STADTGEFLÜSTER August 2020

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-1DEINS! | Ausgabe 08 | Season 15 im august 2020 Das Interviewmagazin vom

grĂźne kĂźche zum anbe(e)ten Regina von Westphalen


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Inhaltsverzeichnis

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Liebe Leserin, lieber Leser, Die vierte Ausgabe ist gedruckt und Covid-19 treibt weiter sein Unwesen. Das hält uns nicht davon ab, auch weiterhin alles dafür zutun, dass diese kleine aber feine Lektüre erscheint. Und während Deutschland an den Stränden Europas versucht, sich vom Stress der letzten Monate zu erholen, bereiten wir uns auf einen hoffentlich entspannten Spätsommer vor.

GRÜNE KÜCHE ZUM ANBE(E)TEN ......... Seite 04 Regina von Westphalen

LEBEN IM ALL .............................................. Seite 10 Aleksandar Janjic

Danke an euch Leser. Danke an ein starkes Team. Danke an die Anzeigenpartner. Danke an die Protagonisten. Ihr seid das Fundament, auf dem das Heft aufgebaut ist. Was erwartet euch in dieser Ausgabe?

FINDET DIE TÜRMERIN! ........................... Seite 18 Pia Leicht

Kulinarisches: Regina von Westphalen erklärt uns, was geschieht, wenn sich die „kleine Schwester“ vom „großen Bruder“ lossagt. Es erwartet uns Vegetarisches und Veganes mit Einflüssen aus der ganzen Welt. Wissenschaft: mit Aleksandar Janjic stellen wir fest, dass die Entstehung des Lebens keine rein irdische Angelegenheit ist. Vielmehr wird uns vorgeführt, wie weit der Kosmos ist und das er für uns alle offen steht.

FUCK YOU, ART LOVERS! ......................... Seite 24 Ole Oelkers

Buntes: was Flamingos, Spenden, Kunst und DJing miteinander zu tun haben, oder auch nicht, verrät uns Ole Oelkers. Als 29-Jähriger bringt er eine Bar, ein Cafe, Warm-Up-Club und eine Kunstgalerie in einer Location unter einen Hut. Kulturelles: Münster ist bekannt für seine beiden großen Krimiformate. Dazu gesellt sich nun ein Drittes. Das Besondere und gleichzeitig Spannende: es spricht Kinder an: Was es mit dem ersten Fall der „Kiepenkerlbande“ auf sich hat, verrät uns die Autorin Pia Leicht. Erfreut euch am Erntemonat August, haltet durch und wie immer gilt: gesund bleiben! Der Tom

FERIENTIPPS ................................................ Seite GASTROTIPPS .............................................. Seite JOBCHANCEN .............................................. Seite TIPPS & TERMINE ....................................... Seite

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David Wöstmann trifft „Beetschwester“ Regina von Westphalen Das Gasthaus „Grosser Kiepenkerl“ ist in Münster und noch weit über dessen Stadtgrenzen hinaus eine wahre Institution. Nur einen Steinwurf entfernt, wenige Meter die Bergstraße hinauf am Tibusplatz, hat nun seine kleine Schwester die Pforten geöffnet. Die „Beetschwester“ macht sich von der Heimatküche ihres Bruders los und lockt mit vegetarischen und veganen Gerichten aus aller Welt, immer gerade von dort wo es am besten schmeckt. Die Familienähnlichkeit ist dennoch nicht zu verleugnen.

Grüne Küche zum Anbe(e)ten Frau von Westphalen, die Eröffnung der „Beetschwester“ fand am 17. Juni statt. Zwei Tage nachdem die Corona bedingte Schließung von Restaurants aufgehoben worden war. Wie kam es dazu, dass sie den Laden genau jetzt, in für die Gastronomie so unsicheren Zeiten, eröffneten? Die ganze Eröffnung der „Beetschwester“ war ein langwieriger Prozess. Die erste Idee kam, Anfang des letzten Jahres auf. Also im Januar 2019. Das Ganze sollte ursprünglich deutlich schneller gehen, dann kam es zu Verzögerungen, wie das nun mal immer so ist, ob es bauliche waren, oder private. Im November und Dezember betrieben wir dann das Pop-Up „30 Tage Bar“ hier in der Location, um Erfahrungen zu generieren: Wo sind die Laufwege? Was funktioniert hier? Wie sind die Gäste? Und nicht zuletzt auch, um schonmal aufmerksam zu machen auf die Fläche, die ja bisher doch eher unbekannt war. Zuletzt war der Plan spätestens Mitte April zu eröffnen, also zum Beginn der Terrassensaison, weil wir eine große Außenfläche bewirten. Aber auch aus dem Plan wurde nichts, da uns leider Corona in die Quere kam. Zu dem Zeitpunkt

hatten wir natürlich schon investiert. Für kurze Zeit haben wir das das ganze Projekt angehalten, weil niemand wusste, wie es weitergehen würde. Nach drei, vier Wochen haben wir uns dann gesagt: „Wir machen jetzt weiter. Es hilft ja nichts. Wenn nicht jetzt wann dann?“ Ich glaube hätten wir das nicht getan, wäre uns die Lust auf die zukünftige Eröffnung auch einfach vergangen. Als die Beschränkungen dann gelockert wurden, konnten wir sofort loslegen! Der „Große Kiepenkerl“ serviert ‚Heimatküche‘. Aus meiner eigenen Erfahrung als Westfale weiß ich zu berichten, dass ein Stück Fleisch bei einer Mahlzeit in dieser Gegend selten fehlt. Mit der „Beetschwester“ setzen sie nun aber voll und ganz auf vegetarische und vegane Küche. Wie passt das zusammen? D haben sie recht die westfälische Küche ist wirklich Kartoffeln und Fleisch pur und vielleicht noch ein bisschen Rote Bete zur Abwechslung, aber damit hört es auch schon auf [lacht]. Den ersten Schritt hat aber meine Mutter, selbst bekennende Vegetarierin, vor einigen Jahren getätigt. Sie hat das vegetarische


