STADTGEFLÜSTER Februar 2022

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-1DEINS! | Ausgabe 02 | Season 17 im februar 2022 Das Interviewmagazin vom

Adam Riese

EINE SHOW WILL HOCH HINAUS


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Fast Forwort

Inhaltsverzeichnis

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EINE SHOW WILL HOCH HINAUS........... Seite 04 Adam Riese

SCHALK IM NACKEN – MUT IM HERZEN ......................................... Seite 12 Everlyn Zupke

Liebe Leserin, lieber Leser, dieser Februar hat es in sich: Karneval fällt erneut aus. In China beginnen die Olympischen Winterspiele. Aber der wirkliche Burner: Tom Brady, Quarterback der Tampa Bay Buccaneers, steht nicht im Superbowl. Gefühlt das erste Mal seit 100 Jahren. Was wohl Gisele Bündchen dazu sagt? Und ob sie am 13.02.2022 in Victoria’s Secret Dessous mit ihrem Tom auf dem heimischen Sofa das Football-Spektakel verfolgt? Das weiß keiner, außer die Gisele und ihr Brady. Was wir aber wissen, es tut sich was Neues auf im „Dachboden“ und die Planungen laufen auf Hochtouren. Obwohl ich zu aufgeregt bin, es für mich zu behalten, zwinge ich mich, es nicht zu verraten. Ihr könnt gespannt sein.

FÜNF FINGER SIND´NE FAUST ............... Seite 20 Patrick Menkhaus

HIER WIRD NICHTS DURCH DEN KAKAO GEZOGEN ...................................... Seite 26 Dr. Sara Marquart

Gesprochen wurde auch mit einer Wissenschaftlerin, einem Showmaster, einem Musiker und einer Opferbeauftragten. Es war spannend. Wie immer gilt: Gesund bleiben! Der Tom

RUND UM DIE GESUNDHEIT ................... Seite 36 TIPPS & TERMINE ....................................... Seite 39 JOB-CHANCEN ............................................. Seite 40


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ARNDT ZINKANT BEFRAGT ADAM RIESE, DER MIT SEINER SHOW NEU DURCHSTARTET Ein echter Entertainer braucht die Bühne wie Luft zum Atmen. Aber Bühnenluft war Adam Riese, Münsters bekanntem Showmaster, nun über zwei Jahre verwehrt. Corona sei’s geklagt. Aber der schelmische Krawattenmann war derweil nicht untätig – und hat seiner über 15 Jahre bestehenden „Adam Riese Show“ erneut ein Update verpasst. Und einen Umzug, der die Fans gleichsam abheben lässt.

EINE SHOW WILL HOCH HINAUS Adam, bei unserem letzten Gespräch im Februar 2021 zeigtest du dich in puncto Corona als Optimist. Tatsächlich? Ja, du sagtest seinerzeit: „Spätestens ab Pfingsten werde ich durch Münster laufen und wildfremde Menschen umarmen!“ Stimmt! Aber ich hatte keine Jahreszahl genannt. Im Ernst: Ich habe mir anfangs wirklich nicht vorstellen können, dass uns die Pandemie so lange begleitet. Und das war gut so. Wenn ich damals geahnt hätte, wie lange wir nicht mal gute Freundinnen und Freunde umarmen, hätte ich schlechte Laune bekommen. Wagst du denn eine neue Prognose über das Ende der Maßnahmen? Klar. Am 3. April gibt es die erste Adam Riese Show seit über zwei Jahren – der Vorverkauf startet am 2. Februar. Das heißt, die Pandemie wird schlagartig am 2. April enden. Und ja: Ich rede von 2022.

Deine Show ist ein gutes Stichwort. Besonders über der Kulturbranche schwebt ja bis heute das Damoklesschwert der Pandemie. Das betrifft dich ebenso wie deine hochgeschätzten Gäste. Wenn man den Gerüchten trauen darf, willst du mit der neuen Show-Location „hoch hinaus“. Was ist dran? Das ist die nackte Wahrheit. Wir gehen in den Engelsaal im sechsten Stock vom ATLANTIC Hotel. Wie bist du denn auf diesen Ort gestoßen? Den Hoteldirektor Sascha von Zabern hatte ich bei der Skate Aid Night 2019 kennengelernt. Da hatte er mich gefragt, ob ich Lust hätte, mit einem Kreis illustrer Menschen einen Münster-Kaffee für das ATLANTIC zu kreieren. Meinen Einwand, dass ich keinen Kaffee mag, hat er nicht gelten lassen. Zum Glück! Sonst wäre mir ein äußerst heiteres Coffee Cupping entgangen. Mit der radelnden Redakteurin Britta Heithoff, der Designerin Claudia Gerken und den Münster-Originalen Titus Dittmann


Foto: Christoph Steinweg

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Wir haben uns in der CLOUD sehr wohl gefühlt und Steffi Stephan haben wir bei einem lustigen Ausflug zur Union-Rösterei in Bremen den ATLANTIC Hotel Kaffee Blend erfunden. Und dann? Hat Sascha mich eingeladen, sein Hotel zu besichtigen. Obwohl das noch im Rohbau war, habe ich mich sofort in den Engelsaal verliebt. Wir sind sogar aufs Dach gestiegen. Das war herrlich. Als Kinder waren wir immer auf die Realschule im Kreuzviertel geklettert. Seitdem war ich auf keinem Dach mehr. Zumal ich nicht ganz schwindelfrei bin. Dreimal umgezogen heißt im Volksmund so viel wie „einmal abgebrannt“. Warum tust

du dir erneut einen Umzug an? Gab es etwa Kritik von den Fans oder Mitarbeitern an der alten Location? Nein. Wir haben uns in der CLOUD sehr wohlgefühlt. Der Umzug war keine Entscheidung gegen die CLOUD, sondern eine für den Engelsaal. Und das ATLANTIC liegt mitten in der Stadt. Ich finde, da gehört die Adam Riese Show hin. Außerdem sind die Bedingungen dort optimal. Zum Beispiel? Du weißt ja, dass meine Frau immer für das gesamte Ensemble kocht. Das gemeinsame Essen vor der Show ist immer ein wichtiger Moment. In den früheren Locations musste sie mit


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Behelfs-Kochplatten in der Garderobe arbeiten. Im ATLANTIC hat sie eine voll ausgestattete Profi-Küche zur Verfügung. Nach der Aftershowparty können die Talkgäste dann ohne Umwege in ihr Hotelbett fallen. Und mit Sascha von Zabern haben wir einen Gastgeber, der sich mit viel Leidenschaft für meine kleine Show engagiert. Das ATLANTIC tritt aber nicht als Veranstalter auf, oder? Nein. Ich bin sehr glücklich, dass das Tim Eberhardt von der Friedenskapelle übernimmt. Der bringt die richtige Mischung aus Professionalität und Herzblut mit. Da kann ich mich am Veranstaltungstag ganz entspannt auf die Show konzentrieren.

