Stadtanzeiger Olten Ausgabe 26 (27. Juni 2019)

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Olten, 27. Juni 2019 | Nr. 26 | 87. Jahrgang | Auflage 34 402 | Post CH AG

Irène Dietschi

Liebe Iris Schelbert und liebe Marion Rauber

IRÈNE DIETSCHI, Journalistin. (Bild: Daniela Friedli)

Sind für das neue «Street Food Cinema» in den Startlöchern (v.l.): André Brönnimann, Mike Zettel und Roger Brogli. (Bild: mim)

Das andere Kino-Erlebnis unter freiem Himmel STREET FOOD CINEMA Vom 4. bis 28. Juli steht die Oltner Schützi wieder im Zeichen des Kinospektakels unter freiem Himmel. Beim Street Food Cinema werden die brandaktuellen FilmNeuheiten und -Klassiker mit teils speziellem Rahmenprogramm und kulinarischen Köstlichkeiten ergänzt. MIRJAM MEIER

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ie Idee, Film mit einem Mini-Streetfood-Festival und einem Rahmenprogramm zu verbinden, hat Kinobetreiber Konrad «KinoKoni» Schibli in Los Angeles aufgeschnappt. Dabei war schnell klar, diese anlässlich des nächsten Oltner OpenairKinos in der Schweiz umzusetzen. «Dafür MIO-Organisator Mike Zettel und André Brönnimann, als hiesiger Veranstalter der schweizweiten Streetfood-Festivals, mit ins Boot zu holen, lag auf der Hand», erklärt Projektleiter Roger Brogli von der youcinema AG. Nachdem sich die Organisatoren im vergangenen Jahr aufgrund der Baustelle auf dem Platz der Begegnung und der Fussball-Weltmeisterschaft gegen eine Durchführung des Oltner Openair-Kinos entschieden haben, setzten sich Schibli, Brogli, Zettel und Brönnimann erstmals im vergangenen Spätherbst zusammen, um ein Konzept für das neue Street Food Cinema auf die Beine zu stellen. Das grosse Netzwerk jedes Einzelnen stelle für die Durchführung des neuen «Street Food Cinema» eine starke Grundlage dar, betont Brogli. Nach der Schützi und je einer Durchführung auf der Kirchgasse und auf dem Platz der Begegnung, wird das Openair-Kino heuer wieder in der Schützi stattfinden.

Feierabendstimmung vor der Schützi

Das Street Food Cinema, das gemäss Brogli in dieser Form erstmals in der Schweiz durchgeführt wird, soll zum Verweilen einladen. «Wir bieten fern der herkömmlichen Wurststände mit unseren Food-Trucks ein interessantes kulinarisches Angebot mit normalen Portionen sowie «Versucherlis» an und das in Olten, in der Stadt, die sich mittlerweile zur Streetfood-Hochburg entwickelt hat», zeigt André Brönnimann von der Trend Fabrik GmbH auf. Inspiriert durch seine Reisen um die ganze Welt hat er im Jahr 2014 seine Idee in die Tat umgesetzt, mit Food-Trucks verschiedenste Geschmäcker in einem ansprechenden Ambiente in die Schweizer Städte zu holen. «Heute führen wir Streetfood-Festivals in 15 verschiedenen Städten durch», so Brönnimann nicht ohne Stolz und fügt an: «Am Street Food Cinema werden manche der fünf Food-Trucks wöchentlich wechseln, um damit das Angebot auch für regelmässige OpenairkinoBesucher spannend zu halten. Unsere Food-Trucks haben zudem auch während der Mittagszeit geöffnet.» Neu ist das Openair-Kino-Gelände vor der Schützi für jeden zugänglich. «Am Abend um 17 Uhr öffnet mit den Food-Trucks der Barbetrieb für ein Feierabendbier sowie der Kino-Kiosk. Sobald der Film um 21.15 Uhr beginnt, wird eine Platzkontrolle durchgeführt, grundsätzlich kann sich aber jeder auf dem Gelände aufhalten», erklärt Brogli.