Fotos: Thomas Mohn

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Wir arbeiten hauptsächlich mit regionalen Zulieferern Angebot drüben im „Kiepenkerl“ etabliert und Schritt für Schritt ausgedehnt. Irgendwann begannen wir dann mit jeder Karte ein Fleischgericht durch ein vegetarisches oder veganes zu ersetzen. Kam das bei ihren Gästen denn gut an? Sogar besser als erwartet! Inzwischen ist es so, dass unter den drei bestlaufenden Gerichten drüben auch immer ein vegetarisches dabei ist. Das ist eigentlich für den Ur-Westfalen hier schon interessant. Zudem haben wir mit der Übernahme des „Kiepenkerl“ begonnen, die gesamte Lieferantenstruktur zu überdenken. Wir haben begonnen den Fokus auf regionale Produkte zu verlagern und enge Beziehungen zu unseren Lieferanten zu knüpfen. Wir legen Wert darauf vor Ort zu sein und uns anzuschauen, wie die Tiere gehalten werden. Wenn wir Tiere verarbeiten, ist es

uns wichtig zu wissen, dass ihm wenigstens eine schöne Zeit auf Erden vergönnt war. Und noch schöner ist es natürlich, wenn für eine Mahlzeit gar kein Tier leiden musste. Für uns war es also der logische Schritt komplett auf vegetarische Küche zu setzen. Das Gasthaus kam dafür aber nicht in Frage, vielleicht in ferner Zukunft, deshalb lagerten wir das Konzept in die „Beetschwester“ aus. Wie finden sie ihre regionalen Zulieferer? Da kommt sehr viel immer durch meinen Stiefvater Klaus Helmrich, muss ich sagen. Er ist immer auf der Suche nach neuen tollen Produkten. Beim Nottulner Ei beispielsweise, das auf unserer Speisekarte zu finden ist, war ich grade mit meiner Mutter unterwegs als er uns schrieb, wir sollten diese und jene Straße in Nottuln absuchen, da solle es einen Abenteuerhof mit Hühnern geben. Wir


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Natur ist uns eine Herzensangelegenheit haben die besagte Straße also abgefahren und den Hof auch tatsächlich gefunden und auch die Hühner waren dort, deren Eier man nun bei uns essen kann. So tuen sich dann immer Möglichkeiten auf. Wichtig ist, dass die Qualität und das Tierwohl stimmen. Dass das Freilandei von einem glücklichen Huhn kommt, schmeckt man auch. Alles andere ist sekundär. Wenn wir etwa nicht genügend Eier geliefert bekommen, um die Nachfrage zu decken, weil es beispielsweise so warm war, dass die Hennen nicht gelegt haben, oder wenn die Milch anders schmeckt als beim letzten Mal, weil das Gras anders beschaffen war, dann ärgere ich mich gar nicht. Ganz im Gegenteil es macht unser Konzept und unsere Überzeugungen nur noch glaubwürdiger. Weil dem Konsumenten dann wieder vor Augen gehalten wird, dass es sich bei dem,

was er da zu sich nimmt, um ein Naturprodukt handelt? Genau! Es ist Natur, das finde ich ist auch das Schöne daran und es ist immer wieder wichtig zu betonen. Das ist es auch, was ich an unseren Restaurant so toll finde, dass wir hier diesen ganzen konventionellen Einsatz überhaupt nicht haben. Das ist für uns eine Herzensangelegenheit. Trotz der Regionalität vieler Grundprodukte, unternimmt man auf ihrer Karte eine kleine Weltreise. Da geht es von der Vietnam Bowl über das Shakshuka aus Israel bis hin zum besagten nottulner Ei. Wie kommen sie auf so eine Kombination? Die Karte besteht schlichtweg aus Gerichten, die mir schmecken. Im „Kiepenkerl“ habe ich mich immer sehr beschnitten gefühlt, weil das Konzept Heimatküche ist. Aber das


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Wir versuchen so viele Einflüsse als möglich in der Beetschwester unterzubringen Angebot, grade das vegetarische, ist nun mal sehr begrenzt, wenn man sich auf Lebensmitteln beschränkt, die aus der Region kommen und sie dann auch noch zu einer deutschen Küche verarbeiten möchte. Für mich war das Erstellen der Karte für die „Beetschwester“ darum sehr befreiend. Ich gehe super gerne essen, wenn ich reise gucke ich mir jegliche Restaurants an und lese mir alle Speisekarten genau durch. Diese extrem vielen Einflüsse wollte ich in der „Beetschwester“ dann auch unterbringen. Wenn ein neues Restaurant aufmacht, frage ich mich immer, wie die Gerichte auf der Karte konzipiert werden. Wie viel muss ausgetestet und herumprobiert werden, bis man sagt: „Das ist es!“. Damit die Gäste auch wieder kommen, weil sie nicht irgendein Shakshuka bekommen, sondern euer Shakshuka? Wie gesagt, ich hatte viele Einflüsse und Ideen für Gerichte im Kopf. Dann sucht man sich einfach ein paar Rezepte raus und testet. Manche Dinge gehen total schnell, da hat man

vielleicht schon Erfahrung oder auch einfach Glück. Man probiert etwas aus und es sitzt sofort. Bei anderen Sachen wiederum… Ich wollte zum Beispiel unbedingt bunte Pickles anbieten, das ist eigentlich Eingemachtes, wie Oma das früher im Keller in diesen Schraubgläsern hatte. Das ganze wird eingemacht durch Zucker und Essig. Trotzdem sollte es nicht zu süß sein, sondern herzhaft, und, wie der Name schon sagt, auch eingefärbt. Beides richtig hinzubekommen war ein langwieriger Prozess, weil es immer erstmal eine Woche gären muss, bevor man probieren kann. Ich war dafür einfach zu ungeduldig. Zwischendurch hatte ich wirklich die Pappe auf und wollte es schon ganz sein lassen. Hatten sie bei der Konzeptionierung der Gerichte noch Unterstützung? Ich habe die Ideen reingegeben und diese dann in Zusammenarbeit mit unserer Köchin Frau Reintjes, die schon seit gut 20 Jahren bei uns arbeitet, ausgearbeitet und umgesetzt. Sie hat sich total reingefuchst, alles gekocht und war mir eine große Hilfe.


Das Team der Beetschwestern freut sich auf Euren Besuch Und welches ist nun ihr liebstes Gericht von allen den ihn lieben Gerichten, die auf der Karte gelandet sind? Ich finde das Shakshuka schon verdammt lecker und auch das vegane Tiramisu ist phänomenal gut. Entstammt der Name des Ladens und die an Wortspielen reiche Speisekarte auch ihrer Feder, oder engagiert man für so etwas einen Ghostwriter? (lacht) Nein den habe ich mir leider nicht einfallen lassen. Beides hat die Werbeagentur „yph“ für uns gemacht. Mit denen arbeiten wir schon viele Jahre zusammen und sind gut befreundet. Bis der Name und das Logo stand, war es ein sehr langer Prozess. Wir waren uns alle total uneinig, irgendwie fluppte es einfach nicht. Eines Abends als wir bei einem Glas Wein zusammensaßen, sagten die beiden, sie hätten etwas vorbereitet. Und dann sagten sie eben „Beetschwester“ und bei mir hat es sofort geklickt. Für mich war klar: Das passt! Dazu hatten sie ein Logo entworfen, dessen Grundlage die alte 50-Pfennig-Münze war, auf

der eine Frau mit Dutt zu sehen ist, die eine Eiche pflanzt. Ich weiß nicht ob sie sich noch daran erinnern. Ich fürchte dafür bin ich ein bisschen zu jung. Kein Problem, passiert den Besten. Das war auf jeden Fall die Grundlage. Die haben sie umfunktioniert und nun erntet die Frau eine Karotte. Ich habe dann noch vorgeschlagen, dass sie ein bisschen moderner werden solle. Jetzt hat sie einen schwingenden Pferdeschwanz und trägt ein Oversize-T-Shirt. Und so war die „Beetschwester“ geboren. ◊◊◊

INFO

Regina von Westphalen Ist die Tochter von Wilma von Westphalen, welche zusammen mit ihrem Mann Klaus Helmrich, Seines Zeichens Inhaber der „Butterhandlung Holstein“, das Gasthaus zum „Grossen Kiepenkerl“ führt. Nach ihrem Betriebswirtschaftsstudium ging sie nach München, um dort als Konzeptmanagerin für das Enchilada-Franchise zu arbeiten. Selbst zwar nur zu 90% Vegetarierin, wie sie sagt, kam sie 2019 zurück nach Münster, um in Zusammenarbeit mit dem „Grossen Kiepenkerl“ ihre Idee von einem rein vegetarischen und veganen Restaurant zu verwirklichen.


