Stadtgeflüster Oktober 2019

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-1DEINS! | Ausgabe 10 | Season 14 im oktober 2019 Das Interviewmagazin vom

Kiepenkerl 2.0 Thorsten Kambach besucht Daniela Isfort


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Fast Forwort

Inhaltsverzeichnis KIEPENKERL 2.0 .......................................... Seite 04 Daniela Isfort

ENERGIE & LEIDENSCHAFT .................... Seite 16 Frank Behnke

MÜNSTER, WIR HABEN KEIN PROBLEM ............................................ Seite 24 Eddy Verbeek und Marcus Geßler Liebe Leserin, lieber Leser, werte allgemeine Menschheit, zunächst möchte ich mich direkt an Daniela Isfort von der Leezenkiepe wenden: Ihre Fahrräder, mit denen Sie die Kunden beliefern, sind groß, super fahrbar und elektrisch, darf ich mir eins ausleihen? Wir möchten Mitte Oktober gerne an die Erstsemester Geschenke verteilen, und da wir keinen Schlitten wie die Weihnachtsmänner haben, wäre das passend – gut also, dass Münster wieder Kiepenkerle hat. Doch das ist nur eine der guten Nachrichten. Eine weitere ist: Wollten Münsteraner bisher Frikandel, mussten sie ins ferne Holland reisen. Aber nun, nach Jahren der Gurkerei nach Enschede, ist es so weit: Wir bekommen eine eigene holländische Bar. Eddy Verbeek hat uns erhört. Er steckt natürlich hinter diesem Jahrhundertprojekt, gemeinsam mit Marcus Geßler. Ich freue mich besonders, dass die beiden so großzügig waren, und uns ein Geschenk mitgegeben haben für zwei von euch. Also, wenn du ein Knallerwochenende mit allem, was Holländer erleben lassen können, erleben und überleben willst, schreib uns eine Mail mit dem Betreff „a touch of Dutch – Eddy, wir lieben du“ an kambach@dachboden.de Einen schönen Oktober und sonnige Herbstgrüße Thorsten

HEIMAT IM KOPF ........................................ Seite 36 A-WA

WAS TUN!? .................................................... Seite 42 Dr. Matthias Burchardt

TITO & TOCHTER ....................................... Seite 50 Tito Larriva

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Thorsten Kambach besucht Daniela Isfort Es ist noch gar nicht lange her, da lief ich so durch die Stadt und dachte, Mensch, was ist das ´ne gute Luft. Später im Büro konnte ich den Grund dafür rausfinden: an dem Tag waren weniger Transporter und LKW unterwegs. Und warum? Weil die Waren stattdessen mit Leezenkiepen ausgeliefert wurden – und die sind natürlich elektrisch! Ganz elektrisiert war ich auch davon, wie die Auslieferungsfahrer ausgesehen haben, das waren keine vor Arbeit ganz beigen UPS-Fahrer, sondern glückliche Kiepenkerle. Wie es sich für Münster eben gehört. Wir besuchen heute die Frau, die dahinter steckt, Daniela Isfort.

kiepenkerl 2.0 Frau Isfort, in zweiter Generation leiten Sie das Familienunternehmen Isfort und Ihre Aufgabe ist es, dieses ins 21. Jahrhundert zu führen. Nun ist Ihre Idee … etwas ungewöhnlich. Aber zunächst, was macht Ihr Unternehmen heute? Wir handeln, klassisch, seit fünfzig Jahren: Wir sind Vollsortimenter rund um die Büroarbeit. Das fängt bei den Stühlen an, auf denen wir gerade sitzen, über Tische, Drucker, bis letztendlich hin zu Bleistiften, Ordnern, Kaffee und Toilettenpapier. Also alles, was ein Büro so braucht. Warum bestellen wir mit unserer kleinen Zeitung nicht bei Ihnen? Bleistifte brauchen wir immer. Gute Frage. Tatsächlich ist es so, dass wir in Münster unter dem Namen Isfort recht bekannt sind – wir haben viele B-to-B-Kunden, große Behörden, Banken, Versicherungen und seit 2011 auch Endkunden. Ihren Laden kenne ich – da hieß der noch IBS – vom Vorbeifahren.

Wo denn? Den am Schifffahrter Damm. Da sitzen wir erst seit 2011. Da sind wir noch gar nicht so lange – in den 70ern haben wir schon unser Stammhaus in der Schuckertstraße bezogen, das ist etwas raus gewesen, in der Nähe vom Preußenstadion. Führen Sie eine eigene Marke? Nicht klassisch. Was haben allerdings quasi eine Handelsmarke – BüroTIPP heißt die. Der Name sollte sofort zeigen, um was es geht und gleichzeitig deutlich machen, dass die Bürotipp-Produkte sehr günstig sind. Sind die Ordner dann schlechter? Im Grunde nicht, die sind von denselben Herstellern. Warum haben Sie Ihr Unternehmen nun in Isfort umbenannt? Wir sind gerade dabei, alles neu zu bekleben. Die Umbenennung ist schon durch. Wir haben bewusst entschieden, wieder den


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Familiennamen zu verwenden, denn es steht ja nun mal eine Familie hinter diesem Unternehmen, da machen Menschen mit Menschen Geschäfte. Uns ist es sehr wichtig, dass das beim Kunden wahrgenommen wird – wir sind kein anonymer Konzern, der zufälligerweise in Münster sitzt und drei Buchstaben (IBS – die Red.) im Namen trägt. IBS klingt tatsächlich nach Konzern, sogar nach einem recht großen … (Lacht) IBM, ich weiß … die machten damals Schreibmaschinen und Computer und wir verkauften eben Bürosysteme und Ordner, das passt. Damals dachte man sich dann, eine Abkürzung klingt globaler, aus Isfort-Büro-Systeme wurde IBS.

» Wir sind hier, sind regional, persönlich unterwegs. « Was kann ich mir unter „Bürosystemen“ genau vorstellen? Ja, das Wort kennt heute kaum noch jemand. Irgendwann fragten meine Kinder dasselbe, Mama, Bürosysteme, was is´n das genau? Also: Bürosysteme sind unter anderem Möbel, die zum einen robust, zum anderen aber eben auch sehr gut wandel-, das heißt, kombinierbar sind. So kann ich den Bürobedarf bei Möbeln flexibel halten. Mir gefällt der Name ISFORT übrigens wesentlich besser als IBS – klingt so skandinavisch. Vielleicht sollten Sie sich das mit der eigenen Marke überlegen, Isfort klingt super. Wir lassen uns das mal durch den Kopf gehen, oftmals sieht man sowas als Außenstehender deutlicher als wir von innen.

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Mir sind in letzter Zeit in der Stadt echte Kiepenkerle aufgefallen, und die haben nicht


Fotos: Presse

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Für Privatkunden aus Münster liefern wir auch bis 20 Uhr aus Touristen die Lambertikäfige gezeigt, sondern getan, was echte Kiepenkerle eben so taten: Die haben Waren geliefert. Nach kleiner Recherche kam raus: Sie stecken dahinter. Genau. Ich habe mich vor einiger Zeit gefragt, wie wir unser Unternehmen in der Zukunft positionieren möchten; was können wir besser als andere? Das ist nicht einfacher geworden, seine Nische heutzutage zu finden; in Zeiten von Amazon oder Printus können wir nicht darauf bauen, zu versuchen, mehr

Sortiment zu haben, bessere Preise oder höheres Tempo. Aber was wir haben, ist: Wir sind hier, sind regional, persönlich unterwegs, die Mitarbeiter und wir, als Inhaberfamilie. Was wir außerdem haben, sind 18.000 Artikel. Wie wäre es, wenn wir die einfach liefern? Aber das macht Amazon doch auch. Aber eben nicht so, wir bringen die nicht mit DHL, sondern münstertypisch mit dem Fahrrad, eben der Leezenkiepe. Außerdem brauchen wir


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Echte Kiepenkerle liefern Waren aus weniger Verpackungsmaterial als Amazon, das ist schon sehr deutlich. Wir bringen die Artikel in einer Mehrwegbox. Die haben wir sogar in zwei Größen, dahinten steht eine davon, bitte sehr. Den haben wir noch 3-mal so groß. Liefern Sie selber aus? Aber sicher. Ich habe das natürlich ausprobiert, musste ja rausfinden, wie wir meiner Meinung nach am besten starten können. Ich wollte wissen, kann man das in der Innenstadt überhaupt fahren, sind die Radwege geeignet,

wie ist es mit dem Kraftaufwand, wie lange hält man da durch? Wie viele Lastenräder sind inzwischen im Einsatz? Sieben. Darunter sind fünf große und zwei kleinere Leezenkiepen. Die fahren den ganzen Tag im Einsatz und beliefern in drei Touren pro Tag die Stadt und auch die Außenbezirke. Tragen die Auslieferungsfahrer das berühmte Kiepenkerl-Outfit?


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Aber klar. Zumindest wenn das Wetter es zulässt, da sind wir sicherlich weiter als die originalen damals. Bei Regen tragen die natürlich Regensachen.

Nein, nein. Büromaterial liefern wir von 7 bis 16 Uhr. Für die Münsteraner Privatkunden fahren wir sogar bis 20 Uhr mit der Leezenkiepe für einige Innenstadtgeschäfte Waren aus.

Klönen die auch mit den Kunden? Ja, das ist ja Teil ihrer Aufgabe! Einer meiner Fahrer ist ein echtes Unikat – typisch Kiepenkerl eben. Er heißt Roland Kurtz und ist 2,09 m groß.

In welchem Radius liefern Sie aus? Oh, bis fünfzig Kilometer durchaus.

Liefern Sie tag und nacht aus?

Mit dem Lastenrad?! (Lacht) Nein, mit dem beliefern wir so innerhalb von zehn bis fünfzehn Kilometern, je nach Vorort, was man sinnvoll fahren kann.


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Für den Rest beschaffen wir uns gerade einen schönen E-Sprinter. Was kostet es, wenn ich bei Ihnen nun einen Bleistift bestelle? Eben genau das, was, was ein Bleistift kostet, mehr nicht. Wir haben aber einen Mindestbestellwert – obwohl wir durchaus auch schon einzelne Stifte ausgeliefert haben, das war allerdings wegen der Ausschreibung einer Behörde. Aber ansonsten liefern wir ab fünfzig Euro frei Haus. Mir war klar, dass wir die Anfahrt nicht berechnen können in der heutigen Zeit. Das sind die Kunden nicht mehr gewohnt. Liefern Sie ausschließlich mit Fahrrädern in der Innenstadt? Ja. Wir meinen, das ist zeitgemäß. Innerstädtisch mit dem Rad, ansonsten in näherem Umkreis demnächst mit dem E-Auto.

» Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam daran arbeiten, dass es hier lebenswert ist. «

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Liefern Sie ausschließlich eigene Artikel? Tatsächlich liefern wir mehr, nach 16 Uhr fahren wir als Dienstleister für zum Beispiel Feine Art, Butterhandlung Holstein oder Saturn. Da düsen wir hin und liefern dann Fernseher und Co. aus. Haben die Kiepenkerle denn standesgemäß auch immer eine Geschichte im Gepäck? Die haben sicherlich viele Geschichten im Gepäck, aber vor allem erleben wir auch schöne Geschichten beim Ausliefern. Ich war in der Nähe vom Schlossplatz, habe dort einen kleinen Copyshop beliefert, da kam eine ältere Dame auf mich zu und wollte wissen, was ich denn so treiben würde mit diesem Riesenfahrrad, ob ich auch

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Wäre die Innenstadt komplett frei, wäre uns allen gedient was verkaufen würde? Nein, sagte ich, ich liefere nur aus. Da kramte sie in ihrer Tasche und holte ein Amulett hervor und schenkte es mir als kleinen Glücksbringer, damit ich immer genug Licht hätte. Das fand ich ganz toll. Man kommt also auf jeden Fall mit den Menschen ins Gespräch.

Was meinen Sie, bewegen wir uns auf das papierlose Büro zu? Ich glaube, Post-its werden noch eine Weile in Gebrauch sein. So papierlos, dass wir kein Toilettenpapier mehr brauchen, wird es so bald auch nicht sein.

Haben Sie es noch? Ja, das ist in meinem Regenmantel. Ich habe mir gedacht, wenn mir schon jemand so etwas Schönes schenkt, sollte ich da auch mit rumfahren.

Woher stammen denn die Lastenfahrräder? Oh, unsere sind aus Holland. Die waren aber nicht leicht zu entdecken – wir haben schon überlegt, ob wir nicht selber welche entwerfen. Denn die, die man kaufen kann,


stecken alle noch ein wenig in der Testphase. Hier wäre vielleicht noch ein Markt, immerhin können wir die Räder jeden Tag wirklich viele Stunden testen … wer weiß. Für uns jedenfalls ist wichtig, dass unsere Kunden sagen, ja, ich kaufe gerne regional – und das eben nicht nur bei Kartoffeln. Das merken wir mehr und mehr, auch bei den Unternehmen, die unsere Kunden sind, die haben alle inzwischen das Thema Nachhaltigkeit auf dem Zettel. Jetzt sind unsere Produkte natürlich relativ austauschbar und

eben so, wie sie sind, aber dass die quasi aus Münster, aus der Region kommen, das ist wichtig. Und es ist auch kein Problem, wenn ich kein Büro habe, sondern privat eben viele Bleistifte benötige – dann liefern Sie auch für Privatleute? Aber ja. Ab einer gewissen Menge Bleistifte sehr gerne. Wir kommen zu jedem, der Büromaterial braucht. Einfach mal in unseren Katalog schauen …


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Wir wünschen uns, dass Münster lebenswert ist und bleibt Sie produzieren wirklich noch einen richtigen, dicken Katalog? Die jüngeren schauen natürlich nicht mehr so viel da rein, aber viele Kunden blättern gerne da durch und lassen sich inspirieren, das kann man online nicht so darstellen. Eine Frage zum Schluss: Rauchen Ihre Kiepenkerle auch Pfeife, während sie glücklich ihre Touren radeln? (Lacht) Das denke ich nicht, aber wir haben tatsächlich überlegt, ob es heutzutage noch geht, dass wir den in unserem Logo rauchen lassen. Offensichtlich haben Sie sich der politischen Korrektheit widersetzt. Ja, er raucht. Nicole Lüttecke (Marketingleitung): Also ich habe gesagt, er solle besser nicht rauchen. Das stimmt, aber ich meine, die Pfeife

gehört einfach dazu. Das ist schon eher Brauchtum. Was wünschen Sie sich von Münster, den Leuten? Ich wünsche mir eigentlich nur, dass wir gemeinsam daran arbeiten, dass es hier lebenswert ist, dass wir Menschen jeden Alters vor Ort haben, dass Arbeit für alle da ist – eben dass Münster eine der schönsten Städte in der Größenordnung bleibt. Auch dass wir weitestgehend den Verkehr aus der Innenstadt raushalten, wäre ein Anliegen. Oh, das ist ein spannendes Thema. Auf der einen Seite ein Traum, auf der anderen, ich wohne hier … Also ich wäre dafür. Ich wohne auch in der Innenstadt, aber ich könnte mich durchaus arrangieren, größtenteils auf mein Auto verzichten – wenn es sinnvoll durchdacht, geplant und ausgebaut wäre; Park&Ride, ob mit Bus oder Rad.


