Magazin der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg
22 Eltern(mit)arbeit –ein heißes Eisen?
Das Konzept der Welt- zerstörung seit Anfang der Sünde Enkeltauglich leben 08
48 Muss sich die Gemeinde ändern?
Zeilen, die bewegen
Das Lied Evas Ein Gedicht von Marion Knirr
Himmlisch und wunderschön schuf Gott unsere Erde, vollkommen und anmutig, der sagte: „Es werde!“
Als Krönung seiner Schöpfung bewohnten wir den paradiesischen Garten, mit uns vielerlei Tiere aller Arten.
In seinem Bilde geschaffen, lebten wir mit IHM. In täglicher Gemeinschaft und himmlischen Harmonien.
Versorgt mit vielerlei Früchten aus seiner Hand, die Fülle im Garten und der Baum des Lebens, der uns mit IHM verband.
Doch von dem Baum daneben durften wir nicht essen. Das sagte Gott, damit wir es nicht vergessen.
Reizvoll und schön stand er da, die Früchte verlockend, und Adam wusste nicht, wo ich war.
Ach, könnte ich nur diesen Tag vergessen, wo mich die Schlange verführte, diese Frucht zu essen.
Wo waren jetzt Freude und Harmonie, Erkenntnis über das Böse und schreckliche Scham, forderte Satans Strategie.
Die Last dieser Schuld, diese tiefe Traurigkeit, sie bedeckte uns wie ein hässliches Kleid.
Nackt und verstört liefen wir weg, doch Gott rief unseren Namen und fand unser Versteck.
Gottes einzigartige Liebe gab uns nicht auf, nahm als Schöpfer der Erde, seinen eigenen Tod für uns in Kauf.
Jesus versprach Vergebung unserer Schuld und einen Neubeginn, dankbar dafür, gaben wir uns IHM als reuige Sünder hin.
Die Konsequenzen meiner falschen Entscheidung am Baum, musste ich noch lange schmerzvoll bereuen.
Ja, meinem geliebten Sohn hat es den Tod gebracht, denn von seinem eigenen Bruder wurde er umgebracht.
Hass und Neid waren seine Motivation, nicht die Liebe und tiefer Glaube, wie bei meinem anderen Sohn.
Ach, wie glücklich bin ich über Gottes Angebot, dass ER mir gab Trost und Hoffnung, nach meinem Tod.
Singst auch du heute ein Lied über Schuld und Versagen? Wo falsche Entscheidungen ihre Früchte tragen.
Schäme dich nicht, Jesus sucht bereits nach dir. Bringe ihm deine Schuld, jetzt und hier.
02 Zeilen, die bewegen
Das Lied Evas
04 Aus der Vereinigung
CARE – Neues Leben in der Gemeinde / Forum
Gemeinde – Gemeinsam Zukunft gestalten
06 Gedanken tanken
Große ungezähmte Hunde
08 Coverstory
Enkeltauglich leben
16 Musik
Wie wähle ich den „Soundtrack“ für mein Leben?
19 Grenzen oder Gemeinsamkeiten?
Pionierarbeit unter namibischen Deutschen
22 Adventistische Bekenntnisschulen
Eltern(mit)arbeit – ein heißes Eisen?
24 Gesundheit
Heilfasten-Retreat ganzheitlich
26 Kinderzeit
Was ist im Zeltlager Israels nur los?
28 Mit der Zeit gehen
Muss sich die Gemeinde ändern?
34 Auf der Suche nach Antworten
Warum ist mein Leben so oft nur ein Klagelied?
40 So kam ich zur Gemeinde
Eva-Maria Wagner
42 Bibel und Glaube
Hat Gott ein schlechtes Gedächtnis?
44 Rückblick
Aus den Gemeinden
48 Ausblick
Kommende Veranstaltungen auf einen Blick
50 Wie geht es eigentlich...?
Gerda Polchlopek-Pelczar
Aus der Vereinigung
CARE – Neues Leben in der Gemeinde
Laut einer Studie der „Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland“ (fowid), sind nur 6,2% der Bevölkerung (aller Religionen in Deutschland) als praktizierende Gläubige zu betrachten. Dabei wird ein „praktizierender Gläubiger“ als jemand definiert, der mindestens einmal im Monat den Gottesdienst besucht! Auf der Webseite von fowid heißt es: „Mit anderen Worten: Von 100 Bundesbürgern nehmen inzwischen 94 nicht mehr an Gottesdiensten teil, nur 6 von ihnen besuchen regelmäßig eine Kirche, Synagoge oder Moschee. Kaum eine andere statistische Kennzahl zeigt so deutlich, wie weit die Erosion des Glaubens bereits vorangeschritten ist.“¹ Auch wenn Menschen ganz offensichtlich von der Institution Kirche nichts mehr erwarten, haben sie doch spirituelle Bedürfnisse. Immerhin bezeichnen sich noch etwa 58% als religiös.² Aber was passiert, wenn wir Menschen zu unseren Gottesdiensten in unsere kirchlichen Räume einladen? In der Regel lehnen sie dankend ab. Nicht unbedingt, weil sie kein Interesse haben, sondern weil sie mit der Form, die sie erwarten, nichts anfangen können.
Gemeinsames Essen, Austausch, Anteilnahme, Wertschätzung, Freundschaft –Caregroups bieten die Atmosphäre, in der Gottes Wort für den Einzelnen lebendig wird.
Und da kommen unsere Caregroups/Hauskreise ins Spiel. Hier ist alles anders: Man isst zusammen, tauscht sich aus, erlebt Freundschaft, Anteilnahme, Wertschätzung, merkt, wie Gottes Wort in das eigene Leben hineinspricht und lebendig wird… So haben es auch wieder viele Gruppen bei CARE24 erlebt. Insgesamt waren ca. 450 Teilnehmer mit dabei. In diesem Jahr standen beim Bibelstudium die letzten drei Kapitel des Matthäusevangeliums im Mittelpunkt. Die erfrischenden Videoimpulse von Larissa und Bastian Ogon lenkten die Gedanken auf die bedeutendsten Augenblicke in der Weltgeschichte. Viele Teilnehmer wurden dabei (wieder) tief bewegt von Gottes Liebe. Nicht umsonst werden wir aufgefordert, in Caregroups die Bibel zu lesen: „Ladet die Nachbarn in euer Heim ein und lest mit ihnen aus der kostbaren Bibel … Ladet sie dazu ein, mit euch zu singen und zu beten. In diesen kleinen Versammlungen wird Christus selbst gegenwärtig sein, wie er es versprochen hat, und Herzen werden von seiner Gnade berührt werden.“ (Ellen White, Auf den Spuren des großen Arztes, S. 114)
Bei CARE25 im Frühjahr 2025 wird uns das Thema „Mentale Gesundheit“ begleiten und was die Bibel dazu zu sagen hat. Bereite dich darauf vor und gründe eine Caregroup.
Alles Material dafür findest du auch weiterhin unter: www.bw-gemeindeaufbau.de
Wie können unsere Gemeinden ihre Berufung leben und Menschen in ihrem Umfeld mit dem Evangelium erreichen? In diesem Frühjahr ging es um die Fortsetzung der Großbezirkstreffen „Forum Gemeinde“ aus dem Jahr 2023, wo die o.g. Fragestellung weiter vertieft werden sollte. Dabei gab es vier Schwerpunkte:
1. Die Botschaft von Jesaja 58
Der erste „Agendapunkt“ unserer Treffen war die Hinwendung zu Gott im Bibelstudium und Gebet. Durch die Bibel spricht er in unser Leben hinein und will uns ermutigen und, wo notwendig, auch korrigieren. Im gemeinsamen Gebet bekommen wir die Kraft, Dinge konkret werden zu lassen und zu verändern. Das 58. Kapitel des Jesajabuches beschreibt den Dienst, der neues Leben in die Gemeinden bringen wird. Wir sollten es sorgfältig studieren und anfangen, es zu leben (siehe dazu den Artikel aus BWgung 2/2021 „Runter mit der Maske“).
2. Die Top Five
Bei den Treffen im Jahr 2023 kristallisierten sich fünf große Themen heraus, an denen jetzt in kleinen Gruppen gearbeitet wurde, um sie auf der Ebene der Gemeindearbeit zu konkretisieren: Wie kann Erweckung/Gebet mehr Raum in unseren Gemeinden bekommen? Wie ist es möglich, dass Kinder und Jugendliche eine geistliche Heimat in unseren Gemeinden finden? Was ist notwendig, damit sich missionarische Kleingruppen in unseren Gemeinden etablieren und multiplizieren? Wie kommen wir dahin, dass die
Wie können Gemeinden Menschen in ihrem Umfeld mit dem Evangelium erreichen? Darum ging und geht es beim „Forum Gemeinde“.
Beziehung zu Jesus unser ganzes Leben durchdringt und wir authentisch unseren Glauben ausleben? Und wie kann der bedürfnisorientierte Ansatz, den Jesus uns vorgelebt hat, unsere Bemühungen für die Menschen erfolgreicher machen?
3. Ein verändertes Pastoren- und Gemeindeprofil Im Impulsreferat und der nachfolgenden Aussprache wurde klar, dass wir als Kirche dem ursprünglichen Plan, wie Gott die Zusammenarbeit von Pastoren und Gemeinden vorgesehen hatte, nicht mehr folgen. Die Pastoren sollten als Gemeindegründer und Ausbilder arbeiten und nicht so sehr als Betreuer und Versorger der Gemeinden. Im Neuen Testament gibt es keinen Unterschied zwischen Laien und Klerus, wohl aber eine Aufgabenteilung entsprechend den geistlichen Gaben. Es braucht eine Umkehr von einer konsumorientierten hin zu einer gabenorientierten Gemeindestruktur.
4. Best Practice
Was hat sich in einer Gemeinde bewährt, wo kann man voneinander lernen, welche Ideen und Ansätze können weitergegeben werden? Jede Gemeinde konnte hier ihre „Best Practice“ weitergeben. So wurde das Sichtfeld für alle erweitert und der eine oder andere gute Gedanke mitgenommen, um ihn im Kontext der eigenen Gemeinde anzupassen.
Es ist geplant, „Forum Gemeinde“ im Herbst 2025 fortzusetzen, um gemeinsam weiter Gemeinde zu bauen.
Thomas Knirr, Abteilungsleiter für Gemeindeaufbau und Evangelisation in der BWV
Gedanken tanken
Große ungezähmte Hunde
Ich jogge gerne und versuche, mich auf diese Weise fit zu halten. Leider habe ich gleichzeitig eine nicht kleine Angst vor Hunden, vor allem vor freilaufenden Hunden. Dabei bereiten mir nicht die kleinen, ausgeglichenen Vierbeiner Sorgen, sondern die großen, ungezähmten, die einen mit einem Biss verspeisen könnten (das ist natürlich übertrieben!). Jogger und Hunde sind schon von Natur aus nicht die besten Freunde, denn hier wird wohl der Jagdinstinkt geweckt. In meinem Fall kommt auch noch die Angst dazu, die förmlich stinkt und von Hunden wahrgenommen wird (daher Angstinstinkt?). Und das, was Hundebesitzer am häufigsten sagen, wenn ich stinkend an ihrem Hund vorbeilaufe und sie meine ängstlichen Blicke wahrnehmen, ist: „Keine Angst, der macht nichts!“
Wir waren im Urlaub in Österreich und ich ging joggen.
Zuerst führte der Weg durch einen kleinen Wald bergauf und mündete dann in eine schmale Asphaltstraße. Rechts ging sie in Serpentinen durch den Wald hinunter zum nächsten Dorf. Links hörte der Wald auf und die Straße schlängelte sich weiter bergauf zu einem etwa 300 Meter entfernten Bauernhof mit einer großen Weide. Und da sah ich ihn – einen sehr großen Hund. Leider sah nicht nur ich den Hund, sondern der Hund sah auch mich. Sofort fing er an zu bellen und rannte in meine Richtung. Ich musste in Bruchteilen von Sekunden entscheiden, was ich tun sollte. Stehen bleiben und es auf einen Kampf ankommen lassen oder weglaufen? Ich entschied mich für das Zweite, denn ich dachte: Der Hund ist noch weit weg, es geht in Kurven bergab, ich kann schnell laufen und wenn er merkt, dass er mich nicht einholen kann oder mich nicht mehr sieht, gibt er auf. Weit gefehlt…
Erstens hatte ich völlig unterschätzt, wie schnell ein Hund laufen kann und zweitens hatte ich völlig überschätzt, wie lange ich einen Sprint durchhalten kann. Obwohl mein Adrenalinausstoß auf Hochtouren lief, konnte ich schon nach wenigen hundert Metern nicht mehr und musste eine Pause einlegen. Da kam er auch schon um die Kurve und rannte direkt auf mich zu. Um mich zu schützen, stellte ich mich an einen großen Baum am Straßenrand,
schickte noch ein Stoßgebet zum Himmel und war bereit, mich zu verteidigen. Doch es kam ganz anders als befürchtet. Der Hund bremste ab, schnüffelte ein wenig an mir und begann, mit dem Schwanz zu wedeln, was ich als Zeichen der Freundlichkeit interpretierte. Anscheinend war er mir nur nachgerannt, um sich eine Streicheleinheit abzuholen, und ich dachte, er hätte Böses im Sinn.
Geht es uns nicht auch manchmal so, wenn wir eine Situation einschätzen oder über die Zukunft nachdenken? Wir ahnen das Schlimmste und lassen unseren Sorgen und Ängsten freien Lauf, um dann festzustellen, dass unsere Befürchtungen gar nicht eingetreten sind. Dennoch haben sie in der Zwischenzeit unsere Kräfte aufgezehrt und uns den Blick für das Schöne und Positive verstellt. Oft gehen wir mit einer uns lähmenden Disposition für das Negative durchs Leben, immer in der Erwartung, dass wieder „ein großer ungezähmter Hund“ um die Ecke kommt, um uns anzufallen. Oder wir versuchen, vor unseren Sorgen und Ängsten davonzulaufen, die doch schneller und ausdauernder sind als wir.
Gottes Strategie für uns ist anders: „Alle deine Sorge lege auf mich; denn ICH sorge für dich“ (1 Petr 5,7). „Wirf dein Anliegen auf den HERRN, und er wird für dich sorgen…“ (Ps 55,23). „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus“ (Phil 4,6.7). Diesen Frieden wünsche ich dir, nicht nur beim Joggen, sondern in allen Lebenslagen!
Thomas Knirr ist Abteilungsleiter für Gemeindeaufbau und Evangelisation der BWV sowie Mitglied im Redaktionsteam.
Gottes Strategie für uns ist folgende: „Alle deine Sorge lege auf mich; denn ICH sorge für dich“ (1 Petr 5,7).
Das Konzept der Weltzerstörung seit Anfang der Sünde
Enkeltauglich leben
Die Erde bewahren ist ein Auftrag, den Gott dem Menschen im Garten Eden gegeben hat (1 Mose 2,15). Wir haben eine Verantwortung für die Schöpfung und es ist jedem hoch anzurechnen, der schonend mit unserer Umwelt umgeht oder sich sogar zu ihrem Schutz engagiert. Doch hat dieser Einsatz Grenzen und es kommt unweigerlich die Frage auf, wie viel Zeit, Kraft und Geld wir in diesen Schutz investieren sollen. Als Menschen kommen wir mit unseren Begrenzungen nicht drum herum, Prioritäten zu setzen. Was soll unsere Hauptaufgabe als Adventisten sein, die wir lange nach dem Sündenfall leben? Heinz Schaidinger geht mit kritischem Blick der Frage nach, wie wichtig der Naturschutz für uns als Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zu sein hat und ob wir denn mit aller Kraft dafür kämpfen sollten, dass die Erde noch so lange wie möglich enkel- und urenkeltauglich bleibt.
1 Petr 4,7: Es ist aber nahegekommen das Ende aller Dinge. Offb 16,8f: Und der vierte Engel goss aus seine Schale in die Sonne, und ihm ward gegeben, den Menschen heiß zu machen mit Feuer. Und den Menschen ward heiß von großer Hitze, und sie lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und taten nicht Buße, ihm die Ehre zu geben.
Wie sehr sollte das Thema des Klimawandels die Gemeinde beschäftigen? Ist die 4. Plage vielleicht von Menschen hervorgerufen? Da die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten der Welt die Botschaft zu verkündigen hat, dass wir den Schöpfer ehren sollen und ihn allein anbeten – bedeutet das nicht auch, dass die Siebenten-Tags-Adventisten jedem politischen Vorhaben im Namen des Umweltschutzes zustimmen müssten, und zwar aufgrund der religiösen und humanistischen Werte, die wir vorgeben zu verteidigen? Wäre es nicht unsere Pflicht, als Gesamtgemeinde Tierschutzvereinen beizutreten und politisch gegen grausame Tierversuche vorzugehen? Ist mittlerweile nicht auch von vornherein klar, dass im Interesse des Überlebens der gesamten Menschheit der Landverbrauch des einzelnen Bürgers drastisch eingeschränkt werden muss?
Ideale der Naturverbundenheit von Heim und Familie fangen an zu bröckeln, der Traum vom Wohnen im Grünen ist politisch ausgeträumt, egal wie deutlich uns eine gewisse Autorin des 19. Jahrhunderts auffordert, die Städte zu verlassen und unsere Familien auf dem Land anzusiedeln. Wo kämen wir hin, wenn das jeder machte? Es wäre ja nicht einmal genug Land für alle da! Also lautet der neue Wahlspruch: Die Umwelt muss gerettet werden, lasst uns „enkeltauglich“ leben!
Zu diesem Credo sei aber dann doch noch eine kurze kritische Frage gestellt: Und die Enkel? Was machen die dann? Leben die dann auch „enkeltauglich“ für ihre Enkel, damit die auch noch Großeltern werden können? In dieser Welt?
Tierschutz und verantwortlicher Umgang mit unseren Mitgeschöpfen sollten als Verwalter von Gottes Schöpfung für uns selbstverständlich sein. Doch noch spezieller ist Gottes Auftrag, uns für die Rettung von Menschen einzusetzen.
Vom Anfang (des Endes)
Für Bibelleser im Besonderen, aber auch für weite Teile der Gesellschaft gilt es als eine bekannte Tatsache, dass früher alles besser war. Und tatsächlich, die Bibel meint das ganz ernst, wenn sie zum Abschluss des Schöpfungswerkes sagt: „… und siehe, es war sehr gut!“ Hätte es den Sündenfall nicht gegeben, würden Adam und Eva heute noch leben. Ohne Sünde gäbe es auch kein zu erwartendes Ende. Weder für das einzelne Lebewesen noch für Planeten, Sonnen oder Planetensysteme.
