Stadtgeflüster Januar 2019

Page 1

-1DEINS! | Ausgabe 01 | Season 14 im januar 2019 Das Interviewmagazin vom


Urlaub in der Eckernförder Bucht* -2-

Urlaub in der Eckernförder Bucht* www.eckernförderbucht.de - Tel. 04351-71790 „Echte Kieler Sprotten“ – hier ist die ganze Wahrheit Wer hat`s erfunden?

Eine Bahnlinie gab es damals nur zwischen Kiel und

mit seinen kleinen bunten Fischkuttern.

mit dem Pferdefuhrwerk nach Kiel gebracht und drauf kam

Der Hafen in Eckernförde sieht heute idyllisch aus

Früher war hier der wichtigste Wirtschaftsstandort der Stadt und es entstanden um 1830 die ersten Räuchereien, um

den Fisch haltbar zu machen. Die Männer fuhren bei Wind und Wetter zur See. Die Frauen waren die sogenannten

„Aufsteckerinnen“, die den Fang auf Spießen für die Räucheröfen aufsteckten. Und die Kinder waren als „Nadel-

jungs“ dafür zuständig, die Kisten mit dem Räucherfisch

zuzunageln. Darin wurden die leckeren Sprotten nämlich deutschlandweit verschickt. Aber wie?

Hamburg-Altona. Also wurden die fertigen Sprottenkisten der Stempel der Bahnstation „Kiel“. So wurden aus den Sprotten aus Eckernförde die ‚Echten Kieler Sprotten‘. Heute gibt es in Eckernförde nur noch eine richtige

Räucherei – und den Räucherkutter „Capella“, umgebaut zum Restaurant.

Aber an jedem ersten Sonntag im Monat ist Fischmarkt und vom 18. bis 21. Mai wird gefeiert: Die „Eckernförder Sprottentage“.

Mehr Infos auf: ostseebad-eckernfoerde.de

www.eckernförderbucht.de - Tel. 04351-71790


-3-

Fast Forwort

Inhaltsverzeichnis MAFFAY: UNPLUGGED, ABER NICHT LEISE ..................................... Seite 04 Peter Maffay

MENSCHMASCHINEN ................................ Seite 12 Jörg Heynkes & Payam Tayaran Liebste Leserin, lieber Leser, „... dann schreib doch mal das Vorwort!“, sagt der Thorsten zu mir – und da ich das vorher noch nie gemacht habe, fühl ich mich ein bisschen überfordert und weiß im ersten Moment nicht so recht, was ich eigentlich schreiben soll. Dabei gibt es doch so einiges zu berichten: z. B. über die Geburt meiner Tochter Ava, von meinem unglaublichen halben Jahr Elternzeit, dem Umzug in unser neues Haus und nicht zuletzt über den Weg zurück an meinen geliebten Schreibtisch hier im Büro… Doch damit möchte ich euch jetzt nicht langweilen. Dem einen oder anderen erzähle ich vielleicht mal persönlich davon, in einer ruhigen Minute. Stattdessen setze ich mich lieber hin und arbeite daran, dass ihr 2019 genauso viele interessante, aufwühlende und kuriose Interviews zu lesen bekommt, wie ihr es gewohnt seid. Und da war schließlich so manches famose Gespräch mit unterhaltsamen Anekdoten dabei. Eine bunte Auswahl davon haben wir für euch in diese Ausgabe gepackt. Seht es als unsere Version von Lametta, Leute. Ich wünsche euch einen großartigen Start ins neue Jahr und vielleicht werde ich mich 2019 an dieser Stelle auch noch mal melden (hab ja jetzt Blut geleckt …;-) ) Man liest sich im nächsten Jahr! Euer Stefan

ZWEI BRÜDER, EINE LEIDENSCHAFT ... Seite 24 Christoph & Malte Metzelder

EIN HUNDELEBEN ...................................... Seite 32 Cesar Millan

MIT DEM SARG IN DIE GALAXIS ................................................ Seite 40 Charles Chafer

KEINE ZEIT FÜR ARSCHLÖCHER ........... Seite 44 Horst Lichter

DER ROTZLÖFFEL AUS DER LETZTEN REIHE .......................................... Seite 52 Otto Waalkes

FREIHEIT FÜR DIE FRESSE? ..................... Seite 66 Ingmar Stadelmann

JOBCHANCEN .............................................. Seite START INS REISEJAHR 2019 ................... Seite SERVICEDIENSTE IN MÜNSTER ............. Seite TIPPS & TERMINE ....................................... Seite

58 60 62 64



-5-

Peter Maffay geht mit Tom über mehr als sieben Brücken Er hat über 50 Millionen Alben verkauft, ist der erfolgreichste deutschsprachige Künstler. Mit satten 18 Alben hat er die Spitze der deutschen Charts erobert. Abseits des musikalischen Erfolgs ist er sozial höchst engagiert, übernimmt gesellschaftspolitische Verantwortung. Umso verblüffender, dass er stets neue Herausforderungen sucht. Diese werden mit der gleichen Akribie angegangen, als wäre es das erste Album.

Maffay: Unplugged, aber nicht leise Peter, als Kind der 60er Jahre bin ich unweigerlich mit dir aufgewachsen. Dir zu entkommen, war alles andere als leicht… … (Lacht) ich kenne einige, die es geschafft haben. Offen gesprochen: Erst dachte ich: „Noch so eine Unplugged-Nummer. Wer braucht das?“ Jetzt haben wir gerade gemeinsam den Konzert-Zusammenschnitt geschaut. Wow, was für ein Auftritt! Was ging dir durch den Kopf, als MTV mit der Idee für ein Unplugged-Album auf dich zukam? Dass es viel Arbeit bedeuten würde – und einen enormen Zeitaufwand. Das waren meine ersten Gedanken. Allerdings war mir auch sofort klar, dass es eine spannende Herausforderung sein würde, ein solches Album zu produzieren. Und es ist alles genau so eingetroffen, wie ich es im Vorfeld vermutet hatte. Kannst du das etwas genauer ausführen? Es war eine der aufwändigsten Produktionen, die wir bis jetzt hatten. Logistisch war es eine echte Herausforderung. Es handelte sich dabei um eine sehr intensive Situation. Du spielst drei Mal und das Ding muss im Kasten sein. That’s it. Das, was wir uns da unten angeschaut haben, ist allerdings kein

Zusammenschnitt aus drei Tagen, sondern ein Auszug aus dem dritten Tag. Du willst damit sagen: Das Album wurde live on tape an einem Abend produziert? Ja, du hörst auf zu spielen, gehst von der Bühne und denkst: Scheiße, was war das? Da hat zu 98 Prozent alles gestimmt. Sowas passiert selten. Das war super motivierend. Hast du damit gerechnet, dass es so gut werden könnte in nur einem Take? Dass es so aufgehen würde, war nicht absehbar, aber man wünscht es sich. Dass eine solche Arbeit interessant wird, war hingegen klar. Dass du Leute kennenlernst, mit denen du auf der Bühne zusammen spielst, als würdest du bereits seit Jahren mit ihnen spielen. Das hat definitiv eine hohe Qualität. Dass du und deine Band Qualität mitbringen, steht, denke ich, außer Frage. Es geht um die Qualität im Zusammenspiel mit den Gastmusikern, die bei diesem Projekt mitgewirkt haben. Natürlich weiß man im Vorfeld, was jede oder jeder Einzelne drauf hat. Steht man dann zusammen auf der Bühne, ist es dennoch etwas anderes, etwas Besonderes. Bekannte Lieder erlangen durch diese musikalische Symbiose eine neue Aktualität.


Wie kam es zu der Idee, im Rund zu spielen und somit das Publikum zum Teil der Performance werden zu lassen? Regisseur Hans Pannecoucke hatte die Idee. Er fragte, wie wir im Studio spielen – ich erklärte ihm, dass wir uns im Kreis gegenübersitzen, von Angesicht zu Angesicht. Daraufhin schlug er vor, das beim Konzert so umzusetzen. Meinen Einwand, dass er dann keine Totale aufnehmen könnte, entkräftete er. Er sehe ja das Gesicht des Gegenübers und an diesem könne man ablesen, was der Andere gerade macht. Letztendlich war es ein gelungenes Experiment, auf das wir uns eingelassen haben. Anders ausgedrückt: Es war eine Bauchentscheidung, die aufgegangen ist.

UNSERE PASSION IST DEIN RAD-GEBER Wir sind absolut bike-begeistert – das macht uns zu kompetenten Beratern. Gemeinsam finden wir dein neues Rad und alles, was dazu gehört. Dank riesiger Auswahl, Teststrecke und Top-Service.

Fahrrad XXL Hürter Zweirad GmbH · Hammer Straße 420 · 48153 Münster

Tel.: 0251 97803-0 · www.fahrrad-xxl.de

Vor der Vorführung hast du eine sechsmonatige Planung für das Projekt erwähnt. Was hat dabei die meiste Zeit beansprucht? Die Produktion. Die Frage stand im Raum, wie man mit Druck ein solches Theater wie das Steintor-Varieté in Halle/Saale beschallt. Der Raum, den es in ein musikalisches Gewand zu kleiden galt, war eng und hoch.

» Es ist wie im Trainingslager. das ist harte arbeit. « Das ist ein Problem? Wer sich mit Akustik beschäftigt, weiß: Mit Druck wandert alles in die Höhe und kommt zehnfach zurück, wenn der Raum so klein ist. Das klingt scheiße. Da kam also jemand, der meinte, dass er ein System hätte, mit dem es funktionieren könnte. Du fängst zu proben an, Bertram haut auf die Becken – und du fällst erst mal vom Hocker. Du bittest Bertram, leiser zu spielen – und er sagt, dass er bereits leise spielen würde. Das waren die Feinheiten. Als Nächstes wollte der Regisseur schönes Licht haben. Filmlicht sollte es sein.


Fotos: Wolfgang Köhler

-7-

Bei einem solchen Auftritt muss alles durchdacht sein und perfekt sitzen Wie realisiert man einen solchen Wunsch? Wir fanden Filmleuchten, die schönes weiches Licht zeichnen. Dann kam die Frage, welchen Boden man nehmen würde, welche Optik? Wie würden die Leute sitzen? Als diese Punkte alle beantwortet schienen, war der Hauptteil geplant.

zu spielen, nicht übertrieben und künstlich. Spielten wir artifiziell, würde man uns ansehen, dass es uns keinen Spaß macht, dass wir uns gerade anstrengen. Und: Man würde das hören. Aber würde es sich so überhaupt lohnen, zu spielen?

Wie vorhin erwähnt, stehe ich nicht auf Unplugged. Ich stehe auf Rockkonzerte. Jetzt habe ich mir deine Aufnahmen angesehen und muss sagen, dass es ein vollwertiges Rockkonzert ist. Diese Fülle und Reichhaltigkeit der Instrumente. Stets sind mindestens drei bis vier Gitarren zu hören, minimal fünf Stimmen, Chöre, Bläsersatz. Du hast etwas entstehen lassen, das es bisher nicht gab… ... in dieser Form nicht...

Wie zieht man das so durch? Man muss dafür gut trainieren. Damit die Muskeln funktionieren – und natürlich der Kopf. Hast du eine starke Band, so wie wir es sind, wird der bekannte Song „Room with a View“ etwas Besonderes. Ich möchte mit keinen anderen Musikern zusammenarbeiten. Aber wie gesagt: Es ist wie im Trainingslager. Es gilt solange zu arbeiten, bis das Endprodukt sich auf einem ganz hohen Niveau bewegt.

… schließt man die Augen und hört nur zu, kommt man nicht auf die Idee, dass es unplugged ist. Wie schafft ihr das? Das ist nicht schwer. Es ist unsere Art

Solche Planungen und Proben führen unweigerlich zu Diskussionen. Du wirkst eher gelassen. Knallt es auch schon mal bei euch? Grundsätzlich führen nur sachliche Diskus-


-8-

Die Band harmoniert perfekt – mit Disziplin und Spaß sionen zum Ziel. Aber ab und zu rappelt das auch bei uns. Dabei geht es gar nicht darum, ob einer etwas falsch macht. Manchmal passen zwei Positionen einfach nicht zusammen. Carl Carlton spielt beispielsweise so gut und so präzise in seiner Oldschool-Gitarrenversion, wie Keller in seiner moderneren Auffassung Gitarre spielt. Der eine spielt links, der andere rechts – das gilt es zu verbinden. Das bereitet uns aber enormen Spaß. Wie löst ihr das, wie verbindet ihr solche holprigen Momente? Das ist schlichtweg Analyse. Man überlegt gemeinsam, was dem Autor des Songs wichtig war. Ist das geklärt, weiß man, welche Gitarre am lautesten sein soll und in dem jeweiligen Stück führt. Erfahrene Musiker lassen eine solche Analyse zu, die ziehen daraus die richtigen Schlüsse. Hast du viele Leute auf der Bühne, musst du analysieren, was das Zeug hält. Transparenz schaffen.

Das ist dir gelungen. Und vor allem ist es dir gelungen, ein Album zu produzieren, das seinesgleichen sucht. Ich kann nur jedem empfehlen, eines deiner kommenden Konzerte zu besuchen. Ich weiß: Es wird Überraschungen geben. Das ist auf dem neuen Album zu hören – und im dazugehörigen Konzertfilm zu sehen… Etwas anderes: Du bist politisch engagiert, hast bei der letzten Wahl zum Bundespräsidenten für die SPD/Saarland in der Bundesversammlung gesessen. Du hast vor einiger Zeit den Gedanken geäußert, dass Menschen, die nach Deutschland kommen, die Bereitschaft zeigen müssen, sich integrieren zu wollen, unsere Werte anzuerkennen. Du hast selber einen Migrationshintergrund – und solche Worte werden rasch missverstanden. Ist Deutschland tatsächlich offen für Fremdes, und sind wir bereit, Flüchtlinge zu integrieren?


-9-

Aber natürlich. Es haben zwar relativ viele Leute die AfD gewählt, bei denen dieser Wille anscheinend nicht vorhanden ist. Aber Gott sei Dank gibt es immer noch immer noch weitaus mehr, die liberal genug sind und die keine Probleme mit der „Andersartigkeit“ von Menschen haben. Denen ziemlich egal ist, welche Herkunft jemand hat oder aus welcher gesellschaftlichen Ecke jemand kommt. Trotzdem haben wir in unserer Demokratie bestimmte Kriterien, die die Qualität unseres Lebens ausmachen. Wir können nicht zulassen, dass diese Kriterien verletzt und ignoriert werden. Das war der Inhalt meiner Aussage, und das lässt sich nicht falsch verstehen. … da hast du sicherlich recht… … niemand möchte dorthin zurück, wo wir noch vor einigen Jahrzehnten standen. Das war und ist damit gemeint. Es ist aber auch nicht sinnvoll, den Bürgern die Illusion zu lassen, die Flüchtlinge würden in diesem Land klarkommen, ohne dass man ihnen Hilfestellungen gibt oder Ansätze aufzeigt, wie Integration gelingen kann. Ein Punkt war dir immer schon wichtig: die Sprache. Soll Integration funktionieren, wird man nicht drum herum kommen, die Sprache des Landes, in dem man fortan leben möchte, zu sprechen und zu verstehen. Viele dieser Aspekte sind in den letzten Jahren überdacht worden, man hat neue Ansätze entwickelt, um andere Wege zu gehen.

Sicherlich, und das ist auch gut so. Ich denke aber – und das gilt für alle demokratischen Länder – es ist eine Illusion, dass eine Gesellschaft unbegrenzt belastbar sei. Die Behauptung, dass das möglich sei, führt in die verkehrte Richtung und nicht zur Beantwortung sozial relevanter Fragen. Damit mogelt man sich um sieben Ecken und schafft Diffusion. Und diese führt dazu, dass Wähler sich nicht abgeholt fühlen und ihre Stimme einer Partei wie der AfD geben. Was mir nicht gefällt. Was wäre denn eine naheliegende Lösung? Dass man auf den Punkt kommt und sagt, welche Lösungen man tatsächlich parat hat, um Menschen konkret zu integrieren. Ihnen eine Perspektive anzubieten, die gültig und belastbar ist. Nur so zu tun, als ob, das reicht nicht – und das wissen wir inzwischen.

» Das lässt sich nicht falsch verstehen. « Diese Perspektiven benötigen ein stabiles Fundament. Wie sieht das aus? Den Grundstein bilden klare Konzepte der Integration, die da lauten: Bildung und Arbeitsplätze. Das muss eine Gesellschaft aber auch anbieten können. Kann sie das nicht, erzeugt sie einen Trugschluss.