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ALEKSANDAR JANJIC UND DOMINIK IRTENKAUF ERFORSCHEN DAS ALL NACH ERDÄHNLICHEN PLANETEN Finden wir im weiten Universum Leben? Diese Frage beschäftigt unter anderem die Astrobiologie, die sich unter anderem auf der Suche nach Exoplaneten, also erdähnlichen Planeten, befindet. Durch diverse Methoden lässt sich feststellen, ob ein Stern, dessen Licht uns erreicht, von Planeten umgeben ist. Etwa, ob das Licht des Sterns regelmäßig verdeckt wird, also ein Planet vorüberzieht oder der Stern wackelt, was auf die Masseneinwirkung durch einen Planeten hinweist. Janjic führt uns an diese teilweise recht abstrakten Befunde heran. Die Astrobiologie ist eine spannende Wissenschaft, wie sich im Interview zeigt, weil Fragen zur Entstehung des Lebens keine rein irdische Angelegenheit sind. Der Kosmos steht uns offen und in diese Tiefen dringen wir nur allzu gerne vor.

LEBEN IM ALL In den Schulbüchern steht zum Ursprung des Lebens auf der Erde schon einiges. Aber wie ich dich verstehe, ist dies nicht völlig erforscht? Genau. Es ist immer noch ein offenes Rätsel. Man hat natürlich eine gewisse Vorstellung; man kann gewisse Prozesse im Labor nachstellen, aber wann der Funke von selbstordnenden chemischen Strukturen zu einem wirklich selbstorganisierten Lebewesen überspringt, ist noch unklar. Man versucht, das im Labor nachzuspüren. Welche deutlichen Hinweise auf mögliches Leben gibt es? Wenn wir einen Exoplaneten finden, der so groß wie die Erde ist, eine Atmosphäre hat und diese Atmosphäre aus Sauerstoff, Methan und Lachgas bestünde, auch andere Gasgemische sind denkbar, dann wäre das ein möglicher Kandidat! Aber ganz wichtig, das sind immer indirekte Hinweise. Wir werden es in unserer Lebzeit nicht mehr schaffen, dass wir da hinkommen und vor Ort im Mikroskop eine Zelle sehen. Dafür sind diese Planeten zu weit weg.

Wir müssten uns dann erstmal auf unser Sonnensystem konzentrieren, wo die Distanzen noch bewältigbar sind? Genau, deshalb ist das Sonnensystem ja so interessant. Hier können wir direkt hinfliegen und zum Beispiel in dem Boden bohren. Wir können auf diesen Planeten und Monden mit High-Tech-Instrumenten schauen, ob es zellartige Strukturen gibt. Und wenn es das gibt, wenn wir auf dem Mars feststellen, da hat sich diese Art von Leben entwickelt und wenn wir in dreißig Jahren auf der Venus das auch feststellen, dann gibt es eigentlich keinen Grund, warum es anders hätte nicht entstehen sollen. Es gibt auch die Überlegung, ob das Leben auf der Erde wirklich nur irdischen Ursprungs ist, sondern ob in grauer Vorzeit auch ein Austausch zwischen den Planeten stattgefunden habe, als noch mehr in Bewegung gewesen ist? Es gehen in der Tat einige Astrobiologen davon aus, dass die Planeten keine isolierten biologischen Systeme sind. Man nennt das Transspermie oder Panspermie, je nachdem.


Fotos: Sabrina Averbeck

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Der Weltraum... unendliche Weiten Sie gehen zum Beispiel davon aus, dass nach großen Asteroideneinschlägen Mikroorganismen ins All geschleudert werden und dort auch überdauern können. Das wurde getestet. Es gibt Mikroorganismen, die zumindest ein paar Jahre im Weltraum überdauern können, vor allem sporenbildende. Wie sieht es zum Beispiel mit dem Mars aus? Ja, der Mars war erdähnlich, nehmen wir heute an, aber für eine relativ kurze Zeit. Für ungefähr 500 Millionen Jahre lang. Aber das ist genau die Zeit, in der wir vermuten, dass das Leben auf der Erde entstanden ist. Also wenn es wirklich die gleichen Bedingungen gegeben hat, kann es gut sein, dass das Leben zur selben Zeit auf dem Mars entstanden ist oder sogar bisschen früher. Weil der Mars kleiner ist, ist da alles ein bisschen schneller vonstattengegangen.

Gibt es noch andere Planeten? Was viele vergessen: Die Venus, die heute ein „Teufelsplanet“ ist, war nach unserem Kenntnisstand viel länger habitabel als der Mars. Man vermutet heute, dass auf der Oberfläche der Venus für bis zu 3 Milliarden Jahre Ozeane sein konnten. Deshalb ist die Venus für einen Astrobiologen heute eigentlich interessanter als der Mars. Das Problem ist ein technisches: Sie können dort eben kaum ein System landen, das bis zu 500° Celsius aushält! Das ist eine Katastrophe dort. Die Venus müssen wir uns also abschminken? Nein, nicht unbedingt! Die Russen sind gerade dabei, eine Mission zu entwickeln. In 50 Kilometern Höhe über der Venus herrschen angenehme Temperaturen von ungefähr 30 Grad. In der Wolkenschicht. Es gibt ein paar


Astrobiologen wie Carl Sagan, die spekulierten, ob in diesen Wolken nicht irgendwelche Mikroorganismen überdauern könnten, die sich an das Leben in der Luft angepasst haben. Das ist jetzt aber sehr spekulativ. Ganz andere Frage wäre ja: Bemannte oder unbemannte Raumfahrt? Auch wegen der ganzen Kontamination, ob man von der Erde dann Mikroorganismen auf fremde Planeten bringt. Es gibt bei der ESA wie auch bei der NASA eigene Arbeitsgruppen, die nennen sich „Planetary Protection Office“. Diese Leute beschäftigen sich mit nichts anderem als mit der Frage: Wie kann ich eine Raumsonde so steril wie möglich halten, so dass ja nichts mitkommt? (Bemannt oder unbemannt spielt da erstmal keine Rolle.) Wir haben hier dasselbe Problem wie bei unbekannten Regenwäldern.

