücklaufquote bei Fragebögen.

Das Erstellen und „Verteilen“ einer Online-Umfrage ist im Vergleich zum ausgedruckten Fragebogen mit weniger Arbeitsaufwand verbunden und kann bei bestimmten Netzwerken einen hohen Rücklauf erzielen. Auch die hohe Flexibilität dieses Befragungsformates kann dazu beitragen, mehr Teilnehmer zu erreichen: Der Befragte kann den Fragebogen ausfüllen, wann und wie dieser das möchte. Insbesondere bei bestehenden digitalen Netzwerken stellt dieses Beteiligungsformat eine gute ERGÄNZUNG zu den bewährten Formaten dar, da somit ein Wissensstand generiert werden kann, mit welchem die Beteiligung verfeinert und vorbereitet werden kann.

Die Teilnehmenden füllen die Fragebögen alleine aus.

Eine Reaktion auf Rückfragen ist darum nicht möglich.

Auch wurden einige Fragebögen nicht bis zum Ende ausgefüllt. Insofern lassen sich kaum Unterschiede zur Situation ohne Pandemie feststellen.

Größte Schwierigkeit stellt es jedoch nach wie vor dar, die jüngeren und älteren Bevölkerungsgruppen zu erreichen.

Zu Schwierigkeiten könnte es führen, wenn analoge und digitale Fragebögen gleichzeitig zum Einsatz kommen, da nicht ausgeschlossen werden kann, das eine Person sich mehrfach beteiligt.

Beteiligungsformate 206

Schwierigkeiten

Beteiligungsstation

Eine Station mit Luftbild und Briefkasten zum Einwurf von Hinweisen & Anmerkungen Verbreitung

Rücklauf

Auf die Beteiligungsstation wurde mithilfe der Postkarten aufmerksam gemacht, die an jeden Haushalt verteilt wurden. Die Postkarten dienten einerseits als kurzer Fragebogen, andererseits auch als Hinweis, dass man diese an der Beteiligungsstation in den Briefkasten einwerfen kann.

Weiter haben Ortsexperten darauf aufmerksam gemacht.

Außerdem stand die Beteiligungsstation an einem zentralen Platz im Ort und hatte somit eine gewisse Raumwirkung.

Mit einem Rücklauf von 20 eingeworfenen Fragebögen ist eine zufriedenstellende Quote erreicht worden.

Qualität der Ergebnisse

Schwierigkeiten

Als Ergänzung/Ersatz nutzbar?

Die Materialien als auch die Ausdrucke des Luftbildes sowie weiterer Infomaterialien wurde online bestellt.

Aufgrund des hohen Paketaufkommens infolge der Geschäftsschließungen wurde die Beteiligungsstation zunächst ohne Poster aufgestellt. Es empfiehlt sich daher, bei Möglichkeit einen lokalen Ansprechpartner zu haben, bei welchem die bestellten Artikel ggf. auch abgeholt werden können.

Die Beteiligungsstation hat je nach Aufstellungsort eine besondere Wirkung. So kann die Bevölkerung über Planungen niedrigschwellig informiert werden, Informationen werden an zentraler Stelle gebündelt und womöglich ein Treffpunkt zum Austausch geschaffen.

Die Beteiligungsstation diente hier als Vorbereitung für die kommende Bürgerbeteiligung und kann somit bewährte Formate anpassungsfähig ergänzen. Die Beteiligungsstation kann mit Briefkästen, Infomaterial und Kartenmaterial ausgestattet werden und somit an verschiedene Planungsarten oder -stufen angepasst werden.

Beteiligungsformate 207

Die gegebenen Antworten waren gut verwertbar. Mithilfe der gegebenen Antworten konnte ausserdem die digitale Bürgerwerkstatt vorbereitet werden.

Vor-Ort-Beteiligung

Beteiligung vor Bäckerei des Ortes als zentrale Anlaufstelle im Ortsteil Verbreitung

Die Corona-konforme Beteiligung vor der Bäckerei in Erlenbrunn wurde in erster Linie durch die Ortsvorsteherin, welche gleichzeitig Inhaberin der Bäckerei ist, beworben. Auch Personen, die nicht in der Bäckerei einkaufen, haben durch Infoposter und in den sozialen Netzwerken von der kommenden Bürgerbeteiligung erfahren.

