Stadtanzeiger Olten Ausgabe 49 (Donnerstag, 3. Dezember 2020)

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Olten, Donnerstag, 3. Dezember 2020 | Nr. 49 | 88. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG

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Hunde und der Bokeh-Effekt: Thomas Droll mit seinen jüngsten Bildern in seinem Oltner Atelier. (Bild: Franz Beidler)

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«Wie eine Privatführung» THOMAS DROLL Eine Woche lang wird der Oltner Kunstmaler Thomas Droll die Türen seines Ateliers öffnen. Er führt persönlich durch die Ausstellung und berichtet von einem schwierigen Jahr. FRANZ BEIDLER

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inen Weihnachtsbaum werde er im Atelier aufstellen. «Für mein Wohlbefinden», sagt Thomas Droll. Der Oltner Kunstmaler liebt die Weihnachtszeit. Also will er sein Publikum auch in weihnachtlicher Stimmung empfangen. Denn am Samstag, 5. Dezember eröffnet Droll die alljährliche Ausstellung in seinem Atelier an der Oltner Tannwaldstrasse 121 im ehemaligen Sunlight Areal. Neben seinen jüngsten Werken aus dem endenden Jahr werden auch Bilder aus den vergangenen zwei bis drei Jahren zu sehen sein. «In etwa die wichtigsten Sachen», fasst Droll die Werke zusammen, die im Atelier hängen werden. Im Hinterzimmer habe er aber noch einen Fundus. Und auch bei ihm Zuhause würde er noch Bilder aufbewahren. «Leute, die ein Bild aus einer bestimmten Schaffensphase suchen, fragen mich danach.» Das komme immer mal wieder vor. An der diesjährigen Ausstellung ist es besonders einfach, mit Droll persönlich ins Gespräch zu kommen. Wegen der Corona-Pandemie finden Besuche nur auf Anmeldung statt. «Es gibt also keine Öffnungszeiten für spontane Besuche», erklärt Droll. Stattdessen vereinbare er einen Termin und sei dann für die Leute da.

Zu wenig Zeit für alle Besuchende

«Das ist ja eigentlich ganz schön», freut sich Droll. An herkömmlichen Ausstellungen habe er jeweils viel zu wenig Zeit für alle Besuchende. «Jetzt ist das wie

eine Privatführung», bestätigt Droll. Denn laut dem Schutzkonzept, das vom Bundesamt für Gesundheit genehmigt wurde, darf er Gruppen von höchstens vier Leuten empfangen. Etwa eine Stunde empfiehlt er, für einen Besuch einzuplanen. Neben den rund 150 Bildern zeigt Droll auch seine filmischen Dokumentationen seiner Werke. Jener Film, den er im vergangenen Frühling machte, wird aber nicht zu sehen sein. Auch damals plante Droll eine Ausstellung in seinem Atelier. «Seit Jahresbeginn hatte ich darauf hingearbeitet», erinnert er sich. Mit dem März kam der schweizweite Lockdown. Absagen wollte Droll nicht. Also hängte er alle Bilder auf, wie er es auch für die Ausstellung gemachte hätte und filmte dann jedes Bild. Das Video verbreitete er über «You Tube», Facebook und Instagram. «Das lief dann eigentlich erstaunlich gut», erzählt Droll. Als Kunstmaler habe er da Glück, meint er. Musiker oder Schauspieler wären von der Coronakrise viel härter getroffen worden.

Der Dämpfer Ende Sommer

Ende des vergangenen Sommers war Droll schliesslich an einer weiteren Ausstellung beteiligt. In der Galerie Dutoit in Unterentfelden waren seine Bilder zu sehen. «Wir konnten keine Vernissage feiern», erzählt Droll. Das sei ein Dämpfer gewesen, der ihn nachdenklich gemacht habe. «Was kommt jetzt noch alles auf uns zu?», habe er sich gefragt. Und: «Wozu soll ich malen, wenn ich die Bilder dann nicht ausstellen kann?» Ab Herbst habe er zwar viel Zeit im Atelier verbracht. «Aber viel gemalt habe ich nicht.» Der Antrieb fehlte. Dafür sei er oft wandern gegangen. «Aufs Stockhorn oder nach Melchsee-Frutt in der Zentralschweiz.» Er wandere eigentlich immer den Bergseen hinterher. Neben den Coronawirren beschäftigte den Künstler auch die USA. Droll ist seit Kindesbeinen ein ausgesprochener Fan, besonders der Epoche der 50er- und

