Stadtanzeiger Olten Ausgabe 40 (Donnerstag, 07. Oktober 2021)

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Olten, Donnerstag, 7. Oktober 2021 | Nr. 40 | 89. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG

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Finja Basan, Wahloltnerin und Kommunikationsmitarbeiterin. (Bild: Timo Orubolo)

E Edit Horvath in ihrem Atelier, das auch als Fotostudio für die Bebilderung ihrer Kochbücher dient. (Bild: Achim Günter)

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Kreativ in vielen Belangen EDIT HORVATH In Beruf und Freizeit ist die gebürtige Ungarin und jetzige Oltnerin Edit Horvath sehr kreativ. Jüngst hat sie mit ihrem Partner ein Kochbuch publiziert. ACHIM GÜNTER

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I

ch koche wahnsinnig gerne – für uns, aber auch für Gäste. Aber ich habe auch nicht immer Lust zum Kochen.» Die Frau, die das sagt, hat schon als Kind Kochbücher gesammelt. Heute schreibt sie mit ihrem Partner Kochbücher. Edit Horvath, gebürtig aus Budapest, ist eine vielseitig interessierte und vielseitig talentierte Person. Von Beruf Naturwissenschafterin, zeigt sie sich im Privaten äusserst produktiv im künstlerischen Bereich: als Kunstmalerin, Bildhauerin, Fotografin und eben Kochbuchautorin. Mit letzterem möchte sie als «Edita» gar einen Brand schaffen. Wer einen Blick in ihr Atelier werfen darf, staunt über die Schaffenskraft der 54-Jährigen. Zumal all diese Bilder und Skulpturen in ihrer Freizeit entstehen. Edit Horvath arbeitet in einem 100-Prozent-Pensum als biomedizinische Laborantin in der Forschung in Basel. Die Malerei, sagt sie, sei einfach eines ihrer Hobbys. «Künstlerin nenne ich mich aber nicht so gerne. Diese Beurteilung überlasse ich lieber anderen Leuten.» Horvath kann bereits auf mehrere Ausstellungen zurückblicken. Einen wirklichen Gegensatz zwischen ihrem «Brotberuf» und ihrer künstlerischen Tätigkeit erkennt sie nicht. Auch als biomedizinische Laborantin sei sie sehr kreativ; in jenem Bereich halt nicht handwerklich, sondern ausschliesslich mit dem Kopf.

Hauptaugenmerk gilt Kochbüchern

In die Schweiz gezogen war Horvath einst der Liebe wegen. Im Jahr 2000 eröffnete sie dann eine Kunstgalerie mit integriertem Blumengeschäft im Kanton Zürich. Später kehrte sie in ihren angestammten Beruf zurück, arbeitete auch

einige Jahre in Tansania. Ihre künstlerische Ader aber lebte sie stets aus. Sie veränderte ihren Stil und entdeckte neue Formen der Kreativität. «Es gibt verschiedene Sachen, die mich enorm interessieren. Ich kann mich nicht auf eine einzige Sache festlegen.» Nun ist sie 54. Bilder malen, Skulpturen schaffen – das macht Horvath noch immer gern. Damit werde sie bestimmt nicht aufhören, meint sie. Ihr Hauptaugenmerk liege vorderhand nun aber auf Kochbüchern. «Schon alleine deswegen, weil wir nun einen eigenen Verlag haben. Da ist es fast eine Verpflichtung, weiterzumachen.» Neue Rezepte kreieren, überraschende Gewürze verwenden, die fertigen Speisen schön arrangieren und das Werk fotografisch festhalten: Auch das verlangt viel Kreativität. Seit rund zehn Jahren ist sie mit Andreas Knecht liiert, der als Selbständiger ebenfalls vielseitig tätig ist. Er arbeitet als Berater, Coach, Consultant, Dozent oder Publizist. Und seit diesem Jahr eben auch als Verleger. Mit seiner Partnerin gründete er 2021 den Verlag «anexa books». Kürzlich erschien in diesem ihr gemeinsames Kochbuch «Edita – Superfood aus dem Busch Australiens». Kochbücher verfasst hatten sie bereits zuvor, damals aber noch nicht im eigenen Verlag. Die Rezepte und Bilder stammen von ihr, die Texte von ihm. Auch die ganze Verlegerarbeit, inklusive Lektorat und Korrektorat, gehört in sein Aufgabengebiet. Das aktuelle Buch soll nur der Auftakt einer Reihe sein. Das nächste Buch wird «Edita – Asian Fusion» heissen. Anders als es die jeweiligen Titel vielleicht suggerieren, stehen dabei nicht typische Spezialitäten einer bestimmten Region im Mittelpunkt. Bei «Superfood aus dem Busch Australiens» geht es also nicht um Aborigines-Rezepte. Der Ansatz Horvaths und ihres Lebenspartners ist ein anderer. Sie verändern bestehende, durchaus konventionelle Rezepte mit Einflüssen der jeweiligen Landesküchen. Und vor allem nutzen sie besondere Zutaten, die typischerweise in den entsprechenden Küchen eingesetzt werden. Horvath erklärt: «Es sind Rezepte, die ich weiterentwickelt habe. Die ur-

sprüngliche Idee beim aktuellen Buch war, Buschgewürze, die viele Leute nicht kennen und von Aborigines seit Jahrhunderten verwendet werden, zu integrieren in unsere Rezepte. Denn das sind sehr gesunde Lebensmittel.»