Im Gegensatz zum biblischen Verständnis gehört nach atheistischer bzw. evolutionistischer Weltsicht Sterben zum Sein dazu. Es ist Teil des Lebenszyklus. Aber Tatsache ist: Je weiter sich unsere Theorie über den Anfang der Erde und der Welt vom biblischen Schöpfungsbericht entfernt, desto weniger können wir auch ein klares Verständnis vom Endzeitszenario der Bibel bzw. von Gottes Ziel mit uns Menschen haben.
Ohne Bekehrungsappell ist eine Botschaft, die die Umwelt retten will („enkeltauglich leben“), ein falsches Evangelium.
Der Schöpfungsbericht und der Sündenfall Unter Adventisten herrscht normalerweise Einigkeit, dass unsere Welt als „sehr gut“ aus der Schöpferhand Gottes hervorging. Aber schon die Frage, wie das genau vonstatten ging, zeigt uns unsere menschlichen Grenzen im Verstehen auf – denn wir waren nicht dabei. So fragte Gott schon Hiob: „Ich will dich fragen, lehre mich! Wo warst du, da ich die Erde gründete? Sage an, bist du so klug?“ (Hiob 38,3-4)
Heinz
Schaidinger Enkeltauglich leben
Wenn Gott selbst sagt, dass wir das Geheimnis seiner Schöpfung gar nicht ergründen können, sie aber wohl bebauen und bewahren dürfen, dann zeigt uns das deutlich unseren Platz. Wir sind nicht die „Macher“, wir sind die Pfleger und Bewahrer. Dennoch können wir uns bemühen, die Schöpfung zu verstehen, soweit Gott uns die Möglichkeit dazu gibt und uns selbst Informationen darüber in seinem Wort offenbart.
Besonders interessant ist der ethische Zusammenhang der Schöpfung, bei dem in Hiob 38,12-13 von „Bösartigen“ und „Kriminellen“ die Rede ist – ein Zusammenhang, den kein moderner Naturwissenschaftler herstellen würde. Die Bibel spricht über diese ethischen Zusammenhänge (1 Mose 3,17ff). Die erste Phase der „Umweltzerstörung“ kam – ausgelöst durch den Sündenfall – dadurch zustande, weil der Garten Eden außerhalb des von Gott geschaffenen Gartens nicht mehr nachgebaut werden konnte. Die Menschheit erlitt durch den Hinauswurf aus Eden einen nicht wiederbringbaren Verlust. Der Sündenfall war sozusagen der „point of no return“ für die so genannte „alte Welt“. Es gibt kein vorsintflutliches grünes Parteiprogramm, welches die Zerstörung der alten Welt hätte verhindern können – außer, auf dem Gebiet der Moral hätte sich etwas getan. Bekehrung hätte die Umweltvernichtung aufhalten können, aber nicht in einem materialistisch-logischen Zusammenhang, sondern in einem ethisch-logischen Kontext. Die Überlegung hat immer etwas Übernatürliches – Gott muss einbezogen sein. Ohne Bekehrungsappell ist eine Botschaft, die die Umwelt retten will („enkeltauglich leben“), ein falsches Evangelium. Für den modernen Naturwissenschaftler stellt sich also die
Großeltern und Enkel – wie kostbar, wenn die verschiedenen Generationen miteinander die Segnungen in Gottes immer noch herrlicher Schöpfung erleben.
Frage: „Was haben Naturgesetze mit ethischen Prinzipien zu tun?“ Eine für ihn plausible Antwort kann er nicht finden; diese Frage sprengt sein logisches System. Für den gläubigen Menschen aber bleibt alles logisch: Die Sünde zerstört die Umwelt. Es gibt ein, für den normalen Menschen nicht leicht sichtbares, Band zwischen der Sünde und dem allgemeinen, auch materiellen Zustand der Welt. Für den strengen Materialisten aber ist so etwas völlig unvorstellbar.
Der zweite Schöpfungstag und die Sintflut Schon als Kind liest man im 1. Kapitel des ersten Buchs Mose über den 2. Schöpfungstag und ist verblüfft, denn die dort geschilderten Zustände der materiellen Schöpfung sind uns heute nicht bekannt. Darum ein paar zusätzliche Überlegungen zur Unwiederbringlichkeit des vorsintflutlichen Zustandes der Erde, punktuell bezogen auf den zweiten Schöpfungstag:
1. Gott schiebt eine Luftschicht („Feste“) zwischen die Wasser (1 Mose 1,16ff) das gibt es heute nicht mehr, ist also nicht beobachtbar.
2. Das Wasser über der Feste kommt bei der Sintflut 40 Tage lang als Regen herunter. Es geht nicht wieder über die Lufthülle hinauf als Grenzfilter gegen die kosmische Strahlung des Weltalls.
Wie würde aber eine Welt aussehen, in der oberhalb des Lufthimmels noch eine Wasserschicht wäre? Verschiedene Möglichkeiten:
Seit der Flut existiert die von Gott geschaffene Welt nicht mehr. Was wir haben, ist nur ein regenerativer Überrest der Schöpfung Gottes.
a) durch die stärkere Filterwirkung viel weniger Aufbau von C14 in den organischen Verbindungen vor der Flut
b) ein ausgewogeneres Klima auf dem ganzen Globus: subtropische Pflanzen und Tiere in heutigen arktischen und antarktischen Gebieten
c) weniger Strahlung aus dem Weltall trifft auf die Erde
Dementsprechend: Wenn man die Erkenntnisse aus dem Bericht des 2. Schöpfungstages und der Flut zusammennimmt, versteht man, warum Petrus in seinem Brief von einem Ende der alten Welt spricht (2 Petr 3,3-7). Seit der Flut existiert die von Gott geschaffene Welt nicht mehr. Was wir haben, ist nur ein regenerativer Überrest der Schöpfung Gottes. Allein, es ist wahr: Schon dieser „regenerative Überrest“ ist so faszinierend, dass wir aus dem Staunen kaum herauskommen, wenn wir ihn betrachten.
Doch bleibt die Überlegung: Wenn das nur ein Überrest ist, was war dann wirklich die alte Welt vor der Flut? Und: Was war dann der Garten Eden? Aufgrund der Sünde also hat der Mensch, ohne es zu wissen und zu ahnen, selbst einen Prozess der Umweltzerstörung ausgelöst, der beispiellos ist. Wenn wir über die Umweltzerstörung also moralisieren wollen, dann müssen wir über die Vermeidung von Sünde reden. Alle Gesetze der Weltregierungen können nicht durch Vermeidung von CO2 oder Methan oder sonst etwas eine neue Situation schaffen, die dazu geeignet wäre, die Umweltzerstörung, die durch eine falsche Ethik ausgelöst wird, aufzuhalten. Die von Gott gegebene Gesetzmäßigkeit, dass unsere Sünde unsere Umwelt zerstört – auf einem geheimnisvollen, für uns nicht zu erkennenden Weg (auf übernatürliche Weise sozusagen) –, kann nicht aufgehoben werden. Wir sind ihr als Geschöpfe einfach ausgeliefert. Deshalb gilt es auch, als gläubige Menschen Mitleid zu haben mit jenen, die keinen Gott kennen, der sie angesichts der immer mehr um sich greifenden Umweltzerstörung retten könnte. Weshalb diese Menschen meinen, mit aller Gewalt die „Enkeltauglichkeit“ unserer Lebensweise durch Gesetze herbeiführen zu müssen: Sie können nicht anders, da sie nichts anderes haben. Nur wird es nicht zum Ziel führen: Lukas 21,25-28 kennt nur ein einziges Heilmittel angesichts der Bangigkeit darüber, was in der Welt geschieht: Aufsehen auf Jesus! „Erhebt eure Häupter …!“
Müll gehört nicht in die Natur. Doch alles Umweltbewusstsein neutralisiert trotzdem nicht den Ursprung des Verfalls: unsere Sünde und Gottesferne.
Heinz
Schaidinger Enkeltauglich leben
Wir sollten als gläubige Menschen Mitleid haben, mit jenen, die keinen Gott kennen, der sie aus der Umweltzerstörung retten könnte.
Vom Ende (des Anfangs)
Petrus argumentiert in seinem zweiten Brief deutlich (2 Petr 3,7-18 ¹ ), dass durch die Tatsache der Sünde die Zerstörung dieser Welt beschlossene Sache ist. Wenn wir etwas „Enkeltaugliches“ unternehmen wollen, dann kann das nur auf dem Weg der Bekehrung zu Gott und Christus geschehen, dann wird der „neue Himmel und die neue Erde“ von uns besiedelt und erlebt werden können. Dieses Bewusstsein muss unser Leben so stark beeinflussen und unser Handeln so stark motivieren, dass dadurch viele andere aufgerufen werden, in einer Zeit des Verderbens sich dem Schöpfer anzuvertrauen und abzuwarten, wie er die Schöpfung, die zugrunde geht, neugestalten wird.
Bedeutet das, dass wir uns deshalb der Umwelt gegenüber respektlos und zerstörerisch verhalten sollen? „Das sei ferne!“, würde Paulus dazu sagen. Es gilt nur, die Prioritäten richtig zu setzen. Der Umweltschutz ist für viele Religionsersatz, weil sie keine Gottesbindung haben
und auch nicht haben wollen. Als solcher wird der Umweltschutz den Menschen in die Irre führen, vor allem dort, wo er sich weltanschaulich bewusst gegen Gott wendet. Wer sich aber Gott anvertraut (Offb 14,6-13), wird gewiss auch so leben, dass er die Mitwelt fördert und ihr nicht schadet. ²
Es ist mir klar, dass man das nicht gerne hört: Nämlich dass wir die Probleme der Welt nur in den Griff bekommen können, wenn wir uns zu Gott bekehren! Man möchte das nicht wahrhaben. Und dennoch ist es ganz genauso. Ein einfaches Beispiel dafür: Israel wurde von Jesus als Heilsträger und Gottesvolk verworfen (Mt 21,43). Der Grund dafür war die Ablehnung Jesu als Messias durch die Führung des Judenvolkes. Wie könnte es eine Änderung dieser Situation ohne die Bekehrung Israels geben? Der Zusammenhang zwischen moralischem Versagen und der Zerstörung der Welt ist in der kleinen Jesaja-Apokalypse eine nicht zu hinterfragende Grundthese. Zerstörung von Land und Volk, Gericht schlechthin im AT – das ist immer eine Gottesreaktion auf das ethische Versagen der Völker – ein Zusammenhang, der einfach nicht hergestellt wird in unserer heutigen Welt.
Ein Blick auf die Endzeit und Gottes finale Lösung Offenbarung 12 beschreibt das Volk Gottes, gegen das sich der besondere Hass Satans und seiner Nachfolger richtet. Offenbarung 13 beschreibt die Feinde, die Satan aufbauen wird, um das Volk Gottes zu vernichten. Offenbarung 14 beschreibt die Verkündigung des Volkes Gottes in der Endzeit, die die Wiederkunft einleiten wird.
Die Menschheit wird die zahlreichen Probleme dieser Welt nur dann in den Griff bekommen, wenn sie sich zu Gott bekehrt.
Das alles findet statt in einem Szenario der immer stärker werdenden Bedrohung der gesamten Menschheit. Warum kann man das sagen? Weil das eine unabdingbare Voraussetzung für die Ereignisse sein muss, die hier vorhergesagt werden.
Auch wenn Christen schon im frühen 20. Jahrhundert glauben konnten, dass das Ende der Welt herbeigekommen sei, müssen wir zugeben, dass die Entwicklungen der letzten 100 Jahre tatsächlich das Ganze noch weiter gefördert haben und nun tatsächlich ein Szenario möglich ist, wie es in Offenbarung 13 geschildert wird: Einigung der Welt und Rettungsverheißungen durch die Mächte, die gegen Gott und seine Gläubigen sind. Rettung der Welt bei gleichzeitigem Verhaftetsein in sündigem Verhalten und Rebellion gegen Gott. Und das alles durchsetzbar auch im Zeichen der Demokratie. Als Siebenten-Tags-Adventisten dürfen wir nicht in dieses Karussell einsteigen. Wir haben eine klare Botschaft von Gott, die dem entgegensteht – den Appell zur Bekehrung.
Wenn wir die Umweltzerstörung moralisieren wollen, dann müssen wir über die Vermeidung von Sünde reden.
Moralisches Versagen und die Zerstörung der Welt als Gottesreaktion finden wir deutlich bei Israel im AT. Jedoch tritt heute das Szenario der Bedrohung der gesamten Menschheit immer stärker hervor.
Denn Christus kommt bald! Und seine Wiederkunft kann auch die beste Rettungsstrategie der Umwelt nicht aufhalten.
Deshalb sollten wir unsere Kräfte nicht in menschlichen Teillösungen aufbrauchen, die am Ende doch ins Leere laufen, sondern uns in der Verkündigung der ultimativen Lösung engagieren, die nur Gott bringen kann. Wenn Jesus wiederkommt, werden alle Probleme dieser Welt gelöst. Seine Wiederkunft wird auch die Umwelt retten und sogar urenkeltauglich machen – aber ohne Sünde.
Offenbarung 16
Sind die Plagen in Offenbarung 16 nicht bis zu einem gewissen Ausmaß die Übersteigerung der Umweltvernichtung, die der Mensch in seiner Gier nach Gewinn seit Jahrhunderten betreibt? Gewiss, dennoch wird das Geschehen auch von Gott mitinitiiert werden. Es wird übernatürlich sein. Kein Umweltschützer kann es aufhalten. Um es noch einmal klar zu formulieren: Wir sind nicht gegen den Umweltschutz, wir wollen die Umwelt schützen. Wir sind aber gegen die Hysterie, die rund um die Klimafragen politisch aufgebaut wird. Das ist ein künstlicher Hype, der bewusst geschaffen wird. Probleme des Klimawandels sind so alt wie die Welt und ja, die Menschen haben besonders in den letzten Jahrhunderten nichts ausgelassen, um diese Prozesse noch zu beschleunigen. Aber sie wären auch ohne die industrielle Revolution an diesem Punkt angekommen, nur eben ein bisschen langsamer, so wie in den letzten Jahrtausenden auch.
Heinz
Schaidinger Enkeltauglich leben
Enkeltauglich leben
bedeutet: Die Enkel für die Ewigkeit zu retten –für ein Leben auf der von Gott geschaffenen neuen Erde.
„Enkeltauglich leben“ bedeutet, die Enkel für die Ewigkeit zu retten Bei allem Respekt vor der Schöpfung, die zu bewahren von Anfang an Gottes Auftrag an uns war, liegt unser Fokus nicht auf den Tieren und Bäumen, auf den Feldern und Meeren, sondern auf den Menschen. Auf diese Welt kommt in ganz großer Weise das Ende zu, ein Ende, nach dem es auf dieser Erde keine Menschen, keine Kinder, keine Enkel, keine Nachkommen mehr geben wird. Wenn heutige Superreiche schon die Abwanderung von dieser Erde auf den Mond und den Mars planen, um das „Überleben der Menschheit“ zu sichern, muss man ihnen antworten: „Weil wir Menschen uns vor Gott verantworten müssen für unsere Sünden und unser Verderben, das wir über die Erde gebracht haben, kann auch keine Flucht auf Mond oder Mars uns retten. Die Rettung ist zwar der Weg hinaus aus dieser Welt, aber es muss der Weg zu Gott sein, nicht der Weg auf andere Planeten, auf denen es dann ebenso weiter ginge wie hier auf dieser Welt:
in Sünde, Selbstsucht, Unmoral, Gottesfeindlichkeit.“ Diese Botschaft wird von vielen bestimmt nicht gerne gehört werden. Und dennoch ist sie die einzige, die wir haben. Hand aufs Herz: Wer möchte seine Urenkel in einer gottlosen Welt wissen, in der gesündigt wird wie eh und je? Kann das die Lösung sein? Die einzig wahre Lösung, die enkeltauglich ist, ist Gottes Lösung, wie er sie in der Bibel vorstellt: Das Leben auf der neuen Erde, von Gott geschaffen und nicht von Menschen.
Quellen:
1 Auszug aus 2. Petr 3,7.10: Also auch der Himmel, der jetzt ist, und die Erde werden durch sein Wort gespart, dass sie zum Feuer behalten werden auf den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen. … Es wird aber des HERRN Tag kommen wie ein Dieb in der Nacht, an welchem die Himmel zergehen werden mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden verbrennen… 2 Siehe z. B. Jes 24:1-7.17-23; Auszug Verse 5-7: Das Land ist entheiligt von seinen Einwohnern; denn sie übertreten das Gesetz und ändern die Gebote und lassen fahren den ewigen Bund. Darum frisst der Fluch das Land; denn sie verschulden’s, die darin wohnen. Darum verdorren die Einwohner des Landes, also dass wenig Leute übrigbleiben. Der Most verschwindet, der Weinstock verschmachtet; und alle, die von Herzen fröhlich waren, seufzen.
Heinz Schaidinger ist Dozent für Kirchengeschichte, praktische Theologie, Musik und Philosophie am Seminar Schloss Bogenhofen sowie ehemaliger Direktor des Oberstufenrealgymnasiums im aktiven Ruhestand.
Echte, bleibende Freude, ohne den Fluch der Sünde –das hat Gott all denen versprochen, die sich aus dieser Welt hinaus für die Ewigkeit retten lassen.
Wie wähle ich den „Soundtrack“ für mein Leben?
Musik – ein Weg des geistlichen Wachstums
Musik ist ein Geschenk unseres Schöpfers. In ihr kann sich Schönheit manifestieren und sie kann bei uns auf unterschiedliche Weise einen tiefen Eindruck hinterlassen, uns motivieren oder miteinander verbinden. Außerdem kann sie die Stimmung beeinflussen, Erinnerungen wecken oder sogar Schmerz lindern. Sie begleitet uns im Alltag, aber auch in besonderen Momenten. Wie wir Musik als Christen gut nutzen können, dazu hat Luise Schneeweiß einige Gedanken zusammengetragen.
Erhebende Musik ist ein wunderbarer Weg, um als Christ erbaut und zu einem Leben mit Gott ermutigt zu werden. Jesus sang während seines irdischen Lebens mit seinen Jüngern (Mt 26,30). Gott selbst ordnete durch seine Propheten die geistliche Musik am Tempel an (2 Chr 29,25) und ließ sogar ein Lied aufschreiben, das Israel in Zeiten des Glaubensabfalls wieder zu ihm zurückbringen sollte (5 Mose 31,19.22.30). Viele Psalmen zeugen davon, wie gewinnbringend es ist, Gott auch im Alltag zu loben und ihm zu singen (Ps 33,2.3 u. v. m.).
Heute beschränken sich unsere Möglichkeiten nicht nur auf das aktive Singen und Musizieren, sondern wir können auch Musik von überall auf der Welt konsumieren und herunterladen. Wie kann ich das Potential von Musik in meinem Leben als Christ am besten ausschöpfen? Und wo finde ich am besten wertvolle Musik?