Vielfältige Filmauswahl

Die Filmauswahl reicht von Filmpremieren wie «Anna», diesjährigen Neuheiten wie «Rocketman», «Monsieur Claude 2» oder «Yesterday» bis zu Kult-Filmen wie «Gone in 60 Seconds», bei dem nicht nur auf der Leinwand, sondern Live vor Ort mit Filmauto «Eleanor» Mustang-Liebhaber auf ihre Kosten kommen. Aber auch Tarantinos «Pulp Fiction», der Film über den «Buena Vista Social

Club», der von einer Cuba-Night mit Live-Band, Zigarren und einem Workshop im Zigarren rollen umrahmt wird, oder der mit einem Oscar prämierte Film «Green Book» mit einer Piano- und Saxophon-Session von Shanky Wyser und Fabian Capaldi, stehen auf dem Programm. Die Filme werden nicht wie angekündigt auf einer LED-, sondern auf einer originalen 60m²-Kinoleinwand gezeigt. Die 25 Kinoabende können von den Besuchern neben den herkömmlichen Liegestühlen auch gemütlich auf der gedeckten Tribüne in der VIP-Lounge mit 60 Sitzplätzen auf Sofas oder gar ganz exklusiv im auf 34 Grad beheizten Whirlpool genossen werden.

Strand- und Feierabendstimmung

Mike Zettel von der Kein Ding GmbH werkelt seit einiger Zeit in seiner Werkstatt an verschiedenen Deko-Objekten, allen voran dem neuen Logo, das mit Holz und Paletten nachgebaut wird. Ab nächster Woche steht Zettel zudem für den Aufbau der Tribüne und dem heranschaffen von Stühlen und Sofas im Einsatz. Selbstverständlich dürfen auch die DekoElemente für das richtige Strand- und Feierabendfeeling nicht fehlen. «Mit 1.80 Meter hohen Bäumen, Girlanden, Fahnen, einem Rasenteppich und Liegestühlen werden wir eine grüne Oase schaffen», verspricht Zettel. «Ich freue mich speziell auf den Filmklassiker «Ferris macht blau» aus dem Jahr 1986», antwortet Brogli auf die Frage nach seinem Lieblingsfilm und verweist auf den Openair-KinoAuftakt am Donnerstag, 4. Juli mit dem Film «Kiss the Cook» mit Gratiseintritt für alle. «Ich wünsche mir für das bevorstehende Street Food Cinema 25 Tropennächte», schliesst Brogli mit einem Lachen. Street Food Cinema Donnerstag, 4. Juli bis Sonntag, 28. Juli vor der Schützi Olten mehr Infos und Tickets unter:

www.streetfoodcinema.ch

A

m 14. Juni sind auch in Olten Hunderte von Frauen (und viele solidarische Männer) für den Frauenstreik auf die Strasse gegangen. Auf dem Kirchplatz wurde getanzt und gesungen, performt und geredet. Das lokale Frauenstreikkomitee hat an Sie beide qua Ihrer Ämter Forderungen übergeben. Sie sagten darauf ins Mikrofon: «Wir sind nicht als Stadträtinnen hier, sondern als streikende Frauen.» Zwölf Forderungen hat das Oltner OK erarbeitet, Forderungen, wie sie am 14. Juni landauf, landab zu hören und zu lesen waren: bessere Strukturen, um Beruf und Familie zu vereinbaren; eine Elternzeit nach skandinavischem Modell für alle Stadtangestellten; öffentliche Aufträge nur für Firmen, die Lohngleichheit nachweisen. Es sind kluge, durchdachte Vorschläge. Sie aber sagten den Organisatorinnen öffentlich: «Wir finden es schwach, dass ihr für die Übergabe nicht den Stadtpräsidenten eingeladen habt.» In Solothurn jubelte die Menge, als die beiden Regierungsrätinnen Schaffner und Wyss die Forderungen an den Kanton entgegennahmen. Der historische Moment vor dem altehrwürdigen Rathaus rührte viele zu Tränen. Auf dem Oltner Kirchplatz trat Schweigen ein, als Sie nach Ihren abgelesenen Reden und der Übergabe der Forderungen sagten: «Wir wollen nicht in die Rolle der Botinnen schlüpfen. Wir vertreten hier nicht die Stadt.» Liebe Iris Schelbert und Marion Rauber, der Frauenstreik hat eine halbe Million Frauen vereint. Jenseits aller Unterschiede haben sich Angestellte und Chefinnen, Seniorinnen und Mütter für das Gleiche solidarisiert. Sie beide aber, in Ihren hohen Ämtern, könnten in Olten für die Chancengleichheit konkret etwas bewirken. Tun Sie es doch!


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