Alter Steinweg 41 | Tel.: 56524 | buvo.de

Alter Steinweg 31 | Tel.: 98299399 | fruehbisspaet.de

Aegidiistraße 56 | Tel.: 4882336 | rickscafe-muenster.de

Was ich nicht verstehe: Wir leben in einem freizügigen Europa, in dem wir fast alles tun und lassen können, was wir wollen. Wir finden für jedes Problem eine Lösung. Nur beim Thema Flüchtlinge/Zuwanderung scheinen viele Länder gerne den Blick nach rechts zu wenden. Warum scheinen wir, nach Ansicht vieler Bürger, bei diesem einen Thema zu scheitern? Das ist schwierig. Wir müssen es hinbekommen, dass unsere gesellschaftlichen Werte anerkannt werden. Die Gleichberechtigung von Mann und Frau darf nicht zur Disposition stehen. Religionen müssen gleich behandelt werden, denn es gibt nicht den einen richtigen Gott. Das sind nur zwei Punkte, die man akzeptieren muss. Wer das nicht kann, akzeptiert unser System nicht. Das gilt gleichermaßen für alle Menschen, die in unserer Gesellschaft leben möchten.

» niemand möchte dorthin zurück, wo wir noch vor einigen Jahrzehnten standen. «

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

KONTAKT Rothenburg 14-16 Tel.: 4816842 stadtgefluester-muenster.de

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

KONTAKT Rothenburg 14-16 Tel.: 4816842 stadtgefluester-muenster.de

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

KONTAKT Rothenburg 14-16 Tel.: 4816842 stadtgefluester-muenster.de

Trotzdem noch einmal die Frage: Warum scheinen wir beim Thema Flüchtlinge – vielen Bürgern zufolge – zu scheitern? Ich glaube nicht, dass wir scheitern. Wir sind nur nicht erfolgreich genug. Vom Scheitern kann man doch nur sprechen, wenn ein Prozess abgeschlossen ist – und das ist er noch lange nicht. Wir stecken noch mittendrin. Wir erleben jetzt leider in Europa Situationen, die alles erschweren: Kleinstaaterei und Isolation. Kleine Landesteile streben nach Unabhängigkeit, die Ost-EU-Staaten isolieren sich immer mehr. Der europäische Gedanke scheint in weiter Ferne. Aber all das erschwert den Prozess nur, aufgegeben haben wir ihn noch nicht. Ergo sind wir noch nicht erfolg-


- 11 -

Peter arbeitet nicht nur für gute Musik, sondern auch für eine gute Gesellschaft

reich genug. Aber gescheitert, das sind wir Gott sei Dank noch nicht. Vielleicht ein Gedanke zum Schluss?

INFO

Peter Maffay Gerne! Nichts ist verloren. Man muss die Dinge nur wieder in den Griff bekommen. Man muss aber auch den Willen haben, das zu tun. Solange es mehr Menschen gibt, die diesen Willen mitbringen, als solche, die sich dem verweigern, ist die Chance groß, dass wir das erreichen. Hätten wir bereits verloren, würden wir ja aufgeben. Doch das steht nicht zur Debatte. ◊◊◊

Der 1949 als Angehöriger einer deutschen Minderheit in Rumänien geborene Musiker ist ein Multitalent. Er hat über 50 Alben veröffentlicht. Zuletzt das Akustik-Album „MTV Unplugged“, auf dem Peter Maffay, zusammen mit Gästen wie Katie Melua und Johannes Oerding, Songs von 1970 bis heute in neuem Gewand präsentiert. Das Album ist das Achtzehnte, mit dem er die Spitze der deutschen Charts erobert. Ab sofort führt Peter Maffay damit das weltweite Album-Ranking an. Kein Künstler hat in irgendeinem Land der Welt mehr Nummer-Eins-Alben veröffentlicht als Peter Maffay in Deutschland. Im Frühjahr 2018 geht Maffay mit seiner Band auf große MTV-Unplugged-Tour durch Deutschland.


- 12 -


- 13 -

Thorsten trifft die Menschen hinter der Maschine Es ist soweit: Das Zeitalter der Roboter steht vor der Tür. Wir werden endlich wieder humanoides Hauspersonal haben, alle, in fünf Jahren; keine Wäsche machen, kein Babysitten, kein Bier aus dem Keller holen. Das machen die humanoiden Kollegen aus Plastik, CPU und ein paar geheimen Zutaten für uns. Ohne denen das umständlich zu erklären, übrigens, denn die verstehen Sprache, deuten Mimik und werden zu wirklichen Gefährten. Große Chancen, große Risiken: Pepper ist nur der Anfang, erzählen seine Lehrer – Innovator Jörg Heynkes und Chefprogrammierer Payman Tayaran, als wir sie – und Pepper – in ihrem Labor in Wupptertal besuchen, um mehr über die Epoche zu erfahren, in der wir gerade aufwachen.

MENSCHMASCHINEN Jörg, habe ich das vorhin richtig gesehen, hat Pepper geblinzelt? Jörg Heynkes (Lacht): Ja! Das zeigt, dass er zuhört und wach ist. Er bekommt alles mit, was passiert. Er beobachtet uns? Und hört zu, die ganze Zeit – versucht, zu verstehen. Die Unterhaltung mit Pepper war beeindruckend, aber nicht so flüssig, wie ich dachte. Noch hat er keinen Anschluss an ein K.I.-System; also Künstliche Intelligenz. In zwei Wochen sind wir damit fertig, dann agiert Pepper eigenständig. Jetzt ist es so, dass er nur das tut, was wir ihm vorher erklären. Das ist euer Job? Wir sind quasi seine Lehrer – schreiben die Programme, die Apps. Ich hatte das Bedürfnis, ihn zu knuddeln, geht das vielen so? Das stimmt, er ist einfach süß – es werden sämtliche Mutterinstinkte geweckt, in einer Sekunde!

Wozu kann ich Pepper gebrauchen? Er kann vieles – deinem Kind Fremdsprachen beibringen zum Beispiel. Du sagst, Pepper, coache meinen Kleinen, lad´ dir vier Spiele runter. Montags spielst du auf Deutsch, dienstags auf Englisch, dann auf Chinesisch und auf Spanisch; da lernt der vier Sprachen! Was wir erleben, ist eine Revolution auf vielen Feldern. Payam, ihr kombiniert Robotik mit virtueller Realität. Heißt das, ich kann mit einer speziellen Brille einen Roboter steuern? Payam: Exakt, und du siehst mit seinen Augen. Das hört sich ideal für einen Bankraub an! Payam: Kann man machen, definitiv. In zwei Wochen wird Pepper Künstliche Intelligenz besitzen – heißt das, der lernt dann selber? Payam: Auf jeden Fall, wir haben schon den Prototypen. Was kann der? Payam: Dem muss ich nicht mehr vorgeben, drei Meter in meine Richtung zu gehen, sondern sage einfach, folge mir.


Wozu wäre es gut, wenn der mir folgen kann? Payam: Du könntest mit ihm spazieren gehen, er würde aufpassen. Er kann deine Mimik deuten, erkennen, ob du bestens gelaunt bist oder kurz vor einem Herzinfarkt stehst.

Ethical Fashion Store Spiekerhof 29 | Tel.: 39564509 | gruenewiese-shop.de

SPRAYTANNING – verlängern Sie Ihre Sommerbräune im goldenen Herbst! Beauty & mehr im Kaiserhof Bahnhofstraße 16 | Tel.: 0170 5400040 beautyundmehr.de

Personal Training für die Frau Schöner Fühlen – stärker sein schön-und-stark.de

Wie weit würde er gehen, um zu helfen oder ein Ziel zu erreichen? Sagen wir, er merkt, du bist krank, aber in einem Nebenraum, der keine Tür hat. Geht Pepper dann durch die Wand? Jörg: Du spielst auf die drei Grundregeln der Robotik an. Die erste besagt, er darf keinem Menschen schaden. Die zweite: Er muss Menschen gehorchen – es sei denn, das widerspricht Regel eins. Und: Ein Roboter muss sich beschützen, solange dies sich nicht mit eins oder zwei beißt. Pepper weiß also, er darf keinem Menschen schaden. Das liegt also in seinen Genen, in seiner Programmierung. Kann man die überlisten? Jörg: Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass das nicht ginge. Jemand mit bösen Absichten… Payam: Sicher geht das!

» DAS SIND KAMPFMASCHINEN, DER AUFTRAGGEBER IST DAS MILITÄR. « Wenn ich mir vorstelle, ich würde in einer Bank arbeiten und Pepper stünde vor mir und sagt, Überfall, Geld her, bitte – bei dem süßen Blick, ich weiß ja nicht. Payam: Alles vorstellbar … aber im Ernst: Pepper oder andere Roboter sind anfangs wie Kinder. Ich kann die so erziehen oder so, da kommt eben auch dieses oder jenes bei raus.

ADENAUER&CO STRANDHAUS MÜNSTER Rothenburg 14-16 Tel.: 85709853 facebook.com/adenauercomuenster

Ein Banküberfall passt vielleicht eher zu einem amerikanischen Mitbewerber, ich habe mir Roboter von Boston-Dynamics auf YouTube angeschaut.


- 15 -

Der Roboter „Atlas“ von Boston Dynamics Payam: Das ist schon ‘ne ganz andere Nummer, was den Niedlichkeitsfaktor angeht. Die sehen aus wie Terminator; rennen durch einen verschneiten Wald und werden dabei von Menschen mit Stöcken attackiert, vergeblich. Die sind völlig unbeeindruckt, laufen und laufen, gruselig. Jörg: Und das sind nur die, die sie dir

zeigen wollen. Aber welche Videos veröffentlichen die nicht – wo das Ding einen Flammenwerfer eingebaut hat, oder eine Maschinenpistole? Das sind erkennbar Kampfmaschinen, der Auftraggeber ist das Militär. Die sehen auf jeden Fall gruselig aus. Pepper hingegen – auf deiner Webseite schreibst du, die Entwicklungsdynamik ist so, dass das,


- 16 -

was in fünfzig Jahren entwickelt wurde, nur noch zehn dauert. Jörg: Das ist nicht übertrieben. In der Mobilität ist das noch viel dramatischer. Da erleben wir in den nächsten zehn Jahren größere Veränderungen als in den letzten hundert.

Was bedeutet das konkret? Jörg: Heute fahren in einer mittelgroßen Stadt mit dreihundertfünfzigtausend Einwohnern zweihunderttausend PKW. Jetzt habe ich schon gelogen: Die fahren nicht, die stehen rum, 23 Stunden am Straßenrand, doch kosten den ganzen Tag Geld.

Gibt es in zehn Jahren nur noch E-Autos? Jörg: Viel entscheidender ist: Die Elektromobilität ist nur eine Zwischenphase; wir tauschen für zehn Jahre den Antrieb. Das ist nicht schlecht, aber die wirkliche Veränderung ist die Schwarmmobilität.

Und Raum. Jörg: Unseren Lebensraum! Wie bescheuert kann man sein? Google sagt, die gleiche Mobilität, die wir mit hundert Fahrzeugen erreichen, erledigen sie mit zehn. Die gehören nicht dir oder mir, sondern den Stadtwerken, falls die aufwachen, ansonsten eben Aldi,


Fotos: Stefan Reimer

- 17 -

Pepper analysiert menschliche Gestik und Mimik – und kann darauf reagieren Lidl oder direkt Google. Da wird sich die Lebensqualität in unseren Städten dramatisch ändern, und zwar verbessern. Der Knaller, die Autostellplätze… Private Parkplätze, Tiefgaragen, an Straßen … Jörg: Das sind pro Stellplatz zwölf Quadratmeter Fläche – eine unfassbare Menge. Die wird uns zur Verfügung stehen, für Urban-Gardening, Spielplätze, Swimmingpools. Ich kann „Stadt“ komplett neu denken. Aber nicht nur Stadt. Werden Roboter den Garten machen, einkaufen und tapezieren? Jörg: Ja.

Dann werden viele auf der Strecke bleiben. Die können auch nicht umschulen – zu was denn, wenn es für alles Roboter gibt? Jörg: Das Gesellschaftssystem muss und wird sich entsprechend ändern. Sonst gibt es Aufstände? Jörg: Ja. Aber ich bleibe mal bei den Autos: Wenn wir neunzig Prozent weniger haben, ändern sich sämtliche Rahmenbedingungen. Im Positiven: saubere Luft, mehr Platz und wir sparen viel Geld. Aber die Folge sind auch viel weniger Verkehrstote und Verletzte. Aber? Das klingt doch gut.


- 18 -

Die Robotik wird unser Leben verändern Jörg: Weniger Betten in Unfallkliniken, weniger Werkstätten, weniger Ärzte. Keine Taxifahrer, keine Busfahrer, keine Gärtner. Jörg: Absolut. Was wir erleben: Unser System wird neu erfunden, das alte hat keine Chance mehr. Das Bildungssystem, Schule preußischer Art muss sich wandeln, hin zum kreativen Lernort. Wir werden ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommen und brauchen eine ganz andere Betrachtung von Arbeit. Betrifft das schon unsere Generation? Jörg: Mit Sicherheit. Die meisten sehen nicht, wie viel Potenzial darin liegt – nehmen

wir den Coach für die Kinder, ich bin überzeugt, dass der in wohlhabenden Familien in fünf Jahren Standard ist. Das ist eine Anwendung, die gibt es bisher nicht, die ersetzt gar niemanden! Vor fünfzig Jahren war es so, da hatte ein erfolgreicher Fabrikant Chauffeur, Gärtner und Hausmädchen; er hatte Hauspersonal. Das konnten sich die anderen nicht leisten. In fünf Jahren haben wir wieder Hauspersonal und zwar jeder, wenn er will. Wir kriegen einen Roboter, der für uns auf die Kinder aufpasst, einen, der die Spülmaschine leerräumt oder ein Bier aus dem Keller holt. Wir werden die absoluten Couchkartoffeln!


Jörg: Unser Lebensmodell ändert sich total. Wenn wir das jetzt noch mit Virtual Reality zusammenpacken, kann ich auch ganz böse Gedanken darüber haben, was aus uns wird. Darin liegt eine große Gefahr. Jörg: Natürlich wird sich unser Sozialverhalten ändern. Dann wird sich keiner mehr von uns auf einer Facebook-Seite befinden. Wir bewegen uns dann in virtuellen Räumen. Facebook, wie wir es heute kennen, ist da viel zu zweidimensional. Das ist ja erstmal keine Verschlechterung. Aber wenn ich in einer Welt lebe, die voller Gefahren zu sein scheint, haben Menschen Angst und gehen nicht mehr raus. Ich fahre doch in zehn Jahren nicht mehr nach Paris auf eine Messe! Da laufe ich virtuell durch – es ist doch totaler Schwachsinn, dass fünfhunderttausend Menschen aus der ganzen Welt nach Paris fliegen, sich zwei Tage durch eine Messe drängeln.

» Was wir erleben, ist eine Revolution auf vielen Feldern. « Was machen dann die Pariser Hoteliers? Jörg: Gute Frage. Da verändert sich dramatisch was; das Problem ist, dass all unsere großen Wirtschaftszweige an einer Klippe stehen. Volkswagen ist ein gutes, erschreckendes Beispiel. Der Erfolg der Automobilindustrie beruht auf nur einem Faktor, nur ein Ding können wir besser als alle anderen: Benzin- und Dieselmotoren bauen. Alles jenseits davon, ein Auto zusammensetzen, Reifen dranschrauben und Sitze einbauen, kann jeder Idiot. Jetzt aber kommt eine neue Technologie und die ersetzt den Verbrennungsmotor.