Profitiert auch das Publikum von dem Umzug? Klar! In Bahnhofsnähe ist die Location für alle optimal zu erreichen. Wer mag, kann vor der Show im Hotel essen oder nachher in der Skybar bei einem Cocktail den Blick über Münster bei Nacht genießen. Die Bar liegt nämlich direkt neben dem Engelsaal. Du hattest bereits bei unserem vorigen Gespräch auf eine neue „männliche Assistentin“ hingewiesen. Kannst du uns endlich den Namen verraten? Sehr gerne. Das wird der Klavier-Comedian Jens Heinrich Claassen. Der ist reich und schön.


Foto: Tom Heyken

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Die perfekte Rolle als Sidekick hat Markus Paßlick Wird der dann so ein Sidekick wie Manuel Andrack bei Harald Schmidt? Nein. Sidekick bleibt mein Bandleader Markus Paßlick. Der ist perfekt in dieser Rolle. Aber meine Assistentinnen wurden ja immer auch zweckentfremdet. Für Impro-Spiele zum Beispiel. Da ist Jens Heinrich vielseitig einsetzbar. Der ist spontan, witzig, kann improvisieren, musizieren … Da wird uns sicher etwas einfallen. Wie steht’s mit deinem übrigen Team – der harte Kern bzw. die Show-Urgesteine werden doch wohl bleiben? Natürlich! Es gibt ja auch ganz wertvolle Menschen hinter den Kulissen. Die Showkö-

chin hatte ich erwähnt. Aber auch Showredakteur Peter Sauer, der für mich recherchiert und Vorgespräche mit den Talkgästen führt, und unser Hausfotograf Tom Heyken sind von der ersten Show an und weiterhin dabei. Was für mich aber das Wichtigste ist: Meine Band bleibt! Jürgen Knautz am Bass, Altfrid M. Sicking am Vibraphon und Markus Paßlick an der Percussion sind nicht nur hervorragende Jazzer. Sie haben mit der eher ungewöhnlichen Besetzung einen sehr eigenen Sound und schaffen es immer wieder, sich auf die sehr unterschiedlichen sangeswilligen Talkgäste einzustellen. Am 3. April bekommen sie übrigens Unterstützung von der Soul-Sängerin Magdalena Kryspin. Auf die freue ich mich.


Und wer wird am 3. April auf dem Sofa Platz nehmen? Mit Nele Mueller-Stöfen und Seumas Sargent kommen zwei Schauspiel-Stars, die schon für die Show vor zwei Jahren gebucht waren, die dann aus bekannten Gründen abgesagt wurde. Nele kennst du aus vielen Filmen, sie schreibt aber auch Drehbücher. Seumas ist aktuell in Netflix-Serien zu sehen und blickt auf über 15 Jahre „Blue Man Group“ zurück. Der dritte Talkgast ist Marian Gold, Sänger von Alphaville, die ja 1984 von Münster aus ihre Weltkarriere gestartet haben. Wird die Show immer noch Münster als Fixstern behalten – oder gehen dir die hiesigen

Promis allmählich aus? Keine Angst! Meine Wunschliste ist noch sehr lang. Wir beschränken uns ja nicht auf Talkgäste, die hier leben. Ein Bezug zu Münster reicht aus. So hatten wir ja auch Friederike Kempter aus dem Münster-Tatort da oder Steffen Henssler, der von Münster aus gemanagt wird. Was hast du sonst in der Pandemiezeit getrieben? Zum Glück konnte das „Festival der Demokratie“ unter Coronabedingungen stattfinden. Ich durfte kleine Talks im Pumpenhaus beisteuern. Da hat mir zum Beispiel der Kabarettist Henning Venske erzählt, dass in


Foto: Tom Heyken

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Man kann mich jetzt in das neue Panini-Album für Münster einkleben den 1970ern sein Telefon abgehört wurde. Der Beweis: Obwohl Henning irgendwann die Zahlungen eingestellt hat, wurde sein Anschluss nie abgestellt. Schön war: Die Talks wurden von einem Gebärdendolmetscher simultan übersetzt. Veranstaltet wurde das Festival ja vom Stadtensemble Münster, das tolle Formate für die Coronazeit entwickelt hat. Da werden Menschen im direkten Austausch oder sogar per Telefon mit Kultur versorgt. Ich selbst durfte einen „Kulturspaziergang“ durchs Südviertel mit Wilhelm Schlotterer vom Theater Münster machen. Das Ergebnis kann man sich als Podcast bei MünsterStream anhören. Und du bist gar zum Sammelbild aufgestiegen?

Ja, man kann mich jetzt in das neue Panini-Album für Münster einkleben. Das ist eine sehr große Freude für mich, weil ich damit natürlich wunderbare Kindheitserinnerungen verbinde. Und in der Pandemiepause hatte ich ja mit Oliver Pauli den „Culture Club Münster“ fürs Netz moderiert, den es übrigens noch auf YouTube zu sehen gibt. Genau. Da hattet ihr auch zu Spenden für die Kulturszene aufgerufen, zum Beispiel fürs „Theater Titanick“. Wie haben sich die Dinge bislang entwickelt? Die Titanick ist stark angeschlagen, aber nicht gesunken. Die hatten im Sommer mehrere Aufführungen in Münster, die sehr erfolgreich waren. Leider mussten sie wegen


Volksbank-Sofa“ heißen muss. Das ist toll. Und das Ergebnis ist, dass die Karten für die Show nicht teurer werden.

» Ja, man kann mich jetzt in das neue Panini-Album für Münster einkleben. « Um einmal mehr auf Harald Schmidt zu kommen: Der sagte mal in seiner typischen Ironie: „Irgendwann erwartet man Dankbarkeit dafür, dass man überhaupt noch auftritt.“ Schließlich zog er dann seiner Show den Stecker. Wie lange willst du noch durchhalten? Gute Frage. Als wir mit der Show gestartet sind, hatte ich mir erträumt, zehn Jahre durchzuhalten. Nun machen wir das seit 15 Jahren. Von daher bin ich mit Prognosen vorsichtig. Wie gut ich bei Vorhersagen bin, hattest du ja schon zu Beginn dieses Interviews festgestellt. Solange uns Menschen sehen wollen und wir auf der Bühne Spaß daran haben, machen wir weiter. der Abstände die Anzahl der Zusehenden sehr klein halten. Das hat auch wirtschaftlich Konsequenzen. Alles wird immer teurer – auch deine Eintrittskarten? Auch für uns wird alles teurer. Vor allem meine Anzüge. Im Ernst: Wir müssen damit rechnen, dass wir auch im April unter Coronabedingungen arbeiten müssen. So ist beispielsweise die Überprüfung der 2G-Regeln recht aufwendig. Damit die Ticketpreise nicht explodieren, bekommen wir Hilfe von Volksbank Immobilien Münsterland. Die haben uns unbürokratisch Unterstützung angeboten, ohne dass die Veranstaltung zukünftig „Die Immobilien-Show“ oder „Das

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INFO

Adam Riese Er ist in Münsters Szene seit den 1980er-Jahren bekannt, sei es als Punksänger oder bei den „Fidelen Schwagern“, zu denen auch Götz Alsmann zählte. Die „Adam Riese Show“ wurde vor 15 Jahren ins Leben gerufen, wanderte vom Pumpenhaus in die Cloud und wird bald ein neues Zuhause finden. Der studierte Mathematiker Riese verdient seine Alltagsbrötchen als IT-Fachmann.