Es besteht die Gefahr, dass du ein System kontaminierst, das du gar nicht kennst und für immer veränderst. Im Originalzustand kennst du es dann gar nie. Das heißt, man sollte keine Menschen mehr ins All schicken? Nein. Auch bei der unbemannten Raumfahrt ist es gefährlich. Wir kennen Mikroorganismen, die so extrem sind, dass es wahrscheinlich ist, dass ein paar von denen überdauern können. Stellen Sie sich vor, Sie fliegen jetzt zu Europa. Das ist ein Eismond mit einem unterirdischen Ozean. Sie bohren sich da rein und lassen aus Versehen Bakterien raus. Oder Bakteriensporen, die sich zu dann zu Bakterien entwickeln. Dann wäre die Reise zu dem fernen Mond ziemlich überflüssig, oder?


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In der Astrobiologie braucht es daher einen Nachhaltigkeitsgedanken. Es gibt aber auch die andere Sicht: Wenn sowieso Asteroiden die ganze Zeit hin und her fliegen, die Asteroiden also immer Mikroorganismen an Bord hatten, es eine natürliche Kontamination gab, dann ist doch diese künstliche Kontamination sowieso egal. Wenn wir jetzt Leben auf dem Mars finden, könnte es trotzdem von der Erde sein und zwar von vor 3 Milliarden Jahren, als ein Asteroid das mitgenommen hatte. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass es Leben auf anderen Planeten gibt? Ach, meine Lieblingsfrage. (Lacht) Ich bin an der Uni auch sehr im Skeptizismus geschult worden. Ich bin ein Agnostiker, wenn man so will. Meine Antwort ist: Wir wissen es

noch nicht, weil wir nicht genug Daten haben – und können deshalb auch nichts darüber sagen. Das Problem mit den Wahrscheinlichkeiten ist folgendes: Es gibt Prozesse, die sind sehr wahrscheinlich, passieren aber trotzdem nicht. Es gibt Prozesse, die sind sehr unwahrscheinlich, passieren aber trotzdem. Stellt sich die Frage: Was ist Leben? Manche gehen ja von Exoplaneten aus, auf denen dann menschenähnliche Wesen hausen sollten. Das ist auch eine meiner Lieblingsfragen. Heute ist es so in den Lehrbüchern, und das bemängeln wir auch etwas, wird eine Definition meist über äußere Erscheinungen gegeben. Zum Beispiel Leben vermehrt sich, es repliziert sich, es hat einen Stoffwechsel und es


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betreibt Evolution. Das Problem ist, dass all diese Aussagen – und das hat bereits Carl Sagan in den Siebzigern richtigerweise angemerkt – zu nichts führen, denn es gibt Lebewesen, die diese Eigenschaften nicht zeigen.

findet nichts, und zwar nicht, weil dort nichts Spannendes passiert ist, sondern weil nicht genug Zeit da war, dass Zellen entstanden sind. Wobei Virionen und Viroide (Das sind Viren-Schnipsel) vielleicht doch entstanden sind?

Wie würdest du also das Leben beschreiben? In der heutigen Astrobiologie benutzt man eher die Physik, um Leben zu beschreiben. Physik und Informationswissenschaft. Man versucht dann über die Entropie zu untersuchen, wie sich Information aufbaut, wie sich Information selbst so ordnet, dass daraus irgendwann ein komplexes System entsteht, das sich selbst organisiert und das man Leben nennen kann.

Wenn man jetzt überlegt, dass Viren mit einer Raumkapsel zu uns auf die Erde kommen, kann das gefährlich werden? Vielleicht nicht ganz so infektiös wie Corona. (Lacht) Aber man muss natürlich beachten, wenn da wirklich etwas im Marsboden ist und das hatte Jahrmilliarden lang keinen Kontakt zu höheren Organismen, dann kann man eigentlich davon ausgehen, dass es nicht wirklich gefährlich sein kann. Was soll das Virus mit Organismen anfangen? Es kann sein, dass die Erde völlig inakzeptabel ist.

» Es könnte sein, dass unsere Erde für Lebewesen von anderen Planeten total lebensfeindlich wäre. « Welche Rolle spielen denn Viren dabei? Da gibt es verschiedene Meinungen. In den klassischen Schulbüchern werden Viren nicht als Lebewesen klassifiziert, sondern eher als infektiöse chemische Apparate. Man muss die Viren nicht als lebendig ansehen, aber sie sind vielleicht die Vorstufe des Lebens, aus der Informationssicht. Es gibt aber, und ich bin einer der Begründer dieser These, die Virus First-Hypothese. Was heißt das? Seit 2018 fordere ich, dass man doch, wenn man den Mars erreicht, viel eher nach Viren suchen sollte, und nicht so sehr nach Zellen. Weil der Mars, wie gesagt, nur eine sehr kurze Zeit hatte, in der sich was entwickeln konnte. Stelle dir vor, man sucht dort nur nach Zellen, alle Apparate sind auf Zellen eingestellt, man

Das ist ein interessanter Gedanke. Also die Erde ist eine Bedrohung für die Viren aus dem All? Wir sagen immer: Die Erde ist so lebensfreundlich. Aber Fakt ist, dass es auf der Erde kein Lebewesen gibt, das überall auf der Erde überleben könnte. Es gibt immer eine Zone auf der Erde, wo es andere Lebewesen nicht schaffen. Was heißt daher „habitable Zone“? Für den Menschen ja, aber wenn man ein sauerstofffeindliches Lebewesen fragt, dann wird es auf der Oberfläche der Erde nicht sehr lebensfreundliche Bedingungen vorfinden. Vielleicht erst in zwei Kilometern Tiefe. Es ist immer eine Frage der Perspektive. ◊◊◊

ALEKSANDAR JANJIC Arbeitet an der School of Life Sciences Weihenstephan, die zur TU München gehört. Forscht zu Exoplaneten und dem Ursprung des Lebens. Zwei Bücher sind bei Springer Nature erschienen: „Lebensraum Universum: Einführung in die Astrobiologie“ (2017) und „Astrobiologie – die Suche nach außerirdischem Leben“ (2019). Setzt sich dafür ein, dass bei Weltraummissionen fremde Planeten zunächst immer auf Viren untersucht werden sollen, einer Vorform des Lebens.


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Chiara Kucharski trifft Pia Leicht, die Autorin des ersten münsterschen Kinder-Krimis überhaupt. Dass dies eine spannende Angelegenheit ist, zeigt nicht nur die Tatsache, dass wir im Café direkt von niederländischen Lehrerinnen darauf angesprochen werden, als sie unser Gespräch hören. Denn berühmte Krimi-Formate aus Münster gibt es Namhafte, doch Münster-Krimis für Kinder: Fehlanzeige. Das ändert sich nun mit dem ersten Band der „Kiepenkerlbande“ – zumindest das ist ein klarer Fall.