TOT SIND WIR NICHT SCHAUSPIEL VON SVENJA VIOLA BUNGARTEN DIE NÄCHSTEN TERMINE: Samstag Freitag Freitag Samstag Mittwoch

12. Januar 18. Januar 25. Januar 02. Februar 27. Februar

19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

KLEINES HAUS

Unsere Kernkompetenz. Jörg: Die Kernkompetenz! Die ist nun überflüssig, fällt einfach weg. Die neue Technologie kommt und sagt, wir ersetzen dich. Jetzt wehrt sich die alte. TICKETS (0251) 59 09-100

� theater-muenster.com


Bis hin zum Betrug. Jörg: Bis dahin – aber das zeigt nur ein letztes Aufbäumen der Gattung. Die sagen natürlich, wir bekommen das hin, wir werden besser werden, im Wirkungsgrad, beim Filtern, machen hier noch was und dort … verstehen kann ich das. Doch bei uns kommt noch was ganz Schreckliches hinzu: Die Politik macht mit. Wenn sie bereit gewesen wäre, zu erkennen, was gerade passiert, hätte sie vor zehn Jahren alles getan, um die deutsche Automobilindustrie unter Druck zu setzen. Dann hätte sie gesagt, wir geben euch fünfzehn Jahre, danach lassen wir keinen einzigen Verbrennungsmotor mehr zu, damit ihr die Ersten seid, die vorbereitet sind. Aber das soll doch kommen – 2030. Ich lach‘ mich tot. Dann gibt es keine Verbrenner mehr und die diskutieren, ob sie dann noch welche zulassen möchten. Diese Blindheit ist tragisch, die wird uns Millionen Arbeitsplätze kosten.

» die wirkliche Veränderung ist die Schwarmmobilität. «

Outdoorfitness ♥ Bodyforming ♥ Ausdauertraining ♥ Stretching und ganz viel Spaß!

Mach‘ mit und werd‘ fit!

Jetzt anmelden auf www.buggyFit.de

Gutschein für eine buggyFit Stunde*

* Gilt nur 1x pro Neukunde.

Der Fitnesskurs für Dich und Dein Baby!

Anzeige ausschneiden & mitmachen!

Tel: 0251-1621011 | Mobil: 0178-3333576 info@gitarrenschule-schnake.de | gitarrenschule-schnake.de

Meinst du nicht, dass man sagen könnte, wenn wir einst aufwachen, dann richtig? Soll heißen, dass wir dann mit deutscher Gründlichkeit Versäumtes nachholen. Jörg: Bis vor zwei, drei Jahren habe ich das gehofft, habe gedacht, Mercedes, Volkswagen, Audi, die könnten die Kurve noch kriegen. Mittlerweile glaube ich das nicht mehr, die sind zu groß, zu schwerfällig, haben zu viel zu verlieren. Wie bei den Banken – nehmen wir N26. Kennst du N26? Die Online-Bank. Jörg: Endlich mal ein deutsches Start-up! Vor einem halben Jahr erzählte mir ein Freund davon auf ‘ner Party, kostenloses Konto und Kreditkarte. Am nächsten Morgen lade ich mir während


- 21 -

Pepper spricht zwanzig Sprachen und lernt jeden Tag mehr dazu meines Spaziergangs die App runter und bekomme direkt eine Videokonferenz zugeschaltet, wo jemand mich fragt, wie er helfen kann. Ich wolle ein Konto eröffnen. Kein Problem, ob ich einen Ausweis dabeihabe, ich solle den vor die Kamera halten. Um es kurz zu machen: Innerhalb von acht Minuten hatte ich ein Konto. Zwei Tage später hatte ich diese Karte. Die sieht schick aus; ist die erste mir bekannte, die durchsichtig ist! Jörg: Das ist nur Optik. Wichtiger ist: diese Bank hat inzwischen mehr Filialen als alle anderen Mitbewerber! Und weißt du, was die Filialen N26 kosten?

Wenn du schon so fragst … nichts? Jörg: Nichts. Weil die mit REWE einen Deal gemacht haben und so jede Filiale zu einer Bankfiliale. Was soll nun mein Sparkassendirektor machen? Wenn ich den frage, was seine digitale Strategie ist, sagt der, er sei ganz nah bei den Menschen. Das reicht nicht, das ist keine Frage von Ja oder Nein, sondern von Dabeisein oder nicht. Wir haben solche Transformationen als Gesellschaft hundertfach überlebt, Aufzugführer, Kutscher, Bleischriftsetzer – nur langsamer. Jörg: Das ist das, was uns zu schaffen


- 22 -

Bald schon sollen Peppers im Gesundheitswesen eingesetzt werden macht, das Tempo. Dadurch auch der Hype um Afd und Pegida, da ist der Ausländerhass nur ein Symptom. Die merken, die Welt ändert sich und dass sie da nicht mitkommen. Ganz gefährliche Situation, viel schwerer zu regeln als die Flüchtlingskrise, denn es geht um Gerechtigkeit. Wie erkläre ich der Aldi-Verkäuferin, die wegen eines Brötchendiebstahls rausfliegt, dass der Top-Manager der Deutschen Bank, der acht Milliarden betrügerisch versenkt hat, mit einer Zweihundert-Millionen-

Prämie vom Hof zieht? Da muss man in Kauf nehmen, dass irgendwann die Aldi-Frauen durchdrehen. Jörg: So ähnlich, genau. Es gibt inzwischen eine Parteien- und Elitenverdrossenheit, die bis zum Hass geht. Und weißt du was? Die Leute haben recht! Stell dir vor, du arbeitest seit dreißig Jahren bei VW, gehst da jeden Tag hin, machst einen guten Job. Und bekommst mit, dass deine Chefs, bei den Gehältern, die


- 23 -

die bekommen, jeden Tag so eine Scheiße bauen! Wenn Politik und Gesellschaft nicht einen schnellen Turnaround zu mehr Gerechtigkeit schaffen, sehe ich da schwarz. Wenn man jedoch davon ausgeht, dass die Menschen sich nun mal nicht ändern, dann… Jörg: … ändert die Zeit die Menschen. Wie gesagt, nicht ob ist die Frage, sondern nur, ob mit uns. Du bist Innovator, Unternehmer, Aktivist. Nun auch Kandidat, stellst dich zur Landtagswahl auf. Machst du das, weil die Welt sonst den Bach runtergeht? Jörg: Ja, ich möchte die Welt retten.

» Wir werden ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommen. « Aber Politik ist doch ein fauler Haufen Kompromisse, kannst du da überhaupt was bewegen? Jörg: Das ist der Grund, warum ich so lange nichts getan habe. Ich bin seit meiner Kindheit ein politischer Mensch, habe gefühlte hundertmal überlegt, ob ich in die Politik gehen sollte. Ich wollte konkret was verändern, was bewegen. Ein Beispiel: Neunzig Prozent finden den Energiewechsel super, wollen einen schnellen Umstieg. Aber guck mal aus dem Fenster! Überall Dächer von Leuten, die dafür sind, doch keiner von denen hat eine Solaranlage auf dem Dach. Warum glaubst du, als unabhängiger Kandidat tatsächlich gewinnen zu können – immerhin ist das noch niemandem je gelungen? Jörg: Die Zeit ist reif. Die Menschen suchen verzweifelt nach neuen Möglichkeiten. Ich kann den Leuten erklären, dass es gut wäre, wenn ich da mitmachen würde, jetzt müssen die das nur noch wollen. Ich glaube, ich habe eine Chance.

Deshalb gehe ich das Wagnis ein. Die Menschen haben es einfach satt, Leute wie Sigmar Gabriel zu sehen. Die wollen das nicht mehr. Wie gehst du vor? Jörg: Wir machen Wahlkampf. Wird Pepper dabei sein? Jörg: Natürlich! Vielleicht zieht er von Haustür zu Haustür oder plakatiert – aber im Ernst, natürlich wird er bei dem einen oder anderen Auftritt dabei sein. Mit ihm möchte ich den Leuten zeigen, was sich gerade verändert in der Welt, damit sie verstehen, warum es so wichtig ist, unsere Lebenskonzepte anzupassen. Gerne würde ich dich in fünf Jahren sprechen, um zu sehen, was aus Deutschland geworden ist. Date? Jörg: Date! ◊◊◊

INFO

Jörg Heynkes Ist Unternehmer, Innovator und Aktivist, außerdem parteiloser Direktkandidat bei den Landtagswahlen im kommenden Jahr. Er sieht unsere Welt im extremen Tempo in eine neue Epoche sausen – und will dabei nicht Zuschauer, sondern Gestalter sein.

Payam Tayaran Ist Unternehmer, Innovator und Aktivist, außerdem parteiloser Direktkandidat bei den Landtagswahlen im kommenden Jahr. Er sieht unsere Welt im extremen Tempo in eine neue Epoche sausen – und will dabei nicht Zuschauer, sondern Gestalter sein.



Fotos: Steven Mahner

- 25 -

Tom Feuerstacke, Christoph und Malte Metzelder diskutieren Fußball, Gremienarbeit und die Gesellschaft Als Profifußballer stehst du für einen kurzen Augenblick im Rampenlicht. Die Zeit vergeht im Flug – und dann? Viele verpassen den Absprung und stürzen in ein Loch. Einige bekommen die Kurve, planen ihre Karriere nach der Karriere und das durchaus erfolgreich. Zwei, die unterschiedliche Wege beschritten haben, sind die Metzelders – und diese Wege führen sie heute wieder zusammen.

Zwei Brüder, eine Leidenschaft Malte: Da habt ihr euch einen tollen Zeitpunkt ausgesucht.

strategischen Partnern oder Privatpersonen in Form von Eigenkapital.

Für das Essen? Malte: Sowohl für das Essen als auch für das Gespräch.

Was ist das Existenzielle an einer Ausgliederung der ersten Mannschaft für den Verein? Malte: Die wohl wichtigsten Aspekte sind zum einen die Loslösung des wirtschaftlichen Risikos vom Verein als vollhaftende Person. Würde etwa die Profimannschaft in finanzielle Schieflage geraten, stünde nicht der eingetragene Verein, sondern die Tochtergesellschaft in der Haftung. Zum anderen schafft die Ausgliederung Einlagen von Eigenkapital mit Hilfe von strategischen Partnern oder Privatpersonen.

Wieso? Malte: Passiert ja momentan viel bei uns Preußen. Ach so. Was wären denn die spannenden Themen für das Interview? Die Stadionfrage und die Ausgliederung? Malte: Als Verein haben wir durch den Ratsbeschluss nun Gewissheit, dass die Stadtpolitik sich in der Stadionfrage klar gegen einen neuen Standort in Münster und somit gegen die Ziele von Preußen Münster positioniert. In Anbetracht der aktuellen sportlichen Situation gewinnt das Thema Ausgliederung noch mehr an Bedeutung. Eine Finanzierung des Profifußballs ausschließlich über Sponsoreneinnahmen und/oder das Mäzenatentum stößt in der heutigen Zeit an ihre Grenzen. Um nachhaltig wettbewerbsfähig zu sein, benötigen wir zwingend Geldeinlagen von

Hast du dir deine Aufgaben so schwer vorgestellt, nachdem du in deine sportliche Heimat zurückgekehrt bist? Malte: Unterschätzt habe ich es auf keinen Fall, wobei man sicherlich mit einer Portion Naivität an die Aufgabe herangegangen ist. Der Wunsch, an die alte Wirkungsstätte zurückzukehren, wo die Profikarriere begann, war stets da. Aus der Ferne habe ich den Verein immer beobachtet. Aber jetzt, wo ich direkt mitarbeite, sind das andere Dimensionen.


Schuckertstraße 16 | Tel.: 719899 | zabelwerbung.de

Tel.: 328272 | amendt-dienstleistung.de

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

KONTAKT Rothenburg 14-16 Tel.: 4816842 stadtgefluester-muenster.de

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

KONTAKT Rothenburg 14-16 Tel.: 4816842 stadtgefluester-muenster.de

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

KONTAKT Rothenburg 14-16 Tel.: 4816842 stadtgefluester-muenster.de

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

KONTAKT Rothenburg 14-16 Tel.: 4816842 stadtgefluester-muenster.de

Also ihr habt bei erfolgsverwöhnten, großen Vereinen gespielt, die Unsummen an Geld verschieben. Ich denke da an den BVB, Real Madrid. Jetzt seid ihr in Münster, wo alles so viel kleiner ist, aber die Aufgaben schier unlösbar scheinen. Schüttelt man da nicht unweigerlich den Kopf? Christoph: Die Liebe zum Fußball hört ja nicht auf, nur weil man nicht mehr in der Champions League spielt. Die Faszination für diesen Sport hat sich nur verlagert. Heute erleben wir den Sport aus einer anderen Sicht, mit neuen Aufgaben. Natürlich ist Gremienarbeit bisweilen frustrierend, weil man die Dinge nicht mehr aktiv auf dem Platz in die richtige Richtung lenken kann. Allerdings greifen wir auf eine Menge Erfahrungen sowie ein Netzwerk zurück, um Preußen Münster dahin zurückzubringen, wo es mal war. Das ist für mich ein entscheidender Punkt, sowohl positiv als auch negativ. Da schwingt – auch bei uns – viel Nostalgie mit. Viele Dinge sind immer noch so wie vor zwanzig Jahren, als ich hier Jugendspieler war.

» Ich wollte aus dem schatten treten, selbst entscheiden. « Du sprichst die Nostalgie an, warum? Christoph: Viele klammern sich an die Erfolge des Vereins in den 50er Jahren als Gründungsmitglied der Bundesliga – sie leiten daraus einen heutigen Anspruch ab. Die Zeiten haben sich aber dramatisch verändert. Dramatik in Zusammenhang mit Nostalgie birgt Probleme. Christoph: Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit von Preußen Münster – und diese Entscheidung hat jedes einzelne Mitglied für sich zu treffen. Wollen wir unsere Preußen wieder dort sehen, wo wir sie alle gemeinsam hätten? Dazu wäre aus unserer Sicht eine Ausgliederung unumgänglich. Nur so können


Foto: Presse

- 27 -

Münster ist die Fußballheimat der beiden Metzelder-Brüder wir zusätzliches Kapital einwerben, den Traum eines neuen Stadions am Leben erhalten. Dieses zusätzliche Geld bekommen wir in der Dritten Liga nicht mehr durch die anderen Geschäftsbereiche wie Ticketing oder Sponsoring. Ich sage es also dramatisch: Das ist für uns womöglich die letzte Chance, Anschluss zu finden. Denn im Profifußball geht im Moment dermaßen die Post ab, dass wir doch in der Bundesliga bereits darüber diskutieren, dass die untere Hälfte gegen die Topvereine keine Chance mehr hat. Auch die Zweite Liga rückt durch die TV-Gelder immer weiter von der Dritten Liga weg. Sämtliche Vereine wollen dort raus – nach oben. Einige Konkurrenten haben bereits ein neues Stadion – oder sind ausgegliedert. Trotzdem bewegen sich besonders diese Stadt

und ihr Verein eher wie ein Bummelzug, was Entscheidungen betrifft. Wie wollt ihr das mit dem schnelllebigen Fußball verbinden? Christoph: Wir sind ja beide keine Münsteraner. Die Stadtgesellschaft und deren Motive kann ich zu hundert Prozent nicht durchdringen. Das könnt ihr viel besser als wir. Was ich aber sehe – und das war zu meiner Zeit schon so: Wenn Preußen Münster oben in der Liga mitspielt, sind 10.000 Leute im Stadion. Es ist ein Irrglaube, dass die Stadt nicht begeisterungsfähig für Sport sei. Und da reden wir noch gar nicht vom Einzugsgebiet. Das Münsterland ist im Osten durch Dortmund und im Westen durch Schalke erobert worden, im Norden kommt irgendwann Bremen. Eine potentielle Zielgruppe, die wir erreichen können, wenn wir erfolgreich sind.


- 28 -

Neue Aufgaben, alte Stadt Aber irgendwo hakt es doch? Christoph: Die Strategie der Stadt liegt darin, sich erst mit den Themen zu befassen, wenn Preußen sportlich erfolgreich, vulgo: aufgestiegen ist. Das ist die falsche Reihenfolge. Nur wenn wir jetzt investieren, sind wir in der Lage, sportliche Erfolge zu feiern. Malte: Es ist ein Irrglaube, dass man heute ausschließlich viel Geld in eine Mannschaft stecken muss, um sich dauerhaft in einer höheren Liga zu bewegen. Von den Verbänden bekommt man gespiegelt, dass man sich neben einer aufstiegsfähigen Mannschaft vor allem auch infrastrukturell vorbereiten muss. Im Moment ist es statistisch so, dass Mannschaften, die neu in den beiden höchsten Ligen sind, in spätestens zwei Jahren absteigen. Wurde in den Fällen ausschließlich in

den Spielerkader investiert, ist der finanzielle Schaden oft gravierender als vor dem Aufstieg. Wann hat sich das so drastisch geändert? Christoph: Im Profibereich seit der Einführung der Champions League. Die Mannschaften, die dort regelmäßig spielen, haben ihren Etat in den letzten 15 Jahren beinahe verzehnfacht. In der Ersten und Zweiten Liga sind die TV-Gelder jetzt nochmal deutlich erhöht worden. In der Dritten Liga gibt es zwar auch TV-Gelder und einen zentralen Ärmelsponsor, die Lücke klafft trotzdem immer breiter. Sind sich Fans über diese Dramatik im Klaren? Christoph: Man kann auch mit viel Geld keinen Erfolg planen, man kann nur Wahr-


scheinlichkeiten erhöhen. Gerne werden die Beispiele Paderborn oder Darmstadt bemüht, die von der dritten bis in die höchste Spielklasse gewandert sind. Bei aller FußballRomantik, das ist „one in a Million“. Beide Vereine kämpfen darum, sich nachhaltig im Profibereich zu halten. Dann wird der Weg des FC Schalke 04 bemüht, der weiterhin ein e.V. ist. Die verfügen aber durch die Erfolge der letzten 30 Jahre bereits über ein Budget von 250 Millionen Euro. Ich verstehe ja sogar, dass viele Fans keinen Bock (mehr) haben, über Themen wie Ausgliederung, Vermarktung sowie generelle Kommerzialisierung zu sprechen. Aber aus meiner Sicht ist der Kern des Leistungssports, Spiele zu gewinnen. Hört ein Verein auf, erfolgreich zu sein, hat er keine Daseinsberechtigung.

