STADTGEFLÜSTER Mai 2022

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1DEINS! | Ausgabe 05 -| Season 17 im mai 2022 Das Interviewmagazin vom

Wladimir Kaminer

Ein Krieg. Unerwartet, aber nicht überraschend


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Fast Forwort

Inhaltsverzeichnis

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EIN KRIEG. UNERWARTET, ABER NICHT ÜBERRASCHEND ......................................... Seite 04 Wladimir Kaminer

WEG! UND DAS NICHT FREIWILLIG ...... Seite 12 Moritz Hoffman

Liebe Leserin, lieber Leser, ein Krieg mitten in Europa und es ist kein Ende in Sicht. Wie gelähmt verfolgen wir die täglichen Nachrichten, die uns informieren, aber keine Antworten liefern. Populistisch werden Fehler der Vergangenheit politischen Entscheidern um die Ohren gehauen. Diplomatische Lösungen, die dieses brutale Blutvergießen stoppen … Fehlanzeige. Die infantile Taktik des Augenverschließens, um das Böse zu besiegen, scheint nicht sehr ratsam. Vielmehr muss endlich politisch eine klare Kante gezeigt werden. Was sicherlich nicht einfach ist und vor allem den Wohlstand gefährdet. Und was das in einigen Menschen auslöst, hat uns die Pandemie gezeigt.

ZUSAMMEN UND IN SICHERHEIT ........ Seite 20 Marina und Aziz

KRIEG, MENSCHENRECHTSVERLETZUNGEN UND DER SPORT ....... Seite 26 Dietrich Schulze-Marmeling

Letztendlich ist Frieden und Freiheit nicht kostenlos. Es ist ein hoher Preis zu zahlen und wir werden zeigen müssen, ob wir bereit sind, die Zeche zu begleichen. Den Krieg in der Ukraine bezahlen wir bereits. Solange wir Toilettenpapiercarpaccio mit einem edlen Gläschen Diesel genießen können, ist alles gut. Wie immer gilt: Gesund bleiben! Der Tom

RUND UM DIE GESUNDHEIT ................... Seite 36 TIPPS & TERMINE ....................................... Seite 39


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Tom Feuerstacke und Wladimir Kaminer besprechen den kriegerischen Wahnsinn mitten in Europa Die Ukraine wurde Opfer eines heimtückischen und nie da gewesenen blutrünstigen Überfalls seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs mitten in Europa. Die Brutalität des Krieges durch den Autokraten Wladimir Putin und seiner Armee setzt einen neuerlichen Tiefpunkt in der Politik der Europäischen Union. Millionen Menschen sind auf der Flucht und die Toten sind noch nicht gezählt. Während die europäische Diplomatie stotternd versucht, Russland mit fadenscheinigen Sanktionen die Stirn zu bieten, ist es das Volk der Ukraine, das mit seinem unbändigen Willen die russische Kriegsmaschinerie ins Stocken geraten lässt.

Ein Krieg. Unerwartet, aber nicht überraschend Wladimir, hat dich die kriegerische Intervention Putins in der Ukraine überrascht? Es war so, dass ich etwas in dieser Art ahnte, es war aber trotzdem ein großer Schock. Selbst für die Ukrainer, die mit diesem Krieg seit 2014 beschäftigt sind, kam dieser Angriff unerwartet. Es war eine Eskalation, die ohne Vorwarnung plötzlich vonstattenging. Es ist zudem seit 1945 eine einmalige Situation, dass ein so großes souveränes Land mitten in Europa hinterhältig von den Nachbarn angegriffen wird. Millionen Menschen sind auf der Flucht. 60 Prozent der ukrainischen Kinder mussten ihre Häuser verlassen. Alleine dafür verdient die russische Führung einen Prozess vor einem internationalen Strafgericht. Du sprichst davon, dass du diesen Krieg erahnt hattest, aber nicht damit gerechnet hast. Wie kann man mit etwas rechnen, es aber nicht erahnen? Ich habe beobachtet, wie giftig und aggressiv die russische Berichterstattung wurde. Diese Propagandakanone wurde immer schär-

fer geladen. Meine Mutter schaut hier in Berlin immer russisches Staatsfernsehen, wie viele russischsprachige Menschen in Deutschland. Irgendwann mal schrien die Russen im Fernsehen so laut, dass die Nachbarn bei meiner Mutter anklopften und fragten, was los sei. Diese hysterische Kriegsstimmung kann man kaum beschreiben. Selbst meine Mutter wollte das nicht mehr schauen. Aber wodurch wurde dir klar, dass auf die scharfe und aggressive Berichterstattung ein solch brutaler Angriff starten würde? Die verbalen Säbel wurden ja schon häufiger gewetzt. Je weniger die russische Führung die Möglichkeit hatte, ihre Macht zu behalten, desto mehr wich die Ahnung der Klarheit, dass dieses autokratische System mit Putin an der Spitze nur durch eine militärische Aggression zu halten ist. Diesen Menschen geht es nur um Machterhalt. Ich konnte aber nicht glauben, dass sie einen Krieg mitten in Europa anzetteln. Ich dachte mir, okay, sie können weiter in Syrien


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Die westliche Welt besteht nur aus verschwulten, verweichten und impotenten Nichtskönnern die Städte in Schutt und Asche legen. Weiterhin Einheiten und Söldner nach Zentralafrika schicken. So könnte man den kochenden Topf der Ressentiments für eine kurze Zeit entspannen. Aber Russland ist in die Ukraine einmarschiert. Angeblich wurde Putin falsch beraten.

Wenn man falsche Informationen erhält, neigt man dazu, Situationen zu unterschätzen. Und Putin hat hier in diesem Krieg einiges unterschätzt? Vor allem hat er auch den Westen unterschätzt.

Wer wurde falsch informiert: Wladimir Putin? Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Er selbst ist doch der Autokrat, der über beste Verbindungen zum KGB verfügt. Wer soll ihn da falsch beraten haben? Die Menschen, mit denen er sich umgibt. Es gibt keine anderen Politiker in Russland. Es sind seine Bediensteten. Seine wichtigsten Informanten sind sein Koch, sein Friseur und sein Fitnesstrainer. Die haben ihm erzählt, dass die Ukrainer nur darauf warten, dass die russische Armee zu ihnen kommt. Dass sie die Soldaten mit Blumen begrüßen werden. Schließlich ist seine Armee eine der stärksten in der Welt. Er selbst hat diese Einheiten nur aus der Ferne gesehen. Und auf dem Roten Platz bei den Paraden sind es ja ganz andere Panzer als die, die in der Ukraine verbrannt am Straßenrand stehen.

Den Westen. Wobei hat er ihn unterschätzt? Im russischen Fernsehen wurde sehr abwertend über Europa und die westliche Welt gesprochen. Das wären alles verweichte, verschwulte und impotente Nichtskönner. Die sich niemals in diesen Konflikt einmischen würden. Zudem unterschätzte er massiv den ukrainischen Präsidenten und das Volk des Nachbarstaates. Er war davon ausgegangen, dass Wolodymyr Selenskyj sofort abhauen würde nach einem Angriff und im Exil eine neue Regierung gründen werde. Das war eine verhängnisvolle Verkettung von Fehleinschätzungen durch falsche Informationen. Wie ist dein Eindruck: Hätten Europa und die Welt diese unglaubliche Katastrophe, die dieser blutige Krieg bedeutet, verhindern können?


