Programmkatalog Hessische Theatertage 2024

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STADTTHEATER GIEßEN

STADTTHEATER GIEßEN

Welches Morgen?

GRU ß WORT

Liebe Freundinnen und Freunde des Theaters, diese Ausgabe der Hessischen Theatertage ist in vielerlei Hinsicht besonders: Erstmalig vereinen sich für dieses Event das Festival der institutionellen Theater Hessens und das MADE.Festival, das Festival der Freien Szene Hessens. Das verspricht eine noch größere Bandbreite an neuen Stücken, zeitgenössischen Texten und aktuellen Themen, aber auch neue Herangehensweisen.

Auch Nachhaltigkeit spielt eine tragende Rolle: „Fifty Degrees of Now“ wird die Theatertage eröffnen. Für diese Produktion hat Regisseurin und Intendantin Simone Sterr Arbeitsabläufe, Produktion und verwendete Materialien konsequent nach Richtlinien der Nachhaltigkeit und Klimaneutralität ausgewählt. „Fifty Degrees of Now“ wird damit die erste klimaneutrale Produktion des Stadttheaters Gießen.

Ich persönlich freue mich, dass dies meine ersten Hessischen Theatertage sind, die ich als Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur erlebe. Kunst und Kultur sind für mich eine Form der Daseinsvorsorge. In Zeiten, in denen die Demokratie unter

Feuer steht, brauchen wir die kulturelle und wissenschaftliche Bildung mehr denn je. Um einen Beitrag zum Schutz der Demokratie zu leisten, sind Offenheit, Vielfalt, das miteinander Agieren und Streiten in der Kultur elementar. Kunst und Kultur müssen nahbar sein, müssen

Teilhabe ermöglichen. So sitzen bei den Hessischen Theatertagen auch Vertreterinnen und Vertreter der Gießener Stadtgesellschaft in der Jury, die über die Preisvergabe am Ende des Festivals entscheidet. Mit Eröffnungsfeier und Abschlussparty und der Möglichkeit, mit Theaterschaffenden aus ganz Hessen zusammenzukommen, bietet das Stadttheater Gießen ein Festival für uns alle.

Ich wünsche Ihnen inspirierende Theatererlebnisse!

Timon Gremmels

Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

GRU ß WORT

Liebe Theaterbegeisterte, sehr geehrte Damen und Herren, als Oberbürgermeister und Kulturdezernent der Universitätsstadt Gießen freue ich mich sehr, dass die Hessischen Theatertage in diesem Jahr an unser Stadttheater kommen. Damit wird Gießen vom 27.

Juni bis 6. Juli zum theatralen Zentrum zwischen Kassel und Darmstadt, Wiesbaden und Fulda. Stücke der Stadt- und Staatstheater aus Hessen treten in den künstlerischen Wettbewerb, der zudem durch ausgewählte Arbeiten der Hessischen Theaterakademie, des Verbunds der Ausbildungsstätten im Bereich Darstellende Künste in Hessen, bereichert wird.

Erstmals kooperieren die Hessischen Theatertage – als Festival der institutionellen Theater in Hessen – mit dem MADE.Festival, dem Schaufenster der Freien Darstellenden Künste in Hessen. Von der MADE.-Jury ausgewählte Produktionen der Freien Szene messen sich in Gießen mit den Inszenierungen der Theaterinstitutionen.

Auf die Zuschauerinnen und Zuschauer wartet ein spannendes Programm neuer Stücke aus allen Sparten, mit Musiktheater und Tanz bis hin zu spartenübergreifenden Projekten. Zeitgenössische Texte, aktuelle Themen, aber auch Stücküberschreibungen. Das Gießener Stadt -

theater selbst wird – natürlich außer Konkurrenz – zwei Premieren zeigen: „Fifty Degrees of Now“ in der Regie von Intendantin Simone Sterr eröffnet die Theatertage. Ein weiterer Eigenbeitrag ist die Produktion „Curlew Love Songs“, die neue Erzählweisen im Musiktheater erprobt. Das Gießener Haus möchte sich und die Theatertage der Stadtgesellschaft öffnen, ein Theaterfestival für die Stadt veranstalten. So ist die Teilhabe der Gießener Stadtgesellschaft zum Beispiel an der Jury, die am Ende des Festivals über die Preisvergabe entscheidet, ein Rückbezug auf die Tradition des Gießener Stadttheaters. Schließlich verdankt es seine Gründung einer Bürgerinitiative, weshalb Besucherinnen und Besucher noch heute am Portal mit der Inschrift „Ein Denkmal bürgerlichen Gemeinsinns“ willkommen geheißen werden. Freuen Sie sich mit uns auf großes Theater in Gießen und ein vielfältiges Rahmenprogramm, das neben den obligatorischen Eröffnungsund Abschlussfeiern auch Podiumsdiskussionen und für die Theaterschaffenden Möglichkeiten für Austausch und Vernetzung bietet.

Gießen freut sich, dem hessischen Theater eine Bühne zu bieten!

Frank-Tilo Becher

Oberbürgermeister der Stadt Gießen

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GRU ß WORT

Liebes Publikum, als kleinstes Mehrspartentheater des Bundeslandes Hessen freuen wir uns, 10 Tage lang Gastgeberin zu sein: die Staatstheater Wiesbaden, Darmstadt und Kassel, die Städtischen Bühnen Frankfurt, das Landestheater Marburg, die Hessische Theaterakademie und das Festival der Freien Darstellenden Künste Hessen, MADE. – die Vielfalt der Theaterformen ist enorm, und wir dürfen sie alle nebeneinander zeigen, den Austausch fördern und Begegnungen stiften. Wir sind dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, der Stadt Gießen, allen Kolleg*innen der öffentlichen Theater und den Akteur*innen der Freien Szene dankbar für diese Möglichkeit. Besonders herzlich, liebevoll und mit großem Hallo heißen wir die Künstler*innen Willkommen und laden sie ein, sich in unserem Haus, allen Außenspielstätten und in dieser Stadt wohlzufühlen. Sie treffen auf ein neugieriges, aufgeschlossenes, begeisterungsfähiges Publikum. Auf Sie!

Das Stadttheater Gießen ist ein offenes Haus für alle, an dem das Zusammenkommen jenseits der Aufführungen, an dem Diskurs und Party eine große Rolle spielen. Auch die Theatertage werden mit einem vielfältigen Beiprogramm flankiert. Publikumsgespräche, Workshops und der Stückemarkt sorgen für neue Impulse.

Besonders das Thema Nachhaltigkeit, das wir – gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes – in dieser Spielzeit in unserem Theater besonders bearbeiten konnten, möchten wir mit unseren Gästen und unserem Publikum innerhalb der Theatertage teilen. Denn die Frage „Welches Morgen?“, mit der wir die Theatertage überschrieben haben, geht uns alle an. Und das Theater ist ein schöner Ort, sie zu verhandeln.

Es gibt also viel zu sehen und zu erfahren. Nehmen Sie die Gelegenheit wahr!

Simone Sterr

Intendantin Stadttheater Gießen

GRU ß WORT

Liebes Publikum,

2024 feiert MADE. nicht nur sein 15-jähriges Bestehen und den zweiten

Auftritt in Gießen: Erstmals gibt es eine Kooperation mit dem Stadttheater Gießen und den Hessischen Theatertagen. Und auch das Theaterlabor des Instituts der Angewandten Theaterwissenschaft öffnet hierfür seine Pforten. Somit präsentieren beide Festivals an zehn Tagen ein dichtes Doppelpack-Programm an Produktionen der Hessischen Stadt- und Staatstheater sowie der Freien Szene. Ein herzlicher Dank an alle Mitmachenden und Ermöglicher*innen!

Für die 7. Ausgabe von MADE. hat sich erstmals eine Mehrzahl an Tanzproduktionen beworben; entsprechend bilden Tanz, Choreografie und (Tanz-)Performances einen Schwerpunkt unseres Programms. Dieses steht unter dem Festivalmotto Freiräume(n)

In den ausgewählten Inszenierungen begegnet uns dieses Motto als Ablösungsprozess von eigenen Verhaltensmustern oder auch äußeren Zwängen, als Suche nach uns selbst, einem Ort oder einer Zeit, um befreit nach vorne zu schauen.

Verhandelt werden die Schönheit, die Belastung, das Loslösen von Erinnerungen sowie die Überschreitung körperlicher Grenzen oder Rollenzuschreibungen. Spielerisch werden Visionen für eine neue Gesellschaft erprobt, aber auch der Blick auf das Abseits der Demokratie gerichtet – dorthin, wo rechte Ideolog*innen versuchen, Land zu gewinnen.

Die Freie Szene besinnt sich damit zunehmend wieder auf ihr Knowhow als Gesellschaftsseismograf und Freikämpferin: Sie experimentiert mit Möglichkeiten, aus den überkommenen Produktionslogiken auszusteigen und sich mehr auf das alltagsnahe Machen zu verlegen. Sie hinterfragt häufiger auch ihre eigene Blasenbildung, reagiert auf eine diverser werdende Gesellschaft und arbeitet daran mit, Barrieren abzubauen.

Mag MADE. 2024 in Gießen also ein Freihafen sein für das Entfesseln von „Freiheitsenergien“ für die Zukunft!

Katja Hergenhahn und Steffen Lars Popp Künstlerische Leitung MADE.

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INHALT GRU ß WORTE SEITE 4 TIMETABLE SEITE 10 PRODUKTIONEN SEITE 13 STÜCKEMARKT SEITE 50 RAHMENPROGRAMM SEITE 52 PREISE & JURY SEITE 58 SERVICE & TICKETS SEITE 62

27.6. Do 19:30 PREMIERE

Fifty Degrees of Now nach Motiven von Kim Stanley Robinson

Stadttheater Gießen

18:00

Festivaleröffnung

Am Abend: Eröffnungsparty mit DJ Becksham

28.6 Fr 20:00 - 21:00

Stückemarkt I mit Anah Filou

21:30 - 22:30

Stückemarkt II mit Antigone Akgün

29.6. Sa 19:30 - 21:05

Sonne/Luft von Elfriede Jelinek Schauspiel Frankfurt 11:00 - 15:00

Welches Morgen?

Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb

Impulsvorträge, Diskussionsrunden und Workshop

30.6. So 16:00 Fifty Degrees of Now nach Motiven von Kim Stanely Robinson Stadttheater Gießen

01.07. Mo 19:30 - 21:20

Jedermann von Kieran Joel nach Hugo von Hofmannsthal Staatstheater Darmstadt

02.07. Di 20:10 EINLASS 20:30 - 22:30 Happy Birthday to Me! von Ching-Wen Peng & friends HTA Studiengang Dramaturgie SALON

(Zugang über Großes Haus)

03.07. Mi 20:30 - 21:05

I'm afraid to forget your smile von Imre & Marne von Opstal Hessisches Staatsballett

20:00 - 21.15

Nach uns die Angst von Redjep Hajder und Ensemble HTA Studiengang Regie

18:00 - 19:10

Walking on a thin line von Agnetha Jaunich MADE. in Kassel

16:00 PREMIERE bodybild von Julia Haenni

Stadttheater Gießen 11:00

Einfach singen für Familien 1

BAHNHOFSTRA ß E 9

20:00 - 21:10

Pollesch wäre das nicht passiert von Anah Filou

Hessisches Landestheater Marburg

18:00 - 19:30 Die Friedensstifterin von Avishai Milstein Staatstheater Kassel

18:00 - 19:00 Stückemarkt III mit Avishai Milstein

Für alle Vorstellungen gilt:

Einführung 30 Minuten vor Beginn und Nachgespräch im Anschluss im Foyer der jeweiligen Bühne.