60er-Jahre. «Elvis, die Autos, die Mode», zählt er auf, was ihn daran begeistert. Die Eskapaden des aktuellen Präsidenten Trump haben ihm die Begeisterung jedoch genommen. «Das ist wohl das Ende meiner 50er- und 60er-Jahre-Nostalgie.» Das bedeutet auch das Ende einer Schaffensphase. Die letzten fünf bis sieben Jahre malte Droll immer wieder Stimmungsbilder seiner Lieblingsepoche: Autos mit geschwungenen Kotflügeln, Porträts von James Dean und Ray Charles oder Taxis in den Strassenschluchten New Yorks.

Hunde und der Bokeh-Effekt

«Ich muss mich reinzwingen, dann rollt es irgendwann wieder», sagte sich Droll schliesslich. Also malte er, zum Beispiel Hunde. «Ich mag Hunde», kommentiert er achselzuckend. Daneben widmete er sich dem Bokeh-Effekt. So werden in der Fotografie absichtlich unscharf gehaltene Hintergründe genannt. «Wegen Corona ist es schwierig, jemanden zu finden, der Modell steht», erklärt Droll. Auf vielen seiner Bokeh-Bilder ist er deshalb nun selber zu sehen. Dass er darin viele Schwarztöne verwendet, hängt nicht etwa mit seiner Stimmung zusammen, sondern mit seinem Handwerk. «Ich wollte herausfinden, wie das Licht für den Bokeh-Effekt fallen muss.» In Zukunft wolle er auch hellere Bilder in diesem Stil malen. Ende Oktober hatte Droll also neuen Antrieb gefunden und entschloss sich, die kommende Atelierausstellung durchzuführen. Er blicke auf ein schwieriges Jahr zurück. Und dennoch: «In meiner Karriere habe ich schon so manche Phase erlebt, in denen ich den Bettel hinschmeissen wollte. Dieses Jahr hatte ich keine davon.» Atelier-Ausstellung Thomas Droll ab Samstag, 5. Dezember, 14 Uhr bis Sonntag, 13. Dezember 18 Uhr Tannwaldstrasse 121, Olten (ehem. Sunlight Areal), Beschriftung «Thomas Droll» folgen Anmeldung unter: T 079 290 61 08

uchstabe für Buchstabe auswählen und daraus Worte formen. Sie in die Luft werfen, die Worte, damit sie leicht wie Schneeflocken fallen, sich in Sätzen wiederfinden und so auf dem blanken Blatt Zeile für Zeile eine Welt entstehen lassen. Sich aus dem Nichts emporschwingen, sich abstossen vom Papier und dabei die Lesenden mitnehmen auf deine Reisen im Kopf, sie teilhaben lassen an deiner Sicht auf die Welt. Dabei feststellen, was Sprache vermag, was Sinn ergibt, und wie sich dieser ändert, wenn man Worte eins gegen das andere abwägt und sie untereinander austauscht. Darüber immer wieder ins Staunen geraten, denn was sind Worte mehr als aneinandergereihte Zeichen? Sie kann dich packen, die Sprache, dich aber auch belasten. Sie tanzt einen fröhlichen Tanz mit dir, wirbelt dich herum wie ein Herbstblatt im Wind. Doch du ahnst, dass sie manchmal nicht mehr ist als ein Firnis, diese Sprache, ein Firnis, hinter dem sich auch Unbekanntes verbirgt. Schön sind die Zeiten, in denen das Handwerk gelingt, und auf weissem Grund sich in rascher Folge ein Gedanke nach dem anderen ergibt. Dann hilft die Sprache mit, der kleinen Stadt am Fluss Geschichten zu entlocken. Es war immer nur ein Versuch, die Welt um dich mit all ihren Menschen, mit ihnen vor allem, zu verstehen. Ihnen einen Namen zu geben, dank der Sprache, und dabei ihrer Welt ein Stück näher zu kommen. Einmal im Monat jeweils, 1700 Zeichen lang. Doch jetzt soll gut sein. Es bleibt die Hoffnung, ein bisschen Freude bereitet zu haben. Bloss ein paar Zeilen waren es – als Einladung zu einer kurzen Flucht in eine andere Welt, in diejenige des Textes, der so viele Realitäten schafft, wie er Lesende hat. Es war mir eine Ehre.


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