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Es ist immer schwierig, in einer solchen Situation rückwärts zu denken. Natürlich hätte Europa diesen Krieg verhindern können. Aber wie sagt man auf Deutsch? Hätte, hätte, Fahrradkette. Vor 30 Jahren hätte man vieles verhindern können. Denn wie entsteht der Hass gegenüber der restlichen Welt? Es ist ein großer Minderwertigkeitskomplex, dieses Gefühl, dass die Welt einen nicht braucht. Dieses Gefühl hat sich in den 90er-Jahren entwickelt und ist eine alte Geschichte. Du sprichst vom Fall der Sowjetunion. Das ist sicherlich schwer für ein Land mit einer starren Ideologie. Aber es darf doch nicht dazu führen, dass man sein Nachbarland überfällt? Die Sowjetunion zerbrach und Millionen von Menschen haben ihren Status verloren. Egal wie schlimm das System war, aber die Bewohner waren etwas. Sie genossen gesellschaftliche Akzeptanz. Und nach dem Fall des Systems waren diese Leute niemand mehr. Selbst Obama bezeichnete Russland als eine Tankstelle am Arsch der Welt. Und wenn man nicht an der Tankstelle gearbeitet hat, war

man noch weniger als niemand. Wenn die Welt dich nicht braucht, schaffst du dir deine eigene. Aber warum überfällt man seinen Nachbarn und versucht ihn auf brutalste Weise zu vernichten? Die Bevölkerung glaubt, dass sie ausgewählt sei und eine Mission habe. Auf diese Ideologie ist der ehemalige Oberst des KGB aufgesprungen und geritten – mit dem für ihn nachvollziehbaren Wunsch, solange wie möglich an der Macht zu bleiben. Nur hat Putin irgendwann die Kontrolle verloren über diesen Prozess. Diese Kriegseuphorie, die in Russland herrscht, kann man aufpumpen und aufblasen. Man kann das Ganze nur mit einem Fingerschnippen nicht mehr zurückdrehen. So stelle ich mir eine thermonukleare Kettenreaktion vor. Das ist mehr als eine Kettenreaktion. Das ist eine Supernova unbeschreiblichen Ausmaßes! Er hat das Volk zuerst verdorben mit dieser vergifteten Kriegsrhetorik. Und jetzt rennt es wie eine verrückt gewordene Sau durch den


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Ein atomarer Krieg bringt keinen Sieg Stall. Und Putin sitzt oben drauf, aber ohne Zügel, Lenkrad und Bremse in der Hand. So wie du die Situation beschreibst, kann ich mir nicht vorstellen, wie wir die wild gewordene Sau zur Ruhe bringen können. Hast du einen möglichen Plan? Genau. Wir haben ja noch nicht geklärt, was Europa hätte machen können. Was gewesen wäre, wenn man Russland nicht alleine stehengelassen hätte. Wenn gemeinsame Ziele formuliert worden wären. Die Europäische Union war selbstverständlich zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Denn nach wie vor ist sie ein Koloss auf hölzernen Beinen. Sie ist eine komplizierte Zusammenstellung aus 27 Kulturen. 27 politische Eliten, die eigentlich nie eine gemeinsame politische Sprache sprechen. Ein Nachbar wie Russland war da nicht wirklich willkommen und jetzt haben wir den Salat. Wie würde deiner Meinung nach die Möglichkeit aussehen, die russische Führung zur Ruhe zu bringen? Denn nicht nur die Beendigung des Krieges sollte vorangetrieben, sondern auch weitere mögliche Aggressionen vermieden werden.

Alle Journalisten haben im Grunde das Land verlassen. Komiker, Stand-up und Sänger, die das Fernsehprogramm blumiger machten, sind ins Ausland verschwunden. Das sind mehrere Hunderttausend Menschen. Wenn man diese Menschen jetzt nimmt und versucht, dieser vorhandenen Desinformationskanone etwas entgegenzusetzen, dann schafft man es, mit der russischen Bevölkerung ins Gespräch zu kommen. Das muss geschehen. Das wäre auch in meinen Augen ein guter Ansatz. Aber auch Europa muss aus meiner Sicht deutlich aktiver werden und sich noch klarer positionieren. Die Europäische Union hat den Geldbeutel des Diktators in der Tasche. Diese unselige Geschichte um die Gaslieferung ist eine politische Bankrotterklärung. Dass die europäischen Eliten sich zusammenraffen zu einem tapferen Entschluss, nicht in Rubel, sondern in Euro zu zahlen. So wird weiterhin täglich eine halbe Milliarde Euro an den Diktator überwiesen, damit er auch weiter Soldaten über die Grenzen seines Landes schicken kann.


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Aus meiner Sicht wirken die Sanktionen nicht, weil sie nicht in der Härte durchgesetzt werden, wie es nötig wäre, um Putin zur Beendigung des Krieges zu zwingen. Das Ziel der Sanktionen ist hier bei den Deutschen überhaupt nicht angekommen. Die haben nämlich nicht das Ziel, die russische Bevölkerung verhungern zu lassen. Sondern die Sanktionen sollen dem Diktator das Geld nehmen, damit er nicht weiter den Krieg führen und seine Ziele verfolgen kann. Und unter diesen Sanktionen müssen alle leiden, auch

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Es wirkt wie der blanke Wahnsinn? Putin geht es nicht um Geld, sondern um die Erniedrigung des Gegners. Sein Gegner ist nicht die Ukraine, sondern Amerika und die Europäische Union. Er will der ganzen Welt zeigen, wie bankrott eigentlich diese Union ist. Diese Gaslieferung, auf die sie nicht angewiesen ist. Es geht darum, dass Alternativen teurer sind. Und stattdessen ist man bereit, alles für diese Lieferung zu tun. Wenn Putin morgen verlangt, dass man seinen Po küsst für weiteres Gas, dann wird die politische Elite sagen, dass sie das niemals tun wird. Höchstens einmal streicheln. Aber das war es.

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wir, wenn wir nicht wollen, dass Bomben auch auf unsere Köpfe fallen. Ich sehe aber wirklich keinen Plan, wie Putin gestoppt wird in der Fortsetzung seines wahnsinnigen Handelns. Der Plan war, wenn wir die Augen schließen und uns nicht bewegen, dass das Böse von selber verschwindet. Das hat durchaus in der Vergangenheit schon funktioniert und ist nicht superblöd. Nur in diesem Fall funktioniert es nicht, weil wir auf Gas vermeintlich angewiesen sind. Was ist deine Einschätzung, wie weit dieser Krieg noch eskalieren wird? Die Ukraine hat sich sehr tapfer gezeigt und sie haben große Teile der russischen Armee zu Leichen verarbeitet. Russland hat in den ersten drei Wochen des Krieges mehr Menschenleben verloren als im ganzen Afghanistankrieg. Putin wird nicht verhindern können, dass diese Verlustnachrichten Russland erreichen werden. Gestorbene Menschen in den Zahlen kann man nicht verstecken. Der harte Krieg wird ins Stocken geraten und jeder wird den Sieg für sich beanspruchen. Schließlich ist es ja schon jetzt ein Krieg der Bilder und der Informationen. Es ist ein Krieg der Werte und der Sinne. Putin hat die Rede zur großen Militärparade am 9. Mai schon geschrieben.

Was wird er verlesen, wenn ihm die Massen zuhören werden? Unsere glorreiche Armee hat das Dramatheater in Mariupol vernichtet und zwei Universitäten in Charkiw kaputtgeschossen. Ab jetzt können wir beruhigt schlafen. Allerdings wird er verheimlichen, dass die Ukraine zum beliebtesten Land der Welt geworden ist. Und dass diese gewonnene Souveränität Bestand haben wird – anders als vor dreißig Jahren in Russland. Wird sich Europa auch als Sieger sehen können? Aber sicher. So solidarisch und offen zu Flüchtlingen waren wir schon lange nicht. Die Ukraine wird schnell in die Europäische Union aufgenommen und dann beginnt unser eigentliches Problem. Es hätte mich auch gewundert, wenn der ganze Scheiß mal ein Ende finden würde. Dieses große Russland mit seinen Atomraketen, von denen keiner weiß, ob und, wenn ja, in welche Richtung sie fliegen. Dieses Land hat dann hundert Millionen verwirrte Menschen. Die sich ihrer Schuld überhaupt nicht bewusst sind. Ich möchte gar nicht die ganze Bevölkerung infrage stellen. Sie haben gar nicht die Soziologie in solchen Regimen. Man kann also die Stimmung nicht wirklich mes-


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sen. Ich würde aber schätzen, dass die Hälfte der Bevölkerung die Politik ihres blutrünstigen Präsidenten unterstützt. Und wir müssen mit dieser Bevölkerung ins Gespräch kommen. Wäre Putin bereit, um eine Entscheidung herbeizuführen, den berüchtigten roten Knopf zu drücken und die Welt in eine atomare Katastrophe zu stürzen? Putin ist an einem Sieg interessiert. Den würde er nicht erreichen mit einer Atombombe. Was ich aber in dieser atomaren Diskussion vermisse, ist ein klares Zeichen des Westens, zum Beispiel von Präsident Biden. Man muss klarstellen, dass nach der Betätigung des roten Knopfes es am gleichen Tag kein Russland mehr gibt. Auch Putins Eroberungspläne wären dann nichts mehr wert. Ich glaube aber nicht, dass Putin so etwas plant. Ein atomarer Krieg bringt keinen Sieg mit sich. Nicht einmal ein Unentschieden wäre dann möglich. Denn ein Remis setzt voraus, dass man sich wiedertrifft zur nächsten Runde. Die wird es aber nach einem atomaren Angriff nicht mehr geben.