Leviten
Im alten Israel gab es sowohl Alltagsmusik zu verschiedenen Anlässen als auch eine hochentwickelte geistliche Musik am Heiligtum durch bestimmte Leviten-Familien, die sich darauf spezialisierten. Von Generation zu Generation wurde hier ein Handwerk und ein musikalisches Erbe weitergegeben. Die Bibel spricht davon, dass diese Musiker „im Gesang des HERRN geübt” und „allesamt Meister” waren (1 Chr 25,7). Zudem waren sie mit der Unterscheidung von heilig und profan vertraut (3 Mose 10,10).
Wenn es um Gottesdienste, öffentliche Veranstaltungen, unseren Medienauftritt als Freikirche oder unsere Schulen geht, ist es auch heute noch gut, wenn wir moderne „Leviten” haben, die sowohl ein Verständnis fürs „Heiligtum” als auch die nötigen Kenntnisse in Musiktheorie und -praxis mitbringen, um unsere adventistische Musik- und Anbetungskultur hochzuhalten und eine gute Auswahl zu treffen.
Wie kann ich das Potential von Musik in meinem Leben als Christ am besten ausschöpfen?
Wir geben diese Werte aktiv weiter, wenn wir unsere Jugendlichen in Musikprojekten ausbilden und wenn Komponisten in unseren Reihen hochwertige neue geistliche Musik schaffen. Ehrfürchtige Anbetung ist schließlich ein besonderer Schwerpunkt der ersten Engelsbotschaft und etwas, das uns besonders kennzeichnen sollte (Offb 14,7).
Ein einfacher Grundsatz
Wenn es aber um den persönlichen Musikgebrauch (die Alltagsmusik) geht, kann (und muss) natürlich nicht jeder ein „Levit” sein. Hier zählt, seinem eigenen Gewissen entsprechend eine gute Auswahl zu treffen und selbst mündig zu werden. Dabei wird der Musikgeschmack idealerweise durch die qualitativ gute Musik der Gemeinde mit geformt und gewinnt dadurch auch an Unabhängigkeit gegenüber dem weltlichen Mainstream.
Philipper 4,8: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!
Da Musik – wie alle Künste – von der Sünde beeinflusst ist, sollte „das gefällt mir” wohlmöglich nicht mein einziges Kriterium sein. Folgende Fragen könnte ich mir auch stellen:
• Bildet meine Musik das Gute, Schöne und Wertvolle ab (oder etwas anderes wie Unmoral, Rebellion, Gleichgültigkeit etc.)?
• Kann ich nach oder während dem Hören meiner Musik in eine Haltung des Gebets gehen, ohne einen Bruch zu verspüren? Oder trenne ich diese zwei Welten eher?
• Welche Wertehaltung / welches Lebensgefühl vermittelt diese Musik?
Wir werden in unserer persönlichen Musikauswahl nie alle uniform empfinden. Geschmack, Kultur, musikalische Vorkenntnisse, Assoziationen – das alles spielt hier eine Rolle. Wichtig ist aber, dass wir uns grundsätzlich darauf einigen
Hör mal rein!
Hier findest du Quellen für adventistische geistliche Musik (sowohl Traditionelles als auch Zeitgenössisches):
• MusicVerse: Eine adventistische Streaming-Plattform. (App: https://musicverse.org)
• Fountainview Academy: Musikvideos von Jugendlichen mit schönen Kulissen. (YouTube-Kanal: https://adventisten.online/ fountainviewacademy
Playlist mit aktuellster Musik: https://adventisten. online/fountainviewplaylist Fountainview TV: https://www.fountainview.tv)
• Abiding Radio: Ein christlicher Internet-Radiosender (24 h) (Webseite und App: www.abidingradio.org)
können, dass Musik nicht wertneutral ist, sondern einer sorgfältigen Auswahl bedarf. So können wir alle gemeinsam in unserem Unterscheidungsvermögen wachsen, uns respektvoll austauschen und sensibler werden.
Musik schätzt, wer auch Stille schätzt
Leider wird Musik heute eher wie ein Lückenfüller missbraucht als bewusst wahrgenommen. Vielleicht, um die Stille nicht aushalten zu müssen. Wir reden bei laufender Musik oder erledigen noch dies und das. Ständig hat man etwas im Ohr, überall dreht man etwas auf. Dabei prägt das, was ich zum „Soundtrack meines Lebens” mache, meine Wahrnehmung und langfristig sogar mein Lebensgefühl. Musik ist die Dauer-Untermalung unseres ohnehin schon reizüberfluteten Daseins, für manche sogar fast eine Droge!
Wenn du den Eindruck hast, das trifft auf dich zu, genieße einmal bewusst ein paar Tage ohne Radio oder Musikstreaming! Lausche dem Rauschen des Baches und dem Zwitschern der Vögel. Nutze die Stille zum Gespräch mit Gott oder zum Nachdenken. Du wirst sehen, wie sich dadurch auch deine Wahrnehmung von Musik verändert.
Hintergrundmusik
Natürlich ist nichts verkehrt daran, seinen Alltag mit Hintergrundmusik zu bereichern, z. B. beim Essen oder der Hausarbeit. Instrumentalmusik kann hier eine gute Wahl sein, da sie nicht so ablenkend wie Vokalmusik ist, vielleicht Arrangements oder Klavier-Versionen geistlicher
BW GUNG
Musik
Das, was ich zum „Soundtrack meines Lebens” mache, prägt meine Wahrnehmung und langfristig sogar mein Lebensgefühl.
Lieder oder leicht verständliche Klassik, Filmmusik und Folklore.
Unsere Alltagsmusik muss übrigens keinen geistlichen Text, Titel oder Inhalt haben, um für uns als Gläubige geeignet zu sein. Viele Werke der klassischen Musik sind nicht speziell für geistliche Anlässe (oder von reifen Christen) geschrieben worden. Sie orientierten sich vom Stil und Klangideal her aber häufig an den Grundsätzen von Ordnung und Schönheit, die wir auch hochhalten. Dadurch lassen sie sich vielfach in den Alltag eines Christen oder sogar in einen Gottesdienst integrieren. (In Filmen und in der Werbung wird klassische Musik auch gern dort eingestzt, wo es um Wertvolles/Teures, Schönes, Berührendes geht).
Playlists mit leicht verständlicher Klassik (oder ein Sender wie „Klassikradio”) können eine gute Adresse sein, um Untermalungsmusik für den Alltag zu finden. In der adventistischen Streaming-App MusicVerse findet man auch eine große Auswahl an zeitgenössischer oder traditioneller geistlicher Instrumentalmusik.
Christliche Musik?
Wenn man auf großen Streaminganbietern wie Spotify oder Apple Music nach „christlicher Musik” sucht, findet man leider fast nur christliche Popmusik (CCM – Christian Contemporary Music). Eine millionenschwere christliche Musikindustrie produziert wie am Fließband Worship-Songs, die genau an die Hörgewohnheiten des Pop-Mainstreams angepasst sind. (In den USA und Australien erreichen manche dieser Titel sogar in den weltlichen Charts Top10-Plätze).
Was viele sich nicht bewusst machen, ist, dass z. B. Hillsong oder Bethel Music nicht nur Musikfirmen sind, sondern auch charismatische Megachurches mit einer entsprechenden Theologie. ¹ Über ihre Songs können sie sich luxuriös finanzieren und erlangen über das Internet enorme Beliebtheit. Damit verbreiten sich aber auch einseitige
Theologie, (musikalische) Oberflächlichkeit und Sentimentalität sowie charismatische Gottesdienstformen.
Neuere Musikgeschichte
Dass die christliche Musikszene heute so ist, geht auf eine jahrzehntelange Entwicklung zurück: Als in den 60ern des 20. Jahrhunderts die Rockmusik aufkam, haben Christen sich noch deutlich davon distanziert. Zu offensichtlich war die Verbindung zur sexuellen Revolution, zu Drogen, Rebellion und Okkultem. Zu deutlich sah man auch die Parallele zur ekstatischen Musik anderer fernöstlicher oder animistischer Religionen. ² Mit der Zeit ging diese Klarheit aber verloren, z. B. weil durch die „Jesus People” (eine Unterströmung der Hippiebewegung) in den 1970ern immer mehr christliche Rock-, Pop-, Jazz- und Countryformationen erfolgreich wurden. Heute gibt es für jeden neueren Pop-Stil auch eine christliche Variante („White Metal” ³, christlicher Rap etc.) sowie viele Stilvermischungen und Schattierungen. Die Lage ist also unübersichtlich geworden, eine Unterscheidung erschwert.
Werdet voller Geist! Epheser 5,18.19 (ZB): Und berauscht euch nicht mit Wein – das bringt nur Unheil –, sondern lasst euch erfüllen vom Geist: Lasst in eurer Mitte Psalmen ertönen, Hymnen und geistliche Lieder, singt und musiziert dem Herrn aus vollem Herzen.
Paulus ruft dazu auf, ein geisterfülltes Leben zu führen. Musik kann ein Ausdruck dieser Geist-Erfülltheit sein. Gleichzeitig liegt in ihr das Potential, durch sie geistlich zu wachsen, indem sie eine Trägerin des Wortes Gottes und Befördererin der Frucht des Geistes ist. Gott sei Dank, dass es solche Musik gibt. Suchen wir danach, auch wenn sie gerne mal übertönt wird. Gott segne dich dabei!
Quellen:
1 Hillsong Germany ist z. B. Mitglied im Bund deutscher Pfingstgemeinden. Die Bethel Church in Kalifornien erlebte unter ihrem jetztigen Leiter in den 1990ern schon Phänomene der Massenekstase. https://de.wikipedia.org/wiki/Bethel_ Church_(Redding,_Kalifornien) 2 Diese Assoziation beruht nicht nur auf dem Textinhalt der Lieder, sondern ist meist auch in der Musik selbst erkennbar. 3 https://de.wikipedia.org/wiki/Christlicher_Metal
Luise Schneeweiß arbeitet als Theologin für Hope Kurse (Österreich) und als Musikerin am Seminar Schloss Bogenhofen.
Grenzen oder Gemeinsamkeiten?
Pionierarbeit unter namibischen Deutschen
Namibia – auch das Land der roten Stille genannt – ist bekannt für seine atemberaubende Naturschönheit und artenreiche Tierwelt. Im Südwesten von Afrika gelegen, ist es eines der trockensten und am geringsten besiedelten Länder der Welt. Nicole Roesener war gemeinsam mit Olaf Schröer dort, um den Menschen vor Ort Hoffnung zu bringen. Von den Erlebnissen dieser besonderen Reise berichtet sie hier.
Bei einem Bericht über einen Einsatz in Afrika denken manche vielleicht zuerst an schlechte Straßen, arme Menschen, Waisenkinder, unbekanntes oder schwer verdauliches Essen – diese Reise war jedoch anders! Ich machte nämlich einen Missionseinsatz unter der deutschsprachigen Bevölkerung in meinem Heimatland Namibia.
Namibia? Heimatland? Deutsche erreichen?
Vielleicht zuerst ein paar Hintergrundinfos: 1911 kam mein Uropa nach Deutsch-Südwestafrika, eine Kolonie Deutschlands, um dort seine Pflicht als Soldat in der kaiserlichen Schutztruppe zu erfüllen. Kurz danach brach der Erste Weltkrieg aus und die Kolonie wurde 1915 als Mandatsgebiet an Südafrika übergeben. Ab nun hieß sie Südwestafrika. Viele deutsche Siedler wurden zunächst des Landes verwiesen, doch durch das Londoner Abkommen 1923 konnte ihnen die südafrikanische Einbürgerung gewährt werden. So blieb auch mein Uropa dort und siedelte sich im Osten Namibias an. 1990 erhielt Südwestafrika die Unabhängigkeit und hieß fortan Namibia.
Olaf Schröer und Nicole Roesener in „Good Morning Namibia“, der christlichen Live-Sendung im nationalen Fernsehen Namibias.
Die deutsche Kultur und Sprache sind auch heute noch in Namibia gut erhalten. Es gibt über 20.000 deutsche Muttersprachler.
Die deutsche Kultur und Sprache sind auch heute noch in Namibia gut erhalten. Es gibt über 20.000 deutsche Muttersprachler und viele deutsche Schulen, Firmen, Radiosender und Lebensmittel in Supermärkten. Es wird wie in Deutschland Karneval und Oktoberfest gefeiert und nach dem deutschen Reinheitsgebot Bier gebraut. Durch den Einfluss der deutschen Kolonialzeit sind heute ca. 90% der Namibier Christen, davon 50% Lutheraner. Die deutschsprachige evangelische Kirche in Namibia hat ca. 4.500 Mitglieder. Aber eines fehlt unter den namibischen Deutschen: Die Dreiengelsbotschaft.
2006 hörte ich in Namibia zum ersten Mal vom Sabbat. 2008 wurde ich in Südafrika getauft. Kurz nach meiner Taufe folgte ich 2010 dem Ruf in die weltweite Mission.
Nicole Roesener
Bei meinen Heimaturlauben stellte ich fest, dass es nur vereinzelte deutsche Adventisten gibt. Immer wieder beschäftigte mich die Frage, ob ich in Namibia für Gott wirken soll, doch die Türen blieben verschlossen.
Anfang 2019 erfuhr ich, dass amazing discoveries (AD) eine Evangelisation mit Olaf Schröer unter den Deutschen in Namibia plante; was leider durch die Pandemie verschoben werden musste. Inzwischen führte Gott mich, eine gebürtige Namibierin, 2022 zu amazing discoveries. Als mich Stan Sedlbauer, der Präsident von AD, im Sommer letzten Jahres auf die geplante namibische Evangelisation ansprach, wusste ich, dass sich hiermit eine Missionstür zu meinem Heimatland öffnete. Die Idee wurde von der Gemeinde in Namibia sehr positiv angenommen. Es war meines Wissens die erste Bemühung seit Jahren, die Deutschen in Namibia mit der Dreingelsbotschaft zu erreichen; also eine Pionierarbeit mit ungewissem Ausgang! Nach langer Planung war es Ende Januar 2024 so weit. Doch von Anfang an gab es Herausforderungen: Pastor Olaf erkrankte kurz vor seiner Abreise, sodass er beinahe absagen musste – aber Gott schenkte eine schnelle Genesung. Probleme machten auch Zugausfälle auf dem Weg zum Flughafen sowie das Zusatzgepäck mit deutscher adventistischer Literatur. Doch mit Verspätung kam Pastor Olaf schließlich in Windhoek, der Hauptstadt Namibias, an.
Am ersten Sabbat hielten wir Gottesdienst in einer kleinen Kapelle auf der Farm meines Bruders, der kein Adventist ist. Pastor Olaf predigte und nach einem herrlichen Potluck unter dem Kameldornbaum machten wir mit meinem Bruder eine eindrucksvolle Farmrundfahrt. Am Sonntagvormittag besuchten wir die Stadtmission in Windhoek, wo ich mich als Jugendliche im Konfirmandenunterricht zum ersten Mal für Jesus zu interessieren begann. Dort durfte ich ein kurzes Zeugnis
Die deutsche Kultur und Sprache sind auch heute noch in Namibia gut erhalten. Über 20.000 Muttersprachler besuchen deutsche Schulen, arbeiten in deutschen Firmen, betreiben Radiosender und kaufen und verkaufen deutsche Lebensmittel in Supermärkten.
geben, Pastor Olaf vorstellen und zur Vortragsreihe einladen. Am Nachmittag begann das erste interkulturelle Training für die Gemeinde: Wir spielten das „4-KulturenSpiel“ ¹. In Namibia gibt es offiziell 13 verschiedene ethnische Gruppen und 16 Sprachen. Die Unterschiede sind zum Teil gravierend! Deshalb war es so wichtig, den Geschwistern Werkzeuge zu geben, um Menschen aus anderen Kulturen zu erreichen. Das Spiel erfreute sich einer regen Teilnahme. Sogar der Präsident Pastor Ndjamba und einige Mitarbeiter der südnamibischen Vereinigung nahmen daran teil. Nun begannen die Abendveranstaltungen: Um 18 Uhr gab es eine Schulung für Gemeindemitglieder, danach einen evangelistischen Vortrag für interessierte Deutschsprachige. Mich freute es sehr, dass sich unter den Gästen meine damalige Lehrerin aus der 1. Klasse Grundschule fand!
In den nächsten Tagen wurden wir unter anderem im deutschen öffentlich-rechtlichen Radiosender Namibias interviewt und hatten sogar einen Auftritt in der christlichen Live-Sendung „Good Morning Namibia“ im nationalen Fernsehen. Kurzfristig waren wir auch zum Pastorentreffen der Vereinigung eingeladen, um das interkulturelle Training mit allen Pastoren der Vereinigung durchzuführen.
Nach einer erfolgreichen Woche in Windhoek fuhren wir am folgenden Sonntag in den Norden nach Grootfontein. Dort predigte Pastor Olaf in der deutschen lutherischen Gemeinde vor 12 Gästen, wovon einige über eine Stunde Anreise auf sich genommen hatten. Beim anschließenden
In Namibia gibt es offiziell 13 verschiedene ethnische Gruppen und 16 Sprachen. Die Unterschiede sind zum Teil gravierend!
gemeinsamen Essen gab es einen regen Austausch und ich wurde gebeten eine Zusammenfassung für ihren Gemeinderundbrief über den Vortrag zu schreiben. Auch in Grootfontein und im Nachbarort Tsumeb konnten wir das interkulturelle Training abhalten. Außerdem wurde Pastor Olaf eingeladen, vor mehr als 200 Kindern an einer Schule eine Andacht abzuhalten. Wir erlebten noch weitere gottgeführte Begegnungen und am Mittwoch ging es schließlich weiter an die Küste, nach Swakopmund. Dort erwarteten uns neue Herausforderungen: In Swakopmund wohnen sehr viele Deutsche, aber wir hatten große Schwierigkeiten, rechtzeitig einen passenden Veranstaltungsort zu finden. Dank Gottes Führung konnten wir kurzfristig einen Raum im Hotel Deutsches Haus mieten. Das ließ aber kaum Zeit, die deutsche Bevölkerung über die Vortragsreihe zu informieren. Eine Glaubensschwester organisierte schließlich am Donnerstagnachmittag ein Treffen in einer Seniorenresidenz, wo Pastor Olaf eine Andacht hielt und die Zuhörer auch zur abendlichen Vortragsreihe einlud. Von den 12 Anwesenden kamen acht Personen zu den Vorträgen
im Hotel, wo das kleine Publikum viele Fragen stellte und adventistische Literatur mitnahm.
