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E Manuel Fasnacht (vorne) und Stefan Spielmann bildeten ein sehr erfolgreiches Duo auf Südafrikas Wegen. (Bild: ZVG)
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CAPE EPIC Die beiden Lostorfer Mountainbiker Stefan Spielmann und Manuel Fasnacht haben das Cape Epic bestritten, das härteste Mehretappen-Mountainbikerennen der Welt. Mit dem tollen Schlussrang 17 waren sie das beste rein schweizerische Duo. ACHIM GÜNTER
S
tefan Spielmanns Flug mit Startort Kapstadt ist vor knapp drei Stunden in Zürich-Kloten gelandet, bei Manuel Fasnacht liegt die Ankunft auch nur zwei Tage länger zurück. Die Eindrücke sind bei beiden noch sehr frisch. Spielmann, 43, und sein Kollege Fasnacht, 26, haben gemeinsam das wohl härteste Mountainbike-Mehretappenrennen der Welt bestritten: das mehr als 700 Kilometer lange Cape Epic in Südafrika. Am Sonntag, 24. Oktober, ging die «Tour de France des Mountainbikens» zu Ende. Eine Woche zuvor, am 17. Oktober, war in Kapstadt der Startschuss erfolgt. Dazwischen: acht Tage Anstrengung, Schweiss, Willensleistung, Frust und Freude. Wenige Tage nach der Zieldurchfahrt sitzen die beiden Radsportler entspannt in Stefan Stefan Spielmann. Spielmanns Wohnzimmer in Lostorf. Das Cape Epic ist nah und fern zugleich. «Wir hatten eine supercoole Zeit in Südafrika und konnten es danach noch ausklingen lassen. Insofern haben Manuel Fasnacht. wir das Abenteuer schon gut verarbeitet», meint Fasnacht. «Sehr gut sogar», klinkt sich Spielmann lachend ein, «wir
sind eigentlich schon wieder motiviert fürs nächste.» Für beide war es die erste Teilnahme in Südafrika – und mit Ausnahme eines Vorbereitungsrennens im Februar 2020 in Spanien auch das erste, das sie gemeinsam bestritten. Beim Cape Epic darf der Abstand zwischen den beiden Fahrern nie mehr als zwei Minuten betragen. Eine nahezu identische Leistungsfähigkeit ist also zentral. Der 26-jährige Fasnacht ist ehemaliger Mountainbikeprofi. 2018 trat er zurück und gründete sein eigenes Unternehmen; seither ist er als Trainer tätig. In dieser Funktion lernte er vor Jahren auch den 17 Jahre älteren Spielmann kennen. Dieser, berufstätig als Spengler und Zimmermann, ist ein sehr ambitionierter Hobby-Sportler. Fasnacht: «So entstand eine Freundschaft und schliesslich die Idee einer Teilnahme am Cape Epic.» Das war im Sommer 2019. Zwei Tage vor dem Start – Fasnacht und Spielmann weilten bereits in Kapstadt – wurde das Cape Epic im März 2020 wegen Corona abgesagt. «Wir hatten das Glück, dass wir den Startplatz transferieren konnten», so Fasnacht, «und jetzt hat es endlich geklappt.» Trotz der Strapazen und der hohen Kosten – alleine die Teilnahmegebühr pro Team beträgt 6500 Franken – ist das Rennen sehr begehrt. Die Plätze werden jeweils ausgelost.