» Die Europäische Union hat den Geldbeutel des Diktators in der Tasche. «

keinen Einfluss nehmen kann wie auf das Wetter. Natürlich ist es scheiße, wenn es im April plötzlich schneit. Was willst du tun? Es ist ja kein Grund, jetzt nicht arbeiten zu gehen. Und so kommt es dazu, dass ein Mann ein ganzes Land in den Dreck zieht. Es ist befremdlich, von dir so klare Worte über Russland zu erfahren, von dir, der das Land und seine Menschen in seinen Büchern mit einem gewissen Witz liebevoll beschrieben hat. Ich glaube an ein europäisches Russland. Dieses Land wird in der einen oder anderen Form ein Teil Europas sein. Wir werden über die Schuld sprechen müssen. Da haben die Deutschen ja auch ihre Erfahrung mit gemacht. Dazu hat Deutschland dann einiges zu erzählen. Nicht umsonst hat ein deutscher Philosoph das Buch „Die Schuldfrage“ geschrieben. Jaspers hat sich klar gegen eine kollektive Schuld ausgesprochen. Natürlich gibt es eine moralische Schuld und die muss anerkannt werden, sonst kann das Land nicht weiter existieren. Aber noch größer wird die Last der Verpflichtung sein, die von den Russen zu tragen ist, die im Ausland leben. Sie werden eine große Verantwortung haben für ihr Land, die Bevölkerung und die Wiedergutmachung dieser unerträglichen Situation. Danke, Wladimir. Bitte schön. ◊◊◊

Du bist ein bekannter Schriftsteller, der aus Russland stammt, und wir sprechen mit dir, um Erklärungen zu bekommen. Wie sehr schämst du dich für das, was da passiert? Das ist natürlich eine sehr peinliche Geschichte für alle Russen. Wie ein Mann es schaffen kann, ein solch tolles und kreatives Land in eine solche Kloake mit sich zu reißen. Das war eine sehr infantile Entscheidung der russischen Bürger, ihn walten zu lassen. Das ist wohl so in den Köpfen. Die russische Bevölkerung hat von jeher die eigene Politik als Naturgewalt wahrgenommen, auf die sie

INFO

Wladimir Kaminer Der 1967 in Moskau geborene Schriftsteller und Kolumnist jüdischer Abstammung ist mittlerweile Deutscher. Die Gesamtauflage seiner Bücher liegt bei über 3,7 Millionen. „Russendisko“ ist das Werk, das ihn zu großer Popularität führte. Kaminers aktuelles Buch heißt: „Die Wellenreiter“.


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Tom Feuerstacke und Moritz Hoffman verlassen verbal ein Kriegsgebiet Krieg ist etwas, das immer weit weg erscheint. Doch im Moment ist er ganz nah. Er ist mitten in Europa. Er verfolgt uns den ganzen Tag und verbreitet Angst und Schrecken. Aber wenn man sich dann zurücklehnt, merkt man, dass man sich vermeintlich in Sicherheit befindet. Dass sich das schnell ändern kann, zeigt die Geschichte von Moritz Hoffmann und seiner Familie, die den Krieg hautnah erlebten und eine Entscheidung treffen mussten, den der Verlust des Zuhauses und der Heimat bedeutete. Eine Entscheidung, die man in seinem Leben niemals treffen will.

Weg!

Und das nicht freiwillig Moritz, was war der Grund, dass du in die Ukraine gezogen bist? Mich hat die Kunstakademie in die Ukraine verschlagen. Dort ist durch die Sowjetunion die klassische Schule der Künste konserviert worden. Ich hatte die Möglichkeit, die hohe Kunst als Handwerk zu studieren. Was genau war das Handwerk, das du an der Fakultät der Künste erlernt hast? Ich besuchte die Fakultät für Grafik-Design. Die war gänzlich anders als die Fachhochschule hier in Münster. Wir hatten genau einen Computer. Wir lernten noch Techniken wie Radierungen und Lithografien. Du hast Bühnenbilder gebaut für Film und Fernsehen. Außerdem hast du als Bildhauer gearbeitet. Dein Lebensmittelpunkt war Kiew, wo du geheiratet hast und von 1997 bis 2014 gelebt hast. Danach ging es aufs Land. Jetzt hat euch der Krieg erreicht und seine Brutalität eingeholt. Wie hast du die Entstehung wahrgenommen? Letztlich begann der Konflikt, der zu einem

Krieg gewachsen ist, vor acht Jahren. Damals wurden auf dem Majdan Nesaleschnosti, dem Platz der Unabhängigkeit, also auf dem zentralen Platz in Kiew, demonstrierende Studenten im November von Spezialkräften der damaligen moskautreuen Regierung zusammengeprügelt. Es ging den Studenten um den Anschluss an Europa. Die Eltern dieser Studenten gingen in den Generalstreik, um ihre Kinder bei den Protesten zu unterstützen. Das war der Anfang des Krieges. Sie hatten einfach keinen Bock, dass ihre Liebsten von Assis verprügelt werden. Die Bilder waren erschreckend und verstörend. Janukowytsch hat damals den ganzen Majdan in Schutt und Asche legen lassen. Es war schrecklich, was uns damals aus Kiew gezeigt wurde. Aber es war auch unglaublich, wie sehr sich die Menschen gegen ihren Präsidenten gestellt haben. Aus den Protesten wurden rasch bürgerkriegsartige Zustände. Polizisten schossen auf die Demonstranten. Es flogen Molotowcocktails und Tränengasgranaten. Ich fuhr Bus-


ladungen von Reifen auf den Majdan, damit sich die Demonstranten verbarrikadieren und somit schützen konnten. Und so wie heute haben sich damals die Menschen gegen einen Aggressor verteidigt. Es sind immer Aktionen, die aus Moskau vom dortigen Autokraten gesteuert werden. Dieses brutale Vorgehen gegen das eigene Volk, das man in Russland sieht, ist eine Blaupause. Sogenannte Schwester- und Bruderstaaten werden durch Marionettenregierungen regiert, die am Ende mit harter Hand versuchen, die Interessen Moskaus durchzusetzen. Es wurden ja unter fadenscheinigen Begründungen Gebiete im Osten der Ukraine besetzt. Putin hatte Soldaten auf die Krim geschickt. Was große Angst hervorrief. Es war ein kriegerischer Angriff auf die Ukraine. Das hatte das ukrainische Volk, Europa und die Welt so wahrgenommen. Putin sprach schnell davon, dass es sich nicht um Soldaten handelte, die einem Befehl gefolgt sind. Nein. Für ihn waren es grüne Männchen, die in die Krim einmarschiert waren. Und fast acht Jahre hat Europa darüber sinniert, ob es sich wirklich nur um grüne Männchen handelt.

» Sie hatten einfach keinen Bock, dass ihre Liebsten von Assis verprügelt werden. « Mittlerweile sind russische Soldaten in der Ukraine. Putin führt seit Februar einen blutigen Krieg gegen das ukrainische Volk und dessen Regierung. Es ist eine Gewalt, die man vielleicht so erahnt hatte, aber die Hoffnung bestand, dass die Vernunft siegen würde. Wie hat dich und deine Familie dieser Krieg erreicht?


Fotos: Moritz Hoffmann

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In dem Land leben Juden, Tataren und Ukrainer miteinander und bereichern die Kultur Der Bruder meiner Frau hatte sich früh der Freiwilligenarmee angeschlossen, um die Ukraine im Falle eines Angriffes durch Putin zu verteidigen. Neben ihm gingen dann auch viele Freunde in den Osten des Landes, um einer möglichen Aggression entgegenzutreten. Das machte mich schon sehr hellhörig. Und es kam, wie es kommen musste. Putin marschierte mit seiner Armee ein und es wurden übelste Schlachten um die Gebiete geführt. Bereits in den ersten Tagen des Krieges gab es hohe Verluste an Menschenleben auf beiden Seiten. Vor allem gab es ja den irren Kriegsgrund, dass ein Völkermord an der russischen Minderheit durch ukrainische Faschisten begangen würde. Das wirklich Unglaubliche daran war, dass sich Freunde aus Deutschland bei mir gemeldet hatten, um zu fragen, was das mit den Nazis in der Ukraine auf sich hätte. In dem Land leben Juden, Tataren und Ukrainer miteinander und bereichern die Kultur. Diese

Menschen entnazifizieren zu wollen, ist schon lächerlich. Wie nahe ist euch der Krieg gekommen, dass ihr als Familie entschieden habt, das Land zu verlassen? Der brutale Überfall auf die Ukraine begann 15 Kilometer von unserem Zuhause entfernt. Ich bin nachts aufgewacht, als unsere Fenster anfingen zu scheppern. Normalerweise rauche ich nachts nicht, wenn ich wach werde. Diesmal schon. Draußen vor dem Haus hörte ich einen Einschlag nach dem anderen. Ich weckte meine Frau und sagte ihr, dass es begonnen habe. Ich bin schnell zum Geldautomaten und habe abgehoben, was möglich war. Und als ich mich umdrehte, standen hinter mir 30 Menschen. Es machte schnell die Runde, dass russische Truppen über die weißrussische Grenze eingedrungen seien. Also war auch klar, dass diese Horde von unzivilisierten Söldnern unser Dorf erreichen würde. Somit war die Entscheidung gefallen, dass wir unser Zuhause verlassen werden.