04.07. Do 19:30 - 21:15 Werwolfkommandos von Marie Schwesinger u. a. MADE. in Frankfurt

05.07. Fr 19:30 PREMIERE Curlew Love Songs von Benjamin Britten und Cymin Samawatie Stadttheater Gießen

TREFFPUNKT THEATERVORPLATZ anschließend Spaziergang mit Audiowalk zur Johanneskirche

18:00 - 19:10

Second Season von Boys* in Sync HTA Studiengang Choreographie & Performance ganztags

18:00 - 19:20

Undying in Yidderland von Anna Lublina

MADE. in Gießen

START: FOYER KLEINES HAUS

19:00 - 19:40 soft city, inscribed 1 von Archiv* der Zärtlichkeit HTA Studiengang Bühnenbild/ Szenischer Raum

20:00 - 21:00

Somatic Tratata von Hannah Shakti Bühler & Simon Mayer

06.07. Sa 19:30 - 21:45 Chicago

Hessisches Staatstheater Wiesbaden Junges Staatsmusical im Anschluss: Preisverleihung & Abschlussparty mit DJ labil

1 Rahmenprogramm

12:00 - 13:00

Teilen & Verweilen

Die Festival-Edition Gespräche und Begegnungen

19:30

Curlew Love Songs von Benjamin Britten und Cymin Samawatie

Stadttheater Gießen

TREFFPUNKT THEATERVORPLATZ anschließend Spaziergang mit Audiowalk zur Johanneskirche

² Ort- und Zeitangabe auf www.hessischetheatertage.de

HTA = Hessische Theaterakademie

Rough Proposals² HTA Angewandte Theaterwissenschaft 18:00 Shield &

MADE. in Frankfurt ganztags

16:00 - 17:20

Undying in Yidderland von Anna Lublina MADE. in Gießen

START: FOYER KLEINES HAUS

17:00 - 17:40 soft city, inscribed von Archiv* der Zärtlichkeit HTA Studiengang Bühnenbild/ Szenischer Raum 18:00 - 19:00 Wiederkehr von Totalitarian Body Kollektiv MADE. in Wiesbaden

Rough Proposals² HTA Angewandte Theaterwissenschaft 15:00 - 17:00 Sicher, fair + frei! MADE.

ganztags

Rough Proposals² HTA Angewandte Theaterwissenschaft

13:00 - 14:30 Hungry von gossips MADE. in Frankfurt 15:00 - 17:30 Der Weg ins digitale Archiv 1 MADE.

GRO ß ES HAUS / SALON FOYER GRO ß ES HAUS KLEINES HAUS THEATERLABOR ANGEWANDTE
MADE.POINT/ BAHNHOFSTRA ß E 9
THEATERWISSENSCHAFT
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Shine 1 MADE.
GRO ß ES HAUS / SALON FOYER GRO ß ES HAUS KLEINES HAUS THEATERLABOR ANGEWANDTE THEATERWISSENSCHAFT MADE.POINT/ BAHNHOFSTRA ß E 9 13
PRODUKTIONEN

Fifty Degrees of Now

Nach Motiven aus „Das Ministerium f ü r die Zukunft“ von Kim Stanley Robinson PREMIERE

DONNERSTAG, 27. JUNI 2024 19:30 GRO ß ES HAUS

Einführung um 19:00 Uhr im Foyer Großes Haus

„Die Zukunft ist bereits hier – sie ist bloß nicht gleich verteilt.“ William Gibson Das Thermometer steht bei 50°C. Innerhalb weniger Tage sterben Millionen Menschen. Die Klimakatastrophe ist kein Mysterium mehr. Ein „Ministerium für die Zukunft“ wird gegründet. Doch kann eine Behörde wirklich die erforderlichen Maßnahmen in Politik und Wirtschaft global und auf demokratischem Wege durchsetzen? Oder sind andere, radikalere Formen des Handelns und des Widerstands gefordert?

Das Stadttheater Gießen nimmt Kim Stanley Robinsons politische Science-

Fiction als Grundlage eines Theaterprojekts, für das bei Produktion, Arbeitsabl ä ufen und den verwendeten Materialien konsequent die Richtlinien von Nachhaltigkeit und Klimaneutralit ä t angewendet werden.

Musik

Mit Davíd Gaviria, Ben Janssen, Roman Kurtz, Nina Plagens, Paula Schrötter, Germaine Sollberger, Carolin Weber

Weitere Vorstellung: 30. Juni, 16:00

Einführung 15:30

Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung

Ge ördert in Gefördert von Diese Produktion findet außerhalb des Wettbewerbs statt.

© Sabina Moncys
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Regie Simone Sterr Bühne & Kostüme Sabina Moncys Jojo Büld Dramaturgie Tim Kahn

Walking on a thin line

Biografische Physical Theatre Performance von Agnetha Jaunich MADE. in Kassel URAUFFÜHRUNG

FREITAG, 28. JUNI 2024 18:00 THEATERLABOR ANGEWANDTE THEATERWISSENSCHAFT

Einführung um 17:30 Uhr und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung

„Das Tor ward aufgetan, und wie das Mädchen gerade darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen, und alles Gold blieb an ihm hängen, so dass es über und über davon bedeckt war. ‚Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist.'“

Arbeite viel und du wirst belohnt. Sei faul und dich erwartet der Pechregen.

Doch was, wenn Goldmarie auch mal eine Pause braucht? Was, wenn die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwimmen? Was, wenn alles immer mehr und mehr aus der Balance gerät? Was, wenn das Gleichgewicht halten zu einer hochkomplizierten Darbietung wird?

Wann sind wir genug? Was ist eigentlich „sich um sich kümmern“? Müssen wir immer funktionieren? „Walking on a thin line“ sucht nach der so viel zitierten

Work-Life-Balance und fragt, was Selbstfürsorge und To-do-Listen eigentlich damit zu tun haben.

„[Das beste] Selbst in allen Lebensbereichen sein.“ Die Performerin schreibt sich instagram-taugliche, positiv-toxische Glaubenssätze auf den Körper und nimmt das Publikum mit durch einen exemplarischen Tag – in dem der Wunsch etwas zu leisten, mit den Ansprüchen, der Überforderung und der Erschöpfung kontrastiert wird.

– Auswahlbegründung der MADE.Jury

Gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, das Kulturamt der Stadt Kassel und die Kasseler Sparkasse

© Karl-Heinz Mierke
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Konzept & Performance Agnetha Jaunich Dramaturgie Patrizia Schuster Video Johannes Hocks Assistenz Eva Eyrich

Nach uns die Angst

Studienprojekt Regie der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt URAUFFÜHRUNG

FREITAG, 28. JUNI 2024 20:00 KLEINES HAUS

Einführung um 19:30 Uhr und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung im Foyer Kleines Haus

„Als meine Eltern nach Deutschland kamen, wurden ihnen erstmal die Zähne neu gemacht.“

Clan-Kriminalität, Silvesternacht und gemachte Zähne. Der Diskurs um Migration und Asyl wird seit Jahrzehnten von verzerrten Fakten, antimigrantischen Kampfbegriffen und gezielten L ü gen geprägt. Im Strudel der Boulevardpresse werden Gesetze verschärft, polizeiliche Maßnahmen ergriffen und es wird ein zu -

nehmend radikales Vokabular rechter Parteien gefördert. Im Kreuzfeuer der verschiedenen Projektionsversuche finden sich drei Menschen wieder, die auf ihre jeweils eigene Art versuchen, ihr Existenzrecht in der Gesellschaft zu erkämpfen. Drei ehemals enge Freund*innen begegnen sich und werden von ihren unterschiedlichen Strategien und Idealen auseinandergetrieben. Eine von ihnen hat einen verheerenden Roman ü ber ihr gemeinsames Aufwachsen geschrieben. Doch von welchen Vorurteilen ist ihr Blickwinkel geprägt?

„Nach uns die Angst“ beleuchtet das Aufwachsen in verschiedenen Welten, die Dynamik konkurrierender Geschlechterrollen, die Komplexität identitätsstiftender Kollektive und fragt, wer eigentlich diese Geschichten erzählt und mit welchem Recht das geschieht.

Anton

Der Text ist entstanden in Zusammenarbeit mit dem Ensemble und im Netzwerk stehend und mit Samples von Annie Ernaux, Eduard Louis, Fikri Anil Altintas, Fatma Aydemir, Sasha Marianna Salzmann.

Wie in einem atmosphärischen Hörspiel decken die Spielenden nach und nach detektivisch die Schichten dreier Lebenswelten auf und blicken tief in die Abgründe der unterschiedlichen Deutungshoheiten einer Freundschaft. Redjep Hajder schafft mit seinem Team einen Abend der unter die Haut geht. - Auswahlbegründung der Programmgruppe

© Robert Schittko
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Regie Redjep Hajder B ü hnenbild Valeria Castaño Moreno Kost ü mbild Mirjam Kiefer Sounddesign Barnabas Vollmar Dramaturgie Svoboda Mit Daniel Krimsky, Amina Merai, Arsalan Naimi

Körper

[and now i'm gonna roll myself in glitter and roll down that hill wie eine nuss im herbst] Schauspiel von Julia Haenni

PREMIERE

SAMSTAG, 29. JUNI 2024 16:00 KLEINES HAUS AB 14 JAHREN

„Durch mich läuft der Rhythmus der Stadt. Ich wandle zwischen den Geschlechtern und ihren Vorstellungen, auf der Suche nach nichts Bestimmtem, ich bin überall auf der Welt und laufe und laufe und laufe.“

Özlem Özgül Dündar, Mia Göhring, Ronya Othmann, Lea Sauer Bilder flimmern auf unserer Netzhaut und verschwinden, bevor wir sie greifen können. Selfies und Reels von Influencer*innen und Role Models am Pool, beim Training, an den Füßen diese einen Sneaker, immer auf der Suche nach der nächsten Challenge. Höher, schneller, weiter, mehr Muskeln, und bloß kein Gramm Fett zu viel. In dieser Bilderflut gilt es, das Eigene zu finden, dem Druck standzuhalten, der auf unseren Körpern lastet, sich selbst gut zu finden und die Schönheit zu feiern, die man im Spiegel sieht. Es wäre nur gut, wenn dazu die ganzen Meinungen der anderen einmal kein Gewicht bekämen und das Ringen zwischen Bodyshaming und Bodypositivity kurz zur Ruhe kommen könnte.

Regie Juli Paul Bökamp Bühne & Kostüme Katharina Grof

Dramaturgie Lena Meyerhoff Theaterpädagogik Denitsa Stoyanova

Choreografische Mitarbeit Jeff Pham Mit Stephan Hirschpointner, Dascha Ivanova, Nils Eric Müller, Jeff Pham, Pascal Thomas

Diese Produktion findet außerhalb des Wettbewerbs statt.

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Sonne/Luft

Schauspiel von Elfriede Jelinek

SAMSTAG, 29. JUNI 2024 19:30 GRO ß ES HAUS

Einführung um 19:00 Uhr und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung im Foyer Großes Haus

„Sie lieben und sie fürchten mich, die Menschen danken dafür, dass sie durch gutes Wetter am Leben gehalten werden, sogar aufleben für eine gewisse Zeit, und durch schlechte Menschen dann getötet werden, wenn sie der Erde zuviele werden.“

Auftritt: Die Sonne. Sie scheint und lacht, jeden Tag aufs Neue, sie lacht über die Menschen, die sich auf der Erde, einem lächerlichen „Fettklops voll Klopapier", immer noch einbilden, sie könnten es sich im Sonnenschein gemütlich machen. Doch mitnichten, denn die Sonne ist gekommen, um das Ende zu verkünden, demnächst ist Schluss. Die Sonne brennt und verbrennt, Wälder gehen in Flammen auf, Flüsse treten über die Ufer oder trocknen aus. Nicht nur das Wasser kommt ihr zu Hilfe, es scheint, als richteten sich alle Elemente gegen den Menschen, der doch immer noch denkt, alles – inklusive der Sonne selbst – drehe sich in Wirklichkeit um ihn.

Ihren Beitrag zum menschlichen Abgang leistet die Luft, die dem Menschen – naturgemäß – zum Ende seines Lebens ausgeht. Genau die Luft, die er zeit seines Lebens wiederum selbst verpestet und verdreckt hat. Die Luft, die zwischen den Menschen vermittelt, die Klang in den Äther schickt und die gleichzeitig Pandemien überträgt. Die Luft, die der Mensch unterschätzt hat, weil sie ja immer da zu sein schien, ganz natürlich – und die nur bemerkt wird, wenn sie nicht mehr sorgenlos ein- und ausgeatmet werden kann.

Elfriede Jelinek hat mit „Sonne/Luft" ein Stück geschrieben, das den Klimakollaps umspielt, ohne ihn je beim Namen zu nennen. Und dennoch erwartet der Text das Ende der Welt aufgrund der unwiderruflichen Klimaschäden schon bald.

Regisseurin Lilja Rupprecht geht in ihrer Inszenierung der Vielstimmigkeit des Stücks auf die Spur und untersucht, wieviel echte Natur uns überhaupt noch umgibt, beziehungsweise wie sehr wir es uns in der Kulissenhaftigkeit unseres Daseins eingerichtet haben.

Regie Lilja Rupprecht Bühne Christina Schmitt Kostüme Annelies Vanlaere Musik Philipp Rohmer Video Moritz Grewenig Dramaturgie Katrin Spira

Mit Christina Geiße, Manja Kuhl, Annie Nowak, Sebastian Reiß, Philipp Rohmer (Live-Musik)

Eine Textfläche über den Klimawandel – das klingt erst einmal nach dem Garant für einen schweren Abend. Doch das Ensemble des Schauspiels Frankfurt schafft e s unter der Regie von Lilja Rupprecht mit einer beeindruckenden Leichtigkeit durch die Assoziationen zu navigieren und das Jelineksche Pointen-Feuerwerk auf den Punkt zu zünden.