Findet die Türmerin! Münsters Kiepenkerlbande ermittelt


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Pia, Du hast jüngst die Türmerin „verschwinden lassen“. Wie kam‘s? Die Idee für einen Münster-Kinderkrimi kam damals durch „Wilsberg“. Als begeisterter Krimi- und Tatort-Fan fand ich, dass Kinder auch unbedingt eine Geschichte mit Spannung und Lokalkolorit haben sollten. Und plötzlich gibt es einen Brand und die Türmerin ist spurlos verschwunden... Was macht die Bande so lokal? Die Orte, an denen ermittelt wird, sind auch real alle in Münster zu finden und werden ganz selbstverständlich mit einbezogen. Die Leser lernen typische Merkmale und Wissenswertes über Münster kennen, ohne dass es groß auffällt. Wichtig war, dass die junge Leserschaft etwas zum Identifizieren hat, Sachen wiedererkennt, ohne dass es belehrend wirkt. Was wäre das zum Beispiel? Neben den beiden Rätseln in dieser Geschichte, die die drei Detektive Tilda, Konrad und Franz versuchen zu lösen, erfahren die Leser zum Beispiel was die Türmerin von Münster nach altem Brauch macht, wer der Kiepenkerl ist und was überhaupt „Masematte“ bedeutet. Den Lokalkolorit erkennt man auch daran, dass die Protagonisten der Geschichte wie selbstverständlich viel Fahrrad fahren, einen Freund haben, der Nachtwächterführungen macht und ein Fahrradgeschäft besitzt. Eben typisch Münster! Ist das Buch nur etwas für Münsteraner Kinder? Für Nicht-Münsteraner gibt es Worterklärungen am Ende des Buches angehängt. Nicht jeder außerhalb von Westfalen weiß, was „Leeze“ bedeutet und was sich hinter den Begriffen „Knabbeln“ oder „Pumpernickel“ verbirgt. In diesem Fall ist Pumpernickel das kleine Hausschwein der Bande, richtig? Ja, genau. Es ist ein Minischwein und gehört Tilda. Sie nimmt es in ihrem Fahrradkorb überall mit hin und Pumpernickel wird das Maskottchen des Teams. Die drei Detektive der Bande recherchieren am Prinzipalmarkt,

wohnen alle im Kreuzviertel und die Oma Rosenboom hat einen Bonbonladen namens „Bömmsken“. Den Laden kann man im Kreuzviertel auch besuchen, allerdings findet man dort eine Kaffee-Rösterei und keine Bonbons. Heißt nicht ein Bonbonladen hier sogar so ähnlich? Ja, es gibt einen, der so heißt. Das war allerdings keine Anlehnung, sondern reiner Zufall. …Und den Laden der Kiepenkerlbande gab es eher. (Lacht.) Das klingt alles ein bisschen wie westfälisches Bullerbü, findest Du nicht? Ja, genauso soll es sein. Ich möchte den Kindern auch ein bisschen „Heile Welt“ vermitteln, wie ich es selbst als Kind schon mit anderen Geschichten hatte. Bei allem, was sie nebenbei aus aktuellen Anlässen mitbekommen, fehlt dieses „Behütet sein“ manchmal etwas. Meiner Meinung nach verbringen die Kinder heute sowieso viel zu viel am Handy und sollten viel mehr Lesen. Sprichst Du aus Erfahrung…? Ja, ich habe selbst zwei Jungs. Haben die sich für dein Buch interessiert oder ist das nicht mehr die Altersklasse? Sie konnten gar nicht anders, als es zu lesen. (Lacht) Die Rückmeldung war positiv, obwohl das Buch eher für jüngere Kinder zwischen acht und zwölf Jahren gedacht ist. Was hast Du als Kind damals gern gelesen? Ich habe viel gelesen. Am liebsten die „Geheimnis um…“-Bücher von Enid Blyton. Da ging es auch um eine Kinderbande, die verschiedene Fälle löst. Mit den Geschichten von Astrid Lindgren bin ich groß geworden und mag sie sehr. Vielleicht kommt daher dein Bullerbü-Vergleich mit meiner Geschichte. Allerdings habe ich auch gerne „Die drei ???“ auf Hörspielkassette gehört. Ja, damals gab es noch Kassetten… (Lacht) Kommst Du selbst aus Münster oder hast hier deine Kindheit verbracht?


Fotos: Pressefotos

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In Münster fühle ich mich enfach wohl Nein, ich fand Münster aber schon immer schön und bin früher ganz oft zum Bummeln hierhergefahren. Eigentlich komme ich aus dem Ruhrgebiet, bin aber sehr froh, dass ich vor vielen Jahren nach Münster gezogen bin. Ich fühle mich sehr wohl in dieser Stadt. Wie lange hast Du für das Buch und die Idee gebraucht? Die Idee ein Kinderbuch zu schreiben, hatte ich schon länger. Ob ich das allerdings gut kann und hinbekomme, wusste ich nicht. Anfangs habe ich einfach drauf los geschrieben, habe dann aber schnell gemerkt, dass es so nicht funktioniert. Dann habe ich doch erst einmal einen Handlungsstrang entwickelt. Ungefähr zwei Jahre hat es gebraucht, um das Buch fertigzustellen, weil ich es neben meiner eigentlichen Arbeit geschrieben und recherchiert habe.

Wie sahen die Recherchen aus? Ich habe zuvor mit dem Türmer (da hatten wir noch einen Türmer) gesprochen, wie sein Arbeitsablauf aussieht, ob er Brände im Kreuzviertel sehen kann, bei wem er sich bei Dienstbeginn anmeldet und wie seine Arbeitszeiten sind. Es sollte in meiner Geschichte alles stimmen. Auch die Wege, die die Kinder in der Geschichte mit dem Fahrrad fahren, bin ich abgefahren und habe mir dabei überlegt, wo die Kinder wohnen und die Schauplätze sein könnten. Eine literarische Schnitzeljagd durch die Stadt. Dazu ist im Buch auch eine Karte von Münster zu finden, wo die Leser sehen können, wo sich alles befindet. Nach der Buchveröffentlichung, war für mich der Besuch


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bei Martje (Münsters Türmerin) im Turm der Lambertikirche ein ganz besonderes Erlebnis. Ich habe ihr ein signiertes Buchexemplar übergeben. Sie spielt ja schließlich mit. Der „Wilsberg“ hat den Kinderkrimi auch, wie ich gehört habe. Stimmt, letztes Jahr habe ich beim „Promikellnern“ am Aasee mitgemacht und habe Leonard Lansink das Buch geschenkt und ihm gesagt, dass er mich dazu inspiriert hat. (Lacht) Dieses Jahr werde ich wieder teilnehmen, aber ob es überhaupt stattfinden wird, ist wegen Corona noch nicht klar. Hast Du jetzt in der Corona-Situation Zeit zum Weiterschreiben? Nein, obwohl man ja denken könnte, dass genügend Zeit da wäre. Ich habe andere Dinge gemacht, wie zum Beispiel die Wohnung zu entrümpeln oder daran zu erinnern, dass Abgabetermine der Hausaufgaben eingehalten werden und Schulvideokonferenzen stattfin-

den. Hört sich spannend an, oder? (Lacht)… Ach nee, mir fällt ein, dass ich in dieser Zeit doch etwas für mein Buch getan habe! Ich habe nämlich für das Online-Leseförderprogramm „Antolin“ ein Quiz zu meiner Geschichte erstellt. Hast Du schon Feedback zur Bande bekommen? Ja, viele Kinder aus Münster haben mich gefragt, ob es bald einen zweiten Teil geben wird. Auch einige Großeltern gaben mir die Rückmeldung, dass die Enkel das Buch toll finden, obwohl sie nicht in Münster wohnen, aber Oma und Opa in Münster oft besuchen. Wird’s denn einen zweiten Teil geben? Es könnte sicherlich eine Buchreihe werden, mit verschiedenen Fällen, die die Kiepenkerlbande zu lösen hat. Ideen hätte ich genug, um weiterzuschreiben, nur die Zeit fehlt momentan…