 Verleih von  Licht- und  Tonanlagen  Mobile  Bühnensysteme  Medien- und  Konferenz technik

 Verleih von  Licht- und  Tonanlagen

Dass ältere Brüder immer so viel reden müssen… Christoph: (Lacht) Ich halte jetzt meinen Mund.

14 Seit Februar 20 andort! eren St öß gr n ue ne am - Höltenweg 99

Höltenweg 99 48155 Münster Tel. 0251 60 333 Fax 0251 60 332 www.kompakt-sound.de info@kompakt-sound.de

Seit Febru am neuen größ - Höltenw

 Mobile  Bühnensysteme

Malte, war es eigentlich ein Wunsch von dir, als weiteren Step in deiner Karriere eine sportliche Leitung zu übernehmen? Malte: Ich habe 2014 aufgrund einer Verletzung meine aktive Laufbahn als Fußballer beendet. Mein erster Wunsch war nicht, wie es oft passiert, meine Trainerlizenzen zu machen, obwohl ich im Jugendbereich bereits Teams trainiert habe. Vielmehr hatte ich das Ziel, im Management eines Vereins tätig zu werden. Ich fing in Ingolstadt an, auf dem Gebiet zu arbeiten. Ich war dort schließlich die rechte Hand des Geschäftsführers im sportlichen Bereich, ich wuchs in diese Aufgabe rein. Irgendwann war der Punkt gekommen, an dem man aus dem Halbschatten heraustreten, eigene Entscheidungen treffen will.

 Medien- und  Konferenz technik

Wie willkommen war Preußen Münster für dich? Malte: Da spielen etliche Faktoren eine Rolle. Man ist hier zum Profi gereift. Dadurch hat man eine andere Verbindung zum Verein. Hätte ein anderer Club zu diesem Zeitpunkt angeklopft, hätte ich die Aufgabe mit Sicher

4

1 Woche Viva Cala Mesquida Resort

Preis Perso pro n ab

349 Euro *

April 2019 Abflug: Münster oder Düsseldorf Studio/Übernachtung/ Transfer (2er Belegung)

Höltenweg 99  Verleih von 48155 Münster Tel. 0251 60 333  Lichtund Fax 0251 60 332 www.kompakt-sound.de  Tonanlagen

S am ne

Reisebüro sonnenklarTV & Partner Flugbörse Münster-City Salzstrasse 30 | 48143 Münster | 0251-4904777 muenster-city@sonnenklartv.de

* Veranstalter: FTI Touristik GmbH Landsberger Str. 88, 80339 München


heit nicht übernommen, zumal ich in Ingolstadt gefördert wurde und in einer komfortablen Situation war.

Beginengasse 12 | Tel.: 4840000 | ideal-muenster.de

Tradition und Moderne – Gastronomie seit 1855 Annette-Allee 9 | Tel.: 80437 | zum-himmelreich.de

Regional. Innovativ. Frisch Ab 12 Uhr Marievengasse 9 | Tel.: 92458751 muensters-esszimmer.de

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

KONTAKT Rothenburg 14-16 Tel.: 4816842 stadtgefluester-muenster.de

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

KONTAKT Rothenburg 14-16 Tel.: 4816842 stadtgefluester-muenster.de

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

KONTAKT Rothenburg 14-16 Tel.: 4816842 stadtgefluester-muenster.de

Christoph: Wir haben da sehr lange drüber gesprochen. Es ist wichtig, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Platz in der ersten Reihe einnimmt. Einfach Entscheidungen treffen, statt diese lediglich für andere vorzubereiten. Das kann einem keiner abnehmen, das kann man auch nicht lernen: Entscheidungen zu treffen, Fehler zu machen und im Sturm zu stehen, wie es jetzt der Fall ist. Mal Weg vom Fußball: Christoph, du hast die „Christoph Metzelder Stiftung“ gegründet. Bei der Stiftung geht es seit 2006 darum, Kinder und Jugendliche auf ihrem schulischen und persönlichen Lebensweg zu begleiten, Chancengleichheit zu schaffen. In einem Land, in dem dermaßen viel Geld im Umlauf ist, braucht es da einen Metzelder, um die Problematik in Angriff zu nehmen? Christoph: Die Motivation, diese Stiftung zu gründen, war nicht, mit dem Finger auf Politik, Gesellschaft oder Unternehmen zu zeigen, oder sie aufzufordern, mehr zu machen. Es ging vielmehr um die Frage, was ich mit meinem Umfeld, meinem Netzwerk und meiner Popularität leisten kann, um die Situation junger Menschen in unserem Land zu verbessern… … eine sehr theoretische Diskussion… … jeder Einzelne von uns wünscht sich, dass alle Menschen gleich wären, dieselben Chancen im Leben hätten. Aber das ist eine Utopie. Ich verstehe eine funktionierende Gesellschaft und Gemeinschaft so, dass diejenigen, die mehr leisten können, mehr machen. Dabei dreht es nicht immer nur ums Geld. Es geht um Zeit, um Ideen. Genau das versuche ich seit elf Jahren einzubringen, Mittel sowie Ideen für tolle Projekte in Deutschland zu sammeln. Mich in Talkshows zu parken und zu philosophieren, was in diesem Land alles nicht funktioniert – in dieser Rolle sehe ich mich nicht.


- 31 -

Was hat dich angetrieben, diese Problematik so aufzugreifen? Christoph: Wir kommen aus Haltern am See, sind Kinder des katholischen Münsterlandes und waren Messdiener. Da stellt sich nicht die Frage, ob ich mich engagiere, sondern wie. Ich hatte das Glück, Profifußballer zu werden und habe nach der WM 2006 für mich entschieden, dass ich mehr machen möchte.

» jeder wünscht, alle menschen hätten die gleichen chancen. « Wie viel Zeit bleibt dir für deine Stiftung? Christoph: Ich bin jeden Tag damit beschäftigt. Am Montag war ich zum Beispiel in der Agentur, habe einen halben Tag gearbeitet und bin danach zu einem Projekt in St. Pauli gefahren, habe Zeit mit den Kindern verbracht.

der wenigen Spieler bist, die mit Schalke 04 einen Titel geholt haben? Malte: (Lacht) Christoph: Das stimmt. Haben die dich auch schon mal angerufen, dass du denen mal etwas unter die Arme greifst? Christoph: Auf Schalke? Ich denke nicht, dass sie aktuell meine Hilfe benötigen. Du hast mit Raúl bei Schalke gespielt. Was hat der dir so insgeheim erzählt? Christoph: Raúl war immer von der Leidenschaft und der Liebe der Menschen im Ruhrgebiet fasziniert. Dazu hat er mit dem Pokalsieg 2011 noch den bis dahin fehlenden Titel geholt. Danke, Jungs, für dieses tolle Gespräch – und viel Erfolg weiterhin! ◊◊◊

Malte: Wie stehst du eigentlich zu dem Thema „Ausgliederung“? Tom: Überraschende Frage. Ich erlebe zu lange den Wunsch nach dem großen Erfolg. Die goldenen Zeiten des Vereins habe ich gar nicht oder als Kind mitbekommen. Diejenigen, die die Blütezeiten mit der Gründung der Bundesliga erlebt haben, sterben weg. Christoph: Ein entscheidender Punkt. Tom: Wenn dieser wirtschaftliche Schritt der entscheidende Faktor für Erfolg ist und wir diesen ultimativen Erfolg wünschen, wird daran kein Weg vorbeiführen. Wie aber bereits angeführt, wird jeder einzelne Stimmberechtigte für sich entscheiden müssen, was er wirklich und mit aller Konsequenz will. Bevor wir auseinandergehen: Christoph, ich habe heute Morgen gelesen, dass du einer

INFOS

Christoph Metzelder Während der in Haltern geborene Christoph in der Jugend Ministrant war, gewann er als Senior mit dem BVB und Real Madrid die jeweiligen Landesmeisterschaften und wurde mit Schalke 04 Pokalsieger.

Malte Metzelder Der ebenfalls in Haltern geborene Malte wählte den Weg in den Profifußball, ehe ihn eine Knieverletzung stoppte. Dem Fußball ist er als Manager erhalten geblieben.


- 32 -


- 33 -

Anna plaudert mit Cesar Millan über ein Hundeleben Cesar Millan ist: Der „Hundeflüsterer“. Seine Philosophie: Gelassenheit, Disziplin und Liebe. Verängstigte, neurotische oder aggressive Hunde? Bald kein Problem mehr, wenn nur die Besitzer richtig trainiert sind. Whaaat? Ich treffe ihn zur zweitägigen (!) Pressekonferenz in einem bayerischen Dorf. Mit dabei: Elf weitere Journalisten – und ihre Hunde. Wir bekommen einen Vorgeschmack auf seine Methoden: Pferdeführen, Hundeführen, Rudelführung und ganz viel Theorie! Dann endlich: das Einzelinterview.

EIN HUNDELEBEN Cesar, die Menschen nennen dich den Hundeflüsterer. Teilst du dieses Bild von dir? Nein. Bevor ich ein Fernsehstar wurde, da war ich Hundesitter. Das war, als ich in den USA ankam. Ich war Anfang 20. Ich ging mit Hunden spazieren, wusch und pflegte sie. Pro Hund bekam ich zehn Dollar. Also brauchte ich viele Hunde und begann, sie zusammen als Rudel auszuführen. Sie folgten mir, ohne Leine. Bis zu 40, 50 Tiere. Das war, bevor ich noch Streuner von der Straße dazunahm. Die Menschen hatten so was noch nie zuvor gesehen! Also wurde ich der seltsame kleine mexikanische Hundetyp, den man ruft, wenn man ihn braucht. Natürlich können sie mir dieses Label nicht mehr geben, seit ich ein Star bin.

men, speziell in den Städten. Menschen verändern sich abhängig von Kultur, Wirtschaft, Religion, Politik, Essen … Aber Hunde sind überall gleich, auf der ganzen Welt.

Zumindest nicht direkt. Stimmt, hinter meinem Rücken tun sie es wahrscheinlich immer noch. Ich bin braun, ich bin Mexikaner, für viele ist das hart zu verkraften (Lacht).

Weil sie keinen Ausgleich haben. Und es hassen! Es ist nicht schlimm, seinen Hund zu tragen, nachdem er viel Auslauf hatte. Dann genießt er es sogar.

Du tourst durch die ganze Welt. Siehst du große kulturelle Unterschiede? Ja. Europäer, vor allem Deutsche, sind sehr in ihrem Kopf. Sie wollen es richtig machen. (Lacht) Ihr plant alles, sogar den Tod. Ihr müsst mehr Flexibilität mit euren Hunden lernen. Wir Latinos dagegen brauchen Hilfe dabei, nicht so überdreht zu sein. Wir sind von allem so begeistert! Jeden Tag, jede Nacht! Immer Party, Party! Wir müssen runterkom-

Und wie ist der Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen Hundebesitzern? Deutsche berücksichtigen die Natur des Hundes mehr. Sie gehen raus, spazieren, wandern, nehmen den Hund überall hin mit. Sie sind eher überaufmerksam oder besorgt. In den USA gehen sie mit ihren Hunden gar nicht spazieren, sie tragen sie. Das ist ein riesiges, lukratives Business! Eine ganze Industrie für Hundetragetaschen! Und die Tiere darin sind oft wahnsinnig wild.

Aber ihr habt doch viele Hundeparks? Ein Hundepark ist wie ein Spielplatz, meist für Hunde, die sich bereits kennen. Sie wissen aber nicht, wie man sozial interagiert oder im Rudel läuft. Das heißt, wie man sich normal benimmt. Hunde in den USA haben Geburtstagspartys! Mit einem Motto, Kuchen, Clowns! Ich kenne Kinder, die das nicht haben. 80 Prozent deiner Kundschaft sind Frauen, warum haben die solche Führungsprobleme?


Foto: Kai Heimberg

- 34 -

Cesar Millan kann gut mit Vier- und mit Zweibeinern Frauen beweisen ständig gute Führung, mit Männern, in Ämtern, auf der ganzen Welt. Aber bei einem Hund werden sie zu unterwürfigen Bittstellern. Weil er das süße Baby ist! Das ist in ihrem Kopf. Emotion zuerst. Das ist gefährlich. Ein Hund verlangt Führungskraft, nicht nur Zuneigung. Gibt es denn Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei deiner Arbeit? Menschen wollen alle Liebe. Aber Frauen bewerten das über, während Männer ihre Emotionen abklemmen. Wir Männer müssen lernen, was es bedeutet, eine Frau zu lieben, ihr Zuneigung zu zeigen und Gefühle zu teilen. Wir lernen stattdessen, ein Motorrad zu lieben, polieren es den ganzen Tag. Für mich ist das einfach nur krank. Ein Hund verlangt „Führungskraft“, sagst du. Und auch strenge Trainingsmethoden? Manche Tierschützer werfen dir das vor. Ja, aber diese Menschen haben meine Methoden entweder nicht verstanden oder keine eigene Erfahrung mit dem Hundetraining. Meine Leinen würgen zum Beispiel nicht, sie stoppen an einem Knoten. Aber sie sitzen

höher als ein durchschnittliches Halsband, direkt unter dem Kieferknochen, um die Aufmerksamkeit des Hundes umzulenken und seinen Kopf zu heben. Ohne auf seine Luftröhre zu drücken! Was ist denn nun eigentlich deine Methode genau? Ich habe nur eine einzige, simple Botschaft: Liebe, Frieden und Freude. Ich glaube an Energie. Ein Hund braucht vier Dinge: Gelassenheit, Auslauf, Disziplin und dann Liebe. In Amerika zum Beispiel verwechseln sie Disziplin mit Strafe. Sie fühlen sich schlecht, wenn sie zu irgendwas nein sagen. Auf dem Land, wo ich aufgewachsen bin, förderten wir den natürlichen Instinkt der Welpen. Und der wäre? Die Fähigkeit, zu folgen, brav zu sein! Das lernt ein Welpe schon am ersten Tag, indem er seiner Mama folgt. Und wenn er es nicht tut, erinnert sie ihn. In der Tierwelt sind wir gleichbedeutend mit unserer Energie. Ein Hund sieht keinen Titel, keinen Namen, keine Hautfarbe. Er kennt diese Konzepte nicht, er versteht nur deine Energie.


Er fühlt, wie du dich fühlst? Ja. Menschen sind instinktiv ruhig bei Pferden, denn die haben größere Kraft. Kinder sollten lernen, ein Pferd zu führen, bevor sie Computer kennenlernen. Das ist was für die Seele! Und Menschen sollten lernen, ein Pferd zu führen, bevor sie sich einen Hund anschaffen. In den USA sind die am besten erzogenen Hunde die der Obdachlosen: Sie laufen entspannt hinter ihren Besitzern her, ohne Leine. Was machen die anderen Hundebesitzer falsch? Die Besitzer zeigen nur Zuneigung und nie Gelassenheit. Sie sehen Hunde und quietschen hysterisch zur Begrüßung. Der Hund wird nervös, bellt und zieht. Dem Besitzer ist es peinlich, er wird noch aufgeregter und zieht ihn zurück. Ein Teufelskreis! Es ist verrückt!