- Auswahlbegründung der Programmgruppe

© Jessica Schäfer
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Pollesch wäre das nicht passiert

Schauspiel von Anah Filou URAUFFÜHRUNG

SONNTAG, 30. JUNI 2024 20:00 KLEINES HAUS

Einführung um 19:30 Uhr und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung im Foyer Kleines Haus

„Wir haben es hier mit einem Versammlungszusammenhang zu tun und dann stellen sich auch immer sofort die ganz großen Fragen, plötzlich, politisch, performativ und so weiter, ich sage nur: Fiktion, und dann sage ich: Faktizität, krass, urkass, urwunderschönkrass.“

Wie können wir einander verstehen? Eine große Aufgabe, ob am Bahnhof oder im Theater oder gar dazwischen. Und genau da finden sie sich wieder:

HERR WUTTKE, einst Schauspieler in Berlin und im Fernsehen, jetzt hart arbeitend für die Deutsche Bahn und ICH SELBST mit dem Wunsch nach Bewegung. Dann passiert ganz plötzlich etwas. ANNA taucht auf, will eigentlich weg und kommt dann doch woanders an. Alles hängt zusammen, ist Versammlungszusammenhang – mit dem geliebten Publikum und dem geliebten Nebel. Und ein großes Fest. Plötzlich, politisch, performativ. Und immer wieder taucht QUEEN auf, Musik und Königin, die doch die anderen spielen, oder?! Und irgendwann ist gar nicht mehr wichtig, was passiert ist, sondern, dass etwas passieren kann, gemeinsam und immer wieder neu.

Anah Filou hat es geschafft, mit diesem Stück ein Drama zu schreiben, dessen Figuren sich immer wieder zwischen Bewegung und Bewegungslosigkeit wiederfinden, die sich begegnen und über die wahrgenommene Realität verhandeln – mit einem großen JA zum Verstehenwollen und Verstandenwerden. Mit viel Witz, Charme und Wortspielkunst suchen die Vier nach ihren

Berechtigungen. Was sind Voraussetzungen des Handelns und Sprechens, im Leben und auf einer Bühne? Letztlich stranden sie im Bahnhof im Theater im

Schwanhof – it’s a kind of magic – und: „Ich verstehe nur Bahnhof“, bekommt plötzlich eine ganz neue Bedeutung.

Regie Romy Lehmann Bühne & Kostüme Hannah von Eiff

Physical Theater & Körperarbeit Saskia Rudat Dramaturgie Christin Ihle

Dramaturgische Unterstützung Juliane Hendes

Theaterpädagogik Michael Pietsch Regieassistenz Thessa Wähmann

Inspizienz Xenia Strauss Soufllage Jegor Vysotsky

Mit Saskia Boden-Dilling, Zenzi Huber, Mia Wiederstein, Marie Wolff

Das Schauspielerinnenensemble lässt mit großer sprachlicher Virtuosität und präziser spielerischer Präsenz einen ebenso fantasievollen wie unterhaltsamen Abend entstehen. Geleitet von der Absurdität des Alltäglichen und den Rollen, die uns der Alltag und das Leben aufdrängen, lassen sie den „Versammlungszusammenhang Theater“ facettenreich farbig werden. - Auswahlbegründung der Programmgruppe

© Jan Bosch
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Jedermann

Jedermann ist niemand und niemand ist Jedermann

Ein Meta-Mysterienspiel von Kieran Joel nach Hugo von Hofmannsthal

URAUFFÜHRUNG

MONTAG, 1. JULI 2024 19:30 GRO ß ES HAUS

Einführung um 19:00 Uhr und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung im Foyer Großes Haus

„Nur wenn jeder frei ist, kann die Welt ein freier Ort sein.“

Hugo von Hofmannsthals Stück „Jedermann“ von 1911 erzählt die Geschichte vom Sterben des reichen Mannes. Schon damals hatte er die Frage in den Vordergrund gerückt: Was ist ein gutes Leben?

Hofmannsthals holzschnittartige Märchen-Figuren mit Namen wie „Glaube“, „Mammon“, „Tod“ oder „Buhlschaft“ beruhigen uns bis heute. Es ist doch ei -

gentlich alles beschreibbar, das sind alles nur Menschen mit Gefühlen. Was aber, wenn der (Fabel-)Reichtum weniger Menschen gar nicht mehr darstellbar ist durch Schatztruhen oder Ähnliches? Was, wenn der Glaube, dass diese wenigen Übermächtigen „nur“ Jedermänner mit schlechtem Gewissen sind, unhaltbar und gefährlich wird? Wenn das Jüngste Gericht der Klimakatastrophe kommt, haben die Happy Few wahrscheinlich keine Gewissensqualen. Sie sitzen in einer Raumkapsel und fahren nicht (mit) zur Hölle. Shit!

Und wir Jederleute?

Das Mysterienspiel, das seit dem Altertum religiöse Glaubensinhalte darstellte, wird hier erweitert um die Untersuchung, was die Glaubenssätze heute sind.

Die Gegenwart zeigt, dass wir heute Wahlmöglichkeiten haben, wodurch wir aufgefordert sind, uns zu entscheiden. Das Narrativ ist, dass unser Mindset ver-

änderbar ist, dass wir unsere Glaubenssätze beeinflussen können. Kieran Joel begibt sich auf der Folie von „Jedermann“ mit seiner Recherche auf die Suche nach Beschreibungen für eine Welt, die sich nicht mehr mit herkömmlichen Geschichten erzählen lässt.

Regie Kieran Joel Bühne & Kostüm Barbara Lenartz Video Leon Landsberg

Musik Lenny Mockridge Dramaturgie Margrit Sengebusch

Mit Naffie Janha, Sebastian Schulze, Béla Milan Uhrlau, Timea Tucich / Philine Grünewaldt, Jasmin-Nevin Varul

Diese Überschreibung stellt die Sinnfrage des berühmten Mysterienspiels aus heutiger Perspektive und ist dabei irre unterhaltsam. Mit grandioser Energie, Selbstironie und zugleich passionierter Ernsthaftigkeit befragt das vierköpfige

Ensemble im poppigen Bühnenbild, was seine allegorischen Figuren wie Gott und Geld heute noch darstellen können.

- Auswahlbegründung der Programmgruppe

© Nils Heck
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Die Friedensstifterin

Schauspiel von Avishai Milstein URAUFFÜHRUNG

DIENSTAG, 2. JULI 2024 18:00 KLEINES HAUS

Einführung um 17:30 Uhr und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung im Foyer Kleines Haus

„Alles, was ich in dieser Region der Welt sage, scheint das Falsche zu sein.“

Die Husumerin Alice, genannt Ali, ist gemeinsam mit ihrem Streicherensemble auf Einladung eines deutschen Kulturinstituts auf Gastspielreise in Gaza, am nächsten Tag soll ihr großes Konzert sein. Ali ist überzeugt, dass Kunst und Kultur Menschen zusammenbringen und Konflikte befrieden können. Doch als der israelisch-palästinensische Konflikt plötzlich hautnah erlebbar wird und Luftangriffe auf Gaza geflogen werden, flieht das Ensemble Hals über Kopf nach Deutschland – und lässt Ali zurück. Ali versucht es auf eigene Faust: Sie will für den Frieden spielen und trifft auf einen jungen palästinensischen Mann, den Assistenten eines palästinensischen Kulturinstituts mit Hang zum Philosophen Johann Gottlieb Fichte, einen jungen israelischen Soldaten, eine Krankenschwester, die ihre eigene Schwester im Krieg verloren hat und auf einen israelischen Ehrenpräsidenten. Sie gerät zwischen die Fronten: Was ist falsch, was richtig in diesem Konflikt, der in jede Biografie eingeschrieben ist und in dem alle glauben, das Recht auf ihrer Seite zu haben? Und so ist Ali plötzlich mittendrin im Nahostkonflikt, bei dem sie doch vorab so sicher war, dass er durch ihr Cellospiel befriedet werden könnte.

In „Die Friedensstifterin“ stellt der israelische Autor Avishai Milstein die Frage, welche Kraft Kunst und Kultur haben können: Was passiert, wenn ein zentraleuropäisches Verständnis davon auf die Realität vor Ort trifft? Wie positionieren wir uns angesichts historischer, biografischer und politischer Konfliktlinien?

Regie Josua Rösing Bühne & Kostüme Michael Lindner

Musik Johann Jürgens, Thies Mynther Dramaturgie Dirk Baumann

Dramaturgie Wiederaufnahme Patricia Nickel-Dönicke & Elias Lepper Mit Marius Bistritzky, Johann Jürgens, Annett Kruschke, Emilia Reichenbach, Jonathan Stolze, Sarah Waldner

Ein präzises Dialogstück, eine Art „Heldinnenreise“ einer jungen, zutiefst naiven Künstlerin. „Die Friedensstifterin“ tut weh, besticht mit schwarzem Humor und führt den sehr deutschen Reflex, sich auf die Geschehnisse in Nahost allzu schnell eine eindeutige Meinung bilden zu wollen, ad absurdum. - Auswahlbegründung der Programmgruppe

In Kooperation mit dem Beit Lessin-Theater, Tel Aviv.

© Katrin Ribbe
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GENERALKONSULAT DES STAATES ISRAEL FÜR SÜDDEUTSCHLAND

Happy Birthday to Me!

von Ching-Wen Peng & friends

Das Projekt ist aus den Master-Studiengängen Dramaturgie und Comparative Dramaturgy and Performance Research der Goethe Universität Frankfurt am Main hervorgegangen In englischer Sprache URAUFFÜHRUNG

DIENSTAG, 2. JULI 2024 20:30 SALON

Einlass um 20:10 Uhr mit Musik & Büffett und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung im Foyer Großes

„I always dreamed of emigrating to Europe, because it is such a dreamland where they have Kinder surprises everyday. When Russian currency fell in 1998, asked my mom, ‚Dear mom, will you make just one wish come true for me? A Kinder Surprise for my birthday'.“

Wie unterscheiden sich Geburtstagskuchen in Taiwan und Deutschland? Wie ist das Wetter in Frankfurt und Minsk? Spielt man in Russland bei Kindergeburtstagen auch Topfschlagen? Was wünschen sich Hongkonger, wenn sie die Geburtstagskerzen auspusten? Wenn wir uns über den Kuchen und das Wetter unterhalten, vermeiden wir damit, über Wichtigeres zu sprechen?

Dieses Projekt handelt von den Grenzen der Sprache und der Unmöglichkeit, den perfekten Kuchen zu backen. In diesem besonderen Jahr laden wir Dich dazu ein, einen geselligen Abend mit uns zu verbringen. Wir schmeißen eine

Party mit elektronischer Musik und teilen Kuchenrezepte aus unserer Heimat, die so mehrschichtig sind, wie auch die Sprache funktionieren kann.

Ching-Wen Peng wurde in Taipeh, Taiwan, geboren. Von 2014 bis 2018 arbeitete sie als Dramaturgin in einer selbstgegründeten Theatergruppe in Taiwan,

der Cyclops Troupe, die sich auf politische Theaterprojekte konzentriert. Ihr preisgekrönter Fantasy-Roman „The City of Windows“ (2017) wurde in einem Sammelband veröffentlicht. 2017 siedelte sie nach Deutschland über und begann ein Masterstudium der Dramaturgie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seitdem erforscht sie verschiedene Darstellungsformen und hat mehrere Projekte in Wiesbaden und Frankfurt am Main entwickelt.

Von und mit Vera Boitcova, Jonas Harksen, Crisis Hevonen, Michelle Koprow, Hanna Lau, Linda Gao-Lenders, Ching-Wen Peng, Laura-Marie Preßmar, Anton Svoboda

Was und wie auf dieser Feier gesprochen wird ist pur, persönlich, erschütternd und einfach ergreifend und lässt einem mehr und mehr das Lachen und den Brie vom Büfett im Hals stecken bleiben. Die vielleicht mutigste Geburtstagsparty unserer Zeit!

- Auswahlbegründung der Programmgruppe

In der Produktionsphase 2024 gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, der Frankfurter Stiftung maecenia, dem Finnland Institut, der Hessischen Theaterakademie und TelepART Mobility Support.

In der Recherchephase 2023 gefördert vomHessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultursowie durch die Rechercheförderung des Fonds Darstellende Künste und unterstützt vom PACT Zollverein (Essen).