Russische Fallschirmjäger wurden im Wald abgesetzt Das ist ein gewaltiger Schritt, die Heimat und sein Zuhause verlassen zu müssen. Wie habt ihr eure Abreise geplant? Ich habe sofort angefangen, das Auto startklar zu machen. Ich suchte Werkzeug und Instrumente zusammen, die uns auf der Fahrt durch mögliches unwegsames Gelände helfen würden, sicher voranzukommen. Das zog sich über den Tag. Währenddessen kamen die Einschläge immer näher und am Horizont sah man Rauchschwaden der Zerstörung in den Himmel aufsteigen. Erste Erfolgsmeldungen machten die Runde, dass die ukrainische Armee drei Hubschrauber abgeschossen hätte und dass alles gut würde. Das änderte aber nichts an der Entscheidung, zu fliehen. Wir haben noch eine Nacht in unserem Haus verbracht. Wir mussten los. Da war es noch möglich. Wir wussten nicht, was die nächsten Stunden bringen würden. Die Flucht begann. Das ist eine enorme psychische Belastung, die da auf den Schultern der Familie lastet. Man verlässt ja nicht freiwillig sein vermeintlich sicheres und geliebtes Umfeld. Schon gar nicht, wenn man nicht weiß, wohin es einen verschlägt. Vor allem weiß

man ja nicht, wann man zurückkehrt und wie alles sein wird, wenn ein Dorf dem Krieg zum Opfer fällt. Mein Frau hatte nur eine Zahnbürste eingepackt, weil sie dachte, dass wir nach dem Wochenende wieder zurückkehren würden. Ich war der Auffassung, es dabei zu belassen, weil ich große Sorge hatte, dass alle anderen Verlautbarungen hohe Wellen schlagen würden und wir nicht schnell genug die Flucht in die Sicherheit starten könnten. Wohin seid ihr aufgebrochen? Gab es konkrete Anlaufziele, die ihr besprochen habt? Wir sind als Erstes zu meinen Schwiegereltern gefahren, weil ich der Auffassung war, dass in dem 50 Kilometer entfernten Dorf kein Interesse für die Russen liegen würde, und wir da erst mal eine Nacht bleiben könnten. Als wir dort angekamen, gab es die Information, dass russische Fallschirmjäger im nahe gelegenen Wald abgesetzt wurden und wir schleunigst weiter sollten, um uns der Gefahr zu entziehen. Na gut. 50 Kilometer sind in einer militärischen Intervention keine Distanz. Zudem


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man bis heute ja nicht wirklich weiß, was Putins Ziele sind, außer totale Vernichtung? Genau. Wir sind dann weiter. Richtung Westen, wo die Cousine meiner Frau lebt. Es handelt sich dabei um Entfernung von circa vier Stunden. Der Weg wird die Warschau-Route genannt. Einfach geradeaus und man erreicht Warschau. Und wenn man dann weiter Richtung Westen fährt, landet man automatisch in Berlin.

» Die Sirenen heulten auf und rissen uns aus dem Schlaf. « Klingt machbar? War aber weitgefehlt. Als wir die Wälder erreichten, hielten uns Soldaten an, die darauf hinwiesen, dass hier gekämpft würde und eine Durchfahrt nicht möglich sei. Also einen Umweg in Kauf genommen und weiter Richtung Kiew. Die Ortsumgehung war verstopft und es wurde die Gegend um Kiew bombardiert. Also war Im-Stau-Stehen für uns keine Option. Wir sind dann offroad weiter. Mit dem 30 Jahre alten Ford Scorpio durch Wälder und über Pisten. Aus den vier Stunden wurde eine Odyssee von 15 Stunden. Nachts lagen wir auf Matratzen bei der Cousine, um etwas Ruhe zu finden. Die Sirenen heulten auf und rissen uns aus dem Schlaf. Es ging direkt in den Kartoffelkeller. Ein kleiner enger Raum mit Naturboden und Schwarzschimmel an den Wänden. Da saßen wir mit drei Familien. Und vermutlich waren die Diskussionen größer als vorher, wie es nun weitergehen soll, wenn der Krieg auch den Ort erreicht hatte, den ihr als sicher ausgemacht habt? Das stimmt. Als der Alarm endete, gingen wir zum Mittagessen hoch und besprachen uns. Mir war schnell klar, dass wenn wir bleiben würden, ich mich bewaffnen müsste,

um die Familie zu beschützen. Oder wenigstens bräuchte ich eine Kettensäge und einen Lastkraftwagen, um Barrikaden errichten zu können. Und während wir dasaßen, schlugen die nächsten Granaten in unmittelbarer Nähe ein. Rauch verdunkelte den Taghimmel und ich packte meine Familie zusammen. Denn wenn im Osten Explosionen zu hören und zu sehen sind, ist der Weg nach Westen noch frei. Ziemlich alternativlos die Möglichkeiten. Also auf nach Polen, wo wir dann einen Tag und zwei Nächte mit drei kleinen Kindern an der Grenze standen. Wann wurde dir klar, dass ihr Flüchtlinge seid? An der Grenze wurden wir mit Nahrungsmitteln versorgt. Außerdem gab es Windeln und Babynahrung. Ich hatte eigentlich alles dabei. Aber die Helfer meinten, dass man nicht wisse, wie lange man an der Grenze stehen würde. Diese Situation vermittelte mir zum ersten Mal das Gefühl, dass wir Flüchtlinge sind. Nun seid ihr in Sicherheit hier in Münster und vor allem willkommen. Mir ist klar, dass eure Gedanken und Sorgen in der Ukraine sind. Ich hoffe, der Familie geht es gut und dass der Bruder deiner Frau noch gesund ist, während er sein Land verteidigt. Gott sei Dank. Es sind alle wohlauf. Ich hoffe, das bleibt auch so. Moritz, ich danke dir für das Gespräch und wir bleiben in Kontakt. Ich danke euch und wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt. ◊◊◊

INFO

Moritz Hoffmann Der in Münster geborene Hoffmann zog in die Ukraine, um Kunst als Handwerk an den dortigen Fakultäten zu erlernen. Neben der Kunst lernte er sein heutige Frau kennen und fand in der Ukraine seine neue Heimat. moritz.in.ua | gofund.me/c7b561e7


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Tim Schaepers spricht mit Marina und Aziz über eine ungewisse Zukunft Als die Bombardierung ihrer Heimat immer heftiger wird, entschied eine Familie aus der Ukraine, das Land zu verlassen. Marina Abdulmalik flieht mit ihren jüngsten Kindern Adrian und Amelia per Zug Richtung Westen. Als sie in Münster ankommen, haben sie nichts außer der Kleidung, die sie tragen, und zwei Rucksäcke. Zwei Tage später erreicht ihr Mann Aziz die Familie. Das Wichtigste: Sie haben überlebt. Hier fühlt sich die Familie sicher. Doch sie machen sich große Sorgen um Familie und Freunde, die in der Ukraine geblieben sind.