Pizza auf dem heißen Stein gebacken Rothenburg 14-16 | Tel.: 4828591 | mocca-d-or.de

Fleisch- und Fischspezialitäten vom Grill Rothenburg 14-16 | Tel.: 4840495 | mocca-d-or.de

» Hunde in den USA haben Geburtstagspartys! « Hörsterstraße 51 | Tel.: 60908073

Wenn Hunde sich untereinander ohne Leine begrüßen, zeigen sie Freude und Neugierde, aber auch Respekt und eine gewisse Distanz. Respekt und Distanz sind wichtige Werkzeuge, die die meisten Besitzer vernachlässigen. Es gibt einen Unterschied zwischen Einladen und Aufdrängen. Du sitzt ruhig und lädst den ruhigsten Hund ein, statt den aufdringlichen, aufgeregten Hund mit Aufmerksamkeit zu belohnen. Der Respektvolle bekommt also mehr Aufmerksamkeit? Genau. Aufgeregtheit und Unhöflichkeit bei Hunden halten wir fälschlicherweise für Freude und gesunde Lebendigkeit. Wir belohnen respektlose Hunde mit noch mehr hysterischer Aufmerksamkeit. Damit konditionieren wir dieses schlechte Benehmen. Menschen haben verlernt, Energie zu spüren. Mein größtes Ziel im Leben ist, den Menschen die

ALTES GASTHAUS LEVE Alter Steinweg 37 Tel.: 45595 gasthaus-leve.de

PLATZ FÜR DEIN LOKAL

KONTAKT Rothenburg 14-16 Tel.: 4816842 stadtgefluester-muenster.de


- 36 -

Bedeutung von Gelassenheit wieder beizubringen. Ein Hund hilft dabei. Aber was ist mit diesem klassischen Spaziergang mit dem zerrenden Hund… … und dem hinterherschleifenden Besitzer – wie auf Wasserskiern. Schlimmes Bild, aber man sieht es dauernd. Das liegt an einem Missverständnis der Hundeliebhaber. Und das wäre? Bevor du mit einem Hund morgens rausgehst, ist sein Energielevel bei hoch zehn. Aber dann fangen die Besitzer auch noch mit diesem hysterischen Ritual an. Sie quietschen geradezu „Willst du spazieren gehen? Ja? Ja? Ja?“. Und der Hund springt rum und rennt danach an der Leine voraus – selbst wenn er sich erwürgt dabei. Dann denken die Menschen, der hat eine gute Zeit. Aber er ist nur überdreht, nicht fröhlich. Und dann benutzen die Besitzer ein Brustgeschirr. Und das macht es nur noch schlimmer. Ein Geschirr ist gut zum Ziehen, dafür ist es

gemacht. Es triggert die Brustmuskeln und die Nerven zum Anziehen. Mit je mehr Kraft sie zurückziehen, umso stärker zieht das Tier nach vorn. Eine Leine und ein Halsband sind besser. Du musst die Nase vom Boden nehmen. Sie kontrolliert 60 Prozent des Hundegehirns! In Hundeshows ziehen sie das Tier zart nach oben, so dass es gerade geht und sich stolz aufrichtet.

» Du kannst einen Hund nicht anlügen. « Wie würdest du die Situation handhaben? Erstmal lege ich das Werkzeug nur dann an, wenn der Hund ruhig ist. Wenn er aufgeregt ist, lernt er, dass das Werkzeug Aufregung bedeutet. Dann übst du Warten, eine mentale Übung. Wir bewegen uns nicht, bevor er nicht entspannt ist. Das kann dauern. Und er muss dabei die Nase vom Grund gehoben haben.


Foto: Cesarsway Inc

- 37 -

So oft es geht, verzichtet Cesar auf Leinen und setzt auf die Gelassenheit der Hunde Um sich also auf dich zu konzentrieren und nicht auf interessante Gerüche? Genau. Und dann zieh nicht an der Leine, halt sie kurz, nicht stramm. Ich schaue nicht runter, ich fühle auf die richtige Spannung in der Leine. Kein Anfassen, kein Reden, kein Augenkontakt, nur abwarten, bis er entspannt ist und die Verbindung auch fühlt. Die Leine ist nur ein Werkzeug, eine Erinnerung an die Kommunikationslinie, um die Nase vom Grund zu halten. Versuch das nicht durch Futter! Wenn du das machst, gewöhnt er sich daran – und zack! Die Nase ist wieder unten. Du kannst ihm ein Leckerli geben, wenn er eine Weile entspannt mit dir gewartet hat.

des Lebens“ beibringen. Geht das in die gleiche Richtung? Ja, die Welt des Hundes ist simpel, er ist spirituell, energetisch. Er ist immer in der Gegenwart, mit seinen Bedürfnissen und Gefühlen. Menschen machen die Welt kompliziert. Sie können sich nicht auf die Energie einstimmen und leben nicht in der Gegenwart, sondern in der Zukunft und der Vergangenheit. Ihr Geist ist ihnen im Weg. Ein Hund braucht Gelassenheit, Struktur und Liebe, das ist seine Natur. Wenn du einen Hund entsprechend behandelst, wirst du seinen Respekt erhalten. Er wird ein glücklicher Hund! Ich erziehe keine Hunde, ich erziehe eigentlich die Menschen.

Heißt für viele Hundebesitzer, umzudenken. Sagst du deshalb immer „Ich trainiere Menschen, keine Hunde!“? Ja. Ein Hund hat kein Problem mit einem Menschen, ein Mensch hat ein Problem mit seinem Hund! Darum ist Hunde zu trainieren nicht das Relevante, sondern den Menschen!

Das ist eine andere Perspektive auf die gleiche Beziehung. Gelassenheit ist entspannte Präsenz des Geistes. Du brauchst das zum Trainieren, für Disziplin und Liebe. Was ist der Lebenssinn eines Hundes? Ein glücklicher Hund zu sein. Was ist dein Lebenssinn? Dein wahres Ich zu entfalten. Um das zu erreichen, musst du eine erfüllende Aufgabe im Leben finden und so glücklich werden. Nicht durch Intellekt

Du willst den Leuten den „Hundeweg


Foto: Kai Heimberg

- 38 -

Cesar ist sicher: Hunde bringen uns bei, die Gegenwart zu genießen und Studium. Durch Spiritualität, Herz und Instinkt! Und dann erst der Geist. Menschen fangen mit dem Geist an und vertagen das Herz. Das führt zu Unglück. Klingt ein bisschen wie Instinkt versus Intellekt. Heutzutage wächst nur der Intellekt. Die Welt interessiert sich nicht für das, was in dir lebt, sondern für das, was du nach außen leistest. Deswegen fühlen wir diese tiefe Verbindung zum Hund und nennen ihn den besten Freund. Denn er mag dich bedingungslos und weiß immer, wie du dich fühlst. Du kannst einen Hund nicht anlügen. Viele Menschen fühlen sich unglücklich und frustriert. Wenn ein Hund zu lange mit einem Menschen lebt, der emotional aus den Fugen geraten ist, wird er ihm nicht mehr folgen. Tiere achten Instabilität nicht. Er wird versuchen, selbst zu führen; nicht aus Aggression, sondern weil er klare Strukturen braucht. Hunde sind großartige Imitatoren ihrer Besitzer, aber natürlich auch deren dunkler Seiten. Mit Negativität macht man den Hund instabil. Was wäre die Lösung? Mach dir dein Verhalten, deine Emotionen bewusst und ändere sie! Der erste Schritt ist Achtsamkeit. Das bedeutet, die Stimmung

des Hundes zu fühlen, sich in seine Energie hineinzuversetzen. Wenn ich einem Hund helfe, sein wahres Ich zu werden, also ein glücklicher Hund, wird er mir vertrauen. Und dann kann man mit dem Training anfangen. Also zuerst: Gelassenheit üben. Ist es schwer, die Beziehung zwischen Hund und Besitzer zu verändern? Du kannst die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Deswegen trainiert der Hund zuerst mit einem anderen Menschen. Der Besitzer sieht, dass der Hund es kann! Er erkennt, dass er zuerst an sich selbst arbeiten muss. Klingt nach einer ziemlich guten Motivation! Die Leute kennen ja die Theorie und versuchen es. Aber dann praktizieren und üben sie die Gelassenheit nicht, sondern folgen wieder ihrem alten Lifestyle. Das Verhalten ihres Hundes wird sie allerdings sofort daran erinnern. Erst wenn sie ihre Lebensweise wirklich ändern, sehen sie dauerhafte Ergebnisse. Sie sind so glücklich und dankbar. Vor allem, wenn sie dadurch ihren Hund vor dem Einschläfern bewahren konnten – oder ihre Familie nicht mehr vor dem Haustier schützen müssen. Ist es nicht schwierig, plötzlich dauernd achtsam zu handeln?


- 39 -

Nein, ist es nicht (Lacht). Es ist eine Fähigkeit des Geistes. Fähigkeiten kann man trainieren. Aber ein neuer Lifestyle braucht Zeit. Menschen sind ungeduldig und denken, Gelassenheit käme schon von allein, wenn die äußeren Lebensumstände passen. Aber sie kommt aus dem Inneren! Das erinnert mich stark an Zen und den buddhistischen Ansatz. (Lacht) Oh, Hunde sind meine Zenmeister. Menschen sind vom Intellekt überwältigt, verwechseln Liebe und Respekt mit Zuneigung und Unterwürfigkeit. Der Hund ist ein Vehikel zur Neuverbindung mit dem spirituellen, instinktiven Selbst.

» Hunde sind meine Zenmeister. « Spirituell, du meinst aber nicht religiös. Nein, ich benutze keine Religion, ich meine nicht Glauben. Es gibt mehr Hundebesitzer als gläubige Kirchgänger. Meine Botschaft ist simpel, eigentlich gesunder Menschenverstand: Lerne, dich einzustimmen, gelassen zu sein, zu respektieren und zu lieben. Das geht mit einem Haustier oft leichter als mit einem Menschen. Mit der Zeit sind Menschen dann aber auch in der Lage, Mitmenschen als gleiche Wesen anzuerkennen, zu lieben und über ihre Differenzen hinwegzusehen. Der Hund ist also ein Weg. Die Botschaft ist einfach. Sie reicht trotzdem, um mehrere Bücher, Fernsehsendungen und Bühnenshows zu füllen. Ja, naja … Hunde in Dritteweltländern sind mager, aber haben keine psychologischen Probleme. Hunde in Amerika … nun, die haben alles, inklusive Dachschaden – und ich habe eine Show! Es ist eine verrückte Welt. Du hast mehrmals erwähnt, dass Tiere Instabilität nicht folgen. Sollten Menschen sich

daran ein Beispiel nehmen? Natürlich! Ein Tier würde NIEMALS einem unsicheren oder egoistischen Anführer folgen, nur einem selbstsicheren, am Wohl des Rudels orientierten. Aber wir Menschen, wir Amerikaner, wir haben so einen! Und davon gibt es mehr als einen in der Welt! Als Mexikaner erlebt man das die ganze Zeit. Wir sind keine besonders guten Führungspersonen, die Schere zwischen Arm und Reich ist krank. Menschen lassen sich von Popularität blenden. Wir haben andere Werte und folgen dem falschen Rudelführer. Wie wird eine ideale Gesellschaft für dich aussehen? Menschen werden einander wirklich kennenlernen. Krieg wird Gelassenheit unterliegen. Und Liebe! Praktiziert Liebe! Ich sage ja, beachte nicht die Hunderasse, sondern sieh seine Natur als Hund. Das gleiche gilt für Menschen: Sieh den Menschen, nicht das Alter, sein Geschlecht, die Hautfarbe oder etwa seine Bildung. Aber das ist noch weit weg. Trotzdem sterben sie nie: Hoffnung, Glaube, Zuversicht. Ich möchte, dass Menschen einander lieben. Ich möchte ihnen Einfachheit beibringen. Mit Haustieren geht es, mit Mitmenschen ist es schwerer. Aber sie können es mit Hunden üben. ◊◊◊

INFO

Cesar Millan

Cesar Millan, geboren 1969 in Mexiko, mit 21 Jahren illegal in die USA eingewandert. Sein Talent im Umgang mit „Problemhunden“ machte ihn schnell berühmt. Hollywood-Stars wie Pink und Will Smith vertrauen ihm ihre Haustiere an. Er hostet TV- und Live-Shows und schreibt Bücher. cesarsway.com


- 40 -

DOMINIK IRTENKAUF FEILT MIT CHARLES CHAFER AM TESTAMENT, UM POSTMORTEM INS ALL FLIEGEN ZU KÖNNEN Am Grabesrand tönt der Priester: „Asche zu Asche! Staub zu Staub!“ Derart trocken muss es jedoch bei der Beerdigung nicht zugehen. Das US-amerikanische Unternehmen Celestis bietet seit 1997 an, Teile der Asche ins All zu schießen. Nach dem Tod wird man so eins mit den Sternen. Quasi per Urne durch die Galaxis. Was es damit auf sich hat, und ob bald auch lebende Menschen in die Tiefen des Kosmos vordringen, erklärt Charles Chafer, einer der Gründer des intergalaktischen Bestattungsinstituts.

MIT DEM SARG IN DIE GALAXIS


- 41 -

Beim ersten Memorial Space Flight 1997 war Timothy Leary dabei. Eine hochinteressante, aber wegen der LSD-Versuche umstrittene Person. Ein symbolischer Gründungsakt für Ihre Firma? Kann man so nicht sagen. Sein Sohn und einer seiner Freunde sahen die Anzeige für unsere Dienstleistung. Wir schickten denen unsere Unterlagen zu. Und ein Bekannter von mir, der damals bei der NASA arbeitete, meinte, unser Konzept würde Dr. Leary ansprechen. Er zeigte sich begeistert, auf diese Weise seine letzte Reise anzutreten. Er nannte es: „Zum Licht werden“.

Man kann das Ziel für den Toten auswählen!? Ja, klar.

Wie läuft ein solches Begräbnis im All ab? Die meisten Leute erreichen uns über die Webseite, aber wir erhalten auch Anrufe. Dabei arbeiten wir auf mit Partnern aus der Bestattungsbranche zusammen – weltweit. Werden wir mit dem Kunden handelseinig, schließen wir für eine unserer vier Dienstleistungen einen Vertrag ab.

» Dr. Leary nannte es: „Zum Licht werden! «

Und dann? Wir lassen dem Kunden unser Probeset zukommen, mit dem uns entweder die Angehörigen oder das Bestattungsinstitut eine kleine Menge der eingeäscherten Überreste schicken können. Diese lagern wir in unserer Hauptfiliale in Texas ein, bis wir die Brandrückstände in die Container füllen können. Diese individuellen Flugkapseln wandern zur Rakete bzw. dem Satelliten, der die Asche mit ins All nimmt. Sie müssen sicher Vorkehrungen treffen, um den richtigen Umgang mit der Asche zu garantieren? Der Prozess wird von Firmen aus dem Bestattungsgewerbe professionell durchgeführt. Wir dokumentieren den gesamten Vorgang. Ist die Asche in die Kapseln gefüllt, sorgen wir für einen reibungslosen Transport zur Rakete, die ins All startet. Wohin geht die Reise? Wir bieten vier Richtungen an: Earth Rise, Earth Orbit, Luna und Voyager.

Könnten Sie noch mehr zu den Zielen sagen? Earth Rise: Man fliegt ins All und kehrt zur Erde zurück. Earth Orbit: Man fliegt in den Orbit der Erde. Luna: Man fliegt zur Mondumlaufbahn oder auf die Oberfläche. Voyager: Man startet in den Deep Space. Der Voyager-Flug geht weiter als zum Mond? Ja, es handelt sich um eine Mission in den Tiefenraum.

Wie viele „Seelen“ können Sie denn auf dem Voyager-Flug mitnehmen? Bisher waren 25 Personen die unterste Grenze bei einem Flug. Die größte Anzahl von Aschecontainern umfasste 330 Leute, Menschen, Individuen. Wir achten bei jedem Flug sehr auf die technologischen Aspekte. Es hängt nicht zuletzt auch von der Transportereinheit ab. Was passiert am Ende mit dem Voyager-Flug? Gibt es eine Art „Begräbnis“, indem das Raumschiff dereinst in eine Planetenoberfläche kracht? Die Voyager-Mission gilt als erfüllt, sobald das Raumgefährt die Erde-Mond-Nachbarschaft passiert hat. Diese Grenze liegt bei ungefähr 402.000 Kilometern. Von diesem Punkt an ist das Gefährt auf sich allein gestellt, es fliegt endlos. In 99,99999 Prozent der Fälle wird das Voyager-Raumschiff mit keinem Objekt zusammenstoßen. Das Weltall ist schlicht zu riesig. (Lacht) Dieses Gefährt wird früher oder später die Sonne hinter sich lassen. Gibt es gesetzliche Einschränkungen? Unsere Kunden unterschreiben Verträge,


Fotos: Celestis Inc.