Besonderer Dank geht an das Internationale Theaterinstitut - Zentrum Deutschland und Helgard Haug und Stefan Kaegi von Rimini Protokoll.

© Ahmad Hussen
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I’m afraid to forget your smile

Choreografie von Imre & Marne van Opstal URAUFFÜHRUNG

MITTWOCH, 3. JULI 2024 20:30 GRO ß ES HAUS

Einführung um 20:00 Uhr und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung im Foyer Großes Haus

Das niederländische Geschwisterpaar Imre & Marne van Opstal sind die Shootingstars in der europäischen Tanzszene. Für das Hessische Staatsballett entwi -

ckeln sie ihre Neukreation „I'm afraid to forget your smile“ für sechs Tänzer*innen unter Einbezug von Chören und erforschen den Moment des Loslassens als einen Übergangszustand in der Hingabe an den Verlust. Ein Aufblitzen, so greifbar und vergänglich, dass die Zeit stillzustehen scheint.

Nach Tanzengagements am renommierten Nederlands Dans Theater 1 & 2 so -

wie der Batsheva Dance Company startete das junge Duo van Opstal am NDT bereits 2016 eine vielversprechende choreografische Karriere. Mittlerweile kreieren sie regelmäßig für das niederländische Traditionshaus und darüber hinaus in ganz Europa.

Mit „I'm afraid to forget your smile“ waren die beiden im Jahr 2023 für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie Inszenierung Tanz nominiert.

Choreografie Imre & Marne van Opstal Bühne & Licht Tom Visser

Choreinstudierung & Musikalische Leitung Ines Kaun

Probenleitung Jaione Zabala Martin Dramaturgie Lucas Herrmann

Mit den Tänzer*innen des Hessischen Staatsballetts

Mit beeindruckender Intensität erschaffen Tänzer*innen und Sänger*innen Momente der Begegnung und Zeug*innenschaft, in denen Schmerz wie Akzeptanz angesichts von Verlusten geliebter Menschen greifbar werden.

Die flüchtige Präsenz dessen, was wir fürchten zu vergessen, wird in kleinsten Gesten spürbar. Fast skulptural verdrehen sich die Körper, halten sich und lassen los, begleitet von einem a capella Gesang, der tief berührt. - Auswahlbegründung der Programmgruppe

© Andreas Etter
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Second Season

von Boys* in Sync In englischer Sprache URAUFFÜHRUNG

DONNERSTAG, 4. JULI 2024 18:00 KLEINES HAUS

Einführung um 17:30 Uhr und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung im Foyer Kleines Haus

„And the audience immediately clapped along. Because this play is shown every year and the people know it by heart. And they love it. They really love it.“

1925 feiert „Der Fröhliche Weinberg“ Premiere – im selben Jahr, in dem Adolf Hitlers Hassschrift „Mein Kampf“ erscheint. Der Theaterautor Carl Zuckmayer besingt in seinem Lustspiel die deutsche Gemütlichkeit, erwähnt die faschistische Gefahr jedoch kaum. „Damals glaubten wir noch, sie aus vollem Halse weglachen zu können – bis es eines Tags nichts mehr zu lachen gab“, stellte er 1961 fest. Für die Zukunft, wünscht sich Zuckmayer, einen möglichst „unbefangenen“ Umgang mit dem Werk. Und tatsächlich bleibt die Arbeit ein Unterhaltungsschlager, der bis heute in deutschsprachigen Theatern mit viel Gesang und Folklore inszeniert wird.

100 Jahre später nimmt die europäische Gruppe Boys* in Sync Carl Zuckmayers

Weinberg-Idylle zum Anlass, um über das Theater und die Lust am Lachen nachzudenken. Während sich in mehreren europäischen Ländern rechte Regierungen an die Macht schwingen, produzieren Boys* in Sync ihr ganz eigenes „internationales Lustspiel“. In „Second Season“ befragen sie Zuckmayers

Weinberg-Idylle und richten dabei den Blick ins Heute. Denn anstatt den Fröhlichen Weinberg nachzustellen, präsentieren Boys* in Sync einen offenen Erzählscore: Ohne das Stück live gesehen zu haben, imaginieren die vier Künstler*innen aus Polen, Dänemark, Norwegen und Deutschland auf der Bühne ein möglichst deutsches Theaterstück. Dabei beleuchten sie lustvoll, welche Geschichten wir im Theater erzählen und welche Auswirkungen das haben kann.

Regie Simon David Zeller Performance, Musik & Text Ragni Halle, Gregers Hansen, Jakob Krog, Simon David Zeller Choreografie René Alejandro Huari Mateus Assistenz Jonah Helfert

Minimalistisch, subversiv und unfassbar unterhaltsam erzählen die vier Performer*innen die Schrullen des Zuckmayer-Stücks nach – und hinterfragen klug und leise eine bescheuklappte, hessische Vergnügungslust in politisch kritischen Zeiten.

- Auswahlbegründung der Programmgruppe

Gefördert durch das Kulturamt Gießen, Kulturrådet Norway, die Hessische Theaterakademie und FFUK Norway. Mit freundlicher Unterstützung durch das Nationaltheater Mannheim und das Theater neben dem Turm Marburg.

© Maximilian Borchardt
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Werwolfkommandos

Dokumentartheater von Marie Schwesinger, Julia Just, Fabiola Eidloth MADE. in Frankfurt URAUFFÜHRUNG

DONNERSTAG, 4. JULI 2024 19:30 UHR | GROßES HAUS

Einführung um 19:00 Uhr und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung im Foyer Großes Haus

„Es geht um den § 89a. Wegen § 211. Wegen § 129a. NEIN! Es geht hier um die Angeklagten, nicht um irgendwelche Netzwerke! Es geht hier um den ersten rechtsextremen Mord an einem Politiker seit dem Ende der NS-Zeit!“

Über ein Jahr lang verfolgten Marie Schwesinger, Julia Just und Fabiola Eidloth als zivile Prozessbeobachterinnen zwei Gerichtsverhandlungen, in denen rechtsextremistische Täter angeklagt waren. Zwei Strafprozesse, die vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main verhan -

delt wurden: der Prozess um die Ermordung Walter Lübckes und den rassistischen Angriff auf Ahmed I. sowie der Prozess gegen den Bundeswehrsolda -

ten Franco A. Aus mehreren Blickwinkeln wühlt sich ein chorisches Ich durch das dokumentarische Material und seine Erinnerungen – auf der Suche nach Antworten auf die Fragen: Welche sprachlichen Verbindungslinien gibt es zwischen den Prozessen? Wo erhalten Betroffene eine Stimme? Mit welcher Sprache begegnet man rechtem Terror im Gerichtssaal und auf der Bühne? Es geht um die Frage, wann gesprochen und wann geschwiegen wird, es geht um die Beanspruchung von Begrifflichkeiten und um die Deutungshoheit über die Diskurse.

Konzept, Text & Regie Marie Schwesinger

Konzept & Dramaturgie Fabiola Eidloth, Julia Just Bühne & Kostümbild Marion Schindler Komposition & Sounddesign Milan Loewy, Tim Roth Künstlerische Produktionsleitung Lisa Bühler, Dörthe Krohn Licht & Technik Nina Koempel Fotografie & Video Christian Schuller

Performance Nicolai Gonther, Florian Mania, Anabel Möbius, Rosanna Ruo

„Werwolfkommandos“ stellt nicht die Justiz infrage. Wohl aber hinterfragt die Performance die Bereitschaft zur Aufklärung, zur Ermittlung. Die Bereitschaft, der Wirklichkeit in die Augen zu sehen: Die Nazis sind unter uns. Überall. Werwölfe. Und sagt: Tut etwas. Dagegen. – Auswahlbegründung der MADE.Jury

In Kooperation mit den Landungsbrücken Frankfurt und dem Kunstfest Weimar 2022. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von „Neustart Kultur“, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, die Stiftung Citoyen, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die Rudolf Augstein Stiftung und die Frankfurter Stiftung maecenia.

© Christian Schuller
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Undying in Yidderland

Performance von Anna Lublina MADE. in Gießen

In englischer Sprache und Yidderish (Yiddish-Gibberish)

URAUFFÜHRUNG

FREITAG, 5. JULI 2024 18:00 | TREFFPUNKT: FOYER KLEINES HAUS

SAMSTAG, 6. JULI 2024 16:00 TREFFPUNKT: FOYER KLEINES HAUS

jeweils mit Einführung 30 Minuten vor Beginn und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung

„Sind wir das Echo, dessen Stimme die Jahrhunderte nicht unterdrücken konnten?“ Edmond Jabés

Wir sind die Bewohner von Yidderland, Akteure in der Kommunikation mit den Vorfahren der Gegenwart-Vergangenheit-Zukunft. Wir channeln ein Modell des Jüdischseins – eines, das das Judentum als eine diasporische Tradition sich ständig verändernder Praktiken versteht, die aus innerkulturellen Beziehungen hervorgehen. Unsere Performance lehnt sich in ihrer Struktur an einen jüdischen Begräbniszug an: ein sich bewegender und klingender Körper, der siebenmal zur Kontemplation innehält. Doch anstatt das Gebet gemäß der Tradition zu rezitieren, ist jede Pause ein ritueller Akt, der auf Yidderish gesprochen wird; eine Sprache, die durch die Zerlegung und Verkörperung des Jiddischen entsteht, ohne die Sprache gelernt zu haben. Halten wir ein Begräbnis für das Jiddische? Wir glauben nicht. Wir bringen das Echo der Diaspora zum Ausdruck. „Undying in Yidderland" nutzt das unsichtbare Erbe von Gesten, Emotionen und Instinkten, um sich auf eine neu konzipierte Zukunft zuzubewegen.

Entstanden in kollektiver Zusammenarbeit zwischen

Eli Berman, Jerry „Aer“ Lieblich, Anna Lublina, lim mui, Laura Stellacci, Gry Tingskog, Raha Dehghani Vinicheh

Eine visionäre Ensembleproduktion, die Utopie wagt in Zeiten der Spaltung, der Kriege, des Terrors und der Ausweglosigkeit. Sie stellt die Frage „was jetzt?“ und spinnt Exitstrategien im Heute. In der Performance bietet sich uns die Gelegenheit, einem Versuch beizuwohnen, der die Bühne als Ort der offenen Gesellschaft begreift und gestaltet.

– Auswahlbegründung der MADE.Jury

Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm Neustart Kultur (Hilfsprogramm Dis-Tanzen des Dachverband Tanz Deutschland), den Fonds Darstellende Künste (Rechercheförderung) aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von Neustart Kultur, das Kulturamt Frankfurt am Main, die Hessische Theaterakademie sowie das Kulturamt Gießen.

© Anna Lublina
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Curlew Love Songs

„Curlew River" von Benjamin Britten und eine Uraufführung von Cymin Samawatie

Text von William Plomer und Pauline Jacob

PREMIERE URAUFFÜHRUNG AUFTRAGSWERK

FREITAG, 5. JULI 2024 19:30 TREFFPUNKT: THEATERVORPLATZ GRO ß ES HAUS (GEMEINSAMER AUDIOWALK ZUR JOHANNESKIRCHE)

„Ist es nicht erstaunlich und irgendwie erleichternd, wie sehr sich alles ändern kann?“ Pauline Jacob

Der Curlew – zu Deutsch: der Brachvogel – ist bekannt für seinen berührenden Gesang. Am Ufer des Curlew River ist er zuhause und singt davon, dass ein „Übermaß“ an Gefühl manchmal genau die richtige Menge ist. „Curlew Love Songs“ ist ein Musiktheaterabend über neue Möglichkeiten des Vater-Seins, die Rettung der Brachvögel und die Liebe als gemeinschaftsstiftende Praxis. In der Kirchenparabel „Curlew River“ verarbeitet Benjamin Britten Einflüsse des japanischen Nō-Theaters zu einer atmosphärisch dichten, szenisch-rituell gedachten Musiksprache für Männerstimmen, Instrumentalensemble und Kirchenraum. Ausgehend von Brittens Geschichte über die Suche nach einem verlorenen Kind begegnen wir in der rahmengebenden

Uraufführung von Cymin Samawatie und Pauline Jacob mehreren Erzählungen, die von einer radikal fürsorglichen Gesellschaft träumen.

Musikalische Leitung Andreas Schüller Regie Kerstin Steeb

Co-Regie Lisa Florentine Schmalz Bühne Marie Gimpel, Hanna Naske

Kostüme Filo Krause Dramaturgie Isabelle Becker, Christian Förnzler

Mit Ronan Collett, Ferdinand Keller, Grga Peroš, Clarke Ruth

Opernchor des Stadttheaters Gießen

Philharmonisches Orchester Gießen

Weitere Vorstellung: 6. Juli, 19:30

Eine Koproduktion mit dem Theater Aachen Diese Produktion findet außerhalb des Wettbewerbs statt.