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ARNDT ZINKANT BEFRAGT DIE SED-OPFERBEAUFTRAGTE EVELYN ZUPKE Bis zur achten Klasse war sie ein „sozialistisches Musterkind“, sagt Evelyn Zupke. Später wurde sie rebellisch, speziell gegen das „Zettelfalten“, wie sie die Wahlen in der DDR nannte. Evelyn Zupke war Teil des oppositionellen Kreises Weißensee und sorgte 1989 maßgeblich für die Aufklärung des Wahlbetrugs bei den DDR-Kommunalwahlen. Seit Kurzem ist sie die erste Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur. Ein Gespräch über Trauma-Opfer, alte Stasi-Schergen und Udo Lindenbergs „Sonderzug nach Pankow“.

SCHALK IM NACKEN – MUT IM HERZEN Frau Zupke, im vergangenen Jahr feierte die Bundesrepublik den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. Mit welchen Gefühlen haben Sie ihn erlebt? Für mich ist der Tag der Deutschen Einheit, ebenso wie der 17. Juni und der 9. November, immer wieder bewegend. An diesen Tagen empfinde ich tiefe Dankbarkeit für all das, was in den letzten 31 Jahren erreicht wurde. Manchmal denke ich, es würde uns als Gesellschaft helfen, wenn wir uns stärker auch an die Zeit der deutschen Teilung zurückerinnern würden. Woran genau? Viele haben selbst erlebt, was es heißt, nicht frei reisen zu dürfen. Heute darf jeder seine Meinung frei sagen und sich selbstverständlich auch kritisch zur Regierung äußern. All das war in der DDR völlig undenkbar. Die Freiheit, in der wir heute leben dürfen, ist für mich nicht selbstverständlich. Gerade deswegen bin ich überzeugt, dass die Erinnerung an die Zeit der deutschen Teilung und die Opfer der SED-Diktatur dabei helfen kann, sensibel

zu sein für den besonderen Wert von Demokratie und Freiheit. Ist die Einheit im Großen und Ganzen vollzogen oder klafft nach wie vor ein Graben zwischen Ost und West? Viele behaupten das ja. Bei der Frage wird mir viel zu häufig nur auf die Defizite geschaut. Wir haben gemeinsam in den letzten 30 Jahren viel erreicht – dennoch brauchen insbesondere die strukturschwachen Regionen weiterhin Unterstützung, um dem grundgesetzlichen Anspruch gerecht zu werden, in ganz Deutschland gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen. In vielen Gesprächen in West oder Ost stelle ich eine fehlende Wahrnehmung fest, dass es mutige Menschen waren, die sich jahrzehntelang gegen das SED-Regime aufgelehnt und es schließlich zu Fall gebracht haben. 2019 hat der Bundestag die Einrichtung eines „Zentrums für Oppositions- und Widerstandsgeschichte“ beschlossen. Dieses Zentrum kann uns helfen, endlich die Widerstandsbewegung in ihrer Gänze zu verstehen, als wichtigen


Foto: DBT/Korge

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Bis zur achten Klasse war ich eher ein sozialistisches Musterkind Teil unserer Geschichte zu würdigen und den nachfolgenden Generationen zu vermitteln. Sie galten bereits in Schülertagen als widerständig, weshalb Sie nach dem Abitur 1980 nicht studieren durften. Aus welcher Quelle kam Ihr Widerspruchsgeist – vielleicht Freunde oder das Elternhaus? Bis zur 8. Klasse war ich eher so etwas wie ein sozialistisches Musterkind. Meine Mutter war alleinerziehende Lehrerin, sodass durchaus Druck bestand, nicht aufzufallen. Allerdings hatten wir Verwandte in Berlin, die als Artisten arbeiteten und ab und zu ins Ausland reisen durften. Bei ihnen gab es andere Bücher, und man spürte ein klein wenig den

Duft der großen weiten Welt. Mit dem Übergang in die Erweiterte Oberschule (EOS) wurde dann aus meiner eh nie zurückhaltenden Art ein gelegentliches Aufmucken. Zum Beispiel, indem ich mal offen eine Westplastiktüte trug, mal kein FDJ-Hemd anzog oder mich der geforderten Diffamierung eines Mitschülers nicht anschloss, der sich nicht als Offizier verpflichten lassen wollte. Es waren also eher kleine, stachelige Widerstandsakte. Ja – sie drückten aus, dass ich die Diskrepanz von Propaganda und Realität nicht hinnahm. In der Schule wurde mir daraufhin sehr klar gesagt, dass ich mich für ein Studium


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Ein Jahr flexibel ins Theater! Angeblich haben Sie 1983 eine öffentliche Terrasse mit Udo Lindenbergs „Sonderzug nach Pankow“ beschallt – was genau passierte Ihnen danach? Ich habe mit meinem damaligen Freund den Straßenverkauf eines Terrassencafés in Binz auf Rügen betrieben. Das Café gehörte zum FDGB-Feriendienst, der den sogenannten Werktätigen in der DDR subventionierte Urlaubsreisen im Inland vermittelte. Und als das Lied „Sonderzug nach Pankow“ herauskam,

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Foto: Oliver Berg

gar nicht erst zu bewerben brauchte. Aber ich hatte mich derweil auch selbst gegen dieses Bildungssystem entschieden – denn dies stand ja stellvertretend für den Staat.