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Aber gut umgesetzt eben. Innerhalb der Stadt sollten nur noch Waren ausgeliefert werden, am besten mit Rädern und natürlich Krankentransporte, Busse, Taxis vielleicht und Ähnliches. Das wäre auf jeden Fall eine schöne Vorstellung von der Innenstadt, quasi eine riesige Fußgängerzone. Wenn wir die Innenstadt weitestgehend freigeben, wäre uns allen gedient, aber so weit ist es wohl noch nicht. Wie finden denn die Geschäftsleute die Idee, wissen Sie das? Nun, ich habe ja durch die Leezenkiepe Kontakt zur ISI, der „Initiative Starke Innenstadt“. Da sind auch Händler aus Münster engagiert. Die Meinungen gehen schon noch auseinander, einige fragen, wie sollen meine Kunden dann in die Stadt, zu meinem Geschäft kommen? Ein anderer sagt, die Stadt wird durch parkende Autos nicht schöner. Was aber eben hinzukommt, ist die noch fehlende entsprechende Infrastruktur. Aber auch die Stadtwerke sind offen für Ideen neuer Art. Man muss auch mal das Rückgrat haben, Schritte voranzugehen. Einen ersten Test gab es doch kürzlich auf dem Hansaring. Das ist natürlich ein gewagter Raum. Den Ring kann man so schlecht umfahren und er

ist zudem noch eine Ausfallstraße. Aber gut, ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht. Und das meinte ich, da wünsche ich mir, dass wir als Bürger und Unternehmen alle mitmachen und drüber nachdenken, wie wir hier gemeinsam die Stadt und die Region nach vorne bringen. ◊◊◊

INFO

Daniela Isfort Sie führt in zweiter Generation das von ihrem Vater 1969 gegründete Familienunternehmen Isfort. Der Vollsortimenter, bis vor einiger Zeit noch unter dem Namen IBS bekannt, liefert rund um die Büroarbeit einfach alles. Wirklich alles: Stühle, Tische, Drucker, letztendlich aber auch Bleistifte, Ordner, Kaffee, Milch, Toilettenpapier. Zitat (wir wissen nicht genau von wem): „Auch wenn man immer sagt, das papierlose Büro kommt – was auf jeden Fall bleibt, ist Toilettenpapier“. Also, ganz papierlos werden wir vermutlich nicht. Doch nun hat Daniela Isfort eine neue Idee: Sie möchte den Lieferverkehr in Münster umkrempeln. Statt LKW und großer Transporter Lastenräder und Kiepenkerle. Geht niemals? Geht doch! Ganz einfach mal testen, ist super – wir sind natürlich inzwischen auch Kunde ;) leezenkiepe.de

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Arndt Zinkant spricht mit Frank behnke über energie und leidenschaft Frank Behnke mag das Wort Provinztheater nicht – und solches haben wir am Theater Münster auch nicht, lautet seine feste Überzeugung. Hier arbeitet er seit sieben Jahren als Schauspieldirektor: Spielpläne entwickeln, tolle neue Schauspieler nach Münster holen, Regie führen oder Stücke in Auftrag geben – darin besteht Behnkes spannender Beruf. Als Regisseur trumpft er zur kommenden Spielzeit mit der „BRD-Trilogie“ auf: Drei Filme des 70er-Jahre-Kultregisseurs Rainer Werner Fassbinder werden in Kurzfassungen zu einem einzigen „Deutschland-Abend“ zusammengefasst; Premiere ist am 5. Oktober. Dass das Private politisch ist, war Fassbinders Überzeugung. Und ist auch die Frank Behnkes. Im Gespräch verrät der Theatermann, wie Fassbinder die Nachkriegsjahre der jungen Bundesrepublik in brodelnde Dramen verwandelte. Und welcher münstersche Politiker der jüngeren Zeitgeschichte außerdem auf die Bühne kommen wird.

ENERGIE & LEIDENSCHAFT Herr Behnke, Sie arbeiten jetzt seit 2012 hier. Nervt Sie etwas an der Stadt, oder greift die alte Regel: „Münster klebt“? Ich muss sagen: Es klebt ein wenig (Lacht). Je länger ich hier bin, desto spannender wird das Arbeiten hier. Man bleibt anfangs noch ein wenig fremd. In den letzten Jahren habe ich erst richtig gemerkt, welche Möglichkeiten es hier gibt, welche spannenden Kooperationen mit der Uni, dem LWL oder neuerdings auch mit dem Center for Literature möglich sind. Dass man hier Fachleute als Partner findet. Wir haben als Theater den Anspruch, uns mit der Wirklichkeit auseinanderzusetzen, sind aber eben keine Experten für Politik, Wirtschaft usw. Dennoch können wir uns durch Netzwerken dieses Fachwissen heranholen. Wofür genau sind Sie als Schauspieldirektor verantwortlich? Für die Auswahl der Stücke und die Zusammenstellung des Ensembles, natürlich in Absprache mit dem Intendanten. Wir sind in Münster ein Fünf-Sparten-Haus, und Dr. Peters hat seinen SpartenleiterInnen viel Freiheit gegeben. Wir planen also sehr eigenständig. Herr Peters ist sehr schauspiel-interessiert, aber ori-

ginär eben ein „Musiktheater-Mann“, und das sind unterschiedliche Erzählweisen. Und um einen Opernbetrieb zu leiten, ist großer Einsatz nötig, da freut er sich bestimmt, dass ihm an anderer Stelle der Rücken freigehalten wird. Suchen Sie sich allein Ihre Schauspieler aus? Ich bin sehr lange im Geschäft und unterhalte viele Kontakte zu Schauspielschulen etc. – daher organisieren wir eigene Vorsprechen. Ich muss Vertrauen in die neuen Schauspieler haben und diese zu mir, denn wir müssen ja über Jahre zusammenarbeiten. Da wäre es komisch, wenn jemand anders die Entscheidung träfe, wer hier spielt. Wir sind nun im siebten Jahr und haben einen starken Zusammenhalt. Die Schauspieler sind unheimlich engagiert, auch politisch – das ist eine tolle Energie, die hier freigesetzt wird. Aber viele gehen auch weg… Ja, leider – je besser die Schauspieler sind, die ich hole, desto größer ist die Gefahr, dass sie ein anderes Engagement bekommen. Wäre ja auch furchtbar, wenn alle in Münster hockenbleiben würden! (Lacht) Wir sind zwar nicht mehr Provinz, aber der Wechsel und das


freie künstlerische Arbeiten gehören nun mal dazu. Die Anfänger sind zwei bis vier Jahre hier, dann ist es meist auch gut.

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Ich habe in meinen Gesprächen mit Herrn Peters und mit Chefdirigent Golo Berg herausgehört, dass man sehr auf das Münster-Publikum achten muss. Ich bin da nicht ängstlich, weil ich gemerkt habe, dass die Münsteraner herausfordernde Inszenierungen verlangen. Sie wollen das Gefühl, Großstadt-Theater zu sehen und dafür nicht nach Bochum fahren zu müssen. „Provinztheater“ ist ein doofes Wort – aber es fängt für mich dort an, wo es zu einer Beliebigkeitsveranstaltung verkommt. Ich möchte das Gefühl spüren, dass Leute um etwas ringen – vielleicht sogar daran scheitern –, aber mit Leidenschaft arbeiten, um etwas zu bewegen. Ein Haus strahlt das entweder aus – oder nicht. Das kann genauso gut in Hamburg oder Stuttgart sein wie in Münster. Das Tolle in Deutschland allgemein ist, dass immer wieder auch kleine Theater für Furore sorgen. Und schon bekommt dann z. B. Dinslaken zwei Preise beim NRW-Theatertreffen!

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» sie hinterlässt eine Blutspur von Männern. « Wie erhält man im digitalen Zeitalter die nötige Aufmerksamkeit? Etwa durch die Auswahl der Premieren. Wir starten ja nun mit etwas, das es nie gegeben hat: der „Fassbinder-Trilogie“. Wenn man dagegen ein 08/15-Programm mit gängigen Titeln macht, kann man die großen Medien nicht nach Münster locken. Ich glaube übrigens, dass dem Theater als analogen Ort eine große Bedeutung zukommt – ein Ort des Miteinanders, der Empathie, wo Menschen einander begegnen und wo

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Fotos: Presse

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Je besser der Schauspieler ist, desto höher ist die Gefahr, dass ihm andere Rollen auf anderen Bühnen angeboten werden Geschichten erzählt werden. Das war beim Theatertreffen spürbar, wir hatten teils hunderte Menschen bei Publikumsgesprächen. Bundesweit wachsen die Zuschauerzahlen – das Theater steckt nicht in der Krise. Werden die Jungen manchmal von den Preisen abgeschreckt? Studenten bezahlen im Rahmen des Kultursemestertickets 1,50 Euro und können, so oft sie wollen, in jeder Spielzeit ins Theater kommen. Es gibt Kontingente für jede Vorstellung. Tanz und Schauspiel profitieren etwas stärker als Konzerte. Der klassische Abonnent ist in der Tat eher ein älteres Semester, doch wir müssen uns der Tatsache stellen, dass unsere Gesellschaft immer älter wird. Und die Älteren gehen nun mal gerne ins Theater, und für die müssen wir auch da sein. (Lacht) Jetzt müssen wir endlich zum „Enfant terrible“ Rainer Werner Fassbinder kommen, den Sie schon mehrfach auf die Bühne gebracht haben. Was schätzen Sie an ihm?

Dass er sich immer in extremer Weise selber befragt hat, auch in Zeiten des Terrorismus: „Was ist in dieser Republik noch an faschistoidem Gedankengut vorhanden? Auch in meiner eigenen Familie?“ Wir inszenieren nun drei seiner Filme; er selbst war ja ursprünglich Schauspieler und hat mit seinem „Anti-Theater“ früh begonnen, und auch seine Filme atmen eine sehr große Theatralik. Ein extremer Künstler – das schätze ich sehr an ihm. Solche Figuren gab es in jeder Kunstsparte sehr selten. In wenigen Jahren hat er über 40 Filme gedreht! Totaler Overkill. Natürlich war er ein fragwürdiger Mensch. Es geht in seinen Stücken und Filmen um Sexualität und Macht. Selbst nach heutigen Maßstäben ist Fassbinder sehr unkorrekt mit Anderen umgegangen. Alle wollten sie trotzdem dabei sein! Er hat es aber immer selbst reflektiert. Der bekannte 60er-Jahre-Slogan „Das Private ist politisch“ ist ein durchgehen-


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Wir erzählen quasi die Geschichte der frühen Bundesrepublik des Thema bei ihm: Wie bilden sich die systemischen Strukturen in den privaten Beziehungen ab? Wie stark sind sie Tauschgeschäft und quasi kommerzialisiert? In der „BRD-Trilogie“ ist das eine der Kontinuitäten. Der bekannteste dieser drei Filme ist „Die Ehe der Maria Braun“. Dazu kommen „Die Sehnsucht der Veronika Voss“ und „Lola“. Wir erzählen quasi die Geschichte der frühen Bundesrepublik anhand dieser drei Frauenfiguren. Kommt man da nicht durcheinander? Wir verquirlen es ja nicht! In einer extrem komprimierten Fassung werden wir die drei Filme mit zwei Pausen dazwischen zeigen. Fassbinder hatte das sozusagen selber vor. Er wollte die Geschichte der ganzen Bundesrepublik bis in die Gegenwart erzählen. Die Filme spielen 1943–1954, 1955 und 1956/57. Wir versuchen, aus nur thematisch zusammenhängenden Filmen einen großen Deutschland-Abend zu machen, passend zum Jubiläum „70 Jahre Bundesrepublik“, und zu

fragen: Wie waren die Anfänge? Welche Chancen wurden verpasst? Ein Blick zurück im Zorn? Ich selber bin ‘62 geboren und von Eltern erzogen worden, die den Wiederaufbau mitgestaltet haben. Und ich finde es faszinierend, wie in „Maria Braun“ die Geschichte eines Nachkriegs-Feminats erzählt wird. Die Männer sind alle traumatisiert oder tot oder noch in Gefangenschaft. Und dann kehren sie mit Gewalt zurück und drängen die Frauen wieder in ihre alten Rollen. Maria Braun ist eine ikonische Figur, die dieses Wirtschaftswunderland mit kühlem Herzen repräsentiert. Sie hinterlässt für den Aufstieg eine Blutspur von Männern. Es geht um den emotionalen Preis, den die ganze Gesellschaft damals gezahlt hat. Läuft man da Gefahr, Fassbinders Regiestil zu kopieren? Also, es sind ja ursprünglich Filme – daher ist man a priori gezwungen, eine eigene


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Sprache zu finden. Außerdem ist die Fassbinder-Foundation relativ streng: Man darf da gar nicht so viel anders machen. Ich finde es inspirierend, wie diese Filme inszeniert sind: Einer ist ein Schwarzweiß-Streifen wie von der Ufa, der andere mehr eine schrillfarbige Groteske. Und „Maria Braun“ ist wie Brecht – wie eine „Mutter Courage“ der Nachkriegszeit. Ihnen ist ja bekanntermaßen das Politische wichtig. Ich habe aktuell das Gefühl, das Motto heißt immer: „Hilfe, die Rechten!“ oder „Hilfe, der Kapitalismus!“ Würden Sie mir zustimmen, dass das politische Theater auf der Stelle tritt? Jein. Es geht um die Frage, wo unsere Gesellschaft gerade steht. Was für Visionen hat sie noch? Es ist zurzeit so, dass die Linksintellektuellen in eine konservative Rolle gedrängt und zu Bewahrenden werden. Wir versuchen, die Demokratie zu verteidigen, suchen verzweifelt nach Antworten. Wenn man allerdings schon 30 Jahre ins Theater geht, ist vielleicht die Frage nach dem Schreckgespenst Kapitalismus nicht mehr ganz so spannend. Für die junge Generation ist Brecht aber eben noch neu. Und was die Gefährdung durch rechte Gewalt angeht – diese ist massiv, daher ist man als Künstler verpflichtet, das zu thematisieren. Und linke Gewalt? Politische Fragen der Linken werden grundsätzlich im Theater verhandelt, wenn wir zum Beispiel an Schiller denken. Die Frage, ob Gewalt ein Mittel der Politik ist, wird immer thematisiert – auch in den großen

klassischen Stoffen. Nur stellt sich bei den Klassikern die Frage nach „links oder rechts“ nicht so deutlich.