Am Sabbat predigte Pastor Olaf in einer Gemeinde eines Vorortes von Swakopmund, wo er zusätzlich einige Ältesten und Diakone einsegnen konnte. Nachmittags spielten wir wieder mit großem Erfolg das „4-KulturenSpiel“. Es war erstaunlich zu sehen, wie dieses Spiel den Teilnehmenden die Augen öffnet!
Gott segnete unseren Missionseinsatz reichlich! Insgesamt nahmen über 100 Gemeindemitglieder am interkulturellen Training teil; somit konnten erste kostbare Samen unter den namibischen Deutschen gesät werden. Etwa 25 Deutsche hörten zum ersten Mal von der Dreiengelsbotschaft. Etliche hinterließen ihre E-Mail-Adressen, um an weiteren Bibelstunden per Zoom teilnehmen zu können. Wir freuen uns darauf, nächstes Jahr eine weitere Reise nach Namibia planen zu dürfen, und bitten euch jetzt schon, dafür zu beten!
1 Das „Vier-Kulturen-Spiel“ ist ein Rollenspiel, bei dem es um die Interaktion zwischen Menschen verschiedener Kulturen geht. Vier Gruppen werden bestimmte kulturelle Eigenschaften zugewiesen. Dann interagieren sie mit Gruppen, deren Eigenschaften sich von ihren eigenen unterscheiden. Am Ende diskutiert die gesamte Gruppe über die Erfahrungen und verarbeitet die Erkenntnisse, die sie beim Eintauchen in eine andere „Kultur“ gewonnen hat.
Nicole Roesener ist Redakteurin bei amazing discoveries e. V. (AD). Geboren und aufgewachsen ist sie in Namibia.
Gott segnete den Missionseinsatz in Namibia reichlich, denn kostbare Samen konnten unter den namibischen Deutschen gesät werden.
Nicole Roesener
Familie, Bildung und Soziales
Eltern(mit)arbeit – ein heißes Eisen?
Ab sechs Jahren verbringen Kinder täglich viele Stunden in der Schule. Somit nimmt der Schulkontext einen bedeutenden Teil ihrer Prägung ein. Trotzdem verschiebt sich die Erziehungsverantwortung nicht einfach auf die Lehrkräfte. Um Kinder in ihrer Entwicklung bestmöglich fördern zu können, bedarf es eines harmonischen Zusammenspiels von Elternhaus und Schule. Wie das am besten gelingen kann und welcher Stellenwert dabei der Elternarbeit zukommt, berichtet Schulsozialarbeiter Tim Schwanitz.
Eine große Menge an Interessierten flutet das Schulgelände, das von der Frühlingssonne in warmes Licht getaucht ist. Bunte Bastelarbeiten schmücken die Flure, die Schulräume öffnen sich den neugierigen Blicken der Besucher, Kinder flitzen zwischen den Erwachsenen hindurch. Am Waffelstand stehen sie Schlange – es ist Tag der offenen Tür, und das Waffeleisen glüht. Hinter dem Stand Christina und Lena, zwei Mütter, deren Kinder die Schule besuchen. Ohne den tatkräftigen Einsatz und die liebevolle Vorbereitung durch viele Väter und Mütter wäre es hier nicht halb so schön. Die beiden unterhalten sich angeregt, während eine Waffel nach der anderen über den Tresen wandert. „Eigentlich reicht das hier nicht!“, sagt Lena. „Wie meinst du das?“, entgegnet Christina. „Es ist ja schön“, fährt Lena fort, „dass es solche Elterneinsätze gibt und wir hier so reden können, aber ich wünschte mir manchmal mehr als nur oberflächlichen Austausch,
auch mit den Lehrkräften. Mich würde deren Meinung zu manchen Themen wirklich interessieren.“
Mal ein Elternabend hier, mal ein Schulgottesdienst da, ein Elternsprechtag alle paar Monate und die Arbeitseinsätze mit anderen Eltern, das ist mehr als an vielen staatlichen Schulen. Doch ist es genug? Blicken wir auf unser (reform-)pädagogisches Erbe, so entdecken wir bei Ellen White, welche Potenziale in einer tiefgehenden, gelingenden Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule schlummern: Wenn sich Lehrpersonen für die Erziehung im Elternhaus interessieren und Anteil daran nehmen, erwächst „daraus ein doppelter Segen. Viele Eltern sind so sehr von Sorgen und Arbeit in Anspruch genommen, dass sie die Gelegenheiten, das Leben ihrer Kinder zum Guten zu beeinflussen, nicht wahrnehmen.“ ¹ Lehrpersonen können sehr viel tun, um
Wenn sich Lehrpersonen für die Erziehung im Elternhaus interessieren, erreichen sie einen doppelten Nutzen.
Eltern auf ihre Einflussmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Und wenn sowohl Lehrpersonen als auch Eltern sich miteinander beraten, werden beide ermutigt und gestärkt. ² Wo aber könnten solche Erziehungspartnerschaften ansetzen? Wo gibt es Überschneidungen?
Bei genauerem Hinsehen überrascht es nicht, dass Kinder ihr Zuhause nicht einfach an der Schultür ablegen. Genauso wie sie ihre Freuden und Sorgen, ihre Ängste und Interessen in gewisser Weise in die Schule bringen, so nehmen sie auch die Schule mit nach Hause – nicht nur Schulnoten und Hausaufgaben, auch Streit und Kummer, Glücksmomente und Freundschaften. Manchmal entstehen dabei Spannungen. Mütter und Väter sorgen sich, wenn ihr Kind niedergeschlagen nach Hause kommt. Ebenso bleibt es auch unter den Lehrpersonen nicht unbemerkt, wenn ein Kind bedrückt wirkt. Auch der Medienkonsum von zu Hause spielt beispielsweise in der Schule eine Rolle.
Ja, „[in] seiner Weisheit hat der Herr die Familie zur wichtigsten Schule bestimmt. Kindererziehung beginnt zu Hause.“ ³ Schule sollte in Erziehungsfragen nicht in Konkurrenz zum Elternhaus stehen. Doch können die Kräfte von Elternhaus und Schule, die sich für mehr Tiefgang in pädagogischen Fragen zusammenschließen, gemeinsam den Segen für unsere Kinder und Jugendlichen vervielfachen. Weil uns diese Erkenntnis wertvoll geworden ist, beginnen wir im Schulwerk in Baden-Württemberg, die Möglichkeiten für einen tieferen Austausch in pädagogischen Fragen auszuloten. Wie könnte das aussehen? Gemeinsame Gebetskreise, Impulse von Fachleuten, beispielsweise zum Medienkonsum, Erziehungsseminare, gemeinsame Lektüren und Räume für Diskussion – das sind erste Ideen. Mit Gottes Hilfe wollen wir Schulen sein, die ihre Verantwortung auch in diesem Bereich ernst nehmen. Wie ermutigend, dass Ellen White uns zuspricht:
Es lernt sich einfach besser, wenn Schule Spaß macht! Damit das so ist, braucht es ein harmonisches Zusammenspiel von Elternhaus und Schule.
„Der Herr möchte gern die Schulen der Gemeinde nutzen, um den Eltern zu helfen, ihre Kinder für diese [letzte] Zeit zu erziehen und vorzubereiten.“ ⁴
Hier möchten wir als Schulwerk – Lehrpersonen, Schulsozialarbeit und Leitung – verstärkt den Fokus setzen, damit unsere Kinder für diese Zeit besser vorbereitet sind. Dazu braucht es eine umfassende Partnerschaft mit den Familien an unseren Schulen.
Der Trubel des Tages ist lange vorüber, das Waffeleisen längst abgekühlt, als die Eltern noch abbauen. „Gut, dass wir euch haben!“, sagt ein Lehrer dankbar. „Gut, dass wir einander haben!“, entgegnet Lena.
Quellen:
1 Ellen G. White, Wie führe ich mein Kind, S. 200. 2 Ellen G. White, Vgl. ebd.
3 Ellen G. White, Glück fängt zu Hause an, S. 50. 4 Ellen G. White, Counsels to Parents, Teachers and Students, S. 167.
Tim Schwanitz, Gemeinde Burgstetten, ist Leiter der Schulsozialarbeit der adventistischen Bekenntnisschulen in Baden-Württemberg.
Gesundheit – Halte deinen Stoffwechsel jung!
Heilfasten-Retreat ganzheitlich
Heilfasten, auch therapeutisches Fasten genannt, das unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt wird, ist eine gute Möglichkeit, den Körper zu entgiften. Es dient der Reinigung und Regeneration des Körpers sowie der Förderung der Gesundheit. Heilfasten kann zudem helfen, den Stoffwechsel zu entlasten, den Körper zu entgiften und verschiedene chronische Krankheiten zu lindern. Wie dieses einfache „Mittel“ tatsächlich Leben verändern kann – das erfährst du hier von Alex Konrad.
Wenn man vom Fasten spricht, sollte man beachten, dass es verschiedene Fastenarten gibt, die sich in ihren Methoden und Zielen z.T. deutlich unterscheiden. Beim Heilfasten, das konkret auf die Regeneration des Körpers abzielt, wird grundsätzlich auf feste Nahrung verzichtet. Stattdessen liegt der Fokus auf der Aufnahme von Flüssigkeiten, um den Körper zu entlasten und zu entgiften. Die „erlaubten“ Nahrungsmittel und Getränke während des Heilfastens umfassen:
– Wasser: Ausreichend Wasser trinken ist essenziell. Es wird empfohlen, mindestens 2-3 Liter pro Tag zu trinken.
– Kräutertees: Ungesüßte Kräutertees sind erlaubt und unterstützen den Entgiftungsprozess.
– Gemüsebrühe: Selbstgemachte, klare Gemüsebrühe ohne Stücke ist eine gute Möglichkeit, dem Körper Elektrolyte und Mineralien zuzuführen.
– Säfte: Frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte können in kleinen Mengen konsumiert werden.
Das Heilfasten-Retreat der Baden-Württembergischen Vereinigung basiert auf dem Konzept des BuchingerFastens ¹, das in Deutschland sowohl traditionell als auch wissenschaftlich etabliert ist. Für mich stand Anfang des Jahres das Kennenlernen des Heilfasten-Retreats auf dem Programm, um zu erleben, ob es hält, was es verspricht. Nachdem ich schon mehrmals allein versucht hatte zu fasten, dies aber meist schon am ersten oder zweiten Tag abbrechen musste, war das Angebot des Heilfasten-Retreats im Januar eine gute Gelegenheit, unter professioneller Anleitung eine Heilfastenkur mitzuerleben. Raus aus dem Alltag, mit flauem Gefühl und der Frage, ob ich diese Kur wohl durchhalten würde, ging es nach Freudenstadt, um in einer Gruppe mit zehn Menschen gemeinsam zu leiden – so war mein Vorurteil. Doch unter der Fastenleitung von Zita Witte und dem begleitenden Team Zoran (Physiotherapeut) mit Adrijana und Daniela Stojanovic (Ärztinnen) war ich überrascht, dass Fasten auch für mich möglich war.
Heilfasten kann eine Methode sein, um sowohl körperliche als auch geistige Gesundheit zu fördern.
Unter Anleitung des Fastenteams starteten wir den Entlastungstag mit Darmentleerung, was zur Folge hatte, dass das erwartete Hungergefühl mit Unterzuckerung und schlechter Laune erst gar nicht aufkam. Frisch zubereitete Säfte, Gemüsebrühen und verschiedene Kräutertees waren nun für fast eine Woche unsere Nahrung.
Der Heilfasten-Retreat-Tag begann morgens mit einem Bewegungsprogramm und dem Messen unserer Ketonwerte, Blutzucker und Gewicht, viszerales Fett usw., um die Veränderungen während der Woche zu beobachten. Im Laufe des Tages war Zeit für gemeinsame Spaziergänge, Leberwickel, Saunabesuche und Fußwechselbäder, die die Entgiftung unterstützen sollten. Vervollständigt wurde das Programm durch persönliche Arztgespräche, Gesundheitsvorträge und jede Menge Gesundheits-Tipps für den Alltag, die ich nicht mehr missen möchte. Natürlich darf die gegenseitige Motivation während des Retreats nicht unerwähnt bleiben. Eine Teilnehmerin war so motiviert, dass sie sich für eine anschließende Basenfasten-Kur anmeldete.
Vor dem letzten Abend stand für mich fest, dass ich noch nicht ins Fastenbrechen gehen, sondern die Fastenkur um zwei Tage zuhause verlängern wollte. Doch durch geschäftliche Telefonate und schwierige Gespräche, die ich (weil ich mich so gut fühlte) an diesem Tag abarbeiten wollte, hatte ich dem Körper zu viel zugemutet und die Fastenregeln gebrochen. So musste ich die Fastenkur dann doch offiziell mit der Gruppe und dem Fastenbrechen beenden.
Blutwerte verbesserten sich
Ende Dezember hatte ich bei meinem Hausarzt den alljährlichen Medizincheck, bei dem meine Blutwerte geprüft wurden. Da einige Werte nicht im Normbereich lagen, kam das Retreat genau passend, um den Körper zu entgiften. Von einem bestimmten Wert sagten mehrere Ärzte, dass er sich aufgrund meiner Gene nicht verbessern würde. Da ich mich am Ende des Retreats jedoch sehr gut in meiner Haut fühlte, war ich gespannt, wie der erneute
Beim Heilfasten-Retreat wurde fleißig getestet, welche Kombinationen aus frischem Gemüse am besten schmecken.
Bluttest nach der Kur ausfallen würde. Das Ergebnis:
Meine Blutwerte waren so gut wie schon lange nicht mehr und der eine angeblich unverbesserbare Wert war sogar weit im Normbereich!
„Ich bin ein neuer Mensch geworden“
Ein Erlebnis hat mich auf dem Fasten-Retreat zutiefst bewegt: Eine Teilnehmerin kam als unangekündigter Gast mit Depressionen zur Fastenkur. Ihr war anzusehen, dass es ihr gar nicht gut ging. Doch innerhalb einer Woche durfte die ganze Gruppe miterleben, wie positiv sich ein Mensch in fünf Tagen verändern kann. Glücklich saß sie am zweitletzten Tag bei der Bewegungseinheit und rief in die Runde: „Ich bin hier ein neuer Mensch geworden!“
Gott sei gelobt.
Ich durfte erleben, dass Heilfasten, wenn es richtig durchgeführt wird, eine Methode sein kann, um sowohl körperliche als auch geistige Gesundheit zu fördern.
Du möchtest auch ein Heilfasten-Retreat erleben?
Mehr Infos findest du unter www.dvg-fasten.de
1 Das Buchinger-Fasten ist eine Methode des Heilfastens, die von Dr. Otto Buchinger entwickelt wurde. Dr. Buchinger war ein deutscher Arzt, der die Methode Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte, nachdem er durch Fasten von einer schweren rheumatischen Erkrankung geheilt worden war.
Alex Konrad ist Leiter des Ressorts Gesundheit in der Baden-Württembergischen Vereinigung.
Kinderzeit
Was ist im Zeltlager
Israels nur los?
„Muuuuh! Was ist denn da hinten nur los?“ Die braune Kuh streckt ihren Kopf so hoch sie kann und macht große Augen. „Auh!“, schnaubt der alte Stier zornig. „Du trampelst mir ja auf den Huf! Starr doch nicht so in die Luft, sondern schau lieber, wo du hinläufst!“ „Oh, entschuldige! Ich habe dich gar nicht gesehen!“ „Kein Wunder, wenn du auch so neugierig in die Ferne schaust! Kannst du nicht einfach stillstehen und Gras fressen?“
„Gras fressen? Hier wächst doch kaum etwas! Ich bin den ganzen Tag erst an drei Grashalmen vorbeigelaufen und die waren auch noch trocken wie Stroh!“ „Du musst eben lange genug darauf herumkauen. Ich kaue meinen Grashalm von heute Mittag schon zum dritten Mal und er wird immer saftiger!“ Angewidert verzieht die braune Kuh ihr Gesicht. „Na, dann lass es dir schmecken. Ich will lieber wissen, was da drüben los ist.“
Schnell eilt die Kuh an dem alten, kauenden Stier vorbei.
„Ah, da drüben stehen die Kamele auf ihren langen Beinen und mit dem langen Hals. Die können sicher besser sehen!“ Gespannt läuft die Kuh auf das größte Kamel zu.
„Hallo Kamel! Du hast bei deiner Größe bestimmt eine super Sicht! Kannst du mir sagen, was da drüben bei den Zelten los ist? Die Menschen eilen alle so aufgeregt hin und her!“ Das Kamel dreht seinen langen Hals langsam und elegant in Richtung des großen Zeltlagers. Es legt seinen Kopf leicht schräg und kneift die Augen zusammen. Die späte Nachmittagssonne spiegelt sich in den vielen kleinen goldenen Pailletten, die an seinem Halfter baumeln. Wie eine Kette schmücken sie das Kamel. Es wirkt edel und vornehm. „Also“, sagt das Kamel und
kneift dabei seine Augen nochmal enger zusammen, „genau kann ich es auch nicht erkennen. Sie rennen in die Zelte und kommen dann mit irgendwelchen Dingen wieder heraus. Dann bringen sie alles zu einem großen Platz, wo ein Feuer brennt. Vielleicht machen sie einen Putztag und verbrennen ihren Müll!?“ „Mmmh“, denkt sich die Kuh, „wie gerne würde ich doch selber mal hinlaufen und nachschauen. Aber ohne meinen Herrn komme ich hier nicht raus. Sie haben einen Zaun gespannt, damit die Herden zusammenbleiben. Ach, würde er mich doch holen und dorthin führen, dann könnte ich es mir genau anschauen!“
Überrascht schreckt die Kuh aus ihren Träumen auf. „Ja, kann das denn wahr sein?“ Da kommt tatsächlich ihr Herdenführer angerannt.
Aufgeregt hüpft das Herz der Kuh auf und ab. Ob er ihre Gedanken gelesen hat? Der junge Mann öffnet das Gatter. Sein gelocktes Haar klebt ihm verschwitzt im Gesicht.