Schwierigkeiten

Aufgrund des Veranstaltungsverbots musste auch diese Beteiligung vom Ordnungsamt genehmigt werden, was aufgrund des Hygiene-Konzepts der Studierenden funktioniert hat. So kam es aufgrund der offiziellen Genehmigung und der Einhaltung der AHA-Regeln durch sorgfältige Planung und Vorbereitung zu keinen weiteren Schwierigkeiten

Qualität der Ergebnisse

Anders als bei Fragebögen oder digitalen Bürgerwerkstätten war hier ein für alle Teilnehmer gewohntes Beteiligungsformat geboten worden, wodurch detailliertere Ergebnisse erzielt werden konnten.

Das die Gespräche dabei offen geführt wurden, hat zu zahlreichen Erkenntnissen geführt, welche den Fragebogen ergänzt haben. An den Stellwänden wurden die Ergebnisse anschaulich aufgehängt und boten somit auch für die Bürger*innen weitere Gesprächsimpulse.

Beteiligung

Die Bürger*innen haben während der „Wartezeit“ vor der Bäckerei – die Bäckerei durfte nur von einer Person betreten werden – an der Beteiligung teilgenommen und sind so ins Gespräch mit den Studierenden gekommen. Dabei waren überwiegend Personen mittleren und älteren Alters vor Ort, welche ohnehin beim Bäcker einkaufen waren.

Die Vor-Ort-Befragung in Pandemie-Zeiten konnte durch die Vorbereitung und die von vielen Personen wahrgenommene zentrale Anlaufstelle im Ort vergleichsweise wie üblich durchgeführt werden. Das zeigt, dass bewährte Formate in Einzelfallen auch so angepasst werden können, dass diese in Pandemiezeiten durchgeführt werden können.

Beteiligungsformate 208

Als Ergänzung/Ersatz nutzbar?

Synchrone Beteiligungswerkstatt Bürgerwerkstatt in Form einer Videokonferenz

Die Bürger der verschiedenen Stadtdörfer haben über unterschiedlichste Wege über die Bürgerwerkstatt erfahren. In zwei Ortsteilen kam ein Infoposter zum Einsatz, dass an einem zentralen Ort über die Beteiligung informierte. Außerdem wurden die Vereinsstrukturen und deren Mail-Verteiler genutzt, um Informationen über die Bürgerwerkstatt zu verbreiten. Auch Politiker haben zur Verbreitung der Informationen beigetragen. Hierzu wurden auch soziale Netzwerke genutzt.

Weiter wurde beim Posteinwurf neben Fragebögen auch auf die Bürgerwerkstatt aufmerksam gemacht.

Zuletzt erschien auch ein Zeitungsartikel in der RheinPfalz.

Beteiligung

Bei den durchgeführten Bürgerwerkstätten mit zentralem Termin haben waren weniger Teilnehmer anwesend als erwartet. Die teilnehmenden Personen waren mittleren Alters, gefehlt haben insbesondere jüngere und ältere Bevölkerungsgruppen.

Qualität der Ergebnisse

Die Diskussionen in den Bürgerwerkstätten wurden als rege und konstruktiv wahrgenommen, woraus weitere Erkenntnisse für die weitere Planung gewonnen werden konnten.

Auch konnten somit Themen besser visualisiert sowie Schwerpunkte gesetzt werden, welche im weitere Planungsverlauf vertieft werden konnten.

Sehr gut funktioniert hat die Kombination von Zoom Sämtliche Gruppen haben vereinzelte technische und Miro, womit ein Whiteboard simuliert wurde. SoProbleme bzw. die digitale Ausstattung insbesondere mit konnten Ideen der Bürger für alle sichtbar festgeälterer Bevölkerungsgruppen als Herausforderung halten werden und die Bürger selbst zum Mitmachen wahrgenommen. Dies ist bei diese Beteiligungsformaangeregt werden. ten zu berücksichtigen.