© shutterstock
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Somatic Tratata

Tanzperformance von Hannah Shakti Bühler & Simon Mayer MADE. in Frankfurt URAUFFÜHRUNG

FREITAG, 5. JULI 2024 20:00 KLEINES HAUS

Einführung um 19:30 Uhr und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung im Foyer Kleines Haus

„Tra–ta–ta–ta, ta-ta, ta–ta–ta, ta-ta, … immer im 3-Takt und 2-Takt … Alles im Spiel, im Kampf, in Liebe der sich bewegenden Körper.“

„Somatic Tratata" ist ein zeitgenössisches performatives Ritual, Tanzkonzert zweier Körper, die durch Stimme, Atem, Bewegung und Affekt den Zustand des Bewegt-Seins erkunden. Eine ungewöhnliche Begegnung, die die Vielfalt und die Grenzen des körperlichen Ausdrucks umarmt, indem sie PaarStereotypen/-Archetypen im Kontext von Tradition und Volkskultur (süditalienisch und alpin) in Frage stellt. Inspiriert von Trance-Traditionen wie dem süditalienischen Tarantismus und der selbstinduzierten kognitiven Trance, bleibt das Duo in Kontakt mit dem Unsichtbaren und enthüllt den Raum zwischen Dir und Mir, während es ins Unbekanntes eintaucht, in dem Identitäten nicht mehr existieren. Ein wilder und humorvoller Ritt zweier Körper, die ihre Grenzen austesten, während sie versuchen, miteinander zu kommunizieren.

Choreografie & Performance Hannah Shakti Bühler, Simon Mayer

Musik Pipilotti Rist, Simon Mayer, Hannah Shakti Bühler Licht &

Sound Matthieu Vergez Dramaturgische Beratung Karoline Maria Wibmer

Produktion Lisa Anetsmann

Eine bewegende, humorvolle Abhandlung über den Körper, Rhythmus, Bewegung, das Menschsein. Vorgetragen mit einer wunderbaren Präsenz auf der Bühne, die die Geschichte des Paares fassbar und authentisch macht. – Auswahlbegründung der MADE.Jury

Im Anschluss an die Vorstellung laden die Künstler*innen zum Tanzen und Feiern mit aufs Bühnenparkett.

In Zusammenarbeit mit der Tanzplattform Rhein-Main, dem Hessischen Staatstheater Darmstadt, dem Goethe-Institut Napoli, dem Kunstenwerkplaats vzw Brüssel und Art in Motion Wien Gefördert durch das Kulturamt Frankfurt, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, das KÖRPER Centro di Produzione della Danza Napoli, das Trance Science Institute/Corine Sombrun, das Wirbelfest Sigharting, FIM Andorf/Martina Reitinger, The intimate Revolution, das Skydancing Institute, den Verein SPIEL, die NiD Platform sowie die HfMDK Frankfurt. SPECIAL THANKS VOC Sterc Delft.

© Fabian Stransky
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Hungry

von gossips

Sieben choreographische Videoportraits im Artist Talk und Suppe MADE. in Frankfurt URAUFFÜHRUNG

SAMSTAG, 6. JULI 2024 | 13:00 ALTE KUPFERSCHMIEDE

Einführung um 12:30 Uhr und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung

„Betrachten Sie den Körper als ein Territorium, ein Ökosystem, und denken Sie daran, wie unsere Gesellschaft den Planeten behandelt hat; wir extrahieren und kontrollieren.“

Jeder Körper ist einzigartig. Dennoch verbinden uns körperliche Erfahrungen wie Hunger, Appetit, Verdauung, Erschöpfung und Anstrengungen genauso sowie Schönheitswahn, Körpernormen und Leistungsdruck. Sieben

Tänzerinnen waren eingeladen, über die Beziehung zu ihrem eigenen Körper zu sprechen, sieben Tage wurden sie von der Kamera begleitet, wäh -

rend sie ihre jeweilige Geschichte tanzten. Tänzerinnen erzählen die Geschichten ihrer Körper: Sieben choreographische Video-Portraits über das Eine, das wir alle gemeinsam haben.

Yanel Barbeito Delgado, Magdalena Dzeco, Hend Elbalouty, Katja Gaudard,

Tara Jade, Samaya, Amelia Uzategui Bonilla und Maisie Woodford lassen uns teilhaben an ihren Perspektiven, indem sie gemeinsam mit gossips, De-Da Productions und der Komponistin und Musikerin Miriam Berger je ein choreographisches Tanz-Porträt entwickelten, innerhalb dessen jede Tänzerin

ihre subjektive Geschichte vertanzt, die gleichzeitig weit über die individuelle Erfahrung hinausweist.

Tanz & Choreografie Amelia Uzategui Bonilla, Yanel Barbeito Delgado, Magdalena Dzeco, Hend Elbalouty, Katja Gaudard, Tara Jade Samaya, Maisie Woodford Konzept Anno Bolender, Gal Fefferman, Julia Hagen, Katelyn Skelley, De-Da Productions, in Zusammenarbeit mit den Tänzer*innen

Regie & Choreografie Gal Fefferman Dramaturgie Julia Hagen

Produktion Anno Bolender Film De-Da Productions Musik Miriam Berger

Beratung Katelyn Skelley Choreografie-Assistenz Evie Poaros

Übersetzung Alexandra Morales, Guillermo de la Chica López

Persönliche Assistenz für Yanel Barbeito Delgado Omar Goméz Besonderen Dank an Alexandra Morales

Sieben Tänzer*innen nehmen uns mit in ihren „Probenprozess“. Ihre tänzerische Auseinandersetzung mit Fragen wie „Wie unabhängig bin ich?“, „Wie perfekt muss mein Körper sein?“, „Darf ich eine individuelle Körpersprache sprechen?“ – wird spürbar und wirkt noch lange nach. – Auswahlbegründung der MADE.Jury

In Kooperation mit studioNAXOS, unterstützt durch das Schauspiel Frankfurt, die Oper Frankfurt und die Alte Seilerei. Gefördert durch das Nationales Performance Netz Stepping Out, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative Neustart Kultur (Hilfsprogramm Tanz) sowie das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main.

© De-Da Productions
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Wiederkehr

Tanzperformance von Totalitarian Body Kollektiv MADE. in Wiesbaden URAUFFÜHRUNG

SAMSTAG, 6. JULI 2024 18:00 KLEINES HAUS

Einführung um 17:30 Uhr und Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung im Foyer Kleines Haus

„Direkt ans Meer! Sicher habt ihr alle diesen Geruch in der Nase, wenn ihr kurz darüber nachdenkt. Dieser Geruch, dieser unvergleichliche Geruch, wenn Salz und Sand und Wind und Meer zusammenkommen ...“

Immer wieder kommen sie ans Licht, blitzen kurz vorm inneren Auge auf und überwältigen in all ihrer Pracht und Schönheit: besondere Erinnerungen, die uns plötzlich überkommen und in die wir uns genüsslich hineinträumen, um einzutauchen in all das, was war, weil es doch so schön war! Oder nicht?

Es sind vergangene Momente, deren Strahlkraft die Zeit überdauert und mit jedem Zurückversetzen wieder neu an Schönheit gewinnen. Erinnerungen, die längst zu Sehnsuchtsorten herangewachsen sind, in denen sich die Fähigkeit auflöst, zwischen Realität und Einbildung zu unterscheiden, von Gefühlen überlagert.

In „Wiederkehr" erforschen die Performer*innen anhand biografischer und kollektiver Erinnerungen Mechanismen und Strategien des Wiedererlebens. Inmitten von Klang, Bewegung und Objekten entsteht eine Tanzperformance, die manche zum Verweilen verführt, während sie andere eis -

kalt erwischt. Mit einem großartigen Countertenor-Gesang des belgischen Künstlers Bas van Damme und einer Verschmelzung von Instrumental- und Digitalmusik wird diese Tanzperformance zu einem besonders tiefgründigen Erlebnis.

Von und mit Andreas Bach, Bas Van Damme, Najel Graf Insa Griesing, Alekszandr Szivkov, Anton Rudakov und Sinan Öser

„Wiederkehr" erschafft einen Assoziationsraum, in dem Vergangenheit und Gegenwart, Wirklichkeit und Vorstellung kaum auseinanderzuhalten sind.

Dabei erwarten das Publikum eine unglaublich spannende Atmosphäre und vier Tänzer, die mit Präsenz, Kraft und Präzision einen unvergesslichen Tanzabend schaffen.

– Auswahlbegründung der MADE.Jury

Gefördert durch die Stadt Wiesbaden und das Projektstipendium Maifestspiele 2022 des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.

© Rebekka Waitz
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Chicago

Ein Musical-Vaudeville

Buch von Fred Ebb & Bob Fosse, Musik von John Kander Liedtexte von Fred Ebb

Nach dem Theaterstück „Chicago“ von Maurine Dallas Watkins Deutsch von Erika Gesell & Helmut Baumann

SAMSTAG, 6. JULI 2024 19:30 GRO ß ES HAUS

Einführung um 19:00 Uhr im Foyer Großes Haus

„Einem Gericht die Wahrheit sagen! Das ist wirklich dämlich.“

Chicago in den 1920ern. Als Roxy Hart, eine erfolglose Vaudeville-Tänzerin, ihren Liebhaber erschießt, nimmt die Geschichte ihren Anfang. In Untersuchungshaft teilt sie sich ihre Zelle mit der ebenfalls wegen Mordes verhafteten Tänzerin Velma Kelly. Die korrupte Aufseherin Mama Morton, welche die beiden unter ihre Fittiche nimmt, vermittelt ihnen den Staranwalt Billy Flynn. Mit Hilfe der Boulevardjournalistin Mary Sunshine gelingt es Roxy, als „Jazz-Mörderin“ zum Medienstar zu werden. Beide sind getrieben von Eifersucht und Konkurrenz – nicht allein um eine Karriere im Rampenlicht, auch im anstehenden Prozess, denn sowohl für Roxy als auch für Velma steht nichts weniger als ihre eigene Freiheit auf dem Spiel.

Mit dem wilden Lebensgefühl der 20er Jahre bietet „Chicago“ alles, was den Broadway und das West End ausmachen: eine fesselnde Story und mitreißende Rhythmen. Das preisgekrönte Musical hat bis heute mehr als 31 Millionen Besucher*innen in 36 Ländern begeistert. John Kander und Fred Ebb schufen einen ungebrochen erfolgreichen Musical-Hit voller zwielichtig schillernder

Figuren und Songs wie „All That Jazz“ und „Cell Block Tango“, die zu MusicalKlassikern wurden.

Inszenierung & Choreografie Iris Limbarth Musikalische Leitung Frank Bangert

Musikalische Einstudierung Ulrich Bareiss Bühne Britta Lammers

Kostüme Heike Korn Choreografische Assistenz Anna Heldmaier

Dance Captain Viktoria Reese Band Ulrich Bareiss, Joachim Braun, Bodo Christmann, Holger Dietz, Clara Holzapfel, Patrick Hoss, Jens Hunstein, Hansi Maloleppsy, Stephan Völker

Mit Rosa Alice Abruscato, Dwayne Gilbert Besier, Emma Leonie Fähndrich, Nis Hansen, Lars Hofmann, Katharina Hoffmann, Louisa Kemmer, Florian König, Ann-Kristin Lauber-Neu, Lukas Werner Müller, Anna Okunowski, Karim Oukail, Victoria Pfitzner, Meike Roth, Viktoria Reese, Fabiana Renker, Lilli Trosien, Felicitas Reinbacher, Hannah Stehling, Aaron Schorr, Maximilian Schneider, Tim Speckhardt, Jan Volpert, Sarah Zimmermann

Das Junge Staatsmusical des Staatstheaters Wiesbaden bietet jungen Schauspieler*innen, Sänger*innen und Tänzer*innen die Möglichkeit, unter professionellen Bedingungen auf der Bühne zu stehen.

„Chicago“ is presented by special arrangement with Samuel French, Inc., New York

Diese Produktion findet außerhalb des Wettbewerbs statt.

© Christine Tritschler
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FREITAG, 28. JUNI 2024 20:00 & 21:30

MITTWOCH, 3. JULI 2024 18:00 FOYER GRO ß ES HAUS

Gemäß dem Schwerpunkt der Hessischen Theatertage 2024, der auf zeitgenössischer Dramatik liegt, lesen Marburger und Gießener Ensemblemitglieder neue, noch nicht zur Uraufführung gekommene Stücke. Im Rahmen des Stückemarkts werden Texte von drei Autor*innen präsentiert, deren Arbeiten aktuell in Hessen auf den Spielplänen stehen.