Zusammen und in Sicherheit Wie habt ihr den Beginn der russischen Angriffe auf die Ukraine seit dem 24. Februar erlebt? Aziz: Früh am Morgen, etwa um vier Uhr, hörten wir laute Explosionen. Alle wachten auf und wir haben uns gefragt, was das sein könnte. Wir waren sehr verwirrt und hatten große Angst. Wo in der Ukraine habt ihr gelebt? Marina: In Charkiw, im Osten der Ukraine, nahe der russischen Grenze. Die Explosionen waren so nah, dass unsere Fenster vibrierten. Wir waren in großer Sorge, vor allem um unsere Kinder. Wir wussten nicht, was wir tun sollten. Es war eine furchtbare Situation. Wann habt ihr entschieden zu fliehen? Gab es einen besonderen Moment, an dem ihr euch dachtet: „Wir müssen hier weg!“? Aziz: Wir haben noch zwei Tage zu Hause verbracht, weil wir gehofft haben, dass alles wieder gut werden würde. Doch es wurde immer schlimmer. Meine Frau und die Kinder sind zunächst auf dem Land außerhalb der

Stadt untergekommen. Als die Luftangriffe immer öfter und heftiger wurden, entschieden wir dann, das Land zu verlassen. Auf welche Weise seid ihr nach Münster gekommen? Marina: Wir sind zunächst mit einem der Evakuierungszüge von Charkiw nach Lwiw ganz im Westen an der Grenze zu Polen gefahren. Und dann weiter nach Deutschland und schließlich bis nach Münster – hauptsächlich mit dem Zug. Am 5. März sind wir hier angekommen. Die dreitägige Reise war sehr hart. Wir haben stundenlang in der Schlange gestanden – an den Grenzen, den Bahnhöfen, an Bussen und bei der Ankunft. Während wir warteten, gab es keine Möglichkeiten zu sitzen, geschweige denn zu schlafen. Aziz: Aber wir sind nicht zusammengefahren. Meine Frau und die Kinder sind zwei Tage früher angekommen, weil ich nicht in den Evakuierungszügen mitfahren durfte, schließlich hatten Frauen und Kinder Priorität.


Fotos: Marina und Aziz

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Bis auf zwei Rucksäcke und unsere Papiere mussten wir alles zu Haus lassen War es schwieriger für dich, einen farbigen Ukrainer, auszureisen, als für weiße? Aziz: Ja, ich denke schon. Das ist leider so. Aber ich war überglücklich, als ich endlich bei meiner Familie und in Sicherheit war. Was hattet ihr bei euch, als ihr hierhergekommen seid? Marina: Wir konnten nicht mehr als zwei Rucksäcke mitnehmen. Unsere Dokumente und das Allernötigste. Ansonsten mussten wir alles zurücklassen. Ihr habt bestimmt Familie und Freunde, die noch in der Ukraine sind? Marina: Ja. Wir haben viel Kontakt mit meinem Bruder und seiner Frau. Außerdem ist unsere 22-jährige Tochter Mariam noch dort. Sie ist bei ihrem Freund geblieben, der in der ukrainischen Armee dienen muss. Wir machen uns sehr große Sorgen und haben Angst – vor allem um unsere Tochter.

Was vermisst du denn am meisten an zu Hause? Adrian: Meine Freunde und meinen Computer. Und die Schule? Vermisst du die auch? Adrian: Nein. Ich mag nicht so gerne zur Schule gehen. Das kann ich gut verstehen. Hast du denn im Moment Unterricht? Adrian: Im Moment noch nicht, aber nach den Osterferien kann ich hier zur Schule gehen. Wie war die Ankunft in Münster und eure ersten Eindrücke? Aziz: Die Menschen, die uns in Empfang genommen haben, waren sehr nett zu uns. Sie haben gefragt, was wir benötigen und was sie für uns tun können. Sei es Essen, Trinken oder Kleidung.


Marina: Es waren alle unheimlich nett zu uns und sehr liebenswert. Zudem war es leise hier – im Vergleich zu unserem Zuhause. Hier ist es sehr friedlich. Das war für uns und vor allem für die Kinder am allerwichtigsten. Wir konnten uns seit Tagen das erste Mal wieder sicher fühlen. Wie gefällt es dir in Münster, Adrian? Adrian: Gut. Ich spiele Fußball bei Münster 08 und habe schon viele Freunde gefunden. Die Menschen hier im Haus mag ich auch. Aber ich vermisse auch unser Zuhause.

» Das Einzige, was ich sagen möchte, ist: Danke. « Fühlt ihr euch mittlerweile angekommen, wenn man das überhaupt so sagen kann? Schließlich habt ihr nicht geplant, plötzlich in einem fremden Land zu leben. Marina: Das stimmt. Es ist eine sehr schwere Zeit für uns. Die Situation und alles andere ist komplett neu und ungewohnt. Wir sprechen und verstehen kein Deutsch. Außerdem sind mein Mann und ich nicht mehr die Jüngsten. Ein Neustart im Leben ist unter diesen Umständen nicht leicht. Aber wir sind wohlauf und zusammen – das ist das Wichtigste. Aziz: Wir hatten wie alle anderen, die geflüchtet sind, niemals damit gerechnet, mit nichts in einem anderen Land von Neuem zu beginnen. Und die deutsche Sprache ist sehr kompliziert. Und Amelia und Adrian, wie kommen die beiden mit der Sprache zurecht? Kinder haben es ja meist etwas einfacher, neue Sprachen zu lernen. Marina: Dadurch, dass die beiden auch viel Kontakt zu anderen Kindern haben, die

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Danke, danke für alles deutsch sprechen, können sie schon mehr sagen als wir. Doch seit Kurzem machen wir alle gemeinsam einen Deutsch-Online-Kurs. Wie kommen die beiden generell mit der ungewohnten und völlig neuen Situation zurecht? Marina: Mittlerweile, nach über drei Wochen, geht es beiden immer besser. Aber vorher hat man beiden den Stress angemerkt. Sie waren sehr schüchtern und haben sich unwohl gefühlt. Die Sprachbarriere war groß und sie kamen zunächst schlecht in Kontakt mit anderen Kindern. Was gefällt euch denn besonders an Münster? Marina: Ich mag die Natur um uns herum. Münster ist eine sehr grüne Stadt mit vielen Grünflächen und sehr vielen Bäumen. Hattet ihr vielleicht schon die Gelegenheit, die Stadt ein wenig zu erkunden, vielleicht ein wenig Sightseeing zu machen?

Aziz: Etwas schon. Wir waren in der Innenstadt zum Beispiel, die uns sehr gefallen hat. Ansonsten sind wir viel in der näheren Umgebung unterwegs und häufig bei den Ämtern in der Stadt. Gibt es etwas, was man ändern könnte, um es leichter für Geflüchtete bei ihrer Ankunft zu machen? Marina: Um ehrlich zu sein, gibt es schon Dinge, die man anders gestalten könnte. Aber in meiner Lage möchte ich mich in keiner Weise über irgendetwas beschweren. Das Einzige, was ich sagen möchte, ist: Danke. Danke für alles. Man hat bereits genug für uns getan. Aziz: Die Regierung und insbesondere die Menschen, die hier vor Ort für uns da sind, geben ihr Bestes. Und dabei war niemand darauf eingestellt, dass plötzlich Menschen aus der Ukraine vor einem Krieg fliehen würden. Manchmal wünschen wir uns lediglich ein paar mehr Informationen über Dokumente,


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die wir benötigen, und wo wir diese bekommen. Eine Art Übersicht, auf der steht: Ihr benötigt Dokument XY und findet diese in jenem Gebäude. Das ist allerdings ein typisch deutsches Problem. Anträge an Behörden zu stellen ist in Deutschland oftmals eine knifflige Angelegenheit, die Zeit und Geduld beansprucht. Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Marina: Der erste Schritt ist, dass unsere Kinder zur Schule gehen können. Wir möchten, dass der Alltag der beiden so normal wie möglich ist. Als Nächstes müssen wir Deutsch lernen. Das ist sehr wichtig, um uns so gut wie möglich an das Land, die Menschen und die neue Lebenssituation anzupassen. Außerdem beantragen wir einen Aufenthaltsstatus. Den brauchen wir, damit wir vorausschauen können.

» Danke für die Unterstützung und die großzügige Hilfe. « Wie lange dauert es, bis ihr den Aufenthaltsstatus bekommt? Aziz: Das wissen wir leider nicht. Wir waren beim zuständigen Amt für Flüchtlingsangelegenheiten und haben Mails geschrieben, aber warten schon länger auf eine konkrete Antwort. Habt ihr vor, in Deutschland zu bleiben? Marina: Das wissen wir nicht. Wir können derzeit nicht so weit in die Zukunft planen. Wir wissen nicht, wie lange der Krieg noch dauern wird. Wir wissen auch nicht, ob wir überhaupt hierbleiben können, wenn der Krieg irgendwann vorbei sein sollte. Aber wir können uns vorstellen, in Deutschland zu bleiben.