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Foto: DBT/Julia Nowak

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Ich bekam eine Art von Verweis und mein Lohn wurde um 20 % gekürzt bat ich einen befreundeten Techniker der Ferienheime, welcher Zugang zu verbotener Westmusik hatte, mir die Platte zuzuspielen. Mit dem Schalk, der mir stets im Nacken saß, spielte ich das Lied mitten im Sommer über die Terrassenlautsprecher ab. Da sich das in Windeseile herumsprach, wurde ich zum Heimleiter zitiert, der dann eine Art Verweis aussprach und meinen Lohn um 20 Prozent kürzte. Ich habe mich davon nicht einschüchtern lassen. Meinen Charakter, gern auch ein bisschen zu provozieren, hat es eher gestärkt. Viele überzeugte SED-Mitglieder sind nach der Wende ruck, zuck wieder in Amt und Würden gelangt. Schmerzt Sie das? Als SED-Opferbeauftragte werbe ich dafür, dass Politikerinnen und Politiker offen mit ihrer Biografie umgehen und die Anliegen der Opfer ernstnehmen. Wenn ich beispielsweise erlebe, dass in Mecklenburg-Vorpommern mit Torsten Koplin ein ehemaliger hauptamtlicher Stasi-Offizier als Landeschef der Linken die Koalitionsverhandlungen führt, bin ich wie viele SED-Opfer fassungslos. Torsten Koplin hat über 30 Jahre Zeit gehabt, den Opfern der SED-Diktatur zu zeigen, dass er ihr Leid anerkennt. Aus Sicht der Opfer hat er das Gegenteil getan: Immer wieder traf er sich über die Jahre mit den Verbänden der

ehemaligen Stasi-Mitarbeiter. Es sind genau diese Verbände, die bis heute das SED-Unrecht leugnen und die Opfer verhöhnen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Biografie und der Geschichte seiner Partei sieht für mich anders aus. Damit wären wir bei den SED-Opfern, Ihrem neuen beruflichen Aufgabenfeld. Was sind deren schlimmste Nöte? Viele Opfer leiden bis heute an den körperlichen und psychischen Folgen ihrer Zeit im Gefängnis oder im Jugendwerkhof. Die Mehrheit von ihnen scheitert jedoch bei den Antragsverfahren für Hilfen, da man den ursächlichen Zusammenhang zwischen Haft und heutigem Leiden belegen muss. Dies ist nach all den Jahren aber nur schwer möglich. Ich werbe daher dafür, dass wir die Verfahren grundsätzlich vereinfachen. Wer beispielsweise in der DDR aus politischen Gründen in Haft saß und heute krank ist, sollte sich keiner langwierigen Begutachtung unterziehen müssen, sondern auf einem einfachen Weg Hilfe bekommen. Zudem lebt rund die Hälfte der SED-Opfer an der Grenze zur Armutsgefährdung. Gerade im Alter müssen wir die Betroffenen besser unterstützen, damit sie nicht ins gesellschaftliche Abseits geraten.


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Ein Journalist äußerte jüngst bei der Bundespressekonferenz die Sorge, die DDR-Aufarbeitung könnte zur „Konkurrenz“ der NS-Erinnerung werden. Finden Sie die Befürchtung berechtigt? Diese Gefahr sehe ich nicht. Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus ist für unsere Gesellschaft von besonderer Bedeutung. Wir stehen in der Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus und der SED-Diktatur vor ähnlichen Herausforderungen. Wie gelingt uns die Vermittlung, wenn immer weniger Zeitzeugen zur Verfügung stehen? Wie schaffen wir es, mit unseren Themen im digitalen Raum präsent zu sein? Ich freue mich, dass die neue Regierung sich im Koalitionsvertrag zur Aufgabe gemacht hat, das Gedenkstättenkonzept zu überarbeiten. Hier möchte ich mit den Einrichtungen, die sich für die Aufarbeitung des Nationalsozialismus einsetzen, an einem Strang ziehen.

» Zudem lebt rund die Hälfte der SED-Opfer an der Grenze zur Armutsgefährdung. «

wurden – etwa die Einrichtung eines bundesweiten Härtefallfonds, Verbesserungen bei der Anerkennung von Gesundheitsschäden, die Dynamisierung der Opferrente und die Überarbeitung des Gedenkstättenkonzeptes. Schon kurz nach der Wende wollten viele von Aufarbeitung nichts wissen. Die Stasi-Akten seien eine „Büchse der Pandora“, die besser geschlossen bliebe. Was antworten Sie denen? Ich habe selbst an der Auflösung der Staatssicherheit mitgewirkt. Unsere Sorge war damals, dass Strukturen fortbestehen könnten, wenn wir sie nicht offenlegen. Die Menschen wollten zudem Klarheit darüber haben, wer wie in ihr Leben eingegriffen hat. Grundsätzlich gibt es ja keine Pflicht, sich die Akten anzusehen. In vielen Gesprächen mit den Opfern erlebe ich aber, dass diese ein wichtiges Instrument zur Aufklärung sein können. Viele Menschen können mithilfe der Stasi-Unterlagen Ereignisse in ihrem Leben rekonstruieren: Warum habe ich damals diese Arbeitsstelle nicht bekommen? Woher wusste die Stasi von meinen Fluchtplänen? Wer hat mich bespitzelt? Mithilfe der Akten können die Opfer sich einen Teil ihres gestohlenen Lebens zurückholen. Auch im Umgang mit den früheren Stasi-Offizieren und inoffiziellen Mitarbeitern tragen die Unterlagen zu einer differenzierten Betrachtung bei. Mir geht es dabei nicht um Schuld, sondern um Aufklärung und Verantwortung. ◊◊◊

Haben Sie eine Agenda oder einen Masterplan für die nächsten Jahre Ihrer Arbeit? Ich habe die Monate nach meinem Amtsantritt dafür genutzt, mit vielen Opfern zu sprechen, mit Verbänden und Initiativen, mit Beratungsstellen und den Landesbeauftragten in den ostdeutschen Ländern, die sich seit Jahrzehnten für die Opfer einsetzen. Wo aktuell besonders großer Handlungsbedarf besteht, habe ich in einem Bericht zusammengefasst und am 9. November dem Bundestag vorgelegt. Es freut mich sehr, dass viele der Vorschläge im Koalitionsvertrag aufgegriffen

INFO

Evelyn Zupke Sie ist 1962 in Binz auf Rügen geboren, ausgebildete Heilerziehungspflegerin und Fachberaterin für Psychotraumatologie. Ab 2008 war sie als Sozialpädagogin in der ambulanten Eingliederungshilfe für Menschen mit psychischer Erkrankung in Hamburg tätig. Als Teil des oppositionellen Friedenskreises Weißensee sorgte sie 1989 maßgeblich für die Aufdeckung von DDR-Wahlbetrug. Seit Kurzem hat Zupke das Amt der SED-Opferbeauftragten inne, das 2021 nach der Auflösung der Stasi-Unterlagenbehörde neu geschaffen wurde.


