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Olten, Donnerstag, 8. April 2021 | Nr. 14 | 89. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG
Irène Dietschi
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Irène Dietschi, Journalistin. (Bild: Daniela Friedli)
Hören zu, fragen nach und denken mit: Christoph Koch und Mergime Nocaj vom neugegründeten Zukunftsbüro Olten im Kino Capitol, wo zweimal im Monat Sprechstunden stattfinden. (Bild: Franz Beidler)
Der Zukunft auf der Spur ZUKUNFTSBÜRO OLTEN Seit Anfang Jahr bietet das Zukunftsbüro Olten zwei Mal im Monat Sprechstunden an. Wer eine Idee hat oder eine Veränderung anstrebt, findet dort Leute, die davon hören wollen. FRANZ BEIDLER
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er hatte nicht schon mal eine Idee oder einen Traum: Vielleicht ein Online-Forum für Töffliliebhaber, ein virtuelles Reisemagazin oder eine Rutschbahn vom Ildefonsturm bis in die Aare. «Wir hören dann erst einmal zu», erklären Christoph Koch und Mergime Nocaj. Anfang Jahr gründeten sie zusammen mit Konrad Schibli, Cinzia Schmuziger und Désiré Isabelle Di Santo das Zukunftsbüro Olten. Wer eine Idee oder einen Traum hat, oder die eigene Zukunft gestalten möchte, kann sich dort per E-Mail für eine Sprechstunde anmelden. Zwei Tage pro Monat stehen die Türen des Zukunftsbüros Olten offen, das nächste Mal am Mittwoch, 21. April. «Je nach Idee, Traum oder Zukunftsvorstellung bestimmen wir, wer von uns als Gastgeber auftritt», erklärt Koch. Mindestens zwei der fünf nehmen am Gespräch teil. «Wir wollen möglichst vielfältige Perspektiven bieten», ergänzt er.
Nachfragen, Klarheit schaffen
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«Wir lassen den Gedanken des Gastes freien Lauf», beschreibt Nocaj die etwa eineinhalbstündigen Treffen. «Es dreht sich alles um dessen Zukunftsvorstellungen und Ideen.» Ziel sei, dass zu achtzig Prozent der Gast spricht. «Wir fragen nach, beleuchten Motivationsgründe und unterstreichen die Intentionen des Gastes. So versuchen wir Klarheit zu schaffen.» Viele gute Ideen und angestrebte Veränderungen würden vom Umfeld kritisch betrachtet. «Die Gesellschaft kann sehr entmutigend sein», erklärt die 28-Jährige. Das Zukunftsbüro
wolle Mut machen. Man könne sich das vorstellen, wie ein Gespräch beim Kaffee mit einem Freund, der positiv eingestellt sei und zuhöre. Die Gespräche seien selbstverständlich vertraulich. Entscheidungen werden in den Sprechstunden keine getroffen. «Der Gast soll mit mehr Klarheit oder auch mit hundert neuen Anhaltspunkten aus dem Gespräch gehen und damit mutig weiter in seine Zukunft treten.» Seit der Gründung vor vier Monaten fanden zwei Gespräche statt – auch für sie eine Bereicherung, bestätigen Koch und Nocaj. Das ist denn erst mal auch ihre einzige Motivation: Verdienen tut das Zukunftsbüro nichts. «Die Gäste bestimmen selber, ob, wie viel und wann sie für eine Sprechstunde bezahlen möchten», erklärt Koch das Prinzip. «Das Zukunftsbüro lebt nur von Motivation.» Er sei in der Region aufgewachsen und wolle sich so revanchieren. Und es reize ihn, etwas Neues auszuprobieren. Nocaj streicht die Begegnung mit Menschen im Wandel heraus. «Mut machen, ist etwas vom Schönsten.»