Zielstrebig marschiert er auf das große Kamel zu und führt es zum offenen Tor. Die Kuh rennt mutig hinterher – das ist ihre Gelegenheit! Gerade noch rechtzeitig schlüpft sie mit hindurch. „Hey, du musst drinnen bleiben! Wie bist du denn jetzt so schnell entwischt? Ach egal, dann komm halt mit! Ich hab jetzt keine Zeit, dich wieder zurückzubringen!“ Fröhlich hüpft die Kuh neben dem Kamel her. „Ich bin so gespannt! Gleich können wir genau sehen, was da vor sich geht.“ Das Kamel schmunzelt. „Na, freu dich nicht zu früh, vielleicht wurden wir geholt, um den ganzen Müll wegzuschleppen!“ Am Lager angekommen, führt der Herdenführer die beiden Tiere dicht an den
von Johanna Blanck
Sammelplatz. Dann bleibt er stehen und holt ein scharfes Messer. Das Kamel bekommt ein mulmiges Gefühl. „Was hat er nur vor?“ Er führt das Messer ganz dicht an den schlanken Kamelhals. Da macht es ratsch, ratsch, ratsch. Ein goldenes Plättchen nach dem anderen schneidet der Mann vom Halfter des Kamels ab. „Oh, wie schade! Dein schönes Halsband!“, ruft die Kuh. Auch das Kamel ist traurig, seinen schönen Schmuck hergeben zu müssen. Warum macht der Mann das nur? Jetzt läuft er mit den glänzenden Goldstückchen zum Feuer. „Schau nur“, ruft die Kuh empört, „er wirft sie in den Topf! Und die ganzen anderen Leute haben auch viele schöne Dinge, die sie da hineinwerfen! Wollen sie sich das zum Essen kochen?“ „Nein, schau nur!“ Das Kamel hat seinen Kopf gedreht und etwas entdeckt. „Sie gießen das flüssige Gold irgendwo rein.“ Neugierig beobachten die beiden Tiere das Geschehen. Nach so vielen langweiligen heißen Wüstentagen ist das eine spannende Abwechslung für sie. Langsam wird das Feuer kleiner und die Leute gehen zu Bett. Der Esel und das Kamel legen sich auch zur Ruhe. Früh am nächsten Morgen werden sie von großem Lärm geweckt. Überall rennen Menschen aufgeregt hin und her. Es werden Blumen herangetragen und alles geschmückt. Ein Duft von frischem Fladenbrot, Honigkuchen und Feigensirup schwebt durch die Luft. Eine Gruppe von Musikern stimmt ein lebhaftes Lied an und ruft damit das ganze Lager zusammen. Die Frauen sind schick gekleidet und die Männer kommen lachend heran. Plötzlich ist es mucksmäuschenstill. Alle blicken wie gebannt auf die Mitte des Platzes. Dort steht etwas, verhüllt unter einem großen roten Tuch. Zwei Männer schreiten würdevoll auf das Tuch zu. Mit einem Ruck ziehen sie es endlich weg. Die Menschenmasse bricht in Jubel aus. „Das ist unser Gott, der uns aus Ägypten befreit
hat!“ Die Musiker blasen voller Kraft in ihre Tröten und beginnen rhythmisch auf die Trommeln einzuschlagen. Unter lautem Singen und Lachen wird getanzt und ausgelassen gefeiert!
Nur das Kamel und die Kuh stehen sprachlos mit offenen Mäulern da. Der Kuh fallen fast die Augen aus dem Kopf und das Kamel hat seinen Kopf noch schiefer als sonst gelegt. „Siehst du auch, was ich sehe?“ Die Kuh schüttelt den Kopf, als wolle sie nicht wahrhaben, was sie da sieht. „Das sieht ja fast so aus wie ich! Oder genauer: wie ein Stier – nur ganz aus Gold! Das soll ihr Gott sein? Haben sie denn nicht mal die echten Stiere beobachtet? Den ganzen Tag grasen sie auf einer Weide, wo es gar nichts zu grasen gibt. Dann kauen sie ihr trockenes Stroh hundertmal und denken jedes Mal, sie hätten eine neue Delikatesse im Maul.“ Die Kuh schaut fragend hoch zum Kamel. „Warum machen die Menschen so etwas Komisches? Sollten sie nicht uns führen und nicht andersherum? Außerdem kann dieser Goldstier ja noch nicht einmal laufen – wohin soll er sie da leiten?“
Weißt du, wer das Volk Israel wirklich aus Ägypten befreit und herausgeführt hat?
Warum haben die Israeliten Gott vergessen und sich selbst einen Gott „gebastelt“?
Wer soll dich im Leben führen?
Wenn du die ganze Geschichte nochmal lesen möchtest, findest du sie in der Bibel im 2. Buch Mose Kapitel 32.
Mose hat gar nicht mitbekommen, was die Kuh und das Kamel im Lager beobachtet haben. Wo ist er denn und was macht er dort? Kannst du ihn auf dem Bild entdecken?
Muss sich die Gemeinde ändern?
Fortlaufender gesellschaftlicher Wandel ist, Experten zufolge, so unaufhaltbar wie notwendig. Meistens gehen die Veränderungen jedoch so schleichend vonstatten, dass sie von Menschen im Alltag kaum wahrgenommen werden. Schaut man dann zurück, ist auf einmal nichts mehr wie zuvor. Wie wir als Gemeinde in dieser schnelllebigen Zeit bedeutsam bleiben können und ob dazu auch eine Anpassung unseres Wertekodexes nötig ist, darauf geht
Michael Dörnbrack ein.
Unsere Gesellschaft ändert sich ständig. Vieles von dem, was vor einer Generation noch ganz normal war, ist heute völlig veraltet. Und vieles, was damals undenkbar war, ist heute ganz normal. Damit meine ich nicht nur die Technologie, die unser Leben total verändert hat. Ich meine auch Werte, die sich in unserer Gesellschaft ständig ändern. Das wirft unweigerlich die Frage auf: Muss sich die Gemeinde ändern, um in einer sich ständig verändernden Welt noch relevant zu sein?
Eine kurze Reise in die Vergangenheit
Diese Frage nach der Notwendigkeit von Veränderung ist nicht neu. Auch die ersten Christen mussten sich mit dieser Frage auseinandersetzen. Denn die Gesellschaft, in der sie das Evangelium verkündigten, machte es ihnen
mit ihrer Botschaft nicht leicht. Die ausschweifende Lebensweise der Römer, die griechische Philosophie und der allgegenwärtige Götzendienst standen im krassen Gegensatz zur biblischen Botschaft. Das führte dazu, dass viele die christliche Botschaft verspotteten und bekämpften.
Paulus hat das immer wieder hautnah miterlebt. Er beschrieb diese Ablehnung des Evangeliums im ersten Korintherbrief: „Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es Gottes Kraft. Denn es steht geschrieben: ,Ich will zunichtemachen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.‘ Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo
Mit der Zeit gehen
Paulus veränderte nicht ein i-Tüpfelchen am Evangelium, um es für die Leute leichter verdaulich zu machen.
sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die da glauben. Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit; denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn die göttliche Torheit ist weiser, als die Menschen sind, und die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind.“ (1 Kor 1,18-25)
Wo immer Paulus konnte, kam er den Menschen entgegen und passte sich an, um es ihnen möglichst leicht zu machen, das Evangelium zu verstehen und es auch anzunehmen.
Das Evangelium passte so gar nicht rein. Der Gedanke, dass Gott Mensch wird, für die Sünden der Menschen stirbt und von den Toten aufersteht, war für die Griechen ein großer Unsinn. Und für die Juden eine empörende Gotteslästerung. Diese Botschaft war alles andere als populär. Aber trotzdem änderte Paulus sie nicht, um sie erwünschter zu machen. Im gleichen Brief schrieb er: „Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, ihn, den Gekreuzigten.“ (1 Kor 2,2) Paulus veränderte nicht ein i-Tüpfelchen am Evangelium, um es für die Leute leichter verdaulich zu machen. Er war davon überzeugt, dass die Botschaft von Jesus Christus die Wahrheit ist und unverkürzt und unverwässert verkündigt werden muss. Auch wenn diese Botschaft unbeliebt war, schämte er sich ihrer nicht. An die Römer schrieb er: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen.“ (Röm 1,16) Für ihn war klar, dass das Evangelium die einzige Botschaft ist, durch die Menschen gerettet werden können. Und dass diese Botschaft genau deswegen nicht verändert werden darf, weil man sonst eine Botschaft hat, die die Menschen nicht mehr retten kann. Paulus hat selbst erlebt, dass das Evangelium, wenn man es unverkürzt verkündigt, die Kraft Gottes ist, die das Leben von Menschen verändern kann, wenn sie nur bereit sind, sich darauf einzulassen.
Für Paulus war es wichtig, auf die Menschen zuzugehen, um sie dort abzuholen, wo sie waren. Er passte seine Vorgehensweise an, machte aber niemals Kompromisse bei der Botschaft. Also halten wir fest: Paulus hat niemals die biblische Botschaft aufgeweicht, um es den Menschen leichter zu machen, sie anzunehmen. Er hat diese Botschaft lückenlos verkündigt, auch wenn sie vielen Menschen gegen den Strich ging.
Ein Freifahrtschein für weltliche Anpassung?
Aber es gibt noch einen zweiten Betrachtungswinkel auf unsere Frage. Für Paulus war es wichtig, auf die Menschen zuzugehen, um sie dort abzuholen, wo sie waren. Er verkündete das Evangelium unterschiedlichen Menschen: Juden und Griechen, Männern und Frauen, gebildeten und einfachen Leuten. Wo immer er konnte, kam er den Menschen entgegen und passte sich an, um es ihnen möglichst leicht zu machen, das Evangelium zu verstehen und es auch anzunehmen. Wenn er mit den Juden redete, trat er als Rabbi auf und predigte aus dem Gesetz und den Propheten. Aber wenn er mit den Griechen sprach, sprach er über die Schöpfung, die Religion seiner Zuhörer und zitierte sogar ihre Dichter. Er versuchte eine Brücke zu bauen und verkündigte dann das eine, ewige Evangelium. Er passte seine Vorgehensweise an, aber er machte niemals Kompromisse bei der Botschaft. In 1. Korinther 9 lesen wir:
„Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, auf dass ich möglichst viele gewinne. Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen unter dem Gesetz bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden
– obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –, damit ich die unter dem Gesetz gewinne. Denen ohne Gesetz bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin im Gesetz vor Christus –, damit ich die ohne Gesetz gewinne. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, auf dass ich an ihm teilhabe.“ (1 Kor 9,19-23)
Paulus passte sich den Menschen und ihrer Kultur und Lebensweise an, um möglichst viele von ihnen zu erreichen. Aber er hatte eine klare Grenze: Er passte sich nur so weit an, wie es mit den Geboten Gottes vereinbar war. Für ihn war klar, dass das Leben der Gläubigen anders sein musste, um einen Einfluss für Gottes Sache ausüben zu können. An die Römer schrieb er:
„Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“ (Röm 12,2) Und an die Philipper schrieb er: „Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt, dadurch dass ihr festhaltet am Wort des Lebens…“ (Phil 2,14-16a)
Unsere prophetische Botschaft hat nichts an Aktualität und Relevanz verloren.
Gottes Wahrheit bleibt Wahrheit.
Sie konnten nur Licht in einer dunklen Welt sein, wenn sie am Wort Gottes festhielten, egal wie unpopulär ihre Botschaft war. Sie konnten nur Lichter in der Welt sein, wenn sie heller waren als die Dunkelheit. Um Menschen mit dem Evangelium zu erreichen, mussten sie anders sein. Sie sollten sich also an die Kultur und Lebensweise der Menschen anpassen, solange es nicht im Gegensatz zu Gottes Geboten stand. Aber sie sollten auch den Mut haben, nach biblischen Werten zu leben, die im krassen Gegensatz zu ihrer Gesellschaft standen.
Wie können wir nun heute praktisch mit der Zeit gehen?
Was bedeutet dieses Vorbild der ersten Christen nun für uns als Adventgemeinde im 21. Jahrhundert? Müssen wir uns verändern, um eine sich ständig verändernde Gesell-
Die Urgemeinde lebte dafür, das Evangelium zu verkündigen. Laodizäa braucht eine tiefgehende Erweckung und eine grundlegende Reformation.
schaft mit der Adventbotschaft zu erreichen? Wie damals bei den frühen Christen kann die Antwort darauf nur ein klares Ja und ebenso klares Nein sein.
Eine ehrliche Bestandsaufnahme unserer Adventgemeinde zeigt, dass wir gravierende Probleme haben. Es gibt eine unübersehbare Diskrepanz zwischen dem, was das Neue Testament über die frühe Gemeinde beschreibt und unserer Gemeinderealität. Die Urgemeinde hatte auch ihre Probleme, aber es war klar, dass sie dafür lebten, den Menschen in ihrem Umfeld und der ganzen Welt das Evangelium zu verkündigen. Es war eine gesunde Normalität, dass Menschen zum Glauben an Jesus Christus fanden. Ihr Gemeindeleben war gekennzeichnet von liebevoller, fürsorglicher Gemeinschaft, lebendigem Glauben und unbedingter Treue zum Wort Gottes. Wir können nicht leugnen, dass es in den meisten Adventgemeinden in unserem Land anders aussieht. Es ist eine Tatsache, dass wir weit davon entfernt sind, unserem Auftrag, die Menschen in unserer Nähe und auf der ganzen Welt mit dem Evangelium zu erreichen, gerecht zu werden. Für die meisten Menschen in Deutschland ist es völlig egal, ob es uns gibt oder nicht, einfach weil wir uns viel zu sehr um uns selbst drehen. Wir sind zu weit weg von den Menschen, um einen positiven Einfluss auf ihr Leben auszuüben. Dazu kommt, dass wir viele unserer Jugendlichen verlieren und immer mehr altern.
Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird Gott sein Ziel mit uns nicht erreichen. Das ist Realität, die wir nicht leugnen können und der wir uns stellen müssen. Wir sind Laodizäa und brauchen eine tiefgehende Erweckung, die zu einer grundlegenden Reformation führt. Sind wir bereit, unsere geistliche Not zu bekennen und uns für
Jesus mischte sich unter die Menschen, nahm Anteil an ihrem Leben, half ihnen in ihren Nöten und zeigte ehrliches Interesse an ihrem Leben.
Jesus riss gesellschaftliche Barrieren nieder und behandelte jeden Menschen mit Liebe, Würde und Respekt.
dieses verändernde Wirken des Heiligen Geistes zu öffnen? Ich hoffe, dass unsere Antwort darauf ein von Herzen kommendes Ja ist.
Aber sollen wir unsere Botschaft ändern, um mehr Menschen dazu zu bewegen, sich der Adventgemeinde anzuschließen? Die Antwort darauf kann nur ein entschiedenes Nein sein, denn unsere Botschaft ist das ewige Evangelium. Gottes moralische Maßstäbe, wie sie in seinem Gesetz Ausdruck finden, ändern sich nicht, wenn gesellschaftliche Normen sich ändern. Unsere prophetische Botschaft hat nichts an Aktualität und Relevanz verloren. Das Gegenteil ist der Fall. Gottes Wahrheit bleibt Wahrheit, auch wenn die meisten Menschen sie als veraltet ablehnen. Diese Botschaft zu relativieren, hieße Gott untreu zu werden, der uns diese Botschaft anvertraut hat, um sie mit Entschiedenheit und Klarheit auf der ganzen Welt zu verkündigen.
Jesus ist unser Vorbild: Er mischte sich unter die Menschen, nahm Anteil an ihrem Leben, half ihnen in ihren Nöten und zeigte ehrliches Interesse an ihrem Leben. Er
riss gesellschaftliche Barrieren nieder und behandelte jeden Menschen mit Liebe, Würde und Respekt. Dabei hieß er jedoch niemals Sünde gut, um die Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen. Er wurde Mensch, um die Menschen zu erreichen, aber er wurde nicht zum Sünder, um Sünder zu erreichen. Wir dürfen und sollen uns also an die Menschen anpassen, wo immer es mit biblischen Werten vereinbar ist. Der Maßstab für die Veränderung ist nicht, was Menschen von uns erwarten, sondern was Gott sagt. Wir dürfen nicht gutheißen, was Gott als Sünde verurteilt, nur um für die Gesellschaft akzeptabel zu sein. Schon im Alten Testament heißt es: „Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!“ (Jes 5,20) Uns muss bewusst sein, dass die Schere zwischen Gottes Wort und den gesellschaftlichen Normen ständig weiter auseinander gehen wird. Unsere Gesellschaft entfernt sich immer mehr von den Geboten Gottes. „Und weil die Missachtung des Gesetzes überhandnehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig. Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“ (Mt 24,12-14) Die Maßstäbe Gottes über Ehe, Sexualität, sexuelle Identität, Moral, den Sabbat, die Wahrheit etc. werden in zunehmendem Maße im Kontrast zu dem stehen, was von der Welt gelebt und gefordert wird. Dennoch wird das ewige Evangelium auf der ganzen Welt verkündigt werden, bevor Jesus wiederkommt.
Wir müssen die Wahrheit nicht relevant machen. Wir müssen den Menschen vorleben, dass die Wahrheit relevant ist.
nehmen und es genauso weiterzugeben, auch wenn es der Mehrheit nicht gefällt. Wir müssen die Wahrheit nicht relevant machen, denn sie ist relevant. Vielmehr ist es unsere Aufgabe, den Menschen ganz praktisch zu zeigen und vorzuleben, welchen Segen es mit sich bringt, wenn man sein Leben auf Gott ausrichtet. Es kommt nicht darauf an, theoretisches Wissen zu vermitteln. Biblische Wahrheiten werden erst dann relevant, wenn sie uns persönlich mit Jesus Christus verbinden, der selbst die Wahrheit ist.
Jesus fügte hinzu: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“ (Vers 35)
Zu meinen, man müsse unsere Botschaft anpassen, um die Menschen besser erreichen zu können, ist ein großer Trugschluss. Eine Gemeinde, die das tut, verliert ihre Identität und hört auf, relevant zu sein. Ellen White schrieb: „Indem sich die Kirche weltlichen Gebräuchen anpasst, bekehrt sie sich zur Welt; niemals aber bekehrt sie dadurch die Welt zu Christus.“ (Vom Schatten zum Licht, S. 463)
Die bleibende Relevanz von Wahrheit und Authentizität
Wir dürfen nicht verdrehen, was Gott gesagt hat. Denn wenn Gott spricht, dann ist es wichtig, dies ernst zu
Wir sollen den Menschen nahekommen, wo immer es uns möglich ist. Taktvoll. Liebevoll. Respektvoll. Gleichzeitig werden wir immer noch anders sein und das Evangelium unverwässert weitergeben, wenn Jesus in uns wohnt. Es sollte nicht unsere Sorge sein, um keinen Preis aufzufallen und uns allem anzupassen, um möglichst wenig Widerspruch zu erzeugen. Stattdessen sollte es unser Ziel sein, mit der Hilfe des Heiligen Geistes positiv wahrgenommen zu werden – durch unseren Lebensstil und den Umgang mit unseren Mitmenschen. Wenn wir das tun, wird die Wahrheit durch uns für andere Menschen relevant sein, weil sie sehen, dass Gott einen besseren Weg zu bieten hat.
Für die meisten Menschen in Deutschland ist es völlig egal, ob es uns Adventisten gibt oder nicht, einfach weil wir uns viel zu sehr um uns selbst drehen.
Michael Dörnbrack ist Pastor und Leiter der Josia-Missionsschule in Isny.
Michael Dörnbrack
Auf der Suche nach Antworten
Warum ist mein Leben so oft nur ein Klagelied?