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Tim Schaepers fragt Patrick Menkhaus nach Zigarren und Whiskey Man nehme einen Bass, zwei E-Gitarren, ein Schlagzeug, dazu Gesang, der unter die Haut geht, und fertig ist „Electric Gravity“. Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Doch die fünf Münsteraner wirken auf der Bühne und klingen aus den Boxen, als wenn es das Einfachste der Welt wäre. Mit ihrer neuesten Single will die Band für einige Minuten dem teils tristen Pandemie-Alltag entgegenwirken. Der Sänger und Texter erklärt, woher er seine Inspiration nimmt, wovon er träumt und warum seine Stimme einen Schockeffekt haben kann.

Fünf Finger sind ’ne Faust Deine Band heißt „Electric Gravity“. Wie kamen deine Bandkollegen und du auf den Namen? Seid ihr Physikstudenten? Nein. Mit Physik haben wir alle nicht viel am Hut. Außerdem bin ich zur Band dazugestoßen, bin also kein Gründungsmitglied. Als sich unser Bassist Klaus vor zehn, elf Jahren mit ein paar Kumpels zusammengetan hat und Mucke machen wollte, standen die irgendwann vor ihrem ersten Gig. Kurz davor sprangen dann beide Gitarristen ab und unser heutiger Gitarrist kam hinzu. Auf der Bühne wurde improvisiert. Schien gut anzukommen und der Veranstalter fragte, wie er die Band nennen soll. Als darauf keine Antwort kam, nannte er die Band kurzerhand „Klausis Rock’n’Roll-Truppe“. Okay. Das hört sich an wie eine 70er-Jahre-Coverband, die man für Schützenfeste und Hochzeiten buchen kann. Deshalb konnte der Name nicht so stehen bleiben. Durch Irrungen und Wirrungen kam dann letztlich „Electric Gravity“ heraus. Wie genau der Name zustande kam, kann ich

heute nicht mehr sagen. Er hat auch keine tiefere Bedeutung. Klingt aber deutlich besser! Und wer seid ihr alles und welchem Genre würdet ihr euch zuordnen? Was ich bisher gehört habe, ging in die Hardrock-Richtung. Klaus spielt Bass, Alex und Marius E-Gitarre, Daniel Drums und ich singe. Die Frage nach dem Genre ist eine sehr, sehr gute, über die wir auch schon viel nachgedacht und diskutiert haben. Irgendwas zwischen Stoner, Doom und Grunge. Vielleicht noch mit Psychedelic-Einflüssen. Ich nehme an, dass ihr euch noch selber managt und produziert? Ja, auf jeden Fall. Alles independent. Wo nehmt ihr auf? In einem Keller bei jemandem zu Hause oder habt ihr einen heiß begehrten Probenraum? Unser erstes Album haben wir bei einem Kumpel zu Hause im Keller eingespielt. Der hat sich Equipment zum Aufnehmen besorgt


und ein kleines Tonstudio eingerichtet. Dort haben wir dann eine Woche lang von morgens bis abends aufgenommen. Als alles fertig war, hat er die Sachen dem Laden wieder zurückgebracht. (lacht) Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt erzählen sollte. Das ist mittlerweile verjährt und man weiß ja, wie es finanziell um junge Musiker steht. Da wird jeder Verständnis für haben. Auf jeden Fall haben wir so vor zwei oder drei Jahren unser erstes Album aufgenommen, während die Eltern von dem Kumpel die Krise bekommen haben. 2019 erschien es unter dem Titel „Time And Tide“. Anfang 2021 haben wir dann noch mal zwei Songs rausgebracht, die wir in unserem Probenraum eingespielt haben.

» Wenn ihr unsere Musik mögt, möchten wir auch für euch da sein! « Und die Texte schreibst du klassischerweise als Sänger oder steuert jeder mal einen bei, wie bei „Queen“ zum Beispiel? Die schreibe nur ich. Blutige, schweißtreibende und einsame Arbeit. (lacht) Noch mal zu eurer neuesten Single „A Hand’s Worth Of Dark“. Was soll das genau bedeuten und worum geht’s in den beiden Songs? Zunächst war uns wichtig, der Coronasituation geschuldet, dass wir ein Lebenszeichen von uns geben. Zu sagen: „Wenn ihr unsere Musik mögt, möchten wir auch für euch da sein!“ Überall saßen Menschen während des Lockdowns alleine rum. Denen und allen anderen wollten wir einfach eine Freude bereiten. Der Track „Dandelion“


Fotos: Pressefotos

Wir haben alle Auftritte direkt abgesagt bringt rotzigen Punk auf die Single. Wir mögen alle, wenn es kracht, wenn es rappelt. Und „A Hand’s Worth Of Dark“ wurde von den „Black Live Matters“-Demos inspiriert und ist melancholischer, was ich sehr mag. Die Geschehnisse um George Floyd haben uns alle sehr beschäftigt. In dem Song wollten wir den Blickwinkel einfangen, wie ein weißer Mann Polizist wird und eine solche Tat begehen kann. Corona ist euch ebenso in die Quere gekommen wie so ziemlich jedem anderen Menschen auf der Welt auch. Habt ihr Gigs verschieben müssen oder abgesagt? Verschoben haben wir gar nichts. Wir haben alle Auftritte direkt abgesagt. Im Dezember und im Januar hätten wir Konzerte gehabt und von offizieller Seite wäre was möglich gewesen, aber wir haben uns dagegen entschieden. Uns war das Risiko einfach zu hoch. Wir wollten keine Coronaparty veranstalten. Uns ist es wichtig, locker und mit Spaß auf der Bühne zu stehen und unbeschwert zu spielen. Das ist unter diesen Umständen nur bedingt möglich.

Sehr vernünftig. Habt ihr denn schon konkrete Pläne für die Zeit, in der sich die Situation annähernd normalisieren wird? Wir haben vor etwa einem halben Jahr ein Konzert ohne Publikum gemacht. Das war im Rockpalast in Bochum sozusagen ein Streaming-Konzert. So was wollen wir nicht noch mal machen, das steht fest. Da fehlt der Vibe, sich treiben zu lassen. Da fehlt einfach alles, was es ausmacht, live zu spielen. Weil wir nicht noch mehr Gigs absagen wollten, haben wir im Moment noch nichts Weiteres geplant. Allerdings wollen wir uns um neue Musik kümmern und als Nächstes eine EP mit fünf, sechs Tracks rausbringen. Wo konnte man euch denn bisher schon live erleben? Welche Orte sind dir vielleicht besonders in Erinnerung geblieben? Münster natürlich. Als Homebase quasi. Also im Sputnik-Café und im Rare Guitar am alten Güterbahnhof. Das ist persönlich auch meine liebste Location. Umgeben von den ganzen Gitarren in einem eher kleinen Laden. Mit superlieben Menschen, die dort arbeiten. Dann haben wir auf einem Festival im Ruhr-


