Stadtanzeiger Olten Ausgabe 06 (Donnerstag, 11. Februar 2021)

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Olten, Donnerstag, 11. Februar 2021 | Nr. 6 | 89. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG

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CHRISTOF SCHELBERT Seit 2003 wetteifert der Künstler und Gestalter Christof Schelbert um den Sieg bei der alljährlichen Gestaltung der Oltner Fasnachts-Plakette. Schon zwölfmal schwang einer seiner Entwürfe obenaus. ACHIM GÜNTER

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«Man darf nicht zu viel wollen.» Christof Schelbert kennt das Erfolgsrezept einer gelungenen Fasnachtsplakette. (Bild: Achim Günter)

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in Künstler, so sagt man, wird nicht pensioniert. Christof Schelbert ist ein Künstler. Und so denkt der Mann, der im Januar 65 Jahre alt geworden ist und damit eigentlich das Pensionsalter erreicht hat, nicht ans Kürzertreten. Seine Stelle als Institutsleiter und Professor an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel gab er frühzeitig per Ende 2018 auf. In seinem Atelier in Olten jedoch ist er fleissig wie eh und je. An Ideen mangelt es ihm nicht. Erst recht nicht an Ideen für die Gestaltung der jeweiligen Oltner Fasnachtsplakette. Seit 2003 beteiligt er sich am Wettbewerb des Oltner Fasnachts- und Umzugskomitees (Fuko). Bis zu vier Sujetvorschläge reicht er seither Jahr für Jahr ein; zumindest drei müssen es stets sein. Ansonsten ist das Mitglied der Trimbacher Bazille-Zunft nicht zufrieden mit sich. Insgesamt hat er in den vergangenen knapp 20 Jahren schon 56 verschiedene Sujets eingereicht. Im so gar nicht fasnächtlichen Hochsommer, zu einer «Unzeit», wie er lachend erzählt, setzt sich Schelbert jeweils hin und setzt seine Ideen auf Papier um. Manche sind der Aktualität geschuldet, andere nicht. «Es gibt Ideen, die ich über Jahre verfolge. Oder Ideen, mit denen ich beim ersten Mal nicht durchdringe bei der Fuko, von denen ich aber finde, dass sie mal als Plakette gemacht werden sollten.» Und dann gibt es noch jene, deren Erfolgsaussichten gering sind. «Manchmal weiss ich zum Voraus, dass mein Vorschlag nicht in

eine Plakette umgesetzt wird.» Schmunzelnd ergänzt er: «Aber ein wenig herausfordern muss ich die Fuko schon.» Fünf Elemente gehören zwingend auf jede Plakette: die Schriftzüge «Olten» und «Fuko», die Jahreszahl sowie die drei Tannen und der Stadtturm. Oft findet zudem das Motto des jeweiligen Obernaaren in irgendeiner Form Verwendung; zwingend ist das jedoch nicht. Die Vorschläge aller Wettbewerber werden Ende August anonym eingereicht.

200 Franken – und Ruhm und Ehre

Zwölfmal bereits gewann ein SchelbertEntwurf den Wettbewerb. Auch für die Ausgabe 2021 schwang eines seiner drei eingereichten Sujets obenaus. Die heurige Plakette zeigt ein Fragezeichen. Die Grundidee zur Zeit der Entstehung im vergangenen Sommer: Gibt es sie oder gibt es sie nicht, die Fasnacht 2021? Das Motiv überzeugte die Jury. Inzwischen steht längst fest: Die Fasnacht 2021 fällt quasi aus. Das Fragezeichen hat dennoch nichts von seiner Aktualität eingebüsst. Die passenden Fragen lauten nun etwa: Wie geht es nach Corona weiter mit der Fasnacht? Wird 2022 wieder unbeschwert gefeiert werden können?