» Es gibt Persönlichkeitsrechte – aber auch eine Freiheit der Kunst. « Mir machen noch zwei Dinge Sorge: Dass Justizminister Maas das erste Zensurgesetz der Nachkriegszeit erlassen hat und wie locker das durchgegangen ist. Ein weiteres Problem sehe ich in der Islamisierung. Wenn man diese Themen ausspart, kommt man doch in eine Schieflage, oder? Da stimme ich durchaus überein. Aber nochmal: Welche großen Fragen oder Erzählungen hat unsere Gesellschaft? Den Rechtsruck gibt es ja nicht zuletzt deshalb, weil die politischen Parteien keine Zukunftsvisionen anbieten. Wie können wir mit einer starken Migration umgehen? Wie mit künstlicher Intelligenz? Wie könnte unsere Gesellschaft in 20 Jahren aussehen? Darauf traut sich doch keiner, eine Antwort zu geben! Ich gebe Ihnen aber darin Recht, dass die Gefahren für die Freiheit von ganz verschiedenen Seiten ausgehen. Im Gespräch mit Intendant Dr. Peters hatte ich ihn gefragt, ob er statt des Stückes über


Reichsbürger auch eines über Islamisten inszeniert hätte. Ahnen Sie, was er geantwortet hat? Ich schätze: „Wenn es ein gutes Stück wäre, würden wir es ebenso machen.“

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Ganz genau. … und ich würde das dann auch inszenieren. Aber zum Stichwort „Reichsbürger“: In der Öffentlichkeit war das damals durchaus präsent. Ich hatte das Stück ja selbst in Auftrag gegeben. Dieser ideologisch verbunkerte Reichsbürger, der aus der Wirklichkeit völlig rausfällt: Das ist ja fast schon eine Theatersituation! Ich glaube, dass man selbst in einer liberalen Stadt wie Münster solche Themen verhandeln sollte, denn das Theater ist auch ein Ort der Selbstvergewisserung. Und die Autoren des „Reichsbürger“-Stückes schreiben jetzt regelmäßig für Sie? Ja. Das sind Annalena und Konstantin Küspert, an die wir in den nächsten Spielzeiten weitere Aufträge vergeben. Für genau solche zeitgenössischen Projekte haben wir zum Glück die nötigen Fördergelder. Nächstes Jahr wird von diesem Autorenduo mit „Der Bundesbürger“ ein Stück über den 2003 verstorbenen Jürgen Möllemann auf die Bühne kommen. Ist das nicht in dessen Heimatstadt recht heikel? Einerseits schon – andererseits gibt es ja Persönlichkeitsrechte, die man nicht verletzen darf. Aber Möllemann ist sicher die markanteste Politikerfigur aus Münster. Und mit der politischen Geschichte des Landes wollen wir uns eben kritisch auseinandersetzen. Man wird Möllermanns Biografie durchaus gerecht, wenn man ihn auf die Bühne bringt, schließlich war er ein Meister der Selbstinszenierung, bis in den eigenen Tod hinein. Das Stück ist aber noch nicht fertig – ich bin total gespannt darauf. „Der Bundesbürger (im freien Fall)“ ist noch ein Arbeitstitel, und wir werden noch genauer sehen, inwieweit biografische Elemente Möllemanns einfließen. Vielleicht wird es doch eine allgemeiner gefasste Geschichte.


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Es gab ja auch schon Stücke über Merkel oder Helmut Kohl Seine Frau war bis vor Kurzem eine feste Größe in der Kommunalpolitik. Erwarten Sie da Gegenwind? Nun, es gab auch schon Stücke über Merkel oder Helmut Kohl. Und auch Jürgen Möllemann war eine Person des öffentlichen Lebens. Damit müsste seine Familie dann auch leben können. Es gibt Persönlichkeitsrechte – aber auch eine Freiheit der Kunst. Wir suchen eben grundsätzlich Stoffe, die an der Heile-Welt-Fassade kratzen. Da gibt es in Münster gar nicht so viele Anknüpfungspunkte, weil die Stadt eben doch irgendwie großartig ist. ◊◊◊

INFO

Frank Behnke Der studierte Literaturwissenschaftler (Uni Hamburg) stammt aus Hannover und ist seit 2012 am hiesigen Theater Schauspieldirektor. Zuvor hatte er u. a. in Nürnberg oder Osnabrück gearbeitet. Seine Klassiker-Inszenierungen – wie z. B. sein „Hamlet“ von 2013 – fanden große Beachtung in der deutschen Theaterszene und bei den Kritikern. Auch auf Tennessee-Williams-Dramen versteht sich Frank Behnke, was etliche europäische Erstaufführungen unter seiner Leitung einschließt. Das zeitkritische politische Theater pflegt er vorzugsweise mit Stücken, die eigens für das Theater Münster geschrieben werden.


Fotos: Maren Kuiter

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Thorsten besucht Eddy Verbeek und Marcus Geßler in ihrem neuen Zuhause: Eddy´s Bar Lewe, wir haben ein Problem: Schon lange fragen sich sämtliche Münsteraner, warum wir in dieser verdammten Stadt alles im Überfluss haben, außer holländische Bars!? Gut, Lewe kann durchatmen. Wir haben Eddy. Ein besorgter Münsteraner Bürger, der Probleme nicht nur erkennt, sondern löst. Diesmal mit Eddy´s Bar. Klar zudem, dass Eddy weiß, vier Augen sehen mehr als seine alleine und er darum Marcus Geßler fragte, ob er dabei sein will, wenn es heißt: Een kleine Stap voor Eddy, een geweldige voor de Mensheid in Münster.

MÜNSTER, WIR HABEN KEIN PROBLEM Hallo, Eddy. Wir stehen hier auf deiner Brücke, eh, in deiner Küche. Du bereitest frisch holländische Köstlichkeiten vor – was ist das alles? Zunächst, hallo Thorsten, schon ein Bier gehabt? Ich habe noch. Aber zurück zur Frage, was zauberst du uns? Thorsten, was meinst du selbst, was gehört in eine holländische Küche? Frikandel. Haben wir. Holländische Pommes. Haben wir. Currysauce und Mayo, Zwiebeln und Petersilie. Ja, zum Beispiel. Da bin ich auch gerade dabei, ich habe gewusst, Maren und du, ihr werdet mich besuchen und da habe ich mich mega gefreut. Deswegen bereite ich euch erstmal was vor – ich würde sagen, willst du deiner lieben Begleitung nicht ein Bier mitgeben? Dann sag einmal kurz Bescheid an der Bar, dass die liebe Maren ein Heineken bekommt.

Maren: Danke schön! Eddy: Wo setzen wir uns? Maren: Hier, ans Fenster, als Runde, an die Bar, das wäre … Eddy: Perfekt, machen wir. Als wir uns gerade auf die Barhocker setzen, kommt Axel Bröker in die Bar. Axel: Hallo, da sitz´ ich! Eddy: Jetzt nicht mehr. Axel: Das ist ´n geiler Laden hier, kaum ist die Presse da, bin ich weg vom Fenster. Leck mich doch am Arsch. Axel, wie kommt es, dass du in jedem dritten Interview zufällig auftauchst – wie Damokles? Axel: Eher wie Euklid. Aber falls du mich gleich fragen willst, wie ich Eddy´s Bar finde, sage ich dir jetzt schon, ja, die ist sehr schön geworden. Wer sich nicht traut, nach Enschede


zu fahren, der kann´s halt hier erleben. Hast du hier schon getrunken? Axel: Bin dabei. Hab´ dich übrigens letzte Woche schon hier gesehen. Axel: Ja, ich war hier kurz zum Gratulieren.

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Bist wohl öfter hier. Axel: Das liegt daran, dass ich nur 220 Meter entfernt wohne, exakt. Das heißt, ich kann endlich mal mein Fahrrad ausführen. Wo wohnst du genau? Axel: Hier am Hafenweg.

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Gut. Die Hausnummer ist dann Teil unseres Gewinnspiels im Vorwort. Nun kommen endlich Marcus Geßler und Eddy hinzu.

» Mir war längst klar, die holländische Seite ist da, sie ist in mir, sie will raus. « Marcus, ich hatte vor einigen Tagen schon dieses Interview begonnen. Da warst du allerdings nicht dabei, sondern nur Eddy. Der wollte abbrechen nach einer Weile, weil du ihm gefehlt hast. Ihr versteht euch also sehr gut, wie ich annehme. Marcus: Ja, so ist das. Wir sind inzwischen Partner. Eddy fragte mich vor acht Wochen, ob ich Lust hätte, mit ihm gemeinsam die Hafenbar zu übernehmen. Ich habe es mir dann eine Nacht lang überlegt oder zwei. Und habe dann gesagt, ja klar, machen wir. Also war es wieder mal Eddys Idee … Eddy,


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Geboren in Kolumbien wie kamst du darauf, im Vorbeilaufen? Eddy: Eigentlich nicht, denn ich habe die Bar nie gesehen. Weil die auch immer so versteckt war. Ich wusste zwar, dass es da diese Hafenbar gibt, aber habe mich dafür nicht weiter interessiert. Bis es irgendwann mit dem Laden, wo ich vorher gearbeitet habe (Taco Heroes, die Red.) vorbei ging. Da merkte ich, jetzt ist die perfekte Gelegenheit, um was für mich selbst zu machen.

Ich weiß, ich weiß … du wurdest dort geboren, dann mit zwei Jahren adoptiert und … Mit drei.

Im Taco Heroes warst du weniger holländisch als eher mexikanisch unterwegs … Das stimmt, das war meine Latin-Seite quasi. Ich bin ja geboren in Kolumbien.

Wobei du sehr erfolgreich warst! Stimmt, darum jetzt der holländische Weg. Aber im Ernst, als ich so überlegte, was ich nach Taco Heroes anfangen kann, dachte ich mir,

Mit drei sogar schon. Da wurde ich nach Holland gebracht. Und deswegen, als ich auf Marcus zuging, war mir längst klar, die holländische Seite ist da, sie ist in mir, sie will raus. Und da ich mit meiner Latino-Seite schon versucht habe, nicht erfolgreich zu sein …


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Oscar beißt sich öfter mal in den Arsch Mensch, eine holländische Bar gibt es in Münster nicht. Dabei rennen all die ganzen Deutschen samstags zum Markt nach Enschede. Alle lieben holländische Kneipen. Alle lieben holländische Bars. Das wurde mir auch klar, als ich so nachgedacht habe. Oscar beißt sich bestimmt in den Arsch. Oscar? Ja, öfters. Der wäre dafür wie gemacht, der ist sogar gebürtiger Holländer. Das ist leider nie zustande gekommen, wir haben sogar mal drüber geredet vor neun Jahren. Ob wir gemeinsam was machen wollen. Da kam das Grand Café dazwischen. Und das war mir eine Nummer

zu groß. Jetzt habe ich halt die Hafenbar. Du hast echt erst vor acht Wochen mit Marcus darüber gesprochen? Ja, so bin ich. War zunächst ganz blauäugig mit meinen Ideen, wusste, das sollte Eddy´s heißen, das war´s. Ich hatte alles soweit im Kopf. Wie hast du deine Idee dem Marcus erklärt? Wir kennen uns vom Nachtleben, dann rief ich an. Er sagte, Eddy komm um 16 Uhr, also kam ich um 15.55. Und hab ihm das dann erklärt. Marcus hat sicherlich nicht den ganzen Tag auf deinen Anruf gewartet, aber als er dann kam … Marcus, wo warst du, als Eddy anrief? Marcus: Ich saß in meinem Büro und habe gehofft, dass irgendwas passiert; dass ich eine Ablenkung kriege.