Mit Anfang 20 verlor David Behre bei einem tragischen Unfall beide Unterschenkel. Nur dank zahlreicher Blutspenden konnte er überleben. 2020 nimmt er zum dritten Mal an den Paralympischen Spielen teil.

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Ich bin da für jede Unterstützung dankbar Sind in diesen Zeiten Lesungen zum Buch geplant oder was bringt die Zukunft? Vor Corona hatte ich vor, in die Grundschulen zu gehen und dort zu lesen. Im Juni hätte ich eigentlich eine Lesung bei der Krebsberatungsstelle Münster gehabt, um Kindern, die von einer Krebserkrankung eines Angehörigen betroffen sind, Freude zu bereiten und auf andere Gedanken zu bringen. Das musste jetzt leider ausfallen, wird aber natürlich nachgeholt. Wie geht’s nun weiter? Kannst Du dich auf die Situation umstellen? Zurzeit versuche ich Begleitmaterial zum Buch zu entwickeln. Lehrer an der Grundschule könnten es dann mit diesem Begleitheft als Schullektüre nutzen. Außerdem habe ich schon lange vor, aus dieser Geschichte eine Detektivstadtführung für Kinder zu entwickeln. Vielleicht wird sie dann fest im Stadtführungsprogramm Münsters aufgenommen.

Das hört sich spannend an. Ja, das wäre toll. Also, wer dies liest und mich unterstützen will, bitte bei mir melden! Ich würde mich wirklich freuen! Na dann alles Gute weiterhin, Pia und danke für’s Interview. ◊◊◊

INFO

Pia Leicht Sie lebt mit ihren zwei Söhnen in Münster ist gelernte Erzieherin, Lerncoach und Waldkindergärtnerin. Bisher hat sie einige Kurzgeschichten für Kinder geschrieben. Mehrere Projekte für Kinder hat sie mitentwickelt, sowie ein Bücherquiz für Grundschüler erstellt. „Die Kiepenkerlbande“ ist ihr erstes Buch und 2019 im münsterschen Agenda-Verlag erschienen.


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David Wöstmann und Ole Oelkers erzeugen Synergieeffekte In Sichtweite des Doms und doch etwas abseits des geschäftigen Trubels der Innenstadt lässt sich in einer kleinen Seitenstraße, dem Geisbergweg, das „Fyal“ finden. Die einmalige Kombination aus Café, Bar, Warm-Up-Club und Kunstgalerie, wird vom gerade einmal 29 jährigen Ole Oelkers geleitet. Unter den Augen von mehr als einem Dutzend Portraitfotografien des Künstlers Machmut, die momentan die Wände des „Fyals“ schmücken, sprach er im Interview über DJing, Kunst, Spenden und Flamingos.

FUCK YOU, ART LOVERS!


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Ole, es war nicht einfach über dich etwas im Internet herauszufinden, denn dort tauchst du unter zwei Name auf: Oelkers und Oetkers. Wie kommt das? Und noch wichtiger: Welcher davon ist denn nun der richtige? Eigentlich heiße ich Ole Oelkers, aber als DJ nenne ich mich Ole Oetkers. Das kommt daher, dass ich früher mit meinem Kumpel Hannes Mausbach aufgelegt habe. Anstatt uns „Mausbach und Oelkers“ zu nennen, haben wir uns den Künstlernamen „Hausbach und Oetkers“ verpasst, weil das einfach griffiger klingt. Bei Oetkers weiß dann auch jeder direkt, dass es mit OE geschrieben wird, wie bei der Puddingfabrik. Beim „TatWort Münster“ sagtest du, dass du dir von der Krise erhoffst, dass sie die Gagen für DJs wieder realistischer werden lässt. Wörtlich sagtest du: „Gerade im Techno Bereich, da kommt ein DJ mit zwei USB Sticks und kassiert irgendwie eine Gage, für 2 Stunden Auflegen, von 30000 €“. Ist das nicht ein recht zynischer Blick auf die eigene Kunst? Wie ich es dort formuliert habe definitiv. Es schwingt natürlich auch mit, dass ich Platten-Fanatiker bin, aber ich glaube, wer mich kennt, der weiß, wie der Spruch gemeint war. Mir geht es darum, und da komme ich natürlich auch von meiner gastronomischen Seite, dass auch die DJs auf die Clubs angewiesen sind. Jetzt wo die Clubs nun mal geschlossen sind, oder nur mit begrenzten Besucherzahlen öffnen dürfen, können solch horrende Gagen schlichtweg nicht mehr gezahlt werden, sonst gehen die Clubs innerhalb kürzester Zeit pleite. Jetzt ist es für die DJs an der Zeit den Clubs ein bisschen was zurückzugeben. Und das tuen sie auch, das haben die letzten Wochen gezeigt. In welcher Form machen sie das? Ich denke da vor allem an die Livestream-Konzepte, bei denen DJs auf ihre Gagen verzichten, nur damit der Club im Gespräch bleibt und vielleicht ein paar Spenden gesammelt werden können.

Ahh, du möchtest wohl aus „United We Stream“ hinaus, für das du in Münster mitverantwortlich bist? Genau darauf möchte ich hinaus. Es ist mir einfach wichtig, darauf aufmerksam zu machen, wie schwer es die Clubkultur gerade hat, denn die Clubs waren die ersten, die schließen mussten und sind die letzten, die öffnen dürfen. Dann erklär doch mal, Ole: Was ist „United We Stream“? Ursprünglich war es ein Berliner Projekt, bei dem DJs aus fast jedem Club in Berlin gestreamt haben, um Spenden zu generieren. Irgendwann kam ein Anruf aus Berlin und man fragte mich, ob wir in Münster nicht auch Lust hätten an dem Projekt teilzunehme. Das Ganze hat sich dann aber so fix über Münster hinaus ausgeweitet, dass wir schließlich die „Live Initiative NRW“ gegründet haben, aus der dann „United We Stream NRW“ hervorging. Jetzt streamen Clubs aus ganz NRW und sammeln Spenden. Gehen die Spenden dann komplett an die Clubs, aus denen gestreamt wird? Nein, nicht komplett. Sie werden zu 30% an die Künstler*innen, zu 30 % an den jeweiligen Club, zu 30 % an einen Notrettungs-Fond und zu 10 % an einen wechselnden gemeinnützigen Verein verteilt. Die Clubs haben immer noch zu, das „Fyal“ durfte mittlerweile wieder öffnen. Auch eure Kunstausstellungen und Auftritte von DJs habt ihr wieder aufgenommen. Nach deinem 30000€-Zitat hattest du noch angeschlossen, dass du auch hoffst, dass Newcomer und Locals wieder mehr Chancen erhalten aufzulegen. Ist das ein Konzept, welches du auch mit dem „Fyal“ fährst? Auf jeden Fall! Mittwochs veranstalten wir „Open Decks“, da können sich alle DJs aus Münster bewerben, die Bock drauf haben. Die Leute laden ihre Sets bei Soundcloud hoch, bewerben sich und ich höre mir das dann an. Dabei bin ich immer offen für neue Leute und versuche sie irgendwie unterzukriegen. Seit