Aziz: Und wenn wir zurückgehen, wird es niemals wieder so sein wie vor dem Krieg. Allein wenn man sich die Zerstörung in den großen Städten anschaut und eben auch in Charkiw. Es wäre schön, wenn ich hier in naher Zukunft einen Job kriegen könnte, am besten in meinem alten Beruf als Elektroingenieur. Wisst ihr denn, ob und wann ihr die Möglichkeit bekommt, in Deutschland arbeiten zu können? Marina: Nein, das wissen wir leider nicht. In den sozialen Medien haben wir erfahren, dass man höchstens als Putzkraft, Altenpflegerin oder Busfahrer einen Job bekommt als Flüchtling aus der Ukraine. Dem wären wir natürlich nicht abgeneigt, aber wir sind eben auch nicht mehr die Jüngsten. Herzlichen Dank für das Gespräch. Ich wünsche euch das Beste für die Zukunft und dass ihr euch immer willkommen und wohl in Münster fühlt. Marina: Wir möchten uns bedanken. Bei allen Menschen aus Münster und der ganzen Stadt. Danke für die Unterstützung und die großzügige Hilfe. Mein Herz ist voll tiefer Dankbarkeit für die Humanität, die uns hier entgegengebracht wird. Aziz: Ganz genau. Vielen lieben Dank für alles. ◊◊◊

INFO Am 5. März erreichen die 1979 geborene Marina, der elfjährige Adrian und siebenjährige Amelia Münster. Zwei Tage später kommt auch der 1969 in Nigeria geborene Ehemann Aziz in der Flüchtlingsunterkunft an. Die 22-jährige Tochter Mariam bleibt in Charkiw, der Heimat der Familie Abdulmalik.


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Tom Feuerstacke und Dietrich Schulze-Marmeling suchen verbal nach der moralischen roten Linie im Sport Welche rote Linie im Spitzensport hat Bestand? Während Russland, seine Athleten und Finanziers von der Sportbühne nach dem gewaltsamen und blutigen Einmarsch in die Ukraine verbannt wurden, scheint die Grenze bei Menschenrechtsverletzungen nicht zu gelten. Der Satz „Sport ist nicht politisch“ verliert an Bedeutung mit jeder Menschenrechtsverletzung im Land der Ausrichter von Großevents. Solange Geld fließt, machen sich Verbandsfunktionäre zu Handlangern und treten moralische und gesellschaftliche Grundwerte mit Füßen.

Krieg, Menschenrechtsverletzungen und der Sport Krieg ist für die Menschen, die ihn erleben, immer scheiße. Wie bewertest du dieses Unheil, das über die Ukraine und Europa hereingebrochen ist? Na ja, ich war nicht naiv, was Putin anbelangt, und ich habe das immer für möglich gehalten. Man hat sich viel zu wenig auseinandergesetzt mit der Ideenwelt eines Wladimir Putin. Ein großes Russland. Ein Nationalismus mit völkischen Elementen. Und als dieser Aufmarsch war, da war mir klar, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt. Putin greift an oder die Ukraine macht Konzessionen, die sie gar nicht machen kann. Es war ziemlich eindeutig, dass er angreifen würde. In welchem Ausmaß dies geschehen würde, das war mir unklar. Was war dir bei Putin aufgefallen, dass du nicht naiv warst in der Bewertung seiner Person? Mir war in der Vergangenheit aufgefallen, dass man die Unterstützung der Rechtspopulisten in Westeuropa durch Putin als Fußnote behandelt hat. Also sich nie damit auseinandergesetzt hat. Was hat der Typ

mit Europa vor? Warum unterstützt er den Brexit? Warum unterstützt er Le Pen in Frankreich und Salvini in Italien? Warum unterstützt er indirekt auch die AfD? Warum reisen die ganzen AfD-Leute immer nach Moskau oder in die Ostukraine? Das ist meines Erachtens nach völlig unterschätzt worden. Man tut so, als sei das heutige Russland die alte Sowjetunion. Diese Sichtweise musst du mir näher erklären. Die alte Sowjetunion war ein Status-quoStaat, der darauf aufgebaut war, den Status quo in Europa zu zementieren. Das war dann auch in der Kommunikation mit der NATO praktikabel. Dieser russische Nationalismus ist anderer Natur. Den habe ich 2018 im Vorfeld der Weltmeisterschaft in Smolensk erlebt. Da habe ich ihn gespürt. Die NATO und auch selbst der Zweite Weltkrieg spielten keine Rolle. Vielmehr wurde über die Befreiung von Napoleon gesprochen, über den Westen und Russen. Da spürte man deutlich, dass da was im Gange war.


Fotos: Dietrich Schulze-Marmeling

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Putin denkt wie ein Ex-KGB-Mann und nicht wie ein Politiker Ich habe den Eindruck, dass sich in alten kommunistischen Ländern ein starker Nationalismus entwickelt hat. Das spürt man besonders in Russland? Es gibt ein Zitat von Lenin, er sagte: „Wenn du an einem russischen Kommunisten kratzt, dann kommt ein großrussischer Nationalist hervor.“ Ich glaube, diesen Nationalismus hat es immer in Russland in einer Form geben. Was Putin völlig unterschätzt hat: In seiner Wahrnehmung gab es die Ukraine als eigenständiges Volk eigentlich gar nicht. Umso überraschter war er, dass es die Ukraine doch gab. Dass sich eine eigene Identität herausgebildet hatte, die nach Westeuropa blickt. Das hat zu einer großen Fehleinschätzung bei ihm geführt. Nationalismus entsteht häufig dort, wo die eigene Identität verloren geht. Ich stelle mir die Frage: Hat Putin nach der Besetzung der Ostgebiete in der Ukraine die Entwicklung einer eigenen starken Identität in der Ukraine unterschätzt?

Man muss zwei Sachen bei Putin berücksichtigen: Putin ist Geheimdienstler. Er umgibt sich auch nur mit Personen aus diesem Milieu. Also denkt er wie ein Ex-KGB-Mann und nicht wie ein Politiker. Er glaubt, überall, wo es ethnische russische Minderheiten gibt, ist Russland. Da habe ich dann auch ein Recht zu intervenieren zugunsten der Minderheiten. Mit dieser Meinung unterlag er einer völligen Fehleinschätzung, was die ukrainische Bevölkerung betraf. Putin ist nicht Hitler: Aber an diesem Punkt gibt es tatsächlich einige Übereinstimmungen mit der Außenpolitik des Nationalsozialismus. Ich habe das Gefühl, dass er nicht der Einzige war, der von dieser Fehleinschätzung geleitet war. Putin ist davon ausgegangen, dass die meisten Russisch sprechen und ihm zujubeln werden. Ich glaube aber, dass auch die NATO und der Westen die Sache falsch eingeschätzt haben. In der Frankfurter Rundschau hatte ich gelesen, dass Lindner dem ukrainischen


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Botschafter Unterstützung versagt hatte. Mit der Begründung, dass dieser Überfall eh in ein paar Stunden gelaufen ist. Man ist im Westen davon ausgegangen, dass Putin in einer Woche durch die Ukraine durch ist. Dann ist das so, wie es auch mit der Krim gewesen ist. Dann verhandelt man halt. Da hatte man allerdings die Rechnung ohne den ukrainischen Präsidenten und sein Volk gemacht. Die Atommacht Russland kommt nicht richtig voran. Das war eine Fehleinschätzung auf beiden Seiten. Auf welchen beiden Seiten meinst du? Die Ukraine scheint alles richtig eingeschätzt zu haben? Putin war sich sicher, dass der Westen nicht groß reagieren würde. Das mit der Krim wurde hingenommen. Über Tschetschenien redet sowieso keiner. Georgien ist vergessen. Also werden sie das mit der Ukraine auch hinnehmen. Teile des Westens wiederum glaubten, dass alles ziemlich schnell erledigt sein wird. Okay, das ist dann so und man wird verhandeln müssen.

