Stadtgespräche 07.2012

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INFORMATIONS - UND KOMMUNIKATIONSZEITSCHRIFT DER STADTMARKETING UND TOURISMUS FELDKIRCH GMBH 07.2012 Ausgabe 3

Wer sind wir, und wenn ja, wie viele? Die Marke Feldkirch im Kontext der Destinationen

Das Thema Marken beschäftigte uns vor einigen Monaten an dieser Stelle schon einmal. Ging es damals um das „wie“, um die Strukturen, stellt sich heute die Frage um deren Inhalte, das „was“. Und hier hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahren auf allen Ebenen sehr viel getan. Sowohl Vorarlberg Tourismus als auch Bodensee-Vorarlberg Tourismus haben ihr Markenkonzept ausgearbeitet und in Feldkirch beschäftigen wir uns zum einen mit der Frage, welche Position wir in diesen Markenkonstrukten einnehmen, und wie wir die Kommunikation der Unternehmensgruppe Stadt Feldkirch optimieren können. Jeder hat die Gäste, die er verdient In unserer Kommunikation geht es immer darum, unterscheidbar zu sein, die Besonderheiten Feldkirchs und der Region gegenüber anderen herauszustreichen und zu verstärken. Doch anders als in der Konsumgüterindustrie kann diese Besonderheit im Stadtmarketing nicht beliebig konstruiert werden, sondern entsteht aus

dem, was ist. Eine touristische Markendefinition ist also immer primär eine Art Selbstreflexion und Wirklichkeitsverhandlung. Je besser wir über uns Bescheid wissen, desto klarer können wir zu uns passende Gäste ansprechen. Der Gestalter Clemens Schedler fand hierfür die passenden Worte in der Einleitung des Markenkonzepts von Bodensee-Vorarlberg Tourismus. Und da es eine Tugend ist jene reden zu lassen die eloquenter als man selbst sind, leiten seine Gedanken als „Quasi-Gastbeitrag“ ein in das Hauptthema dieser Stadtgespräche: “Was hat das alles für einen Wert? Früher waren es für uns „Fremde“ und wir haben uns sehr gewundert, was diese Fremden an den Bergen und an unserer Luft so wunderbar finden. Wir haben uns nicht weiter um sie gekümmert, ihnen das Fremdenzimmer überlassen und am Morgen ein Frühstück hingestellt. Jahrzehnte später haben wir sie „Gäste“ genannt und ein ziemliches Theater aufgeführt: „Der Gast ist König.“ Dabei blieben wir selber beinahe auf der Strecke, doch haben wir die Kurve gerade noch rechtzeitig genommen und balancieren seitdem zwischen unserem eigenen Wol-

len und Sein und einem guten Leben mit den Gästen. Schöne Berge stehen auch in der Schweiz herum, gutes Essen und saubere Betten gibt es auch in Südtirol und unter dem Preis wollen wir uns auch nicht verkaufen. Immerhin haben wir die Uhren in den letzten hundert Jahren fesch nach vorne gestellt. Wir sind keine armen Bauern mehr, wir haben die Krise der Textilindustrie samt den Fabriken hinter uns gelassen und stehen heute als moderne Region mit einer lebenswerten Effizienz der Wirtschaftsleistungen, unserer Kunst- und Kulturszene und unserem sozialen Alltagsleben ganz gut da. Aus der Bürde der Vergangenheit, einem eher kargen und bäuerlichen Leben, ist heute eine Charakterstärke der ganzen Region geworden: Der achtsame Umgang mit den Dingen.”

Herzlich Edgar Eller Geschäftsführer der Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH


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