- 42 -

Die ... „etwas andere“ Bestattung… in denen wir darauf hinweisen, die lokalen Regeln und Gesetze zu befolgen. Wir haben uns damit nicht tiefer beschäftigt, aber wir halten unsere Kunden an, diese zu befolgen. Dazu muss man festhalten: Bezüglich des Transports von Asche gibt es kaum Einschränkungen. In den meisten Nationen dieser Welt erachtet man die Einäscherung als Letzten Willen. Das trifft aber nicht auf die Asche von

Neugeborenen zu, weil dort gesonderte Regelungen gelten. Es hagelt Kritik von manchen Bestattern, man dürfe die Asche eines Toten nicht aufteilen. Wir führen eine sogenannte „Memorialization“ durch. Das umfasst die Einäscherung, aber darin drückt sich auch die Erinnerung an


- 43 -

den Verstorbenen aus. Es gibt einen gewissen Trend bei Menschen aus aller Welt, sich für diese Art des Umgang mit dem Tod zu entscheiden.

Ist es eine Art Text, eine Information, die jemand lesen könnte, wenn er sie im Weltraum findet? Die DNS wird auf eine Fläche aufgetragen.

Sie nutzen aber nur einen Teil der eingeäscherten Person. Warum? Die Wahl wird durch die hohen Kosten des Weltraumflugs eingeschränkt. Daher bieten wir an, einen symbolischen Teil ins All zu befördern. Wir offerieren diesen Bestattungsdienst in Preiskategorien, die mit einer herkömmlichen Beerdigung vergleichbar sind. Der Trend geht zurzeit da hin, insbesondere in den Vereinigten Staaten, den eigenen Körper für multiple Zwecke und späteren Gebrauch zu nutzen.

Wäre es nicht interessanter, ganze Menschen ins All zu schicken? Oder sind wir noch nicht soweit? Weltraumtourismus ähnelt der kommerziellen Luftfahrt. Zunächst könnten das nur wenige anbieten, dann werden neue hinzukommen und schließlich wird es zum Massenverkehrsmittel. Das zeichnet sich sowohl in den nächsten zehn Jahren ab – als auch in hundert.

Haben Sie einen Background in der Weltraum-Technologie? Oh ja. Ich war Teil des Teams, das 1982 die erste privatfinanzierte Rakete ins All geschossen hat. Die „Conestoga 1“. Ich blicke auf einen umfassenden Hintergrund auf dem privaten Raumfahrtsektor zurück, der der Celestis-Gründung vorausgeht. Was führte zur Gründung? Ich war Mitbegründer von Celestis Mitte der 90er Jahre aus der Überzeugung heraus, der beste Weg, das All für die Menschheit zu erschließen, sei, den Handel anzuregen. Zudem wollten wir einen Markt für Weltraumerfahrungen finden bzw. diesen erschaffen. Bereits Mitte der 80er Jahre wurde ich mit derselben Idee von einer anderen Firma angeworben. Seit einiger Zeit kann ich auch DNS ins All bringen lassen. Wird daraus im Kosmos Leben entstehen? Nein, denn sie ist inaktiv. Es handelt sich nicht um lebende Proben. Die DNS wird von einem Partner in Kanada für eine Langzeitlagerung vorbereitet. Sie schaffen eine komplett inaktive Substanz, die eine entsprechende DNS-Information birgt, aber nicht im eigentlichen Sinne lebendig ist.

Hundert Jahre – eine ziemlich lange Zeit. Leider werde ich das wohl nicht mehr erleben! Ich meine, dass man durchaus bereits jetzt und nicht erst in hundert Jahren ins All reisen kann. Ich möchte aber betonen, dass ein privatwirtschaftlicher Reiseverkehr ins Weltall noch hundert Jahre benötigen wird, um mit der heutigen kommerziellen Luftfahrt auf einer vergleichbaren Stufe zu stehen. Mr. Chafer, vielen Dank für diese Bestattung … Ups … Beratung, natürlich. ◊◊◊

INFO

CELESTIS

Seit 1997 bietet der amerikanische Dienstleister Begräbnisse im All an. Für einen entsprechenden Preis wird ein Teil der eigenen Asche auf die Rakete oder den Satelliten geschnallt. So flogen bereits Gene Roddenberry, Vater des Star-Trek-Kosmos und seine Frau, wie auch der Scotty-Darsteller aus der klassischen Star-Trek-Serie zur letzten Ruhe ins All. Auch in Münster könnte man sich fürs All einäschern lassen. Der Mitgründer der Firma, Charles Chafer, arbeitet seit 1981 in der kommerziellen Raumfahrtindustrie. Er wird regelmäßig in Washington, D.C., zu Fragen privater Raumfahrt vor dem Kongress gehört. celestis.com


- 44 -


- 45 -

Tom Feuerstacke und Horst Lichter über Arschlöcher und die fehlende Zeit Selbst die größte Frohnatur kann ein Schicksalsschlag ereilen – dann steht der geborene Spaßmacher vor seinen dunkelsten Tagen. Manche zerbrechen, andere marschieren da gestärkt raus. Horst Lichter etwa. Im neuen Buch verarbeitet „Hotte“ einen schweren Verlust. Uns erzählt er, warum er deshalb keine Zeit mehr an Arschgeigen vergeudet, dass es Menschen gibt, die wütend werden, gerade weil man sich nicht über sie lustig macht – und dass auch eine Ulknudel nicht gänzlich waffenlos sein muss.

keine zeit für arschlöcher

Horst, die Leute sehen in dir den heiteren Fernsehkoch, der mit ’nem Pfund Butter das Leben schmiert. Nun heißt es: „Keine Zeit für Arschlöcher“ – im gleichnamigen Buch. Was ist los? Weißt du, Tom, als Clown gebe ich oft Dinge von mir, die inhaltsleer wirken. Ihr Sinn liegt aber auf der Hand: Ich will unterhalten, damit die Menschen sich besser fühlen. Doch beim neuen Buch habe ich bewusst ’nen komplett anderen Zugang gewählt. Es gibt schließlich schon so viele Bücher, viele davon unterhaltsam und nett, aber eben auch inhaltsleer. Ich denke aber, man sollte nur schreiben, wenn man was zu sagen hat. Wenn es für den Leser einen Mehrwert gibt. Darum hat es gedauert, bis das Buch erschienen ist. Moment bitte, du gehst ja direkt in die Vollen. Hab ich das richtig kapiert? Du willst also mit deinem neuen Werk nicht „nur“ unterhalten? Ursprünglich schon, wie vor zehn Jahren, als Markus Lanz mit mir meine Biographie

geschrieben hat. Ich wollte jetzt eigentlich ein Buch herausbringen, das daran anknüpft. Das sollte beschreiben, was mit mir und meinem Umfeld in den letzten fünf Jahren passiert ist. Am Anfang feierst du kleine Erfolge – und am Ende kennt dich fast jeder. Dabei passieren Dinge in deinem Leben, die sind aus der Distanz betrachtet witzig. Diese netten Begebenheiten hätten aber keinen Mehrwert für den Leser gehabt. Deswegen habe ich nie angefangen, dieses Buch zu schreiben. Jetzt gibt es dein Buch aber doch – und du gibst nicht den Clown. Da ist der ungeschminkte Horst mit all seinen Macken, Ängsten und menschlichen Defiziten? Als vor zwei Jahren meine Mutter verstarb, hat mich das für mein Leben verändert. Das hat alles auf den Kopf gestellt – und zwar ganz böse. Ein dreiviertel Jahr habe ich kämpfen müssen, um dahin zu kommen, wohin ich wollte. Dabei entstand meine Idee davon, welches Buch ich schreiben will. Mit dem Titel, den ich mir bewusst ausgesucht habe: „Keine


- 46 -

Zeit für Arschlöcher“. Aber das hat eben einen anderen Hintergrund, als die meisten Leute denken.

» Das hat alles auf den Kopf gestellt – und zwar ganz böse. « Was denken die denn? Es sprach sich rum, dass der Lichter ein Buch mit besagtem Titel schreibt und daraufhin wurden die Rechtsanwälte von der Leine gelassen. Da dachte ich nur: „Leckt mich am Arsch!“ Das zeigte mir, was für eine Meinung gewisse Personen von mir haben müssen, wenn sie im Beißreflex sofort annehmen, dass ich über sie schreibe. So etwas würde ich im Leben nicht tun. Ich zog daraus zwei Schlüsse. Erstens: Die schätzen mich total falsch ein, denn ich bin keiner, der ein Abrechnungsbuch

schreibt. Zweitens: Die kommen sich so wichtig vor, dass sie tatsächlich glauben, ich würde ihnen ein Buch widmen. Das habe ich den einen oder anderen auch wissen lassen. Woran machst du den zweiten Schluss fest? Ganz einfach: Ein Herr hatte sich nach Erscheinen des Buches bitterlich beschwert, dass er nicht erwähnt wurde, mit bitterbösen Mails, auch sowas gibt es. Ich habe das Buch angefangen und es dann zur Seite gelegt. Echt harter Tobak, nichts, was ich mal eben so zwischendurch schmökern kann. Jeder, der das Buch hat, auch meine Frau, liest es eigentlich in Windeseile durch. Es wird dabei viel geweint und gelacht. Am Ende wird es sehr nachdenklich weggelegt. Das Buch wirkt auf dich insofern, dass du über gewisse Dinge anders denkst. Ursprünglich sollte es sogar deutlich dicker werden. Es gab so viele Geschichten, die ich noch erzählen wollte. Aber ich war durch. Bei dieser Arbeit

Flyerverteilung Plakatierung Promotion Guerilla Werbung — Wir machen das für dich! Persönlich, kompetent und natürlich mit vollem Einsat z!

0172 86 38 135 FLYERWEHR.NET


- 47 -

Spricht freimütig über Höhen und Tiefen: „Hotte“ Lichter habe ich festgestellt, wie viele inhaltslose Themen es überhaupt gibt. Die gehörten nicht in mein Buch rein. Seitenfüller müssen wegbleiben. Nach dem Motto: „Scheiß drauf und weg damit!“ Inwieweit beeinflusst einen das Buch, inwieweit denkt man anders über gewisse Dinge? Du entdeckst vielleicht ein paar Situationen, in denen du dich wiedererkennst. Doch kommen Dinge dazu, die du so nicht erwartet hättest. Über manche Stellen in meinem Buch wirst du herzhaft lachen. Aber nicht bewusst, sondern so, wie es aus mir rauskam. Horst wollte witzig sein und diese Heiterkeit zu Papier bringen. Er stellt fest, dass das Witzige unspektakulär ist, und entscheidet sich für ein Buch, das in eine völlig andere Richtung geht. Wie kam es zu diesem Umdenken? Tom, nachdem das mit Mutter vorbei war,

brauchte ich relativ lange, um mit mir im Reinen zu sein. Ich habe zwar schnell wieder angefangen zu arbeiten, habe dem Team erzählt, was sich ereignet hatte. Ich erklärte, dass wir ab heute nicht mehr darüber reden. Wir werden einen geilen Job machen, gemeinsam lachen und die Zuschauer unterhalten. Wir können hier nicht heulen, das hat keinen Sinn. Für mich dauerte es aber trotzdem knappe neun Monate, bis ich wieder Entscheidungen treffen konnte. Wie mein Leben weiterläuft und was ich zu ändern habe. Dann habe ich gesagt, für dieses habe ich keine Zeit und ich will auch jenes nicht mehr. Aber eines wusste ich sicher: welches Buch ich schreiben will. Eine Sache möchte ich nochmal erörtern. Den Titel – und warum er nicht so gemeint ist, wie die meisten Menschen annehmen. Der resultiert nicht daraus, dass ich jeman-


- 48 -

Prioritäten: Keine Zeit für Arschlöcher, aber für uns. Danke, Horst! den Bestimmtes meine. Das ist ein Satz, den ich immer im Theater zum Schluss gesagt habe. Wer mich kennt, weiß, dass ich viel Scheiße erlebt habe. Die Leute fragen mich immer, wie es kommt, dass ich so viel Spaß habe am Leben. Die wundern sich, wo das herkommt, manche meinen, dass ich eventuell etwas einfältig sei. Denen entgegne ich, dass das Leben wie ein Maßband ist: Hundert Zentimeter gleich hundert Jahre. Wir Männer werden im Schnitt 80 Jahre alt, heut bin ich 55. Bleiben mir also noch knapp 25 Jahre. Der Körper baut ab, wir werden nicht mehr besser. In diesen Jahren könnte ich jetzt wenigstens noch viel Spaß haben. Aber mein Vater ist in fast mei-

nem Alter gestorben. Demnach hätte ich genau noch zweimal Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Daraus resultierend habe ich keine Zeit für schlechte Laune und Arschlöcher. Das war der Grund für den Titel dieses Buches. Das ist eine gute Erklärung für den Titel. Was hat denn der Verlag dazu gesagt? Den musste ich am Anfang erst davon überzeugen. Ich habe gehört, dass es Verkäuferinnen im Buchladen gibt, die sagen, dass man das Buch von Lichter mit dem Titel „Keine Zeit für …“ meint. „Arschloch“ im Buchladen ist scheinbar so böse, dass sich die


- 49 -

wie ich es gerne hätte. Ohne böse Absicht. Ich war schon immer harmoniesüchtig und brauche dementsprechende Menschen um mich herum. Ich mag lachen, ich mag Freude und ich mag es, wenn alle gut drauf sind. Wie bekommst du das hin? Indem du selber gut drauf bist! Ich habe immer mehr gegeben, als ich genommen habe, und gebe stets das, was ich selber haben möchte.

» Scheiß drauf und weg damit! «

Verkäuferin nicht traut, das auszusprechen. Das finde ich schon seltsam. Horst, wenn man in deinem Buch das Kapitel über deinen allzu menschlichen Auftritt im Krankenhaus liest, bei dem es um deine Mama geht und du so durchdrehst, dass du dich nur schwer selbst wiedererkannt hast. Wie schaffst du es da, auf die Bühne zu gehen und gleichzeitig den Sonnyboy für die Zuschauer zu geben? Das ist meine Allzweckwaffe. Lass es mich so erklären: Als Kind habe ich schnell rausbekommen, dass ich mein Umfeld formen kann,

Das musst du mir näher beschreiben. Wenn meine Eltern Sorgen hatten – und die hatten viele Sorgen –, habe ich versucht, denen keine zu machen. Da verhielt ich mich lustig und albern. Dann gab es in der Schule Gruppierungen wie im Alltag auch. Im Leben gibt es die Kranken, Hässlichen und Alten, und wenn wir ehrlich sind, will niemand was mit denen zu tun haben. Es gibt die Schönen, Reichen und Starken. Da will jeder hin – und gehörst du nicht dazu, findest du die auch scheiße. Dann gibt es die Streber, denen ja gewisse Dinge leichter fallen, mit denen will auch keiner was zu tun haben. Und du gehörst eigentlich keiner der Gruppen an. Nur einen gibt es, der in allen Kategorien gerne gesehen ist und sich zwischen diesen Welten bewegen kann, ohne dazuzugehören: den Clown. … und der bist du ? Genau. Deshalb war ich als Kind schon Clown. Da kannst du nämlich zu den Starken gehen und bekommst nicht aufs Maul – weil du sie zum Lachen bringst. Wie gesagt, das war meine Waffe, um alles „gut zu bekommen“. Denn was kann ich? Ich kann besser kochen, als viele glauben, aber deutlich schlechter als ein Sternekoch, weil ich das so nicht gelernt habe. Ich bin auch kein Comedian,


- 50 -

Gruppenfoto mit Stefan (l.) und unserem Tom (r.) denn der kann Comedy, ich bin maximal lustig. Ich aber kann mit den Leuten lachen, vor allem lache ich mit meinen Zuschauern über Dinge, die man nicht aufschreiben kann. Das ist kein aufgebauter Witz, ich bin Geschichtenerzähler, das dauert alles etwas länger. Wofür ist das gut, weil du ja wahre Gefühle unterdrückst? Ich habe gemerkt: Erleidest du einen Schicksalsschlag, wirst du in eine andere Ecke gestellt. Wenn du als kräftiger, selbstbewusster Hüne zum Arzt gehst, der dir sagt, du hast Krebs und noch vier Monate zu leben – was passiert? Dein Umfeld weiß nicht mehr, wie es mit dir umgehen soll. Die werden sich seltener melden, sind peinlich

berührt, wenn sie dich sehen und werden nicht mehr den Spaß mit dir machen wie vorher. Die werden sich verändern. In Wirklichkeit haben die Schiss, dich zu treffen. Um das zu verhindern, habe ich den Clown gemacht – und bin auf die Leute zu und habe eine Brücke gebaut, indem ich sagte: „Ich scheiß aufs Schicksal, lass uns einen trinken gehen.“ Irre, wie du deine Einstellung verändert hast, damit du und die Leute gut drauf – und sie bei dir sind? Deshalb sind die Menschen aber auch geschockt, dass ich heute sagen kann: Mir geht es jetzt mal scheiße. Aber ich kann mit dir einen trinken und weinen, gerade weil mal nicht


- 51 -

alles gerade geht, und am Ende stehen wir auf und stellen fest, wie geil es draußen duftet. Du hast in deinem Leben so viele Schicksalsschläge erlebt. Eigentlich hättest du das Buch doch schon eher schreiben müssen? Da hatte ich nie Zeit für. Ich habe viel zu oft mich selbst verdrängt oder vergessen, damit alles wieder gut ist.