Einfache, prägnante Rezepte

Für die Recherche zum Buch bereiste das Paar während zweimal sechs Wochen beinahe ganz Australien. Die beiden waren dabei unter anderem bei Aborigines zu Gast und liessen sich in die Nutzung der Kräuter einweihen. Auch Gewürzproduzenten besuchten sie. Alle zwei Jahre gönnt sich das Oltner Paar eine solche Inspirationsreise. Umgesetzt werden die Vorarbeiten dann in zuweilen mühseliger Detailarbeit in «Künstlerferien», wozu sie sich irgendwo ein Haus mieten und dort dann konzentriert am Projekt feilen. «Es muss einfach ein Ort sein, der uns gefällt und wo wir uns eventuell auch gastronomisch inspirieren lassen können», erklärt die gebürtige Ungarin. Im Vorwort des 270 Seiten starken Buches schreiben die beiden Autoren: «Unser Kochbuch besteht aus modernen Rezepten, die sich nicht an der Ernährungsmode ausrichten. Welche Produkte und Zubereitungsarten «in» sind, interessiert uns nicht.» So finden sich denn auch im jüngsten Werk vegetarische Rezepte ebenso wie Fleisch- oder Fischspeisen. Die Rezepte werden hochwertig und grosszügig, aber gleichwohl sehr prägnant präsentiert. Wichtig ist auch deren Einfachheit: «Die Rezepte muss jeder kochen können», so Horvath. Pro Speise gibt es immer ein Bild. Die fertig zubereiteten Leckereien werden in aller Regel von Edit Horvath in ihrem Atelier fotografiert. Das Abendessen naht. Wird es was Schnelles geben? Oder was Aufwändigeres? «Ich habe doch vor kurzem Kürbis gekauft. Damit mache ich etwas», sagt Edit Horvath zu ihrem Partner. Sie hat also an diesem Tag Lust zum Kochen. Wie fast immer. e d i t a h o r v a t h . co m w w w. e d i t h o r v a t h . c h

lke hat mir mal auf einer Gartenparty den Arm mit einem Waffeleisen verbrannt. Das tat weh, aber wir lachen noch heute drüber. Tiefkühlbrokkoli kühlte zunächst, und die Narbe erinnerte noch einige Jahre an diesen Tag. Und an Elke. Sie blieb mir nicht nur deshalb in Erinnerung. Sie hatte nämlich nur ein Bein und war mit Gabi zusammen. Damit waren sie die ersten Frauen in meinem Leben, die sich liebten. Und das war darum für mich früh normal. Vier Jahre später zogen wir ins Zentrum Hamburgs und lernten Jörg und Andi kennen. Unsere Nachbarn. Sie waren keine WG. Auch normal: In der ersten Klasse war ich als eine von sechs Deutschen unter 30 Kindern in der Unterzahl. Unsere Klasse sprach Urdu, Russisch, Polnisch, Türkisch und Kurdisch. Sie trugen Kopftücher oder entschieden sich dagegen und brachten cooles Essen zu Festen. Sucuk-Brot war, dank der türkischen Besitzer, in der nächsten Schulkantine meine erste Wahl in der Pause. Nachmittags ging es zu meiner kurdischen Kollegin. Ihre Mutter kochte hervorragend, ihre sechs Geschwister sorgten für Action im Haus und ich war herzlich willkommen. Mit 16 sass ich mit Lois und Quynhi vor unserem Ofen. Meine Mutter fand das beeindruckend, sagte sie später. Die Freundschaft und die Vorfreude auf die Cupcakes einten uns, die Hautfarben und Herkünfte waren uns egal. Dass Lois` Familie aus Ghana und Quynhis aus Vietnam kommt, war mir nur dann bewusst, wenn sie mit ihren Eltern telefonierten. Zweisprachigkeit empfand ich als Privileg. Heute stehe ich als Deutsche vor einer Schweizer Bühne und höre Patent Ochsner sagen: «Und wenn sie heiraten wollen, dann sollen sie das doch tun», denke an Elke, Gabi, Andi und Jörg und finde: Recht hast du, Büne Huber, und singe auf Schweizerdeutsch die nächsten Songs mit.


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