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Persönlich beeinflusst hat mich „Eddie Vedder“ von „Pearl Jam“ pott gespielt und das war auch sehr geil. Denn ich muss sagen, ich bin ein großer Fan der Aftershow-Partys. (lacht) Wo würdet ihr denn gerne mal auftreten? Ich spreche jetzt nicht für die Band. Die würden mir den Kopf abreißen, wenn sie das läsen. Aber ein großer Traum von mir, der nie in Erfüllung gehen wird – was auch vollkommen in Ordnung ist, weil ich meinen Frieden mit der Sache gemacht habe –, wäre es, in Argentinien aufzutreten. Müsste nichts Großes sein. Ein kleiner Klub mit fünf Leuten wäre schon okay. Aber einmal Argentinien wäre ein Traum. Wieso Argentinien? Hast du eine besondere Verbindung zu dem Land? Wenn man sich die Konzerte von den ganz großen Bands in Argentinien im berühmten „River Plate“-Stadion zum Beispiel anschaut, ist das sehr beeindruckend. Die Argentinier leben Musik ganz anders und haben eine eigene Art, Musik zu zelebrieren – viel intensiver. Da bekomme ich jedes Mal Gänsehaut, wenn ich das sehe. Du hast eine sehr markante und krasse Ge-

sangsstimme. Wie kommt man dazu? Trinkst du täglich Whiskey und paffst in einer Tour Zigarren oder hast du als Kind viel geschrien? (lacht) Ich habe von Natur aus eine sehr tiefe Stimme. Dass ich nur 1,73 m groß bin, hat in dem Kontext schon mal einen guten Schockeffekt. Aber sonst: keine Ahnung. Ob ich mich viel mit meinen Eltern gestritten habe? Ich weiß es nicht. Hast du Geschwister, gegen die du dich lauthals durchsetzen musstest? Nein. Ich bin ein verwöhntes Einzelkind. Vielleicht war’s auch genau das. Dass ich die volle Aufmerksamkeit aller hatte und mit meiner Stimme herausstechen wollte. Aber ich rauche in der Regel nicht und mit Whiskey habe ich auch nicht viel am Hut. Die Frage höre ich jedoch öfter. Welche Bands inspirieren euch musikalisch? Ganz verschiedene. Wir fünf kommen musikalisch allesamt aus unterschiedlichen Richtungen. Wir sind deshalb mal mehr, mal weniger geeint in dem, was wir machen wollen, weil jeder seine Einflüsse mitbringt. Das ist aber meistens von Vorteil.


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Das kann ich mir gut vorstellen. Wenn man aus vielen Ideen eine neue gemeinsame Linie kreiert. Ganz genau. Persönlich beeinflusst haben mich zum Beispiel Eddie Vedder von Pearl Jam, der für mich der absolute Gott ist. Jeff Buckley und Radiohead mag ich gerne. Und Patti Smith inspiriert mich lyrisch sehr. Dann kann ich Paolo Nutini nur empfehlen. Dem Mann fließt Musik durch die Adern. Unvergleichlich. Sehr sexy. Eure letzten Produktionen kann man sich auf der größten Streaming-Plattform anhören. Nun ist die finanzielle Ausbeute für die Künstler bekanntermaßen sehr gering. Hat sich das Hochladen eures Albums und der Single rentiert oder geht es euch hauptsächlich um die potenzielle Reichweite? Tatsächlich konnten wir mit dem Geld, das wir für die Klicks unseres ersten Albums erhalten haben, den Upload der neuen beiden Songs finanzieren. Da sich musikalisch nun mal alles auf dieser Plattform abspielt, wollen wir dort natürlich vertreten sein. Unser letztes Album haben wir aber auch auf CD pressen lassen.

Was machst du, wenn du nicht gerade Bandprobe hast oder über neue Texte sinnierst? Ich spiele zwar nicht mehr aktiv Fußball, aber ich trainiere eine Jugendmannschaft beim SC Münster 08. Ich mache auch viel Musik abseits der Band in Richtung Singer-Songwriter. Das sind dann eher poppigere Nummern. Ansonsten studiere ich Deutsch und Pädagogik auf Lehramt und schreibe gerade meine Masterarbeit. Vielen Dank für das Gespräch. Ich wünsche euch viel Erfolg und dir eines Tages einen Auftritt in Argentinien. Danke schön! ◊◊◊

INFO

Patrick Menkhaus Der 1995 in Mettingen geborene Patrick Menkhaus kam für sein Studium nach Münster. Er studiert Deutsch und Pädagogik und neben seiner Trainertätigkeit brennt er für die Musik. Mit seiner außergewöhnlichen Stimme ist er Teil der Münsteraner Band „Electric Gravity“, bestehend aus Alex Wildenhues, Klaus Tombrink, Marius Riebandt, Daniel Pielarczyk und Patrick Menkhaus. linktr.ee/electricgravity


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Chiara Kucharski spricht mit der Lebensmittelwissenschaftlerin Dr. Sara Marquart, die im Begriff ist, die Schokolade im großen Stil zu erneuern Ein Leben ohne Schokolade – vielleicht gerade eben möglich, aber sinnlos? Nicht auszudenken, wenn es die Kakaobohne in Zukunft nicht mehr ausreichend geben könnte. Auch wenn wir den Teufel nicht an die Wand malen wollen und nicht jedes unserer Genussmittel madig reden sollten, gibt es einige Ursachen, weshalb Schokolade im ursprünglichen Sinn wohl bald eher eine Rarität wird. Auch ganz ohne Nachhaltigkeitsdogmen könnte es dem Kakaoböhnchen aufgrund von künftigen Wetterbedingungen und Wasserknappheit an den Kragen gehen.

Hier wird nichts durch den Kakao gezogen – die neue Welt der Schokolade?

Unsere Schokolade ist in Gefahr? Man darf das nicht unterschätzen. Siebzig Prozent des Kakaos wird in zwei Ländern in Westafrika angebaut, in Ghana und der Elfenbeinküste. Da ist die Krux, dass es aus einem geografisch sehr engen Bereich kommt und die Länder mit am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Durch Temperaturanstiege wird es der Kakaopflanze zu trocken, weil es zu für sie falschen Zeiten regnet. Es wird damit gerechnet, dass fünfzig Prozent des Kakaos aus den Ländern wegfallen wird. Deshalb wollen wir eine „future-proof chocolate“ machen. Von welchen Zeiträumen reden wir da? Wissenschaftler aus Großbritannien, Bhutan und Deutschland gehen davon aus, dass das im Jahr 2050 der Fall sein wird. Die Zeiträume sind also greifbar. Wir wollen Kakao auch gar nicht ersetzen. Mein Bruder und ich, wir lieben Kakao, wir lieben Schokolade und wir wollen den Druck von dieser „Supply Chain“, der Lieferkette, nehmen.

