Stadtanzeiger Olten Ausgabe 50/51/52 (Donnerstag, 16. Dezember 2021)

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Olten, Donnerstag, 16. Dezember 2021 | Nr. 50/51/52 | 89. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG

Stefan Nünlist

Mit anderen Augen

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Stefan Nünlist, Leiter Unternehmenskommunikation und Politiker. (Bild: Dominik Hetzer)

A

Thomas Marbet, zuvor Baudirektor, sieht sich als Stadtpräsident mit einer grösseren Vielfalt an Themen konfrontiert. (Bild: AGU)

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«Beim Chrättele erhole ich mich am besten»

THOMAS MARBET Der neue Oltner Stadtpräsident sagt im Interview, wie er sich nach knapp fünf Monaten im Amt zurechtfindet, welche Herausforderungen 2022 warten – und er räumt ein, die Work-Life-Balance noch nicht gefunden zu haben. ACHIM GÜNTER

Am 23. und 30. Dezember 2021 erscheint kein Stadtanzeiger Olten. Die erste Ausgabe im neuen Jahr erscheint am 6. Januar 2022.

Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und einen gesunden Start ins neue Jahr! Bei Anliegen sind wir gerne für Sie da. Anzeigen: info@stadtanzeiger-olten.ch Redaktion: redaktion@stadtanzeiger-olten.ch Baslerstrasse 44, 4600 Olten Telefon 058 200 53 53 www.stadtanzeiger-olten.ch

Herr Marbet, Ihr Vorgänger als Stadtpräsident, Martin Wey, hat im Interview im Stadtanzeiger im Juli erklärt, Sie dürften ihn jederzeit anrufen. Wie oft haben Sie das seit Ihrem Amtsantritt schon getan? Thomas Marbet: Einige Male. Das kommt immer wieder vor. Wenn ich Fragen habe, nutze ich diese Möglichkeit. Ich sehe ihn auch hin und wieder. Für mich ist dieser Austausch wertvoll, denn es stellen sich immer wieder Fragen bezüglich Erneuerung der Gremien. Ich bin ja nicht nur Stadtpräsident, sondern nehme als solcher auch Einsitz in vier Vorständen und zwei Stiftungen. Da tauchen immer wieder Fragen auf, bei denen ich froh bin, mir seinen Rat anzuhören. Wir hatten in den letzten Monaten mindestens zweimal pro Woche miteinander Kontakt. Sie sind nun seit Anfang August Oltner Stadtpräsident, seit viereinhalb Monaten. Was hat Sie seither am meisten überrascht? Es wartet schon eine grosse Vielfalt an Tätigkeiten auf den Stadtpräsidenten. Ich gehöre beispielsweise nun dem Vorstand der Wirtschaftsförderung Region Olten an, bin aber auch Präsident der Stiftung Naturpark Olten SüdWest. In

letzterer Rolle habe ich es mit Kröten, Vögel und Bienen zu tun (schmunzelt). Dazu nehme ich Einsitz bei der Stiftung Schloss Wartenfels, bei der es um die Erneuerung des Schlosses und der Gartenanlage geht. Ich gehöre nun auch dem AareLandRat an. Es ist also ein sehr lebendiges Arbeiten, die Aufgaben sind sehr vielseitig. Und man repräsentiert natürlich die Stadt – auch gegen aussen, in der Region. Was hat Sie am meisten enttäuscht? (zögert) Was ich bisher nicht auf die Reihe bekomme, ist der Ausgleich neben der Arbeit. Die Work-Life-Balance habe ich noch nicht gefunden (lacht). Sind Sie bereits stolz auf etwas, was unter oder dank Ihrer Führung gelungen ist? Ich bin froh, dass wir das Regierungsprogramm im September für die neue Legislatur parat hatten. Wir hatten daran bereits in der alten Legislatur in der Zusammensetzung des neuen Stadtrats gearbeitet. Nach den Sommerferien haben wir es dann finalisiert – und zwar mit einer Perspektive über die vier Jahre hinaus, bis 2029 nämlich. Dieses Programm ist uns meiner Meinung nach gelungen: Es ist detailliert, abgestimmt auf den Finanzplan. Es ist auch im Parlament gut aufgenommen worden. Ich finde, das haben wir gut gemacht. Sie haben vorher der Stadtregierung als Baudirektor angehört, insofern war es für Sie wohl ein sanfter Wechsel ins Präsidium. Es war ein sanfter Wechsel, weil man die Aufgabe bereits kennt und ich als Vizepräsident mit dem Präsidenten schon zuvor oft Kontakt hatte. Aber es ist doch auch ein harter Wechsel, weil man das angestammte Berufsfeld aufgibt, eine andere Perspektive einnimmt und die