Wenn Gott allmächtig, allwissend und gut ist, warum gibt es dann so viel Leid in dieser Welt? Wenn mir mein Liebstes genommen wird – wo ist Gott dann? Die Frage nach dem Leid, das sogenannte Theodizee-Problem, beschäftigt Menschen bis heute. Arthur Schneider greift diese Thematik auf und erklärt, wie wir mit einem Blick in die Bibel einer Antwort näherkommen können.
Ich erinnere mich noch gut an ein Gespräch, das ich während meiner Semesterferien in der Schweiz mit einer Studentin hatte. Sie war genauso eine mittellose Studierende wie ich und Aushilfskraft. Während wir uns dem Thema Gott näherten, sagte sie wie aus der Pistole geschossen: „Ich bin Atheistin und glaube nicht an so etwas!“ Zu meinem Vorteil, dass ich großes Interesse an Apologetik (der Verteidigung von (Welt-)Anschauungen) habe. So stellte ich ihr einige Fragen, um die Beweggründe für ihre Entscheidung herauszufinden. Das Gespräch ging für eine Weile hin und her, bis sie nach einer Zeit sagte: „Na gut, na gut… nehmen wir an, dass Gott existiert. Wo ist er dann in dieser ungerechten Welt? Warum lässt er so viel Leid zu?“ Eine Frage, die sich nicht nur diese Studentin stellte, sondern Menschen aller Zeitalter – und das unabhängig davon, ob tiefgläubig oder säkular. Bei dieser Frage handelt es sich nicht um ein fernes, abstraktes Thema, über das wir ab und zu mal philosophieren, uns abends ins Bett legen und uns sagen: „Gut, dass es nicht real ist.“ Im Gegenteil, es betrifft uns alle, und zwar persönlich. Gerade wenn man sich, so wie es David in Psalm 23 beschreibt, inmitten des finsteren
Tales befindet, diesen tiefen Schmerz verspürt und die unerbittlichen Fragen „Warum?“ oder „Wie lange noch?“ anfangen zu nagen.
Ein guter Startpunkt, um sich einer Antwort zu nähern, liegt darin, uns selbst als Subjekt des Problems zu betrachten und weniger als Objekt. Denn häufig, wenn die Frage nach dem Leid gestellt wird, erweckt es den Anschein, als ob die Person, die die Frage stellt, als Außenstehender des Ganzen erscheint. Doch man kann sich mit dem Problem des Bösen nicht befassen, ohne zum Gegenstand dieses Problems zu werden. G.K. Chesterton, ein englischer Schriftsteller und Journalist, wurde von einer Zeitung gefragt, was falsch mit dieser Welt sei. Und er gab die wohl kürzeste schriftliche Antwort auf diese Frage: „Sehr geehrte Herren, ich! Mit freundlichen Grüßen G.K. Chesterton.“
Gebrochenheit ist, nach Gottes biblischem Ideal, nicht etwas, das Teil
unseres Lebens sein sollte.
Wir als Geschöpfe verursachen Schmerzen, indem wir geboren werden; wir leben in vielerlei Weise so, dass wir Leid verursachen; und meistens sterben wir im Leid. Leider ist das Problem realer, als man es sich manchmal wünschen würde. Die Bibel beschreibt diesen Zustand als Gebrochenheit (Sünde). Diese Gebrochenheit ist, nach biblischer Sicht, nicht etwas, das Teil unseres Lebens sein sollte. Und genau das verspüren wir jedes Mal, wenn wir mit Leid konfrontiert werden. Sünde ist die Ursache und Leid ist das Symptom. Und jedes Mal, wenn uns Leid widerfährt, ruft es in uns das Bewusstsein hervor, dass es eigentlich nicht so sein sollte!
Als ich 2021 mein Masterstudium abschloss, erzählte eine Studienkollegin eine Erfahrung von ihrem Bruder, der sich in seinem gesamten Leben nie als gläubig oder religiös
Arthur Schneider
Warum ist mein Leben so oft nur ein Klagelied?
Im Buch Hiob finden wir
ein Kernprinzip: Wenn du Gottes Hand nicht sehen kannst,
dann vertraue auf sein Herz.
angesehen hatte. Doch als er eines Tages ernsthaft krank im Krankenhaus lag und die Aussicht des Todes im Raum stand, fragte er sie: „Warum passiert das gerade mir? Ich habe nie jemandem etwas getan und ein gutes Leben geführt, und dann erhalte ich so eine Diagnose. Wo ist da die Gerechtigkeit?“ Es ist bemerkenswert, dass ein Mensch ohne religiösen Hintergrund trotzdem automatisch das Empfinden hat, dass es so nicht sein sollte und es etwas wie eine kosmische Gerechtigkeit geben müsse. Leid scheint eben ein Zustand zu sein, an den sich keiner gewöhnen kann, selbst wenn die Existenz Gottes abgelehnt wird.
In all den Jahren, in denen ich persönliches Leid und tiefen Schmerz erlebt habe oder auch als Pastor Menschen in ihrem Schmerz begleiten durfte, habe ich die gleiche Erfahrung gemacht: Das, was in den meisten Fällen am stärksten gebraucht wird, ist eine emotionale Antwort auf die Frage des Leides. Diese Antwort wird besonders in der Geschichte von Hiob deutlich. Im Buch
Das Problem des Leides ist für viele das größte Hindernis im Glauben an Gott, doch letztlich ist Gott die einzige Lösung für dieses Problem.
Hiob erhalten wir als Leser durch die ersten beiden Kapitel einen Einblick in die Hintergründe, warum Hiob sich in dieser Situation befindet. Allerdings scheint Hiob in dem gesamten Buch niemals selbst darauf zu kommen, wie in den vielen darauffolgenden Kapiteln deutlich wird. Im Dialog zwischen Hiob und seinen Freunden wird die Beziehung zwischen Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glück und Unglück diskutiert.
Gottes Ansprache an Hiob in den letzten Kapiteln des Buches enthält keine Erklärung darüber, warum Hiob sich in dieser Situation befindet, kein Blick hinter die Kulissen, kein „Es war der Teufel“. Stattdessen ist die Rede Gottes an Hiob lediglich eine Gelegenheit für ihn, eine Reihe von „Gesprächsthemen“ anzusprechen – insbesondere seine Rolle als allmächtiger Herr der Schöpfung (Hiob 38–40).
Und obwohl Hiob keine Antwort auf das Warum erhält, sagt er doch: „Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen“ (Hiob 42,6). Als Leser habe ich mich damals immer gefragt: Inwiefern ist das eine befriedigende Antwort? Doch was, wenn Hiob in dieser Situation des Verlustes, des Frustes und der Verzweiflung keine Antwort auf das „Warum?“ brauchte, sondern die Gewissheit und das Gefühl, dass Gott bei ihm ist und ihm Frieden ins Herz schenkt, dass Gott gut ist, selbst wenn Hiob die Situation nicht versteht, und dass Gott ihn nicht verlassen hat.
Mir scheint, dass eine Antwort auf das „Warum?“ und der Blick hinter die Kulissen sein gebrochenes Herz nicht geheilt hätten, sondern allein die Begegnung mit Gott. Das gesamte Buch beschreibt seinen Kampf und seine Fragen, jedoch zweifelte er niemals die Existenz Gottes inmitten des Leides an. So scheint uns das Buch ein
Kernprinzip zu vermitteln, und das ist: Wenn du Gottes Hand nicht sehen kannst, dann vertraue auf sein Herz. Der ehemalige Präsident des Columbia Bibel College Dr. J. Robertson McQuilkin ist ein bekannter Konferenzredner und Autor. Doch eines zeichnet diesen Mann ganz besonders aus, und zwar seine ergreifende Liebe zu seiner kranken Frau Muriel, die seit zwanzig Jahren die trostlose und einsame Welt der Alzheimer-Krankheit durchwandert.
Dr. McQuilkin hat aufgrund ihres Zustandes seine Verantwortungen niedergelegt, um seine Frau zu pflegen und ihr nahe zu sein. Er hat diese Erinnerungen in einem seiner Bücher festgehalten und an einer Stelle berichtet er von einem Vorfall:
„Unser Flugzeug hatte Verspätung, und wir mussten in Atlanta ein paar Stunden warten. Eine ziemliche Herausforderung. Alle paar Minuten dieselben Fragen, was wir hier machen und wann wir nach Hause fahren. Und alle paar Minuten marschierten wir im Eilschritt durch den Flugha-
Wer tief empfundenen Schmerz erfährt, braucht vor allem eine emotionale Antwort auf die Frage nach dem Leid.
fen, um intensiv wonach zu suchen? Muriel hatte schon immer ein flottes Tempo vorgelegt. Ich musste joggen, um mit ihr Schritt zu halten! Uns gegenüber saß eine attraktive Frau, die eifrig an ihrem Computer arbeitete. Einmal, als wir von einer Exkursion zurückkamen, sagte sie etwas, ohne von ihrem Computer aufzusehen. Da niemand zu mir sprach oder auch nur einen Protest gegen unsere ständigen Aktivitäten von sich gab, fragte ich sie: ,Wie bitte?‘ ,Oh‘, sagte sie, ,ich habe mich nur gerade gefragt: Werde ich je einen Mann finden, der mich so sehr liebt?‘“ ¹
Gott ist jemand, der uns nahe ist, der Mensch geworden ist und aus erster Hand unsere Leiden kennt.
Was für ein Beispiel einer großen Liebe! Wird irgendjemand von uns eine selbstlose Liebe wie diese finden? Wir alle erkennen wahre Liebe, wenn wir sie sehen. Ich denke, diese wahre Liebe wird an einer Person ganz besonders deutlich, und das ist Jesus. Das Einzigartige am christlichen Glauben ist, dass Gott als jemand beschrieben wird, der uns nahe ist, der Mensch geworden ist und aus erster Hand unsere Leiden kennt. Man sagt umgangssprachlich: „Wenn du an deine Grenzen gedrängt wirst, dann offenbart sich das, was wirklich in dir steckt.“ Doch was zeigte sich bei Jesus, als man ihm unmenschliche Leiden zufügte, ihn beleidigte, kreuzigte und somit an die Grenzen seiner Existenz brachte – wohl wissend, dass er jederzeit den Spieß hätte umdrehen können? Es offenbarte sich bedingungslose Liebe, selbst für diejenigen, die ihm unmittelbar zuvor unglaubliche Schmerzen zugefügt hatten. Welch ein Gott tut so etwas? Es ist ein Gott, dem man vertrauen kann. Sein Tod am Kreuz verkündet eine
Arthur Schneider Warum
Wenn wir uns bewusst machen, wie Christus für uns gelitten und gesiegt hat, ermutigt es uns, unser persönliches Kreuz ebenfalls auf uns zu nehmen.
Gott ist die endgültige Antwort auf das Problem des Leidens, denn er erlöst uns vom Bösen und allem Schmerz.
Botschaft mit doppelter Kraft: Er demonstriert die Destruktivität des Bösen, das die Ursache des Leidens ist, und durch Jesu Beispiel die Fähigkeit, dem Leiden standzuhalten, obwohl es unverdient ist. Die Frage ist: Vertraust du ihm? Selbst wenn du es jetzt nicht verstehst?
Gott hat ein Skript, das man mit einer musikalischen Komposition vergleichen kann, in der sowohl harmonische als auch disharmonische Melodien vereint sind. Sobald man aber das große Ganze in seiner Gesamtheit sieht, versteht man.
Wenn Gott dich also bittet, Leiden zu ertragen, die dir sinnlos, unnötig oder unverdient erscheinen, dann schau auf Jesus Christus. Die Betrachtung seiner Wunden kann dabei helfen, die moralische Stärke und den Mut zu erlangen, die wir brauchen, um unser persönliches Kreuz im Leben zu tragen.
Quäl dich nicht damit, herauszufinden, warum Gott es erlaubt, dass in deinem Lebenslied einzelne Stellen in einer unerwünschten Tonart geschrieben sind. Wir sollten angesichts unserer kognitiven Grenzen nicht erwarten, alle Gründe zu erkennen, weshalb Gott dieses Leid in unserem Leben zulässt.
Paradoxerweise ist das Problem des Leidens für viele Menschen im Westen das größte Hindernis im Glauben an Gott, doch letztlich ist Gott die einzige Lösung. Wenn es Gott nicht gibt, dann sind wir ohne Hoffnung in einer Welt voller sinnlosem und grundlosem Leiden gefangen. Gott ist die endgültige Antwort auf das Problem des Leidens, denn er erlöst uns vom Bösen und wird uns mitnehmen in die immerwährende Freude einer herrlichen Symphonie, nämlich der Gemeinschaft mit ihm selbst!
Quelle:
1 Robertson McQuilkin, A promise kept (Wheaton, III.: Tyndale House Publishers, Inc., 1998), 18-19.
Falls du Interesse an weiteren spannenden Apologetik-Themen hast und Arthur in seinem Dienst unterstützen möchtest, dann schau doch gerne mal auf seinem YouTube-Kanal MitDenken oder seiner Webseite https://www.mitdenken3.de/ vorbei.
Arthur Schneider studierte Theologie und Apologetik. Sein Ministry „MitDenken“ hat das Ziel, durch solide Begründungen die intellektuelle Seite des Glaubens aufzuzeigen.
BWV Newsletter
Jetzt auch für Gemeindeglieder und Gäste!
» wöchentlich » kompakt
Abonniere unseren E-Mail-Newsletter, um aktuelle Nachrichten von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg zu erhalten!
registrieren!
Spende jetzt für die nächste Ausbaustufe unseres Schulwerks
Stärke die Daniel-Schule mitten im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald
Investiere in ganzheitliches und integratives Lernen. Fördere Charakterbildung, geistliche Entwicklung und emotionale Intelligenz von Kindern & Jugendlichen. Gib mehr Kindern die Möglichkeit, eine adventistische Schule zu besuchen! Deine Unterstützung schafft 70 neue Schulplätze und Fachräume in unserem Umbauprojekt in Murrhardt
Spendenkonto Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in BW KdöR
Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg KdöR Daniel-Schule Murrhardt
„Es gibt keinen großen Unterschied zwischen evangelischer und katholischer Kirche!“ – Mit dieser Aussage wurde ich mit 19 Jahren konfrontiert und konnte nicht viel dazu sagen. Es war mir auch irgendwie egal. Ich zuckte mit den Schultern. Heute wüsste ich dazu einiges zu sagen und könnte diese Aussage widerlegen.
Meine Kindheit war von einem ökumenischen Glauben geprägt. Meine Mutter suchte sich immer aus, in welche Kirche wir gingen, je nachdem, wo ihr die Predigten am besten gefielen und welcher Pfarrer ihr am sympathischsten war. Deshalb waren wir viel in der evangelischen Kirche nebenan, obwohl ich katholisch getauft wurde und auch zur Kommunion und zur Firmung ging. Messdienerin war ich natürlich auch. Doch obwohl für mich nie wirklich klar war, dass Gott existiert, stellte ich keine kritischen Fragen. Mit dem Beschluss, Biologie zu studieren, war mit 16 klar: Gott gibt es nicht und die Bibel ist höchstens ein nettes Geschichtenbuch. Vielleicht gab es einmal einen Menschen namens Jesus, aber mehr als eine besonders nette Person war er sicher nicht.
Ich studierte dann Biologie, promovierte und lebte mein Leben. Fragen zum Sinn des Lebens stellte ich mir nicht. Die Wissenschaft war meine Religion. Mir ging es immer gut, mir fiel alles leicht und es war für mich ganz normal, dass wir nach dem Tod wieder zu Erde werden – der Kreislauf des Lebens.
Heute weiß ich, wie traurig und hoffnungslos diese Denkweise war. Doch um das zu verstehen, brauchte ich einen Aufrüttler in meinem Leben. Den schenkte Gott mir viele Jahre später.
Mein Mann Ralph und ich heirateten 2015 und Gott schenkte uns zwei wundervolle Kinder. Ich wusste, dass er gläubig war, aber er lebte es nicht aus. So haben wir nie viel darüber geredet. Er konfrontierte mich zwar ab und zu mit dem Thema Kreation und ich war ziemlich frustriert, dass mein Mann trotz meiner guten Argumente nie verstand, dass ich die Wahrheit hatte. Alles war gut!?
Wir lebten unser Leben, kauften ein Haus, gingen in den Urlaub, ich hatte einen guten Job. Alles war gut!
Fragen zum Sinn des Lebens stellte ich mir nicht. Die Wissenschaft war meine Religion. Mir ging es immer gut.
Und dann kam Covid, und meine Welt wurde zerrüttet. Ich verlor Schritt für Schritt das Vertrauen in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. Die Haltung der katholischen Kirche in dieser Zeit bewirkte, dass ich mich auch offiziell dort abmeldete. Mein Mann erkannte, dass all die Dinge, die sein Großvater ihm erzählte, vor unseren Augen Wirklichkeit wurden. Erst war ich einfach nur wütend über die vielen Ungerechtigkeiten und wollte nichts wissen, bekam aber natürlich mit, dass seine ganze Familie sich immer wieder darüber unterhielt. Ich hörte das erste Mal etwas von Prophetie, dem Malzeichen des Tieres und der Rolle der katholischen Kirche. Es war verwirrend und beängstigend. Aber ich merkte, dass mein Mann keine Angst hatte, er war einfach nur interessiert und beobachtete alles genau.
Als Wissenschaftlerin Eva-Maria Wagner Gott kennenlernte, nahm ihr Leben eine Wendung, mit der sie niemals gerechnet hätte. Hier ist sie mit ihrem Mann Ralph und den beiden Söhnen Benjamin (l.) und Noah (r.) zu sehen.
Von der Demo zum Gottesdienst Ralph ging mit den Kindern zum Gottesdienst und ich zur Demo. Bei einer Taufe kam ich dann einmal mit. Es war ein Familienmitglied, was sollte ich da anderes tun. Das freie Gebet irritierte mich sehr, es war vieles so anders, aber alle freuten sich, mich zu sehen und waren sehr nett. Der Heilige Geist berührte mich, und so ging ich ab und zu mit. Irgendwann kam ich immer mit. Die Kinder fanden Freunde und fühlten sich wohl. Ich gewöhnte mich an den Sabbat und fand Gefallen an diesem Ruhetag. Zu diesem Zeitpunkt war ich dann auch bereit, mich dem Thema der Kreation zu stellen und Walter Veith öffnete mir die Augen für die wunderbare Schöpfung Gottes.
Bald danach kam der Gedanke auf, dass ich mich auch taufen lassen wollte. Aber mein Stolz stand mir sehr im Weg. Lange kämpfte ich mit mir, bis ich Ralph davon erzählte. Die ganze Familie hatte für mich gebetet. Gedrängt hat mich nie jemand. Doch bei jedem Aufruf wand ich mich nun innerlich. Am schlimmsten war, dass ich wusste, wie viele Menschen sich mit mir freuen würden. Das konnte ich nicht ertragen. Heute weiß ich weshalb und freue mich auch über jeden Menschen, der JA zu Jesus sagt. Im Mai 2023 überwand der Heilige Geist meinen Stolz und ich sagte offiziell JA zur Taufe.