In „Die vierte Wand. Life is like“ erzählt Anah Filou von Alix und Una, zwei Freundinnen zwischen die kein Blatt passt, die Souterrain und Leben miteinander teilen. Bis Una auszieht, und Alix die bisherige Enge und erdrückende Nähe deutlich werden. Anah Filous Stück „Pollesch wäre das nicht passiert“ wurde am Hessischen Landestheater Marburg uraufgeführt und ist im Wettbewerb zu sehen.

Auch Antigone Akgün beschäftigt sich in ihrer Arbeit, aktuell in Marburg, mit Zeitgenoss*innenschaft: In der Reihe „Das Stück zur Zeit“ kommt unter ihrer Regie Magdalena Schrefels Theatertext „Archiv der Tränen“ am HLTM auf die Bühne. Für den Stückemarkt gibt sie Einblick in ihre aktuelle Schreibarbeit.

Avishai Milstein dessen Stück „Die Friedensstifterin“ am Staatstheater Kassel uraufgeführt wurde und im Wettbewerb gezeigt wird, stellt erstmalig die Dramolett-Skizze „Dualidarität“ vor. Darin sprechen zwei Figuren am Telefon, am einen Ende der Leitung eine deutsche Dramaturgin, am anderen ein israelischer Theaterautor in einem Luftschutzbunker. Ein Stück über Solidaritätsbekundungen, Absurditäten des Theaters in Kriegszeiten und die deutsch-israelische Beziehung.

Der Stückemarkt der Hessischen Theatertage 2024 ist eine Zusammenarbeit des Stadttheaters Gießen mit der Fachzeitschrift Theater der Zeit.

Anah Filou wurde 1989 geboren und lebt in Wien. An der KTU Linz studierte sie Philosophie und Kunstwissenschaft. Es folgte ein Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Klasse für Performative Kunst. Filou war Teilnehmerin am Lehrgang FORUM Text 2016 – 2018 bei DRAMA FORUM von uniT in Graz, des Frankfurter Autorenforums für Kinder- und Jugendtheater 2016, des Dramatiker*innenfestivals Graz 2018 und des Lit.Fest Stuttgart 2018. 2022 wurde Anah Filou zur ersten Stadtschreiberin Marburgs und verfasste „800 (das Theaterstück) oder Rosenwunder Premium Reloaded“, das anlässlich des 800-jährigen Jubiläums der Stadt Marburg in der Regie von Carola Unser-Leichtweiß aufgeführt wurde. 2019 wurde ihr Stück „Am Hafen mit Vogel“ am HLTM uraufgeführt, 2020 wurde sie dafür mit dem Kinderstücke-Preis der Mülheimer Theatertage nominiert.

Antigone Akgün arbeitet als Regisseurin, Autorin, Performerin und Dramaturgin an deutschsprachigen Stadt- und Staatstheatern, wie auch in der freien Szene.

Nach einer Schauspielausbildung in Griechenland studierte sie Theater-, Filmund Medienwissenschaften, Griechische Philologie, Klassische Archäologie und Philosophie in Frankfurt sowie Dramaturgie (MA) an der Hessischen Theaterakademie. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit der Überschreibung kanonischer Literatur und versucht, Multiperspektivität hör- und sichtbar zu machen, z.B. als Autorin von „2069 – Das Ende der Anderen“ (Schauspielhaus Bochum, eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2020) oder von „NATHAN“ (Theater Regensburg). 2021 war sie mit ihrem Debütstück „Das Erste Festmahl“, welches die Erlebniswelt nicht-normativer Frauenkörper beleuchtet, nominiert für das Hans-Gratzer-Stipendium am Schauspielhaus Wien. Im gleichen Jahr begann sie als Autorin ihre Zusammenarbeit mit dem Stadtensemble des Nationaltheaters Mannheim. 2022 inszenierte sie als Regie-Debüt am Theater Bremen Bertolt Brechts Stückfragment „Der Brotladen“ und wurde damit zum Brechtfestival 2023 eingeladen. Außerdem ist sie dem Kinder- und Jugendtheater sehr verbunden – seit 2018 ist sie Jurorin beim Theatertreffen der Jugend und hat 2022/2023 als Kuratorin das AUGENBLICK MAL !-Festival begleitet.

Avishai Milstein in Tel Aviv geboren, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik in München und gründete nach seiner Rückkehr nach Israel in Jaffa die freie Theatergruppe Teatron Notzar. Anfang der 1990er Jahre war er als Dramaturg und Hausregisseur am Nationaltheater Habima tätig. Seit 1995 ist er Dramaturg und Regisseur am Teatron Beit Lessin, Tel Aviv, das er heute als Chefdramaturg künstlerisch leitet. Milstein ist außerdem Gründer und künstlerischer Leiter von Open Stage, dem jährlichen Festival für neue israelische Dramatik sowie Gründer und erster künstlerischer Leiter des internationalen Festivals IsraDrama in Tel Aviv. Die Auseinandersetzung mit Religion, Politik und Kultur in seinem Heimatland Israel bilden meist den Hintergund von Milsteins Arbeiten als Autor, Übersetzer und Festivalleiter. 2007 unterrichtete er szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Für das Festival Internationale Neue Dramatik F.I.N.D. an der Berliner Schaubühne kuratierte er den Schwerpunkt Israel, zudem war er für das israelische Dramatikerfestival in Budapest und den Heidelberger Stückemarkt tätig. Daneben war er Workshopleiter am Internationalen Forum des Berliner Theatertreffens 2007. Als Regisseur inszenierte Milstein mehr als 70 Produktionen an allen bedeutenden Bühnen Israels. Für seine Inszenierung „Die Banalität der Liebe“ am Beit Lessin erhielt er 2011 den israelischen Theaterpreis. Diese Produktion eröffnete auch den Heidelberger Stückemarkt mit Gastland Israel. Weitere Inszenierungen in Deutschland folgten u.a. an der Schaubühne Berlin, am Theater Freiburg, am Theater Ulm, in Heidelberg und am Staatstheater Karlsruhe. Von 2009 bis 2011 leitete er das Theaterprojekt Familienbande, in dessen Rahmen sechs deutsch-israelische Uraufführungen am Stadttheater Heidelberg und am Beit Lessin zustande kamen.

STÜCKEMARKT 53

Festivalzentrum

Alle unter einem Schirm

FREITAG, 28. JUNI 2024 BIS SAMSTAG 6. JULI 2024 THEATERVORPLATZ

Sommer, Sonne, Schirme und Getränke: Für das richtige Festivalfeeling öff -

net sich das Große Haus bis auf den Vorplatz und lädt zum Verweilen, Begegnen und Diskutieren ein. Egal ob Sie auf die nächste Aufführung warten oder einfach nur Festivalluft schnuppern möchten – besuchen Sie uns unter unserer Schirmlandschaft.

Täglich geöffnet. Die Öffnungszeiten finden Sie tagesaktuell auf unserer Website www.hessischetheatertage.de

cringe & convention

Theaterkritiken zu den Hessischen Theatertagen Ein Seminar von Jorinde Markert

In Kooperation mit der Hessischen Theaterakademie 28. JUNI 2024 - 6. JULI 2024

IM ONLINE-MAGAZIN DES STADTTHEATER GIE ß EN

Im Februar 2023 ging die Hundekot-Attacke (sic!) gegen eine FAZ-Kritikerin viral und zeigte einerseits auf absurde Weise welchen Aggressionen Journalist*innen im Beruf ausgesetzt sind und bewies andererseits, dass mindestens eine Person im Hannoverschen Opernpublikum – der Attackierer – nicht an der Relevanz der Theaterkritik zweifelt.

Festivaleröffnung & Party

DONNERSTAG, 27. JUNI 2024 18:00 FOYER GRO ß ES HAUS

Gemeinsam werden die Hessischen Theatertage und MADE. eröffnet. Stoßen

Sie mit uns vor der Premiere von „Fifty Degrees of Now" an und feiern Sie mit uns und DJ Becksham nach der Vorstellung.

Während der Hessischen Theatertage veranstaltet das Stadttheater Gießen zusammen mit der hessischen Theaterakademie ein Seminar, in dem Studierende die Produktionen des Wettbewerbs mithilfe verschiedener Formate besprechen.

Diese Kritiken werden im Online-Magazin des Stadttheater Gießen veröffentlicht.

Jorinde Minna Markert, 1994 in Berlin geboren, ist Journalistin, Autorin für die Online-Plattform Nachtkritik und studiert aktuell in Leipzig literarisches Schreiben. Sie schreibt und performt Theater und Spoken word. Ihr erstes Stück „SCHNEE – oder: die Fabel vom 3 Sekunden Gedächtnis“ war für den Retzhofer Dramapreis 2019 nominiert und wurde unter zu oft wechselnden Titeln im Staatsschauspiel Hannover und beim 4+1 Festival am Schauspiel Leipzig szenisch gelesen.

– Nachhaltigkeit im Kunstbetrieb

Aktionstag mit Impulsvorträgen, Diskussionsrunden und Workshop SAMSTAG, 29. JUNI 2024 11:00 - 15:00 FOYER GRO ß ES HAUS

Eine Veranstaltung, die nicht nur zum Zuhören, sondern auch zum aktiven Mitgestalten einlädt: In den darstellenden Künsten ist ressourcenschonende Produktion vielerorts bereits greifbare Realität. In einer Zeit, in der das Bewusstsein für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit immer mehr in den Vordergrund rückt, ist es unabdingbar, dass auch die Kulturinstitutionen ihren Beitrag leisten und versuchen mit guten Beispielen voranzugehen. Beginnend mit Impulsvorträgen von Expertinnen und Experten, die sowohl praktische Einblicke als auch visionäre Ausblicke in die nachhaltige Gestaltung des Kunstbetriebs bieten, setzen wir den Rahmen für eine offene Diskussionsrunde. Es geht unter anderem um die Entlarvung von Nachhaltigkeitsmythen und die Erkundung, wie Nachhaltigkeit als Motor für Kreativität und Innovation dienen kann, ohne dass es zu gefühltem Verlust oder Verzicht kommen muss.

In kleineren Arbeitsgruppen wird die Möglichkeit geboten, konkrete Strategien und Projekte zu entwickeln, die Nachhaltigkeit im Kunstbetrieb nicht nur als Notwendigkeit, sondern als Quelle neuer Ästhetiken begreifen. Wir laden Interessierte, Kunstschaffende sowie Kulturliebhaberinnen und -liebhaber ein, sich an diesem Tag mit uns zusammenzufinden.

Mit Franziska Pierwoss (Transformationsmanagment für Kunst und Kultur), Patrick Schimanski (Klimabeauftragter des Stadttheater Gießen) und anderen.

Ge örder in Gefördert von

RAHMEN- PROGRAMM
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Welches Morgen?

Einfach singen für Familien

Rough Proposals 2024

SAMSTAG, 29. JUNI 2024 11:00

BAHNHOFSTRA ß E 9 AB 5 JAHREN

Gemeinsam singen macht Spaß! Und nur darum geht es bei „ Einfach singen"

– besondere musikalische Leistungen sind nicht erforderlich. Spielerisch entdecken wir unsere Stimmen, singen gemeinsam und probieren Lieder und Spiele, die man auch zu Hause singen könnte.

Empfohlen für alle ab 5 Jahren. Weiterhin spannend für alle erwachsenen Sänger*innen: Einfach singen! Der Chor für alle.

Chorleitung: Cordula Scobel

DONNERSTAG, 4. JULI - SAMSTAG, 6. JULI 2024

THEATERLABOR ANGEWANDTE THEATERWISSENSCHAFT

Rough Proposals ist eine experimentelle Plattform für die Präsentation künstlerischer Arbeiten der Studierenden im internationalen Masterstudiengang

Choreographie und Performance am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. In zahlreichen Choreografien, Performances, Installationen, Works in Progress etc. geben zehn Studierende dem Publikum Einblick in ihre künstlerischen Arbeiten und Forschungsprozesse.

Von und mit Pao Chang, Antje Cordes, Isidora Soledad Donoso, Carlos Franke, Malin Harff, Anna Lea Ouro Jenssen, Vicente Ramos, Rom Sheratzky, Nele Tiidelepp

Mit finanzieller Unterstützung der Hessischen Theaterakademie.