Wie? Wir möchten eine zweite Säule bieten, die all den Applikationen dient, in denen Kakao gar nicht so wichtig ist. Zum Beispiel Schokoflakes im Müsli oder der Schokoladenüberzug bei Schokoriegeln. Damit der Kakao für reine Schokoladentafeln oder Schoko-Nikoläuse vielleicht noch ausreichend ist. Was macht den Geschmack der uns bekannten Schokolade aus? Wir haben festgestellt, dass Aroma und Geschmack von Kakao vor allem bei der Verarbeitung der Kakaobohnen entstehen. Die Bohne wird fermentiert und geröstet. Und wir haben uns analytisch angeschaut, durch welche Prozesse und „Legosteine“ des Rohkakaos diese typischen Aromen entstehen und mit welchen Lebensmitteln man diese Röstaromen und Geschmacksbausteine noch herstellen kann. Welche Lebensmittel sind das? Hier in Deutschland sind das Hafer, Rapsöl und Aprikosen-Presskuchen. Wie bei Kakao


Fotos: Qoa Stefan Kullack

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Der Kakao- und Schokoladenmarkt wird von vier großen Firmen beherrscht auch haben wir es so verarbeitet, dass unser QOA-Pulver die gleichen sensorischen Eigenschaften hat, das gleiche Geruchsaroma und den gleichen Geschmack. Konnten Schokoladenexperten und -verkoster den Unterschied schmecken? Da haben wir hier im Münchner Norden, in Freising, das Glück, das Fraunhofer-Institut mit einer sehr renommierten Schokoladen-Forschungsabteilung zu haben. Für eine Blindverkostung haben wir mit einer Chocolatière zweierlei „Snickers“ hergestellt. Einmal mit konventioneller Schokolade, einmal mit unserer QOA und es konnte kein Unterschied festgestellt werden. Man muss fairerweise

sagen, dass in dem Riegel auch Karamell und Erdnüsse sind, aber das ist genau der Bereich, wo wir ansetzen möchten. Ihr wollt also kein weiterer von „drölfzigtausend“ Schokoriegeln werden? Genau, da gibt es schon eine Menge guter Firmen. Wir möchten Rohschokolade herstellen und anderen Unternehmen zur Verfügung stellen, die Schokolade nicht selbst herstellen, aber in ihren Produkten verwenden. Es ist so, dass der Kakao- und Schokoladenmarkt eigentlich von vier großen Firmen beherrscht wird, die gar nicht so bekannt sind, die ihre Schokolade aber an bekannte Firmen wie Bahlsen, Zentis und viele mehr liefern.


Welche Unbekannten sind das? Das sind Barry Callebaut, Archer Daniels Midland, Oxfam und Cargill. Zum einen wollen wir dafür sorgen, dass sich diese Preisvolatilität löst. Der Preis schwankt sehr stark, je nach Anbau und Ernte, und der Preis wird von Barry Callebaut einfach durchgereicht. Es ist für mittelständische Unternehmen nicht ganz leicht, das betriebswirtschaftlich auszugleichen. Zum anderen wollen wir auch für eine nachhaltige Alternative sorgen. Je nach Land oder Region gibt es dann unterschiedliche lokale Varianten? Exakt. Wir sind natürlich noch relativ am Anfang der ganzen Sache. Aber für verschie-

dene Orte haben wir uns auch schon ein paar Gedanken zu lokalen Möglichkeiten gemacht. Schokolade auf den Philippinen oder in Brasilien wäre zum Beispiel mit den Jackfruchtsamen möglich, für die man bisher keine Verwendung hatte. So gibt es je nach Vorkommen unterschiedliche Möglichkeiten, die QOA herzustellen. In den USA schauen wir uns gerade Mais an. Das Ganze würde zudem für weniger Transportwege sorgen. Du warst kürzlich schon auf internationalen Start-up-Gipfeln. Wie ist die Resonanz? Im November waren wir auf dem Web-Summit in Portugal. Das ist weltweit die TechStart-up-Konferenz schlechthin. Ich sage mal,


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etwa fünfundneunzig Prozent der Tech-Welt dreht sich um Software-Lösungen, die Service und Lifestyle liefern, aber nicht immer unbedingt die essenziellen Probleme der Welt lösen. Wir waren da vor 15.000 Leuten auf der Center Stage und haben danach mit zehn Software-Firmen über Schokolade geredet. Das war natürlich dankbar. Genau und es ist eine Option, die im Umgang mit dem Klimawandel enorm helfen kann. Dementsprechend war auch die Resonanz. Innerhalb von zehn Minuten hatten wir von den Besuchern aus der Industrie und technikaffinen Privatleuten 3.000 Anmeldungen für unsere Test-Kits. Das war schon überwältigend.

» Vor 15.000 Leuten und nach zehn Software-Firmen haben wir dann über Schokolade geredet. « Du hast in der Vergangenheit mit der anderen, sehr beliebten Bohne – der Kaffeebohne – gearbeitet. Ja, ich habe für ein US-Start-up in Seattle gearbeitet. Die nennen sich Atomo Coffee und stellen Kaffee ohne die Kaffeebohne her. Es werden ebenfalls die Bestandteile des Kaffeegeschmacks ausfindig gemacht und man sucht ebenso Nebenprodukte von Lebensmitteln. In den USA sind es Dattelkerne, die man dafür nimmt, weil gerade Kalifornien eine sehr große Dattelindustrie hat. Ebenso Zichorienwurzeln, diese kennt man schon ein bisschen vom Caro-Kaffee und Muckefuck.


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Das Prinzip ist also ähnlich. Die Geschichte ist im Prinzip die gleiche wie beim Kakao, nur nicht ganz so drastisch. Kaffeebohnen werden immerhin in zahlreichen Ländern angebaut: Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Vietnam, Indonesien, Kenia, Äthiopien und so weiter. Aber auch da geht natürlich alles, was im globalen Süden angebaut wird. Alle Nährstoffe des Bodens, des Regens gehen in diese Bohne hinein und werden in den globalen Norden transferiert. Nach Deutschland, in die USA, in die Schweiz … und werden da prozessiert und konsumiert. Im Zusammenhang mit Kakao fällt oft genug das Wort „Kinderarbeit“. Seit zwanzig, dreißig Jahren wird das als Problem erkannt, hat aber in den letzten Jahren noch mal um zehn Prozent zugenommen. Das heißt, die Industrie und die vier genannten Händler – Nestlé sieht das, Mars sieht das – führen Protokolle, um Kinderarbeit abzubauen, aber es passiert in den Anbauländern relativ wenig. Ich will das nicht Greenwashing nennen, aber die Kindersklaverei nimmt ja zu. Dass Kinder auf den Farmen mithelfen, muss man nicht verteufeln. Ich habe meinen Eltern früher auch bei der Apfelernte geholfen. Ja. Aber ich rede davon, dass Kinder zu harter Arbeit gezwungen werden. Da werden zehnjährige Kinder von der Elfenbeinküste und Ghana in Orte nach Burkina Faso für die Kakaoernte transportiert, weil den Eltern versprochen wird, im Gegenzug finanzielle Unterstützung und Bildung für die Kinder zu leisten. Da gäbe es mit eurem Konzept offensichtlich Möglichkeiten, den Druck rauszunehmen und in eine andere Richtung zu lenken? Durch den großen Preisdruck bleibt den Kakaofarmern oft gar nichts anderes übrig, als nicht nachhaltig zu arbeiten. Sodass der Regenwald abgeholzt wird, um den Ertrag zu bekommen und auf billige oder kostenlose Arbeitskräfte zurückzugreifen. Wir arbeiten stark daran mit Investoren und verschiedenen Umweltschützern, die uns helfen, Prozesse