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ich im November das „Fyal“ übernommen habe, habe ich jeden Mittwoch einen anderen DJ oder ein anderes DJ-Duo im Laden gehabt. Bleibt da noch Platz für bekannte Größen? Für die alten Hasen, die schon seit Jahren in Münsters Partyszene aktiv sind, haben wir das Wochenende. Die genießen es in diesem speziellen Café-Bar-Galerie-Flair des „Fyal“ aufzulegen, in kleinem Rahmen und nicht bis tief in die Morgenstunden. Wer am Mittwoch einen guten Job macht und einen guten Sound spielt, den versuche ich langfristig in das Freitag-Samstags-Geschehen einzubinden. Da veranstalte ich auch gerne Back-to-Backs, damit sich Leute kennenlernen, die vielleicht vorher keinen Kontakt hatten. Man tauscht sich aus, lernt voneinander und vielleicht legt man dann in Zukunft öfter miteinander auf. Ich hoffe immer auf diese Synergieeffekte. Deshalb sehe ich das „Fyal“ als Talentschmiede und Melting Pot. Euer zweites Steckenpferd sind die Kunstausstellungen. Hast du das Galerie-und Vernissage-Konzept des „Fyal“ initiiert? Nein, das kann man so nicht sagen. Schon unter Jens gab es immer wechselnde Ausstellungen. Ich habe das nur etwas umstrukturiert, weil ich ein Freund von klaren Regelungen bin. Weil man mit ihnen, in meiner Erfahrung, zielführender arbeiten kann. Ergebnis der Umstrukturierung war, dass wir uns vorgenommen haben jeden Monat einem//einer anderen Künstler*in die Chance zu geben hier auszustellen. Meistens sind es unbekannte Künstler*innen, alles andere ist egal, solange die Kunst zum Laden passt. Der Name „Fyal“ ist jedoch ein Akronym für „Fuck you art lovers“. Ist das eine spezielle Form der Selbstironie? Ja, das könnte man so sagen. Vielmehr ist es aber eine Persiflage auf den hoch kommerzialisierten Kunstbetrieb. Es gibt Galerien, die horrende Summen für Kunst verlangen, die sich einzig dadurch auszeichnet, dass ein bestimmter Name draufsteht. Wir als Galerie möchten dagegen auch Künstler*innen eine

Chance geben, die nicht von Rang und Namen sind und trotzdem coole Kunst machen. Die gilt es in unseren Augen zu präsentieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir verstehen uns somit als Alternative zu den Schickeria Kunstgalerien. Ist die Kunst bei euch denn gar nicht kommerzialisiert? Wir verstehen uns als Spendengalerie. Eine normale Galerie läuft ja so, dass sie Werke für den Künstler verkauft und eine Vermittlungspauschale einbehält. Wir legen diese Vermittlungspauschale gemeinsam mit dem Künstler fest und einigen uns darauf, wohin sie gespendet werden soll. Der Verein oder die Organisation, an die die Spende geht, muss nicht aus Münster kommen, das ist mir aber immer lieb, weil dadurch unheimlich viele Synergieeffekte entstehen. So kommen etwa die Menschen, die in dem Verein tätig sind, natürlich auch vorbei, um sich die Ausstellung anzuschauen, trinken bei uns einen Kaffee, machen wieder Werbung für die Ausstellung und das „Fyal“, wodurch vielleicht mehr Bilder verkauft und dann wiederum mehr Spenden generierter werden. Am Ende profitiert jeder. Geht es denn dann überhaupt noch um die Kunst, oder nur noch um den guten Zweck? Ich glaube, auch der Kunst hilft unser Konzept sehr. Ich finde, wenn Kunst nicht kommerzialisiert wird, dann kann sie Kunst bleiben und sich so präsentieren, wie sie gemeint ist. In unserem Café darf sie das. Außerdem haben wir einen bunten Laden mit buntem Publikum, der niemanden ausschließt. Vom Banker bis zu Uli dem Obdachlosen, der aussieht wie der Weihnachtsmann und immer mit seinem Becher herum geht und Geld einsammelt, ist bei uns alles dabei. Die Leute kommen zusammen und unterhalten sich. Ich denke, das macht den Laden zu etwas Besonderem, dass alle willkommen sind und alles möglich ist, aber nichts muss. Da sind eigentlich schöne Abschlussworte, Ole. Ein letztes Thema hätte ich aber noch, weil ich weiß, dass es dir auf der Seele


Foto: Thomas Mohn

brennt. Erzähl doch mal von eurem neuen Maskottchen. Sehr gut [lacht]! Ich hatte Anfang des Jahres die Idee, dass es doch cool wäre, einen Flamingo im Allwetterzoo zu adoptieren, weil das magentafarbene einfach hundertprozentig zu unserem Logo passt. Das habe ich dann auch gemacht. Wegen Corona konnte ich das dann leider noch nicht so groß bewerben, wie ich wollte. Dann wurden die Beschränkungen aufgehoben und unsere erste Ausstellung stand an. Als wir dann also die Werke von Machmut ins „Fyal“ brachten, kam er mit einem riesigen Metallflamingo an, mindestens 2,50 m hoch. Das war reiner Zufall. Er macht sich sehr gut im Laden und deshalb haben wir wohl ein neues Maskottchen. Flamingo und „Fyal“ das passt gut zusammen.

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◊◊◊

INFO

Ole Oelkers Studiert eigentlich Chemie und Sport auf Lehramt. Seine Leidenschaft gehört dem DJing, worüber er in der münsteraner Veranstaltungsszene rutschte. Er zeichnet sich verantwortlich für „SWARM“, den „Klang der Elektronen“ und das „Heinz Sommer – Open Air“. Nachdem er für Pinkus Müller die „Biergallerie“ leitete, übernahm er im letzten November die Position des „Fyalleiters“.

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Ferientipps

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Familienausflug ins Münsterland Ab ins Grüne!