» Wer mich kennt, weiß, dass ich viel Scheiße erlebt habe. « Dann kam der Schicksalsschlag mit deiner Mutter und gab den Ausschlag zu einem Buch? Ich hatte mit meiner Mutter gar nicht so eine tolle Beziehung, wie man nach dem Lesen meinen könnte. Das Verhältnis war wie bei vielen anderen auch. Wir waren nie ein Herz und eine Seele, wir waren Mutter und Sohn ... Ich mache zum ersten Mal in meinem Leben zweieinhalb Monate Urlaub, habe die freie Zeit total verplant mit etwas, das ich schon immer tun wollte: einfach leben. Am ersten freien Tag aber sagte meine Mutter, dass bei ihr ein Tumor gefunden wurde. Und zwei Tage vor dem Ende des Urlaubs stirbt sie in meinen Armen. Das erlebst du tagtäglich mit – und am Ende schläfst du bei ihr. Das verändert dich komplett. Das haut dich einfach um. Das glaube ich dir – und kann verstehen aus eigenen Erfahrungen, wovon du sprichst. Es gab doch tatsächlich Leute, die mir sagten, dass ich mich nicht so intensiv um sie kümmern müsse, dass es mir eh keiner dankt. Denke auch an dich, sagten sie. Nein, die hat mich geboren und die hat gelitten. Ich bin kein Arschloch und lass meine sterbende Mutter einsam und alleine zurück. Nein, das hatte sie nicht verdient.

Letzte Frage, Horst. Was kommt als Nächstes? Ich habe alles abgeschafft, was sich für mich nicht mehr richtig angefühlt hat. Das letzte Jahr war das des Abarbeitens. Ich werde dieses Jahr mehr Zeit für mich haben und nur die Dinge tun, die mir Spaß machen. Arschlöchern, die mir querkommen, werde ich mit meiner Allzeitwaffe begegnen: der Freundlichkeit. Daran gehen sie kaputt. Das Einzige, was ich nicht schaffen werde: Ich habe mir vorgenommen, nie wieder einem Menschen wehzutun. Aber das ist vermutlich nicht machbar. Danke für das Gespräch… … du bist im Übrigen der Erste, dem ich ein Interview gebe, obwohl er das Buch nicht ganz gelesen hat. Ich hätte auch noch Fragen über Fragen, aber die Zeit ist um. Jetzt bin ich auch in der Stimmung, was Leckeres zu essen und zu trinken und das Ding bis morgen früh durchzuziehen. (Lacht). Anm. d. Red: Etwas länger wurde es dann doch noch… ◊◊◊

INFO

Horst Lichter

Der 1962 geborene Fernsehkoch schreibt, kocht und unterhält. Er ist deutlich mehr als nur der Clown, als der er sich selber beschreibt.


- 52 -


- 53 -

Tom, Ekki und Otto Waalkes lachen sich kaputt Das kennt doch jeder: Tagelang bereitet man sich auf ein Gespräch vor, gräbt alte Geheimnisse aus, fast vergessene Fotos, verworrene Zitate und dann – ist alles für den Arsch. Denn man trifft Otto. Vermutlich ist es einfacher, einen Sack Flöhe zu hüten, als seinen Gedanken zu folgen. Man kommt tatsächlich aus dem Lachen nicht raus. Wir sitzen im wunderbaren Backstagebereich vom berühmten Jovel, heute ist hier sozusagen „Max‘ Monday“, aber dazu demnächst mehr…

Der Rotzlöffel aus der letzten Reihe Mensch, Otto, wir kennen uns. Mensch, woher bloß? Ich sage nur: Foto Brunke. Und ich sage nur: Juist. Da hast du tatsächlich … gearbeitet. Jau, da habe ich gearbeitet … tatsächlich. Gearbeitet bei Foto Brunke. Auf Juist. Siehst du, da sind wir uns begegnet. Ich war damals Kutscher. Wie nur etwa jeder Tausendste auf Juist! Und? Und habe dich über die Insel gefahren. Das ist lange her. Leben die denn alle noch?

Und, wäre die was für mich? (Tom denkt kurz nach, Otto hängt seinen Gedanken nach.) Bestimmt. Aber jetzt legen wir los mit der Fragerei. Ich dachte, das wäre schon das Interview und wir sind durch. Schieß los. Otto, du hast mal in Münster gelebt. Was heißt gelebt? Ich würde es „überlebt“ nennen. Ich hatte hier eine Freundin, nach meiner ersten gescheiterten Ehe. Die wohnte in der Schulstraße. Und da habe ich auch zeitweilig gewohnt. Die ist mittlerweile verheiratet und zwar nicht mit mir. Das war eine Erfahrung.

Die Brunkes? Leben beide noch! Unglaublich, die muss ich mal besuchen. Ich dachte, die existieren nicht mehr. Da gehe ich aber mal sofort hin.

Es gab das Gerücht, du hättest ein Haus im Mauritzviertel besessen. Nee, das stimmt nicht. Das hätte ich mir gar nicht leisten können bei den Immobilienpreisen. Ich hatte aber mehrere Freundinnen hier in Münster.

Mit der Tochter Hedda hatte ich eine Liaison.

Gleichzeitig?


Hintereinander oder doch nebeneinander. Aber ein Haus? Habe ich hier nie besessen. Weißt du aber, was ich in Münster hatte? Eine Barbourjacke? (Lacht) Nein, ein Fahrrad. Das erste Mal habe ich mit sieben Jahren über deine Witze gelacht und das gleich fast bis zu Tode. Heute lache ich auch, sogar über dieselben Witze. Interessant. Das geht seltsamerweise ja vielen so! Allerdings an anderen Stellen. Wie funktioniert das, Jung und Alt mit einem Sketch gleichermaßen anzusprechen? Da habe ich nie drüber nachgedacht. Das genieße ich und freue mich darüber. Ich habe ja unterschiedliche Projekte. Mal ist es ein Zwergenfilm, dann Ice Age. Am Ende eröffnen mir diese Arbeiten immer neue Fankreise. Hinzu kommt, dass die Sketche von damals eine gewisse Zeitlosigkeit haben, sodass sie immer noch in die heutige Zeit passen.

Die Alexianer Waschküche ist ein Inklusionsbetrieb. Bei uns arbeiten Mitarbeiter mit und ohne Behinderung gemeinsam im Team. Unser Motto:

waschen - erleben genießen Neben dem Wäschewaschen in Wohlfühlatmosphäre bietet unser Bistrobereich auf zwei Ebenen Platz für ca. 100 Gäste. Genießen Sie unser Mittagsbuffet oder à la carte Speisen am Abend. Der Konferenzraum bietet ca. 40 Personen Platz. Erleben Sie Livemusik, Vorträge, Tanz und wechselnde Kunstausstellungen oder Sie mieten die Waschküche für Ihre geschlossene Veranstaltung. Besuchen Sie uns in der:

» Was heißt, in Münster gelebt? Überlebt! « Wunderst du dich, dass Sketche aus den Siebzigern nach wie vor zünden? Nicht wirklich. Das ist oft die Kombination aus Bewegungsakrobatik und Bewegungskomik, eine Mischung aus Mimik und Gestik. Wenn du das heute spielst, funktioniert das nach wie vor. Wie gesagt: zeitlos. Es ist immer wieder lustig, ich lache da selbst drüber, wenn ich etwas Altes noch mal höre.

Bahnhofstr. 6, 48143 Münster Tel. Bistro: 0251 - 97 310 275 00 Tel. Waschsalon: 0251 - 97 310 275 60 www.alexianer-waschkueche.de

Neben deinen unzähligen Sketchen gibt es stets neue Projekte zu sehen. Was planst du als nächsten Angriff auf unsere Lachmuskeln? Im zehnten Jahr spreche ich Sid, das Faultier in Ice Age. Ich gehe auf Tournee und


Foto: Daniel Reinhold / Copyright Ruessl Musikverlag GmbH

- 55 -

Seinen ersten Auftritt absolvierte Otto mit elf Jahren in einem Kaufhaus werde im Herbst wieder mit Udo Lindenberg unterwegs sein! Dann können wir auf eine Platte hoffen? Das weiß ich noch nicht. Vielleicht gibt es eine neue Platte oder CD. Kann aber auch sein, dass es eine Fernsehshow wird. Irgendetwas wird sich anbieten. Mal schauen. In den Siebzigern warst du gefühlt in jeder Woche in den Wohnzimmern der Nation. Hat… ... einmal die Woche? Eher einmal im Jahr. Schließlich gab es ja nur zwei Sender und einmal im Jahr Otto. Gibt es einen Sender, der in diesem nostalgischen Stil solche Shows noch mal aufzeichnen und ausstrahlen würde? Ich weiß nicht, ob die das hinbekommen würden, das ist schwer zu produzieren. Schließlich bin ja auch ich ein wenig älter geworden. Ich bin mir nicht sicher, ob es erfrischend sein kann. Diese Art des Fernsehma-

chens war damals neu, da stand ein Mann auf der Bühne und das für eine Dreiviertelstunde, alleine. Diese Spontanität, solche Scherze, feinen Reime und das Licht, das müsste funktionieren. Du hast recht. Ich fühle da mal nach. Das Ganze bei den Öffentlich-Rechtlichen ohne Werbung? Ach – die Werbung könnte ich doch auch selber machen? In einer Internetumfrage bist du direkt nach Loriot und Heinz Erhardt zum besten deutschen Komiker gewählt worden. Geile Auszeichnung? Wow, stimmt das? Ja sicher. Das sind große Vorbilder! Da habe ich ja Glück gehabt. Aber was alles so im Internet steht! Da stand nicht zufällig, dass ich gut aussehe und deutlich jünger bin, als ich bin?


- 56 -

Viele Otto-Sketche gehören längst zum kollektiven Gedächtnis, sind Kulturgut Das steht da nicht. Hast du eigentlich die Böhmermann-Geschichte verfolgt? Ich komme gerade aus Amerika, wo wir uns auf die Tournee vorbereitet haben, da habe ich davon nichts mitbekommen. Echt nicht? Nee, überhaupt nicht. Ich habe drüben nur den Trump verfolgt. Du hast dich bisher eher gar nicht politisch geäußert in deinen Programmen. Dankeschön! Jetzt, wo Obama sich politisch äußert und Parodien macht, könnte ich ja auch mal was Politisches machen. Aber ich kann mich nicht verstellen: Ich bin einfach immer gut drauf. Es gibt ja keinen Grund für alles andere, es läuft alles so gut und das schon so lange. Das ist wie bei Udo, der wacht morgens immer mit einem Lächeln auf, sagt er. Aber wenn man so viele Menschen erreicht wie du, wäre es da nicht wichtig, sich öfter zur politischen Situation zu äußern? Nein, ich bin ja kein Kabarettist, ich bin Humorist. Was sollte zum Beispiel ein Clown mit der roten Nase zu Böhmermann sagen? Er würde mit den Achseln zucken.

Was muss man denn können, um sich politisch zu äußern? Talent muss man haben, so wie Dieter Hildebrandt. Da funktioniert das. Ich habe ein sehr gemischtes Publikum mit Kindern, die das vermutlich nicht verstehen würden und ich müsste ein Konzept finden, das passt. Ich wollte immer zeitlose Dinge machen. Die stets passen, situationsunabhängig. Sollte ich das jetzt noch ändern? Also doch noch der politische Otto? Das bin ich auf meine Art. Es ist eine Geisteshaltung. Du schickst die Leute in ein scheinbar stabiles Sinngebäude und lässt sie gegen die Wand krachen. Bäm. Das ist das, was erreicht werden muss. Das ist nicht einfach. Das muss man subtil machen. Da kannst du nicht plump deine politische Haltung raushauen. Das wäre nicht meine Art. Mein Lieblingsgag von dir ist sehr politisch. Die Kriegserklärung Ostfrieslands an China. Die anonyme Kriegserklärung! Schöne Geschichte. Und auch ich musste mich schon für einen Kalauer bei Bundeskanzler Schmidt entschuldigen, weil ich den Papst beleidigt hatte. Ich sagte damals, der Papst hätte Selbstmord begangen. Warum auch nicht, wenn man sich beruflich verbessern kann?


- 57 -

Entschuldigung dafür beim Kanzler? Ich bin hin zu Helmut, musste ein paar Colas trinken und ehrlich, soviel gequalmt habe ich in meinem Leben nie mehr. Weil wir so schön in der Vergangenheit schwelgen: Wie war eigentlich der Dreh mit Heesters, als er noch bei Verstand war? (Lacht) Der war noch lange bei Verstand. Ich erinnere mich an einen Dreh in Leer, 1999. Wir saßen alle zusammen, Schauspieler und Crew. Da fragte ich ihn, wie er das macht, dass er immer noch so fit ist. Er beugte sich zu mir und verriet mir sein Geheimnis: Einfach jeden Tag einen Bessen Genever trinken. Er rief den Ober zu sich, fragte, ob er Bessen Genever hätte, und bestellte eine Runde für alle. Wir tranken das rote Zeug. Natürlich folgte Runde um Runde und wir waren alle ziemlich betrunken. Er rief den Ober immer wieder, bis der leise zu ihm sagte, dass der Genever aus sei und es ihm total leidtäte. Daraufhin Heesters: „Whiskey für alle!“ Ernsthaft? Ich schwöre es dir, der hat uns alle unter den Tisch gesoffen. Unfassbar.

Nein, Otto! Ohne Scheiß. Aber in den Talkshows mit dir, die ich mir in den vergangenen drei Tagen noch einmal angeschaut habe, bist du so hibbelig und sprunghaft wie ein Sack Flöhe. Ich frage mich: Wie bist du durch die Schule gekommen? Genau so, ich sage dir: genau so. Immer rausgeschmissen, Verweise bis zum Gehtnichtmehr. Ich habe die alle gezeichnet, saß da mit meinen halblangen Haaren bei diesen Altnazilehrern, die null Verständnis hatten und mein Benehmen mit dem Rohrstock quittierten. Die Schläge haben ihre Wirkung ordentlich verfehlt. Danke für die Zeit kurz vor deinem Auftritt. Bitte sehr! Und jetzt werde ich mal ruhig und konzentriere mich. ◊◊◊

INFO

Otto Waalkes

Otto, ohne Scherz… … das ist ein schlechtes Zeichen. Das Interview ist zu Ende. Heute ist witzefrei?

Vereint in sich alles, was einen multitalentierten Komiker ausmacht. Nicht umsonst ist er der erfolgreichste ostfriesische Exportschlager in Sachen Humor.