Also sind alle überrascht. Ich nicht. Da zelebriert sich jemand wie ein Zar und demonstriert ohne Unterlass seine Macht. Ist noch nie einen Kompromiss eingegangen und wir sind überrascht. Das ist ja schon fast zynisch. Aber wir wollten heute über was anderes sprechen. Dieser brutale Krieg sorgt für ein Erdbeben im Sport. Es werden Gelder von Oligarchen, die Vereine besitzen, eingefroren. Sportler, Vereine und das ganze Land werden von verschiedensten Weltsportverbänden von Wettkämpfen ausgeschlossen. Welche Folgen wird das Ganze für den Sport haben? Das wirkt alles etwas bigott. Ich sage mal, Abramowitsch ist nicht der übelste Typ in der Premier League, wenn ich mir die Besitzer von Manchester City oder Newcastle anschaue. Menschenrechte waren kein Hinderungsgrund, der die Scheichs vom Kauf der Vereine ausschloss. Die Fans haben es sogar noch bejubelt. Chelsea hat jetzt das Problem, das Russland einen Krieg in Europa führt. Habeck hat bei seinem Besuch in Katar gesagt, dass


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Europa und der Fußball sind von fragwürdigen Ländern wie Katar und Saudi-Arabien abhängig es einen deutlichen Unterschied zwischen Russland und den Katarer geben würde: Katar führe keinen Krieg in Europa. Das ist die rote Linie, die man nicht überschreiten darf. Da sind wir nicht ganz ehrlich oder das Thema Menschenrechte spielt keine Rolle. Welche Möglichkeiten stehen denn nun im Raum, um eine klare Kante im Sport zu zeigen? Es gibt zwei Möglichkeiten. Die eine ist die, dass der große Profiteur Katar ist. Weil wir auf der Suche für Ersatz der russischen Gaslieferungen sind. Einer der ersten Adressen ist da Katar. Die Gegenleistung wird sein, dass man die Verhältnisse in dem Land schönredet. Die andere Möglichkeit besteht darin, dass wir eine viel tiefere Diskussion darüber bekommen werden, wie der Spitzenfußball finanziert

wird. Das ist Gazprom und die verfolgen politisch strategische Ziele. Gazprom ist Russland. Es sind aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Saudi-Arabien. Das sind allesamt fragwürdige Länder mit einem falschen Menschenrechtsverständnis. Und der Fußball, vor allem in Europa, ist von diesen Ländern abhängig. Es geht ja nicht nur um Fußball. Wir hatten die Olympischen Winterspiele in China und eine politische Diskussion war ausgeschlossen. Als Begründung hörte man, dass sich Sportler vier Jahre auf ein solches Ereignis vorbereiten und deshalb nicht für politische Zwecke missbraucht werden sollten. Auf mich macht es den Eindruck, dass wirtschaftliche Interessen immer über moralischem und ethischem Denken stehen?


Sport Aufbau von engen Verbindungen in die europäischen Eliten. Das haben die Verbände aufgrund des Geldes zugelassen. Und durch den Sport Aufbau von engen Verbindungen in die europäischen Eliten. Und machen wir uns nichts vor. IOC-Präsident Thomas Bach ist seit den Winterspielen komplett diskreditiert. Die FIFA und die UEFA sind interessiert, Turniere in Länder zu geben, wo viel Geld fließt. Habeck reist nach Katar und möchte Gas. Wir diskutieren zwei Jahre darüber, wie wir die WM in Katar bewerten und wir sie letztendlich nicht boykottieren müssen. Und der Handschlag des Wirtschaftsministers sorgt dafür, dass ein Schurkenstaat zum Blümchenstaat wird. Und alle Diskussionen werden verstummen? Eines vorweg: Katar ist kein neuer Partner für Deutschland. Christian Wulff hat sich immer starkgemacht für die Weltmeisterschaft in Katar. Sigmar Gabriel genauso. Katar hat große Beteiligungen bei Volkswagen.

Man hat den Kritikern seinerzeit bei der Weltmeisterschaft in Russland entgegnet, dass es eine große Chance sei. Alles würde sich danach verändern. Das Land würde sich öffnen. Dabei gab es bereits nach Sotschi eine verschärfte Repression in Russland. Sportliche Großevents waren immer politisch. Was aber in den letzten Jahren dazukam: Ein besonderes Interesse von Autokraten und Diktatoren war immer da. Es gibt nun eine gewisse Seelenverwandtschaft zwischen internationalen Sportfunktionären und diesen Alleinherrschern und Gewaltherrschern. Sie lieben alle diese großen Inszenierungen. Es kam nun seit Jahren zu einem weiter verstärkten Interesse, sich über diesen Sport zu profilieren. Die Überlegenheit ihrer Systeme zu beweisen. Katar betreibt Sportwashing. Ablenken von politischen Verhältnissen. Und durch den

» Da sind wir nicht ganz ehrlich oder das Thema Menschenrechte spielt keine Rolle. « Katar ist jetzt oben in der politischen Landschaft angekommen? Das kann man so sagen. Aber ich habe etwas Verständnis für die Politik. Die politischen Entscheider in Deutschland befinden sich seit sieben Jahren im Dauerstress. Das fing an mit der sogenannten Flüchtlingskrise, dann kam die Pandemie. Und jetzt erleben wir den Krieg in der Ukraine. Ich bin froh, dass unsere Demokratie angesichts dieses dauerhaften Stresstests hält. Und Habeck muss nun ausbaden, was seine politischen Vorgänger fabriziert haben. Der hat sicherlich auch große Angst vor der sozialen Spaltung der Gesellschaft und den daraus resultierenden


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Habeck möge nicht anfangen die Menschenrechte in Katar schönzureden Spannungen. Die Politiker müssen die Folgen dieser Spannungen ausbaden. Meine einzige Forderung an Habeck wäre, dass er nicht anfangen sollte, die Menschenrechte in Katar schönzureden. Es fällt immer wieder auf, dass die mangelnde Bereitschaft zum Verzicht in der Gesellschaft uns am Ende zum Bittsteller werden lässt und wir politische und moralische Werte außer Acht lassen müssen. Wenn 23 Grad Celsius Raumtemperatur im Winter unsere größten Sorgen sind. Dann brauchen wir über Menschenrechte nicht mehr zu sprechen? Wir haben ein komisches Freiheitsgefühl. Was bringt uns auf die Barrikaden? Benzinpreisbildung und Tempolimit. Erst neulich bekam ich mit, wie jemand wegen der Sommerzeit steilging. Verkehrte Welt. Was mich letztens wirklich vom Hocker riss: Schalke 04 kündigt seine Gazprom-Verträge

und wie aus dem Nichts meldet sich der Fürst der Finsternis zu Wort, springt wie „Jack in the Box“ aus der Kiste und bietet seine Hilfe an … Du meinst Putinfreund Tönnies? Keine Worte … … es könnte auch Schröder sein. Danke für das Gespräch. Es war wie immer kurzweilig. Danke dir. ◊◊◊

INFO

Dietrich Schulze-Marmeling Der 1956 geborene Sachbuchautor ist Verfasser von über 25 Büchern zum Thema Fußball. Das Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur schrieb 2011 das Werk „Bayern und seine Juden“, das zum Fußballbuch des Jahres gekürt wurde.


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ätzlich Möglichkeit, ///// die Pflegekräfte aus dem Clemenshospital der Raphaelsklinik stellen ihre t‘s al beimund Tag der offenen h e g Arbeit und Fachbereiche vor r e i H ! h c i e neuen Stationen anzu///// vielfältige Gesprächsmöglichkeiten D um zahlreicheund Infostände e bei/////Snacks Getränken. ///// tolle Aktionen ww.lieblingsteam.de ///// Snacks und Getränke Am 21. Mai gibt es zusätzlich die Möglichkeit, sich im Clemenshospital beim Tag der offenen Tür für Pflegekräfte die neuen Stationen anzusehen und für Gespräche bei Snacks und Getränken. Besuch uns auch auf www.lieblingsteam.de

n jeweils von 10 – 16 Uhr statt. Die Veranstaltungen finden jeweils von 10 – 16 Uhr statt. ht FFP-Masken-Pflicht und NachweisHygiene-Hinweis: Es besteht FFP-Masken-Pflicht und Nachweispflicht eines negativen – Schnelltest vor Ort ist möglich. t – Schnelltest vorTest Ort ist möglich.