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Du flaniertest also gelangweilt an deinen bodentiefen Bürofenstern vorbei, als Eddy anrief … Axel: Da sind keine Fenster. Du warst also offensichtlich auch schon beim Geßler im Büro. Marcus: Ich habe tatsächlich keine Fenster im Büro, ich arbeite in einem Loch hinterm Besitos, wo zwei Schreibtische stehen. Okay, du hast also in deinem fensterlosen Loch gestanden, von kalten Neonröhren flackernd bestrahlt, als Eddy anrief. Warst du überrascht? Marcus: Ich war wirklich zunächst etwas überrascht. Denn ich dachte, wenn Eddy so eine Idee hat, dann macht der die vermutlich mit Axel oder …

Jetzt ist Axel weg, wir können ehrlich sein. Marcus: OK; also mit Pitti, mit dem Eddy ja viel zu tun hat. Auf jeden Fall trafen wir uns dann und dann hat Eddy mir seine Ideen geschildert. Eddy: Ich habe ganz einfach alles rausgelassen, was ich hatte. Habe ehrlich gesagt, so sieht es aus. Ich brauche einen guten Partner an meiner Seite. Das ist der Mietvertrag, das ist der Vertrag mit der Brauerei … Du hattest alles vorbereitet? Eddy: Ja, das war teilweise alles besprochen. Und dann hat Marcus gesagt, ja. Hat Marcus tatsächlich sofort ja gesagt? Eddy: Nein, nein.


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Marcus: Nee, nee. Ich habe zunächst ziemlich viel hinterfragt. Er hat mir dann noch einiges nachgeschickt … Ich habe mich auch was gefragt, bevor ich herkam. Wie viele große holländische Biercompanys gibt es eigentlich? Marcus: Natürlich Heineken. Eddy: Es gibt Amstel. Grolsch und wie Marcus schon sagte, Heineken.

Sind ja schon recht viele. Eddy: Viele? Drei sind nicht viele. Es gibt aber doch bestimmt auch weitere – kleinere. Eddy: Du hast aber nach den großen gefragt. Warum bist du so aggressiv heute? Eddy: Ich habe Hunger. Wenn mir der Magen in den Knien hängt, werde ich ganz anders. Deswegen, ich gehe nun zurück in die Küche, mache euch was Schönes fertig.


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Eddys Konzept klang für mich einfach schlüssig In der Zwischenzeit kannst du bitte mit Marcus weiterreden. Eddy geht kopfschüttelnd in Richtung Küche. Eddy, Eddy, Eddy … etwas überarbeitet. Marcus: Nun ja, auf jeden Fall klang Eddys Konzept für mich schlüssig und so kamen wir zusammen. Du wirst aber Eddy hinter der Bar keine Konkurrenz machen, oder? Marcus: Ich hoffe es nicht. Das wird dann eher Eddys Part.

Wie oft wird Eddy denn hinter der Bar stehen und selber arbeiten? Marcus: Geplant ist durchaus, dass der Eddy auch vier, fünf Tage anwesend ist. Und das weiß der auch? Das war sogar sein eigener Vorschlag. Aber anders funktioniert eine Bar dieser Größenordnung auch nicht. Die Leute gehen nicht in die Hafenbar, sondern zu Eddy´s – weil Eddy da ist. Bist du eifersüchtig, dass Eddys Name und Gesicht für den Laden stehen? Du stehst ja nicht mal hinter der Bar …


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Was mag wohl im „Fliegenden Holländer“ drin sein? Überhaupt nicht. Ich bin sogar froh. In der Gastro ist es so, du brauchst wirklich eine Rampensau, einen, der der Gastgeber ist. Ich mache Gastro schon lange, aber ich kann das nicht, kann nicht vorne stehen. Ich kann die Läden entdecken, planen, organisieren, aber das ist es auch, ich bin keine Rampensau.

Cocktail-Koriphäe ist, hat die Barkarte geschrieben und die Mannschaft geschult. Geile Ideen, geile Namen – alles passend zu Eddy und der Idee der Bar, eben …

In diesem Moment betritt Yassine S. die Bar – auch bekannt als der aus dem A2 – und …

Hmm, ich schwanke noch … Eddy: … von gestern?

Hallo Yassine, schön dich zu sehen! Yassine ruft: A2 GEHÖRT NICHT MEINEM VATER!!!

… zwischen Rudi Karamell und Linda de Mule – oder doch lieber die Kiesgrube? Maren: Ich nehme die Kiesgrube.

… geht wieder raus. Das war Yassine. Aber zurück zum Thema: Wie ich sehe, habt ihr ein für Münster überaus gutes Sortiment an Alkohol. Wie sieht es aus mit Cocktails? Marcus: Da sind wir auch Profi, sowohl was das große, beziehungsweise richtige Sortiment an Alkohol in einer Bar betrifft, als auch die Cocktails. Eddy gab die Richtung vor und Sebastian aus dem Enchilada, der echt eine

Eddysland. Die Cocktails musst du probieren, schon einen ausgesucht?

Was ist denn im Fliegenden Holländer drin – etwa Cannabis?! Marcus: Keine … Eddy: … gute Idee. Marcus: Wir haben tatsächlich versucht, möglichst viele holländische Zutaten zu verwenden – aber die nicht. Axel: Dann muss da Mayo rein.


Eddy: Die Namen sind auf jeden Fall holländisch. Was ist am iPhone amerikanisch? Wir sind im Grunde wie Apple. Wobei ich ja wirklich teilweise Holländer bin. Hat das steuerliche Vorteile, dass ihr eine holländische Bar betreibt? Marcus: (Lacht) Eddy holt endlich das versprochene Essen aus der Küche. Vor uns stehen nun …

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» Stadtgeflüster-Umfrage in Münster: 87 % aller Befragten sagten, sie können sich Münster ohne Eddy´s Bar nicht mehr

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vorstellen. noch mehr waren der Meinung, dass es sowieso erstaunlich lange dauerte, bis es so weit war. Und die restlichen knapp 10

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Prozent wären gerne gefragt worden, aber waren nicht da. Buch: buschy 23, PFilm 3. «

Frikandel! Bamischeibe! Pommes! Bamischeibe! Mayo! Specialsauce und viele niedliche kleine Hollandflaggen-Piekser – das sieht spitze aus! Eddy: Dann lasst es euch mal schmecken. Holländische Tapas im Grunde. Eddy: Perfekt zu holländischem Bier.

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Wir essen – und sagen erst mal nichts … Eddy: …

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Marcus: … Axel: … Maren: … Marcus (in Richtung Bar): Kannst du uns noch einen Wein und ein Bier machen, bitte? Schmeckt super! So müssen Frikandeln schmecken … Maren: Jetzt habt ihr alles gegessen und Eddy hat nichts bekommen – ihr seid so gute Freunde. Marcus: Der kennt das ja alles schon.

» Ob Münster reif dafür ist? Da frag mal jeden x-beliebigen Enschederer. « Ich war am Samstag schon den ganzen Abend hier, Stefan Khetama Reimer hat seinen Geburtstag gefeiert. Marcus: Ich konnte leider nicht. Aber ich hörte, es war mehr als gut.

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Ja, sehr. Aber sag mal, Eddy steht hinter der Bar, Eddy ist in der Küche. Was soll Eddy noch alles machen? Marcus: Ja das stimmt. Eddy macht die Küche zur Zeit allein. Aber wir schulen schon die Mitarbeiter, dass der Eddy unterstützt wird. Das ist das perfekte Essen, wenn man ausgehen will – oder wenn man auf dem Heimweg ist nachts … wie lange habt ihr denn auf? Marcus: Bis um drei Uhr nachts. Dürft ihr nicht länger? Marcus: Doch, wenn richtig viel los ist, ma-

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chen wir auch länger. Aber so ungefähr drei ist Schluss. Wir dürften aber bis fünf. Eddy, zum guten Schluss, was möchtest du dem Münsteraner Volk mitteilen? Eddy: Wir haben kein festgelegtes Publikum, aber wenn du mich fragen würdest, was denn hier typisch holländisch ist: Eddy´s ist eine spontane, offene Bar, für jedermann. Alter unbegrenzt. Klar, am Hafen sind alle Altersgruppen, die gerne abends einen Absacker oder eine Pommes Special haben möchten. Im Hafen arbeiten auch viele Menschen. Nehmt ihr die mit, habt ihr auf? Eddy: Nein, zur Zeit nicht. Aber wir sind noch in der Findungsphase und wir müssen erst so eingespielt sein, dass wir auch alles schaffen können, was wir versprechen, deshalb erstmal nur abends. Eddy, Marcus, kommen wir zum ernsten Teil des Interviews. Habt ihr schon Leute rausgeschmissen? Eddy: Nee, aber … nicht aber, nee. Aber … Ja, Eddy? Marcus: Eddy? Eddy: Ich muss kurz überlegen. Ich war in den letzten Tagen sehr angespannt. Also hast du doch jemanden rausgeschmissen? Eddy: Nein, ich glaube nicht. Aber falls doch, entschuldige ich mich hiermit bei demjenigen, du bist wieder herzlich willkommen. Würdest du denn Leute, die sich danebenbenehmen, selber rauswerfen? Eddy: Aber klar, das mache ich selbst. Das ist also auch noch deine Aufgabe, du machst das Konzept, den Namen, die Werbung, die Bar, die Küche und schmeißt auch noch die Gäste selber raus. Marcus, du Fuchs! Eddy: Thorsten, danke schön fürs Gespräch … Marcus: … kommen wir zu den Cocktails. ◊◊◊

INFO

Eddy´s Bar – wie der Name schon sagt, ist hier die Rede von Eddys Bar. Ganz frisch eröffnet im Hafen, verwöhnt sie mit holländischer Küche, holländischem Bier, holländischen Cocktails, holländischen Schuhen, holländischen Flaggen und holländischem Chef. Also Schluss mit Enschede – es lebe Eddyland.

Eddy Verbeek Wie auch hier der Name schon sagt, ist Eddy der Mann hinter Eddy´s Bar. Das Gehirn und das Gesicht zeitgleich, sozusagen. Das gelingt nicht vielen, aber kommen wir zu seiner Vita: Eddy wurde geboren in Kolumbien, kurze Zeit später weitergegeben nach Holland. Dort wuchs er auf, glücklich, wohlgemerkt. Nachdem er ausgewachsen war, wechselte er erneut das Land und so landete er in Deutschland. Hier hat er alles Mögliche erlebt und das, was er in all diesen Jahren so erlebt hat, findet sich jetzt in seiner Bar wieder. Alles hängt mit allem zusammen, ihr wisst schon.

Marcus Geßler Tja, hier finde ich keinen Bogen zu Eddy´s Bar im Namen … obwohl: über Umwege schon. Denn mir ist natürlich sofort aufgefallen, dass einer der Läden, die der gute Marcus betreibt, fast so klingt wie Enschede! Wisst ihr, welche Bar ich meine? Aber damit nicht genug, der Geßler ist der Kopf hinter dem Besitos, einigen Hotels in HH, ganz bald von der Kneisterei (weitere Infos hierzu bringen wir vielleicht in einer der nächsten Ausgaben, falls der Marcus dann noch mit uns spricht). Weitere Infos zu dem Schaffen von Marcus Geßler findet ihr auf den einschlägigen Webseiten vom Besitos, Enchilada und gastro.de.

Voxpopuli – wir haben natürlich auch normale Münsteraner nach ihrer Meinung zu Eddy´s Bar gefragt. Hier eine davon: „DAGEGEN WAR APOLLO 13 EINE FINGERÜBUNG.“



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DAS TRIO A-WA LEGT DOMINIK IRTENKAUF DAR, WIESO ES IN ISRAEL AUF JEMENITISCH RAPPT Die drei Schwestern Tair, Liron und Tagel Haim veröffentlichen 2015 ihre erste Single. Sie singen und rappen in jemenitischem Arabisch und haben im arabischen Raum und Nordafrika mittlerweile große Bekanntheit erlangt. Ihre Urgroßmutter musste als Jüdin aus dem Jemen nach Israel fliehen. Aber auch in Israel war es damals für Juden aus dem Nahen Osten nicht leicht. Die Familie musste sich durchboxen. Auf ihrem aktuellen Album beschäftigen sie sich mit dieser Familiengeschichte, erobern mit dem Sound zunehmend Europa und die USA. Der Kreis erweitert sich – und Stadtgeflüster schloss sich mit dem Trio kurz, um zu hören, was Sache ist.

HEIMAT IM KOPF Hört man eure Musik, konzentriert man sich eher auf den Rhythmus der Sprache, weil zumindest ich Arabisch nicht verstehen kann. Es klingt manchmal regelrecht perkussiv. Wir lieben es, rhythmische Wörter zu nutzen und dieser Takt spricht auch zu Menschen, die jemenitisches Arabisch nicht verstehen. Die arabische Sprache ist ziemlich rhythmisch und wir spielen damit die ganze Zeit. Die Hörer können daraus ihre eigenen Interpretationen ziehen. Wir kombinieren Hip-Hop mit dem Groove der jemenitischen Sprache. In euren Videos tragt ihr eine Mischung aus popkulturellen Klamotten und traditioneller Tracht? Das lieben wir! Wir tragen sehr gerne und mit einigem Stolz unsere Tradition, Identität und Kultur. Wir versuchen, das immer ein wenig zu modernisieren. Es wird daraus etwas, das auf unsere Gegenwart und auf unsere Situation hinweist. Wir wuchsen mit MTV auf und liebten immer schon Popkultur. Für uns ist es sehr wichtig, unseren jemenitischen Ursprung mit dieser Populärkultur zu verschmelzen.

Ja, das fällt bei euch auf! Wir lieben es, coole Sneakers mit traditionellen Djellabas und jemenitischem Schmuck zu kombinieren. Im Video zum Song „Mudbira“ tragen wir ja diese Art Schachteln auf dem Kopf. Unsere Urgroßmutter inspirierte uns dazu. Als sie 1949 den Jemen verlassen mussten, brachten die Juden ihre Rituale und Kultur nach Israel. Sie trugen damals im Jemen immer Wasser und Essen auf den Köpfen, wie in manchen Teilen Afrikas. Wir haben das aufgegriffen und versuchten, daraus etwas Ikonisches zu gestalten, was auch in der Mode gut ankommen kann. Euer aktuelles Album behandelt den Exodus eurer Urgroßmutter? Ja. Ab einem gewissen Punkt konnten Juden nicht mehr im Jemen leben und sie mussten das Land verlassen. Als Israel 1948 gegründet wurde, gab es einen Aufruf an alle Juden in der Welt, doch dorthin zu kommen. Als sie flüchtete, musste unsere Urgroßmutter alles von neuem aufbauen – sie sprach auch kein Hebräisch, sondern Arabisch. Sie musste viel ändern, um in dem Land wirklich ankommen zu können. Auch ihren Namen, damit es lokaler klang.