Die genauen Orte und Zeiten werden auf der Webseite der Angewandten Theaterwissenschaft und auf www.hessischetheatertage.de bekannt gegeben.

soft city, inscribed

Installative Performance von Studierenden der Hochschule für Gestaltung Offenbach

FREITAG, 5. JULI 2024 19:00 VOR DEM KLEINEN HAUS

SAMSTAG, 6. JULI 2024 | 17:00 VOR DEM KLEINEN HAUS

Angesiedelt im öffentlichen Raum wird behutsam die Erschöpfung enthüllt, die den alltäglichen Bewegun gen in unseren Städten innewohnt. Entfremdung, Hektik, Gentrifizierung, ständige Überwachung und ein starres Regelwerk sind Leitprinzipien moderner Stadtarchitektur. „ soft city, inscribed “ kontrastiert diese Merk male des modernen Stadtlebens mit einer eher utopischen Vorstellung von der Stadt als einen fortlaufen den Verhandlungsprozess zwischen allen Bewohner*innen. Die Stadt wird als einem ständiges Potenzial der Veränderung vorgestellt, verbunden mit einer positiven Vorstellung von Ruin und Zerfall. Es wird versucht eine Grundlage für einen neuen Dialog zwischen uns und der Stadt zu gestalten. „ soft city, inscribed “ erfindet gemeinsam mit Bewohner*innen der Stadt utopische Räume, welche Kunst, Mensch & Austausch außer halb institutioneller Einrichtungen zusammenbringt.

Von Archiv* der Zärtlichkeit (Anno Bolender, Lukas Picard, Nadine Wagner, Ira Wichert, Cat Woywood)

Gefördert im Rahmen des Festivalstipendiums Wiesbaden tanzt!

Teilen & Verweilen

Festivalausgabe

Mit der Programmgruppe der Hessischen Theatertage und der MADE .Festivalleitung

SAMSTAG, 6. JULI 2024 12:00 FOYER GRO ß ES HAUS

Wir laden Sie zu einer „ Festivaledition" unseres Brunchformats Teilen & Verweilen zusammen mit der Programmgruppe und der MADE.Festivalleitung ein. Erfahren Sie mehr über die kuratorische Praxis der beiden Festivals und kommen Sie mit uns über das Gesehene ins Gespräch.

Die Tafel im Großen Haus deckt sich dabei allerdings nicht von allein: Bringen Sie mit, was Sie am liebsten haben und gerne mit uns und anderen teilen möchten. Für Kaffee und Tee sorgen wir.

SAMSTAG, 6. JULI 22:00 FOYER GRO ß ES HAUS

Im Anschluss an die Vorstellung „Chicago" werden die Preise der Hessischen Theatertage durch die Jury vergeben und die Auszählung des Publikumspreises verkündet. Danach laden wir zur Abschlussparty des Festivals mit DJ labil.

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Preisverleihung & Abschlussparty
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MADE.Point

Der Tiefenweg 9-11 (Alte Kupferschmiede) bildet die zentrale Anlaufstelle vor den Vorstellungen. Das MADE.Festivalzentrum versteht sich dabei als Informationsort und Treffpunkt für Künstler*innen und Publikum – aber auch als fluide wechselnder AUSSTELLUNGSRAUM, OPEN SPACE sowie SMALL EVENT LOCATION.

AUSSTELLUNGSRAUM

FREITAG, 28. JUNI BIS DONNERSTAG, 4. JULI 2024 14:00 – 18:00 ALTE KUPFERSCHMIEDE

RÄUME FREI! MADE. meets Steff Huber / egozen meets RebelLog

Die Ausstellung beschäftigt sich mit unserem „Freiräume(n)“ Festivalmotto. Dazu hat MADE. zu einer Interview-Lawine mit neun Fragen angestiftet, die von zahlreichen Menschen aus unterschiedlichen Bereichen des Stadtlebens unserer drei Austragungsorte beantwortet wurden – weitestgehend spontan und unvorbereitet. So ist ein vielfältiges Bild zu Gedanken, Sehnsüchten, Wünschen, Vorschlägen zu und für „Freiräume(n)“ in Hessen entstanden: Was ist schon gut, was steht im Weg und was kann noch viel „freier“ werden auf dem Weg in die zukünftige Gesellschaft, ein zukünftiges Marburg, Darmstadt und Gießen?

In einer weiteren Arbeit der Ausstellung treffen die Klangwelten der SoloKünstlerin RebelLog auf die Animationen des Künstlerkollektivs egozen. Wo finden wir noch Raum, uns zu begegnen, um unsere Utopien und Dystopien abzugleichen? Vielleicht im Klang unserer Stimmen? Jedenfalls Hauptinspiration für RebelLogs Soundtrack – um sich zu vervielfältigen und Echos zu erzeugen, optimistisch und hoffnungsvoll. egozen nimmt diese Sounds auf und generiert hieraus anhand eines neuronalen Netzes traumartige visuelle Motive. Gedanken, Impulse und Stimme, öffnen Fenster in veränderte Denkund Wahrnehmungsweisen.

OPEN SPACE

Freiraum gefällig? Das Festivalzentrum MADE.POINT steht von Samstag, 29. Juni bis Donnerstag, 4. Juli vormittags bis 14:00 Uhr zu deiner Verfügung! Zum Arbeiten, Neues ausprobieren, Inspiration suchen, einfach mal woanders oder unter Leuten sein. Melde dich mit deinem Anliegen unter anmeldung@ made-festival.de und wir besprechen alles Weitere.

SMALL EVENT LOCATION

Zum letzten Festivalwochende geben sich im MADE.Point mehrere kleinere Events, Informationsveranstaltungen und Workshops die Klinke in die Hand:

SHIELD & SHINE

DONNERSTAG, 4. JULI 2024 18:00 ALTE KUPFERSCHMIEDE

(STARTPUNKT)

Performativer Schirm-Spaziergang durch die Innenstadt – initiiert von DIE VIELEN

„Kunst schafft einen Raum zur Veränderung der Welt", so der erste Satz der gemeinsamen Erklärung von DIE VIELEN. Sie rufen dazu auf: Lasst uns dem Rechtsextremismus entschlossen entgegentreten! SHIELD & SHINE! Ein einfacher Schirm bringt uns zusammen. Darunter kreieren wir einen kleinen Raum zur Veränderung der Welt. Wir laden Menschen, die wir noch nicht kennen, dazu ein, mit uns ein Stück des Weges unter einem Schutzschirm zu teilen. Der S. Fischer Verlag stellt hierzu das Leserecht für Textbeiträge aus den RECHT GEGEN RECHTS Reporten 2023 und 2024 zur Verfügung - vielen Dank! Im Gespräch erweitern wir unsere Perspektiven genauso wie unsere Klarheit und Handlungsfähigkeit gegen jede Art von Diskriminierung. Wir erleben die Bedrohung durch rechte, menschenverachtende Ideologien nicht alle gleichermaßen, dennoch bedroht sie uns alle! Toleranz von Intoleranz ist keine Demokratie! Mit VIELEN Schirmen bilden wir einen Schutzschirm für die Freiheit der VIELEN!

SICHER, FAIR + FREI!

BFDK e.V.

Vom Systemcheck zum Realitätscheck

FREITAG, 5. JULI 2024 15:00 – 17:00 ALTE KUPFERSCHMIEDE

Round Table mit Helge Björn Meyer und Elisabeth Klug (BFDK), Künstler*innen der Freien Szene sowie Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung

Noch immer sind viele Freie Darstellende Künstler*innen von schlechten Arbeitsbedingungen und Altersarmut betroffen. Das muss sich ändern! Aktuell formiert sich eine breite Initiative von Kreativverbänden im Dialog mit der Bundespolitik sowie Gewerkschaften, um durch verbindliche Honorarrichtlinien und passende Sozialversicherungssysteme die Rahmenbedingungen kreativer Wertschöpfung zu verbessern. Der Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V. (BFDK) hat Ende 2023 als Ergebnis des Forschungsprojektes „Systemcheck“ Handlungsempfehlungen vorgelegt, die für breite Zustimmung sorgen. Gegenwärtig untersucht der BFDK in Kooperation mit der Prognos AG mit Bundesmitteln die wirtschaftliche und soziale Lage von Solo-Selbstständigen und Hybriderwerbstätigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Doch wie ist die Situation in Hessen? Obwohl die Einhaltung von Honoraruntergrenzen ein wichtiger Punkt im Masterplan Kultur ist, werden bislang bei der Förderung z.B. durch das HMWK keine Honoraruntergrenzen zugrunde gelegt. Auch in den Kommunen gibt es keine solche Empfehlung. Auf der Basis der Erkenntnisse von Systemcheck und der Empfehlungen zu einer Honoraruntergrenze wollen wir miteinander ins Gespräch kommen und die Situation in Hessen einem Realitätscheck unterziehen: Was muss in Land und Kommunen passieren, damit sich hier die soziale und ökonomische Lage der Freien Darstellenden Künste nachhaltig verbessert? Dafür werden Landtagsabgeordnete, Kommunalpolitiker*innen, Vertreter*innen von Kulturämtern und Künstler*innen an einem großen Round Table miteinander ins Gespräch kommen. Eintritt frei. Um Anmeldung unter anmeldung@made-festival.de wird gebeten.

DER WEG INS DIGITALE ARCHIV

• Archive der Freien Darstellenden Künste e.V.

SAMSTAG, 6. JULI 2024 15:00 – 17:30 ALTE KUPFERSCHMIEDE Workshop mit Steffen Wedepohl und Barbara Jennerwein-Hansing Die Freien Darstellenden Künste in Deutschland brauchen Archive – für die Sichtbarkeit ihrer Arbeit, als erweiterte Grundlage für die Anerkennung ihrer Ästhetik(en), für die Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte. Im engen Austausch mit der Freien Szene entwickelt das Projektteam eine öffentlich zugängliche, digitale Plattform (siehe theaterarchiv.org), auf der Dokumente und Materialien künstlerischer Produktionen und Arbeitsprozesse in Form von Metadaten verzeichnet sind. Langfristig soll ein möglichst großer Teil des Materials in digitaler Form direkt zugänglich sein. Das digitale Archiv will dazu Bestandshalter*innen ermächtigen, ihre Bestände eigenständig zu verzeichnen. In diesem Workshop wollen wir einen Einstieg in das Archivieren ermöglichen. Darum bitten wir alle Teilnehmer*innen, ein Objekt mitzubringen, das sie*er gern archivieren würde. Ein Objekt aus der eigenen künstlerischen Praxis oder von anderen, ein Resultat oder etwas aus dem Prozess – alles ist freigestellt. In einer ersten Runde bitten wir alle, kurz etwas über das Objekt und seine Bedeutung zu erzählen. Danach geht es ans Verzeichnen. Damit alle teilnehmen können, benötigt jede*r einen Laptop. Eintritt frei. Um Anmeldung unter anmeldung@made-festival.de wird gebeten. Max. 15 Teilnehmer*innen.

Im Herbst 2022 hat das dreijährige Projekt „Digitales Archiv der Freien Darstellenden Künste“ begonnen. Es wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und den 16 Bundesländern. Trägerin ist die Initiative für die Archive der Freien Darstellenden Künste e.V.

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Für die Produktionen im Wettbewerb der Hessischen Theatertage werden zwei Jurypreise und ein Publikumspreis mit jeweils 3.000 Euro Preisgeld dotierte Preise und ein immaterieller Preis vergeben. Im Wettbewerb befinden sich alle Produktionen im Hauptprogramm der Hessischen Theatertage und des MADE.Festivals, sofern nicht anders angegeben.

ZUSAMMENSPIEL

Ein Preis der Jury für die Gesamtleistung einer Theaterarbeit, mit der das Ineinandergreifen von Themenwahl, künstlerischer Umsetzung und gesellschaftlichen Bezugs gewürdigt wird. Ein Preis, der allen Beteiligten auf und hinter der Bühne gilt, die dem Abend seine Sichtbarkeit verleihen.

EDITH - MÜLLER-PREIS

Seit über 40 Jahren kennt Edith Müller das Stadttheater Gießen. Sie ist das strahlende Gesicht am Bühneneingang, dass die Mitarbeitenden und Gäste begrüßt und künstlerische Leitungen kommen und gehen sah. Sie hat in dieser Zeit so ziemlich jede Theaterarbeit gesehen und ist damit ein lebendiges Archiv des Theaterlebens der Stadt Gießen.

WAGNIS

Ein Preis der Jury, der den Mut einer Theaterarbeit auszeichnet, dem Ungewöhnlichem Raum zu geben: die ein wenig beachtetes Thema beleuchtet und dessen Relevanz aufzeigt; die einer ausgefallenen Idee in der Umsetzung folgt; die das Publikum mit einem Detail überrascht oder produktiv irritiert; die damit irgendwie im Gedächtnis bleibt.