Christof Schelberts Siegerplakette 2021 zeigt ein Fragezeichen. (Bild: ZVG)

Welche Auswirkungen hat Corona längerfristig auf die Fasnacht? Der Sieger des Wettbewerbs, dessen Entwurf von einer Basler Firma in einen Gipsschnitt und schliesslich in die verschiedenen Plakettenversionen umgesetzt wird, erhält von der Fuko jeweils ein Preisgeld von 200 Franken und einen kompletten Plakettensatz – und natürlich Ruhm und Ehre. Wie lautet denn Schelberts Erfolgsrezept? «Man muss das Sujet als Plakette, als Relief denken, nicht als Zeichnung.» Das sei das Geheimnis, mache die Qualität einer guten Plakette aus. «Und man darf nicht zu viel wollen. Man muss bedenken, dass die Plakette recht klein wird.» Er hält nichts vom Versuch, ganze Geschichten auf der Plakette erzählen zu wollen. «Der Sinn des Sujets muss schnell erfassbar sein.» Christof Schelbert hat sich immer nur in Olten am Plaketten-Wettbewerb beteiligt. Und das wird wohl auch so bleiben. «Ich mache das gerne für Olten. Aber ich muss damit nicht hausieren gehen», erklärt der Vater zweier erwachsener Töchter, der in der Freizeit am liebsten an einem «Döschwo» herumwerkelt.

Ein Fasnächtler durch und durch

Der 65-Jährige ist seit 1984 aktiver Fasnächtler, nachdem er 1982 und 1983 bereits als Helgenmaler gewirkt hat. Seit mehr als 30 Jahren ist er am Schmutzigen Donnerstag mit seiner Bazille-Zunft als Schnitzelbanksänger unterwegs; heute Abend fällt dieser Fixtermin wegen Corona aus. Dazu malt er Laternen und Helgen, entwirft Larven und Kostüme. «Und in den letzten Jahren habe ich sogar noch begonnen, Verse zu schreiben», so Schelbert. Ans Aufhören denkt er nicht. Schon gar nicht bei der Plakettengestaltung. Wer Christof Schelbert in seinem Atelier erlebt, ihn argumentieren, sinnieren und zuweilen auch polemisieren hört, ist sich sicher: Dieser Mann wird auch in den kommenden Jahren Entwürfe für prägnante, gefällige Plaketten einreichen. Und wohl auch künftig das eine oder andere Mal die Gunst der Fuko-Jury gewinnen.

as Jubiläum zu 50 Jahre Frauenstimmrecht ist vorbei, aber das Echo hallt gewaltig nach. «Es gibt noch viel zu tun!» «Frauen sind mitnichten gleichberechtigt!» «Es braucht mehr Unternehmerinnen, Astrophysikerinnen, Gemeindepräsidentinnen!» Kurz: mehr Frauen! Dieser Ansicht ist auch die SP Olten. Die Partei will bei den Gemeinderatswahlen im April nicht nur «mehr Frauen», nein, sie will die Frauenförderung forcieren: KandidatINNEN sollen doppelt auf die Wahlliste. Es treten zwar gleich viele Frauen wie Männer an, nämlich je 13 Kandidierende. Aber um die 40-er-Liste zu füllen, gewähren die Sozialdemokrat*innen den Frauen einen Doppelplatz. Die Motive sind durchaus edel: Man wolle den neunantretenden Frauen echte Wahlchancen einräumen, den «Bisherigen-Bonus» ausgleichen – sieben von acht wieder Antretenden sind Männer. Es sei «die Pflicht der jahrzehntelang Übervorteilten, kürzer zu treten», schreibt einer von ihnen. Die Kandidatinnen lassen sich das gefallen – doch hinter den Kulissen rumort es. Was ist mit den neuantretenden Männern? Was mit den Seniorinnen und Senioren? Wo bleibt die Doppelnennung der Migrantinnen und Migranten, oder die der LGBTQCommunity, die ja vielleicht auch angemessen vertreten sein möchte? Es ist die Krux, welche die belgische Politikwissenschaftlerin Chantal Mouffe treffend beschreibt: Basiert die Inklusion einer bestimmten Gruppe auf Privilegien, werden andere Gruppen automatisch ausgeschlossen. Mouffe nennt dies den Beginn der Polarisierung – und das sei undemokratisch. Wäre ich Oltnerin, ich möchte nicht dank eines Privilegs gewählt werden. Frauen sollen weiterkämpfen, das ja – aber mit gleich langen Spiessen. Immerhin meint es die SP freundlich.


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