Eine ziemliche Anstrengung. Ja, darüber sprechen wir auf dem ganzen Album. Wir versuchen, diese schweren Erfahrungen durch ihre Sicht auf die Dinge darzustellen. Indem wir ihre Stimme aufgreifen, verbinden wir die Generationen. Ihre und unsere Stimmen vereinen sich zu reicher Erkenntnis.

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Das Album besteht nicht nur aus traurigen Liedern. Man hört auch viel Freude und Ironie? Ja. Das hast du richtig herausgehört. Wir bringen viel Humor ein. Es geht darum, ein bisschen mehr Glück zu erhalten und einen Ort zu finden, den man Heimat nennen kann. Manchmal hört man viel Freude, ein andermal viel Traurigkeit. Gemischte Gefühle, also.

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» Dass im Jemen nun Krieg herrscht, ist für uns unerträglich. « So war eure Urgroßmutter auch? Ja. Sie war sehr arm und eine alleinerziehende Mutter. Sie betrachtete vieles mit Humor, um mit den Schwierigkeiten fertig zu werden. Wir versuchen, ihren Geist in diesen Liedern auszudrücken. Man hört also nicht nur traurige Lieder. Es ist alles dabei.

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Ich glaube, nicht viele Alben in der Popkultur handeln von Großmüttern? Das stimmt. Wir wollten ein Konzeptalbum schreiben. Wir wurden vom Progressive Rock der 60er und 70er Jahre inspiriert. Das Album soll ihre Lebensgeschichte erzählen, jeder Song behandelt eine andere Facette ihres Lebens. Aus dem Hip-Hop fällt uns Kendrick Lamar ein, der ähnlich arbeitet. Und das trägt für ein ganzes Album? Die Urgroßmutter war in unserer Familie


Foto: Tamir Moosh

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In unseren Songs findet man auch viel Freude und Ironie eine legendäre Person. Seit langem wollten wir über dieses Thema sprechen und es fühlte sich relevant an. Gerade in Europa gibt es momentan so viele Geschichten über Menschen auf der Flucht.

schichte aus der Sicht einer Flüchtenden wie unserer Urgroßmutter erzählen. Wir sind sehr dankbar, dass wir in Israel geboren wurden. Das Land ermöglicht uns, unsere Musik und die Kunst frei auszuüben.

In Europa ist das eines der Top-Themen. Besonders aus der rechtspopulistischen Ecke wird gesagt, wir sollten nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen. Oft wird dabei vergessen, dass man selbst einmal in diese unangenehme Situation kommen könnte. Genau! So denken wir auch. Wir sind eigentlich nicht politisch. Wir verstehen uns als Musikerinnen. Wir spielen Musik und bringen Leute zusammen, aber wir wollten diese Ge-

Wie ist dort gerade das Leben? Gibt sicher noch einige Spannungen? Klar, wir leben im Nahen Osten und befinden uns immer noch im Konflikt mit unseren Nachbarn. Die Spannung geht nie weg. Wir versuchen einfach, uns auf positive Dinge zu konzentrieren. Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Musik ist eine internationale Sprache, die gute Gefühle vermittelt und Leute miteinander verbindet. Das machen wir mit A-WA.


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Es gibt also immer wieder hoffnungsvolle Seiten? Schaust du dir die Berichte in Israel an, siehst du nicht nur die Spannungen, sondern auch die vielen Gemeinsamkeiten der Menschen, die dort leben. Im Land findest du viel Koexistenz und es gibt beide Seiten. Wir versuchen, uns auf die guten Aspekte zu konzentrieren. Habt ihr noch Kontakte in den Jemen? In den sozialen Medien bekommen wir viele Kommentare von Menschen aus dem Jemen und in Europa treffen wir bei den Konzerten immer wieder Leute von dort. Wir wollen schon lange wieder mal ins Land, aber derzeit ist es zu schwierig. Unmöglich, eigentlich. Wir hoffen auf bessere Zeiten für den Jemen. Vielleicht können wir eines Tages all diese eindrücklichen Orte besuchen, wo unsere Urgroßeltern einst lebten. Es ist wirklich ein sehr schönes Land und eine faszinierende Kultur. Dass da nun Krieg herrscht, ist für uns unerträglich.

Die Situation ist ziemlich unübersichtlich und einige fremde Nationen mischen da auch im Konflikt mit. Wir erhalten viele Kommentare, die uns für die Musik danken und dafür, dass wir das Bewusstsein für das Land erhöhen. Das hilft dem Jemen enorm – und die Leute spüren unsere Liebe zur Kultur dort. Denkt ihr, dass ihr die Infrastruktur in Israel braucht, um solche Musik wie die eure spielen zu können? In Jemen ist das sicher nicht so professionell, oder? Klar. Wir sind froh, in Israel geboren zu sein und auf das Equipment und die technischen Voraussetzungen zurückgreifen zu können. In Israel leben heutzutage Menschen unterschiedlicher Herkunft und Traditionen. Auch in unserer Familie mischen sich die Kulturen. Zum Beispiel kommt die mütterliche Linie aus der Ukraine. Väterlicherseits stammen wir aus dem Jemen. Wir sind also nie nur eines, sondern immer viele.

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Musik ist für uns wie eine Therapie Da ihr ein Frauen-Trio seid, ist es sicher nicht immer leicht, seine Rechte durchzusetzen? Genau. Für uns ist Geschlechtergerechtigkeit ein wichtiges Thema. Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen im Alltag, aber auch in der Musikindustrie, eine bessere Position erreichen können. Wir versuchen stets, die Lage zu verbessern. Verändern die internationalen Kontakte euren Zugang zur Musik? Für uns ist Musik eine Therapie. Wenn wir Songs schreiben, Kunst schaffen und sie dem Publikum präsentieren, ist das wie eine Heilung für uns. Wir therapieren uns damit. Wir versuchen auf diese Weise, anderen Menschen angenehme Gefühle zu vermitteln. Wir sind nicht viel anders als Leute sonstwo auf der Welt: Wir haben ähnliche Sorgen und Interessen und unsere Musik ist … sehr schwer zu erklären … Werdet ihr als „exotisch“, „anders“ oder „Weltmusik“ bezeichnet? Hat das auf eure Kunst Einfluss? Ich kann verstehen, wenn Leute A-WA als „exotisch“ oder „Weltmusik“ bezeichnen, aber da steckt noch mehr dahinter. Mag es auch

exotisch sein, so ist es ebenso Popmusik, es ist Hip-Hop. Wir finden es cool, gleichzeitig mehrere Dinge zu sein und uns nicht auf eine Sache beschränken zu müssen. Eigentlich wollen wir uns ständig erweitern. Das hört sich doch gut an. Viel Glück dabei! Danke. Wir sehen uns auf den Konzerten. ◊◊◊

INFO A-WA

Veröffentlichten dieses Jahr im Mai ihr zweites Album „Bayti Fi Rasi“, was ungefähr „Heimat im Kopf“ bedeutet. Auf dem Album zeichnen sie ihre eigene Familiengeschichte nach und werben zugleich für mehr Verständnis in einer konfliktreichen Region. Ihre Familie auf Vaters Seite stammt aus dem Jemen. Der Jemen nimmt auf dem Global Innovation Index, der 2016 die Innovationsfähigkeit von insgesamt 128 Staaten bewertet hat, den letzten Platz ein. Ebenfalls letzter ist der Jemen im Global Gender Gap Report 2016, der die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in einem Land misst. Sie singen und rappen jemenitisches Arabisch, sind in Israel geboren und aufgewachsen und in ihren Videos gibt es englische Untertitel. Die Videos werden über zwölf Millionen Mal angeklickt. a-wamusic.com


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Dr. Matthias Burchardt und Claudia Maschner über Manipulation und Hoffnung Was geht? In unseren Schulen? Immer mehr Jugendliche machen Abitur, mit immer besseren Noten. Bei der PISA-Studie schneidet der deutsche Nachwuchs immer besser ab. Dieser internationale Schulleistungsvergleich ist jetzt seit 20 Jahren das Maß aller Bildungsdinge. Warum zur Hölle klagen dann Ausbilder und Hochschulprofessoren über Lehrlinge und Studierende, die nicht richtig schreiben und rechnen können? Über Defizite bei Arbeitshaltung oder Pünktlichkeit? Warum kann jedes fünfte Kind in der Grundschule nicht richtig lesen? Vielleicht, weil PISA und vor allem das, was es in die Schulen gebracht hat, gequirlter … Quark ist? Übersetze ich mal ganz frei, was Dr. Matthias Burchardt mir erklärt. Und der Rest ist auch nicht ohne!

WAS TUN!? Die PISA-Studie ist manipulativ, sagen Sie? Wer manipuliert denn da? Wer veranstaltet PISA? Die OECD, Menschen, die sich um Wirtschaft kümmern. Das tun die nicht zum interesselosen Wohlgefallen. Es geht um Transformation des Bildungswesens zum Wohle wirtschaftlicher Entwicklung. Damit werden bestimmte Aspekte von Bildung einfach abgeschnitten. Hier wird Unterweisung ökonomisiert. Und das Ergebnis schadet am Ende sogar den Unternehmen. Das heißt? Bildung ist ein lukratives Geschäftsfeld für Nachhilfeinstitute, Schulbuchverlage, Lehrmittelhersteller oder IT-Unternehmen. Auch die Testindustrie verdient viel Geld damit, dass wir das Schulsystem schlechtreden und kaputt testen. Außerdem kommen immer mehr Unternehmen als Akteure in die Schulen. Vertreter von Firmen, Banken, Krankenkassen oder Stiftungen erhalten so exklusiven Zugang zu relevanten Zielgruppen. Allen voran geht da der Bertelsmann-Konzern. Und die Schule selbst? Wird nach dem Vorbild von Unternehmen modelliert. Durch die Inszenierung von

Wettbewerben zwischen einzelnen Schulen oder Schulformen wird der Druck erhöht, sich gut zu verkaufen. Es zählen bunte Websites, coole Schul-Events und positive Schlagzeilen. Alleinstellungsmerkmale ausbilden und kundenorientiert sein. Dieser ganze Wirtschaftssprech! Und die Schüler? Sollen auf Wunsch der OECD zu Unternehmern ihrer eigenen Biographie werden. Denken wie Manager, Kosten-Nutzen kalkulieren, Konkurrenz und zweckrationale Kooperation lernen. Das zieht sich als roter Faden durch die Fächer und Methoden des Unterrichts. Motivationscoaches sollen Kinder fitmachen für den globalen Erfolg. Der neoliberale Prototyp des flexiblen Menschen wird zur Leitfigur des Schülers. Wie sieht das in der Schule aus? Der Lehrplan der OECD besteht in der Vereinzelung der Akteure. Die Kinder sind oft nicht mehr im Klassenverband als Gemeinschaft aktiv. Das wird jetzt pauschal als „Frontalunterricht“ eingestuft und schon durch diesen Kampfbegriff abgewertet, als wäre das eine kriegerische Situation.


Bei der PISA-Studie schneidet Deutschland immer besser ab Wie würden Sie es denn nennen? Klassenunterricht. Der ist für jeden Lehrer quasi die Champions League. Dabei geht es auch um soziales Lernen. Wenn ich es gut mache, wird Gemeinsamkeit und Individualität miteinander verbunden. Ich kann individualisieren, indem ich einem Schüler eine Problematisierungsfrage gebe, einem anderen die Wiederholungsfrage, oder eine Transferfrage. So schaffe ich es, die Sache für alle gemeinsam zugänglich zu gestalten. Schon seit den 70er Jahren haben wir die Methodenvielfalt. Und in Abhängigkeit vom Thema können Lehrer mit Partnerarbeit, Gruppenarbeit und so weiter variieren. Das ist die pädagogische Freiheit? Die wird mit der Bildungsreform aber zunehmend eingeschränkt. Durch Methodenvorgaben der Schule oder auch des Ministeriums. Wenn immer mehr standardisiert wird, indem ich Medieneinsatz oder bestimmte Unterrichtsformen vorschreibe, limitiere ich diese Eigenständigkeit und zwinge Lehrer in ein Korsett, das ihnen nicht gerecht wird und nicht zu gutem Unterricht führen kann. Wie wird es denn heute gemacht? Es wird mehr in Gruppen, von Zetteln, im individuellen Tempo gelernt. Kinder bekom-

men Material, das in einer bestimmten Zeit erarbeitet werden soll. Eltern investieren viel eigene Zeit oder Geld in Nachhilfestunden, um Unterrichtsstoff mit den Kindern aufzuarbeiten, z. B. in der Rechtschreibung. Oft gibt es in der Schule Lern-Nischen wie in Großraumbüros oder es werden strategische Teams zur Kooperation gebildet. Das entspricht zum einen dem flexibilisierten Arbeitsmarkt, produziert aber auch Einzelkämpfer und schafft Akzeptanz für das Recht des Stärkeren. Wozu führt das Ihrer Meinung nach? Die Grundlagen einer solidarisch humanen Gesellschaft werden dadurch ausgehöhlt. Mit Bildung war immer der Gedanke einer politischen Urteilsfähigkeit verknüpft. Dazu brauche ich einfach einen weiten Horizont. Aus der Perspektive der Aufklärung ist das zwingend. Der Zerfall des gesellschaftlichen Zusammenhangs ist eine zusätzliche Folge der veränderten Bildung. Welche Kriterien sollte Bildung denn erfüllen? Mündigkeit, Menschwerdung und soziale Verantwortung. All das wird durch den Anspruch der Verwertbarkeit für die Wirtschaft ersetzt. Damit wird aber ignoriert, dass eine Gesellschaft nicht nur ökonomische, sondern kulturelle, wissenschaftliche, religiöse,


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politische oder familiäre Lebensfelder kennt. Auch da können Menschen Aufgaben und Erfüllung finden. Aber was war mit dem PISA-Schock? Ja, OECD-Meldungen, die durch die Nachrichten posaunt werden. Dadurch entsteht ein gesellschaftliches Klima der Hysterie und der Verunsicherung. Und es führt zur Zerstörung des pädagogischen Vertrauens zwischen Eltern und Schulen. Das bildet jedoch die Voraussetzung für das Gelingen von Erziehung und Bildung. Erstmal das ganze Bildungswesen miesgeredet, um es als besonders erlösungsbedürftig darzustellen – und so waren Tür und Tor offen für die Reformer. Aber was testet PISA denn schon?! Ja, was denn? Jedenfalls keine Bildung, denn die lässt sich ja gar nicht in Zahlen ausdrücken. PISA testet PISA-Fähigkeit: Kompetenzen. Ein Beispiel aus dem Erwachsenen-PISA? Sie sollen sagen, ob diese Aussage richtig oder falsch ist: Der Rasen ist lila.