Trotz oder gerade wegen des digitalen Angebots konnten die jüngeren und älteren BevölkerungsDas Format hat im Gegensatz zu den bewährten Forgruppen mit diesem For- maten den Vorteil der Flexibilität, es kann wetter- und mat jedoch nicht erreicht ortsunabhängig wahrgenommen werden. Die Betreuwerden. ung und Reaktion auf Anmerkung einzelner Bürger Auch wurde die Beteiliist im digitalen Beteiligungsformat jedoch eher mit gungsmotivation als eher Schwierigkeiten verbunden. gering wahrgenommen; ob oder trotz des online- Somit stellen digitale Bürgerwerkstätten eher eine ErAngebots bleibt jedoch gänzung zu bewährten Formaten dar. In der aktuellen unklar.

Situation können Videokonferenz sicherlich bewährte

Schwierigkeiten

Als Ergänzung/Ersatz nutzbar?

Formate auch ersetzen – dabei ist jedoch mit qualitativen Einbußen zu rechnen.

Als digitales Whiteboard wurde Miro verwendet. https://miro.com/ Die Videokonferenz fand über Zoom statt. https://zoom.us/

Beteiligungsformate 209

Verbreitung

Interaktive Webseite „Padlet“

Asynchrone Kommunikationsplattform, in dem Personen während der gesamten Projektlaufzeit Beiträge verfassen können.

Verbreitung

Auf die parallel bestehende Beteiligungsplattform wurde in sämtlichen genutzten Kanälen aufmerksam gemacht. So wurden gemeinsam mit Informationen über die Fragebögen auf die Kanäle der Vereine, deren Mailverteiler, auf Posteinwurf sowie auf das Amtsblatt des Ortsteils als auch die Homepage des Fördervereins zurückgegriffen.

Dabei hat die Informationsverteilung sicherlich auch eine gewisse Eigendynamik entwickelt und wurde in sozialen Netzwerken geteilt.

Beteiligung

Die Beteiligung ist mit ca. 20 Kommentaren zum Start der Plattform eher gering aufgefallen. Aufgrund der Anonymität der Kommentatoren ist keine Aussage über die Anzahl der Verfasser und Betrachter möglich.

Qualität der Ergebnisse

Einzelne Kommentare bieten Hinweise und Anregungen, andere stimmen bereits verfassten Kommentaren zu. Außerdem konnten Bausteine der Studierenden mit einer mit einem Herz markiert werden, um so Zustimmung der Seitenbesucher zu zeigt. Das Format ist außerdem sehr gut dazu geeignet, den Entwurfsprozess zu dokumentieren und kann als kontinuierliche Kommunikationsplattform genutzt werden.

Schwierigkeiten

Diskussionen sind hier leider nicht möglich sind. Auf einzelne Kommentare kann nicht reagiert werden.

Somit ist auch ein Kennenlernen bzw. ein Vertrauensaufbau nicht möglich.

Beteiligungsformate 210

Insgesamt müsste die Seite ständig beworben werden, um potentielle Teilnehmer auf neue Sachstände aufmerksam zu machen.

Beteiligungsformate 211

Mithilfe der Plattform Padlet können bewährte Formate um eine Informationsplattform ergänzt werden, auf welche Bürger*innen neue Planungsstände kommentieren können. Somit stellt Padlet bei entsprechender Pflege und Bewerbung eine gute Ergänzung zu bewährten Formaten dar. www.padlet.com

Impressum

TU Kaiserslautern Fachbereich Raum- und Umweltplanung Fachgebiet Stadtumbau + Ortserneuerung Prof. Dr.-Ing. Holger Schmidt Pfaffenbergstrasse 95 / Bau 1 U-24.2 67663 Kaiserslautern stadtumbau@uni-kl.de Modul Stadtumbau & Stadterneuerung Wintersemester 2020/21 Betreuung: Prof. Dr.-Ing. Holger Schmidt, Dipl Ing. Ragna Körby, B. Sc. Jonas Weinkauff, B. Sc. Viktor Warzecha Kooperation mit der Stadt Pirmasens