So kam es, dass ich das Jahr 2023 mit meiner Taufe abschloss und mein Leben nun mit Jesus gehen darf. Ich bin gespannt, welche Pläne Gott für mich hat. Ich brauchte viel Hilfe, um zu ihm zu finden und Gott gab sie mir. Heute bete ich für meine Familie und vertraue Gott, dass er auch in ihrem Leben wirkt. Amen!
Eva-Maria
Hat Gott ein schlechtes
Gedächtnis?
Das Wort Gottes hat bei uns einen hohen Stellenwert – was machen wir aber damit, wenn Gott sagt, er wurde bei seinem Namen „Jahwe“ von den Vätern nicht erkannt (2 Mose 6,3), mehrere Stellen aber das Gegenteil darstellen? Roman Wiens zeigt, dass solche scheinbaren Widersprüche uns nicht zu verunsichern brauchen und gerade diese Stelle etwas Faszinierendes über Gott offenbart.
Bibellesen ist nicht immer einfach – wir wollen das Wort Gottes als solches ernst nehmen und glauben, dass es inspiriert und verlässlich ist. Doch an der einen oder anderen Stelle begegnet man durchaus Herausforderungen. Während die meisten sich durch ein wenig Kontext oder eine genauere Übersetzung schnell überwinden lassen, scheinen ein paar Ausnahmen dann aber doch eindeutige Widersprüche darzustellen. Eine dieser Stellen findet sich in Gottes eigenem Wortlaut an Mose in 2 Mose 6,3, wo er unterstreicht: „Ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als Gott, der Allmächtige; aber mit meinem Namen Jahwe habe ich mich ihnen nicht zu erkennen gegeben“ (ELB). Diese Aussage Gottes, dass er den Vätern nicht beim Namen „Jahwe“ bekannt war, stellt nun ein Problem dar, denn wenn man das erste Buch Mose liest, fallen einem sicher einige Stellen auf, in denen Gott sich entweder selbst mit „Jahwe“ vorstellt oder von Personen so bezeichnet wird (z. B. 1 Mose 15,7 und 18,1 für Abraham, 1 Mose 22,14 und 26,2 für
Isaak, und 1 Mose 28,13.16 für Jakob). Nimmt Gott es hier nicht ganz so genau mit den Details, hat er etwas vergessen oder wie sollen wir mit diesem Widerspruch umgehen?
Dass es einen gewaltigen Unterscheid macht, wie wir solchen Stellen begegnen, zeigt sich bereits darin, wie Theologen und Gelehrte über die letzten Jahrhunderte damit umgegangen sind. Für manche war gerade diese Stelle eine der eindeutigsten Belege dafür, dass die Bibel überarbeitet und verändert wurde (oder sogar schlicht unterschiedliche (menschliche) Quellen hat) und somit nicht in ihrer gegenwärtigen Form als „inspiriertes Wort Gottes“ bezeichnet werden kann. Wenn ich aber nun der Bibel als verlässlichem Wort Gottes nicht mehr vertrauen kann, bleiben nur menschliche (relative) Maßstäbe, um die Bibel zu interpretieren. Während solche Stellen das Vertrauen der einen erschüttern, überlesen andere diese Problematik einfach, als wenig bedeutsam – aber beide Reaktionen sind nicht die von
Bibel und Glaube
Nehmen wir uns die Zeit, genauer hinzuschauen, haben wir die Gelegenheit, etwas Faszinierendes über Gott zu lernen.
Gott beabsichtigten. Gottes Aussage in 2 Mose 6,3 sollte uns definitiv nachdenklich stimmen, aber nicht unnötig verunsichern, denn er wacht über seinem Wort und ist kein Lügner.
Was machen wir nun mit Gottes eigenen Worten?
Nehmen wir uns die Zeit, uns auf diese Aussage von ihm einzulassen, haben wir die Gelegenheit, etwas Faszinierendes über Gott zu lernen. Zunächst drei wichtige Beobachtungen zum Text:
1 Entgegen dem ersten Eindruck, wird der Name „Jahwe“ hier nicht als etwas Neues dargestellt. Die Kenntnis des Namens wird sogar vorausgesetzt.
2 Mose 6,2-8 ist eine Parallele und Vertiefung zu 2 Mose 3, wo der Herr aus dem brennenden Busch spricht. Mose stellt dort unter anderem die Frage: „Was soll ich sagen, wenn sie mich fragen, wer mich sendet?“ – Wie könnte nun aber die Nennung eines dem Volk unbekannten Namens Vertrauen in Moses Sendung wecken? Gottes Antwort soll das Volk ja beruhigen und ihm versichern, dass es der Gott ihrer Väter ist. Deshalb setzt Gottes Antwort „Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt“ (2 Mose 3,15) auch die Kenntnis dieses Namens voraus.
2 Gottes Namen stehen immer in enger Verbindung mit ganz bestimmten Facetten seines Charakters und Wesens. Deshalb nennt Melchisedek ihn auch „El Eljon“ (Gott, der Höchste, 1 Mose 14,19) und Hagar „El Roi“ (Gott, der mich sieht, 1 Mose 16,13). Hier, in 2 Mose 6,3, sagt Gott: „Abraham, Isaak, und Jakob erlebten mich als ,El Shaddai‘.“ – Schaut man sich an, in welchem Zusammenhang Gott sich als „El Shaddai“ offenbart, wird etwas Wichtiges deutlich: Für die Väter unterstrich dieser Name Gottes uneingeschränkte Macht, sein Bundesversprechen, ein großes Volk aus Abrahams Samen werden zu lassen, auch wahrzumachen (z. B. 1 Mose 17,1 oder 1 Mose 35,11). „El Shaddai” ist also die Facette Gottes, die fähig ist, sein Versprechen an Abraham wahrzumachen und eine
große Nation aus ihm entstehen zu lassen, selbst dann, wenn der Gedanke daran lachhaft wirkt (da Abraham und Sarah darüber lachen mussten).
3 Gott betont seinen Namen „Jahwe“ in 2 Mose 6 mehr als zehn Male in einem ganz wichtigen Zusammenhang: Wegen seines Bundes will er sein Volk aus der Unterdrückung Ägyptens befreien; und er ist nicht nur Willens, er ist dazu auch fähig! Was sagen uns diese Beobachtungen nun? Das Volk Israel leidet unsagbar, ist verzweifelt und schreit zu Gott. Sie kennen Gott mit Namen „El Shaddai“ und „Jahwe“ – bisher haben sie aber nur eine der beiden Facetten auch erlebt! Sie zweifeln nicht daran, dass Gott fähig ist, ein großes Volk aus Abrahams Samen zu machen – weil sie so ein großes Volk sind, sitzen sie ja in dieser Misere. Sie haben „El Shaddai“ erlebt, sehr gut sogar – nun stellt sich aber die Frage, ob der Gott, der sie zu einem großen Volk gemacht hat, auch die Macht hat, sie aus ihrem Leid zu befreien. Dies unterstreicht „Jahwe“ nun: „Ja, eure Väter haben mich nicht als diesen rettenden Gott erlebt, sondern als den „mehrenden“ Gott, weil sie nicht in eurer Situation waren; sie hatten ein anderes Problem (Unfruchtbarkeit). Ich will mich euch jetzt aber von einer Seite offenbaren, die ihr braucht – ich will und kann euch wirklich erretten und frei machen!“
Wenn wir uns darauf einlassen, was das Wort Gottes in seiner Gesamtheit sagt und dem roten Faden folgen, dann wird deutlich, dass Gottes Aussage an Mose kein Widerspruch, keine Gedächtnislücke und auch keine Veränderung des Textes ist. Im Gegenteil: 2 Mose 6,3 offenbart uns, dass zu Gottes Wesen mehr gehört, als ein Name, eine Bezeichnung oder eine Beschreibung es je ausdrücken könnte. – Mehr noch: Gott offenbart mehr und mehr Facetten seines Wesens und seines Charakters, ganz so, wie sein Bundesvolk es braucht. ER kann aus einem Mann ein immenses Volk machen, obwohl es unmöglich scheint. ER kann dieses Volk aber auch aus einer ausweglosen Situation befreien. – Diese Stelle ermutigt mich wieder, seinem Wort ganz zu vertrauen, denn ein genaues Hinsehen löst Widersprüche auf. Zudem ist Gottes Wesen ebenso reich wie seine Möglichkeiten, dieses zu offenbaren – er gibt sich nicht nur mit einer Facette zufrieden. Das ermutigt mich, mit auch nicht mit nur einer Facette zufrieden zu geben!
Roman Wiens studierte Theologie in Bogenhofen und betreute als Pastor zuletzt die Gemeinde Stuttgart-Mitte. Aktuell macht er einen PhD an der Andrews University (USA).
BW GUNG Bibel und Glaube
Roman Wiens Hat
Gott ein schlechtes Gedächtnis?
Aus den Gemeinden
Rückblick
„COME AND SEE“ –eine Woche voller göttlicher Wunder „Hallo, guten Tag!“, sagte ein junger Mann, nachdem er an der Haustür geklingelt hatte. Sein Gegenüber öffnete die Tür. „Ó napot, mi történik?“, antwortete der Mann, während er sich an den Türrahmen seiner Wohnung lehnte. Das ist Ungarisch und bedeutet: „Hallo, was gibt es?“ Erstaunt stellte der junge Mann fest, dass er den Herrn an der Tür verstehen konnte…
Am Donnerstag, dem 02.11.2023, war es erneut Zeit für den Missionseinsatz bei der jährlich stattfindenden Jugendevangelisation „COME AND SEE“ in der Adventgemeinde Lahr. Samuel, einer der über 70 Teilnehmer, erlebte an diesem Donnerstag eine tiefgreifende Erfahrung, als er mit zwei anderen Kameraden von Haus zu Haus ging. Sie klingelten an einer Tür und ein Mann öffnete, der nur Ungarisch sprechen konnte. Samuel beherrschte nur wenig Ungarisch, aber durch den Geist Gottes konnte er auf einmal ein tiefes Gespräch in einer Fremdsprache führen. Mk 13,11: „[…] sorgt euch vorher nicht, was ihr reden sollt, sondern was euch in jener Stunde gegeben wird, das redet!
Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Heilige Geist.“ Genau das durfte Samuel hautnah erleben! Zusätzlich zu den Missionseinsätzen gab es ein gut abgestimmtes Programm: Veranstaltungsleiter Daniel Heibutzki und sein Team führten uns durch die Tage. Alle Teilnehmer konnten sich auf motivierende Andachten, wunderbare Workshops, mutmachende Missionseinsätze und leckeres Essen freuen. Außerdem war es die perfekte Woche, um wertvolle Menschen kennenzulernen und sich mit jungen Menschen zu vernetzen. So gab es zum Beispiel einen Teilnehmer aus Amerika: Dieser hatte ein Jahr zuvor die Online-Vorträge der Adventgemeinde Lahr gefunden, Bibelstunden genommen und sich für die Taufe entschieden. Als er von der Jugendwoche erfuhr, wollte er unbedingt kommen und vor Ort mit dabei sein. Als Redner und Referenten der Jugendevangelisation waren Carla Quitoriano (Buchevangelistin aus Wien), Christopher Kramp und Louis Torres eingeladen. So lernten die Teilnehmer an den Vormittagen über das effektive Bibellesen, Bibelstunden geben und darüber, wie man Gottes Stimme hören kann.
Danach ging es an die Vorbereitung für den Missionseinsatz, der vielfältig genutzt werden konnte. Ob Beten, Singen, Bücherverteilen in der Stadt oder von Haus zu
Haus gehen, alles war dabei. Wir erlebten Gottes Wirken, weil wir bei der Arbeit gefunden wurden, zu der uns der Allmächtige beauftragt. Speziell konnte man sehen, wie Gott das Wetter in seiner Hand hielt, da viel Regen angesagt worden war. Wir beteten daraufhin im Vertrauen auf Gott um den Stopp des Regens und baten sogar um Sonnenschein. Und tatsächlich erhörte er uns, mehrmals!
Der Kampf zwischen Licht und Dunkelheit war nicht nur beim Wetter zu spüren, sondern auch auf dem Cover von einem unserer Missionsbücher zu sehen und bei den Menschen, denen wir begegneten. Ich durfte erleben, wie sich Menschen binnen eines Gesprächs scheinbar um 180 Grad wandten und doch ein Buch oder eine Einladung zu den Abendvorträgen annahmen. An den Abenden versammelten sich bis zu 150 Menschen, darunter durchschnittlich ca. 26 Gäste vor Ort. Bis zu 400 Zuschauer verfolgten den Livestream, in dem Christopher Kramp und Louis Torres zu einer Entscheidung für Gott aufriefen. Insgesamt entschieden sich 24 Menschen für die Taufe. Darunter auch Frau S., die vor kurzem bei einem Bioladen von einem Gemeindemitglied aus der Adventgemeinde Lahr eingeladen wurde. Fast zeitgleich erhielt sie in einer säkularen Telegram-Gruppe eine Einladung zu Gesundheitsvorträgen. Sie kam in die Gemeinde und nahm eine Einladung zu einem Hauskreistreffen an, wo sie sich direkt integriert fühlte. Sie war bei den Vorträgen dabei und entschied sich für die Taufe beim ersten Aufruf. Jetzt erhält Frau S. Bibelstunden.
Am Sabbat trafen sich ca. 500 Menschen zum Gottesdienst (OYC) in der Sternenberg Halle. Nachmittags gab es Workshopangebote mit Carla Quitoriano, Edwin Rosado und Sebastian Wulff. Zum Abschluss der Woche wurde das Harmony Quartett für das Sabbatabendkonzert eingeladen, bei dem über 500 Menschen lauschten und sich an dem harmonischen Klang erfreuten.
Auf diesem Weg durch die ereignisreiche Woche durfte jeder Teilnehmer lernen, mit Ablehnung umzugehen und doch die vollkommene Freude im HERRN zu haben, eine Woche lang das Unentdeckte zu entdecken und Gottes Wirken zu sehen.
„Wenn wir die Zuversicht und das Rühmen der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten“ (Heb 3,6), dann gehören wir zur Gemeinde der letzten Tage. Zu den Menschen, die in der Familie, im Freundeskreis oder auf der Arbeit für Gottes Botschaft einstehen und sie weitergeben.
Möchtest auch du geistlich wachsen und Gott erleben?
Möchtest auch du im Zentrum der Aktivität Gottes sein und Gott erfreuen? Dann sei aktiv und stell dich Gott ganz zur Verfügung!
Tim Hafemann, Gemeinde Guben
Als Gott mich zum Segen in Ostafrika werden ließ Im Februar 2024 fand unsere Missionsreise in Uganda statt, wo wir zwei Wochen am Hillside College Mityana verbrachten. Unsere Aufgabe war es, die Schüler des Colleges darin zu unterrichten, wie man die Bibel studiert, was das Evangelium bedeutet und wie man es teilt. Allein die Klassengröße unterschied sich enorm vom deutschen Standard: Manche Klassen hatten 60 bis 150 Schüler! Die Möglichkeit, so viele junge Menschen auf einmal zu unterrichten, hat mir viel Spaß gemacht.
Gott vollbrachte auf dieser Reise viele Wunder im Unterricht sowie in den persönlichen Gesprächen mit den Schülern. Vor Beginn der Reise war ich etwas unsicher, ob wohl meine englischen Kenntnisse für die vor mir liegende Aufgabe ausreichen würden. Neben der Tätigkeit als Lehrer in der Schule sollten wir am Sabbat in den umliegenden Gemeinden predigen, die Kindergeschichte erzählen und das Nachmittagsprogramm gestalten. Darüber hinaus halfen wir in der Gebetswoche mit, jeden Abend in der Kapelle des Campus, um entweder eine missionarische Geschichte oder ein persönliches Zeugnis zu erzählen. Für die Predigten und das Programm der Gebetswoche wurden wir von unseren Leitern eingeteilt. Ich persönlich wurde nicht gefragt. Da wir eine große Gruppe waren, konnte dies durchaus vorkommen, weil es weniger Aufgaben als Teilnehmer gab. Dass ich nicht eingeteilt wurde, war nicht einfach für mich hinzunehmen, weil ich dachte, dass ich so doch kein Segen für die Leute dort sein könnte.
Am ersten Abend der Gebetswoche saß ich im Publikum und hatte wieder diese Gedanken, dass ich kein Segen sein könne, wenn ich nicht vorne beim Programm
Missionsreise 2024 nach Uganda: Gott hat versprochen:
„Ich will dich segnen und ... du sollst ein Segen sein.“
(1 Mose 12, 2) Das wird jeder erleben, der sich von IHM einsetzen lässt.
beteiligt sei. Das ist doch genau das, was eine Missionsreise ausmacht, oder nicht? Ich fing an zu beten. Ich erklärte Gott meine Situation, wie ich mich gerade fühlte und bat Gott darum, dass ich trotzdem für die Schüler oder die Gemeinde ein großer Segen sein könne. Nachdem ich dieses Gebet gesprochen hatte, kamen diese Gedanken nicht mehr wieder! Ich habe jede Minute meiner Freizeit mit den Schülern verbracht, mit ihnen Gespräche geführt und Spiele gespielt. Ich habe gemerkt, wie Gott mich hier gebraucht hat, um persönlich mit den Schülern in Kontakt zu kommen, ihnen einfach mal zuzuhören und somit Vertrauen aufzubauen. Ich konnte echte Freundschaften schließen und tiefe Gespräche führen, die ich mein Leben lang nie vergessen werde.
Außerdem hat Gott es so geführt, dass ich in der Gemeinde, an der ich am Sabbat eingeteilt war, spontan eine Kindergeschichte erzählen durfte und im Nachprogramm sogar noch zwei weitere. Es war für mich ein riesiges Wunder, da ich davor niemals gedacht hätte, spontan auf Englisch eine Kindergeschichte zu erzählen!
Wenn ich jetzt zurückblicke, hat Gott alles wunderbar geführt und mich genau dort hingestellt, wo ich am meisten gebraucht wurde. Diese Reise zählt zu meinen schönsten und segensreichsten Erlebnissen meines Lebens!
Miriam Gugau, Gemeinde Mannheim
Die Erneuerung des weiblichen Ebenbildes Gottes Für über 60 Frauen wurde ein einzigartiges Frauenwochenende Mitte April 2024 in Freudenstadt geschaffen, das sich dem Thema „Deine Reise, von Eden nach Eden“ widmete. Die lebendigen, geisterfüllten und glaubensstärkenden Referate von Elida waren für uns alle von unschätzbarem Wert. Ebenso ließen uns die Zeiten des Lobpreises und der Anbetung sowie des gegenseitigen Austausches wieder neu für den Alltag auftanken.