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Tipps & Termine

Kultur im Frühling Krimi-Schriftsteller Andreas Schmidt liest und plaudert Fr., 06.05.22 - 19:30 Uhr

NINIWE Vocal-Art Sister Moon A Tribute to Sting Fr., 13.05.22 - 19:30 Uhr

Ihno Tjark Folkerts Musik und Literatur Wilhelm Busch trifft Klassik Mi., 25.05.22 - 19:30 Uhr

Stefan Jürgens Konzert-Tour 2022 „Was zählt“ Do., 09.06.22 - 19:30 Uhr

Tickets und Info: Touristinformation Haus des Gastes, Am Kurpark 12 - 49214 Bad Rothenfelde, Tel. 05424 2218-0 Mail: touristinfo@bad-rothenfelde.de

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Tipps & Termine

Endlich wieder Radmesse! Die Radmesse Emsland findet vom 28. – 29. Mai 2022 in den Emslandhallen/Lingen statt. Veranstalter sind der Verein „Lingener Wirtschaft und Tourismus“ (LWT) und die Emslandhallen/Lingen.

emsland

28. 29. Mai

2022

Emslandhallen

Lingen

Eintritt: 7,- € · Rentner*innen: 5,-€ Jugendliche bis 14 Jahre: 5,-€ · Kinder bis 6 Jahre Frei Öffnungszeiten: Samstag und sonntag von 10-18 Uhr

WWW.RAD-REISEMESSE.DE

Nachdem die beliebte Radmesse leider im vergangenen Jahr ausfallen musste, freuen wir uns umso mehr auf die Veranstaltung 2022! Auf nunmehr 5000 m² präsentieren Fahrradhändler der norddeutschen Region und dem angrenzendem Ausland ihre Angebote. Alle Sparten der Radbranche werden hierbei, unterstützt durch Hersteller und Großhändler, auf imposanten Messeständen präsentiert. Moderne Showtrucks zeigen Neuigkeiten und Innovationen, hierunter auch handgebaute exklusive Nutz- und Freizeiträder für unterschiedliche Anwendungen. Das Segment E-Bike hat in den letzten Jahren enorm an Attraktivität gewonnen. Es gibt ständig Neuerungen in dieser Sparte – vor Ort können aktuelle Modelle getestet werden! Elektroroller gehören ebenfalls seit jeher zur Radmesse Emsland. Der Lingener Hersteller „emco“ lässt sich hier durch einen kompetenten Händler vertreten, ebenfalls präsentiert sich die Firma „Emsland Roller“ mit ihrem E-Roller-Verleih.


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Tipps & Termine


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Stadtgeflüster Münster – das Interviewmagazin wird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KG Rothenburg 14-16, 48143 Münster Telefon 0251 48168-43, Telefax 0251 48168-40 stadtgefluester-muenster.de info@stadtgefluester-muenster.de Herausgeber, Chef- und Schlussredakteur: Redaktion:

Thorsten Kambach Jana Nimz, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Claudia Maschner, Chiara Kucharski, Dominik Irtenkauf, Ruth Kirschbaum, Tim Schaepers

Editorial Design: Buschy

Verteilung: Fotografie:

Stadtgeflüster Maren Kuiter, André Stephan www.shutterstock.com, Pressefotos Ekki Kurz, Horst Stronk

Anzeigenvertrieb: Veranstaltungen und Interviewanfragen: redaktion@stadtgefluester.de info@stadtgefluester.de Büro: Irene Kötter Druck: Lensing Druck Ahaus Korrektorat: Ulrike Dorgeist Webseite:

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Am Am Am15. 15. 15.Mai Mai Maisind sind sindLandtagswahlen. Landtagswahlen. Landtagswahlen. - 43 -

Liebe Münsteranerinnen und Münsteraner, Liebe LiebeMünsteranerinnen Münsteranerinnenund undMünsteraner, Münsteraner, der Wecker des neuen Jahrtausends klingelt sehr laut. Jetzt wird aufgewacht und der derWecker Weckerdes des neuen neuen Jahrtausends Jahrtausends klingelt klingelt sehr sehrlaut. laut.Jetzt Jetzt wird wird aufgewacht aufgewacht und und aufgestanden. Fünf Jahre lang hat unsere Landesregierung die Trends der Zeit aufgestanden. aufgestanden. Fünf Fünf Jahre Jahre lang lang hat hat unsere unsere Landesregierung Landesregierung die die Trends Trends der der Zeit Zeit verschlafen. Dass das stimmt, merkt ihr selbst ganz leicht, wenn ihr diese Fragen verschlafen. verschlafen. Dass Dassdas dasstimmt, stimmt,merkt merktihrihrselbst selbstganz ganzleicht, leicht,wenn wennihrihrdiese dieseFragen Fragen hier beantwortet: hier hierbeantwortet: beantwortet: Sind in den letzten Jahren Ausstattung und Organisation unserer Bildung Sind Sindininden denletzten letztenJahren JahrenAusstattung Ausstattungund undOrganisation Organisationunserer unsererBildung Bildung besser geworden? besser besser geworden? Kam diegeworden? Digitalisierung schnell genug voran? Kam Kamdie die Digitalisierung Digitalisierung schnell schnellgenug genug voran? voran? Haben wir genug beim Klimaschutz getan? Haben Haben wirgenug genugbeim beimKlimaschutz getan? getan? Sind wirwir gut aufgestellt inKlimaschutz Katastrophen und Pandemien? Sind Sind wir wir gut gutaufgestellt aufgestellt ininKatastrophen Katastrophen und undPandemien? Pandemien? Gibt es genügend bezahlbaren Wohnraum? Gibt Gibtesesgenügend genügend bezahlbarenWohnraum? Wohnraum? Funktioniert unser bezahlbaren Gesundheitssystem? Funktioniert unser unser Gesundheitssystem? Gesundheitssystem? IstFunktioniert der Stau auf unseren Straßen kürzer und der ÖPNV besser geworden? IstIstder derStau Stauauf aufunseren unserenStraßen Straßenkürzer kürzerund undder derÖPNV ÖPNVbesser bessergeworden? geworden? Ihr seht, wir haben wirklich viel zu tun. 100.000 Wohnungen wollen wir jedes Jahr in 100.000Wohnungen Wohnungenwollen wollen wir wirjedes jedes Jahr Jahrinin Ihr Ihrseht, seht, wir wirhaben haben wirklich wirklich viel vielzu zutun. tun. NRW bauen und dafür sorgen, dass all100.000 unsere Krankenhäuser erhalten bleiben. NRW NRWbauen bauen und unddafür dafürsorgen, sorgen,dass dass allallunsere unsere Krankenhäuser Krankenhäuser erhaltenbleiben. bleiben. Begrünte Dächer, neue Energie und grüner Stahl sollen Realitäterhalten werden. Den Begrünte BegrünteDächer, Dächer, neue neue Energie Energie und und grüner grüner Stahl Stahl sollen sollenRealität Realitätwerden. werden. Den Den Nahverkehr von und nach Münster wollen wir schneller, günstiger und besser Nahverkehr Nahverkehr von vonund undnach nachMünster Münster wollen wollen wir wir schneller, schneller, günstiger günstiger undbesser besser machen. Unsere Münsteraner Schulen wollen wir modernisieren in und einem Tempo, machen. machen. Unsere Münsteraner Münsteraner Schulen Schulen wollenwir wir modernisieren modernisieren ineinem einem Tempo, Tempo, Bildung das wir soUnsere in unserem Land noch nicht wollen kannten. Deshalb macheninwir wirBildung Bildung das daswir wir sosoin inunserem unseremLand Landnoch nochnicht nichtkannten. kannten.Deshalb Deshalbmachen machenwir wieder zur Chefsache. wieder wiederzur zurChefsache. Chefsache. Wir wollen, dass aus den Hoffnungen der Menschen Wirklichkeit wird. Eure Wir Wirwollen, wollen,dass dassaus ausden den Hoffnungen Hoffnungender derMenschen MenschenWirklichkeit Wirklichkeitwird. wird. Eure Eure Hoffnungen sind unser Plan. Hoffnungen Hoffnungensind sindunser unserPlan. Plan. Thomas Kollmann, Bibiane Benadio und Sandra Beer sind die Kandidat*innen der Thomas Thomas Kollmann, Kollmann, Bibiane BibianeBenadio Benadiound undSandra SandraBeer Beersind sinddie dieKandidat*innen Kandidat*innender der SPD für das Münsterland. SPD SPDfür fürdas dasMünsterland. Münsterland. Sie kennen die Anliegen der Menschen in unserer Stadt aus erster Hand: Als Leiter Sie Siekennen kennen die dieAnliegen Anliegender der Menschen Menschenininunserer unserer Stadt Stadt auserster erster Hand: Hand:Als AlsLeiter Leiter eines Stadtteilzentrums, als Pflegedienstleitung und als aus Trainerin für eines einesStadtteilzentrums, Stadtteilzentrums,als alsPflegedienstleitung Pflegedienstleitungund undals alsTrainerin Trainerinfür für Unternehmen. Unternehmen. Unternehmen. Deshalb: Am 15. Mai mit beiden Stimmen SPD wählen! Deshalb: Deshalb:Am Am15.15.Mai Maimit mitbeiden beidenStimmen StimmenSPD SPDwählen! wählen! Weitere Infos und Kontakt: Weitere WeitereInfos Infosund undKontakt: Kontakt: kollmann-thomas.de kollmann-thomas.de kollmann-thomas.de bibiane-benadio.de bibiane-benadio.de bibiane-benadio.de sandra-beer.de sandra-beer.de sandra-beer.de

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