Grosses Pannenpech auf zweiter Etappe
Während der acht Tage, an denen die Temperaturen zwischen 36 und 14 Grad schwankten, erlebten Fasnacht und Spielmann ein Wechselbad der Gefühle. Von grosser Freude über die eigene Leistung bis zu enormem Frust wegen diverser Pannen. Tiefpunkt war die zweite Etappe, ausgerechnet die Königsetappe mit 96 Kilometern Länge. Nach zwölf Kilometern brach bei Fasnacht das rechte Pedal entzwei. Später folgte ein platter Reifen. Und als Krönung des Unheils ging bei Spielmann zehn Kilometer vor dem Ziel der Wechsler kaputt, so dass Fasnacht seinen Teamkollegen an einem mitgeführten Schlauch quasi ins Ziel ziehen musste. Die verbleibenden UphillPassagen legte Spielmann rennend zurück. Leise Zweifel über die Fortsetzung des Rennens seien da schon aufgekom-
men. Doch ans Aufgeben hätten sie nie wirklich gedacht. Spielmanns Frau begleitete das Duo als Supporterin und sorgte dafür, dass die beiden Sportler jeweils im Camper übernachten konnten – und damit vergleichsweise komfortabel. Auch die Verpflegung klappte hervorragend. Gegessen werden mussten enorme Mengen, um dem Körper jeweils die benötigte Energie zuführen zu können. «Alleine am Abend assen wir jeweils mindestens drei Teller Pasta», erinnert sich Spielmann. Die Etappen starteten jeweils morgens um 7 Uhr. Einerseits kann man damit der Hitze ausweichen, andererseits sollen auch die langsamen Teilnehmenden den Kontrollschluss vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Das Duo Spielmann/ Fasnacht erreichte das Tagesziel stets vor dem Mittag. Bestes Tagesergebnis war der 12. Rang. Am Schluss resultierte der 17. Gesamtrang – unter fast 250 Teams. Damit waren die beiden Lostorfer das beste rein schweizerische Duo. Mit ihrem Ergebnis sind die beiden ehrgeizigen Athleten denn auch äusserst zufrieden. Auch wenn sie wissen, dass sie es ohne ihre zahlreichen Defekte locker in die Top 15 geschafft hätten. Im kommenden Jahr soll das Cape Epic wieder am regulären Termin im März stattfinden. Mit den beiden Lostorfern? «Nein.» Die Antwort von Spielmann kommt schnell und bestimmt. Ist es ein «Nein» für immer? «Nein, das nicht. Aber es wäre zu kurz nacheinander. Und es war für uns jetzt halt ausgezeichnet terminiert, weil wir so über den Sommer trainieren konnten.» Ausserdem sei der finanzielle Aufwand enorm. «Aber es gibt nichts Besseres. Ich würde es wieder machen.» Fasnacht sagt derweil mit einem Lachen: «Als Stefan im Ziel zu mir sagte, er könne sich das nochmals vorstellen, war ich erstaunt.» Ob es zu einer nochmaligen Teilnahme des Duos Spielmann/Fasnacht am Cape Epic kommt, steht also in den Sternen. Durchaus konkret ist hingegen ihr Ziel, im kommenden August zusammen das Swiss Epic zu bestreiten. Das findet im Kanton Graubünden statt und dauert «nur» fünf Tage – und hält ebenfalls viele Herausforderungen bereit.
s ist vier Uhr morgens, und aus den Boxen dröhnt zum vierten Mal in dieser zwölfstündigen Schicht Helene Fischers «Atemlos». Es ist die Saison der Weihnachtsfeiern, und so werden viele Nächte, von Montag bis Sonntag, unerwartet lang. Wir schreiben das Jahr 2014, in vier Stunden ruft die Uni und ich bewege mich noch immer mit Tablett und freundlichem Lächeln zwischen leeren Flaschen, halbvollen Gläsern und tanzendem Publikum. Ein straffes Pensum: Vollzeit in die Uni, 80 Stunden monatlich jobben und am Wochenende Richtung Reeperbahn oder Schanzenviertel. Rückblickend war genau diese Zeit eine der schönsten und lehrreichsten. Die Zeit in der Gastronomie, die mir, mit Krawatte und Kellnermesser bewaffnet, ein abwechslungsreiches Leben neben der Uni ermöglichte. Mit 18 startete ich als Eisverkäuferin. Als Leiharbeiterin hüpfte ich dann während der Uni von Hotels zu Eventhallen oder Autobahnraststätten. In der einen Woche servierte ich Barbara Schöneberger Currywurst, nur um in der nächsten neben Burger King die Fritteuse zu putzen. Es folgte eine Zeit in einem Café, und in der Schweiz konnte ich dank Gastrojobs meine ersten Rechnungen zahlen. Für diese sechs Jahre auf der anderen Seite des Gastseins bin ich, trotz Helenes «Atemlos»-Trauma, noch heute sehr dankbar. Lange Schichten und schwierige Gäste zerren zwar an den Nerven, aber sie lehrten mich durchzuhalten, wenn es mal anstrengend wird. Und genau deshalb möchte ich auch jetzt noch jedem Studierenden eine Lehrzeit zwischen Kaffee und Currywurst empfehlen. Denn wie mein Hamburger Chefredakteur einst sagte: «Wer in der Gastronomie mit Bestellungen und Kundenwünschen jonglieren kann, der überlebt auch einen Agenturalltag.» Also auf gehts: Erfahrungen sammeln, fürs Leben wappnen und der Servicekraft für ihre Arbeit dankbar sein!