Von Graubünden bis Olten und weiter
Die Bewegung der Zukunftsbüros traten drei Leute im Jahr 2017 im Kanton Graubünden los. Inzwischen gibt es über fünfzig Zukunftsbüros in der ganzen Schweiz und elf weitere in Deutschland und Österreich. Von der Oltner Fünfertruppe war Koch der erste, der von den Zukunftsbüros vernahm. Er las im Herbst 2019 im Internet davon. «Vor Jahren machte ich eine Ausbildung in systemischer Beratung», erzählt der 48-Jährige. Daher habe ihn das Prinzip des Zukunftsbüros interessiert. Nach einem OnlineVortrag der drei Gründer beschloss er: «Das mache ich in Olten.» Ein erster Anlauf scheiterte an fehlenden Räumlichkeiten. Ein Jahr später hatte Konrad «KinoKoni» Schibli von der Eröffnung eines Zukunftsbüros in Aarau vernommen. Auch er wollte nun eines in Olten einrichten und kontaktierte dazu die drei Gründer aus dem Bündnerland. «Die verwiesen Koni dann an mich», erinnert
sich Koch. «Ich wusste sofort, dass das passt.» Kinobesitzer Schibli stellt nun das Oltner Kino Capitol für die Treffen zur Verfügung. «Koni ist voller Engagement und Einsatz im Team», sagt Nocaj. Schibli war es auch, der Nocaj von den Zukunftsbüros erzählte. Sie war sofort begeistert und schloss sich an. Gleich darauf besuchte sie ein Zukunftsbüro in Zürich, «um mir für meine eigenen Ideen weitere Gedanken zu holen.» Im Oktober 2020 trafen sich die fünf erstmals. «Alle waren von Beginn weg positiv eingestellt», erinnert sich Nocaj. Zweifel seien bei niemandem zu spüren gewesen. Mitte Januar fand die Eröffnung im Kino Capitol statt, wegen der Coronapandemie online. «Die Gründer aus Graubünden waren mit dabei», erzählt Koch. «Und auch Vereine und Institutionen aus Olten, wie zum Beispiel die Wirtschaftsförderung oder Olten im Wandel.»
«Es geht nicht um uns»
«Momentan sind wir am Wachsen», berichtet Koch. Bereits hätten sich zwei Personen gemeldet, die sich als Gastgeber beim Zukunftsbüro Olten miteinbringen möchten. Ebenfalls studierten sie an einem neuen Format: «Eines, das auch für grössere Gruppen, wie zum Beispiel Vereine, funktioniert.» Auch sei jetzt noch nicht klar, ob das Zukunftsbüro Olten zu einem eigenen Verein werden soll. «Momentan sind wir fünf einfach Mitglieder beim Verein Zukunftsbüro Schweiz.» «Viel weiter als ein paar Monate planen wir aber nicht voraus», erklärt Koch. Schliesslich sei das Vorgehen kein unternehmerisches, Wachstum nicht zwingend, denn es bestehe kein finanzieller Druck. «Es geht nicht um uns», ergänzt Nocaj. In fünf oder zehn Jahren hätten hoffentlich möglichst viele Leute die Prinzipien des Zukunftsbüros übernommen. «Es wäre schön, einen positiven Umgang der Gesellschaft mit neuen Ideen zu etablieren.» Sei das erreicht, dann brauche es auch keine Zukunftsbüro mehr. z u ku n f t b u re a u . o rg /o l te n
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n zwei Wochen wählt Olten sein Parlament, und die Parteien bringen sich brav in Stellung. Die Linke fährt Velo und propagiert eine «nachhaltige Stadt», FdP und CVP geben sich staatstragend, und auch die SVP bleibt im Ungefähren. Vergebens sucht man in den Wahlprogrammen dasjenige Thema, das Olten beschäftigen müsste wie kein zweites: Olten Südwest – das ehemalige Hunziker-Areal. Niemand will sich an diesem Elefanten im Raum die Finger verbrennen. Niemand? Doch, da gibt es Einen, einen Einzelkämpfer, der sich in letzter Minute auf die Liste der Grünliberalen hat setzen lassen (Kolt hat’s berichtet). Er heisst Thomas Wehrli und will nichts weniger, als Olten Südwest nochmal von Grund auf neu denken. «Der neue Gestaltungsplan ist ein Desaster, ein Verhandlungsergebnis, das diesen Namen nicht verdient», sagt er am Telefon. Und: «Die Stadt darf nicht kapitulieren. Sie muss endlich selbstbewusst Position beziehen und mit Rückgrat verhandeln. Olten Südwest muss in erster Linie der Oltner Bevölkerung dienen!» Konkret: Bevor die Stadt weitere Zugeständnisse mache, müsse der Investor, Sigmund Bachmann, «den Schaden in Ordnung bringen, den er mit den bestehenden Gebäuden angerichtet hat», also die «Plastikklötzchen mit Ölheizung» entweder abreissen oder mit Nachrüstungen – Solarfassaden, nachhaltige Heizung, hochwertige Materialien – sanieren. Die Personenunterführung Hammer? «Darf Bachmann finanzieren, wenn er glaubt, den Schaden so beheben zu können.» Thomas Wehrli ist Physiker, ein Zürcher, der seinerzeit wegen der günstigen Verkehrslage nach Olten gezogen ist. Ein blitzgescheiter, scharfzüngiger Wahloltner, der es wagt, sich dem Elefanten in den Weg zu stellen. Jetzt braucht er nur noch Verbündete.