Falsch. Bei PISA: Volle Punktzahl. Der Ball ist rund? Äh, richtig? Falsch. Mathematisch betrachtet ist rund die Eigenschaft einer zweidimensionalen, geometrischen Form, die der Volksmund Kreis nennt. Ein Ball ist dreidimensional und wäre mathematisch eine Kugel. Man müsste aber exakterweise sagen, dass jeder konkrete Ball aus Polygonen, also Mehrecken, zusammengesetzt ist. Insofern ist er weder rund noch kugelförmig, sondern eckig. Aha. Ich kann also zum PISA-Verlierer werden, nicht aufgrund mangelnder Bildung, sondern aufgrund eines Überschusses davon. Die PISA-Punkte gibt es nämlich für die Sepp-Herberger-Antwort „Der Ball ist rund“. Also für sprachliches Alltagswissen. Wenn ich in Mathe aufgepasst hätte, wäre das also eher hinderlich.

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Genau! Hier wird nicht das Bildungsmodell als Kriterium genommen, das die einzelnen OECD-Staaten in ihrem Land als maßgeblich erachten, sondern das Literacy-Konzept. Das sind Kompetenzen, sowas wie triviale Alltagsbewältigungen.

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Sagen nur Sie das? Keineswegs. Das proklamiert die OECD selbst. Forschungen der Uni Bremen zeigen internationale Organisationen und private Stiftungen als Urheber politischer Veränderungen. Über die OECD verschiebt sich unsere kulturelle Grundorientierung. Eine Organisation, die sich die alleinige Definitionshoheit über Bildungsziele anmaßt. Das ist beispiellos. Wollen wir auf Humanismus, Aufklärung oder Emanzipation verzichten und stattdessen das schlichte Zurichten auf einen virtuellen Arbeitsmarkt zum Ziel haben? Die alten Bestrebungen und Wertorientierungen werden außer Kraft gesetzt, um neue Maßstäbe zu etablieren. Ohne dass wir als Öffentlichkeit darüber abgestimmt hätten.

» Es ging nicht um Vergleichbarkeit, sondern um kulturelle Gleichschaltung. « Aber die PISA-Zahlen … Das ist die zweite Manipulation, die statistische Darstellung. Mathematisch völlig korrekt. Aber wenn die die Ergebnisse aufspreizen, um den Wert 500 etwa, dann sind die Differenzen zwischen den Ländern enorm. Man könnte das auch um 1 spreizen, dann wäre es im Millibereich und man würde sagen, ach, was soll der ganze Kram. Klingt logisch.


PISA kostet Deutschland jährlich 1,5 Millionen Euro Das Tragische war, dass die Regierungen nicht gesagt haben, interessanter Test, nehmen wir mal zur Kenntnis, aber die Erkenntnisbasis ist relativ schmal. Jeder Test zeigt etwas, aber er lässt einen auch erblinden im Hinblick auf das, was nicht abgefragt wurde. Das ist sozusagen die Strategie dahinter. Stattdessen? Stattdessen wurde gesagt, wir müssen gut in PISA werden und alles, was dem im Wege steht, ist plötzlich verzichtbar. So wie das mathematische Wissen zum Thema „Der Ball ist rund“. Unser Bildungssystem wurde in den letzten 20 Jahren von Bildung auf Kompetenz ausgerichtet. Alltagsfähigkeiten sind das. Die sind ja nicht verkehrt. Sie bilden eben nur nicht die Spitze der Bildung. Aber wer muss nach dem Abitur noch Volumen berechnen? Das stimmt, aber es geht hier nicht nur um abrufbares Wissen, sondern Wissen sedimentiert sich so in unserer Seele, dass wir uns dadurch plötzlich Horizonte erschließen können. Also ich vergesse zwar die binomische Formel, aber ich habe vielleicht eine erogene Zone für Mathematik entwickelt. Okay …

Und nochmal zum Faktenwissen: Gestern haben wir es diffamiert, nach dem Motto, ist ja überflüssig dieses Faktenwissen, ich muss bloß noch wissen, wo etwas steht. Heute beschweren wir uns darüber, dass die Diskussionen postfaktisch verlaufen. Wenn ich nur noch weiß, wo etwas steht, bin ich dem ausgeliefert, der es dort hingeschrieben hat. Das bedeutet auch: Menschen, die nur über die Alltagsfähigkeiten verfügen, sind sehr gut angepasst in politischen und ökonomischen Zusammenhängen. Das sind keine Leute mehr, die aus eigener Kraft das demokratische und kulturelle Leben voranbringen oder kritische Fragen an ein System stellen. Aber funktioniert das Kompetenzmodell denn? Es ist de facto gescheitert. Seit Jahren wird die Lesekompetenz gelehrt, aber viele der Grundschüler können nicht mehr richtig schreiben und lesen. Rechtschreibkompetenz wird gelehrt und diese Methoden haben doch eher zu einem verzögerten Analphabetismus geführt. Das hieße ja auch, die Reform ist gescheitert. Richtig. Statt daraufhin die Reform und die OECD als Ratgeberin in Frage zu stellen, werden aber die Menschen in Frage gestellt, die


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sie angeblich nicht richtig oder nicht schnell genug umsetzen. Uneinsichtige Lehrer, die auf ihrem eigenen Urteil beharren, weil sie gut ausgebildet sind und viel Erfahrung haben, werden manipulativ in die Sackgasse getrieben. Mithilfe von Change Management, einem Verfahren aus der Wirtschaft. Es gibt Dokumente aus der Schulleiterfortbildung in NRW, die zeigen, da wird die pädagogische Führung von Schulleitern mit Indoktrination verwechselt. Aber Ziel war es auch, Bildungsabschlüsse in verschiedenen Ländern zu vergleichen. Ja, was für ein Blödsinn! Weil natürlich Bildungsabschlüsse letztlich unvergleichlich sind. Die Reformpolitik hat zum Beispiel dazu geführt, dass unsere duale Ausbildung völlig abgewertet worden ist. Weil sie als unakademisch galt. Dabei war und ist sie das Rückgrat eines Wohlstandes und eines gesellschaftlichen Zusammenhalts im nichtakademischen Bildungswesen. Ein Handwerksmeister verdient bisweilen mehr als ein Geisteswissenschaftler. Es ging nicht um Vergleichbarkeit, sondern um kulturelle Gleichschaltung. Was passiert bei all dem mit den Lehrern? Die Lehrerrolle als pädagogische, fachliche und menschliche Autorität wird aufgelöst. Der Lehrer wird zum Lernbegleiter und Coach der Schülerkarriere. Dabei wissen wir seit langem, dass Lernen vor allem in Beziehungen geschieht. Damit Kinder ihre angeborene Neugierde und Gestaltungslust ausleben können, brauchen sie Menschen, die sie für etwas begeistern und ihnen gleichzeitig das Gefühl von Sicherheit und Verbundenheit geben können. Das schafft kein Lerncomputer. Und gerade Kinder, denen häusliche Unterstützung fehlt, werden zu Verlierern, wenn solche Pädagogen fehlen. Das verlangt aber viel von einem Lehrer. Der Beruf ist aufgeladen mit unendlich vielen sozialen Funktionen, die über das eigentliche pädagogische Geschäft hinausgehen. Aber jetzt soll Schule immer mehr vermitteln, von gesunder Ernährung bis zur Finanzkompetenz. Dazu kommen Dokumentationspflichten, Steuerungsaufgaben und weitere Vorgaben aus den Ministerien.

Was ist mit der Digitalisierung an Schulen? Dort, wo Lehrkräfte zunehmend durch Maschinen ersetzt werden, ist dies keine Bereicherung, sondern eine weitere Zerstörung von pädagogischen Beziehungen. Denn das, was Bildung und guten Unterricht ausmacht, kann nur im Gespräch zwischen den Generationen entwickelt werden, durch zeigen, üben lassen und all diese Dinge. Digitalisierung bedeutet eine Auslieferung der Schüler an Überwachungsund Steuerungsregimes. Die Schulen werden abhängig von der Technik und denjenigen, die sie verkaufen. Wer seine Lernsysteme an die Schulen bringt, hat Zugriff auf die Bürger von morgen und vor allem auf ihre Daten.

» Wir brauchen eine Rückbesinnung auf die Ziele des Schulgesetzes und der Landesverfassungen. « Können Eltern irgendwas tun? Im besten Falle ihre Kinder stärken, den Lehrern vertrauen und einen guten Elternjob machen. Aber diese Frage allein bringt uns nicht weiter. Welche denn? Was tue ich gegen die Umweltverschmutzung, wenn ich meinen Garten sauber halte? Eine Strategie der Macht besteht darin, Probleme des Gemeinwesens dem Einzelnen aufzubürden. Der ist damit aber völlig überfordert. Es bedarf eines öffentlichen Diskurses, in dem der Bildungsputsch der letzten Jahre aufgearbeitet wird. Dann müssen staatliche Regulierungen her, die das Bildungswesen zum Wertefundament des Grundgesetzes zurückführen. Die Lehrerausbildung müsste wieder auf Persönlichkeitsbildung,


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Fachlichkeit und Lehrbefähigung fokussiert werden. An vielen Hochschulen sind diese Studiengänge getränkt vom Geist des Ökonomismus. Es gäbe viel zu tun, aber auch viel zu gewinnen. Und was genau? Pädagogische und methodische Freiheit sind im Grundgesetz garantiert. Das Gelingen von Bildung hängt daran, dass Lehrer und Schüler gemäß dem Menschenbild des Grundgesetzes als Personen aufgefasst werden, die über Vernunft, Freiheit und Gemeinsinn verfügen und diese in Verantwortung entfalten können sollen. Wir brauchen eine Rückbesinnung auf die Ziele des Schulgesetzes und der Landesverfassungen, auf die große Tradition des Humanismus, der Emanzipation der Aufklärung, die die Schule eingegangen ist. Wir müssen eine Renaissance dieser Ziele an den Schulen gewährleisten. Dabei müssen wir das Rad nicht neu erfinden. Es ist alles da. Gute Lehr– und Lernmethoden sind bekannt, sie sind erforscht. Lehrer können das.

Das PISA-Rad zurückdrehen? Das wäre kein langer Weg. PISA ist leicht zu entzaubern. Sobald wir, wie bei diesem Kippbild, nicht mehr die junge Frau, sondern die Hexe sehen. PISA kostet jedes Jahr allein in Deutschland 1,5 Millionen Euro. Geld, das jede Schule besser nutzen könnte. Noch zehrt das Schulsystem von der Wärme und dem Geist der alten Zeit. Wenn der erstmal verbraucht ist und PISA in Reinkultur umgesetzt wird, passt gar nichts mehr. Aber ich denke, es ist noch nicht zu spät. ◊◊◊

Er ist Akademischer Rat an der Universität zu Köln, als Bildungsphilosoph im Bereich Erziehungswissenschaft/Lehrerausbildung. Außerdem hat er die Gesellschaft für Bildung und Wissen e.V. mitgegründet. Seit zehn Jahren forscht er zur Bildungsreform und hält Vorträge zu Themen der Bildungspolitik in Deutschland, Österreich und der Schweiz. bildung-wissen.eu

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Dennis spricht mit Tito & Tarantula über Vater-Tochter-Beziehungen, den Tod und Game of Thrones Jeder, der den Film „From Dusk Till Dawn“ gesehen hat, erinnert sich an den lasziven Schlangentanz von Salma Hayek, die zu den Klängen des Liedes „After Dark“ Quentin Tarantino bezirzte. Dieser Song machte 1996 den mexikanischen Frontmann Tito Larriva und seine Band auf einen Schlag weltweit bekannt. Das aktuelle Album „8 Arms To Hold You“ schrieb Tito mit seiner Tochter Lolita zusammen und beide präsentieren es auf der aktuellen Tour. Warum gerade dieses achte Werk sein persönlichstes ist und welches tragische Ereignis damit zu tun hat, erzählten mir die beiden.