Edith Müller vergibt einen Preis nach ihren eigenen Kriterien, den jedoch mindestens eines auszeichnet: Die prämierte Arbeit kann auch routinierte Zuschauer*innen überraschen.

Der Edith Müller-Preis ist ein immaterieller Preis.

STADTGESPRÄCH

Der Publikumspreis, basierend auf den Stimmen, die fortlaufend während des Festivals nach den Vorstellungen abgegeben werden können Ein Preis, der zum Austausch anregen soll, der differenzierte Stimmungsbilder einfängt und alle Zuschauer*innen ermutigen will, ihrem Urteil zu trauen. Nach jeder Vorstellung im Wettbewerb kann das Publikum direkt am Ausgang abstimmen

PREISE
Preise
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Die Jury der Hessischen Theatertage wird zwei dotierte Preise vergeben. In der Jury sitzen sowohl professionelle Theaterschaffende als auch leidenschaftliche Theaterbesucher*innen. Diese sind:

Amina Eisner ist seit der Spielzeit 2022/2023 Mitglied des Schauspielensembles am Stadttheater Gießen. Sie studierte Schauspiel und Regie (Drama) an der Liverpool John Moores University. Zusammen mit Thandi Sebe schrieb Amina Eisner ihr erstes Theaterstück „Jung, giftig und Schwarz“, gemeinsam führten sie auch Regie. Im Juni 2019 absolvierte sie ihren Master in Dramatic Writing am Drama Centre London (Central Saint Martins). 2023 war sie als Berichterstatterin für die Verleihung des deutschen Theaterpreises DER FAUST tätig.

Conny Walter studiert im Master Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und als Zweithörerin Barrierefreie Kommunikation und Kreatives Schreiben in Hildesheim. Sie arbeitet u.a. als Hörspiellektorin, Hörspielmacherin und Regieassistentin. Ihr besonderes Interesse gilt sprachlichen Rhythmen, performativen Spiel- und Versuchsanordnungen sowie soziokulturellen Kritiken und Potentialen. In der Juryarbeit der HTT freut sie sich besonders darauf, gemeinsam neue Perspektiven einzunehmen, sich gegenseitig herauszufordern und damit im Schönsten, mit sich, miteinander und dem Theater selbst zu ringen.

Helga Göbel geboren 1953, studierte Anglistik und Germanistik auf Lehramt an der JLU Gießen. Nach ihrem Referendariat in der Nähe von Limburg, unterrichtete sie 1977 bis 2017 an der Gesamtschule Gießen-Ost und war außerdem im Personalrat aktiv. In den letzten Jahren ihres Berufslebens war sie schließlich für das Schulamt und das Kulturministerium tätig. Bereits seit der Kindheit ist Helga Göbel theaterbegeistert: in der Spielzeit 1967/68 hatte sie ihr erstes Theaterabo (Aboausweis noch vorhanden!) und ist bis heute ununterbrochen Abonnentin des Stadttheaters Gießen. Sie ist langjähriges Mitglied des Vereins der Freunde des Theaters Gießen e.V. und seit 2016 dessen erste Vorsitzende.

Joana Tischkau ist Künstlerin, Choreografin und Regisseurin. Ihren Bachelor in Tanz und Schauspiel absolvierte sie an der School for Performing Arts an der Coventry University in England. Im Masterstudiengang Choreografie und Performance am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen entwickelte sie eine künstlerische Praxis, welche die Diskursfelder von Rassismus, Feminismus, Popkultur und Schwarzer Deutscher Identität miteinander verschränkt und, abseits didaktischer Ansätze, verhandelt. Ihre Arbeiten PLAY-

BLACK, BEING PINK AIN’T EASY, Colonastics, DMSUBM, KARNEVAL und YO BRO tourten europaweit und wurden u.a. zur Tanzplattform Deutschland (München & Berlin), zum Impulse Festival NRW, den Wiener Festwochen, dem Radikal Jung Festival in München und dem Brecht Festival in Augsburg eingeladen.

Ihr Platz in der Jury

Neben den hier aufgeführten Mitgliedern wird die Jury durch zwei geloste Mitglieder aus der Stadtgesellschaft vertreten: Jede*r Theaterinteressierte kann sich dort bewerben. Was kommt auf die Jury zu?

10 Tage (27. Juni – 6. Juli) Theater aus ganz Hessen anschauen, den Großteil in deutscher Sprache

In der Jury über das Gesehene und die Preisvergabe diskutieren und eigene Perspektiven einbringen

Die Möglichkeit, Theaterschaffende aus ganz Hessen zu treffen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen

Programmgruppe und MADE. Jury

Die Stückauswahl der insitutionellen Theater wurde durch die Programmgruppe des Stadttheaters Gießen getroffen: Cennet Alkan (Dramaturgin und Mitarbeiterin für Stadtvernetzung), Christian Förnzler (Dramaturg Musiktheater und Konzert), Lena Meyerhoff (Dramaturgin Schauspiel, zeitgenössisches Autor*innentheater), Caroline Rohmer (Dramaturgin Tanz und Stellvertretende Künstlerische Leiterin Tanz), Patrizia Schuster (Organisation Hessische Theatertage)

Die Stückauswahl von MADE. wurde durch die MADE. Jury getroffen:

Ann Dargies (Künstlerische Leitung Theater Transit), Stefan Neubacher (Leitung Kulturamt der Stadt Gießen), Jan Deck (Geschäftsführer laPROF Hessen e.V.) und Svenja L. Schröder (1. Vorsitzende Studio Lev Kassel e.V.)

Die Möglichkeit, durch die Mitentscheidung der Preisvergabe herausragende Theaterarbeit zu würdigen

Die Juryentscheidung wird am Ende der Hessischen Theatertage durch die Jury öffentlich vorgetragen.

Bewerbungen per Videodatei (max. 3 Minuten), Audionachricht (max. 2 Minuten) oder Motivationsschreiben (max. 1 Seite) sowie Rückfragen gehen bitte bis zum 17. Mai an htt24@stadttheater-giessen.de

Wir heißen ausdrücklich Bewerbungen von Kandidat*innen aller Hintergründe willkommen, insbesondere von Mitgliedern der PoC-Community sowie anderen marginalisierten Gruppen. Die Hessischen Theatertage schätzen die einzigartigen Erfahrungen und Stimmen, die jede Person mitbringt, und setzen sich dafür ein, eine inklusive Plattform für Kritik und Anerkennung zu schaffen. Nicht alle Räume des Stattheaters sind barrierefrei zugänglich. Dennoch möchten wir Menschen mit Einschränkungen ermutigen, sich zu bewerben und bemühen uns individuelle Lösungen zu finden, um die Vorstellungen wahrzunehmen.

JURY
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Auf www.hessischetheatertage.de finden Sie alle Termine, Informationen zum Programm und zum Online-Ticketkauf. Unsere Vorverkaufsstelle im Herzen der Stadt ist das

Haus der Karten Theaterkasse & Tickets im Dürerhaus

Kreuzplatz 6 35390 Gießen 0641 7957-60/-61 theaterkasse@stadttheater-giessen.de Öffnungszeiten

MO-FR 9:30 bis 18:00 Uhr SA 9:30 bis 14:00 Uhr

Abendkasse

Die Abendkasse an den jeweiligen Spielorten öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

setzt, sind mit der Festival-Flatrate auch Tickets an der Abendkasse erhältlich.

Zum Einlass berechtigen die gelösten Einzeltickets.

Die Studierenden-Flatrate für 9,00 € ist das unschlagbare Angebot an alle Studierenden.

Mit dem Festival-Wahlabo für 49,00 € packen Sie Ihr eigenes Paket mit jeweils einer Karte für vier Vorstellungen Ihrer Wahl. Ermäßigungen

Für Schüler*innen, Auszubildende und Studierende gibt es im Großen Haus

30 Minuten vor Vorstellungsbeginn Last-Minute-Tickets zum Einheitspreis von 7,50 € für alle noch verfügbaren Plätze. Im Vorverkauf gibt es Karten zu diesem Preis ausschließlich für die dritte Platzgruppe. Abweichungen siehe Theater-Semesterticket für Studierende der JLU, THM und FTH. Alternativ gibt es für schulpflichtige Kinder und Jugendliche sowie Schüler*innen der Oberstufe im Vorverkauf eine Ermäßigung von 50% im Großen Haus für alle Platzgruppen.

Spielorte & Adressen

Großes Haus

S ü danlage 1 35390 Gießen Mit den Buslinien 1, 2, 3, 6, 7, 11, 13, 17, 800, 801, 802

Haltestelle Berliner Platz 5, 12, 15, 371 Haltestelle Behördenzentrum 24 Haltestelle Stadttheater

Kleines Haus

Ostanlage 43 35390 Gießen Berliner Platz gegenüber Eingang Rathaus

Mit den Buslinien 1, 2, 3, 6, 7, 11, 13, 17, 800, 801, 802 Haltestelle Berliner Platz 5, 12, 15, 371 Haltestelle Behördenzentrum

Salon

Zugang über Großes Haus S ü danlage 1 35390 Gießen

Probenzentrum Bahnhofstraße

Bahnhofstraße 9 35390 Gießen

Preise

Für alle Vorstellungen (ausgenommen „Chicago") im Großen Haus gelten die Preise innerhalb der Platzgruppen 1 bis 4: 26,50 € / 22,50 € / 17,00 € / 8,00 €

Für „Chicago" gelten folgende Preise innerhalb der Platzgruppen 1 bis 4: 30,50 € / 26,50 € / 19,50 € / 11,00 €

Im Kleinen Haus und für alle weiteren Spielstätten gilt freie Platzwahl und sofern nicht anders angegeben: 15,50 € / ermäßigt 11,50 € / Schüler*innen 8,00 €

Karten für den Stückemarkt kosten jeweils 8,00 €.

Festival-Abonnements

Mit der Festival-Flatrate für einmalig 79,00 € sind Sie bei allen Veranstaltungen im Rahmen der Hessischen Theatertage dabei. Denken Sie bitte daran, sich nach Erwerb der Festival-Flatrate Tickets für die jeweiligen Vorstellungen zu buchen, online oder an der Vorverkaufsstelle. Verfügbarkeit vorausge -

Für das Kleine Haus sowie für andere Spielstätten gelten die Einheitsermäßigungen der Preisübersicht. Schwerbehinderte mit einem GdB ab 80% erhalten im Vorverkauf eine Ermäßigung von 50% im Großen Haus. Für Gruppen ab 20 Personen gilt im Vorverkauf eine Ermäßigung von 20%. Schüler*innengruppen ab 12 Personen erhalten eine Ermäßigung von 50%.

Theaterlabor Angewandte Theaterwissenschaft

Bismarckstraße 24A 35390 Gießen

Alte Kupferschmiede

Tiefenweg 9-11 35390 Gießen

Theater-Semesterticket f ü r Studierende der JLU, THM & FTH Für Studierende der Justus-Liebig-Universität, der Technischen Hochschule Mittelhessen und der Freien Theologischen Hochschule gelten die Konditionen des Theater-Semestertickets. Das Theaterticket wird durch den Semesterbeitrag abgedeckt. Dafür erhalten immatrikulierte Studierende ab drei Tagen im Voraus nach Verfügbarkeit eine kostenlose Eintrittskarte pro Vorstellung –ob im Großen oder im Kleinen Haus. Zusätzlich kann ein Kind ebenfalls eine kostenlose Eintrittskarte erhalten.

Johanneskirche

Goethestraße 14 35390 Gießen

Parkmöglichkeiten

Tiefgarage am Rathaus

Ostanlage 45 35390 Gießen

Parkhaus am Kino

Am alten Gaswerk 5 35390 Gießen

SERVICE
TICKETS &
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IMPRESSUM

Herausgeberin

Stadttheater Gießen GmbH

Südanlage 1 35390 Gießen 0641 79 57 -0

www.stadttheater-giessen.de

Intendantin Simone Sterr

Geschäftsführender Direktor Dr. Martin Reulecke

Redaktion Cennet Alkan, Christian Förnzler, Sandra Ihrig, Lena Meyerhoff, Caroline Rohmer, Patrizia Schuster

Texte vom Redaktionsteam und allen beteiligten Gastgruppen sowie der MADE. Festivalleitung

Corporate Design YOOL GmbH & Co. KG www.yool.de

Gestaltung Marie Claire Kazandjian

Druck LOJO Druckhaus, Biebertal

Auflage 3.000

Redaktionsschluss 25. März 2024

Änderungen vorbehalten

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