frühere Berufswelt verlässt. Das war für mich durchaus ein bedeutender Einschnitt. Innerhalb der Stadtverwaltung fühlen Sie sich bestimmt schon gut zurecht. Ja, auf jeden Fall. Es ist innerhalb des Stadthauses auch nur ein Stockwerk Unterschied. Ich bin jetzt ein Stockwerk aufgestiegen (schmunzelt). Nun habe ich eine andere Perspektive, überblicke die Stadt noch ein wenig besser. Ein gutes Einvernehmen mit der Verwaltung hatte ich vorher schon, die Baudirektion erfüllt oft auch Querschnittsaufgaben. Ich kenne viele Mitarbeitende. Dennoch kommt es hin und wieder vor im Lift, dass ich mich frage, wo diese oder jene Person denn wohl arbeitet. Aber der Wechsel fiel mir einfach. Mein Vorgänger Martin Wey hat es mir auch einfach gemacht, weil ich sein Büro bereits vorzeitig beziehen und mich dort schon ab Juni einrichten durfte. Ein Stadtpräsident hat markant mehr repräsentative Aufgaben als ein «gewöhnliches» Mitglied des Stadtrates. Mögen Sie diese Termine? Ich nehme diese Termine gerne wahr, bin auch gerne unter den Leuten. Wenn ich irgendwo ein Grusswort halten darf, mache ich das nach Möglichkeit immer. Aber am Abend ziehe ich mich dann auch gerne zurück. Neben einem neuen Präsidenten hat der fünfköpfige Oltner Stadtrat auch zwei neue Mitglieder bekommen. Haben alle ihre Rollen im Gremium schon gefunden, harmoniert der Rat? Meiner Meinung nach tadellos. Alle, sowohl die Neuen als auch die Bisherigen, haben sich sehr gut ins Gremium eingebracht. Auch die Stimmung ist gut. Fortsetzung auf Seite 3

ls Zeitungsleser weiss ich, dass der Blick via Medien immer ein Blick durch die Augen anderer ist. Journalisten wählen für uns Themen aus, Kamerafrauen führen die Linse und Bildredaktionen entscheiden über die Bilder in unseren Köpfen. So zum Beispiel mit der Berichterstattung über DAS Ereignis der Oltner Adventszeit: Die Zuschauer von TeleM1 haben es gesehen, die Facebookler sowieso, in der NOZ stands und die geschätzte Leserschaft des Stadtanzeigers hat es auch gelesen. Nur die Abonnenten des Oltner Tagblatts erfuhren es nicht. Und dies, obwohl sie für ihre Inhalte Geld bezahlen. Das Ereignis, das ich meine, ist der 5. Oltner Sankt Niklaus Schwumm am ersten Dezembersonntag. 110 mutige Schwimmerinnen und Schwimmer stürzten sich in die eisige Aare und sammelten angefeuert durch die Guggenmusik Müüs über 10 000 Franken für Unicef und Shelterbox. Die Gratismedien berichteten über das spektakuläre karitative Ereignis. Die OT-Redaktion ignorierte den Anlass. Auf einer Internetplattform hätte ich Bilder und Text hochladen können. Aber ich scheiterte an der Technik, und meine Lust, Inhalte für das Bezahlmedium selbst bereitzustellen, hielt sich in Grenzen. Die Leserschaft des Tagblatts darf sich jedoch nicht grämen. Sie konnte letzte Woche anderes lesen. Etwa, dass es in einem Solothurner Sportcenter dämmert, eine Grenchner Kantonsrätin Briefe schreibt oder der Schäfer Pianta im Oberbaselbiet «Wut im Ranzen» verspürt. Klar, dies ist auch wichtig. Aber mich als Oltner interessieren halt neben Nationalem und Internationalem vor allem Oltner Geschichten. Ich weiss um die Schwierigkeit, heute Zeitung zu machen. Aber gerade, weil wir den Medienschaffenden die Sicht auf die Welt und deren Einordnung anvertrauen, tun diese gut daran, uns nah zu sein und sich an unseren Interessen zu orientieren: vertrauenswürdige Brückenbauer zwischen uns und der Welt eben.


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