TITO & TOCHTER


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Würdet ihr mir und meiner Tochter raten, nach eurem Vorbild gemeinsam Songs zu schreiben und Musik zu machen? Absolut, solange deine Frau eine gute Rechtschreibung beherrscht. Die ist bei meiner Tochter und mir lausig. Lolita: Hey, sprich nur für dich selbst! Meine Frau muss grundsätzlich unsere Texte auf Rechtschreibung überprüfen! (Lacht) Aber ich kann dich in jedem Fall nur ermutigen, dies gemeinsam mit deinem Nachwuchs zu machen. Es ist großartig! Okay, dann sollte ich anfangen, ein Instrument zu lernen … (Beide lachen) Okay, vielleicht reicht ja auch pfeifen! Wie ist euer Verhältnis? Lolita tourte schon als Baby mit uns und hat in ihrer Windel mit uns gerockt! (Beide lachen) Lolita: Und ich habe auch schon sehr früh angefangen, eigene Songs zu schreiben. Ich bin ein großer Fan ihrer Bands – allerdings muss ich das als ihr Vater auch sein. (Lolita lacht) Sie hat schon ein großartiges Gefühl für das Songschreiben. Und auch wenn wir oft sehr ähnliche Vorstellungen haben, gehen diese gleichzeitig wieder weit auseinander. Ich spreche zwar nur für mich, aber wir führen tolle Diskussionen über z. B. die Perspektive eines Textes und ich lerne daraus viel über meine Tochter – und ich hoffe, sie auch viel über mich. Lolita: Auf jeden Fall! Wir hatten sehr viel Zeit, über Songs im Detail zu reden und dies ist in der heutigen schnelllebigen Welt selten geworden. Auch wenn ich viele Erfahrungen mit anderen Bands gesammelt habe, ist es mit meinem Vater immer etwas Einzigartiges

geblieben. Tito hat viel Erfahrung und sehr spezielle Arbeitsweisen. Daraus habe ich wiederum viel gelernt und auch über seine Ansichten erfahren. Und so haben wir alle Songs gemeinsam geschrieben. Jeder von uns sozusagen „halbherzig“. (Lacht) Lasst uns kurz bei dem Album „8 Arms To Hold You“ bleiben. Ihr lebt in Austin, Texas, habt es aber in El Paso aufgenommen. Warum? El Paso ist meine Heimatstadt, dort bin ich als Kind aufgewachsen und zur High School gegangen. Dort gibt es die Sonic Ranch Studios, den größten Wohn-Aufnahmestudio-Komplex der Welt – wirklich beeindruckend. Kurz nachdem du die Aufnahmen begonnen hattest, starb dein Vater … Das ist richtig. Genau genommen am nächsten Tag. Wir kamen an – und tags darauf, genauer: in der Nacht, verstarb er. Wie konntest du nach dem Schicksalsschlag mit den Aufnahmen weitermachen? Das ist das Merkwürdige: Nach seinem Tod kehrte ich nachmittags ins Studio zurück und begann mit den Aufnahmen. Natürlich war ich traurig, aber irgendwie noch mehr … vielleicht spirituell. Ich kann es gar nicht beschreiben. Jeder unterstützte mich dort, vor allem natürlich meine Tochter. Die Musik war auf eine merkwürdige Art heilsam und reichte irgendwie bis dorthin, wo sich mein Vater in dem Moment aufhielt. Es war ein ebenso aberwitziges wie mysteriöses Gefühl. Ist es dein persönlichstes Album geworden? Ja, absolut. Lolita: Tito war während des Schreibens zwar sehr offen für meine Ideen, dennoch steckt von ihm unglaublich viel mehr drin. Tito, dein Vater sagte einmal: „You become a man on the day your father dies.“ Das ist richtig, das hat er andauernd gesagt. Selbst als ich ein Kind war. Ich erin-


nere mich, dass er dies auch sagte, als sein Vater starb.

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Hat dich sein Tod verändert? Wir saßen bei seiner Beerdigung und ich fühlte mich anders, ja. Ich dachte, dass ich vielleicht nicht in allen Dingen so dumm sein sollte. (Lacht) Nein, das habe ich natürlich nicht gedacht, aber ich hatte in der Tat die Szene aus „Der Pate“ im Kopf, in der Al Pacino Vito Corleone beerdigt. Seit seinem Tod spüre ich schon, dass ich eine andere Verantwortung für meine Familie trage. Ich weiß auch nicht, es ist befremdlich … Welche Werte sind euch besonders wichtig? Ich denke Respekt. Der Respekt gegenüber den Individuen, mit denen man arbeitet oder der Person, die du liebst. Lolita: Es ist sehr wichtig, sich einzugestehen, wenn man falsch liegt, um aus seinen Fehlern zu lernen. Man sollte über sich selbst lachen können und in der Lage sein, eine gewisse Leichtigkeit an den Tag zu legen und etwas nicht zu intensiv zu verfolgen. Das ist cool, das wusste ich gar nicht! (Lacht) Lolita: Du lernst nie aus!

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Ihr seid gerade aktuell auf Tour. Welche Verbindung habt ihr zu Deutschland? Es gibt mehrere: Meine Großmutter war Deutsche, ihr Vater kam aus Bonn. Bestimmt habe ich Verwandtschaft hier, allerdings kenne ich die nicht, da meine Großmutter nie darüber gesprochen hat. Mein Vater war aber sehr stolz auf seinen deutschen Nachnamen – und er erzählte jedem, dass er deutsches Blut habe. Mittlerweile komme ich seit über zwanzig Jahren hierher und ich habe viele Freunde hier. Ich mag Deutschland sehr, es ist wie ein zweites Zuhause geworden. Wie ist das deutsche Publikum? Das Publikum ist dem Künstler gegenüber respektvoller – in Europa im Allgemeinen. Ich


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toure seit den 70ern durch die Staaten und es ist für Musiker allgemein schlimmer geworden. Was meinst du damit? Lolita: In Deutschland bekommst du Backstage keine Pizza! In Amerika gibt es meist zwei Bier und eine Pizza. (Beide lachen) Na ja, mittlerweile hat das Publikum immer weniger Interesse daran, ob ein Künstler sich entwickelt, interessanter ist, ob dieser einen Hit hat. Als ich seinerzeit anfing, wurde dem Künstler selbst noch mehr Wertschätzung entgegengebracht. Tito, ich habe dich immer sehr gerne in Filmen gesehen. Planst du, wieder zu schauspielern? Als ich Hollywood vor zwölf Jahren verlassen habe und nach Austin, Texas gezogen bin, war mir klar, dass ich weniger Rollen erhalten werde. In Austin gibt es im Grunde keine Infrastruktur für den Film. Zuvor habe ich ein bisschen hier und ein bisschen da gemacht, wenn z. B. Robert [Rodriguez] angeklopft hat. Ich mag es, eine Pause davon zu haben, natürlich hätte ich gerne für „Game of Thrones“ die Musik gemacht … (Alle lachen) Das wäre ein toller Job gewesen! Da „Game of Thrones“ vorbei ist, was wünscht du dir für die Zukunft?

Stadtgeflüster Münster – Das Interviewmagazin wird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KG Rothenburg 14-16, 48143 Münster Telefon 0251 48168-43, Telefax 0251 48168-40 stadtgefluester-muenster.de info@stadtgefluester-muenster.de Herausgeber, Chef- und Schlussredakteur: Thorsten Kambach Redaktion: Jana Nimz, Stefan Reimer, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Claudia Maschner, Jonas Wintermantel, Chiara Kucharski, Dominik Irtenkauf, Julia Körtke Editorial Design: Buschy

Aktuell möchte ich, dass „8 Arms“ die Menschen berührt, dass die Tour uns viel Freude bereitet und dass wir vielleicht noch ein Album machen können. Meine Tochter hat ein Feuer in mir entfacht und es wäre aufregend, weitere Ideen, die ich habe, umzusetzen. Aber erstmal eins nach dem anderen … Wie ist es bei dir, Lola? Lolita: Auf Tour zu gehen fühlt sich immer unwirklich an. Du verlierst die Verbindung zu deiner Familie und deinen Freunden zuhause – es ist ein schwieriger Job. Und ich liebe es total und möchte nichts anderes mehr machen! (Lacht) Ich wünsche mir, dass ich meine Beziehungen und Freundschaften zusammenhalten und weiterhin Musik erschaffen kann, die aus mir heraus kommt und nicht durch äußere Einflüsse bestimmt wird. Ergibt das Sinn? (Lacht) ◊◊◊

INFO

Tito Larriva Er wurde 1953 in Mexiko geboren, wuchs aber in Alaska und Texas auf. Obwohl er seine erste Band bereits 1978 gründete, kam sein Durchbruch Mitte der 90er Jahre mit „Tito & Tarantula“ sowie als Darsteller in Robert Rodriguez‘ „Desperado“ und vor allem „From Dusk Till Dawn“. titoandtarantula.com

Lektorat: Bernhard Trecksel Verteilung: Flyerwehr UG (haftungsbeschränkt) flyerwehr.net Fotografie: Maren Kuiter, Thomas Schmitz – FXcommunication.com, Buschy www.shutterstock.com, Pressefotos Anzeigenvertrieb: Ekki Kurz, Horst Stronk Veranstaltungen und Interviewanfragen: Stefan Reimer Büro: Irene Kötter Druck: Lensing Druck Ahaus Webseite: Mark Grotegerd Stadtgeflüster liegt zur kostenlosen Mitnahme an über 300 Stellen in Münster aus. Sie haben Interesse an unseren Mediamöglichkeiten? Dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine Mail, wir freuen uns!


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Die Neuen am Airportpark heißen HERMES und BERESA Die beiden Großbaustellen an der Airportallee prägen seit Mitte 2018 das Erscheinungsbild an der Flughafenzufahrt. Das HERMES Logistik-Center hat inzwischen mit einer großen Eröffnungsfeier den Betrieb für das Paket-Express-Zentrum aufgenommen. Für das BERESA Airport Center, das Aufbereitungszentrum mit neuem Online-Vertrieb für jährlich rund 20.000 Mercedes-Fahrzeuge, ist die Fertigstellung ebenfalls noch in 2019 geplant. Weitere Ausbaustufe ist in Planung Der 1. Realisierungsabschnitt mit rund 420.000 m² Nettobauland ist nahezu komplett vergeben. Und die Nachfrage nach Gewerbeflächen im AirportPark FMO ist weiterhin außerordentlich hoch. Deshalb gehen die Planungen für den Ausbau des 200 Hektar großen Gesamtgebietes zunächst mit einer Erweiterung von 15 Hektar zügig voran. Bis Ende 2020 soll das neue Flächenangebot zur Verfügung stehen.

» BERESA Airport-Center (im Bau) Fotos: AirportPark FMO GmbH. «

Modern und innovativ Zwischen Münster und Osnabrück – direkt am Flughafen FMO – hat sich der AirportPark FMO mittlerweile zum bevorzugten Unternehmensstandort im Münsterland entwickelt. Der interkommunale Gewerbepark der Städte Münster und Greven sowie des Kreises Steinfurt erfüllt höchste Ansprüche und stellt ein attraktives Gewerbeflächenangebot für global ausgerichtete Firmen dar. Das ist das überzeugende Standortpaket im Überblick: Mit bester Verkehrsinfrastruktur: Die Firmen im AirportPark FMO sind über schnelle Straßen- und internationale Flugverbindungen optimal vernetzt, insbesondere über die direkte Anbindung an die Autobahn A1 Hamburg-Köln und über mehrmals tägliche Lufthansa-Flüge zu den Drehkreuzen Frankfurt/Main und München. Neue Flugverbindungen gibt es seit Kurzem nach Kopenhagen und Berlin. Der Betrieb läuft rund um die Uhr, 24/7. Es gibt effiziente Grundstückszuschnitte mit Erweiterungsoption. Optional wird Breitbandanschluss via Glasfaser angeboten. Außerdem gibt es die lukrative Fernwärmeversorgung zusätzlich zum Gasanschluss. Die Versickerung des Regenwassers spart Kosten und schont die Umwelt, ebenso wie die LED-Straßenbeleuchtung. Überzeugendes Standortpaket • Direkter Autobahnanschluss an die A1 Hamburg-Köln • Linienflugverkehr u. a. an die Drehkreuze Frankfurt und München • 24/7-Betrieb • Effiziente Grundstückszuschnitte mit Erweiterungsoption • Optionaler Breitbandanschluss via Glasfaser • Lukrative Fernwärmeversorgung zusätzlich zum Gasanschluss • Kostensparende Versickerung des Regenwassers • LED-Straßenbeleuchtung Gerne überzeugen wir auch Sie! airportparkfmo.de

» HERMES Logistik-Center «

» Udo Schröer, Geschäftsführer AirportPark FMO GmbH «


- 63 -

Mehr Flüge und neue Ziele im Winterflugplan am Flughafen Münster/Osnabrück Die österreichische Lauda Airline fliegt nach Wien Viermal pro Woche vom FMO in die lebenswerteste Stadt der Welt. Mit Tickets ab 24,99 Euro pro Strecke. In 70 Minuten nach Berlin! Die niederländische Fluggesellschaft AIS Airlines wird jeweils montags bis freitags morgens und abends nach Berlin-Tegel abheben. Rückflüge auch zwei Mal täglich. Und AIS Airlines startet vom FMO aus auch nach Kopenhagen. Zur beliebten Urlaubsinsel Mallorca fliegen Eurowings und Lauda achtmal pro Woche. Ein besonderer Tipp sind die Kanarischen Inseln. Egal ob für Aktiv- oder Strandurlaub, Corendon Airlines bringt uns nach Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa. Oder Baden und Tauchen in Hurghada? Corendon Airlines und FTI Touristik fliegen dreimal pro Woche.

Lebenshilfe Münster Fachdienst Schulbegleitung stellenangebote.lebenshilfe-muenster.de bewerbung@lebenshilfe-muenster.de *wir suchen pädagogische Fachkräfte, z.B. Erzieher*innen, Heilerziehungspfleger*innen oder Ergotherapeut*innen

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- 64 -

Winterflugplan FMO

WINTERFLUGPLAN 2019 / 2020 STAND SEPTEMBER, GÜLTIG VOM 27.OKTOBER 2019 BIS EINSCHL. 28.MÄRZ 2020 Änderungen und Abweichungen vorbehalten! Aktuelle Informationen zum Tagesflugplan auf www.fmo.de oder in Ihrem Reisebüro. FLUGTAGE DAY

ABFLUG ANKUNFT DEPARTURE ARRIVAL

TYP TYPE

FLUG NR. FLIGHT NO.

FLUGTAGE DAY

BEMERKUNGEN REMARKS

F M O  A N TA LYA ( AY T ) 1 2 3 4 5 6 7

00:05

ABFLUG ANKUNFT DEPARTURE ARRIVAL

TYP TYPE

FLUG NR. FLIGHT BEMERKUNGEN NO. REMARKS

A N TA LYA ( AY T )  F M O 05:40

320

bis 4.11.

-

-

-

-

-

-

00:45

06:20

320

XQ 255

bis 4.11.

-

2 -

-

-

6

-

09:00

10:50

738

XC 9038

- 2 -

-

- 6

-

02:00

07:30

738

XC 9037

-

-

- 4 -

-

-

15:25

17:20

738

XQ 250

7.11.-28.11.