Stadtgeflüster Münster – Das Interviewmagazin wird herausgegeben von der Stadtgeflüster GmbH & Co. KG Rothenburg 14-16, 48143 Münster Telefon 0251 48168-30, Telefax 0251 48168-40 stadtgefluester-muenster.de info@stadtgefluester-muenster.de

Lektorat: Bernhard Trecksel Verteilung: Flyerwehr UG (haftungsbeschränkt) flyerwehr.net Fotografie: Thomas Schmitz – FXcommunication.com, Buschy Buschmeyer, Maren Kuiter www.shutterstock.com, Pressefotos Anzeigenvertrieb: Ekki Kurz, Horst Stronk Veranstaltungen und Kleinanzeigen: Jana Nimz Büro: Irene Kötter Druck: Lensing Druck Ahaus Webseite: Mark Grotegerd

Herausgeber, Chef- und Schlussredakteur: Thorsten Kambach Redaktion: Jana Nimz, Stefan Reimer, Tom Feuerstacke, Arndt Zinkant, Claudia Maschner, Jonas Wintermantel, Chiara Kucharski, Dominik Irtenkauf, Julia Körtke Editorial Design: Buschy

Stadtgeflüster liegt zur kostenlosen Mitnahme an über 300 Stellen in Münster aus. Sie haben Interesse an unseren Mediamöglichkeiten? Dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine Mail, wir freuen uns!


- 58 -

Jobchancen

Wollen auch Sie Teil der ALDI Erfolgsgeschichte werden? Dann sind Sie bei uns genau richtig als

Verkäufer* (m/w/d) in Teilzeit in unserer Verkaufsstelle in Münster

Das bringen Sie mit

Freundliches und kundenorientiertes Auftreten Idealerweise eine abgeschlossene Ausbildung und/oder Berufserfahrung im Einzelhandel Sorgfalt und Schnelligkeit bei der Arbeit Gepflegtes Erscheinungsbild Flexibilität und Teamfähigkeit Das sind Ihre Aufgaben Gewährleistung einer sehr hohen Kundenzufriedenheit Wareneingangs- und MHD-Kontrollen sowie Warenaufbau und -pflege Aktive Unterstützung der Arbeitsabläufe in Ihrer Verkaufsstelle Verantwortungsvolle Wahrnehmung von Kassiertätigkeiten

Das bieten wir Top-Branchengehalt mit attraktiver ALDI Zulage und Fahrgeld, Urlaubs- und vollem Weihnachtsgeld Minutengenaue elektronische Zeiterfassung Umfassende Einarbeitung Gute Entwicklungsmöglichkeiten Einen sicheren Arbeitsplatz bei der Nr. 1 im Discount Ein leistungsstarkes und angenehmes Arbeitsumfeld in einem Team, das sich auf Sie freut!

* Die Verwendung der männlichen Form bei der Nennung von Personen oder Funktionsträgern bedeutet keine geschlechtsspezifische Festlegung. Es sollen Angehörige aller Geschlechter gleichberechtigt angesprochen werden.

ALDI GmbH & Co. Kommanditgesellschaft Up'n Nien Esch 26 - 34 48268 Greven


- 59 -

2019 Lernfrühling Lernfrühling 2018 2018

hättehätte könnte könnte würde würde solltesollte

! elden! meldenm Jetzt anJetztuaennster.udeenster.de .m s s.m h h .v .v www www21 3 321 el. 492-4 Tel. 492T-4

VHS-Infotreff, VHS-Infotreff, Aegidiimarkt Aegidiimarkt 3, infotreff@stadt-muenster.de 3, infotreff@stadt-muenster.de

VHSMünster_stadtgeflüster81x117_März2018.indd rzAnzVHSMünster_stadtgeflüster81x117_März2018.indd 1 1

19.02.2018 12:30:48 19.02.2018 12:30:48

Jobchancen


- 60 -

Start ins Reisejahr 2019

WINTERFLUGPLAN 2018 / 19I

IN DIE

NEU

SONNE Z.B.

KANAREN MADEIRA

ODER

WINTERFLUGPLAN 2018 / 19

IN DEN

SCHNEE

ONEWAY ab

58,

Z.B.

SALZ BURG

SOMMERFLUGPLAN 2019 JETZT ONLINE +++ SOMMERFLUGPLAN 2019 JETZT ONLINE +++ SOMMERFLUGPLAN 2019 JETZ

FMO.DE

#wirfliegenabhier


- 61 -

Start ins Reisejahr 2019

Neues Ziel ab FMO: Salzburg Mit Germania direkt auf die Skipiste Seit Weihnachten fliegt Germania jeden Samstag vom Flughafen Münster/Osnabrück direkt nach Salzburg. Von dort gelangt man schnell und bequem in die schönsten Wintersportgebiete des Salzburger Landes, wie das Kitzsteinhorn, Obertauern, Saalbach-Hinterglemm oder das Skiareal von Ski Amade. Der Airbus A319 mit 150 Sitzplätzen der Germania startet immer samstags um 06.35 Uhr ab Münster/Osnabrück. Ankunft am Flughafen Salzburg ist um 08.00 Uhr. Die Flüge sind auf www.flygermania.com oder im Reisebüro bereits ab 58 EUR pro Strecke inkl. Gepäck und Snacks an Bord buchbar.

4

1 Woche Viva Cala Mesquida Resort

Die neue Salzburg-Verbindung ist passend zum wöchentlichen „Bettenwechsel“ am Samstag in den Wintersportorten gelegt. Gerade am Wochenende sind die Autobahnen Richtung Skigebiete häufig komplett verkehrsüberlastet. Die Flüge sind eine bequeme und stressfreie Alternative für Wintersportler. Aber natürlich ist auch die Stadt Salzburg mit ihrem großen kulturellen Angebot stets eine Reise wert.

Preis Perso pro n ab

349 Euro *

April 2019 Abflug: Münster oder Düsseldorf Studio/Übernachtung/ Transfer (2er Belegung) Reisebüro sonnenklarTV & Partner Flugbörse Münster-City Salzstrasse 30 | 48143 Münster | 0251-4904777 muenster-city@sonnenklartv.de * Veranstalter: FTI Touristik GmbH Landsberger Str. 88, 80339 München


- 62 -

Senioren

DOMICIL-AASEEHOF Pottkamp 15-19 in Münster Jeden 1. Freitag im Monat: Info-Nachmittag von 14 – 17 Uhr Informieren Sie sich unverbindlich! Komfortables Wohnen ...und da s für die Generation schon se it 20 Jahre „60plus“! n! Zusammenleben in guter Nachbarschaft – als Single, Ehepaar oder Wohngemeinschaft. Wir haben die geeignete Wohnung für Sie! Nur 500 m vom Aasee entfernt, mit abwechslungsreichen Spazierwegen. Nähe zur Universität und Innenstadt. Günstige 1-3 Zimmeraufteilung in barrierefreien Wohnungen von 56 bis 88 m2, mit Parkett und Naturholztüren, ebenso Einbauküchen mit Elektrogeräten, behindertengerechte Bäder. Eine Tiefgarage und Aufzüge sind vorhanden. Hoher Sicherheitsstandard. Die Vermietung erfolgt durch die Eigentümerin. Unser Servicepaket: n Hausnotruf n Empfangsbüro/Sozialmanagement n Vermittlung von Freizeitaktivitäten n Flexibler Hausmeisterservice n Dienstleistung von Blumengießen bis Paketdienst

Ihre Ansprechpartnerin: Frau Susanne Büsing Tel.: 0231 9578 - 336 Fax: 0231 9578 - 334 www.domicil-aaseehof.de Schwanenwall 11 44135 Dortmund

Besichtigungstermin über das Sozialmanagement Frau Martina Still Tel.: 0251 8570990 Fax: 0251 8570992


- 63 -

Ein „Männchen“ für Alles! Wie sieht es hier denn wieder aus:

Servicedienste in Münster

SERVICEDIENSTE „MÄDCHEN FÜR ALLES“

Im und um das Haus herum muss dringend aufgeräumt, geputzt, gewerkelt werden. Die Fenster rufen nach einer Reinigung und im Garten, na ja – auch da könnte man noch so einiges erledigen. Aber wann? Leider fehlt die Zeit. Und manchmal oder öfter auch die Lust. Aber kein Problem, denn hier kommt „Kalle“ ins Spiel! Der Servicedienst von „Kalle“ Karl Heinz Knott. Er betreibt den Servicedienst „Mädchen für Alles“. Und er behauptet von sich selbst, er wäre „Problemlöser und Kundenversteher“. Das kann jeder

Reinigungsarbeiten im und ums Haus

nachvollziehen, der ihn einmal erlebt hat. Er sieht die

Fensterputzservice

Arbeit und weiß, was zu tun ist. Wäsche waschen oder

Gartenarbeiten

bügeln? Fahrdienste oder Freizeitbetreuung? Selbst bei Reparatur- und Schönheitsarbeiten hat „Kalle“ eine Lösung – und die zu fairen und flexiblen Preisen. Außergewöhnlich, das heißt bunt und schlagfertig ist

Reparatur- und Schönheitsarbeiten Problemlöser und Kundenversteher

er. Das wissen seine Kunden zu schätzen. Und nach seiner Ansicht sollte jeder Kunde alle Leistungen nur aus einer Hand in Anspruch nehmen. Anfragen kann bei Kalle jeder, der ein Reinigungs- oder Reparaturproblem hat. Außer für AfD-Wähler arbeitet er für fast jeden, sagt er. Also – selber machen oder „Kalle“ anrufen – ihr habt die Wahl. Noch mehr Infos auf maedchenfueralles.rocks Ihr findet ihn bei Facebook: Servicedienste Mädchen für Alles. Oder am Telefon unter 0170 5002610

Servicedienste „Mädchen für Alles“ Mobil 0170 5002610 E-Mail karlheinzknott@outlook.com


Tipps & Termine

- 64 -

Das Traumpaar der Klassik im Gerry-Weber-Stadion in Halle (Westfalen) Beim wohl romantischsten Kulturhighlight des Sommers 2019 in der ostwestfälischen Lindenstadt werden die „göttliche Anna“ Netrebko und ihr Bühnen- und Lebenspartner, Star-Tenor Yusif Eyvazov, das Publikum verzaubern. Das Traumpaar gastiert im Gerry-Weber-Stadion. Sie kommen mit Welthits, den schönsten Arien, die die italienischen Opern zu bieten haben. Begleitet werden sie vom renommierten Orchester „Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz“. Für Geschäftsführer Ralf Weber ein Grund, ins Schwärmen zu kommen: „Wir haben uns lange darum bemüht, diese großartige Ausnahmekünstlerin und ihren Ehemann für ein Konzert im Gerry-Weber-Stadion zu verpflichten. Ein weiteres Glanzlicht in unserem klassischen Event-Portfolio.“ Anna Netrebko, der preisgekrönte russische Weltstar: Wo sie auftritt, ist das Haus ausverkauft, wo ihre charaktervolle Stimme erklingt, verstummt einfach alles und lauscht gebannt der großartigen Sopranistin. Bei ihren virtuosen Live-Auftritten fasziniert sie Millionen von Zuhörern. So jüngst an der Seite ihres Ehemanns Yusif Eyvazov auf der legendären Waldbühne in Berlin. Dort wurde das Traumpaar der Klassik von fast 20.000 Opern-Fans begeistert gefeiert. Diese zwei Weltklasse-Stimmen und ihre einzigartige emotionale Passion verbinden sich nun auch in Halle (Westfalen) mit den romantischen Welthits aus den Opern von Giacomo Puccini oder Umberto Giordano. Ein Opern-Fest der Liebe wird zu einem unvergesslichen Klassik-Erlebnis. Anna Netrebko & Yusif Eyvazov, Freitag, 13. September 2019, Beginn: 20.00 Uhr gerryweber-stadion.de


- 65 -

Blutspende-

Jeden Fre

ab 16:00

Uhr

itag

Aktionstage 2018

Jetzt Blut spenden, leben retten und gewinnen! Unsere Aktionstage in der Blutspendestation im Zentrum für Trans­ fusionsmedizin machen es möglich.

ittwoch Jeden MUhr

Jeden Die

ab 12:00

Come

ab 08:00

Gleichg

nstag

Uhr

Her

et

-Buff

H BrunC

KIno-t ag uts

Kino-g

für tschein ! cks-gu nen in w e frühstü g rsonen zwei Pe

chein fü r zwei Persone n gewin nen!

Hier gibt’s alle Infos zum Blutspendezentrum in der sperlichstraße.

toget

esinnte , Freund e oder die groß e Liebe treffen!

Zentrum für transfusionsmedizin münster sperlichstraße 15, 48151 münster tel.: 0251 709-277 blutspendedienst-west.de

/drk.blutspendedienst.west

Aktionen nicht an gesetzl. Feiertagen!


- 66 Ingmar Stadelmann und Claudia Maschner über die gewisse Wärme bei der Pointe Als 16-Jähriger steht er schon auf der Bühne und bringt Menschen zum Lachen. Mit einer regionalen Comedy-Truppe. Das sollte es also sein! Aber wie lernt man Comedian? Erst mal ein Radiovolontariat. Sprechen, moderieren. 2012 dann das erste Solo-Programm, das auch gleich mit Preisen ausgezeichnet wird. Bei der WDR-Jugendwelle 1Live ist Ingmar Stadelmann nach wie vor zu hören, zusammen mit Luke Mockridge. Sein Lieblingsort ist aber mittlerweile wieder die Kleinkunstbühne. Den Ostdeutschen lässt er dabei selten raus hängen, obwohl er aus Sachsen-Anhalt kommt.

FREIHEIT FÜR DIE FRESSE? „Fressefreiheit“ heißt dein Programm – ein Meinungsstresstest. Wie geht der? Den besteht jeder, der in die Show kommt, weil das der Beweis dafür ist, dass man eine andere Sicht auf Dinge aushält. Dass man bereit ist, aus der eigenen Filterblase auszusteigen. Es gibt auch kein Tabuthema, humoristisch ist alles erlaubt. Nicht was, sondern wie, lautet die Frage. Aber du bist keiner, der wahllos draufhaut, nur um die Pointe zu setzen. Nein, ich bin ja auch kein Menschenhasser. Ich habe immer eine gewisse Wärme. Bei Comedy geht es natürlich um eine Form von Realitätsflucht. Man möchte sich einen Abend lang nicht mit dem stressigen Alltag beschäftigen, aber auf der anderen Seite eröffnet guter Stand-up immer eine neue Perspektive. Das ist auch meine heroische Aufgabe.

Foto: Robert Maschke

Wo spürt man denn die gewisse Wärme in diesem Programm? Oft sind die Menschen von Angst getrieben und so habe ich das zum Thema genommen. Wir lachen an dem Abend nicht über die Ängstlichen, sondern über die Ängste. Dein Vater war Politiker, hat dich das beeinflusst? Ich habe schnell gemerkt, welche Vorurteile es gibt und wie das echte Leben eines Politikers aussehen kann. Es ist ein Fulltime-Job, in der Zeit hatte ich wenig von meinem Vater. Er hat mich dafür sensibilisiert, dass Politik Arbeit ist und Menschen braucht, die davon überzeugt sind.

Willst du als Comedian auch was bewirken? Ich möchte schon was mit geben. Das Ziel ist, aus der Show schlauer rauszugehen, als man reingegangen ist. Trotzdem bin ich da nicht zwei Stunden mit erhobenem Zeigefinger unterwegs. Es ist immer so angelegt, dass man Spaß hat und über eine Pointe zu einer Form von Selbsterkenntnis gelangen kann. Kann! Mit der Lateline bist du auch noch im Radio zu hören, was reizt dich daran? Es ist ja eine Call-in-Sendung. Nachts mit Menschen im Radio zu sprechen, das hat was. Das ist spannend und das will ich noch so lange wie möglich beibehalten. Verrückte, lustige und traurige Gespräche, alles ist dabei. Das schult auch im Umgang mit Menschen. Apropos, wie geht es eigentlich einem Bayern-Fan in Berlin? Meine härteste Bayern-Fanphase ist durch. (lacht) Aber ich stehe weiterhin zu allen Entscheidungen, die Uli Hoeneß trifft! ◊◊◊

INFO

Ingmar Stadelmann

Ingmar Stadelmann ist in Salzwedel, in Sachsen-Anhalt geboren. Auch weil er in Berlin lebt, war das nie ein Thema in seinen Shows. Seit aber besorgte Bürger mit Neonazis demonstrieren, hat sich das geändert. Um dem Publikum klar zu machen, solche wie ihn, gibt es auch. Sein neues Programm schwebt zwischen Eskapismus und Aufklärung, sagt er und ist außerdem bestens geeignet, sich herrlich zu amüsieren. 18. Januar 2019 im Kap. 8 im Bürgerhaus, Münster. ingmarstadelmann.de


- 67 -


www.stadtwerke-muenster.de

PlusCard macht bargeldlos mobil. - 68 -

Wir beflügeln Münster – und machen Sie bargeldlos mobil. Jetzt bestellen und aktivieren! stadtwerke-muenster.de/pluscard


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.