zu entwickeln, die in den jeweiligen Anbauländern dann auch helfen. Wir wollen also Kakao nicht abschaffen, sondern der ganzen Kakaowelt helfen und den Preisdruck von den Bauern nehmen. Euer Konzept hat zwar nicht in der Garage begonnen, dafür aber in der Küche, richtig? In München, richtig. Mein Bruder hat eine große Küche und im Frühjahr haben wir mit Thermomixen angefangen, verschiedene Produkte natürlich zu bearbeiten und herumzuexperimentieren. Das nahm dann schnell Fahrt auf, wir haben Zugang zu vielen Investoren bekommen. Mittlerweile haben wir elf Mitarbeiter und eine Rösterei mit Fermentationsanlage. Die wollen wir im neuen Jahr zu einer größeren Produktionsstätte ausbauen und Firmen beliefern.

» Wir wollen Kakao nicht abschaffen, sondern der ganzen Kakaowelt helfen. « Könnt ihr Schokolade privat noch sehen? (Lacht) Och schon. Das ist, glaube ich, auch die Prämisse: Wenn wir unsere eigene Schokolade nicht gut und gerne essen würden, dann wären wir auch nicht so weit. Gut, man muss sagen, dass es am Anfang noch etwas anders war, weil unsere Schokolade zu Beginn einfach noch nicht gut geschmeckt hat. Aber mittlerweile hat sich das doch sehr weiterentwickelt und auch das Feedback der ersten fünfhundert Leute, denen wir unser Test-Kit geschickt haben, war überwältigend positiv. Abschließende Frage nach der ganzen Weihnachtsschleckerei: Wie sieht es mit den


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Wir arbeiten mit 50 % weniger Zucker Kalorien aus? Kann man eure Schokolade hemmungslos weiterschlemmen? Da sind wir zum Glück tatsächlich leicht gesünder. Wir haben fünfzig Prozent weniger Zucker. Das war gar nicht unser Ziel, muss ich dazu sagen. Für uns ist Schokolade schon eine Süßigkeit. Aber da Kakao eher bitter schmeckt, wird gerade für Kinder extrem viel Zucker hinzugefügt, was wir uns ohne Kakao nativ sparen können, für den gleichen Süßegeschmack. Das ist ein angenehmer Nebeneffekt, aber eben gar nicht unser Ziel. Schokolade muss Spaß machen, sie muss schmecken. ◊◊◊

INFO

Dr. Sara Marquart Sie hat sich 2021 mit ihrem Bruder Maximilian Marquart selbstständig gemacht, um die Schokolade zu revolutionieren. Die Lebensmittelchemikerin und der Materialwissenschaftler haben mit ihrer Biotech-Firma aus München eine zarte Schokoladen-Rezeptur für ihre pflanzenbasierte „QOA“ ohne Kakao erfunden, die zukunftsträchtig, nachhaltig und genauso lecker sein soll wie unser herkömmlicher Liebling.


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Mit dem Wohngebäude das Klima schützen Mit den fallenden Temperaturen im Winter sinkt in vielen Häu-

tutionen wie beispielsweise die kostenlose Energieberatung

sern auch der Wohnkomfort. Es zieht, die Außenwände sind

der Verbraucherzentrale. Ratsam ist zudem die Beauftragung

trotz aufgedrehter Heizung kalt und die Energiekosten steigen

eines Energiegutachtens durch eine Energieberaterin oder

gewaltig. „Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer beschäf-

einen Energieberater. Mit diesem Basiswissen können Haus-

tigen sich erst mit dem Zustand ihres Eigenheims, wenn sich

besitzerinnen und Hausbesitzer im Anschluss Angebote

die Schwachstellen offensichtlich bemerkbar machen“, weiß

von verschiedenen Fachhandwerksunternehmen einholen

Georg Reinhardt von der Koordinierungsstelle für Klima und

und vergleichen.

Energie der Stadt Münster. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich mit einer umfangreichen energetischen Modernisierung des

Förderung nutzen

eigenen Hauses auseinanderzusetzen. Mehr als nur ein ange-

Die Kosten für diese Maßnahmen müssen nicht alleine

nehmer Nebeneffekt: Eine effiziente Wärmedämmung schützt

getragen werden. Die Stadt Münster fördert im Rahmen des

die Wohnräume nicht nur im Winter vor dem Auskühlen,

Förderprogramms „Klimafreundliche Wohngebäude“ die

sondern auch im Sommer vor Überhitzung.

qualitativ hochwertige Sanierung von Wohngebäuden, die vor 2002 erbaut worden sind. Es handelt sich hier um Zuschüs-

Raus mit der alten Heizung

se, nicht um Darlehen – es muss also nichts zurückgezahlt

Durch die CO2-Abgabe ist das Heizen mit Öl und Gas seit

werden. Gefördert werden vielfältige Maßnahmen wie der

diesem Jahr deutlich teurer geworden. Zudem sollte mit dem

Einbau neuer Fenster, der Einbau von Lüftungsanlagen, der

Heizungsaustausch nicht zu lange gewartet werden, denn

Heizungsaustausch, Photovoltaikanlagen, Dachbegrünungen

wenn die Heizung erst kaputt ist, kann es ungemütlich werden.

sowie Wärmedämmungen für Dächer, Kellerdecken und

Also raus mit der alten Heizung! Der Wechsel zum klimaf-

Außenwände. Die städtischen Fördermittel sind häufig mit

reundlichen Heizen mit erneuerbaren Energien zahlt sich nicht

weiteren Fördermitteln, beispielsweise der Kreditanstalt für

nur durch die attraktiven Fördermöglichkeiten aus.

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Thorsten Kambach Jana Nimz, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Claudia Maschner, Chiara Kucharski, Dominik Irtenkauf, Ruth Kirschbaum, Tim Schaepers

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