Die Sonne lockt, Sie haben Freizeit: Das sind die idealen Voraussetzungen für einen schönen Familienausflug ins Münsterland. Ziele und Aktivitäten, die Sie gut mit Bus und Bahn erreichen können, gibt es viele. Auf der Webseite www.bubim.de finden Sie Ideen, die Ihre Lieben begeistern und die Abwechslung bieten.

Radtouren mit Bus & Bahn – ganz einfach! Das Rad kommt mit – im Münsterland ist das in Bus und Bahn jederzeit, wenn Platz ist, möglich. In der Fahrrad-Saison vom 1. Mai bis 3. Oktober sind sogar mehrere Buslinien als FietsenBusse/FahrradBusse mit Anhängern unterwegs – an Sonn- und Feiertagen und oft auch häufiger. Auf der Webseite www.bubim.de finden Sie eine Auswahl toller Radtourenvorschläge, die Lust machen auf Ihren nächsten Ausflug! Fahrkarten kaufen Sie ganz bequem im Voraus als Handyticket in der BuBiM-App. www.bubim.de

Entdecken Sie z.B. die vielen Seiten des Vier-Jahreszeiten Parks in Oelde. Neben der zauberhaften Parklandschaft begeistert der Park mit Spielplätzen, Erlebnisfarm und Tretbootverleih am Wochenende. Achten Sie in Corona-Zeiten auf Besonderheiten Ihres Ausflugsziels. Busse und Bahnen sind dann, wenn Sie nach 9 Uhr oder am Wochenende fahren können, nicht mehr so voll. Alle Fahrgäste reisen mit Mund-NasenSchutz, das gibt Ihnen zusätzliche Sicherheit.


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Ferientipps

Neue Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde Münster (lwl). Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Die neue Sonderausstellung „Überlebenskünstler Mensch“ beleuchtet ab Freitag (21.8.) den Menschen in seinen vielen Facetten und ergründet die zentralen Fragen nach dem Wesen, dem Ursprung und der Zukunftsgestaltung der Erdenbürger. Menschen teilen viele Eigenschaften und Fähigkeiten: Vorstellungskraft und Erfindungsreichtum, Selbst– und Gemeinschaftsbewusstsein, Sprache und Spiritualität. Was den Menschen genau ausmacht, können Besucher im LWL-Museum für Naturkunde Münster dienstags bis sonntags von 9.00 bis 18.00 Uhr, unter Einhaltung der Corona-bedingten Sondervorschriften, auf 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche erfahren. Die Ausstellung spannt einen Bogen von den Anfängen des Homo sapiens als Jäger und Sammler, bis hin zur möglichen Besiedlung des Mars durch die Menschheit. Der Mensch dringt in die Eiswüsten vor, erkundet die Tiefen der Meere und verlässt sogar seinen eigenen Planeten. Wandeln Sie auf den Pfaden von Entdeckern wie Alexander von Humboldt und begleiten Sie die Spezies Mensch auf ihren Pionierfahrten in die Weiten des Weltalls. In den seltensten Fällen hat der Mensch sich biologisch an seine Umwelt angepasst und nutzt technische Erfindungen. Entdecken Sie biologische Anpassungen und technische Innovationen des Menschen und erfahren Sie mehr über unsere kulturellen Ursprünge. Das Bewusstsein über unsere eigene Vergänglichkeit ist Triebfeder vieler menschlicher Errungenschaften, zum Beispiel in der Medizin. Vielen Herausforderungen müssen wir heute begegnen, die wir zumeist selbst geschaffen haben. So werden wir immer älter, die Gesamtbevölkerung nimmt stetig zu, viele Ressourcen werden knapp und Müllberge wachsen an. Wie begegnen wir diesen Problemen? Welche Chancen und Risiken bergen die neusten Techniken? Erfahren Sie, wie uns Bakterien dabei helfen können unseren Müll zu reduzieren und ob unsere Kinder und Enkelkinder auf dem Mars siedeln werden. Hintergrund zur Ausstellung Die Ausstellung ist für alle Menschen geeignet. Sie beinhaltet: Brailleschrift, einen speziellen, mehrsprachigen Audioguide (D, EN, NL) und Tastmodelle für Menschen mit Sehbehinderung, Mitmachstationen und untertitelte Filme. Begleitend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme für Schülerinnen, Kinder und Jugendliche sowie Führungen für Erwachsene angeboten.

Die neue Ausstellung „Überlebenskünstler Mensch“ geht dem Menschen und dem Menschsein auf die Spur. Grafik: LWL/Puschmann

www.ueberlebenskuenstler-mensch.lwl.org

Weitere Informationen: ueberlebenskuenstler-mensch.lwl.org oder Telefon 0251-591 6050 (Servicezeiten: Mo-Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo-Do 14-15.30 Uhr). Ort: LWL-Museum für Naturkunde, Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium, Sentruper Str. 285, 48161 Münster Geöffnet: dienstags bis sonntags von 9-18 Uhr Eintritt: Kinder bis 17 Jahre frei, Erwachsene 7,50 Euro


Ferientipps

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Ein Tag Urlaub … … ganz in der Nähe, nur eine knappe Stunde südlich von Münster mit dem Feeling vom Sauerland! Das LWL-Freilichtmuseum Hagen mit seinen Fachwerkhäusern, kleinen Bächen und Teichen liegt sehr reizvoll in einem bewaldeten Tal am südlichen Stadtrand von Hagen. Wunderbar zum Spazierengehen und Spielen. Dazu die historischen Werkstätten in den kleinen Fachwerkhäuschen, in denen täglich live gefärbt, geschmiedet, traditionell Papier geschöpft, Tabak gerollt oder Seile geschlagen werden. Ein idealer Platz zum Spielen, Picknicken oder im wunderschönen Biergarten entspannen. Mehr Infos auf der Homepage und bei Facebook

www.ueberlebenskuenstler-mensch.lwl.org

LWL-Freilichtmuseum Hagen Mäcvkingerbach 58091 Hagen lwl-freilichtmuseum-hagen.de


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Tipps & Termine

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Stadtgeflüster Münster – das Interviewmagazin wird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KG Rothenburg 14-16, 48143 Münster Telefon 0251 48168-43, Telefax 0251 48168-40 stadtgefluester-muenster.de info@stadtgefluester-muenster.de Herausgeber, Chef- und Schlussredakteur: Thorsten Kambach Redaktion: Jana Nimz, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Claudia Maschner, Jonas Wintermantel, Chiara Kucharski, Dominik Irtenkauf, Julia Körtke, Ruth Kirschbaum Editorial Design: Buschy

Verteilung: Stadtgeflüster Fotografie: Maren Kuiter, Buschy www.shutterstock.com, Pressefotos Anzeigenvertrieb: Ekki Kurz, Horst Stronk Veranstaltungen und Interviewanfragen: redaktion@stadtgefluester.de info@stadtgefluester.de Büro: Irene Kötter Druck: Lensing Druck Ahaus Webseite: Mark Grotegerd Stadtgeflüster liegt zur kostenlosen Mitnahme an über 300 Stellen in Münster aus. Sie haben Interesse an unseren Mediamöglichkeiten? Dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine Mail, wir freuen uns!

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