-

-

-

-

-

-

7

09:10

14:40

738

XQ 251

ab 10.11.

1 2 3 4 5 6 7

21:20

23:15

320

XQ 250

bis 3.11.

-

-

-

4

-

-

-

18:10

23:40

738

XQ 251

7.11.-28.11.

1 2 3 4 5 6 7

22:00

23:55

320

XQ 254

bis 3.11.

FMO  BERLIN-TEGEL (TXL)

7

06:25

08:20

XQ 251

1 2 3 4 5 6 7

738

XQ 250

ab 10.11.

BERLIN-TEGEL (TXL)  FMO

1 2 3 4 5 -

-

07:00

08:15

J32

W2 6531 nicht 23.12.-3.1.

1 2 3 4 5

-

-

16:00

17:15

J32

W2 6532

nicht 23.12.-3.1.

1 2 3 4 5 -

-

17:45

19:00

J32

W2 6533 nicht 23.12.-3.1.

1 2 3 4 5

-

-

21:05

22:20

J32

W2 6534

nicht 23.12.-3.1.

FMO  FRANKFURT(FRA) -

06:45

07:35

CR9

LH 063

nicht 26.12.-30.12.

-

-

08:50

09:40

CR9

LH 062

nicht 25.12.-1.1.

- - - - 7 3 - - - 3 - - - - - 5 - - - - - - 4 - 6 7 3 - - - -

06:50 07:00 10:15 10:20 10:25 10:35 14:30

07:40 07:50 11:05 11:10 11:15 11:25 15:20

CR9 CR9 CR9 CR9 CR9 CR9 CR9

LH 063 LH 063 LH 065 LH 065 LH 065 LH 065 LH 067

nicht 29.12.

09:00 09:10 13:00 13:10 13:15 17:30 17:35

09:50 10:00 13:50 14:00 14:05 18:20 18:25

CR9 CR9 CR9 CR9 CR9 CR9 CR9

LH 062 LH 062 LH 064 LH 064 LH 064 LH 066 LH 066

nicht 30.12.-4.1.

nicht 25.12.-22.1.

1 - - - - - - 2 - 4 - 6 7 - - 3 - 5 - 1 - - 4 - - - 2 - - - 6 7 1 2 3 - - - 7 - - - 4 - - -

-

-

14:35

15:25

CR9

LH 067

nicht 26.12.-26.1.

-

-

- 3 -

1 2 1 -

2 -

1 -

FRANKFURT(FRA)  FMO

4 5 6

4 5 -

nicht 25.12. nicht 25.12.-1.1. nicht 30.12. nicht 24.12.-31.12.

- 3 - 5

-

- 5

-

nicht 24.12.-2.1. nicht 25.12.-22.1. nicht 26.12.-23.1. nicht 24.12.-26.1. nicht 30.12. nicht 26.12.

-

-

17:55

18:45

CR9

LH 066

nicht 27.12.

-

- 2 -

-

- 6 7

14:40

15:30

CR9

LH 067

nicht 24.12.-26.1.

-

-

20:40

21:30

CR9

LH 068

nicht 25.12.-1.1.

-

-

-

-

-

19:05

19:55

CR9

LH 069

nicht 29.12.

1 2 - 4 5 6 7

21:00

21:50

CR9

LH 068

nicht 24.12., 27.12.-29.12.

1 2 -

-

-

-

-

19:10

20:00

CR9

LH 069

nicht 24.12.-31.12.

- 3 4 5 -

-

19:20

20:10

CR9

LH 069

nicht 30.12.

738

XR 9017

15:50

738

XR 9035

-

-

7

FMO  FUERTEVENTURA(FUE) -

-

-

4

-

-

7

09:00

12:45

FUERTEVENTURA(FUE)  FMO -

FMO  GRAN CANARIA(LPA) -

- 3

-

- 6

-

12:00

-

-

- 4 -

-

7

13:40

19:10

738

XR 9018

22:30

738

XR 9036

GRAN CANARIA(LPA)  FMO -

FMO  GRONINGEN (GRQ)

- 3 -

-

6

-

16:50

GRONINGEN (GRQ)  FMO

1 2 3 4 5 -

-

06:00

06:35

J32

W2 6515 nicht 23.12.-3.1.

1 2 3 4 5

-

-

10:10

10:50

J32

W2 6516

nicht 23.12.-3.1.

1 2 3 4 5 -

-

18:00

18:35

J32

W2 6517 nicht 23.12.-3.1.

1 2 3 4 5

-

-

22:10

22:50

J32

W2 6518

nicht 23.12.-3.1.

ab 2.2.

F M O  H U R G H A D A ( H R G)

HURGHADA (HRG)  FMO

-

-

-

-

-

7

08:15

14:00

738

FEG 3036 ab 2.2.

-

-

-

-

-

-

7

03:00

07:15

738

FEG 3035

1 -

-

-

-

-

-

09:00

14:45

738

XR 9047

-

-

-

- 5

-

-

13:00

17:10

321

5Q 6837

-

-

-

5 -

-

18:00

23:40

321

5Q 6838

1

-

-

-

-

-

15:45

20:15

738

XR 9048

-

-

FMO  KOPENHAGEN (CPH) 1 2 3 4 5 -

-

06:00

08:05

J32

W2 6515

via GRQ, nicht 23.12.-3.1.

1 2 3 4 5 -

-

18:00

20:10

J32

W2 6517

via GRQ, nicht 23.12.-3.1.

FMO  MÜNCHEN(MUC) 1 1 1 1 -

2 2 2 -

3 3 3 3 -

4 4 4 4 -

5 5 5 5

-

06:00

07:05

320

LH 2141

08:40 08:40 08:40 08:45 08:55 12:50 12:50 17:15 17:15 20:40 20:40 20:40 20:40

09:45 09:45 09:45 09:50 10:00 13:55 13:55 18:20 18:20 21:45 21:45 21:45 21:45

E95 320 CR9 320 CR9 319 320 320 CR9 CR9 320 E95 32A

LH 2135 LH 2135 LH 2135 LH 2135 LH 2135 LH 2137 LH 2137 LH 2143 LH 2143 LH 2139 LH 2139 LH 2139 LH 2139

nicht 23.12.-6.1. nicht 25.12.

nicht 30.12. nicht 25.12. und 26.12. nicht 27.12.

FMO  PALMA DE MALLORCA(PMI) -

-

-

-

-

11:00

13:20

320

OE 112

23.12.-6.1.

-

-

-

-

5 -

-

11:25

13:50

32A

EW 6807

1.11., 6.12., ab 27.12.

-

-

-

-

- 6

-

11:25

13:50

32A

EW 6807

-

-

-

-

-

-

7

11:25

13:50

32A

EW 6807

-

-

-

-

- 6

-

13:00

15:20

320

OE 112

- 2 -

4

-

-

7

18:00

20:20

320

OE 112

-

-

-

-

-

18:15

20:40

32A

EW 6807

-

07:00 17:30

-

-

-

5 -

-

08:30

10:50

J32

W2 6516

via GRQ, nicht 23.12.-3.1.

-

20:35

22:50

J32

W2 6518

via GRQ, nicht 23.12.-3.1.

1

-

-

-

-

-

-

06:45

08:00

E95

LH 2134

1 1 1 1 -

2 2 2 2 -

3 3 3 3 3 -

4 4 4 4 4 -

5 5 5 5 5 -

6 6 6 6 -

7 7 7 7

06:45 06:45 07:00 10:55 10:55 15:20 15:20 18:45 18:45 18:45 18:45 18:45 22:15 22:15 22:15

08:00 08:00 08:15 12:10 12:10 16:35 16:35 20:00 20:00 20:00 20:00 20:00 23:30 23:30 23:30

320 CR9 CR9 320 319 320 CR9 319 CR9 E95 319 320 320 319 32A

LH 2134 LH 2134 LH 2134 LH 2136 LH 2136 LH 2142 LH 2142 LH 2138 LH 2138 LH 2138 LH 2138 LH 2138 LH 2140 LH 2140 LH 2140

nicht 25.12.-26.12.

08:20 18:50

J32 J32

nicht 4.12.-18.12., nicht 8.1.-12.2.

W2 6501 nicht 23.12.-2.1. W2 6505 nicht 23.12.-3.1.

-

-

-

-

nicht 22.12.-5.1.

08:05

10:30

320

OE 113

23.12.-6.1. 1.11., 6.12., ab 27.12.

-

-

-

- 5

-

-

08:05

10:40

32A

EW 6806

-

-

-

-

-

6

-

08:05

10:40

32A

EW 6806

-

-

-

-

-

-

7

08:05

10:40

32A

EW 6806

-

-

-

-

-

6

-

10:00

12:25

320

OE 113

-

- 3 -

-

-

-

14:55

17:30

32A

EW 6806

-

2 - 4 -

-

7

15:00

17:25

320

OE 113

10:10 20:40

J32 J32

W2 6502 W2 6506

19:40

738

XR 9058

1 2 3 4 1 2 3 4 5

-

-

08:50 19:20

09:00

12:55

738

XR 9057

-

-

-

- 5

-

-

13:55

WIEN (VIE)  FMO 1

-

-

-

-

-

06:50

08:35

320

OE 118

- 3

-

-

-

-

09:45

11:20

320

OE 119

-

- 3 -

-

-

-

07:25

09:10

320

OE 118

-

-

-

4

-

-

-

14:10

15:45

320

OE 119

-

-

- 4 -

-

-

11:55

13:40

320

OE 118

-

-

-

5 -

-

16:40

18:15

320

OE 119

-

-

-

-

-

14:30

16:15

320

-

nicht 20.12.-3.1.

-

-

-

nicht 23.12.-2.1.

-

T E N E R I F FA ( T F S )  F M O

FMO  WIEN (VIE) 1 -

nicht 24.12.-31.12.

nicht 17.11.-8.12.

nicht 4.12.-18.12., nicht 8.1.-12.2.

STUTTGART(STR)  FMO

F M O  T E N E R I F FA ( T F S ) -

-

-

1

nicht 17.11.-8.12.

FMO  STUTTGART(STR) 1 2 3 4 - 1 2 3 4 5 -

-

1 2 3 4 5

PALMA DE MALLORCA(PMI)  FMO

1 -

- 3

1 2 3 4 5

MÜNCHEN(MUC)  FMO

- - - - 6 6 7 - 6 7 - 6 7 - - - -

1 2 3 4 5 6

-

KOPENHAGEN (CPH)  FMO

-

-

-

-

09:10

10:45

320

OE 119

Zeichenerklärung: EW = Eurowings: www.eurowings.com FEG = FlyEgypt: www.flyegypt.today LH = Lufthansa: www.lufthansa.com OE = Laudamotion: www.laudamotion.com W2 = AIS Airlines: www.aisairlines.de XC = Corendon Airlines: www.corendon.com XR = Corendon Airlines Europe: www.corendon-airlines.com XQ = Sun Express: www.sunexpress.com 5Q = Holiday Europe: www.holidayeurope.bg

-

- 5

319 = Airbus A319 320 = Airbus A320 321 = Airbus A321 32A = Airbus A320 (Sharklets) 738 = Boeing 737-800 CR9 = Canadair Jet 900 J32 = Jetstream 32

OE 118 1: Montag 2: Dienstag 3: Mittwoch 4: Donnerstag 5: Freitag 6: Samstag 7: Sonntag

nicht 23.12.-2.1. nicht 23.12.-3.1.


- 65 -

Der beste Tipp in Münster

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Papierpiraten und Füllerfreibeuter Wir suchen nach talentierten Autoren, die mit Können und Begeisterung für das Stadtgeflüster-Magazin schreiben möchten. Du liebst Interviews abseits des Mainstreams und fühlst dich in einer dieser Kategorien wohl: Kultur, Sport, Politik, Wissenschaft, Kurioses, Lokales oder Wirtschaft? Dann würden wir uns über einen Anruf unter 0251-4816857 und ein Kennenlernen mit dir sehr freuen; oder schreib eine Mail an: stefan@stadtgefluester-muenster.de


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Aus erster Hand! Brustkrebstag 2019 08. Oktober | 16 Uhr

Im Laufe einer Brustkrebserkrankung ändern sich die Fragen und Interessenswünsche der betroffenen Frauen häufig. So stehen zum Anfang einer Behandlung ganz andere Themenschwerpunkte im Mittelpunkt als nach deren Abschluss. In einer Gesprächsrunde mit Experten des Brustkrebszentrums des Clemenshospitals und einer betroffenen Patientin kommen viele dieser Themen zur Sprache. Alexianer Waschküche, Bahnhofstraße 6, 48143 Münster

Harninkontinenz und Senkungsbeschwerden der Frau 13. und 20. November | 18 Uhr

In seinem Vortrag geht Dr. Rüdiger Langenberg, Chefarzt der Frauenklinik des Clemenshospitals, auf die Ursachen und Therapien dieser verbreiteten Störungen im Beckenbodenbereich der Frau ein. 13. November: Gesundheitshaus, Gasselstiege 13, 48159 Münster 20. November: Alexianer Waschküche, Bahnhofstraße 6, 48143 Münster

Darmkrebstag 2019 16. November | 10 Uhr

Das Darmkrebszentrum der Raphaelsklinik wird in diesem Jahr zehn Jahre alt. Damit gehören die Experten der Innenstadtklinik zu den erfahrensten Fachleuten für dieses Krankheitsbild in Münster. Lassen Sie sich informieren! Raphaelsklinik, Loerstraße 23, 48143 Münster

Das künstliche Knie- und Hüftgelenk 27. November | 16 Uhr

Unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Gunnar Möllenhoff vermitteln Experten aus Medizin, Pflege und Physiotherapie einen umfassenden Überblick über den künstlichen Gelenkersatz. Raphaelsklinik, Loerstraße 23, 48143 Münster Für alle Veranstaltungen gilt: Eine Anmeldung ist nicht notwendig, die Teilnahme ist kostenlos

Näheres unter www.clemenshospital.de | www.raphaelsklinik.de


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