Die Frau wurde nach dem Ebenbild Gottes im Paradies erschaffen: In einem Zustand der Vollkommenheit und Gemeinschaft, reich ausgestattet mit Liebe, Schönheit, Sensibilität und als Partnerin dem Mann zur Seite gestellt, dazu bestimmt, Gottes Ebenbild widerzuspiegeln, diese Welt zu verschönern, beeinflussen und zu formen. „…und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ (1 Mose 1,31)
Während des Wochenendes wurde deutlich, wie sehr das weibliche Ebenbild Gottes durch den Sündenfall und den Einfluss der Gesellschaft im Laufe der Zeit verändert wurde und die Sehnsucht nach einer Wiederherstellung groß ist. Im Gedicht „Das Lied Evas“ von Marion Knirr
Eindrücke vom Auftank-Frauenwochenende „Deine Reise, von Eden nach Eden“ im April 2024 in Freudenstadt.
(zu finden auf Seite 2) wird die Schöpfung wunderschön beschrieben und die Sehnsucht nach einem Neubeginn klar zum Ausdruck gebracht.
Besonders berührte uns die Darstellung des Frauenbildes aus dem Buch der Offenbarung 12,1: „Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen.“
Auf unserer Reise von Eden nach Eden begegnen wir vielen Herausforderungen und Prüfungen, aber wir dürfen vertrauen, dass Gott uns durch seine Gnade stärkt und uns mit seiner Gerechtigkeit (Sonne) bekleidet. Wir sind berufen, Gottes Licht in die Finsternis zu tragen, so wie der Mond unter den Füßen der Frau liegt. Sie trägt eine Krone mit zwölf Sternen, ein Symbol der Vollkommenheit und der Herrschaft Gottes. Unsere Reise führt uns zurück zu Gott, zurück zu dem Zustand der Vollkommenheit und Gemeinschaft, den wir im Garten Eden hatten.
Dank diesem Wochenende können wir gestärkt mit freudigem Herzen unsere Reise an dem Ort, wo Gott uns hingestellt hat, und mit den Gaben, die Gott uns geschenkt hat, weiterführen!
Edeltraut Krebelder-Arseni, Gemeinde Stuttgart-Mitte
Bleib ruhig vor dem Sturm!
Was ist, wenn Gott still ist und ich nicht stark genug bin, um durchzuhalten? Was ist, wenn Gott still ist und ich nicht weiß, was zu tun ist? „Be Still. Be Strong“ war das Motto des Youth in Mission Kongresses 2024 zu Ostern in Offenburg.
Durch die tolle Vorarbeit des Adventjugend-Teams und den fleißigen Volunteers hatten die über 1500 Teilnehmenden wundervolle Tage. Mit Martin Pröbstle, Edwin Rosado und Andy Weber durften wir jeweils am Morgen und am Abend geistliche und bereichernde Ansprachen erleben, die mit berührender Musik begleitet wurden. Das diesjährige Mottolied hatte das Thema sehr gut getroffen – egal, wie schlecht es einem geht und man das Gefühl hat, dass um einen herum Stille herrscht und Gott nicht hört, sollen wir dennoch zum Vater rennen. Immer und immer wieder! Es gab eine reichhaltige Auswahl an Workshops, aus denen jeder Teilnehmer Impulse für sein Leben mitnehmen konnte. Die diesjährigen Stände waren wieder mit spannenden Informationen und unterhaltsamen Aktivitäten gefüllt. Zudem hatte sich das Team etwas komplett Neues ausgedacht – YiMConnect: Er ist dafür gedacht, neue Menschen kennenzulernen und interessante Gespräche zu führen.
Der Youth in Mission Kongress 2024: Berührende Musik, motivierende Ansprachen, interessante Workshops und lebendige Außeneinsätze schufen Gemeinschaft und gaben Impulse fürs Leben.
Zu Sabbatanfang hatten wir das Privileg, einem Konzert von Melina Godina lauschen zu dürfen. Da in den Texten verschiedene Phasen des Lebens beleuchtet wurden, konnte man sich leicht in den Liedern wiederfinden. Zusätzlich erlebten wir als Zuhörer einen Gänsehautmoment, als wir ein Lied vierstimmig einübten und gemeinsam sangen.
Wie jedes Jahr ist der Youth in Mission Kongress eine einzigartige Erfahrung für jeden Teilnehmer. Geistlich auftanken, die Gemeinschaft mit Glaubensfreunden und Impulse fürs Leben sind die Momente, an die wir uns immer wieder mit einem Lächeln erinnern. Das sind die Momente, an denen wir uns als Jugendliche in schwierigen Zeiten festhalten können. Und wenn die Ruhe vor dem Sturm da ist, wissen wir: „WHEN IT’S STILL, BE STRONG.“
Ort: Karpaten-Gebirge in der Nähe von Moneasa, Rumänien; Thema: Weniger ist mehr; für Jugendliche ab 16 Jahren; Leitung: David Buró und Team; Anmeldefrist: 11.08.2024
Ort: Südfrankreich; Thema: Die Kirche des Mittelalters und die Reformation; für Jugendliche und Erwachsene; Leitung: Bernd Sengewald; Anmeldefrist: 31.05.2024
05.-08.09.2024 | BE-Freundschaftstreffen
Ort: Haus Schwarzwaldsonne, 72250 Freudenstadt; Thema: Mit Gott leben; Referenten: Erhard Biró und Eugen Hartwich; Anmeldung und Informationen unter: gemeindeaufbau.bw@adventisten.de
September-Oktober
27. - 29.09.2024 | Alleinerziehenden-Wochenende
Ort: Begegnungs- und Tagungszentrum Michelsberg, 73337 Bad Überkingen; Thema: „Gemeinschaft, die gut tut!“; für alleinerziehende Väter und Mütter; Referent: Raimund Fuchs; Anmeldefrist: 08.09.2024
27. - 29.09.2024 | Scout HELA
Ort: Lagerplatz der DPSG Neuhausen, 73765 Neuhausen auf den Fildern; für Scouts/Pfadfinder ab 16 Jahren; Leitung: Chris und Evi Zahalka; Anmeldefrist: 15.09.2024
11.-13.10.2024 | Chorwochenende
Ort: Freizeitheim Diepoldsburg, 73266 Bissingen; Thema: Repertoire für Gemeindechöre, u.a. Adventslieder; für alle Altersgruppen; Organisation: Lucio Maier; Chorleitung: Rabea Kramp und Daniel Kindsvater; Anmeldefrist: 22.09.2024
18.-20.10.2024 | Bible Study Weekend for Teens
Ort: Tagungszentrum Michelsberg, 73337 Bad Überkingen; Thema: „Finde den Schatz“; für Teens im Alter von 13-17 Jahren; Referent: Edwin Rosado; Anmeldefrist: 09.10.2024
18.-20.10.2024 | Kinderdienste (KiDi)-Tagung
Ort: Begegnungs- und Tagungszentrum Michelsberg, 73337 Bad Überkingen; Thema: „Wenn der Geduldsfaden strapaziert wird...“; für Eltern, Verantwortungsträger im Bereich Kinder- und Erziehungsarbeit, Leiter, Teamer und Interessierte; Referentin: Christiane Aeschbacher; Anmeldefrist: 09.10.2024
Oktober-November
20.-22.10.2024 | Jüngerschaftstraining kompakt
Ort: Haus Schwarzwaldsonne, 72250 Freudenstadt; Thema: Ausbildung für Jüngerschaft; Referent: Michael Dörnbrack; Leitung: Thomas Knirr; Anmeldefrist: 30.09.2024
25.-27.10.2024 | Girls4Christ-Weekend
Ort: Freizeitheim Diepoldsburg, 73266 Bissingen; Thema: Selbstwert und Identität in Christus; für Mädchen im Alter von 12-19 Jahren; Leitung: Annette Weidenbach, Sabine Beh und Team; Anmeldefrist: 30.09.2024
25.-27.10.2024 | Treffen für Missionsleiter der Gemeinden
Ort: Haus Schwarzwaldsonne, 72250 Freudenstadt; Thema: „Mission possible – wie Gott heute Menschen erreicht“; für Missionsleiter, Prediger und Gemeindeglieder, die ein Herz für Mission haben; Anmeldefrist: 18.10.2024
27.10.2024 | Tagung für Gemeindeschreiber von 10-13 Uhr; Ort: via Zoom; für Gemeindeschreiber und Gemeindeschreiberinnen; Leitung: Abteilung Verwaltung der BWV
27.-31.10.2024 | Musical-Woche für Teens 2024 (TeeSiWo)
Ort: Christliches Freizeitheim FriedensHerrberge, 74930 Ittlingen; für Teenies von 13 -17 Jahren; Leitung: Lucio Maier, Bettina Biró, Monja Ströck; Anmeldefrist: 13.10.2024
02.11.2024 | Landesjugendsabbat
Ort: Christliches Gästezentrum Schönblick, 73527 Schwäbisch Gmünd; für Jugendliche und Interessierte
08.-10.11.2024 | CPA-Gruppenleitertagung
Ort: Freizeitheim Diepoldsburg, 73266 Bissingen; Thema: Planung SDV-Camp und die Schwerpunkte der CPAArbeit; für CPA-Gruppenleitungspersonen; Anmeldefrist: 03.11.2024
November
10.11.2024 | Begleiter-Schulung (Klavier und Gitarre)
Ort: Adventgemeinde Schwäbisch Hall; Thema: Musik-Weiterbildung – Instrumentale Gottesdienstgestaltung; für jugendliche und erwachsene Klavier- und Gitarrenspieler; Referenten: Lucio Maier (Klavier) und Bernd Heibutzki (Gitarre); Anmeldefrist: 27.10.2024
17.11.2024 | Tagung für Gemeindeleiter von 10-13 Uhr; Ort: via Zoom; für Gemeindeleiter und Gemeindeleiterinnen; Thema: Behandlung relevanter, gemeinsamer Themen & Vernetzung; Leitung: Abteilung Predigtamt der BWV
22.-24.11.2024 | Live-Gebetskongress
Ort: Haus Schwarzwaldsonne, 72250 Freudenstadt; Thema: „Warum beten? Beten richtig verstehen und zuversichtlich praktizieren“; Referent: Frank Hasel; Leitung: Marion Knirr; Anmeldefrist: 01.11.2024
Alle aktuellen Informationen sowie die vollständige Terminübersicht sind auf den Internetseiten der BWV zu finden. Anmeldung (wenn nicht anders angegeben) unter: www.bw.adventisten.de/events bzw. www.bw.adventjugend.de/events
Außerdem gibt es jeden Sonntag von 06:00 - 07:00 Uhr die Möglichkeit, am Erweckungs-Gebetskreis teilzunehmen. Einwahl unter: https://us02web.zoom.us/j/87496910489?pwd=Vn RpalBhRDBhd3ZNRDAwS2VxSXJsUT09
Meeting-ID: 874 9691 0489 – Kenncode: 144461
Wie geht es eigentlich...
Gerda Polchlopek-Pelczar?
Gottes Lebensführung und ein geschenktes
Zuhause
Gott und den Mitmenschen zu dienen ist Gerdas Lebensmotto. So hält auch der offizielle Ruhestand sie und ihren Mann Edward nicht davon ab, sich weiterhin einzubringen, wo sie nur können. Hier sind die beiden (l.) mit Geschwister Stock (r.) auf dem Grundstück ihres neuen Zuhauses zu sehen. Der Mensch denkt, Gott lenkt – das hat Gerda Polchlopek-Pelczar in ihrem Leben immer wieder erfahren. Nicht im Traum hätte sie als Jugendliche gedacht, eines Tages auf einen langjährigen Dienst im Werk Gottes zurückzublicken und mit ihrem Mann letztlich sogar Hausbesitzer zu sein!
Während ihrer Ausbildung zur Steuerfachgehilfin traf die im Sauerland (NRW) als Adventistenkind geborene Gerda Drossel im Alter von 18 Jahren ihre persönliche Entscheidung für Gott. Kurz darauf lernte sie in der Dortmunder Jugendgruppe Edward kennen. Auch wenn er sich erstmal in Geduld üben musste, kam es dann doch zu einer Doppelhochzeit mit Edwards Bruder und Gerdas Schwester. Inzwischen sprechen 46 bewegte Ehejahre für sich.
Nach drei Jahren Tätigkeit beim Steuerberater spürte sie immer mehr, dass dieser Beruf sie nicht erfüllte. „Ich merkte, dass ich das Grundmisstrauen, das man in diesem Beruf den steuerlichen Angaben der Mandanten gegenüber haben muss, nicht nur auf berufliche Dinge beschränken konnte – und das wollte ich nicht in meinem Charakter. (Z. B. hatten wir einen Arzt als Mandanten, der den Blumenstrauß, den er seiner Ehefrau zur Geburt ihres Kindes mit ins Krankenhaus gebracht hatte, als ,Praxisschmuck‘ absetzen wollte...)“, erzählt sie.
So bat sie Gott, ihr eine Alternative zu schenken und alle Türen zu verschließen, die nicht seinem Weg mit ihr entsprächen. Von den drei Möglichkeiten, die im Raum standen (Arbeit im Finanzamt, bei einem neuen Steuerberater oder als Sekretärin in der Westfälischen Vereinigung), war die Angst vor der Herausforderung in der Vereinigung am größten, „denn ich sah mich nicht genug befähigt“, berichtet die inzwischen 68-Jährige. Doch genau die Vereinigung blieb übrig! Also begann Gerda 1978 als Stenotypistin für den Vorsteher und Sekretär,
Buchevangelisation und Heimatmission sowie als Gehilfin für den Schatzmeister.
Kaum ein Jahr später veränderte Gerdas schwere Erkrankung das gemeinsame Leben. Als 23-jährige Schwerbehinderte merkte sie ihre tägliche Abhängigkeit von Gottes Gnade umso mehr. Sie spricht von „Gottes Kraft in tönernen Gefäßen“ (2 Kor 4,7), wenn sie auf ihre Dienstjahre zurückblickt – 20 davon in der Vereinigung in NordrheinWestfalen, 14 in der Finanzverwaltung im Süddeutschen Verband und die letzten vier als Vorstandssekretärin in der Baden-Württembergischen Vereinigung, wo sie sich bis zu ihrem Ruhestand weiterhin für Gottes Werk und das Kollegium einsetzte. Sie erzählt: „Mir war es wichtig, meinen Vorgesetzten den Rücken möglichst freizuhalten, damit sie für ihre Aufgaben ganz da sein konnten.“ Bei all ihren Tätigkeiten war es Gerda immer ein Anliegen, die menschliche Seite nicht zu vernachlässigen. Im Dienst für den Herrn wollte sie einfach ihr Bestes geben.
Und wie geht es Gerda heute?
Seit 2017 sind Gerda und Edward in Reichenbach in der Oberlausitz beheimatet. Grund dafür: Ein geschenktes Grundstück mitsamt sanierungsbedürftigem Haus und Nebengebäuden, das die beiden nun auf Trab hält. „Unser Haus ähnelt einer ,Wundertüte‘ – in jeder Ecke steckte bisher eine neue Überraschung“, schmunzelt die lebensfrohe Gerda und fährt fort „aber es ist auch ein Wunder, dass wir es überhaupt haben, denn eigentlich wollten wir gar kein Eigentum. Doch Gottes Führung hat klargemacht, dass es zurzeit so sein soll. Nun staunen wir immer wieder, wie er uns hilft und welche Fähigkeiten wir durch diese Aufgabe entwickelt haben.“ Sein Wort ist wahr, wenn er sagt: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ (2 Kor 12,9)
www.bwgung.de
Die gesamte Ausgabe von BWgung inkl. Blätterfunktion sowie weitere interessante Artikel sind online zu finden unter www.BWgung.de
Wir sind dankbar für jeden Leser, der das Online-Angebot nutzt und uns dadurch unterstützt, langfristig die Druckkosten für das Printmagazin zu senken.
Impressum
BWgung ist das Mitteilungsblatt der Freikirche der Siebenten-TagsAdventisten in Baden-Württemberg, Körperschaft des öffentlichen Rechts (Herausgeber). Das Heft erscheint viermal im Jahr.
Redaktionsadresse:
BWgung, Firnhaberstr. 7, 70174 Stuttgart
Tel.: +49 711 1629023; E-Mail: info@bwgung.de
Web: www.bwgung.de
Konto: IBAN: DE79 6009 0100 0227 3910 12
BIC: VOBADESSXXX; Stuttgarter Bank
Redaktion: Eugen Hartwich (Vorsitzender v.i.S.d.P.), Saskia Külls (Redakteurin), Samuel Bohat, Thomas Knirr, Katharina Lewter, Bernd Sengewald, Roman Wiens
Lektorat: Victoria Fichtberger, Deborah Wolf, Alicia Tuchel
Graphisches Konzept und Design
Creative7, Herdwangen-Schönach; www Creative 7. studio
Layout, Druck und Versand: Konrad Print & Medien, Rudersberg
Die Bibelzitate sind – falls nicht anders vermerkt – der Bibelübersetzung von Dr. Martin Luther (Revision 1984) entnommen.
Mit deinem Tablet/Laptop bequem durch die aktuelle Ausgabe blättern.
Vertrieb: Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg KdöR, Firnhaberstr. 7, 70174 Stuttgart
Diese Zeitschrift darf, auch auszugsweise, ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers nicht reproduziert werden. Für unverlangt eingesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers, der Redaktion oder des Redaktionsvorstands wieder. Gerichtsstand ist Stuttgart.
Unsere älteste Schule in Baden-Württemberg wächst.
Die Lukas-Schule aus Zeutern zieht nach 27 Jahren in neue Räume nach Landshausen (Kraichtal) um.
Sei dabei unser ganzheitliches adventistisches Schulprofil zu stärken: Ernährung, Gesundheit Gartenbau und christliche Musik – in ruhiger Lage auf dem Land in Landshausen.
Hilf mit als Handwerker in diesem Sommer beim Beginn der Baumaßnahmen!
Spende für das Ausbauprojekt, damit noch viele Kinder die Lukas-Schule besuchen können!
Spendenkonto
Scanne mich per Online -Banking-App
IBAN: DE79 6009 0100 0227 3910 12
BIC: VOBADESS Volksbank Stuttgart eG
Empfänger: Freikirche der Siebenten-TagsAdventisten in BW KdöR
Verwendungszweck: Spende Bauprojekt Schule Landshausen
SCHULTRÄGER
Bildungsmanufaktur gGmbH (früher FAS in BW e.V.)
Firnhaberstr. 7, 70174 Stuttgart
Eine Tochtergesellschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in BW KdöR